Beste Jahre 2018-03-31
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Grippe-Pandemie 1918<br />
Foto: Grünes Presseportal<br />
Foto: National Museum of Healthand Medicine<br />
Das Virus, das die Welt veränderte: Vor 100 <strong>Jahre</strong>n tötete die<br />
Spanische Grippe über 50 Millionen Menschen. Das war wohl<br />
die größte Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Die SpanischeGrippe<br />
betrafdamalsdie<br />
ganzeWeltund kostete<br />
mehr Menschen dasLeben als<br />
der erste (17Millionen Tote)<br />
und der zweite Weltkrieg (60<br />
Millionen) zusammen.<br />
Als die weltumspannende<br />
Infektionswelle 1920 endlich<br />
stoppte, hinterließ sie überall<br />
Spuren–traumatisierte und ruinierte<br />
Restfamilien, überfüllte<br />
Waisenhäuser. Trotzdem ist die<br />
Katastrophe aus demkollektiven<br />
Bewusstseinder Völker<br />
verschwunden –kaum jemand<br />
kennt noch denUrsprung des<br />
Namens „Spanische Grippe“,<br />
obwohl dieÖffentlichkeit damals<br />
großen Anteil nahm am<br />
Ringen des spanischen Königs<br />
Alfons III. mitder Seuche.<br />
Die WeltimFieber<br />
Das Unglück begann mitAlbert<br />
Gitchell imCampFunston der<br />
US ArmyinKansas. AmMorgen<br />
des 4. März 1918 klagte<br />
derSoldat in der Krankenstation<br />
über Fieber,Kopfschmerzen<br />
und einen rauen<br />
Hals. Binnen Stunden füllte sich<br />
das Notlazarett mitüberhundertMännern<br />
mit den gleichen<br />
Symptomen. Sicher warGitchellnicht<br />
der erste, den die<br />
Spanische Grippe infiziert hatte,<br />
eine besondersaggressive<br />
Variante des Influenza-Virus<br />
mitdem Kürzel H1N1, wieForscher<br />
heute wissen. Aber er<br />
war der erste, der registriert<br />
wurde.Indenzwei<strong>Jahre</strong>n<br />
danach infizierten sich schätzungsweise<br />
500 Millionen Menschen<br />
mitder Influenza, damalsetwa<br />
jeder dritteErdbewohner.<br />
Die Trump-Dynastie –ein Produktder<br />
Spanischen Grippe<br />
DiewirtschaftlichenFolgen des<br />
millionenfachen Todes lassen<br />
sich naturgemäß am einfachsten<br />
beziffern. Dieamerikanischen<br />
Lebensversicherer etwa<br />
musstenfasthundertMillionen<br />
Dollar auszahlen–was heute<br />
etwa20MilliardenDollar entspricht.<br />
Umdie trockene Zahl<br />
ein wenigplausibler zu machen,<br />
nennt LauraSpinney,Autorindes<br />
Buches „1918 –die<br />
Welt im Fieber“ (Carl Hanser<br />
Verlag) einBeispiel: die Witwe<br />
undden Sohn eines deutschen<br />
Einwanderers, der an der Spanischen<br />
Grippegestorben war,<br />
und dieihr GeldinImmobilien<br />
investierten.<br />
Noch heuteprofitiert ihr Enkel<br />
davon in einem Ausmaß, dass<br />
er Milliardärund sogar Präsidentder<br />
Vereinigten Staaten<br />
von Amerika werden konnte:<br />
Donald Trump. <br />
Das Militär-Notfallkrankenhaus<br />
während<br />
der Spanischen<br />
GrippeinKansas.<br />
Auch für die ewige<br />
Ruhe gibt es Vorschriften:<br />
Wenn<br />
der Grabstein zu<br />
wackeln beginnt,<br />
muss das der<br />
Grabbesitzer in<br />
Ordnung bringen.<br />
Jährliche Prüfung<br />
von Grabsteinen<br />
Als Grabbenützungsberechtigter<br />
ist man für<br />
dieStandsicherheit<br />
seiner Grabanlage haftbar!<br />
Sowohl das Fundament selbst<br />
alsauch dieVerankerung des<br />
Grabsteins im Fundament<br />
können mitder ZeitSchäden<br />
nehmen. Schulddaran sind die<br />
Zeichen der Zeit, Wasser, Eis,<br />
abgesunkene Fundamente<br />
oder eine fehlendeVerzapfung<br />
desSteins (manche ältere<br />
Steine sindnur geklebt).<br />
Grabsteine müssen heute laut<br />
Ö-Normmit einem Metallstab<br />
gesichert –Fachbegriff: verzapft<br />
–werden. Einige Grabsteine,<br />
dievor 15 bis20<strong>Jahre</strong>n<br />
aufgestellt wurden, weisen eine<br />
derartigeVerzapfung allerdings<br />
noch immernichtauf.<br />
Aber auch das kann mannachträglicherledigen<br />
lassen.<br />
Unfälle sind vermeidbar<br />
DieSteine sollenspielenden<br />
Kindernebenso standhalten<br />
wie Angehörigen,die sichdarananlehnen<br />
oder festhalten.<br />
Stürmisches Wetter kann dann<br />
ohnedies gelockerte Grabsteine<br />
schnell insWanken und zu<br />
Fallbringen.Und das ist nicht<br />
ungefährlich. Jährliche Standsicherheits-Kontrollen<br />
nach der<br />
Frostperiodesind daher eine<br />
notwendigePflicht, denn Grabdenkmäler<br />
haben aufgrund<br />
ihreshohen Gewichtes schon<br />
schwereVerletzungen herbeigeführt,<br />
die vereinzelt sogar<br />
zum Tod geführt haben.<br />
DiePrüfung, ob Grabsteine<br />
standsicher sind, kann man<br />
nicht selber vornehmen. Dafür<br />
ist ein technisches Prüfgerät<br />
erforderlich, ein so genannter<br />
Kipptester.Meist erledigtdas<br />
einSteinmetzbetrieb.<br />
Sicher ist sicher<br />
Steinmetzmeister Rudrich bietet<br />
dieMöglichkeit, Grabsteine<br />
auf ihre Stabilität zu testen –<br />
und ob sie ordnungsgemäß<br />
verzapft sind. Wirhaben nachgefragt:<br />
50 Eurokostet diePrüfung<br />
inklusive Standsicherheitsbestätigung<br />
an dieFriedhöfe<br />
Wien. <br />
AneinemGrabsteinmuss man sichauch gefahrlosfesthalten<br />
können.Das kommt häufiger vor, als man denkt.<br />
Foto: Fotolia<br />
46 <strong>Beste</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Beste</strong> <strong>Jahre</strong> 47