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DER KONSTRUKTEUR 4/2018

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19073<br />

04 APRIL <strong>2018</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

52 I MIT PNEUMATIK<br />

AUF DRAHT<br />

82 I DURCHGÄNGIGE<br />

DATEN DRUCKFRISCH<br />

VOLKER KUHOFF: „UNSERE<br />

ANTRIEBSTECHNIK BEWÄHRT SICH<br />

AUCH IN INTRALOGISTISCHEN<br />

LUFTFRACHTSYSTEMEN“<br />

TITELSTORY<br />

READY FOR<br />

TAKE-OFF<br />

DerKonstrukteur.de


Taktik-Tipp<br />

vom Greif-Experten.<br />

Teamplayer.<br />

SCHUNK Co-act EGP-C Greifer<br />

Dererste zertifizierte Industriegreifer<br />

für den kollaborierenden Betrieb<br />

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Hannover Messe<br />

23.-27.04.<strong>2018</strong> | Halle 17 | Stand B40<br />

© <strong>2018</strong> SCHUNK GmbH & Co. KG<br />

SCHUNK-<br />

Wettmeister<br />

Das SCHUNK-Tippspiel zum Fußball-Highlight des Jahres.<br />

schunk.com/tippspiel


EDITORIAL<br />

EINE NEUE REALITÄT?<br />

Virtueller Realismus – so könnte vielleicht eine Kunst- oder Literaturrichtung<br />

der nahen Zukunft benannt sein – oder doch eher Digitalismus? Auch<br />

Philosophen sollten hier eine neue Spielwiese finden. Als Konstrukteure und<br />

Entwickler können Sie mit der digitalen Technologie der Virtual Reality (VR)<br />

an Ihrem Arbeitsplatz bereits „Handfestes“ greifen – wenn nicht schon<br />

heute, dann mit Sicherheit in ganz naher Zukunft.<br />

Virtual Reality ist mehr als ein Spielzeug, auf das sich nicht nur die<br />

Consumer-Industrie gestürzt hat. Virtual Reality ist die logische und<br />

konsequente Weiterentwicklung des Grundansatzes von Computer Aided<br />

Design (CAD), des digitalen Konstruierens. Hier fing die digitale Realität im<br />

Maschinenbau schon in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zweidimensional<br />

an, bevor es in die 3D-Welt ging. Ende der 90er Jahre kam mit<br />

Digital Mock-Up der entscheidende Schritt zu einer ersten durchgängigen<br />

virtuellen Produktentwicklung. Baugruppensimulationen und Kollisionsprüfungen<br />

waren jetzt am digitalen Modell möglich. Die Funktion einer<br />

Baugruppe oder Maschine konnte damit, ohne dass sie physisch existiert,<br />

simuliert, validiert und optimiert werden.<br />

Die VR-Technologie setzt heute noch eins drauf: Mit der VR-Brille können Sie<br />

in Ihre Konstruktion eintauchen und mit ihr interagieren. Sie erhalten neue<br />

Einsichten in Ihre Konstruktionen, die Ihnen bislang nicht denkbare bzw.<br />

vorstellbare Konstruktionsansätze ermöglichen. VR wird zum unverzichtbaren<br />

Werkzeug. VR wird zur Realität in der Konstruktion, so wie zuvor<br />

2D- und dann 3D-CAD.<br />

Dr. Michael Döppert<br />

Chefredakteur<br />

m.doeppert@vfmz.de


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Eine neue Realität?<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />

Melanie Friederich<br />

08 Konstruktion 2025: Bildverarbeitung – Next Level<br />

10 Whiteboard: Facettenreich<br />

Digital, real, fiktiv – Einblicke in die vielseitige Welt<br />

von Dr. Stefan Beermann<br />

12 Standpunkt: Klebtechnologie auf der Überholspur?<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

14 TITELSTORY Maßgeschneiderte Antriebslösungen:<br />

Ready for Take-off<br />

18 Schrittmotoren auf dem Mars<br />

22 Gehäuselose Motoren: Motor pur<br />

26 Linearmotoren: Form vollendende Antriebstechnik<br />

30 Antrieb 4.0<br />

34 Konzepte für hochpräzise Torquemotoren<br />

38 Kupplungen: Superlative im XXL-Format<br />

40 Rücklaufsperren: Schwere Jungs<br />

42 Dieselelektrischer Antrieb: Hybrid über den See<br />

44 Motoren und Getriebe: Autonom unterwegs<br />

46 In fünf Schritten zur optimalen Dämpfung<br />

48 Kugelgewindetriebe: Den Lichtbogen beherrschen<br />

50 Hubelemente: Synchrone Gewichtheber<br />

10<br />

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FLUIDTECHNIK<br />

52 Mit Pneumatik auf Draht<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

56 Zupacken und spannen<br />

60 5 Trends: Herausforderungen für die<br />

Maschinensicherheit<br />

62 Robust – der etwas andere<br />

Differenzdruck- Transmitter<br />

66 Signal- und Feldbustechnik: Alles auf Grün<br />

68 Ultraschall macht Leichtbauroboter safe<br />

70 Gateway in die IoT-Welt<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

72 Hybridleitung: Eine für alles<br />

74 Kombi-Schutzschalter: Ein Plus an Sicherheit<br />

TITELBILD<br />

Lenze SE<br />

Hameln<br />

INNENTITELBILD<br />

Autodesk GmbH<br />

München<br />

SERVICE<br />

84 Impressum<br />

85 Inserentenverzeichnis<br />

97 Vorschau<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


SPECIAL<br />

Halle 22,Stand B 39<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

78 Generatives Design macht‘s möglich<br />

82 Durchgängige Daten druckfrisch<br />

86 Durchgängig entwickeln – hybrid fertigen<br />

90 Berechnungsprogramm: Das Rad<br />

neu erfunden – und berechnet<br />

94 Aus der virtuellen CAD-Welt in die Produktion<br />

98 Standpunkt: Was kommt nach der Digitalisierung?<br />

86<br />

48<br />

Fine Cyclo<br />

Innovative Antriebslösungen<br />

für Industrieautomation,<br />

Robotik undWerkzeugmaschinen.<br />

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MELANIE FRIE<strong>DER</strong>ICH<br />

ist studierte Wirtschafts- und<br />

ausgebildete Schraubfachingenieurin<br />

und beschäftigt sich bei<br />

Arnold Umformtechnik mit der<br />

Berechnung und Auslegung von<br />

Schraubverbindungen.<br />

Wie sind Sie zur Fügetechnik und zum<br />

„Schrauben“ gekommen?<br />

Bereits während meines dualen Studiums wusste<br />

ich, dass mich Schrauben bei meinem beruflichen<br />

Werdegang nicht mehr loslassen werden.<br />

Es gibt rund um die Schraubverbindung viele<br />

unterschiedliche Themengebiete, in die man sich<br />

vertiefen kann. Genau das macht für mich den<br />

Reiz aus.<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Was ist für Sie die größte Herausforderung bei<br />

der Auslegung und Berechnung von<br />

Schraubverbindungen?<br />

Die größte Herausforderung ist hier die Abschätzung<br />

der Betriebsbeanspruchung und der Reibung<br />

im originalen Schraubenverband. Davon<br />

ist abhängig, welcher Schraubennenndurchmesser,<br />

welche Festigkeitsklasse und Montageparameter<br />

zu wählen sind. Am Ende muss für den<br />

Kunden – im Dialog mit ihm – eine funktionsfähige<br />

und möglichst kostenoptimierte Verbindung<br />

stehen.<br />

Welche Entwicklungsaufgabe zum Thema<br />

Schrauben könnte Sie besonders reizen?<br />

Mich interessiert die Thematik Reibung besonders.<br />

Die Entwicklung an einem Oberflächensystem, mit<br />

dem bei unterschiedlichsten Werkstoffen das VDA-<br />

Reibwertfenster eingehalten und zudem die Anforderungen<br />

an das Warmlöseverhalten erfüllt werden<br />

können, fände ich sehr spannend.<br />

Als begeisterte Skifahrerin verlassen Sie sich auch<br />

im Schnee auf Schraubverbindungen?<br />

Ja, die Schraubverbindungen von Skiern und<br />

Bindungen sind hohen Betriebskräften ausgesetzt.<br />

Ihre richtige Auslegung ist auch hier sehr<br />

wichtig. Es gibt aber noch andere Parallelen.<br />

Beim Schrauben ist bei hoher Reibung ein höheres<br />

Montagedrehmoment erforderlich, um gleiche<br />

Vorspannkräfte zu generieren. Beim Skioder<br />

Snowboardfahren auf sulzigem Schnee<br />

muss ich für Schwünge mehr Kraft aufbringen,<br />

als in kälterem Schnee.<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong><br />

MELANIE FRIE<strong>DER</strong>ICH,<br />

TEAM LEA<strong>DER</strong> ENGINEERING ACCOUNT<br />

MANAGEMENT, ARNOLD UMFORMTECHNIK,<br />

FORCHTENBERG-ERNSBACH<br />

SCHRAUBVERBINDUNGEN<br />

HABEN MICH BEI MEINEM<br />

BISHERIGEN BERUFLICHEN<br />

WERDEGANG IMMER<br />

BEGLEITET


KOMPETENZZENTRUM SENSORIK UND<br />

MESSTECHNIK AUF <strong>DER</strong> HANNOVER MESSE<br />

LIVE@<br />

Der AMA Verband präsentiert sich auf der Hannover<br />

Messe vom 23. bis 27. April <strong>2018</strong> mit 19 Ausstellern<br />

auf dem AMA Zentrum für Sensorik und Messtechnik<br />

in Halle 11. Als Kompetenzzentrum für Sensorik und<br />

Messtechnik bietet dieses eine eigene Plattform<br />

innerhalb der Fachmesse „IAMD – Integrated Automation,<br />

Motion & Drives“. Die ausstellenden Firmen und Institute<br />

informieren über Sensorelemente, spezielle Sensoren, komplexe<br />

Sensorsysteme, spezifische Messtechnik sowie System- und<br />

Komplettlösungen. Der Verband ermöglicht mit seinem kostenlosen<br />

Branchenführer einen Überblick über die Produkte und<br />

Dienstleistungen<br />

seiner Mitglieder. Der<br />

AMA Verband ist<br />

zudem Partner des<br />

Forums Automation<br />

in Halle 14. Dort<br />

können sich Messebesucher<br />

in Vortragsreihen<br />

unter anderem<br />

über Messtechnik in<br />

der Automatisierung<br />

informieren. Experten<br />

stellen Trendthemen<br />

vor und stehen für<br />

Diskussionen zur<br />

Verfügung.<br />

www.ama-sensorik.de<br />

IDEEN FÜR GÜNSTIGE<br />

ROBOTIKANWENDUNGEN GESUCHT<br />

RILLENKUGELLAGER QUEST<br />

HOHE PRODUKTLEBENSDAUER UND PROZESSSICHERHEIT<br />

TOP<br />

QUALITY<br />

WORLD'S<br />

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FASTEST<br />

Qualitätsführer<br />

Dichtung, Schmierstoff und Stahl<br />

Hitzebeständige Dichtscheiben<br />

Original NACHI Hochleistungsfett ermöglicht<br />

höhere Betriebstemperaturen und<br />

verlängert die Produktlebensdauer<br />

selbst unter härtesten<br />

Betriebsbedingungen<br />

LIVE@<br />

Der Low Cost Robotics Ideenwettbewerb von Igus<br />

geht in die zweite Runde. Gesucht werden erneut<br />

Ideen für Roboteranwendungen, die manuelle<br />

Aufgaben im industriellen Umfeld günstig automatisieren.<br />

Dabei geht es darum, monotone Aufgaben auf<br />

Robotik umzustellen und Arbeitskraft effektiver zu nutzen. Die<br />

eingereichten Ideen werden von einer Jury aus Forschung,<br />

Fachpresse und Herstellern bewertet. Zu gewinnen gibt es einen<br />

Robolink-Gelenkarm oder gleichwertige Robolink-Bauteile, um<br />

die Idee umzusetzen. 2017 gewann das Konzept von MLC-Engineering,<br />

bei dem ein Robolink-Gelenkarm in der optischen<br />

Messtechnik einsetzt<br />

wird. Der 5-Achs-Roboter<br />

entnimmt dabei<br />

nach der Fertigstellung<br />

eines Werkstückes das<br />

gefertigte Teil aus einer<br />

Produktionsmaschine,<br />

transportiert es zu<br />

einem optischen<br />

Messgerät und legt es<br />

nach Prüfung ab.<br />

Einsendeschluss ist der<br />

30. Juni <strong>2018</strong>. Die<br />

Gewinner werden auf<br />

der Motek bekanntgegeben.<br />

Mehr Infos<br />

unter: www.low-costrobotics.de<br />

www.igus.de<br />

HANNOVER<br />

23.–27.<br />

APRIL <strong>2018</strong><br />

HALLE 22,<br />

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KONSTRUKTION 2025<br />

BILDVERARBEITUNG –<br />

NEXT LEVEL<br />

Wie sieht das nächste Level der Bildverarbeitung<br />

aus?<br />

LIVE@<br />

Sie hat bereits zum Sprung auf das nächste Level<br />

angesetzt: Mit der Kombination aus 3D-Imaging<br />

und künstlicher Intelligenz (KI) sind die notwendigen<br />

Voraussetzungen gegeben. Die technische<br />

Entwicklung in der Bildverarbeitung und die steigenden<br />

Prozessorleistungen haben neue Applikationsfelder<br />

geschaffen und damit den Sprung auf den<br />

Massenmarkt ermöglicht. Beide Technologien sind<br />

technisch ausgereift und zu erschwinglichen Preisen<br />

in innovative Anwendungen integrierbar, meist als<br />

Embedded Vision. 3D-Technologie mit Echtzeitverarbeitung<br />

ermöglicht eine exaktere und schnellere<br />

Wahrnehmung für Applikationen, bei denen die<br />

Umgebung eine Rolle spielt. In Kombination mit<br />

selbstlernenden Algorithmen können, basierend<br />

auf den umfassenden Analysen der jeweiligen<br />

Umgebung und Situation, valide Entscheidungen<br />

getroffen werden. Das nächste Level heißt also: Die<br />

Maschinen werden vom programmierten Gehilfen<br />

zum intelligenten (Mit-)Entscheider werden.<br />

Wird es so möglich, dass Maschinen sehen und<br />

denken werden?<br />

Die Bildverarbeitung stattet die Maschinen mit<br />

nahezu menschlichen Sinnen aus. Die visuelle 2Dund<br />

3D-Sensorik lässt sehen, die KI verstehen, beides<br />

zusammen ermöglicht Maschinen und Geräten<br />

das Interagieren mit ihrer Umwelt und kognitives<br />

Lernen. Wenn etwa ein intelligenter Rasenmäher<br />

erkennt, wo die Rasenkante endet, genau dort<br />

stoppt und dann auch noch realisiert, dass der kleine<br />

Haufen im Gras ein Igel ist, der umfahren werden<br />

muss, dann sieht und denkt dieses Gerät.<br />

DR. CHRISTOPHER SCHEUBEL<br />

ZUSTÄNDIG FÜR IP UND BUSINESS<br />

DEVELOPMENT BEI FRAMOS,<br />

TAUFKIRCHEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Wird die Bildverarbeitung für die Smart Factory<br />

eine Enabler-Technologie sein?<br />

Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Smart<br />

Factory. Das zeigt sich wunderbar am Beispiel<br />

neuartiger Logistikroboter. Die fahren durchs<br />

Lager, heben und bewegen Kisten, können Objekte<br />

greifen oder zum Menschen bringen, und räumen<br />

diese Kisten auch wieder auf. Mit einer exakten<br />

Objekt-, Positions- und Distanzerkennung navigieren<br />

sie mühelos im Raum und können mit neuen,<br />

nicht erlernten Situationen bestens umgehen.<br />

Mehrere vernetze Roboter kommunizieren untereinander<br />

und stimmen ihre Handlungen ab, sie<br />

sorgen damit selbstständig für eine optimale<br />

Unterstützung des Menschen und der Prozesse.<br />

www.framos.com<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong><br />

MASCHINEN WERDEN<br />

VOM PROGRAMMIERTEN<br />

GEHILFEN ZUM<br />

INTELLIGENTEN MIT-<br />

ENTSCHEI<strong>DER</strong> WERDEN


IAMD – INTELLIGENZ IN DEN ANTRIEB GEBRACHT<br />

Mit der Sonderschau „Smart Power Transmission and Fluid<br />

Power Solutions“ zeigt die IAMD – Integrated Automation,<br />

Motion & Drives im Rahmen der Hannover Messe <strong>2018</strong> vom<br />

23. bis 27. April in Halle 23 wie altbewährte Grundtechnologien<br />

wettbewerbsfähig bleiben. Die Demonstratoren der Firmen<br />

Aventics, Bosch Rexroth, Schaeffler, Bucher Hydraulik, Linde<br />

Hydraulics, Moog und Argo Hytos, belegen plastisch, dass die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung vorhandener Systeme zu<br />

intelligenten Lösungen führen kann.<br />

Wie das in der Praxis aussieht, beschreibt Peter Michael Synek,<br />

stellvertretender Geschäftsführer im VDMA-Fachverband<br />

Fluidtechnik, der die Sonderschau gemeinsam mit der Deutschen<br />

Messe organisiert: „Hersteller hydraulischer und pneumatischer Komponenten und Systeme realisieren heute vielfach dezentrale<br />

Antriebslösungen mit integrierter Intelligenz. Hydromotoren und -pumpen kommunizieren dabei mit Ventilen und Zylindern und<br />

tauschen Daten mit übergeordneten Steuerungen aus. Proportionalhydraulik und Servopneumatik sind beste Beispiele dafür.“<br />

www.hannovermesse.de<br />

CONTROL UM EINE<br />

HALLE ERWEITERT<br />

NEU<br />

JHS-3i Gehäuselager<br />

In einem sehr positiven Umfeld<br />

findet die Fachmesse Control vom<br />

24. bis 27. April in Stuttgart statt.<br />

Die deutsche Bildverarbeitungsindustrie<br />

verzeichnete 2017 eine<br />

Umsatzsteigerung von 18 %. Auch<br />

für dieses Jahr wird zweistelliges<br />

Wachstum erwartet. Der Grund<br />

für die Beliebtheit der Schlüsseltechnologie<br />

ist die Möglichkeit,<br />

die visuellen Prozesse in jeden<br />

Produktionsprozess zu integrieren.<br />

Gleichzeitig erobert industrielle<br />

Bildverarbeitung neue<br />

Anwendungsgebiete. Ein weiterer<br />

Wachstumstreiber ist die<br />

Digitalisierung. Auf der Messe<br />

präsentieren sich neben der<br />

industriellen Bildverarbeitung<br />

auch boomende Segmente wie<br />

robotergestützte Systeme oder<br />

optoelektronische Sensortechnik.<br />

Aufgrund steigender Ausstellerund<br />

Besucherzahlen wird die<br />

Messe in diesem Jahr um eine<br />

Halle erweitert. Zum Rahmenprogramm<br />

gehören z. B. die „Vision<br />

Talks“ des EMVA, das „Event<br />

Forum“ des Fraunhofer IPA und<br />

die Sonderschau „Berührungslose<br />

Messtechnik“ der Fraunhofer-<br />

Allianz Vision.<br />

www.control-messe.de<br />

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2 Neues Dichtungs- design<br />

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Fettformulierung<br />

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WHITEBOARD<br />

FACETTEN-<br />

REICH<br />

DIGITAL, REAL, FIKTIV –<br />

EINBLICKE IN DIE<br />

VIELSEITIGE WELT VON<br />

DR. STEFAN BEERMANN<br />

Sie haben Mathematik studiert,<br />

wie kamen Sie dann zum<br />

Maschinenbau?<br />

Kisssoft ist ein Unternehmen<br />

mit bewegter Historie, wie<br />

sahen die Stationen aus?<br />

Die zunehmende Digitalisierung<br />

schreit nach Vernetzung, ist das<br />

auch ein Thema für Sie?<br />

Beruflich sind Sie in der digitalen<br />

Welt unterwegs, privat dagegen<br />

eher in der realen – was war Ihr<br />

größter handwerklicher Coup?<br />

Dann haben Sie wiederum ein<br />

Faible für Science-Fiction-<br />

Romane. Was ist Ihre Vision für<br />

die Getriebesimulation?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bild 1: Kisssoft AG; Deutsche Messe;<br />

chrupka, snyGGG/Fotolia.de<br />

Bild 2: Kissling AG<br />

Bild 3,5: Kisssoft AG<br />

Bild 4: snd63/pixabay.com<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DR. STEFAN BEERMANN<br />

CEO, KISSSOFT AG, CH-BUBIKON


STANDPUNKT<br />

KLEBTECHNOLOGIE<br />

AUF <strong>DER</strong><br />

ÜBERHOLSPUR?<br />

GUDRUN WEIGEL<br />

LEITERIN ENGINEERING BEI<br />

DELO INDUSTRIE KLEBSTOFFE<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

KLEBESTOFFE ERFÜLLEN DIE<br />

STEIGENDEN ANFOR<strong>DER</strong>UN-<br />

GEN <strong>DER</strong> INDUSTRIE<br />

Was bereits seit einigen Jahren der Klebetechnologie<br />

einen Aufschwung verschafft, sind vor allem zwei<br />

Entwicklungen: Miniaturisierung und Multi-Material-<br />

Design. Die Miniaturisierung ist speziell in der Consumer-Elektronik<br />

ein anhaltender Trend, betrifft aber ebenso den<br />

Maschinenbau. Elektronikbauteile wie Sensoren für Smartphones,<br />

Kameras für autonomes Fahren oder in Industrieanlagen<br />

werden immer kleiner – und das bei verbesserter Leistung. Zudem<br />

werden vor allem aus funktionellen Gründen in der Industrie<br />

mehr und mehr Multi-Material-Designs und Leichtbaustrukturen<br />

eingesetzt. Sobald Faserverbundwerkstoffe, wie Carbonfaserverstärkte<br />

Kunststoffe (CFK), ins Spiel kommen oder diese mit klassischen<br />

Konstruktionsmaterialien wie Metallen kombiniert werden,<br />

lassen sich Fügetechniken wie Schweißen, Nieten oder Schrauben<br />

nicht mehr anwenden, da sie das CFK-Material beschädigen oder<br />

das Gewicht wieder erhöhen würden.<br />

Kleben hat für viele Anwendungen einen entscheidenden Vorteil:<br />

Klebstoffe können nahezu jede Oberfläche mit einer anderen<br />

verbinden und unterschiedlichste mechanische und physikalische<br />

Eigenschaften haben. Jede Anforderung – sei es hinsichtlich<br />

Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit oder spannungsausgleichender<br />

Eigenschaften – kann in passende, chemische<br />

Rezepturen übersetzt werden. Daraus resultieren immer wieder<br />

neue Spezialklebstoffe, die für ein entsprechendes Anwendungsfeld<br />

neben Verbundfestigkeit auch weitere Eigenschaften, wie z. B.<br />

elektrische Leitfähigkeit mitbringen können.<br />

Hinsichtlich der Prozesse liegt der Fokus der Industrie auf Effizienz,<br />

Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Auch dieser anhaltende<br />

Trend treibt die Klebstofftechnologie voran, deren Aufgabe es ist,<br />

industrielle Fertigungsprozesse mit zu berücksichtigen und<br />

Systeme zu entwickeln, mit denen sich die Klebstoffe einfach,<br />

genau und schnell dosieren und aushärten lassen.<br />

Gerade in Branchen, in denen kurze Taktzeiten erforderlich<br />

sind, um große Stückzahlen zu fertigen und die Nachfrage<br />

zu bedienen, braucht es schnelle Systeme, wie lichthärtende<br />

Klebstoffe. Diese können innerhalb von wenigen Sekunden vollständig<br />

aushärten. Ihre Einschränkung allerdings: Der Klebstoff<br />

muss vom Licht erreicht werden können, damit die Aushärtereaktion<br />

vollständig ablaufen kann. Ist dem nicht so, kommen<br />

dualhärtende Systeme in Frage. Durch eine kurze Belichtung der<br />

Kehlnaht, also der Klebstoffschicht, die zwischen den Bauteilen<br />

hervortritt, kann die Klebung vorfixiert werden. Seine Funktionsfestigkeit<br />

erreicht der Klebstoff durch einen zusätzlichen<br />

Feuchte- oder Wärme mechanismus. Das ist auch besonders<br />

für Schattenzonen not wendig, die es konstruktionsbedingt an<br />

manchen Bauteilen gibt. Der Vorteil der Lichthärtung kann damit<br />

auch für undurchstrahlbare Teile, wie sie im Maschinenbau<br />

häufig vorkommen, etwa bei Magneten oder der Welle-Nabe-Verbindung<br />

im E-Motor genutzt werden und die Prozessgeschwindigkeit<br />

erhöhen.<br />

Durch fortlaufende Forschung werden immer wieder neue<br />

Klebstoffe auf Epoxidharz- oder Acrylatbasis sowie auf Basis<br />

anderer Bausteine entwickelt, um die steigenden Anforderungen<br />

der Industrie zu erfüllen. Letztlich sind es die Innovationen in<br />

verschiedenen Branchen und Anwendungsfeldern, die stetig neue<br />

Lösungen erfordern, das Kleben sehr stark und positiv beeinflussen<br />

und zu neuen Fortschritten in der Klebstoff- und Prozesstechnologie<br />

führen.<br />

www.delo.de<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong>


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PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

READY FOR


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

01 Für den Antrieb<br />

der Rollenförderer<br />

kommt der Smart<br />

Motor zum Einsatz<br />

Autor: Volker Kuhoff, Lenze SE, Hameln<br />

Im neuen Cargo Terminal am<br />

Flughafen Helsinki-Vantaa kommt<br />

der komplette Materialfluss aus<br />

der Hand der Lödige Systems in<br />

Warburg – und die Antriebstechnik<br />

von Lenze in Hameln.<br />

01<br />

Entscheidende Faktoren für den Erfolg eines intralogistischen<br />

Luftfrachtsystems sind unter anderem Geschwindigkeit und<br />

Zuverlässigkeit der Prozesse. Seit 1975 realisiert die Lödige<br />

Systems GmbH weltweit Luftfrachtanlagen jeglicher Größenordnung.<br />

Das Leistungsspektrum reicht von der Beratung und<br />

Systemplanung bis hin zur Inbetriebnahme und Wartung des Luftfrachtsystems.<br />

Generell gilt dabei, dass nur mit der richtigen<br />

Kombination aus Terminal-Equipment sowie stationärer und<br />

mobiler Fördertechnik ein effizienter Betrieb des Frachtumschlags<br />

zu erreichen ist.<br />

MODULARE SYSTEME UND<br />

OPTIMIERTE PROZESSE<br />

Zum Handling von Standard Cargo Units werden kombinierte<br />

mechanische und manuelle Lösungen unterschiedlichen Automatisierungsgrades<br />

auf den Prozess optimiert abgestimmt. Modulares<br />

Design und integrierte Komponenten ermöglichen eine kundenspezifische<br />

Systemplanung und die schnelle Reaktion auf sich<br />

verändernde Bedingungen. Mithilfe dynamischer Antriebssysteme<br />

und intelligenter Steuerung wird die Fracht schnell und sicher im<br />

gesamten Lager transportiert. In Regallagern sorgen vollautomatisierte<br />

Fahrzeuge für schnelles wie sicheres Ein- und Auslagern. Die<br />

Antriebstechnik muss die zu transportierenden Gewichte leistungsmäßig<br />

beherrschen und darüber hinaus auch die notwendige<br />

Dynamik und Präzision für die geforderten Lagerspiele und<br />

Positions genauigkeiten liefern.<br />

Die prozessoptimierte Steuerung und Regelung der Antriebstechnik<br />

von Regalfahrzeugen ist eine der größten Herausforderungen<br />

an die mechanische und elektrische Integration. Der Antriebstechnik<br />

kommt entscheidende Bedeutung in der gesamten Anlage<br />

zu, gleichzeitig müssen verschiedene in sich hochkomplexe<br />

Themenfelder bearbeitet bzw. beherrscht werden. Die zu transportierende<br />

Last von mehreren Tonnen ist mit der maximal möglichen<br />

Geschwindigkeit auf kürzestem Weg, im dreidimensionalen Koordinatensystem,<br />

ohne Beschädigung an die richtige Stelle zu transportieren.<br />

Daneben sind Fragestellungen wie Verfügbarkeit,<br />

Leistung, Energieeffizienz, Betriebskosten, Ersatzteilhaltung und<br />

Wartung bei der Planung und Ausführung zu berücksichtigen. Die<br />

Gebäudeinfrastruktur muss rechtzeitig involviert werden, um sie<br />

auf die Planung und die Anforderungen der Antriebstechnik der<br />

Regalfahrzeuge abzustimmen.<br />

Ferner sind umfangreiche elektrotechnische, mechanische und<br />

organisatorische Vorgaben aus dem Bereich Sicherheit und<br />

Arbeitsschutz zu berücksichtigen. In der frühen Planungsphase<br />

und im Detail-Engineering kommt der elektrischen Konstruktion<br />

und der Softwareintegration ebenfalls eine wichtige Rolle zu.<br />

Über dem gesamten System wacht ein ausgeklügeltes Softwaresystem,<br />

das steuert und regelt. „Die gesamte Steuerungs- und<br />

Lagerverwaltungssoftware wird im eigenen Softwarehaus der Lödige<br />

Industries Gruppe erstellt und individuell angepasst“, so Frank Hoffmann,<br />

Head of Controls/Electrical Engineering. Dazu steht dem<br />

Leiter des Bereichs ein Team aus IT- und PLC-Spezialisten zur Seite.<br />

Das Fundament bildet ein hochvernetztes System verschiedenster<br />

Netzwerkteilnehmer wie IT, Steuerungen, Displays, Kameras oder<br />

Waagen. Auch die Regalfahrzeuge samt ihrer Antriebstechnik sind<br />

Teil des leitungsgebundenen oder drahtlosen Netzwerkes.<br />

SMARTE ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />

<strong>DER</strong> ANTRIEBSTECHNIK KOMMT<br />

ENTSCHEIDENDE BEDEUTUNG<br />

IN <strong>DER</strong> INTRALOGISTIK ZU<br />

Das Herzstück der Anlage ist das Lager- und Transportsystem für<br />

Luftfrachtcontainer und Paletten. Im System sind mehrere Elevating<br />

Transfer Vehicle (ETV) für Nutzlasten bis etwa 7 t sowie Regalbediengeräte<br />

(RBG) für Nutzlasten bis 1,5 t unterwegs. Während für<br />

die Hub- und Fahrantriebe vornehmlich Lenze-Getriebemotoren<br />

in Verbindung mit den Servo Drives 9400 zum Einsatz kommen,<br />

greift Lödige Systems für die vorgelagerte Fördertechnik zum Lenze<br />

Smart Motor sowie dem dezentralen Frequenzumrichter 8400<br />

Motec. „ETV und RBG sind antriebstechnisch ein besonderes Feld.<br />

Mit Lenze haben wir einen Partner gefunden, der nicht nur Technik<br />

liefert, sondern für uns auch Antriebs-Know-how mitbringt“, erklärt<br />

Frank Hoffmann.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 15


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Für die horizontale Fördertechnik setzt Lödige vor<br />

allem auf den Lenze Smart Motor – eine Kombination<br />

aus intelligentem, drehzahlveränderbarem Motor<br />

mit Hocheffizienzgetriebe. Der Nutzen dieser<br />

Antriebslösung besteht darin, die Vorteile der schnellen<br />

Inbetriebnahme eines Netzmotors zu haben und<br />

dabei auch noch mit veränderbaren Festdrehzahlen<br />

arbeiten zu können. Dank dieser Flexibilität lässt sich<br />

die Drehzahl des Lenze Smart Motors als Antrieb für<br />

die Rollenförderer während der Inbetriebnahme<br />

leicht einstellen und im Verbund justieren. „Es ist<br />

immer notwendig, bei ineinandergreifenden Förderstrecken<br />

Anpassungen bei den Geschwindigkeiten<br />

vorzunehmen“, weiß Hoffmann aus Erfahrung. Durch<br />

den Einsatz des Smart Motors ist ein zusätzlicher<br />

Frequenzumrichter nicht erforderlich und die<br />

gewünschte Drehzahl lässt sich schnell und einfach<br />

per NFC an den Smart Motor übertragen.<br />

Für funktionale und auch in der Leistung hochwertige<br />

Antriebsaufgaben im horizontalen Materiafluss<br />

greift Lödige ebenfalls ins Lenze-Portfolio und setzt<br />

auf Getriebemotoren, die direkt mit dem dezentralen<br />

Frequenzumrichter 8400 Motec kombiniert sind.<br />

KOOPERATIVES ENGINEERING<br />

Damit das zeitlich eng bemessene Projekt in Finnland<br />

reibungslos über die Bühne geht, war der<br />

Bereich Lenze-Engineering von Beginn an eingebunden.<br />

„Für uns ist es von großer Bedeutung, einen<br />

Partner im Bereich der Antriebstechnik zu haben, der<br />

alle Schnittstellen und die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von Konzept, Auslegung, Detailplanung, Lieferung,<br />

Vorinbetriebnahme, Vor-Ort-Realisierung bis<br />

hin zu Service und Reparatur abdecken kann und<br />

dieses Konzeptmodell auch aktiv lebt“, unterstreicht<br />

Hoffmann. Diese enge Zusammenarbeit schafft nach<br />

02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

UNSERE ANTRIEBSTECHNIK ERFÜLLT<br />

DIE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN ANSPRUCHS-<br />

VOLLER MATERIALFLUSSSYSTEME<br />

VOLKER KUHOFF,<br />

Key Account Manager bei Lenze<br />

Mit klar definierten Schnittstellen von der Mechanik über die Elektronik bis<br />

hin zur Software nutzt der Anlagenbauer Lödige für den Materialfluss in<br />

Logistikzentren unser Antriebstechnik-Portfolio für maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen. Unsere Zusammenarbeit beinhaltet außerdem ein klar<br />

definiertes Paket an Inbetriebnahme-Unterstützung. Nur so ist es möglich,<br />

komplexe Projekte wie ein Cargo-Terminal innerhalb einer Bauzeit von<br />

weniger als einem Jahr zu realisieren.<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


Safety<br />

electrohydraulics<br />

03<br />

• Proportionals &<br />

conventionals<br />

• Up to SIL 3 and PL e<br />

• Certified by TÜV<br />

Safety digital<br />

proportionals<br />

Safety on-off valves<br />

02 Den Fahrantrieb der Regalfahrzeuge übernehmen Getriebemotoren<br />

mit Servoreglern der Reihe 9400<br />

Safety on-off cartridges<br />

03 Für den Antrieb der Kettenförderer ist mehr Leistung gefragt: Eine<br />

Aufgabe für den dezentralen Frequenzumrichterantrieb 8400 Motec.<br />

seinen Erfahrungen die Grundlage dafür, dass Design fehler durch gegenseitigen<br />

Abgleich frühzeitig erkannt und vermieden werden. Denn später bei<br />

der Anlagenin betriebnahme „arbeitet ein Mitarbeiter, der möchte seine Anlage<br />

effizient in Betrieb nehmen und keine Zeit durch Fehlersuche verlieren“.<br />

Lödige Systems ist angesichts der immer enger werdenden Projekttermine dazu<br />

übergegangen, keine einzelnen Motoren oder Frequenz umrichter zu kaufen,<br />

sondern anschlussfertige Antriebslösungen. Diese wurden im Vorfeld zwischen<br />

Lenze und Lödige detailliert abgestimmt − bis hin zu den Softwareschnittstellen.<br />

Parallel zum Kontakt ins Stammwerk in Deutschland gibt es heute eine weiterführende<br />

Zusammenarbeit mit dem Service-Team der Lenze-Niederlassung im<br />

finnischen Espoo. Die Einbindung der Lenze-Landesgesellschaft verkürzt aufgrund<br />

der räumlichen Nähe die Reaktionszeiten beträchtlich.<br />

Die Schnelligkeit ist deshalb so wichtig, weil knappe Zeitfenster zwischen<br />

Abschluss der Rohbauarbeiten und Anlageninbetriebnahme zu einer echten<br />

Herausforderung in solchen Projekten geworden sind. Deshalb ist es für<br />

Lödige wichtig, Partner zu haben, die ergebnisorientiert arbeiten. Vertrauen<br />

zählt zu den wesentlichen Kaufargumenten in der Projektabwicklung. „Wir<br />

haben den Anspruch, fertig projektierte Maschinen aus der Schublade ziehen<br />

zu können“, erklärt Frank Hoffmann. „Deshalb benötigen wir Lieferanten, die<br />

flexibel sind und sofort reagieren, wenn wir bei der Inbetriebnahme kurzfristig<br />

Engineering-Support benötigen. Ich kann es mir nicht leisten, dass eine<br />

Maschine zwei Wochen steht, nur weil meine Leute einen Frequenzumrichter<br />

nicht zum Laufen bekommen. Beim Engineering-Support trennt sich die<br />

Spreu vom Weizen.“<br />

Bilder: Lenze<br />

www.lenze.com<br />

23 - 27 APRIL <strong>2018</strong><br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

SCHRITTMOTOREN<br />

AUF DEM MARS<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Schrittmotoren bewähren sich in unterschiedlichsten<br />

Anwendungen und Umgebungen.<br />

Ein wirklich ausgewöhnlicher Einsatzfall ist der<br />

in einem Kamerasystem, das auf einer<br />

Mars-Expedition zum Einsatz kommen soll.<br />

Autor: Andreas Seegen, Faulhaber, Schönaich; Ellen-Christine Reiff,<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

Der Start der nächsten Rover-Expedition auf dem Mars ist für<br />

2020 geplant. Dazu wird die Hauptnutzlast der russischen<br />

Proton-Rakete aus dem von den europäischen und russischen<br />

Weltraumorganisationen (ESA & Roskosmos) entwickelten<br />

Exo-Mars-Rover bestehen. Das Fahrzeug soll nach der<br />

Landung nach biologischen Aktivitäten suchen. Ein wichtiges<br />

Messgerät dafür ist eine Panorama-Kamera, die Stereoaufnahmen<br />

des roten Planeten liefern wird. Die sogenannte Pan Cam besteht aus<br />

zwei Weitwinkelkameras, vor denen jeweils ein rotierendes Rad mit<br />

unterschiedlichen Objektivfiltern angebracht ist. Dadurch sind dreidimensionale<br />

Panoramaaufnahmen im 300-Grad-Winkel möglich.<br />

Eine weitere Kamera mit hoher Auflösung liefert zusätzliche Detailaufnahmen.<br />

Schrittmotoren, die an die harten Anforderungen auf<br />

dem Mars angepasst wurden, treiben die Rotationsachsen der Filterräder<br />

und das Fokussiersystem der hochauflösenden Kamera an.<br />

Die Umgebungsbedingungen auf dem Mars fordern den am<br />

Exo-Mars-Rover eingesetzten Komponenten Höchstleistung ab.<br />

Zum einen arbeitet der Rover nach der Landung bei einem Luftdruck<br />

von nur 0,00636 bar, was auf der Erde dem atmosphärischen<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Die Panoramakamera<br />

besteht<br />

aus zwei Weitwinkelkameras,<br />

vor denen jeweils<br />

ein rotierendes Rad<br />

mit unterschiedlichen<br />

Filtern<br />

angebracht ist<br />

01<br />

Druck in 35 km Höhe entspricht. Gleichzeitig schwanken die<br />

Temperaturen zwischen etwa + 20 und - 120 °C. Hinzu kommen<br />

Beeinträchtigungen durch den Staub, den der Rover beim Fahren<br />

und bei geologischen Bohrungen aufwirbelt.<br />

Die Panoramakamera, die vom Mullard Space Science Laboratory<br />

(MSSL-UCL, südlich von London) in Zusammenarbeit mit der<br />

OHB System AG (München), dem Deutschen Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR, Berlin) und Thales Alenia Space (TAS-CH,<br />

Zürich) entwickelt wurde, ist deshalb an einem zwei Meter hohen<br />

Mast montiert. „Wir schützen so die Optik vor Staub und können<br />

von der erhöhten Position zudem wesentlich bessere Panoramabilder<br />

aufnehmen“, erklärt Jonathan Jones, Ingenieur für Mechanik<br />

und Thermodynamik bei MSSL.<br />

SCHRITTMOTOREN FÜR OBJEKTIVFILTER<br />

UND FOKUSVERSTELLUNG<br />

Mit den vor den Weitwinkelkameras liegenden Objektivfiltern hat<br />

MSSL ein System geschaffen, das während der geplanten Mission<br />

02 Das Filterrad rotiert vor den beiden Weitwinkelkameras<br />

02<br />

iSync® BELTS<br />

Designed for Performance,<br />

Engineered for Excellence.<br />

LEISTUNG UND PRÄZISION UNTER KONTROLLE<br />

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• T2,5, T5, T10<br />

• AT5, AT10<br />

• L, XL<br />

Doppelverzahnung:<br />

• DT5, DT10<br />

Leistung (%)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Polyurethan<br />

T-AT<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 19


ANTRIEBSTECHNIK<br />

03<br />

03 Die Schrittmotoren wurden an<br />

die harten Anforderungen auf der<br />

Marsoberfläche angepasst<br />

Aufnahmen mit unterschiedlicher Polarisation erzeugt. „Geplant ist, täglich zehn<br />

Bilder zur Erde zu schicken“, fährt Jones fort. Was auf den ersten Blick recht wenig<br />

klingt, entpuppt sich in der Praxis durchaus als anspruchsvoll: Zunächst erstellt<br />

die Kamera für jedes Bild drei Aufnahmen. Diese werden dann jeweils zur Erde<br />

geschickt und dort für das endgültige Bild übereinandergelegt.<br />

Mehr als zehn Bilder pro Tag sind aufgrund der geringen Datenbandbreite<br />

der Funkkommunikation zwischen Mars und Erde<br />

nicht möglich. Jedes Funksignal zwischen den benachbarten<br />

Planeten ist zudem ungefähr 20 Minuten unterwegs.<br />

Elf Objektivfilter pro Rad ermöglichen es, den Pan-Cam-Weitwinkelkameras<br />

unterschiedliche Aufnahmen mit veränderten Polarisationen zu machen. Die Filterräder<br />

rotieren und müssen für scharfe Bilder exakt in Position gebracht werden. Als<br />

Antrieb setzt MSSL an jeder Achse einen Schrittmotor aus dem Precistep-Schrittmotor-<br />

Portfolio von Faulhaber ein. Für diese Wahl sprachen gleich mehrere Gründe: Die MSSL-<br />

Ingenieure waren bei der Entwicklung der Panoramakamera auf der Suche nach Motoren,<br />

die unter Marsbedingungen verlässlich und präzise positionieren und dazu auch<br />

noch sehr klein bauen. Schrittmotoren empfehlen sich für diese außergewöhnliche<br />

Applikation außerdem, weil sie ohne Positionsrückmeldung je nach Ausführung mit<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„SCHRITTMOTOREN<br />

KÖNNEN NICHT NUR IM<br />

WELTRAUMEINSATZ HOHE<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

ERFÜLLEN“<br />

Andreas Seegen,<br />

Leiter Marketing<br />

bei Faulhaber<br />

DIESE SCHRITTMOTOREN KÖNNEN<br />

AUF DEM MARS ÜBERLEBEN<br />

einer Auflösung von bis zu 1 280 Schritten pro Umdrehung genau positionieren und in<br />

der Handhabung deutlich einfacher und robuster sind als klassische Servomotoren.<br />

Auch der Fokussiermechanismus der hochauflösenden Kamera wird deshalb von<br />

einem solchen Precistep Schrittmotor angetrieben. Der Rotor besteht aus einem<br />

Kunststoffträger für zehn bis zwölf magnetische Polpaare, je nach Motorausführung.<br />

Das große Magnetvolumen garantiert ein hohes Drehmoment. Der Motor folgt exakt<br />

dem außen angelegten Feld, ohne dass er dafür aufwändig geregelt werden muss. „Der<br />

Schrittmotor ist somit die perfekte Lösung für unsere optische Anwendung, da er die<br />

Objektiveinstellung dank seines Rastmoments auch ohne Strom halten kann.<br />

Zudem werden durch die Ansteuerung im offenen Regelkreis Jitter (Servozittern)<br />

vermieden; es entstehen sehr scharfe und klare Bilder“, erklärt Sébastien Vaneberg,<br />

Vertriebsingenieur bei der Faulhaber Precistep SA. Diese Schweizer Gesellschaft ist innerhalb<br />

der Faulhaber Group auf besonders kleine Schrittmotoren spezialisiert. Der<br />

Motoraufbau und eigens entwickelte Fertigungsverfahren erlauben eine schnelle<br />

Anpassung der Antriebe an kundenspezifische Anforderungen.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Was sich in Luft- und Raumfahrt<br />

bewährt, bietet auch für andere<br />

anspruchsvolle Einsatzbereiche<br />

gute Voraussetzungen. Hohe<br />

Zuverlässigkeit, wenig Gewicht,<br />

hohe Leistungsdichte, geringes<br />

Trägheitsmoment, hochgenaues<br />

Positionieren und geringer<br />

Stromverbrauch sind in vielen<br />

Anwendungen gewünscht.<br />

Anforderungen wie Vakuumtauglichkeit,<br />

Verträglichkeit hoher<br />

Temperaturunterschiede, Robustheit<br />

gegen Vibrationen und hohe<br />

Beschleunigungen können die<br />

Kleinstantriebe ebenso erfüllen.<br />

Dank des modularen Standardprogramms<br />

genügen meist geringe<br />

Modifikationen, um auch eher<br />

speziellen Aufgabenstellung<br />

Rechnung zu tragen.<br />

AN DIE ANWENDUNGSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN ANGEPASST<br />

Die an den Rotationsachsen im Filterwechselsystem der Pan Cam eingesetzten zweiphasigen<br />

Schrittmotoren der Serie AM1020 beispielsweise messen im Durchmesser<br />

lediglich 10 mm, sind knapp 16 mm lang und liefern ein Drehmoment von 1,6 mNm.<br />

Sie arbeiten mit einer Auflösung von 20 Schritten pro Umdrehung und sind mit einem<br />

Präzisionsgetriebe gleichen Durchmessers kombiniert, das eine Übersetzung von 64:1<br />

liefert.<br />

In enger Engineering-Zusammenarbeit mit MSSL haben die Antriebsspezialisten<br />

die Motoren zudem für den kommenden Einsatz auf der Marsoberfläche entsprechend<br />

angepasst. Hierzu zählen zum Beispiel ein vakuumtauglicher Trockenschmierstoff<br />

sowie angepasste Sinterlager. „Die Motoren müssen auf dem Mars überleben<br />

können“, bringt Jonathan Jones die Anforderungen an die Antriebe auf den Punkt. Und<br />

damit später nach der Landung nichts dem Zufall überlassen bleibt, testet das Mullard<br />

Space Science Laboratory die Komponenten der Panoramakamera aktuell in einer<br />

Versuchsumgebung.<br />

Die Rahmenbedingungen bei den Tests gehen dabei noch über die Verhältnisse auf<br />

dem Mars hinaus. Die Antriebe müssen 5 000 Zyklen positionieren und dabei wechselnden<br />

Temperaturen zwischen - 130 und + 50 °C ertragen. „Der Versuch läuft und die<br />

Motoren übertreffen unsere Erwartungen“, freut sich Jonathan Jones. „Auf dem Markt<br />

haben wir nichts Vergleichbares gefunden, als es um die Konzeption der Antriebe<br />

ging.“ Faulhaber gehört zudem zum Standard der European Space Agency (ESA).<br />

Bilder: Aufmacherbild, 01 und 02 ESA/ATG medialab; 03 Faulhaber<br />

www.faulhaber.com<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ABSOLUTE<br />

SICHÄRHEIT<br />

Falsche Versprechen erkennen Sie sofort. Auch bei Zahnriemen?<br />

Schließlich ähneln minderwertige Produkte auf den ersten Blick<br />

dem Qualitätsprodukt. Sicherheit bieten die Polyurethan-<br />

Zahnriemen der führenden Hersteller BRECO und ContiTech:<br />

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Stahlcord-Zugträgern gefertigt und besitzen überlegene chemische<br />

und mechanische Eigenschaften. Das macht sie zuverlässig,<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

MOTOR PUR<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wer mit Antriebstechnik von der Stange nichts<br />

anfangen kann, dem bieten gehäuselose<br />

Motoren eine gute Basis für individuelle<br />

Lösungen. Sie basieren auf einer breiten<br />

Motorenbasis sowie besonderer Entwicklungs-,<br />

Fertigungs- und Integrationskompetenz des<br />

Motorenherstellers.<br />

Grundlage der gehäuselosen Cyber Kit Motors von<br />

Wittenstein Cyber Motor ist die permanentmagneterregte<br />

Synchronmaschine, wie sie Wittenstein in seiner<br />

Innovationsfabrik in hohen Stückzahlen fertigt.<br />

Verschiedene Gründe sprechen für diesen Typ von elektrischen<br />

Maschinen. So lassen sich diese Motoren auf Grund ihres geringen<br />

Bauvolumens besonders einfach integrieren. Hinzu kommt, dass<br />

der Rotor einer permanentmagneterregten Synchronmaschine im<br />

Betrieb vergleichsweise kühl bleibt, weil Stromwärmeverluste –<br />

im Gegensatz zu Asynchronmotoren – ausschließlich im Stator<br />

entstehen.<br />

Autor: Christoph Weis und Dr. Kay-Horst Dempewolf,<br />

Wittenstein Cyber Motor GmbH, Igersheim<br />

AUF DAS WESENTLICHE REDUZIERT<br />

Rotor und Stator – das ist der auf das Wesentliche reduzierte Lieferumfang<br />

der Cyber Kit Motors, auch wenn sie optional z.B. um<br />

Sensoren, mechanische Schnittstellen, eine Flüssigkeitskühlung<br />

oder einen besonderen Kabelabgang ergänzt werden können. Die<br />

Motoren lassen sich in verschiedenen Stator-Außendurchmessern,<br />

Blechpaketlängen, Hohlwellendurchmessern und Rotorvarianten<br />

entweder besonders leistungs- oder besonders drehmomentoptimiert<br />

dimensionieren. So kann ein Leistungsbereich von 10 W bis<br />

200 kW bei Abmessungen von 19 mm bis 440 mm im Außendurchmesser<br />

abgedeckt werden.<br />

Unterstützt wird die Auslegung durch zwei leistungsfähige<br />

Berechnungswerkzeuge. Mit dem Softwaretool Cymex 5 können<br />

sehr genau die erforderlichen Leistungsdaten ermittelt werden, die<br />

sich aus einer Bewegungsaufgabe ergeben. Mit einem weiteren<br />

DIE GEHÄUSELOSEN MOTOREN<br />

DECKEN EINEN LEISTUNGSBEREICH<br />

VON 10 W BIS 200 KW AB<br />

Programm zur Kennlinienberechnung werden – ausgehend von<br />

vorhandenen Synchronmaschinen – die gehäuselosen Einbaumotoren<br />

im Detail definiert und hinsichtlich äußerer Bestimmungsgrößen<br />

wie Spannung, Temperatur, Frequenz und Strom<br />

dimensioniert. Es ermöglicht, das voraussichtliche Betriebsverhalten<br />

quantitativ zu bewerten, den Spannungsabfall unter Last oder den<br />

Anstieg der Umgebungstemperatur zu simulieren und so die Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie<br />

möglichst exakt auf die Anforderungen<br />

der Applikation abzustimmen. Ohne großen Aufwand lassen sich<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

01<br />

mehrere Motoren mit unterschiedlichem Durchmesser bewerten<br />

und so die optimale Lösung ermitteln.<br />

KOMPETENZ IN <strong>DER</strong> KLEINSERIENMANUFAKTUR<br />

Als Motorenhersteller ist Wittenstein in der Lage, Motoren sowohl<br />

mit konzentrierter als auch mit verteilter Wicklung der Statoren<br />

auszuführen. Bei Bedarf kann eine Wicklung bei besonderen<br />

Sicherheitsanforderungen auch redundant ausgeführt werden. Die<br />

Einbaumotoren der Baureihe Cyber Kit Motors nutzen in den meisten<br />

Fällen das Prinzip der verteilten Wicklung, das sich unter anderem<br />

durch eine hohe Lebensdauer und ein geringes Rastdrehmoment<br />

auszeichnet.<br />

01 Die gehäuselosen<br />

Motoren<br />

bieten ein<br />

hoch integrierbares<br />

Lösungskonzept für<br />

servotechnische<br />

Anwendungen<br />

02 Die Einbaumotoren<br />

nutzen in<br />

den meisten Fällen<br />

das Prinzip der<br />

verteilten Wicklung<br />

02<br />

Bremsentechnologie 4.0 —<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

„UNSERE EXPERTISE GEWÄHR-<br />

LEISTET HOCH PERFORMANTE<br />

ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />

OHNE REALISIERUNGS-<br />

RISIKEN“<br />

Christoph Weis,<br />

Produktmanager,<br />

Wittenstein Cyber Motor<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03<br />

Kompaktheit und Integrationsfähigkeit,<br />

Präzision und Vielfalt, Effizienz<br />

und Robustheit – dies alles zeichnet<br />

die gehäuselosen Servomotoren<br />

Cyber Kit Motors aus. Sie ermöglichen<br />

eine Vielzahl individueller<br />

Antriebslösungen unter anderem für<br />

die Mess- und Prüftechnik, die<br />

Halbleiter- und Elektronikfertigung,<br />

für Montage- und Fertigungsmaschinen,<br />

im Bereich Robotik und Handling<br />

sowie in der Verpackungstechnik.<br />

„GEHÄUSELOSE MOTOREN<br />

ERFOR<strong>DER</strong>N BESON<strong>DER</strong>E<br />

BERATUNGSKOMPETENZ“<br />

Dr. Kay-Horst Dempewolf,<br />

Leiter Entwicklung Automotive<br />

und Servomotoren,<br />

Wittenstein Cyber Motor<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03 Durch ihre Kompaktheit und Integrationsfähigkeit<br />

bieten die gehäuselosen Motoren maximale<br />

Freiheit bei der Konstruktion neuer Maschinen<br />

Ursächlich hierfür ist, dass das Träufeln der Spulen in die Nuten in Handarbeit erfolgt.<br />

Ausgeführt wird die Arbeit, die viel Fein gefühl und Ruhe erfordert, von sehr erfahrenen<br />

Fachkräften, die die Drähte mit größter Sorgfalt ohne mechanische Belastung in die<br />

Nut einbringen, so dass die Isolation nicht beschädigt wird. Hieraus resultieren besonders<br />

langlebige Einbaumotoren mit applikationsspezifisch optimierbaren Kupferfüllfaktoren,<br />

die sich zudem durch ein sehr kleines Rastdrehmoment von etwa ein Promille<br />

auszeichnen und so äußerst präzise Bewegungen ermöglichen.<br />

Sind die Statoren gewickelt, werden sie einschließlich des Wickelkopfes entweder mit<br />

Harz imprägniert oder Epoxid vergossen. Letzteres empfiehlt sich beispielsweise dann,<br />

wenn der Motor einer hohen thermischen Belastung unterliegt oder eine möglichst große<br />

Wärmeableitung erforderlich ist.<br />

Die Arbeitsplätze, an denen die Statoren handgewickelt werden, sind Teil einer<br />

hochspezialisierten Kleinserienmanufaktur. Diese bietet die notwendige Flexibilität,<br />

um auf kundenspezifische Forderungen wie Blechpaketlänge, Temperaturfühler<br />

oder Windungszahl einzugehen. Zudem ermöglicht sie es, Präzisionsmotoren wie<br />

die Cyber Kit Motors bereits ab Losgröße 1 bis in kleine Serien von bis zu wenigen<br />

tausend Stück individuell sowie wirtschaftlich effizient zu fertigen. Gleichzeitig ist<br />

die Kleinserienmanufaktur in die fertigungs- und logistisch optimierten Strukturen<br />

und Abläufe der Innovationsfabrik eingebettet und profitiert z. B. von deren umfangreichen<br />

Prüfmöglichkeiten und Qualitätsstandards.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Lieferung von gehäuselosen<br />

Motoren ist keineswegs für jeden<br />

Elektromotorbauer selbstverständlich,<br />

denn der Beratungsaufwand<br />

kann groß und vielschichtig sein.<br />

Vermittelt werden müssen zum einen<br />

technische Kenntnisse und Zusammenhänge,<br />

beispielsweise zu den<br />

Motoren selbst, zu ihrer Lagerung im<br />

Kundengehäuse oder auch zum<br />

Zusammenspiel mit einer Leistungselektronik,<br />

deren Inbetriebnahme<br />

und Parametrisierung. Zum anderen<br />

können sich für den Kunden eine<br />

Reihe rechtlicher Verpflichtungen zur<br />

Prüfung und Kennzeichnung ergeben.<br />

DIE ANWENDUNG ENTSCHEIDET<br />

Neben der Entwicklungs- und Fertigungskompetenz bietet Wittenstein Cyber Motor<br />

den Kunden die Möglichkeit, sie bei der Integration der gehäuselosen Cyber Kit Motors<br />

in die jeweilige Applikation zu unterstützen. Dies kann bei einer Integration in<br />

Eigenregie durch Beratungsdienstleistungen und Support direkt beim Kunden geschehen<br />

oder bei Wittenstein im Rahmen einer gemeinsamen Vorwärtsintegration.<br />

Hierbei liefert der Kunde seine Beistellteile in die Innovationsfabrik – die komplette<br />

Montage zur einbaufertigen Baugruppe einschließlich der erforderlichen Prüfmaßnahmen<br />

übernimmt Wittenstein.<br />

Für die zweite Option hat man sich z. B. bei der Ehrt Maschinenbau GmbH entschieden,<br />

als es darum ging, einen innovativen Direktantrieb für Gewindeformer<br />

in Stanzmaschinen zu realisieren. Dipl.-Ing. Tobias Campe, der Leiter Entwicklung/Konstruktion<br />

des Unternehmens, fasst die Vorteile aus seiner Sicht zusammen:<br />

„Wittenstein verfügt über das Know-how und die Werkzeuge, um den Motor<br />

und die von uns beigestellten Teile fachmännisch zu montieren. In dieser kurzen<br />

Entwicklungszeit von gerade einmal einem halben Jahr hätten wir es nicht geschafft,<br />

entsprechende Kapazitäten und Prozesse aufzubauen. So können wir uns<br />

auch bestens auf unsere eigenen Kernkompetenzen konzentrieren.“<br />

Bilder: Wittenstein<br />

www.wittenstein.de<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


KUNDENSPEZIFISCH ANPASSBARE FREQUENZUMRICHTER<br />

Sieb+Meyer hat den Frequenzumrichter<br />

SD2M als Basis für kundenspezifische<br />

Entwicklungen leistungsseitig nochmals<br />

erweitert. So ist es nun möglich, individuelle<br />

Lösungen mit Motorströmen bis 650 A<br />

zu realisieren, wahlweise auf Grundlage<br />

einer Luft- bzw. Flüssigkeitskühlung. Durch<br />

die Drei-Level-Technologie in Kombination<br />

mit Schaltfrequenzen bis 16 kHz ist es in<br />

der Regel möglich, auf zusätzliche Motordrosseln<br />

bzw. Sinusfilter zu verzichten. Die<br />

Standardversionen lassen sich in Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />

bis zu einer<br />

Drehfeldfrequenz von 2000 Hz und einem<br />

Motorstrom von 424 A bei 16 kHz Schaltfrequenz<br />

einsetzen. Synchron- und Asynchronmotoren lassen sich mit und ohne<br />

Drehzahlgeber vektorgeregelt betreiben, z. B. in Turbokompressoren. Die Variante mit<br />

DC-Spannungsversorgung in Kombination mit rückspeisefähigen Netzteilen/Netzwechselrichtern<br />

eignet sich für Anwendungen, in denen eine Netzrückspeisung benötigt<br />

wird, z. B. in Prüfständen oder ORC-Anlagen.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

ABSICHERUNG <strong>DER</strong> MASCHINENFUNKTION ERWEITERT<br />

LIVE@<br />

Siemens erweitert das Servoantriebssystem Sinamcis S210 um die Extended-<br />

Safety-Integrated-Funktionen. Zu Safe Torque Off, Safe Stop 1 und Safe Brake<br />

Control kommen mit der Firmware Version V5.1 SP1 die Funktionen Safe<br />

Stop 2, Safe Operating Stop, Safely Limited Speed , Safe Speed Monitor, Safe<br />

Direction und Safe Brake Test hinzu. Die Geber der Simotics S-1FK2-Motoren<br />

unterstützen die neu dazugekommenen Funktionen und verfügen nun über eine<br />

Geberauflösung von 22 Bit. Anwendungsschwerpunkte sind Maschinen für Verpackung,<br />

Handling und Digitaldruck. Die<br />

Extended-Safety-Funktionen werden<br />

über eine Lizenz im Umrichter<br />

freigeschaltet und von der übergeordneten<br />

Simatic S7-1500F bzw. S7- 1500<br />

TF-Steuerung via Profisafe ausgelöst.<br />

Das Servoantriebssystem besteht aus<br />

dem Umrichter und den Simotics<br />

S-1FK2-Servomotoren. Diese sind in<br />

fünf Leistungsklassen von 50 bis<br />

750 W verfügbar. Der Anschluss der<br />

Motoren an die Umrichter erfolgt per<br />

Einkabelverbindung.<br />

www.siemens.com<br />

MEHR INTELLIGENZ FÜR HEAVY-DUTY-DREHGEBER<br />

Die Heavy-Duty-Drehgeber der Serie HMG10P / PMG10P von Baumer können über einen<br />

Wlan-Adapter von PC, Tablet oder Smartphone aus parametriert werden. Dies ermöglicht<br />

die individuelle Einstellung und Optimierung vieler Geräteparameter vor Ort.<br />

Ein Parameter-Download vereinfacht die Anlagendokumentation. Der Passwortschutz<br />

verhindert Manipulationen. Neben der Ausgabe der Absolutposition bieten die Drehgeber<br />

bis zu zwei inkrementale Ausgangssignale mit Nullimpuls und einen integrierten<br />

Drehzahlschalter. Parametrierbar sind die Auflösung der SSI-Absolutposition, die<br />

Inkrementalauflösung von 1 bis 13 1072 Impulsen pro Umdrehung sowie die Schaltdrehzahl<br />

von 2 bis 12 000 min -1 . Die Drehgeber werden z. B. in Container-Krananlagen,<br />

Hubbrücken oder Stahlwerken eingesetzt. Mit zweiseitiger Lagerung, einer<br />

magnetischen Abtastung und dem Baumer-Energy-Harvesting-Umdrehungszähler sind<br />

die Absolut-Multiturn-Drehgeber nicht nur robust, sondern auch präzise.<br />

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maximale Flexibilität in der Fertigung<br />

Individuellanpassbar zum Neuentwickeln<br />

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Produktionsanlagen<br />

Robust und wartungsfreimit<br />

IP67 und EN 50155<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

FORM VOLLENDENDE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Seitdem die Chocolat Frey AG jüngst die<br />

Produktion ihrer Napolitains erweiterte,<br />

profitiert jetzt auch der größte Schweizer<br />

Schokoladenhersteller von den Vorteilen<br />

fortschrittlicher Linearmotorentechnik. Er stellt<br />

unterschiedlichste Sorten seiner kleinen<br />

Schokoladentäfelchen mit noch höherer<br />

Qualität, Prozesssicherheit und Produktivität her.<br />

Autor: Dipl.-Ing. Franz Joachim Roßmann,<br />

Technikjournalist aus Gauting bei München<br />

Wenn Manfred Leuenberger, der Technischer Leiter<br />

im Bereich Confiserie der Chocolat Frey AG, zu<br />

einer Besichtigung der jüngsten Produktionserweiterung<br />

seines Unternehmens einlädt, umschmeichelt<br />

den Besucher der Duft nach frischer Schokolade, kaum dass<br />

er den Zugang zu den Produktionshallen passiert hat. Kein<br />

Wunder, schließlich führt der Weg durch den Bereich, in dem die<br />

Schokoladenrohmasse für die etwa 2 500 Produkte des Chocolatiers<br />

frisch zubereitet und für die Weiterverarbeitung in Tanks<br />

zwischengelagert wird. Doch bevor der Besucher den jüngsten<br />

Maschinenneuzugang – eine hochmoderne Anlage für die<br />

Produktion von kleinen Schokoladentäfelchen, den sogenannten<br />

Napolitains – in Augenschein nehmen kann, geht es in die<br />

Umkleide zum Anlegen der Hygienekleidung. Dann nur ein paar<br />

Treppen abwärts und schon steht der Besucher vor der neuen<br />

Anlage, die ihn ebenso in ihren Bann zu ziehen vermag wie die<br />

auf ihr gefertigten Produkte.<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Die Formen werden Richtung der feststehenden<br />

Gießdüsen angehoben, um unerwünschte Spritzer und<br />

Lufteinschlüsse zu vermeiden<br />

VOM LASTENHEFT ZU DEN VORTEILEN<br />

<strong>DER</strong> DIREKTANTRIEBE<br />

Der Startschuss für die neue Anlage fiel bereits 2013, als sich der<br />

große Erfolg der kleinen Schokoladentäfelchen abzeichnete. Das<br />

Lastenheft für die Gießanlage enthielt als zentrale Forderung eine<br />

deutlich höhere Ausstoßleistung als sie die bis dato vorhandenen<br />

Anlagen aufweisen. Während letztere jeweils maximal 400 kg<br />

gefüllte oder ungefüllte Napolitains pro Stunde produzieren können,<br />

sollte die neue Anlage in der gleichen Zeit bis zu 2 t, also etwa<br />

6 000 Täfelchen, bewältigen.<br />

Diese Vorgaben hat der Maschinenbauer, der schon für die älteren<br />

Linien verantwortlich zeichnete, durch den Einsatz modernster<br />

Technik erfüllt. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein Linearmotor von<br />

MIT DIESEN LINEARMOTOREN<br />

KÖNNEN FÜLL- UND VERSCHLIESSP<br />

PROZESSE FLEXIBEL UND<br />

DYNAMISCH GESTALTET WERDEN<br />

Linmot, dem die Aufgabe zukommt, die ca. 850 x 380 großen Kunststoffformen<br />

mit Aussparungen für 225 Täfelchen (25 x 9) in der<br />

Gießeinheit vom Transportband nach oben in Richtung der feststehenden<br />

Gießdüsen anzuheben.<br />

„Wenn die flüssige Schokolade durch das Gießsystem in die<br />

Form eingebracht wird, wird letztere angehoben, damit der<br />

Abstand zwischen Füllpegel und Gießdüsen möglichst gering ist“,<br />

erläutert Leuenberger. „So vermeiden wir Lufteinschlüsse oder<br />

Spritzer.“<br />

01<br />

Bei den älteren Linien übernimmt ein Pneumatikzylinder das<br />

Anheben der Formen. Doch schon der erste Blick auf diesen<br />

Vorgang offenbart eine Schwäche der mittels Druckluft betriebenen<br />

Arbeitszylinder: Die Bewegung ist ruckelig und beim Absenken fällt<br />

die Form ziemlich unsanft zurück auf die Transportschienen. Beim<br />

Linearmotor dagegen ist der komplette Bewegungsablauf trotz der<br />

geforderten höheren Dynamik der neuen Maschine sanfter und<br />

schont damit Mechanik und Produkt.<br />

Weniger ins Auge sticht ein weiterer Vorteil der elektrischen<br />

Direktantriebstechnik für den Endanwender, der aber nicht minder<br />

bedeutend ist: „Der Linearmotor erlaubt durch sein integriertes<br />

Messsystem eine wesentlich exaktere Positionierung der Form,<br />

sodass wir in jedem Moment genau wissen, wo sich die Form gerade<br />

GEMEINSAM DIE ZUKUNFT IMFOKUS<br />

Servo Antriebssysteme<br />

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23. -27. April <strong>2018</strong><br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

„ES LOHNT SICH, DIE<br />

LINEARMOTOREN-<br />

TECHNOLOGIE<br />

MIT INS KALKÜL<br />

ZU ZIEHEN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Linearmotoren können nicht nur die<br />

Performance von Maschinen und<br />

Prozessen steigern, sie können auch<br />

die Produktqualität verbessern. Und<br />

wenn diese Direktantriebe, wie im<br />

Fall der Fertigung der Schokoladentäfelchen<br />

bei der Chocolat Frey AG,<br />

im Vergleich zu Pneumatik-Antrieben<br />

den Produktionsausstoß<br />

verfünffachen, spricht spätestens<br />

dann keiner mehr über vielleicht<br />

höhere Anschaffungskosten.<br />

befindet“, erklärt Manfred Leuenberger. Damit ist es möglich geworden,<br />

den optimalen Abstand zwischen Füllpegel und der Form mit einer<br />

Präzision im Zehntelmillimeterbereich jederzeit exakt einzuhalten.<br />

Zudem lassen sich problemlos unterschiedliche Verfahrprofile<br />

realisieren, die genau auf die individuellen Anforderungen des<br />

Produkts bzw. des Füllprozesses angepasst sind. „Das ist mit<br />

Pneumatik nicht zu machen, ist aber insbesondere bei gefüllten<br />

Produkten ein echter Vorteil, da wir damit die optimale Verteilung<br />

der Schokoladenmasse in der Form unterstützen und die Prozesssicherheit<br />

erhöhen können, sowie mehr Freiheiten bei der Gestaltung<br />

des Herstellungsprozesses haben“, fügt der Technikspezialist der<br />

Chocolat Frey AG an. Die Möglichkeit zur individuellen Anpassung<br />

der Verfahrprofile kann darüber hinaus genutzt werden, um die<br />

Belastung für Produkte und Mechanik während des Produktionsprozesses<br />

minimal zu halten. Zudem ist es seit der Verwendung<br />

eines elektrischen Direktantriebs machbar, zwischen verschiedenen<br />

Profilen auf Knopfdruck hin und her zu schalten. Produktwechsel<br />

nehmen entsprechend weniger Zeit in Anspruch.<br />

LEISTUNGSSTARKER LINEARMOTOR<br />

02 Ein tubularer<br />

Linearmotor sorgt<br />

für präzises,<br />

dynamisches,<br />

geregeltes und<br />

gleichzeitig<br />

sanftes Anheben<br />

der Formen<br />

Die Konstrukteure der Gießmaschine haben sich hier für den Einsatz<br />

eines tubularen Linearmotors aus der Serie P10-70 von Linmot mit<br />

einem Hub von 90 mm entschieden: Einem Stator mit Encoder PS10-<br />

70x160U-BL-QJ und dem Läufer PL10-28x390/340 sowie passendem<br />

Montageflansch, der zugleich als Kühlkörper dient. Da der Motor<br />

außerhalb des Hygienebereichs montiert ist, weist er keine erhöhte<br />

Schutzklasse auf. Für anspruchsvollere Anwendungen hat Linmot<br />

aber auch Varianten in INOX- und ATEX-Ausführung im Programm.<br />

Die Entscheidung für die Serie P10-70 fiel bei dem Maschinenbauer<br />

aus gutem Grund. Die Motoren dieser Serie verfügen über<br />

eine Dreiphasenwicklung. Sie zeichnen sich durch Spitzenkräfte bis<br />

zu 2500 N aus. Dank ihrer modularen Bauweise lassen sich Hübe<br />

zwischen 10 und 1 770 mm erreichen. Geschwindigkeiten von mehr<br />

02<br />

als 5 m/s und Beschleunigungen von über 100 g sind Garant für<br />

sehr kurze Positionierzeiten und hohe Taktzahlen.<br />

Durch den Wegfall von spielbehafteten mechanischen Komponenten<br />

wie Getriebe oder Zahnstangen lassen sich Linearmotoren<br />

bei entsprechender Auflösung des Messsystems nicht nur beliebig<br />

genau positionieren, sondern sind auch wesentlich wartungsärmer<br />

als Pneumatikzylinder oder bürstenbehaftete Motoren. Anders als<br />

bei der Pneumatiklösung lässt die Kraft des Linearmotors auch<br />

nicht mit der Zeit nach, sodass Wartungsarbeiten nur noch in<br />

größeren Abständen nötig sind.<br />

ABGESTIMMTE REGLER-MOTOR-KOMBINATION<br />

Die Versorgung des Linearmotors übernimmt bei der Gießmaschine<br />

des Schweizer Chocolatiers ein Servoregler E1400 von Linmot mit<br />

direkter Netzeinspeisung (400 V). Linmot hat dafür gesorgt, dass die<br />

Motoren aber auch ebenso gut in Kombination mit diversen<br />

leistungsstarken Antrieben anderer Hersteller betrieben werden<br />

können. Der Maschinenbauer der Gießmaschine hat jedoch einen<br />

maßgeschneiderten E1400 mit integrierter Sercos-III-Schnittstelle<br />

zur Anbindung an einen Motion Controller von Bosch Rexroth<br />

Indra Control L65 mit konfigurierbarer Sercos III Schnittstelle<br />

bevorzugt. Die Bewegungssteuerung berechnet bei dieser Konstellation<br />

die einzelnen auf die Produkte bzw. Gießprozesse zugeschnittenen<br />

Verfahrprofile, sodass auf Knopfdruck und mit höchster<br />

Flexibilität auf die Anforderungen der unterschiedlichen Produkte<br />

eingegangen werden kann.<br />

Der Linmot-Regler bietet dabei dem Maschinenbauer große Freiheit<br />

bei der Wahl des Steuerungsherstellers, da Varianten des E1400<br />

für andere verbreitete Industriebusse wie Ethercat, Powerlink,<br />

Profinet. Profibus oder Ethernet/IP erhältlich sind.<br />

„Nach über einem Jahr im Einsatz kann ich sagen, die Linearmotor-Lösung<br />

von Linmot hat sich bewährt“, konstatiert Leuenberger<br />

abschließend. Sichtlich beeindruckt von den Möglichkeiten<br />

der Direktantriebstechnik sieht der Technische Leiter Confiserie<br />

von Chocolat Frey eine positive Zukunft für die Linearmotoren in<br />

seinem Betrieb voraus: „Es gibt noch einige Anwendungen, zum<br />

Beispiel im Abfüllbereich für fertig verpackte Produkte, bei denen<br />

es Sinn macht, die bisher üblichen Pneumatikzylinder durch<br />

Linear motoren zu ersetzen.“<br />

Bilder: Chocolat Frey, Linmot, Roßmann<br />

www.linmot.com<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DREHGEBER FÜR HÄRTESTE EINSÄTZE<br />

Posital hat seinen Hochleistungsgeber-Baukasten Ixarc um Heavy-Duty-Encoder<br />

erweitert. Diese sind als Inkremental- und Absolut-Drehgeber verfügbar. Sie<br />

sind für besonders raue und anspruchsvolle Einsätze entwickelt, z. B. auf<br />

Schiffen, in Offshore-Anlagen und Bergwerken, auf Kränen oder in Windkraftanlagen.<br />

Ihr Gehäuse besteht aus korrosionsbeständigem Edelstahl 316L bzw.<br />

Aluminium. Spezialdichtungen ermöglichen Schutzklasse IP 67. Die Lager halten<br />

mechanischen Wellenlasten bis 250 N axial bzw. 350 N radial stand und sind<br />

gegenüber Schock und Vibrationen resistent. Eine Shaft-Lock-Wellensperre<br />

schützt die internen Komponenten vor Schäden durch extreme Schublasten auf<br />

der Welle. Zusätzlichen Schutz für Ausrüstung und Bediener bietet ein optional<br />

angebotener mechanischer Drehzahlschalter. Er sendet ein Warnsignal an die<br />

Motorsteuerung, sobald die Drehzahl der Welle einen vorgegebenen Grenzwert<br />

überschreitet. Der Betriebstemperaturbereich beträgt -40 bis +80 ° C.<br />

www.posital.de<br />

MOTION CONTROLLER<br />

UM ETHERCAT ERWEITERT<br />

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Maxon Motor stattet seine<br />

Positioniersteuerungen der<br />

Epos4-Reihe mit zusätzlichen<br />

Konnektivitätsmöglichkeiten<br />

aus. Neu lassen sie sich mittels<br />

einer Erweiterungskarte als<br />

Slave in jegliche EtherCAT-Netzwerke<br />

einbinden. Die Steuerungen<br />

können jetzt mittels<br />

EtherCAT nach CoE Standard<br />

kommunizieren. Die hierfür<br />

entwickelte Card lässt sich mit<br />

den Steuerungscontrollern im<br />

Gehäuse sowie mit allen<br />

Modulen der Serie kombinieren.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

folgen Epos-Compact-Bauformen<br />

in EtherCAT-Ausführung.<br />

Dank dieser Erweiterung für die<br />

Welt der Ethernet-basierenden<br />

Kommunikationsprotokolle wird<br />

das Anwendungsfeld für die<br />

kompakten Positioniersteuerungen<br />

nochmals ausgeweitet<br />

– unter anderem für Bereiche, in<br />

denen kurze Zykluszeiten in<br />

synchronisierten Multiachssystemen<br />

zählen. Diese Steuerungen<br />

eignen sich sowohl für<br />

die Ansteuerung von bürstenbehafteten<br />

als auch bürstenlosen<br />

DC-Motoren. Sie überzeugen<br />

durch ihre Leistungsdichte.<br />

Kunden bekommen Zusatzleistungen<br />

für eine einfache<br />

Inbetriebnahme kostenfrei zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

www.maxonmotor.com<br />

<strong>DER</strong> PÖPPELMANN EFFEKT:<br />

Geschlossener<br />

Materialkreislauf<br />

durch Recycling.<br />

Themen wie Umwelt- und Klimaschutz<br />

werden für Unternehmen<br />

immer wichtiger. Auch wir möchten<br />

gern einen Beitrag zur Ressourcenschonung<br />

leisten – und zwar<br />

durch Recycling. Unter der Initiative<br />

PÖPPELMANN blue∏ setzen wir<br />

deshalb zur Herstellung unserer<br />

Kunststoffschutzelemente<br />

Rezyklate ein. Diese werden<br />

zum Beispiel aus gebrauchten<br />

Schutzelementen gewonnen.<br />

So schließen wir den Rohstoffkreislauf.<br />

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Ressourcenschonender.<br />

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Hannover, Halle 5, Stand<br />

B18/Halle 23, Stand B40<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 29


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEB 4.0<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Antriebstechnik wird intelligent. Dafür sorgen<br />

Antriebselektronik und –Software aber auch die<br />

Einbindung von Kommunikationstechnik.<br />

Auf komplette Antriebslösungen aus einer Hand, die aus<br />

Getrieben, Motoren und Frequenzumrichtern bzw. Motorstartern<br />

bestehen, setzt Nord Drivesystems. Die optimale<br />

Kombination der Einzelkomponenten wird für jede<br />

Kundenanwendung aus einem abgestimmten Baukastensystem zusammengestellt.<br />

Besonderer Stellenwert kommt der Antriebselektronik<br />

zu – den Frequenzumrichtern, Feldverteilern und Motorstartern.<br />

Sie schaffen die Basis, um aus mechanischen bzw. elektromechanischen<br />

Komponenten eine intelligente Antriebslösung generieren<br />

zu können.<br />

DIE EVOLUTION ZUM SMARTEN<br />

ANTRIEBSKONZEPT<br />

Autor: Jörg Niermann, Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Durch schrittweise Weiterentwicklung der dezentralen Antriebe<br />

aus dem Nord-Portfolio ist aktuell der Feldverteiler<br />

Nordac Link SK 250E entstanden, der speziell für Anwendungen<br />

in der Förder- und Handhabungstechnik optimiert wurde. Er<br />

bringt intelligente Antriebslösungen auf den Weg, denn er stellt<br />

flexible Funktionalität für alle Antriebsaufgaben inklusive Multi-<br />

Motoren-Betrieb, Positionieren oder Heben und Senken zur Verfügung.<br />

Die integrierte PLC ermöglicht vielfältige Anwendungen<br />

bis hin zu autarken Funktionsbereichen, die übergeordnete<br />

Anlagensteuerungen entlasten und eigene Ablaufsteuerungen in<br />

Gang setzen können.<br />

Als Logidrive, der Antriebslösung für die Intralogistik, gibt es den<br />

Nordac Link SK 250E Frequenzumrichter, als perfekt abgestimmtes<br />

Antriebssystem in Kombination mit einem hocheffizienten zweistufigen<br />

Nordbloc.1 Kegelradgetriebe SK92x72.1 und einem besonders<br />

energieeffizienten Nord-IE4-Synchronmotor. Zusammen ergeben<br />

diese Einzelteile ein höchst effizientes und überlastfähiges Antriebssystem<br />

mit der Systemwirkungsgradklasse IES2. Zur Verfügung<br />

steht ein Leistungsbereich von 0,55 bis 7,5 kW. Dank des Nord<br />

Modulbaukastens mit nur drei Grundbaugrößen ist es möglich, die<br />

Variantenvielfalt gering zu halten.<br />

Das neue dezentrale Antriebskonzept Nordac Link ist die Antwort<br />

auf die Evolution der Steuerungsarchitektur von der Automatisierungspyramide<br />

zum intelligenten Automatisierungsnetzwerk.<br />

Darin kommt der Antriebstechnik eine wichtige Rolle zu, da sie die<br />

ablaufenden Prozesse in Bewegung bringt. Intelligente Antriebstechnik<br />

muss drei Eigenschaften mitbringen: Sie muss vernetzt, autark<br />

und skalierbar sein.<br />

Durch die Integration einer PLC in die Nord-Frequenzumrichter<br />

können applikationsspezifische antriebsnahe Funktionen effizient<br />

programmiert und wie alle anderen Funktionalitäten des<br />

Frequenzumrichters parametriert werden. Antriebe sind heute integraler<br />

Bestandteil des Automatisierungsnetzwerkes. Sie protokollieren<br />

die Antriebs- und Anwendungsdaten fortlaufend und<br />

werten alle zur Verfügung stehenden Sensor- und Aktordaten aus.<br />

INTELLIGENTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

MUSS VERNETZT, AUTARK UND<br />

SKALIERBAR SEIN<br />

Die erhobenen Daten werden dann von der integrierten Umrichter-PLC<br />

lokal aufbereitet und ausgewertet. Der intelligente Antrieb<br />

kommuniziert relevante Daten an die Leitebene und an<br />

Komponenten im Netzwerk.<br />

Auf dieser Basis ist der intelligente Antrieb ohne übergeordnete<br />

Steuerung in der Lage, eigenständig und situationsgerecht in der<br />

Anlage zu agieren und eine Ablauf-, bzw. Bewegungssteuerung<br />

einzuleiten – z.B. für eine Positionieranwendung. Auch modulare<br />

Anlagendesigns mit autarken Fertigungsinseln sind möglich. Durch<br />

kontinuierliche Überwachung der Feldebene, die Verknüpfung von<br />

Kommunikation, Sensorik (Temperatur, Stromaufnahme), Prozessdaten<br />

(Drehmoment, Beschleunigung, Drehzahl) und den Vitalparametern<br />

des Antriebes ergibt sich eine höhere Flexibilität und Prozesssicherheit<br />

des Systems. Die automatische Zustandsbeurteilung<br />

wird möglich. So können ungeplante Stillstandzeiten signifikant<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


Patrouille Suisse<br />

Das Original<br />

–aus der Schweiz<br />

LIVE@<br />

Steilgewindespindeln<br />

verringert werden und eine zustandsorientierte Instandhaltung<br />

wird möglich.<br />

INTEGRATION WEITERER STEUERUNGS-<br />

AUFGABEN<br />

Perspektivisch wird die Reise weitergehen bis hin zu cyber-physikalischen<br />

Systemen, die verteilt und dezentral, herstellerunabhängig<br />

und standortübergreifend zusammenarbeiten. Eine beliebige<br />

Kombination aus Steuerungen, SPS und Kommunikationsprotokollen<br />

wird ihre Betriebsdaten an die jeweilige Steuerungsebene<br />

übertragen. Die ERP-Ebene steuert dann die<br />

Feldebene auf Basis der bekannten Felddaten.<br />

Die integrierte PLC des Nordac-Link-Frequenzumrichters ist für<br />

diese autarken Szenarien bestens vorbereitet. Sie kann beispiels-<br />

Gleitspindeltriebe<br />

gerollte Präzision<br />

beliebige Steigungen<br />

geräuscharm<br />

preiswert<br />

100% Swiss made<br />

01 Die Feldverteiler-Baureihe Nordac Link wurde speziell für Zielanwendungen<br />

in der Förder- und Handhabungstechnik optimiert<br />

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5736 Burg · Schweiz<br />

T: +41 62765 10 10<br />

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23. bis 27. April <strong>2018</strong><br />

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www.gewinde.ch<br />

wir bewegen. weltweit<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe


ANTRIEBSTECHNIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„DIE INTELLIGENZ <strong>DER</strong><br />

ANTRIEBSLÖSUNGEN<br />

MUSS NUTZBRINGEND<br />

BEHERRSCHT<br />

WERDEN“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

02 In Kombination mit einem zweistufigen<br />

Kegelradgetriebe und einem IE4-Synchronmotor<br />

bildet der Frequenzumrichter Nordac Link SK 250E<br />

die Antriebslösung Logidrive<br />

Eines ist sicher, Antriebe werden<br />

intelligenter werden. Vom Wälzlager<br />

oder der Dichtung über den Motor,<br />

das Getriebe oder die Bremse bis zur<br />

Antriebssteuerung, alle Antriebskomponenten<br />

werden in irgend einer<br />

Form betroffen sein, eigene Daten<br />

generieren und zur Auswertung und<br />

Regelung bereitstellen. Aus dieser<br />

Datenflut die entscheidenden<br />

herausfiltern und daraus Maßnahmen<br />

für den Prozess oder die<br />

Maschine abzuleiten, das wird hier<br />

die große Herausforderung sein.<br />

03<br />

02<br />

03 Durch kontinuierliche Überwachung der Feldebene, die Verknüpfung von Kommunikation,<br />

Sensorik, Prozessdaten und Vitalparametern des Antriebes ergibt sich eine höhere<br />

Flexibilität und Prozesssicherheit des Systems<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„WIR STELLEN HEUTE<br />

SCHON DIE ANTRIEBS-<br />

TECHNIK FÜR INDUS-<br />

TRIE 4.0 BEREIT“<br />

Dr. Omar Sadi,<br />

Technischer Geschäftsführer,<br />

Nord Drivesystems<br />

Gruppe<br />

Unser neues dezentrales Antriebskonzept<br />

ist aus Sicht von Nord<br />

Drivesystems die genau passende<br />

Antwort auf die Evolution der<br />

Steuerungsarchitektur von der<br />

Automatisierungspyramide zum<br />

intelligenten Automatisierungsnetzwerk.<br />

weise Sensoren und Aktoren einer Zellenradschleuse für die Zementvermahlung einbinden<br />

und antriebsnahe Funktionen ausführen. z. B. stoppt sie die Schleuse, wenn sie<br />

eine Blockierung durch zu große Stücke oder zuviel Material diagnostiziert. Die PLC<br />

kann selbständig Abhilfemaßnahmen einleiten: Durch Umkehr der Antriebsrichtung<br />

versucht sie, die Blockierung wieder zu beheben. Führt dies nicht zum Erfolg, kann sie<br />

die Umleitung des Materialflusses auf eine andere Förderstrecke veranlassen und die<br />

Störung melden.<br />

Das Potenzial der neuen Nord-Frequenzumrichter zeigt sich auch in einer Maschine<br />

zum Schneiden von Käse und Fleisch für die Convenience-Food-Industrie. Der Maschinenhersteller<br />

hat sich dafür entschieden, die Zentralsteuerung seiner Maschine durch<br />

die integrierte PLC des für den Antrieb zuständigen Nord-Frequenzumrichters zu ersetzen.<br />

Sie bindet zusätzlich zur Antriebssteuerung alle Sensoren und Aktoren der Anwendung<br />

ein und erspart weiteren Steuerungsaufwand.<br />

Ganze Logistik- und Industrieanlagen lassen sich mit der aktuellen Nord-Antriebstechnik<br />

durch Cloud Integration weltweit aus der Ferne überwachen und hinsichtlich<br />

Antriebsauslegung und Materialfluss optimieren. Die Antriebe übertragen dazu einfach<br />

alle Daten über ein Industrie-4.0-Gateway in eine cloudbasierte Datenbank. Über ein<br />

Remote-Terminal mit übersichtlicher grafischer Darstellung der Anlage und ihrer Betriebsdaten<br />

kann die Kontrolle und Betreuung bis zum Einzelantrieb von jedem Ort mit<br />

Internetanschluss weltweit vorgenommen werden. Mit dem Konzept des Nordac Link<br />

ist die Antriebselektronik von Nord Drivesystems in jeder Hinsicht Industrie 4.0 ready!<br />

Bilder: Aufmacherbild iStock.com/eternalcreative|Getriebebau Nord; Bilder 1, 2 und 3 Nord Drivesystems<br />

www.nord.com<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


RELUKTANZMOTOR MIT ERHÖHTER LEISTUNG UND EFFIZIENZ<br />

www.bonfiglioli.de<br />

LIVE@<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bei gleicher Statorlänge wie die vierpolige Standardmotorreihe<br />

der Effizienzklasse IE2 erreichen die Synchron-Reluktanzmotoren<br />

BSR von Bonfiglioli die Effizienzklasse IE4 – oder alternativ<br />

auf der Grundlage der Effizienzklasse IE2 bei gleichem Motorvolumen<br />

die doppelte Leistung. Dementsprechend bietet<br />

Bonfiglioli auch zwei Packages aus Motor und Umrichter an: Ein „High<br />

Efficiency“-Paket auf IE4-Standard und ein „High-Power-Density“-Paket<br />

mit voller Dynamik und hochpräziser Geschwindigkeit bei sensorlosem<br />

Einsatz. Der Motor ist in sechs Baugrößen und Leistungsgrößen von 0,37<br />

bis 18,5 kW erhältlich. Beim „High Efficiency“-Paket auf IE4-Standard sorgt<br />

der Motor bei gleicher Baugröße in Verbindung mit optimierter Antriebssoftware<br />

für mehr Effizienz. Im „High-Power-Density“-Paket benötigen die<br />

Motoren bei gleicher Ausgangsleistung deutlich weniger Platz. Der Antrieb<br />

baut kürzer und inklusive Klemmenkasten auch nicht mehr so hoch – je<br />

nach Anwendung kann dies bis zu zwei Baugrößen ausmachen.<br />

FREILÄUFE PER<br />

MAUSKLICK OR<strong>DER</strong>N<br />

LIVE@<br />

Freiläufe von Ringspann<br />

können nun auch über<br />

einen Webshop bestellt<br />

werden. Zunächst stehen<br />

auf www.ringspann.de alle<br />

Einbaufreiläufe für die Drehmoment-<br />

Übertragung über Pressverbindung<br />

und Passfederverbindung zur<br />

Verfügung. Die Standard-Freiläufe<br />

aller anderen Klassen sollen in den<br />

nächsten Monaten schrittweise<br />

nachrücken. Bisher können Konstrukteure<br />

und technische Einkäufer aus<br />

zwölf Baureihen von Rücklaufsperren,<br />

Überhol- oder Vorschubfreiläufen in<br />

160 Größen mit Nenndrehmomenten<br />

von 325 bis 20 500 Nm wählen. Im<br />

Webshop wird der User intuitiv durch<br />

das Sortiment geführt. Per Mausklick<br />

erhält er alle entscheidungsrelevanten<br />

Auskünfte über Preise, Mengenstaffelungen,<br />

Verfügbarkeiten und<br />

Lieferzeiten. Kurze Textboxen<br />

skizzieren die typischen Einsatzgebiete<br />

und technischen Hauptmerkmale<br />

aller Baureihen und Typen. Zudem<br />

können an jeder Position im Webshop<br />

die passenden Datenblätter, Einbauanleitungen<br />

und 3D-CAD-Modelle der<br />

jeweiligen Modelle aufgerufen<br />

werden.<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT <strong>DER</strong><br />

PRÄZISION<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Metallbalgkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

www.ringspann.de<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

KONZEPTE FÜR HOCHPRÄZISE TORQUEMOTOREN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Den genau auf die Antriebsaufgabe passenden<br />

Torquemotor gibt es nicht von der Stange. Schon<br />

mit der Auswahl der Motor-Topologie werden<br />

von vornherein die wichtigsten Eigenschaften<br />

des Torquemotors determiniert.<br />

Allgemein lassen sich in der Torquemotoren-Entwicklung<br />

vier Schwerpunkte – oftmals in Kombination – feststellen:<br />

höhere Systemgenauigkeit, verbesserte Dynamik, größere<br />

Drehmomentdichte oder ein breiteres Drehzahlspektrum.<br />

Da eine einzige Motor-Topologie nicht alle Eigenschaften gleich gut<br />

erfüllen kann, haben sich am Markt mehrere Motorbauarten etabliert.<br />

Die richtige Wahl der Motorbauart allein genügt jedoch noch<br />

nicht, um den Ansprüchen des Hochleistungsmaschinenbaus gerecht<br />

zu werden.<br />

SYSTEMGENAUIGKEIT BEI DIREKTANTRIEBEN<br />

Die Systemgenauigkeit des Torqueantriebes wird durch die Lagerung<br />

des Rotors, das Messsystem und die Messauflösung, die Steuerung<br />

bzw. Motorregelung und durch den Motor selbst bestimmt.<br />

Der Motor beeinflusst insofern die Systemgenauigkeit, indem er<br />

durch seinen spezifischen Aufbau aus Spulen, Magneten und Eisen<br />

– also seine Topologie – ungewollte Kräfte aus elektrisch und magnetisch<br />

erzeugten Oberwellen (Feld- und Durchflutungsoberwellen)<br />

sowie Temperaturgradienten in das Masse-Feder-System „Rotor-Lagerung“<br />

induziert.<br />

Autor: Jochen Krismeyer, Fachjournalist für<br />

Antriebs- und Automatisierungstechnik, Nürnberg<br />

Zu den Störkräften zählen u. a. das Cogging (reluktanzbedingte<br />

Rastkräfte, stromlos) und die aktive Lastpulsation (bestromt). Sie<br />

wirken in Richtung des Drehmomentes und beeinflussen vor allem<br />

den Gleichlauf des Motors. Ferner wirken in radialer Richtung Anzugskräfte,<br />

die sich bedingt durch die unterschiedliche Polzahl von<br />

Stator und Rotor und vorhandene Systemfehler nicht vollständig<br />

aufheben. Das hat zur Folge, dass eine resultierende radiale Kraft,<br />

in Betrag und Richtung über dem Drehwinkel auch noch veränderlich<br />

– auf den Rotor wirkt. Diese pulsierende Störkraft verursacht<br />

eine minimale Verkippung der Drehachse und eine Anregung der<br />

Motormechanik – bei hohen Drehzahlen bis zu hör- und fühlbaren<br />

Schwingungen. Welche konstruktiven Möglichkeiten gibt es nun,<br />

die Systemgenauigkeit der jeweiligen Applikation individuell anzupassen?<br />

HOHE SYSTEMGENAUIGKEIT UND DYNAMIK<br />

BEI MITTLEREN DREHZAHLEN<br />

Für sehr positioniergenaue und bahntreue Antriebe setzt Schaeffler<br />

u.a. Torquemotoren mit Luftspaltwicklungen ein. Wie es die Bezeichnung<br />

bereits suggeriert, ist die Motorwicklung im magnetischen<br />

Luftspalt zwischen Stator und Rotor angebracht. Der Stator<br />

besteht aus einem durchgehenden Außenring und den darauf fixierten<br />

Kupferspulen – die Magnete rotieren also in einem geschlossenen<br />

Eisenring. Folglich entsteht auch nicht das Cogging,<br />

wie man dies von genuteten Motoren kennt.<br />

Motoren mit Luftspaltwicklungen induzieren nur sehr geringe<br />

Störungen in die mechanische Struktur und die Steuerung. Es werden<br />

jedoch Wirbelströme im Statorring erzeugt, die zu einer Erwärmung<br />

führen und folglich die Drehzahl begrenzen. Die Drehmomentausbeute<br />

ist aufgrund des recht großen Luftspalts geringer als<br />

bei genuteten Motoren.<br />

Diese Motorenbauart – bei Schaeffler sind das die Baureihen<br />

RMK (koaxial, Innen- oder Außenläufer) und RMF (Scheibenrotor)<br />

– zeichnet ein hervorragender Gleichlauf und außergewöhnliche<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


Laufruhe aus. Die Wicklungen der RMK- und RMF-Motoren sind kernlos ausgeführt,<br />

wodurch sehr kleine Zeitkonstanten im Bereich von etwa einer Millisekunde realisiert<br />

werden. Durch die folglich sehr hohen Stromanstiegsgeschwindigkeiten sind<br />

diese Motoren hervorragend dynamisch regelbar und erreichen eine sehr hohe<br />

Bahntreue.<br />

HOHE SYSTEMGENAUIGKEIT UND DYNAMIK BEI<br />

GRÖSSEREN DREHZAHLEN<br />

Vielpolige, genutete Synchron-Servomotoren mit Zahnspulenwicklungen, also die<br />

typischen Torquemotoren, zeichnen sich grundsätzlich durch große Drehmomente<br />

bei niedrigen Drehzahlen aus. Die Drehzahlbegrenzung ist eine Folge der relativ<br />

starken aktiven Erwärmung der meist ungekühlten Rotoren. Diese heizen sich durch<br />

pulsierende Magnetfelder und dadurch hervorgerufene Wirbelströme auf. Der Effekt<br />

nimmt mit der Drehzahl und der Stromstärke zu.<br />

Eine konzeptionelle Maßnahme, die Drehzahl von Torquemotoren zu steigern, besteht<br />

in der geschickten Anordnung von verteilten Wicklungen. Verteilt bedeutet,<br />

dass die Spule nicht um einen Zahn, sondern um z. B. drei Zähne gewickelt ist. Die<br />

Rotoren verteilt gewickelter Motoren bleiben aufgrund geringerer Magnetflussschwankungen<br />

kühler, so dass bei deutlich höheren Polwechselfrequenzen der<br />

Drehzahlbereich des Motors angehoben werden kann.<br />

01 Einfluss der Motortopologie, der Wicklungsart und -auslegung auf den Drehzahl- und<br />

Drehmomentbereich von Torquemotoren<br />

02 Einfluss der Motortopologie, der Wicklungsart und -auslegung auf die Rotorverluste<br />

(Eisen und Magnet) in Abhängigkeit von der Drehzahl bzw. Ansteuerfrequenz<br />

PRÄZISE FÜHRUNG<br />

FÜR JEDE BEWEGUNG<br />

Jede Anwendung ist anders –<br />

deswegen bieten wir Ihnen<br />

Lineartechnik, die genau zu<br />

Ihren Anforderungen passt.<br />

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-<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

03<br />

04<br />

„TORQUEMOTOR<br />

IST NICHT GLEICH<br />

TORQUEMOTOR“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Sehr schnelle Motoren erfordern kleinere Spannungs- und Drehmomentkonstanten<br />

und laufen dadurch auf hohem Stromniveau. Bei der notwendigen Anpassung der<br />

Motorwicklungen an die geforderten Drehzahlen sind die Kupferverluste nur abhängig<br />

vom Drehmoment und vom Aussteuerungsgrad des Motors, nicht aber vom<br />

Grundstrombedarf des Motors.<br />

Schaeffler bietet Torquemotoren mit verteilten Wicklungen und besonders optimierter<br />

Topologie als Baureihe SRV bzw. HSRV an. Sie bieten bei Polwechselfrequenzen<br />

bis in den kHz-Bereich sehr hohe Umfangsgeschwindigkeiten im Luftspalt von<br />

bis zu 50 m/s. Die Motoren zeichnen sich durch kleine elektrische Zeitkonstanten im<br />

Bereich weniger Millisekunden, eine sehr hohe Systemgenauigkeit, ausgezeichnete<br />

Laufruhe und hervorragenden Gleichlauf aus. Sie stellen aktuell den Benchmark in<br />

diesem Segment dar.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Anwendungsanforderungen<br />

bestimmen die Auswahl des<br />

passenden Motors. Das gilt im<br />

Besonderen auch für Torquemotoren.<br />

Wer sich grundsätzlich für<br />

diese Antriebstechnologie entschieden<br />

hat, sollte mit Hilfe des<br />

Anbieters die am besten passende<br />

Motorbauart definieren. Das geht<br />

am effizientesten, wenn der<br />

Anbieter auch alle Bauarten und<br />

deren Topologien beherrscht.<br />

HOHE DREHMOMENTDICHTE UND GERINGE<br />

VERLUSTLEISTUNG<br />

Die oben beschriebenen Torquemotoren mit hoher Systemgenauigkeit werden häufig<br />

für präzise Positionierung, genaue Bahnkurven und sehr guten Gleichlauf eingesetzt.<br />

Im Vergleich dazu erfüllen „Leistungsantriebe“ vorwiegend Antriebsaufgaben.<br />

Die Forderung der Maschinenhersteller, bei gleichen Außenmaßen der Torquemotoren<br />

immer mehr Drehmoment und größere Spitzenmomente zu realisieren, hat bei<br />

Schaeffler zur Entwicklung von optimierten Motoren mit Zahnspulenwicklungen<br />

und Oberflächenmagneten geführt.<br />

Diese Motoren der Baureihe RI(B) wurden so gestaltet, dass bei identischen Außenmaßen<br />

der Kupferfüllfaktor und damit die Drehmomentdichte erhöht werden<br />

konnte. Um die damit gesteigerte mechanische Leistung auch abrufen zu können,<br />

mussten die Wärmeübergänge und die Kühlung der Motoren entsprechend optimiert<br />

werden. Die maximal mögliche Verlustleistung, die aus dem Motor heraus gekühlt<br />

werden kann, erhöht sich dadurch. In der praktischen Umsetzung bedeutet<br />

dies, dass die Motoren bei gleichem Bauraum mehr mechanische Leistung abgeben<br />

können (Spitzenlastauslegung - momentoptimiert) oder die Reserve bei niedrigerer<br />

Auslastung bewusst zur Wirkungsgradverbesserung dienen kann (Dauerlastauslegung<br />

- verlustleistungsoptimiert).<br />

Genügen die Drehzahlen der RI(B)-Motoren nicht, werden die Motoren mit Zahnspulenwicklungen<br />

modifiziert. Sie erhalten geblechte Rotoren mit eingebetteten Magneten.<br />

Durch den geblechten Magnetträger werden die Wirbelstromverluste auf ein<br />

Minimum reduziert. Der Rotor wird weniger erwärmt und ist nicht mehr der begrenzende<br />

Faktor für die Leistungsfähigkeit des Motors. Diese Baureihe nennt sich RKI(B)<br />

und ist technologieführend in der Kombination höchster Drehmomente und höchster<br />

Drehzahlen bei geringer Verlustleistung.<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

05<br />

06<br />

DYNAMIK UND WICKLUNGSAUSLEGUNG<br />

Spricht man bei der Entwicklung von Torquemotoren von Dynamik,<br />

versteht man darunter neben der erreichbaren Drehzahl<br />

auch die realisierbare Stromanstiegsgeschwindigkeit. Sie ist für<br />

das Beschleunigungsvermögen des Motors in der exakten Bahnbewegung<br />

von wesentlicher Bedeutung. Große Induktivitäten reduzieren<br />

die Stromanstiegsgeschwindigkeiten, kleine Induktivitäten<br />

bieten große Stromanstiegsgeschwindigkeiten. Auch hier bestimmt<br />

die gewählte Topologie des Motors von vornherein dessen<br />

mögliche Performance. Aber auch die Wicklungsauslegung hat einen<br />

sehr großen Einfluss auf die Dynamik, denn Strom, Spannung,<br />

Drehzahl, Windungszahl und Induktivität stehen in einem<br />

festen physikalischen Zusammenhang.<br />

Senior Engineer Dr. Wolfgang Heinrich, Senior Engineer im Geschäftsfeld<br />

Industrie 4.0 bei Schaeffler, erklärt abschließend dazu:<br />

„Das ist auch der Grund, warum wir ein und denselben Motor in<br />

dem gleichen Gehäuse mit bis zu zehn verschiedenen Wicklungen<br />

anbieten. Diese werden je nach Kundenvorgabe für bestimmte<br />

Strom-Spannungs-Restriktionen, für die gewünschte Nenndrehzahl<br />

oder bestimmte Lastkollektive entwickelt. Genau das ist auch<br />

die Spezialität des Unternehmens und genau das wird von den<br />

Kunden heute verlangt. Wir haben im Bereich Direktantriebe den<br />

Anspruch Weltmarktführer zu sein. Unsere unterschiedlichen<br />

Motortopologien, die sich in den verschiedenen Motorbaureihen<br />

widerspiegeln, bilden hierfür eine hervorragende Basis.“<br />

Bilder: Schaeffler<br />

www.schaeffler.de<br />

03 Hohe Systemgenauigkeit und Dynamik bei mittleren Drehzahlen<br />

bietet die Motorbaureihe RMF<br />

04 Die SRV-Motoren sind mit verteilten Wicklungen ausgeführt<br />

05 Die Motoren der Baureihe RI(B) verfügen über eine sehr hohe<br />

Drehmomentdichte<br />

06 Höchste Drehmomente und höchste Drehzahlen bei geringer<br />

Verlustleistung bieten die RKI(B)-Motoren<br />

SERVOFLEX<br />

DIE PERFEKTE SERVOKUPPLUNG<br />

Dynamische Antriebsaufgaben<br />

mit häufigem Start-Stopp- und<br />

Reversierbetrieb, bei denen eine<br />

absolute Positioniergenauigkeit<br />

im Vordergrund steht - das ist<br />

das Metier der Servoflex!<br />

SCHMIDT-KUPPLUNG<br />

GmbH


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SUPERLATIVE IM XXL-FORMAT<br />

Kupplungen finden sich in fast jeder Maschine.<br />

Es gibt sie in diversen Ausführung und Größen<br />

– zum Beispiel auch als Sicherheitskupplungen.<br />

Die derzeit weltgrößte mechanische<br />

Sicherheitskupplung wurde 2017 für eine<br />

Windkraft-Testanlage ausgeliefert.<br />

Spezialprojekte, die die individuelle Anfertigung von Industrieund<br />

Präzisionskupplungen beinhalten, gehören bei der R+W<br />

Antriebselemente GmbH zum Tagesgeschäft. Die hauseigene<br />

Entwicklungsabteilung ist erfahren und verfügt über das<br />

Know-how, Anfragen mit besonders heiklen, oftmals extremen<br />

Parametern zu bedienen. Darunter fallen so namhafte Projekte wie<br />

die Sicherheitskupplung für die Weltraumstation ISS oder die steckbare<br />

Metallbalgkupplung für den leistungsfähigsten Teilchenbeschleuniger,<br />

den Large Hadron Collider (LHC).<br />

EIN BESON<strong>DER</strong>ES PROJEKT<br />

Im Sommer 2017 wurde von R+W ein besonderes Projekt gehandelt<br />

– die größte Sicherheitskupplung der Welt, die STF 20000 mit einem<br />

Gesamtgewicht von 21,5 t. In jeder Hinsicht extrem waren daher<br />

auch die Anforderungen. Der Auftrag entwickelte sich aus der<br />

Ausschreibung eines spanischen Kupplungsherstellers. Dieser baute<br />

ein Transmissionselement für die zwei 6-MW-Motoren einer<br />

neuen, dänischen Windkrafttestanlage. Den hierfür zusätzlich notwendigen<br />

Überlastschutz in Form einer Sicherheitskupplung mit<br />

manueller Einrastung konnte R+W beisteuern.<br />

„Unser Lastenheft bestimmte die Kombination aus den enormen<br />

Lastzyklen des Windkraftbetriebs, den entsprechend hohen Kilonewtonmeter-Bereichen,<br />

die es zu bewältigen galt, und den baulichen<br />

Vorgaben der Spanier“, erklärt Rainer Benz, technischer<br />

Leiter bei R+W. Konkret heißt das: ein Ausrückmoment zwischen<br />

15 000 und 20 000 kNm, für das die Sicherheitskupplung ausgelegt<br />

sein sollte. Im Regelfall werden im Sicherheitsbereich bis zu<br />

2 800 Nm erreicht – das entspricht dem 7 000-Fachen des üblichen<br />

Werts. Der zu erzielende Außendurchmesser betrug 4 m. Der<br />

Innendurchmesser der gigantischen Sicherheitskupplung sollte<br />

immerhin noch 70 cm betragen, bei einer Länge von 470 mm.<br />

„Dennoch ist auch die STF 20000 nach denselben Prinzipien wie<br />

alle unsere bewährten Industrie-Sicherheitskupplungen aufgebaut,<br />

nur in anderen Dimensionen als üblich“, erläutert Rainer Benz.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SIEBEN MONATE KONZEPTION<br />

Das R+W-Entwicklungsteam näherte sich der besonderen Aufgabe<br />

in sieben Monaten intensiver Konzeptionszeit zunächst mit der<br />

Erstellung eines 3D-Modells. Nach diesem virtuellen Prototyp konnte<br />

die gigantische Kupplung realisiert werden. Den ungewohnten physikalischen<br />

Parametern wurden die Ingenieure durch die Finite-<br />

Elemente-Methode Herr. Besonders akribisch wurde nach eventuellen<br />

Schwachstellen an der Kupplung gesucht, die sich bei herkömmlichem<br />

Gebrauch und üblicher Größe so nicht ergeben.<br />

„Die Gefahr von Verformungen oder Rissen aufgrund der extremen<br />

Beanspruchung in der Windkrafttestanlage haben wir genauestens<br />

geprüft. Davon hängt auch die langfristige Funktionssicherheit der<br />

Kupplung ab“, ergänzt Rainer Benz. Dementsprechend verstärkten<br />

die Konstrukteure die lokalisierten neuralgischen Punkte an der<br />

Kupplung.<br />

DREI WOCHEN GROSSTEILEPUZZLE<br />

Als Sonderanfertigung wurden danach alle Teile der Kupplung<br />

einzeln geschmiedet. Auch hier war absolute Präzisionsarbeit<br />

gefragt, denn der nachfolgende, akribisch geplante Prozess des<br />

Zusammensetzens sollte keine noch so kleine Ungenauigkeit bei<br />

der Fluchtung eines Bohrpunkts verzeihen. Insgesamt drei Wochen<br />

nahm das Großteilepuzzle drei R+W-Mechaniker in Anspruch.<br />

Anstatt von allen Seiten die Teile zusammenzusetzen, wurden die<br />

Einzelkomponenten nur von einer Seite montiert: „Wir haben aus<br />

der technischen Notwendigkeit einfach eine Tugend gemacht und<br />

uns das Belegen einer Pizza zum Vorbild genommen. Einzelteil um<br />

Einzelteil wurde so am Grundgerüst festgesteckt – die ideale Vorgehensweise,<br />

wie sich herausgestellt hat“, resümiert Rainer Benz. In<br />

einem Zeitrafferfilm (www.bitly/STF20000) dokumentierte das<br />

Team den aufregenden Prozess.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


PDMD-A10097-00-7600<br />

flender.com


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SCHWERE<br />

JUNGS<br />

Autor: Dr. Torsten Kretschmer, Stieber GmbH, Heidelberg<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

In der Schwerindustrie und überall dort, wo<br />

Material mit Fördereinrichtungen bewegt wird,<br />

spielen Rücklaufsperren eine elementare Rolle.<br />

Sie müssen zuverlässig funktionieren und dabei<br />

hohe Kräfte bändigen, um Menschen und<br />

Maschinen zu schützen.<br />

Die korrekte Auslegung der Rücklaufsperre verlangt exakte<br />

Daten zu den an der Förderstrecke anliegenden Drehmomenten.<br />

Im Idealfall wird die Rücklaufsperre parallel zum<br />

Antriebsaggregat konstruiert, weil Motor und Getriebe<br />

eine maßgebliche Rolle für deren Bemessung und Leistungsparameter<br />

spielen.<br />

Rücklaufsperren können entweder auf der schnell laufenden Getriebewelle<br />

und somit direkt an das Getriebegehäuse angeflanscht<br />

oder extern auf dem Wellenende der langsam laufenden Getriebewelle<br />

montiert werden. Im ersten Fall ist die Drehmomentbelastung<br />

geringer (ggf. kleinere Rücklaufsperre), die zweite Variante kann<br />

Vorteile bei der Wartung von E-Motor und Getriebe bingen.<br />

Bei Fördereinrichtungen mit Mehrfachantrieben und einer entsprechenden<br />

Anzahl an Rücklaufsperren (RS) ohne Drehmoment-<br />

begrenzung ist von einer nur geringen Lastverteilung zwischen den<br />

einzelnen RS auszugehen. Die Ursache hierfür sind das verzögerte<br />

Eingreifen der verschiedenen RS infolge von Toleranzen in den<br />

Sperren, unterschiedliche Banddehnungen an den RS, unterschiedliche<br />

Reibungszustände (Wirkungsgrade) in den Bändern<br />

usw. In der Praxis ergeben sich hieraus Sicherheitsfaktoren von<br />

bis zum 3-fachen des Antriebsmoments, wodurch die RS überproportional<br />

groß ausfallen.<br />

Mithilfe von drehmomentbegrenzenden Rücklaufsperren lässt<br />

sich der Lastausgleich optimieren, sodass diese bei unverminderter<br />

Sicherheit ggf. kleiner ausgelegt werden kann.<br />

AUSLEGUNGSBEISPIEL FÜR DIE LANGSAM<br />

LAUFENDE WELLE<br />

Bei einer Überlandbandanlage mit Rücklaufsperren ohne Drehmomentbegrenzung<br />

auf der langsam laufenden Welle muss die RS<br />

nach Vorgabe des Kunden die Drehmomentbelastung nach einem<br />

abgebrochenen Start überstehen. Hieraus ergab sich eine Drehmomentkapazität<br />

der RS von 833,5 kNm bei einem errechneten<br />

Rückdrehmoment im Normalbereich von nur 53 kNm.<br />

Bei identischen Ausgangsdaten für optimal eingestellte RS mit Drehmomentbegrenzung<br />

ist eine Drehmomentkapazität von 68,9 kNm<br />

ausreichend (Sicherheitsfaktor: 1,3). Im Falle eines abgebrochenen<br />

Starts rutscht die RS durch, bis die Spannung im Band abgebaut ist.<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


www.DerKonstrukteur.de<br />

„OPTIMAL AUSGELEGTE<br />

RÜCKLAUFSPERREN<br />

GEWÄHRLEISTEN EINE<br />

HÖHERE ANLAGEN-<br />

EFFIZIENZ“<br />

Dr. Torsten Kretschmer,<br />

Technischer Leiter<br />

der Stieber GmbH<br />

Rücklaufsperren sind ein<br />

wichtiger Sicherheitsbaustein,<br />

der unkontrollierten Richtungsund<br />

Tempowechsel verhindert. Mit<br />

entsprechendem Know-how und<br />

fundiertem Wissen über die vorherrschenden<br />

Einsatzbedingungen<br />

ist es möglich, die Rücklaufsperre<br />

kompakt und kosteneffizient<br />

auszulegen und den Antriebsstrang<br />

trotzdem sicher vor Überlast zu<br />

schützen.<br />

AUSLEGUNGSBEISPIEL FÜR DIE SCHNELL<br />

LAUFENDE WELLE<br />

Im vorliegenden Fall hatte ein Kunde für einen Schrägförderer eine Standardrücklaufsperre<br />

ohne Drehmomentbegrenzung auf der schnell laufenden Welle mit einer maximalen<br />

Drehmomentkapazität von 72 kNm ausgewählt (Nenndrehmoment der Antriebseinheit<br />

27,2 kNm mal kundenseitig gefordertem Sicherheitsfaktor), die während eines abgebrochenen<br />

Starts mit einem überladenen Band beschädigt wurde. Für einen noch höheren<br />

Sicherheitsfaktor (bzw. eine noch größere RS) war das Getriebe nicht ausgelegt.<br />

Dem Kunden konnte durch den Einbau einer drehmomentbegrenzenden RS geholfen<br />

werden, die bei einem errechneten Rückdrehmoment von 15 kNm auf ein Losbrechmoment<br />

von 19,6 kNm (Sicherheitsfaktor 1,3) eingestellt wurde.<br />

Drehmomentbegrenzende RS, die das Rückdrehmoment sicher halten können (Stieber<br />

empfiehlt einen Sicherheitsfaktor von 1,3), können u. U. deutlich kleiner als herkömmliche<br />

RS ausgelegt werden<br />

SICHERE AUSLEGUNG VON LASTAUSGLEICHENDEN<br />

RÜCKLAUFSPERREN<br />

Die Auslegung hängt maßgeblich von den zur Verfügung stehenden Betriebsdaten wie<br />

Rückdrehmoment, Wirkungsgrad in der Bandanlage sowie dem Reibungskoeffizient in<br />

der Sperre ab. Darüber hinaus hat jede Anwendung ihre eigenen, besonderen Anforderungen,<br />

so dass die Auslegung von Rücklaufsperren von Experten geprüft werden sollte,<br />

die Erfahrungen auf diesem Gebiet haben. Die entsprechende technische Expertise<br />

vorausgesetzt, ist es möglich, kostengünstige und trotzdem sichere und zuverlässige<br />

Lösungen zu spezifizieren.<br />

KONTROLLIERTES ENTLASTEN<br />

Elektromotoren sind in der Regel nicht dafür ausgelegt, Förderbänder bei voller Beladung<br />

anzufahren, sonst wären sie im Normalbetrieb ineffizient. Deshalb ist nach Ansprechen<br />

einer Rücklaufsperre die kontrollierte Entlastung des Förderbandes nötig, wobei der<br />

Aufwand in hohem Maße von<br />

RÜCKLAUFSPERREN MIT<br />

DREHMOMENTBEGRENZUNG<br />

BIETEN VORTEILE<br />

der Bauart der installierten RS<br />

abhängt. Idealerweise erlaubt<br />

die mechanisch oder hydraulisch<br />

zu lösende RS ein kontrolliertes<br />

Entlasten des Bandes. Besonders<br />

effizient und komfortabel bei Anlagen mit mehr als einer RS ist das gleichzeitige<br />

und allmähliche Lösen mittels einer Zentralhydraulik, wie Stieber sie anbietet. Auf diese<br />

Weise kann die Fördereinrichtung kontrolliert rückwärts laufen, schnell entladen werden<br />

und in kürzester Zeit wieder den Betrieb aufnehmen.<br />

Während herkömmliche RS gleitgelagert sind, haben die Rücklaufsperren vom Typ<br />

RDBK und RDBR von Stieber eine patentierte Wälzlagerung. Hiermit sind sie in der<br />

Lage, sehr lange und vor allem bei hohen Geschwindigkeiten rückwärts zu laufen.<br />

Bilder: Stieber GmbH<br />

www.stieberclutch.com<br />

Internationale Fachmesse<br />

für optische Technologien,<br />

Komponenten und Systeme<br />

D 15. – 17. 05. <strong>2018</strong><br />

a FRANKFURT<br />

Pole Position<br />

in optischen Technologien<br />

Die 14. Optatec bildet als lupenreine Leitmesse<br />

das weltweite Angebot an Produkten,<br />

Detail- und Systemlösungen sowie<br />

Anwendungen innovativster optischer<br />

Technologien ab. Die ca. 600 Anbieter aus<br />

mehr als 30 Nationen begegnen hier im<br />

Messezentrum Frankfurt den entscheidenden<br />

Anwendern aus ca. 55 Ländern<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Optische Bauelemente<br />

Optomechanik / Optoelektronik<br />

Faseroptik / Lichtwellenleiter<br />

Laserkomponenten<br />

Fertigungssysteme<br />

H SPIE Kongress<br />

"Optical Systems Design"<br />

www.optatec-messe.de<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

optatec@schall-messen.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

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HYBRID ÜBER<br />

DEN SEE<br />

DAS<br />

Elektromobilität ist längst nicht nur ein Thema<br />

für die Straße, sondern ebenso für die Schifffahrt.<br />

Ein Beispiel ist das Fahrgastschiff MS Diamant<br />

mit seinem parallelhybriden Antriebskonzept.<br />

ECOPROP-ANTRIEBSSYSTEM<br />

Mit dem dieselelektrischen Hybridantriebssystem Siship<br />

EcoProp ermöglicht Siemens kleineren Schiffen ein<br />

Maximum an Effizienz und eine bessere Umweltverträglichkeit.<br />

Das einfach bedienbare System stellt mit vier<br />

Antriebsmodi (Diesel, Batterie, Elektro, Hybrid) für jede<br />

Fahrsituation und jedes Fahrprofil den optimalen Antrieb<br />

bereit und kann dabei auch regenerative Energiequellen<br />

wie Windkraft, Solarzellen oder Brennstoffzellen problemlos<br />

integrieren oder nachrüsten.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die knapp 63,5 m lange und 13,5 m breite MS Diamant<br />

verrichtet seit Mai 2017 auf dem Vierwaldstättersee im<br />

Fahrplanverkehr ihren Dienst. Bis zu 1000 Fahr- oder<br />

400 Bankettgäste finden auf dem Schiff der Schifffahrtsgesellschaft<br />

des Vierwaldstättersees (SGV) Platz. Die MS Diamant,<br />

entworfen und gebaut von der SGV Tochter Shiptec AG, bietet<br />

solche Design-Highlights wie ein absenkbares Oberdeck und den<br />

Nautilus-Raum mit Unterwasserfenstern, die einen Blick in die<br />

Welt unter der Wasseroberfläche ermöglichen; ein bisschen wie<br />

Jule Vernes „20 000 Meilen unter dem Meer“. Neben dem Design ist<br />

auch das Technik-Konzept der Diamant besonders modern. Dazu<br />

gehört der parallelhybride Antrieb von Siemens: das sogenannte<br />

Siship-EcoProp-System, eine ökologisch und ökonomisch durchdachte<br />

Lösung.<br />

SICHERE VERSORGUNG BEI HOHER NETZLAST<br />

Der Antrieb besteht unter anderem aus zwei permanent erregten<br />

Synchronelektromotoren von Siemens mit jeweils 180 kW Leistung,<br />

die als Generatoren wirken. Zwei zusätzliche Diesel-Generatorenpakete<br />

von Siemens im Bug des Schiffs, die im normalen Betrieb<br />

nicht zum Einsatz kommen, sichern die Versorgung des Bordnetzes<br />

bei hoher Belastung. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn bei<br />

Bankett-Veranstaltungen die Küche eine hohe Netzlast verursacht.<br />

Zwei Batteriepakete mit je 84 kWh decken den Bedarf bei Leistungsspitzen,<br />

etwa bei Manövern oder zur Überbrückung der Bord-<br />

netzlast im Stationsstillstand. Durch den Hybridantrieb laufen die<br />

Maschinen stets im optimalen Lastbereich, was deren Verschleiß<br />

reduziert und die Lebensdauer erhöht. Mit dieser Antriebslösung<br />

lassen sich daher in Summe während des Betriebs bis zu 25 % an<br />

Treibstoff einsparen.<br />

INNOVATIVE ANTRIEBSTECHNIK<br />

DAS PARALLELHYBRIDE ANTRIEBS-<br />

KONZEPT SORGT FÜR HOHE<br />

EFFIZIENZ UND FLEXIBILITÄT<br />

Das Siship-EcoProp-Antriebssystem von Siemens senkt durch den<br />

Einsatz von Batterien den Treibstoffverbrauch und die Wartungskosten.<br />

Über eine Boost-Funktion kann zu dem die Leistung der<br />

Haupt motoren besonders klein dimensioniert werden (Downsizing),<br />

was den Treibstoffverbrauch weiter reduziert. Bei der Boost-<br />

Funktion, eingesetzt etwa beim Manövrieren oder Umsteuern, wird<br />

der bewusst klein dimensionierte Dieselmotor durch den Elektromotor<br />

unterstützt. Dieser liefert zusätzliches Drehmoment und<br />

„boostet“ damit den Dieselmotor.<br />

www.siemens.com/marine<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

MOTOREN FÜR INTELLIGENTE ANTRIEBE<br />

LIVE@<br />

Hochdynamisch, präzise und einfach zu konfigurieren<br />

– diesen Ansprüchen an die Automatisierung und<br />

Elektrifizierung folgen die Erweiterungen im Motorenspektrum<br />

von Bosch Rexroth. Den drehmomentstarken<br />

Synchron-Servomotor MS2N gibt es nun auch mit<br />

integriertem Geber der Kategorie SIL3 PLe für anspruchsvolle<br />

Aufgaben mit Safemotion. Dadurch können zusätzliche Sicherheitskomponenten<br />

entfallen. Für Umgebungen mit explosionsfähigen<br />

Gasen und Stäuben gibt es die Variante MS2E. Mit ihr<br />

können auch in den Zonen 2 und 22 Anwendungen mit Einkabelanschluss<br />

realisiert werden. Als Alternative zu Direktantrieben für<br />

klassische Kugelgewindetriebe gibt es nun die Reihe ML3 mit<br />

selbstgekühlten, eisenbehafteten Linearmotoren. Mit hoher<br />

Dynamik und Kraftdichte ermöglichen diese kürzeste Zykluszeiten.<br />

Mit weniger<br />

Komponenten,<br />

minimalem<br />

Verschleiß und<br />

höchsten Geschwindigkeiten<br />

eignen sie<br />

sich z. B im Digitalund<br />

3D-Druck, beim<br />

Laserschneiden oder<br />

in Pick-&-Place-Anwendungen.<br />

www.boschrexroth.de<br />

KLEINANTRIEBE MIT BISS<br />

LIVE@<br />

Miniaturisierte Antriebe, deren Encoder über Biss-C<br />

mit den Motion Controllern kommunizieren, bietet<br />

Faulhaber an. Der magnetische Absolutencoder AES ist<br />

speziell auf den Einsatz an bürstenlosen DC-Kleinmotoren<br />

abgestimmt. Die Serie AESM bietet kompakte<br />

Absolutencoder, die selbst an miniaturisierten bürstenlosen<br />

DC-Antrieben mit nur 8 mm Durchmesser Platz finden. Die<br />

bidirektionale Sensor-Schnittstelle eignet sich durch ihre hohe<br />

Übertragungsrate besonders für dynamische Achsen mit hohen<br />

Beschleunigungen und für eine gleichmäßige Geschwindigkeitsregelung<br />

bei großer Positioniergenauigkeit. Da das Biss-Interface<br />

die Schnittstellensignale differentiell überträgt, erreicht<br />

es eine hohe Übertragungssicherheit. Die Übertragungstechnik<br />

Biss Line in Einkabeltechnologie bietet weiteres Potential zur Miniaturisierung.<br />

Damit werden nur<br />

zwei anstatt acht<br />

Signale für die<br />

Sensorschnittstelle<br />

benötigt. So<br />

können auch<br />

weitere Daten, z. B.<br />

von Temperatursensoren,<br />

übertragen<br />

werden.<br />

www.faulhaber.com<br />

DURCHGÄNGIGES DATENMANAGEMENT<br />

LIVE@<br />

Eine durchgängige Plattform für Kombinationen von Servo- und Schrittmotortechnik im Mischbetrieb ist die CPX-E von<br />

Festo. Konzipiert als Ethercat-Mastersteuerung und Motion Controller in IP20 wird sie zum zentralen Steuerungssystem für<br />

die Handhabungstechnik. Für die Ausführung als Remote I/O gibt es mehrere Busmodule. Mit NE21-spezifischen Zulassungen<br />

wird das Modul auch das zentrale Steuerungssystem für die Prozessautomatisierung. Mit der Plattform können neben<br />

universellen Aufgaben auch systemtechnische Lösungen unterstützt werden. In Kombination mit der Software Automation<br />

Suite steht ein durchgängiges Datenmanagement zur Verfügung. Erweiterte Softwarefunktionen integrieren elektrische Antriebe des<br />

Herstellers. Mit dem Automatisierungssystem entstehen Handhabungslösungen wie Teilehandling, Montagetechnik, Palettieren,<br />

Kleben und Dosieren. Aber auch komplette Automatisierungslösungen von Maschinen gehören zu typischen Anwendungen.<br />

www.festo.com<br />

<strong>DER</strong> APPLICATIONIZER<br />

Unwiderstehlich für Kompaktmaschinen<br />

EU<br />

STAGE<br />

ENGINEERED FOR<br />

Die H-Serie ist mit so vielen Vorzügen ausgestattet, dass keine Kompaktmaschine<br />

daran vorbeifahren kann. Die Drei- und Vierzylinder-Motoren<br />

überzeugen durch hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und die<br />

kompakte Bauform. „Rightsizing“ heißt das Zauberwort, wodurch eine<br />

Vielzahl von Maschinen im Leistungsbereich von 18,4 bis 62 Kilowatt<br />

ideal auf Touren gebracht wird.<br />

23.–28. April <strong>2018</strong><br />

Halle 5a, Stand E 002<br />

www.hatz-diesel.com<br />

CREATING POWER SOLUTIONS.


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

AUTONOM<br />

UNTERWEGS<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autonome Roboter in der Lagerlogistik brauchen<br />

zuverlässige und präzise Antriebe. Das<br />

beherzigte auch die YLOG GmbH bei der Auswahl<br />

geeigneter Motoren und Getriebe für ihre<br />

Autonomous Intelligent Vehicle.<br />

2007 hatten die Österreicher Heinrich Amminger und Martin<br />

Trummer die Idee, die Lagerlogistik zu revolutionieren. Das<br />

Prinzip ihrer Lagerlogistik ist recht einfach zu beschreiben:<br />

Die Technologie basiert auf einzelnen, frei fahrbaren Fahrzeugen,<br />

den Autonomous Intelligent Vehicles (AIV). Diese erkennen<br />

sich gegenseitig, beachten Vorfahrts- und Einbahnstraßenregelungen<br />

und erledigen auf diese Weise ihre Aufträge vollkommen autonom<br />

ohne Eingreifen eines zentralen Rechners.<br />

SHUTTLES STATT REGALBEDIENGERÄTE<br />

YLOG baut Shuttles unterschiedlicher Größe mit schwenkbaren<br />

Rädern, die in Lager- und Transportlogistik gleichermaßen agieren.<br />

Durch das an Bord befindliche Navigationssystem berechnen die<br />

AIVs einen einfachen Fahrauftrag und finden ihren Weg durch das<br />

Regal. Die Entwicklung des intelligenten Logistiksystems geht<br />

soweit, dass die Transportwagen während des Betriebes mit Strom<br />

aufgeladen werden.<br />

Die rund 50 kg schweren Shuttles benötigen sehr wenig Platz<br />

zum Manövrieren. Die Transportwagen verfügen über eine Leistung<br />

von nur 100 W, deshalb werden statt Akkus sogenannte<br />

Superkondensatoren eingesetzt. Der große Vorteil dieser Kondensatoren<br />

ist, dass diese in nur wenigen Sekunden aufgeladen werden.<br />

Durch diesen geringen Stromverbrauch der Roboter können etwa<br />

200 Roboter mit dem gleichen Energieaufwand betrieben werden,<br />

wie ein einzelnes konventionelles Regalbediengerät, das im Durchschnitt<br />

rund 20 000 W verbraucht.<br />

Das eigentlich Entscheidende des Logistiksystems ist die Steuerung:<br />

Zwar bekommen die Shuttles von einer zentralen Einheit<br />

den Auftrag, einen bestimmten Behälter aus den Regalen zu holen<br />

oder ihn abzustellen, aber sie steuern sich dank der einprogram-<br />

mierten Verkehrsregeln selbst. Dadurch können durchaus<br />

500 Transportwagen durch diesen dezentralen Ansatz in nur<br />

einem Lager unterwegs sein.<br />

MOTOREN FÜR PRÄZISE LENKUNG<br />

Motoren und Getriebe von Maxon Motor übernehmen in den autonomen<br />

Fahrzeugen unterschiedliche Aufgaben. So werden von<br />

insgesamt elf Achsen eines AIV neun durch Maxon-Motoren angetrieben.<br />

Diese sind verantwortlich für die Lenkung der Räder und<br />

die Aufnahme und Abgabe der Behälter.<br />

Es kommen unterschiedliche kundenspezifische Motorvarianten<br />

mit Getriebe zum Einsatz. Insgesamt werden neun Motoren pro<br />

Shuttle verbaut. Vier Motoren EC-max 30 werden z. B. als Lenkmotoren<br />

für die Roboterfahrzeuge verwendet. Die schwenkbaren Räder des<br />

Fahrzeugs werden durch den Antrieb in die exakte Position gebracht.<br />

HERZSTÜCK DES MOTORS FÜR<br />

DIE LENKUNG <strong>DER</strong> RÄ<strong>DER</strong> IST<br />

DIE EISENLOSE WICKLUNG<br />

Die elektronisch kommutierten EC-Motoren zeichnen sich speziell<br />

durch ein günstiges Drehmomentverhalten, hohe Leistung, einen<br />

sehr großen Drehzahlbereich und durch ihre hohe Lebensdauer aus.<br />

In Kombination mit den Antrieben werden Maxon-Planetengetriebe<br />

in der Keramikversion verwendet. Durch die Verwendung<br />

von Keramik-Bauteilen in Getrieben kann das Verschleißverhalten<br />

kritischer Komponenten deutlich verbessert werden. Daraus ergeben<br />

sich die Vorteile, dass diese Getriebe eine höhere Lebensdauer,<br />

höhere Dauerdreh- und Kurzzeitdrehmomente haben und auch<br />

höhere Eingangsdrehzahlen erlauben.<br />

Für YLOG haben die Maxon-Motoren alle Anforderungen in<br />

Bezug auf Abstufung der Antriebe in Kombination mit den richtigen<br />

Getriebeübersetzungen ideal erfüllt. Auch die individuelle kundenspezifische<br />

Gestaltung der Antriebe, z. B. für die Lenkmotoren, war<br />

ausschlaggebend für die Wahl dieser Motoren.<br />

www.maxonmotor.com<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SCHNELLSTE SCHWERLAST-KUGELGEWINDETRIEBE<br />

Schnellere Beschleunigung und höhere Endgeschwindigkeit<br />

der Schließ- und Spritzeinheiten von vollelektrischen<br />

Kunststoff-Spritzgießmaschinen ermöglichen die<br />

neuen Baugrößen der Schwerlast-Kugelgewindetriebe<br />

HTF-SRE und HTF-SRD von NSK. Angewendet werden<br />

sie oft in Kunststoffmaschinen, mit denen Lichtleitplatten<br />

für die Displays von Smartphones und Tablets gefertigt<br />

werden. Diese werden immer größer, dünner und<br />

mit immer kürzeren Taktzeiten gefertigt. Die Linearantriebe in den Spritzgießmaschinen müssen daher mit immer größerer Dynamik<br />

arbeiten. Auf der Basis dieser Anforderungen wurden die neuen Schwerlast-Kugelgewindetriebe konzipiert. Von der Serie HTF-SRE gibt<br />

es nun auch kleine und mittlere Durchmesser ab 50 mm. Die Serie HTF-SRD für die Schließeinheiten von Kunststoffmaschinen wurde<br />

um Versionen mit größerer Steigung ergänzt. Nun stehen Schwerlast-Kugelgewindetriebe zur Verfügung, die Vorschubgeschwindigkeiten<br />

von 2 bis 3 m/s erreichen.<br />

www.nskeurope.de<br />

INTELLIGENT BREMSEN<br />

LIVE@<br />

Sicherheitsbremsen<br />

von Mayr sind gerüstet<br />

für die Industrie 4.0.<br />

Das Modul Roba<br />

Brake-Checker etwa<br />

erkennt durch die Analyse von<br />

Strom und Spannung die Bewegung<br />

der Ankerscheibe und weiß,<br />

in welchem Zustand sich die<br />

Bremse befindet. Neben dem<br />

Schaltzustand kann das Modul<br />

auch rückschließen auf Temperatur,<br />

Verschleiß und Zugweg- oder<br />

Zugkraftreserve. Für Anwendungen,<br />

die zusätzlich eine Bremsmomentregelung<br />

erfordern, gibt<br />

es das Bremsmoment-Steuermodul<br />

Roba Torqcontrol. Es kann auch<br />

durch gezielte Beeinflussung von<br />

Strom und Spannung die Höhe<br />

des Bremsmoments im Betrieb<br />

verändern. Geräte und Maschinen<br />

lassen sich so gleichmäßig und<br />

sanft verzögern. Dieses Modul<br />

bietet die Möglichkeit, Regelkreise<br />

aufzubauen und Bewegungen<br />

intelligent zu bremsen. Die sichere<br />

Bremsenansteuerung Roba SBC<br />

plus bietet<br />

Sicherheitsbremsen<br />

und<br />

sichere<br />

Bremsenansteuerung<br />

im<br />

Komplettpaket.<br />

Entwickelt<br />

wurde sie<br />

zusammen mit<br />

Pilz für<br />

Anwendungen,<br />

die Normen<br />

zur funktionalen<br />

Sicherheit<br />

erfüllen<br />

müssen.<br />

www.mayr.com<br />

Einzigartige Performance<br />

ist Teamleistung.<br />

alpha Premium Line: Einzigartig. Individuell. Hocheffizient.<br />

Gut ist Ihnen nicht gut genug? Dann haben wir für Sie das optimale<br />

Erfolgsrezept: Profitieren Sie von unseren umfassenden Beratungsleistungen,<br />

die Ihnen Best-in-Class-Lösungen garantieren. Bauen Sie auf High End-<br />

Getriebe, wie die hochpräzisen Kraftpakete XP + , RP + und RPK + sowie die neuen<br />

Winkelvarianten XPC + , XPK + und RPC + . Damit übertreffen Sie die Leistungsdichte<br />

von Standardprodukten um ein Vielfaches.<br />

Wir beraten Sie gerne: Tel. +49 7931 493-0<br />

Besuchen Sie uns auf der HANNOVER MESSE vom 23. – 27. April <strong>2018</strong>, Halle 15, Stand F10<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

IN<br />

FÜNF SCHRITTEN<br />

ZUR OPTIMALEN DÄMPFUNG<br />

Autor: Robert Timmerberg, M. A.,<br />

Fachjournalist (DFJV), Düsseldorf<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wie werden Industriestoßdämpfer für den<br />

jeweiligen Einsatzfall optimal ausgelegt?<br />

Welche Werte sind nötig? Was ist zu beachten?<br />

Ein Hersteller gibt Antworten und zeigt, wie<br />

man in fünf Schritten schnell und einfach ans<br />

Ziel gelangt.<br />

Beim Abbau kinetischer Energie bieten Industriestoßdämpfer<br />

handfeste Vorteile. Im Vergleich zu Festanschlägen<br />

stoppen sie auch große Massen punktgenau und fast lautlos.<br />

Und gegenüber der pneumatischen Endlagendämpfung<br />

überzeugen sie durch Einfachheit, Vielfalt und Wirtschaftlichkeit.<br />

Doch wer sich zum ersten Mal mit der Auslegung von Industriestoßdämpfern<br />

beschäftigt, kann schnell vor lauter Informationen<br />

und Formeln die Übersicht verlieren. Die ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

bietet Hilfe zur Selbsthilfe und gibt einen Überblick.<br />

WELCHE WERTE SIND NÖTIG?<br />

90 % aller Einsatzfälle lassen sich berechnen, wenn folgende Parameter<br />

bekannt sind:<br />

n m = abzubremsende Masse in kg<br />

n v = Aufprallgeschwindigkeit in m/s<br />

n F = evtl. vorhandene Antriebskraft<br />

(z. B. eines Pneumatikzylinders) in N<br />

n X = Hübe<br />

n n = Anzahl der parallel eingesetzten Stoßdämpfer<br />

Mithilfe dieser Parameter werden in fünf Schritten die nötigen<br />

Werte zur Stoßdämpferauslegung berechnet. Aus den beiden oberen<br />

Parametern, der Masse m und der Geschwindigkeit v, wird zunächst<br />

die kinetische Energie nach der Formel m*v²*0,5 berechnet.<br />

Da die Geschwindigkeit in dieser Formel zum Quadrat eingeht, ist<br />

sie eine wichtige Komponente für eine optimale Dämpferauslegung.<br />

Manchmal ist die Geschwindigkeit aber nicht ohne Weiteres<br />

zu ermitteln. In diesem Fall kann der Außendienst von ACE diese<br />

vor Ort in der Anwendung feststellen. Als nächstes sind Durchmesser<br />

und Anzahl der Drosselbohrungen mithilfe der oben genannten<br />

Parameter zu definieren. Die Drosselbohrungen sind beim<br />

Funktionsprinzip der Stoßdämpfer, Aufprallenergie in Reibung<br />

und Wärme umzuwandeln, von entscheidender Bedeutung. Als<br />

drittes ist, falls vorhanden, die Antriebskraft bei der Auslegung zu<br />

berücksichtigen. Diese berechnet sich aus der Kraft multipliziert<br />

mit dem Dämpferhub. Der vierte Schritt einer erfolgreichen Auslegung<br />

ist die Berechnung der Energie pro Stunde, welche vom<br />

Dämpfer aufgenommen werden muss. Diese ergibt sich aus der<br />

Antriebskraft multipliziert mit der Anzahl der Stoßdämpferbeaufschlagungen<br />

pro Stunde. Schließlich wird noch die effektive Masse<br />

ermittelt. In die Formel zur Ermittlung der effektiven Masse geht<br />

die Geschwindigkeit ebenfalls zum Quadrat ein.<br />

VIELFÄLTIGE UNTERSTÜTZUNG<br />

Interessenten zu optimal ausgelegten Industriestoßdämpfern zu verhelfen,<br />

gehört für die ACE Stoßdämpfer GmbH zum Service. Die klassischen<br />

Varianten führen über die Beratung und Auslegung vor Ort<br />

durch Techniker im Kundendienst des Langenfelder Unternehmens.<br />

Daneben gibt es seit Jahren das ACE-Online-Berechnungsprogramm.<br />

Mit diesem lassen sich alle oben genannten Berechnungen<br />

ganz einfach durchführen. Außerdem hält der Spezialist für Dämpfungstechnik<br />

jetzt auch auf dem firmeneigenen YouTube-Kanal die<br />

wichtigsten Schritte fest, wie bewegte Massen über die gesamte Strecke<br />

mit einer linearen Kennlinie abgebremst werden können und so<br />

die geringste Belastung für die jeweilige Maschine entsteht.<br />

NÜTZLICHE INFORMATIONEN<br />

Generell ist es ratsam, Stoßdämpfer so auszulegen, dass sie über einen<br />

gewissen Leistungspuffer verfügen. Eine Auslastung von maxi-<br />

46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


TIPPS IM VIDEO<br />

Auf ihrem YouTube-Kanal<br />

gibt die ACE Stoßdämpfer<br />

GmbH Tipps rund um die<br />

industrielle Dämpfungstechnik.<br />

Der Weg zum YouTube-Kanal des<br />

Anbieters führt entweder über die Startseite<br />

der Homepage www.ace-ace.de oder<br />

man gibt direkt auf YouTube die Suchwörter<br />

ACE Tips oder ACE Global ein. Der Link zum<br />

Clip „Welche Daten sind zum Auslegen eines<br />

Stoßdämpfers nötig?“ lautet:<br />

http://bit.ly/ACETips_Stoßdämpferauslegung<br />

DIE AUFPRALLGESCHWINDIGKEIT IST EIN<br />

ENORM WICHTIGER PARAMETER BEI <strong>DER</strong><br />

DÄMPFERAUSLEGUNG<br />

mal 80 % ist empfehlenswert. Außerdem führen z. B. längere Dämpferhübe zu geringeren<br />

Stützkräften und somit zu einer geringeren Maschinenbelastung. Um einer<br />

reduzierten Lebensdauer durch Kühlschmiermittel, Späne oder Schmutz entgegenzuwirken,<br />

sollte man zusätzlich spezielles Zubehör wie Schutzkappen oder<br />

Sperrluftadapter verwenden. Wenn alle Parameter bekannt sind, sollte man sich<br />

für fest eingestellte Dämpfer entscheiden. Bei einstellbaren Dämpfern sind Fehleinstellungen<br />

möglich, die zu einer erhöhten Maschinenbelastung führen können.<br />

Außerdem ist zu beachten, dass ACE-Industriestoßdämpfer im Standardfall<br />

für Raumtemperaturen ausgelegt sind. Für extreme Umgebungstemperaturen bietet<br />

der Hersteller spezielle Dämpfermodelle an. Weitere Sonderlösungen wie z. B.<br />

Aufprallköpfe zur weiteren Geräuschreduktion sind vorhanden. Und wer noch<br />

weiterführende Informationen zum Thema Industriestoßdämpfer und deren Auslegung<br />

sucht: ACE bietet kostenlose Schulungen vor Ort beim Anwender, im firmeneigenen<br />

Vorführwagen, in Berufs- und Hochschulen oder im Internet.<br />

Bilder: ACE Stoßdämpfer GmbH, panptys/Fotolia.de<br />

www.ace-ace.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 47<br />

ROTOR-CLIP.indd 1 28.03.<strong>2018</strong> 15:03:21


ANTRIEBSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

DEN LICHTBOGEN BEHERRSCHEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Kugelgewindetriebe sind universelle<br />

mechanische Antriebselemente und werden<br />

immer wieder anspruchsvollen Anforderungen<br />

gerecht. So auch in Leistungsschaltern, die<br />

Spannungen bis 1 500 kV lenken.<br />

Unabhängig von seiner Position im Stromnetz hat ein Leistungsschalter<br />

zwei Aufgaben: Das tägliche Schalten von<br />

Leitungen im normalen Betrieb und die Unterbrechung<br />

der Stromversorgung im Falle einer Überlastung oder eines<br />

Kurzschlusses. Ein Leistungsschalter ist ein mechanisches Schaltgerät<br />

und muss in der Lage sein, innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />

Leistungen von mehreren Gigavoltampere zu bändigen.<br />

Das Unterbrechen des Stromflusses führt bei jedem Schalter zu<br />

einem Spannungsüberschlag zwischen den beiden Kontakten. Es<br />

bildet sich ein Lichtbogen mit enormer Energie. Bei Temperaturen<br />

DIE VERSCHLEISSFREIEN KUGEL-<br />

GEWINDETRIEBE KÖNNEN GROSSE<br />

LASTEN ZUVERLÄSSIG BEWEGEN<br />

von über 50 000 °C und einem Volumen von weniger als einem Liter,<br />

können Drücke von bis zu 100 MPa auftreten. Das dabei ionisierte<br />

Gas (Plasma) leitet nicht nur weiterhin Strom, sondern reduziert<br />

die Lebensdauer des Bauteils. Bei starken Strömen kann es den<br />

Schalter sogar zerstören. Leistungsschalter sind so konstruiert, dass<br />

der beim Öffnen der Schaltkontakte entstehende Lichtbogen<br />

schnell und ohne Beschädigung des Schalters gelöscht und damit<br />

der Stromfluss unterbrochen wird.<br />

KALTGEWALZTE KUGELGEWINDETRIEBE<br />

KOMMEN INS SPIEL<br />

Ein global führender Energietechnikkonzern suchte eine zuverlässige<br />

Antriebslösung, um die schweren Metallkontakte in den Leistungsschaltern<br />

blitzschnell voneinander zu trennen. Bei der<br />

Eichenberger Gewinde AG wurde er fündig. Die robusten kaltgewalzten<br />

Kugelgewindetriebe aus Burg (CH), werden im Gewinderollverfahren<br />

in großen Serien hergestellt. Dabei werden Rauheitswerte<br />

um Rz 1.0 auf den Gewindeflanken und im Grundradius erreicht.<br />

Der Rollreibungskoeffizient beträgt bei Stahlkugeln 0,003 bis<br />

0,001 gegenüber von Gleitreibung Stahl auf Stahl (geschmiert)<br />

0,1 bis 0,05. Die hervorragenden Gleiteigenschaften des kaltgerollten<br />

Kugelgewindetriebs sorgen für minimalen Abrieb und<br />

bieten wenig Angriffsfläche für Verschmutzung.<br />

Ein Hochspannungs-Kurzschluss hat bereits nach 5 ms seinen<br />

maximalen Wert erreicht. Eine Unterbrechung der Stromversorgung<br />

im Falle eines Kurzschlusses wird zum Glück selten gefordert.<br />

Wenn dieser Fall aber unerwartet auftritt, ist die absolute Zuverlässigkeit<br />

der mechanischen Antriebselemente unabdingbar. Der<br />

Kugelgewindetrieb Typ Carry bietet hier in der Anwendung höchste<br />

Funktionssicherheit mit enormer Leistungskraft (Wirkungsgrad<br />

> 0,9) und Robustheit.<br />

Zwei massive Schubstangen sind beidseitig fest mit der maßgefertigten<br />

Mutter, auch als Mitnehmer bezeichnet, verbunden. Diese<br />

beiden Hebel setzen die riesigen, unter Federdruck stehenden<br />

Schlaganker in Bewegung, die den Metallkontakt extrem schnell<br />

trennen. Trotz widrigsten Wetterbedingungen und starken Temperaturunterschieden<br />

erfüllt der kaltgerollte Kugelgewindetrieb zuverlässig<br />

seinen Auftrag.<br />

ANWENDUNGSANFOR<strong>DER</strong>UNGEN ERFÜLLT<br />

Die kundenspezifischen Vorgaben an den Kugelgewindetrieb mit<br />

eingebautem Kundeninterface in der Mutter präsentierten sich anspruchsvoll<br />

und vielfältig. Im Bezug auf Axialkraft und Geometrie<br />

wurden höchste Ansprüche gestellt. Die tribologischen Aspekte wie<br />

Reibung, Verschleiß und Schmierung wurden als wichtige Voraussetzungen<br />

aufgeführt, die es zu erfüllen galt.<br />

Die knifflige Aufgabe, das Äußere des Mutternkörpers den speziellen<br />

Schnittstellenanforderungen und den kinematischen Bedingungen<br />

anzupassen, stellte sich als besonders anspruchsvoll<br />

heraus. Aufgrund der Gesamtheit der Forderungen wurden für den<br />

weltweiten Einsatz verschiedenste Dimensionen des Kugelgewindetriebs<br />

Carry bestehend aus der kaltgerollten Gewindespindel<br />

und der spezifischen Mitnehmer-Mutter entwickelt.<br />

Bilder: Eichenberger, psdesign1/Fotolia.de<br />

www.gewinde.ch<br />

48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

AUF KLEINSTEM RAUM EINFACH<br />

UND PRÄZISE VERFAHREN<br />

LIVE@<br />

Die Automatisierung von Produktionsprozessen wird<br />

für den Maschinenbau immer wichtiger, um Produkte<br />

schnell und preiswert herzustellen. Daher hat Igus das<br />

kompakte Drylin-E-Raumportal entwickelt. Es ist<br />

schmier- sowie wartungsfrei und eignet sich für<br />

Anwendungen in der Medizintechnik mit hohen Sicherheitsanforderungen,<br />

bei Aufgaben in der Mikroelektronik oder für Pick-and-<br />

Place-Aufgaben bei Kleinstserien. In einem geringen Arbeitsraum<br />

von 400 x 400 x 100 mm kann die Komplettlösung Lasten bis zu<br />

2,5 kg bei maximalen Geschwindigkeiten von bis zu 0,5 m/s<br />

tragen. Zwei<br />

Drylin ZLW<br />

Zahnriemenund<br />

eine<br />

Drylin GRW<br />

Zahnstangenachse<br />

sorgen dabei<br />

für eine<br />

präzise<br />

Führung und<br />

einen<br />

schmierfreien<br />

Lauf,<br />

dank Gleitelementen aus Hochleistungskunststoffen. Optional<br />

sind auch Anschlusselemente für Konstruktionsprofile verfügbar.<br />

Das Portal wird anschlussfertig mit NEMA17/23-Schrittmotoren<br />

und Encoder geliefert.<br />

ENERGIEHANDLING BIS 560 VOLT DC<br />

LIVE@<br />

Auch Drive Controller mit Anschlussspannung von<br />

230 V AC müssen nicht ohne eine aktive Gleichstromzwischenkreis-Erweiterung<br />

auskommen: Mit dem<br />

Speicher-Manager KSM 4.0 bietet Michael Koch ein<br />

universelles Gerät, das den Energiehaushalt des Drive<br />

Controllers managt. Als Speichermedien dienen dabei Elektrolyt-<br />

Kondensatoren, Doppelschichtkondensatoren oder Batterien.<br />

Abhängig von den Anforderungen des Antriebs kann das passende<br />

aktive Energiemanagementsystem konfiguriert werden.<br />

Mit einem Spitzenstrom von 60 A und einer Spannung der<br />

ange-schlossenen Speichermedien bis 260 V DC erreicht er eine<br />

Leistung bis 15,6 kW. Bei höherer Leistungsanforderung ist mit<br />

Kondensatoren und Doppelschichtkondensatoren eine Parallelschaltung<br />

von mehreren Geräten möglich. Der zu versorgende<br />

Gleichstrom(zwischen)kreis hat eine Dauerspannung bis 540 V DC.<br />

Der klassische Einsatzfall ist das Managen von Bremsenergie als<br />

Pufferfunktion mit kurzen Zyklen und häufigen Wiederholungen.<br />

www.igus.de<br />

LEBENSERWARTUNG WEIT ÜBERTROFFEN<br />

LIVE@<br />

Die Dünnringlager von Nachi, die im Mars-Rover<br />

Curiosity der Nasa verbaut sind, erweisen sich als<br />

langlebiger als erwartet. Die Gebrauchsdauer war<br />

ursprünglich auf zwei Jahre datiert, nun dauert die<br />

Marsmission schon mehr als fünf Jahre an. Die<br />

leichten Lager befinden sich im Antriebssystem des Rovers und<br />

arbeiten dort unter widrigen Bedigungen des Weltraums, wie z. B.<br />

Temperaturen zwischen -120 und 0 °C. Eine hohe Zuverlässigkeit<br />

bei langer Gebrauchsdauer weist der Hersteller auch für seine<br />

Standardwälzlager aus, z. B. für die universell einsetzbaren<br />

Rillenkugellager, Axialkugellager in Varianten für ein- oder<br />

beidseitige Lastaufnahme, Schrägkugellager, ein- und zweireihige<br />

Zylinderrollenlager, radiale und axiale Pendelrollenlager oder<br />

Kegelrollenlager. Ergänzend zu den Standardwälzlagern gibt es<br />

auch hochgenaue<br />

Präzisionslager<br />

mit<br />

minimiertem<br />

Lagerspiel,<br />

planparallel<br />

geschliffene,<br />

axial spielfrei<br />

gepaarte<br />

Wälzlager<br />

sowie<br />

Gehäuse-<br />

Wälzlager-Einheiten.<br />

www.nachi.de<br />

www.bremsenergie.de<br />

HYGIENISCHE STIRNRADGETRIEBE<br />

FÜR HOHE DREHZAHLEN<br />

LIVE@<br />

Nord Drivesystems hat seine Nordbloc.1-Reihe um<br />

einstufige Getriebe für Anwendungen mit hohen<br />

Drehzahlen und Drehmomenten erweitert. Das<br />

FEM-optimierte Blockgehäuse der Getriebe sorgt für<br />

Festigkeit und Steifigkeit. Der Aufbau mit internen<br />

Verstärkungen sowie die Steifigkeitserhöhung des Getriebegehäuses<br />

sorgen für einen geräuscharmen Lauf. Alle Lager- und<br />

Dichtungssitze sind im Gussteil enthalten. So entfallen Trennfugen,<br />

die das Gehäuse schwächen können und Ölleckagen<br />

begünstigen. Das Gehäuse ist aus Aluminium und damit leicht<br />

und robust. Zusätzlichen Schutz bietet die optionale Oberflächenveredelung<br />

NSD TUPH. Die Lager sind großzügig dimensioniert<br />

und können hohe axiale und radiale Kräfte aufnehmen. Durch die<br />

glatte, leicht zu reinigende Gehäuse-Oberfläche eignen sich die<br />

Getriebe für hygienekritische Branchen wie der Lebensmitteloder<br />

Pharmaindustrie. Typische Einsatzgebiete sind Pumpen,<br />

Mischer und Lüfter sowie Fördertechnik-Anwendungen.<br />

www.nord.com<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 49


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SYNCHRONE<br />

GEWICHTHEBER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Es gibt sie noch, die Motion-Control-Lösungen<br />

auf rein mechanischer Basis. Ihr Einsatz ist zum<br />

Beispiel dann sinnvoll, wenn extreme Massen<br />

langsam bewegt werden müssen. So werden die<br />

hierbei verwendeten Hubelemente zu<br />

synchronisierten Gewichthebern.<br />

Hubelemente der Marke Pfaff-Silberblau von Columbus<br />

McKinnon Engineered Products werden häufig im Sondermaschinenbau<br />

eingesetzt. So auch in Fördereinrichtungen<br />

des Sondermaschinenbauers Krei-Ma zur Beschickung<br />

und Entladung von Wärmebehandlungsanlagen. Hier<br />

erhöht ein mechanisch synchronisierter Mehrspindelantrieb basierend<br />

auf den Pfaff-Silberblau-Spindelhubelementen SHE 20.1 den<br />

Automationsgrad und die Produktivität. Vorbei sind damit die<br />

Zeiten, als Halbzeuge den Wärmebehandlungsanlagen noch aufwändig,<br />

umständlich oder sogar manuell zugeführt wurden.<br />

MEHRSPINDELANTRIEBE MIT MECHANISCHER<br />

SYNCHRONISATION<br />

Die gesamte Fördereinrichtung verfügt über vier Hubanlagen – jeweils<br />

zwei für die Be- und die Entladeseite, wobei pro Anlage vier<br />

SHE 20.1 nach dem Antriebsschema 4.1 eingesetzt werden. Bei diesen<br />

Mehrspindelantrieben mit mechanischer Synchronisation nach<br />

Schema 4.1 werden vier Hubelemente über Kegelradgetriebe und<br />

hochelastische Gelenkwellen von nur einem Motor angetrieben.<br />

Die Techniker von Columbus McKinnon dimensionierten den<br />

kompletten Antriebsstrang gemäß den vom Sondermaschinenbauer<br />

vorgegebenen Anforderungen. Somit erhielt er bei dieser Lösung<br />

alles komplett aus einer Hand: die Dimensionierung und Lieferung<br />

aller Komponenten von der Kupplung über die Verteilergetriebe bis<br />

zum Motor.<br />

Mit der SHE-Baureihe mit integriertem Kugelgewindetrieb wird<br />

der bestmögliche Wirkungsgrad bei kleinstem Axialspiel und hoher<br />

Präzision im Gesamthub von 150 mm erzielt. Die Last in der Fördereinrichtung<br />

beträgt bis zu 15 t, die die vier Spindelhubelemente<br />

SHE 20.1 mit einer Maximalhubkraft von 200 kN leicht bewältigen.<br />

Bei der Krei-Ma-Fördereinrichtung werden Stahlrohre mit einem<br />

Kettenförderer angehoben, in der oberen Position quer zur Rollenbahn<br />

befördert, dann abgesenkt und auf einer Rollenbahn abgelegt,<br />

wo sie in Längsrichtung weiter zum Wärmebehandlungsofen zum<br />

Härten bzw. Vergüten transportiert werden. Nach dem Glühvorgang<br />

übergibt die Anlage die Rohre an die Absenkeinrichtung des<br />

Abschreckbeckens. Das abgekühlte Halbzeug wird daraufhin wieder<br />

über einen Kettenförderer, der ebenfalls von Pfaff-Silberblau-<br />

Spindelhubelementen höhenverstellt wird, abtransportiert.<br />

ROBUSTE BAUREIHE FÜR GROSSE LASTEN<br />

Die Hubelemente-Baureihe SHE deckt einen Lastbereich von<br />

0,5 bis 200 t ab. SHE-Antriebe zeichnen sich durch eine einsatzgehärtete<br />

und geschliffene Schneckenwelle und ein Getriebe mit zwei<br />

wählbaren Übersetzungsstufen aus. Sie kommen immer dann zum<br />

Einsatz, wenn große Lasten bei mittleren Einschaltdauern und<br />

mäßiger Hubgeschwindigkeit exakt positioniert und angehoben<br />

werden müssen, wie auch in den Fördereinrichtungen für die<br />

Wärmebehandlung.<br />

Die Maschinen und Anlagen dieses Sondermaschinenbauers<br />

werden weltweit in der Metall- und Schwerindustrie eingesetzt, beispielsweise<br />

in Stahl-, Walz-, Hütten-, Aluminium- und Nichteisen-<br />

Metallwerken sowie in Gießereien und in der Automobilindustrie.<br />

www.pfaff-silberblau.com/de<br />

50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


präsentiert Ihre<br />

INNOVATION<br />

EXCELLENCE <strong>2018</strong><br />

DAS VERNETZTE<br />

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Telefon: 06131/992-265<br />

Teilnehmer <strong>2018</strong>:


FLUIDTECHNIK<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

MIT PNEUMATIK<br />

AUF DRAHT<br />

Pneumatik ist im Spiel, wenn Draht gebogen<br />

wird. Sie ist ein wichtiger Leistungsfaktor für die<br />

Funktionalität und Performance einer<br />

innovativen Drahtbiegemaschine.<br />

Die AmDa Technik GmbH in Hilden – ein mittelständischer<br />

Hersteller von Spezialmaschinen – hat nach rund zweieinhalb<br />

Jahren Entwicklungszeit eine Drahtbiegemaschine<br />

vorgestellt, die Draht und Flachstahl in einem Prozessschritt<br />

torsionsfrei richtet, locht, biegt, anfasst und abschneidet. In<br />

der Entwicklung wurden viele clevere Details realisiert, die zu einer<br />

hohen Produktionsgeschwindigkeit und Drahtrichtqualität führen.<br />

Der komplette pneumatische Strang samt Antrieben, Ventilen,<br />

Druckluftaufbereitung und Verschraubungen wurde von der<br />

SMC Deutschland bereitgestellt. Dabei zeigten sich die Vorteile<br />

einer langfristigen Zusammenarbeit mit einem breit aufgestellten<br />

Anbieter.<br />

Autor: Florian Wuttke, SMC Deutschland GmbH, Egelsbach<br />

AUSSERGEWÖHNLICHES MASCHINENKONZEPT<br />

Hinter dem Namen Kombianlage D-2510 / FS-253 verbirgt sich ein<br />

außergewöhnlicher Leistungsumfang: Die modular konzipierte<br />

Multifunktionsanlage hat sich bereits in mehreren Anwendungen<br />

bewährt und lässt sich – je nach Aufbau – gezielt auf spezifische Anforderungen<br />

auslegen. So kann die Maschine beispielsweise Drahtbügel<br />

mit einem Drahtdurchmesser von 2,5 bis 10 mm torsionsfrei<br />

richten und in 2D oder 3D biegen. Flachstähle bis 25 x 3 mm können<br />

gerichtet, gelocht und gebogen werden – und das mit enormer<br />

Produktionsgeschwindigkeit und hoher Präzision. Die Anlage lässt<br />

PNEUMATIK ERFÜLLT DIE AN-<br />

FOR<strong>DER</strong>UNGEN <strong>DER</strong> MASCHINE<br />

AN PRÄZISION, DYNAMIK UND<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

sich als einfache Biegemaschine oder als Doppelbiegemaschine<br />

zur Herstellung komplizierter Drahtbügel einsetzen. Auch können<br />

in einem Arbeitsschritt Einstechlöcher entlang des Flachstahls<br />

gesetzt und die Drahtenden angefasst werden. Dazu besteht die<br />

Möglichkeit, gerade Stäbe in zwei Richtungen auszuwerfen bzw.<br />

zur Weiterverarbeitung an benachbarte Anlagenteile zu übergeben.<br />

Einige der entwickelten Lösungen genießen inzwischen Patentschutz.<br />

Dazu zählt die Vorschubeinheit mit vier angetriebenen,<br />

mechanisch fest miteinander gekoppelten Antriebsrollen, die den<br />

Flachstahl sicher fixieren. Dadurch sind höchste Vorschubgeschwindigkeiten<br />

möglich. Schutzwürdig befanden Patentrichter<br />

auch das vollautomatisch arbeitende Rotorensystem, das sich<br />

selbst ständig an den Drahtdurchmesser anpasst. Zwei Richtrotoren<br />

52 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DRIVE WITH OUR<br />

Calibrated<br />

Orifices<br />

Pilot operated<br />

Check Valves<br />

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Airbleed<br />

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach<br />

Telefon 06196 / 773 69 - 0<br />

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Flow Controls<br />

Safety Screens<br />

Betaplugs<br />

Check Valves<br />

Restrictor<br />

Checks<br />

Relief Valves<br />

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Shuttle Valves<br />

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THE LEE COMPANY SINCE 1948


FLUIDTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„WIR SEHEN UNS NICHT<br />

NUR ALS ZULIEFERER<br />

SON<strong>DER</strong>N ALS<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

PARTNER“<br />

Florian Wuttke,<br />

SMC Deutschland GmbH<br />

Wir können Maschinenbauern einen<br />

unschätzbaren Mehrwert bieten,<br />

wenn wir mit unserem Antriebsund<br />

Steuerungs-Know-how<br />

frühzeitig in deren Entwicklung mit<br />

einbezogen werden. Von Vorteil ist<br />

hier, dass wir sowohl in der Pneumatik<br />

als auch in der Elektromechanik<br />

zuhause sind und über ein<br />

großes Produktportfolio verfügen,<br />

mit dem wir den kompletten<br />

Antriebsstrang abbilden können. So<br />

geschah das auch im Fall der neuen<br />

Drahtbiegemaschine von AmDa<br />

Technik, hier auf Basis von Pneumatik-Komponenten<br />

aus unserem<br />

umfassenden Standardprogramm.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

mit hyperbolisch gelagerten Vorschubrichtrollen sowie pneumatisch an den Drahtdurchmesser<br />

angepasste Weggeber sorgen für eine vollautomatische Zentrierung rund um den<br />

gerichteten Drahtstab.<br />

Diese Technologien verschaffen Anwendern maximale Flexibilität beim Wechsel der Produktion<br />

und führen gleichfalls zu einer sehr hohen Drahtrichtqualität. Das innovative System<br />

der zweifach pneumatisch angetriebenen Kupplungen zwischen den beiden Richtrotoren<br />

jedes Rotorenpaars ist ebenfalls patentrechtlich geschützt. Es ermöglicht die schnelle,<br />

softwaregesteuerte Umschaltung zwischen dem torsionsfreien Drahtrichten und der<br />

Unterstützung des 3D-Systems beim 3D-Biegen.<br />

ABGESTIMMTES PNEUMATISCHES SYSTEM<br />

Für die beiden verantwortlichen Entwicklungsingenieure von AmDaTech, Joannis G.<br />

Amyralis und Panagiotis T. Dafos, ist die optimal aufeinander abgestimmte Technologie<br />

des pneumatischen Systems ein wichtiger Faktor, die überlegene Leistungsfähigkeit der<br />

Anlage in punkto Produktionsgeschwindigkeit und Präzision im Drahtrichten erreichen<br />

zu können. Sie sind sich einig: „Die hohe Präzision, mit der die Drehantriebe von SMC<br />

arbeiten, haben wir mit Vergleichsprodukten anderer Hersteller nicht annähernd beobachten<br />

können. Dazu kommt das optimale Zusammenspiel aller Komponenten im pneumatischen<br />

System, das aus unserer Sicht maßgeblich dazu beiträgt, die herausragende<br />

Reproduziergenauigkeit zu erreichen. Gerade in anspruchsvollen Anwendungen, wie<br />

dem parallelen Biegen von Federelementen für die Automobilindustrie, bewerten<br />

Kunden das als entscheidendes Kriterium.“<br />

Der gesamte pneumatische Antriebsstrang stammt von SMC in Egelsbach bei Frankfurt<br />

am Main. Er umfasst Zylinder, Drehantriebe und Lineareinheiten, sowie Ventilinseln<br />

mit insgesamt 46 verschiedenen Ventilen, ferner die Druckluftaufbereitungs- bzw.<br />

Verteilungsgeräte sowie zahlreiche Verschraubungen. Den Kern bilden dabei die<br />

Schwenkantriebe der Serien CRB und MSQ. Diese Komponenten sind speziell für<br />

Anwendungen konzipiert, die einen einfachen Wechsel der Biegeradien erfordern.<br />

Beide Antriebe zeichnet aus, dass sie voreingestellte Geschwindigkeiten sehr stabil einhalten.<br />

Mit Stoßdämpfern bzw. Dämpferscheiben ausgestattet, fangen sie außerdem die<br />

kinetische Bewegungsenergie materialschonend auf. Der Wechsel läuft gleichzeitig mit<br />

der Vorschubbewegung des Drahts.<br />

Neben dem Funktionsumfang sind in der neuen Drahtbiegemaschine etliche pfiffige<br />

Ideen umgesetzt: So sind die Biege- und 3D-Einheiten entlang der gesamten Maschinenlänge<br />

fahrbar. Damit können Anwender unterschiedlichen Biegeaufgaben mit maxi maler<br />

Flexibilität begegnen. Die doppelten Biegewerkzeuge sind variabel einstellbar und ermöglichen<br />

die Herstellung von Drahtbügeln mit zwei Biegeradien, scharfen Biegungen und<br />

Bogen oder Kreisen in einem Bügel. Die integrierte Stanze für Flachstahl übernimmt eine<br />

Doppelfunktion und kann sowohl Lochen als auch Schneiden.<br />

Pneumatisch angetrieben ist auch die Abwurfvorrichtung. Diese kann in zwei Richtungen<br />

agieren. Ein gerader Drahtstab kann z. B. nach hinten abgeworfen werden, während<br />

ein zweiter nach vorne der Weiterverarbeitung zugeführt wird. In einer Doppelbiegemaschine<br />

sind somit große, komplizierte Drahtbügel und gerade Drahtstäbe in einem<br />

Schritt parallel herstellbar. Die logische Folge: Es lassen sich außer gewöhnlich hohe<br />

Taktzahlen realisieren – nicht zuletzt auch dank der Pneumatik.<br />

www.smc.de<br />

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GUMMI-FORMTEILE IN HÖCHSTFORM<br />

PERFEKTION NACH WUNSCH UND MASS:<br />

GUMMIFORMTEILE.<br />

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MEHR: www.layher-ag.de<br />

23. - 27. April <strong>2018</strong>


FLUIDTECHNIK<br />

RETROFIT MACHT WERKZEUGMASCHINEN<br />

ENERGIEEFFIZIENTER<br />

LIVE@<br />

Ein Retrofit der Hydraulik zum Betätigen von Spannstöcken,<br />

Kraftspannfuttern sowie Klemmen von<br />

Schlitten und Reitstöcken kann den Betrieb von bestehenden<br />

Werkzeugmaschinen energieeffizienter<br />

machen. Von Nachi gibt es dafür die Hydraulikaggregate<br />

NSPi. Sie erzeugen nur den exakt benötigten Volumenstrom<br />

und Druck. Elektromotor und Hydraulikpumpe sind<br />

direkt verbunden. Das reduziert Reibungsverluste. Die einstellbare<br />

Flügelzellenpumpe ist mit einer Druckwaage ausgestattet.<br />

Dadurch lässt sich der Volumenstrom anpassen. Muss die<br />

Hydraulik lediglich den Druck halten, z. B. bei geklemmten<br />

Schlitten, fließt außer einer geringen internen Leckagemenge<br />

kein Öl. Benötigt<br />

dagegen die Hydraulik<br />

einen größeren<br />

Volumenstrom, z. B.<br />

beim Öffnen oder<br />

Schließen von Spannbacken,<br />

wird die Flügelzellenpumpe<br />

innerhalb<br />

kürzester Zeit entsprechend<br />

eingestellt. Der<br />

Hersteller bietet auch<br />

Hydraulikaggregate<br />

speziell für Umformmaschinen<br />

an, z. B.<br />

Abkantpressen.<br />

www.nachi.de<br />

ROBUSTE FILTERPUMPE FÜR<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

Der in Werkzeugmaschinen<br />

genutzte Kühlschmierstoff<br />

(KSS) wird während der<br />

Nutzung mit Feststoffen<br />

verunreinigt und muss<br />

gereinigt werden. Eine<br />

qualitativ hochwertige<br />

Filtration verlängert die<br />

Nutzungszeit des Werkzeugs.<br />

Um verunreinigtes KSS zur<br />

Filteranlage zu fördern, hatte<br />

Grundfos bisher Pumpen der<br />

Baureihe MTA und MTB im<br />

Programm. Neu ist die<br />

Baureihe MTD: Eine mehrstufige<br />

Eintauchpumpe,<br />

ausgestattet mit halboffenen<br />

Laufrädern. Damit<br />

fördert die Pumpe Späne, Fasern und abrasive Feststoffe bis zu<br />

einer Größe von 25 mm, sie kann somit bei allen Prozessen der<br />

Werkzeugmaschinen-Industrie eingesetzt werden. Die Baureihe ist<br />

für mehrere Druckbereiche (2 / 3 / 4 Laufrad-Stufen) und Eintauchlängen<br />

(230 / 280 / 330 mm) mit Fördermengen zwischen 50 und<br />

300 l/min verfügbar. Um die Standfestigkeit der Pumpe zu sichern,<br />

sind die Laufräder, das Spiralgehäuse und das Pumpengehäuse aus<br />

robustem Gusseisen gefertigt. Alle Oberflächen sind galvanisch<br />

beschichtet (Korrosionsschutz).<br />

www.grundfos.de<br />

PNEUMATISCHE ZENTRIEREINHEITEN<br />

LIVE@<br />

Schwere Lasten mit kleinen Zylindern perfekt<br />

positionieren – Was kontrovers klingt, machen die<br />

neuen pneumatischen Zentriereinheiten der Serie<br />

MACM von SMC möglich. Sie können schwere Lasten<br />

bis 1 t tragen und diese in alle Richtungen – vor,<br />

zurück, rechts, links, quer und rotierend (360°) – bewegen. Das<br />

gelingt mit einer Zentriergenauigkeit von ± 1 mm. Dadurch wird<br />

es möglich, mit sehr kleinen, kompakten und kostengünstigen<br />

Ausrichtzylindern die Werkstückpositionierung z. B. in Förderlinien<br />

zu bewerkstelligen. Folglich können Maschinenbauer und<br />

Maschinenbetreiber Platz und Kosten sparen. In der Praxis<br />

zeichnen sich die Zentriereinheiten durch eine einfache Einstellung<br />

und geringen Wartungsaufwand aus. Sie sind aus Edelstahl<br />

gefertigt, lebensdauergeschmiert und mit drei verschiedenen<br />

Tischmaterialien aus Kunststoff oder Edelstahl bestellbar.<br />

Insgesamt umfasst das Sortiment vier verschiedene Baugrößen.<br />

Die größte Ausführung<br />

ist 198 × 198 ×<br />

81 mm (L × B × H) klein<br />

und bietet einen Hub<br />

von 50 mm, einen<br />

Verstellbereich bis<br />

50 mm in jeder<br />

Richtung zur Schlittenmitte.<br />

Nach Angaben<br />

von SMC sind diese<br />

Zentriereinheiten<br />

derzeit einzigartig auf<br />

dem Markt.<br />

www.smc.de<br />

IN PERFEKTER<br />

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FLUIDTECHNIK-KOMPONENTEN,<br />

SYSTEME UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

AUS EINER HAND<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ZUPACKEN<br />

UND<br />

SPANNEN<br />

Mit einer Taktzeit von<br />

46 Sekunden durchlaufen Rohre<br />

mit variablen Längen und<br />

Durchmessern voll automatisiert<br />

fünf Bearbeitungsstationen.<br />

Anwendungsspezifisch<br />

konstruierte Hochleistungskraftspannmittel<br />

und<br />

wartungsarme Greifer<br />

gewährleisten im 24/7-Betrieb<br />

ein akkurates Teilehandling und<br />

eine zuverlässige Spannung.<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Wellen, Rohre, Bohrgestänge, Lenkstangen, Kolbenstangen<br />

– das Einsatzspektrum der Rohrenden-Bearbeitungsmaschine<br />

von HK-CON ist extrem breit. Kein<br />

Wunder: Ohne die Maschine umzustellen und ohne<br />

Backentausch, lassen sich Rohrlängen von 400 bis 2700 mm und<br />

Durchmessern von 36 bis 63 mm bearbeiten. Variieren die Teile<br />

müssen lediglich die Werkzeuge und das Programm geändert<br />

werden. „Mit Modifikationen ist es möglich, dasselbe Maschinenkonzept<br />

für Rohre mit 400er Durchmesser oder Längen über 6 m zu<br />

realisieren“, erläutert HK-CON Geschäftsführer Walter Kraft.<br />

Über eine Zuführung werden die Rohre bereitgestellt, per Roboter<br />

mittig aufgelegt, gegen einen Anschlag gefahren, nach dem Prinzip<br />

einer Taktstraße von jeweils drei Schunk PGN-plus Universalgreifern<br />

von Station zu Station übergeben und in speziell für die<br />

Anwendung modifizierten Schunk Kraftspannfuttern präzise zentrisch<br />

gespannt.<br />

An den HK-CON-eigenen Bearbeitungsmodulen, die sich auch in<br />

anderen Maschinenkonzepten bereits vielfach bewährt haben,<br />

werden die Teile je nach Anforderung gebohrt, geplant, gedreht und<br />

gefräst sowie mit Quernuten, Schlitzen oder Gewinden versehen.<br />

Sobald die erste Seite z. B. in fünf Stationen fertig bearbeitet ist, folgt<br />

unmittelbar mit dem nächsten Takt die Übergabe an die Bearbeitungsmodule<br />

der zweiten Seite, wo entweder die identischen Bearbeitungsschritte<br />

erfolgen oder eine veränderte Abfolge möglich ist.<br />

KRAFT- UND HUB OPTIMIERTE SPANNBLÖCKE<br />

Damit der Transfer der Rohre und deren Bearbeitung im voll automatisierten<br />

Betrieb nicht ins Stocken kommen, hat HK-CON die<br />

DIE SPANNBLÖCKE DEFINIEREN<br />

EINEN NEUEN MASSSTAB<br />

HINSICHTLICH LEISTUNGSDICHTE<br />

Maschine mit einer Vielzahl von Schunk-Greifern und -Spannmitteln<br />

ausgestattet. Elementares Herzstück sind zehn zentrisch<br />

spannenden Hochleistungskraftspannblöcke. „Wir benötigen eine<br />

hohe Spannkraft, um die Rohre sicher zu halten, und zugleich<br />

56 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


einen großen Hub, um ein möglichst großes Teilespektrum abzudecken“, betont<br />

Walter Kraft. Vor allem beim Aufbohren, Gewinden und Planen seien hohe Spannkräfte<br />

erforderlich, damit die Rohre bei der Bearbeitung nicht rotieren oder ihre<br />

axiale Position verändern.<br />

In intensiver Detailarbeit hat das Team am Schunk-Kompetenzzentrum für Drehtechnik<br />

und Stationäre Spannsysteme in Mengen individuell für die Anwendung bei<br />

HK-CON ein schmales, stationäres Kraftspannfutter mit hoher Spannkraft und zugleich<br />

großem Backenhub realisiert. Basis war das 2-Backen-Drehfutter Rota 2B-400.<br />

Erstmals ist es mit dem Futter möglich geworden, eine kraftvolle und zugleich<br />

variable Spannung von Rohrenden auf engem Raum zu realisieren, ohne dass ein<br />

Umbau des Spanners erforderlich ist. Lange Kolbenführungen gewährleisten eine<br />

präzise Werkstückzentrierung; lange Grundbackenführungen eine optimale<br />

Backenabstützung. Die Spannung erfolgt fast unmittelbar im Bereich der Führung,<br />

sodass ein optimales Verhältnis aus langer Führungsbahn und kurzem Hebel der<br />

Spannbacke ermöglicht wird. Justierbare Messingabstreifleisten dichten die Grundbacken<br />

ab und schützen das Innenleben vor Spänen, Schmutzpartikeln und Kühlschmierstoffen.<br />

Allseitig gehärtete und geschliffene Funktionsteile gewährleisten<br />

eine hohe Präzision und eine lange Lebensdauer der Kraftspannblöcke.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 50 000 N Spannkraft bei einem Hub von<br />

26 mm pro Backe und kompakter Bauweise definieren einen neuen Maßstab<br />

hinsichtlich der Kombination aus Backenhub, Spannkraft und Bauraum.<br />

SYNERGIE AUS SPANNTECHNIK UND GREIFSYSTEMEN<br />

Nach Aussage von Walter Kraft waren vor allem die Zuverlässigkeit und die Kompetenz<br />

von Schunk ausschlaggebend für die Entscheidung, wem man das Projekt<br />

anvertraut. Schon mehrfach habe HK-CON in enger Abstimmung mit Schunk-Fachberater<br />

Bernhard Ferenz innovative Lösungen realisiert. „Wir waren überzeugt, dass<br />

Schunk Spannstöcke mit so großem Hub und so großer Spannkraft realisieren kann“,<br />

so Kraft. Zusätzlich profitiert HK-CON von der einzigartigen Synergie aus Spanntechnik<br />

und Greifsystemen, die nur Schunk in einem solchem Umfang bietet.<br />

So kommen in einer Rohrenden-Bearbeitungsmaschine mit zweimal fünf Bearbeitungsstationen<br />

neben den zehn individuell entwickelten Kraftspannfuttern 20 abgedichtete<br />

PGN-plus-200-Universalgreifer zur unterstützenden Werkstückspannung,<br />

36 federbetätigte PGN-plus-200 als Hebeeinrichtung sowie zwei PGN-plus-200 für<br />

das Rohrhandling zwischen linker und rechter Rohrbearbeitung zum Einsatz. „Wir<br />

nutzen an jeder Station jeweils drei Greifer für den Transport und jeweils zwei abgedichtete<br />

Greifer für die unterstützende Werkstückspannung“, erläutert Walter Kraft.<br />

Sämtliche Greifer und Spannblöcke sind mit Prismenbacken ausgestattet, die eine<br />

zentrische Spannung gewährleisten und einen großen Durchmesserbereich abdecken.<br />

Zusätzlich zu den 50 000 N Spannkraft des Spannblocks kommen über die<br />

beiden Stützgreifer nochmals rund 7000 N Spannkraft hinzu.<br />

01<br />

LINEARTISCHE<br />

Wir bewegen.<br />

Hannover 23. – 27. April <strong>2018</strong><br />

HANNOVER MESSE<br />

Halle 15 Stand A06<br />

01 Individuell für die<br />

Anwendung entwickelter<br />

Kraftspannblock<br />

www.hiwin.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 57<br />

HIWIN.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 14:27:41


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02 Die leistungsdichten<br />

Universalgreifer sind<br />

annähernd wartungsfrei<br />

„LEISTUNGSDICHTE<br />

IST EIN IMMER<br />

WIE<strong>DER</strong>KEHRENDES<br />

THEMA IN <strong>DER</strong><br />

KONSTRUKTION“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Egal ob es sich zum Beispiel um<br />

Motoren, Getriebe und Steuerungen<br />

handelt oder wie hier im Fall einer<br />

Rohrbearbeitungsmaschine um<br />

Spannblöcke, für anspruchsvolle<br />

Anwendungen bzw. Maschinenkonzepte<br />

suchen Maschinenbauer nach<br />

Komponenten mit immer höherer<br />

Leistungsdichte. Und immer wieder<br />

gelingt es, neue Maßstäbe zu setzen<br />

– wie hier bei den Spannblöcken von<br />

Schunk hinsichtlich des Verhältnisses<br />

von Backenhub zu Spannkraft<br />

und zu Bauraum.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

02<br />

PROZESSSICHERHEIT UND FLEXIBILITÄT<br />

„Bei unseren Maschinen gilt das Prinzip besser sicherer als günstiger, denn die Prozesssicherheit<br />

ist absolut entscheidend“, unterstreicht Walter Kraft. „Oder anders ausgedrückt:<br />

Die Anlage muss einfach laufen.“ Konsequent achtete HK-CON auf einen abgedichteten<br />

Arbeitsraum, auf abgedichtete Greifer und robuste Spannmittel. Sowohl die Spannblöcke<br />

als auch die Achsen verfügen über eine Zentralschmierung und der größte Teil der<br />

Antriebsmotoren ist wassergekühlt. Zudem wurde die Maschine so ausgelegt, dass sich die<br />

Späne nicht verfangen und gut abgeführt werden. Damit die Rohre frei von Spänen sind,<br />

werden sie während der Bearbeitung von hinten gespült. „Bis auf den Werkzeug- und den<br />

Programmwechsel ist im Regelbetrieb kein Bedienereingriff erforderlich“, betont Kraft.<br />

Insgesamt 31 NC-gesteuerte Achsen gewährleisten eine maximale Flexibilität bei der<br />

Prozessgestaltung und beim Teiletransport. So können die Beschleunigung, die<br />

Geschwindigkeit und die Abholhöhe je nach Werkstück individuell variiert werden.<br />

Damit die axiale Position der Rohre zuverlässig erhalten bleibt, sind sie im laufenden<br />

Prozess permanent von einem oder mehreren Spannmitteln gespannt. Selbst beim Umsetzen<br />

von der Bearbeitung der linken auf die rechte Werkstückseite ist die Position exakt<br />

definiert. Dank des modularen Aufbaus kann die Zahl der Bearbeitungsstationen, der<br />

Werkzeuge und Achsen je nach Anforderung modular erweitert oder reduziert werden.<br />

Bilder: Schunk<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

1<br />

4/<strong>2018</strong><br />

03.04.<strong>2018</strong> 16:05:21


MEHR CONNECTIVITY-MÖGLICHKEITEN<br />

LIVE@<br />

Die IoT Gateway Software V2 von Bosch Rexroth bietet erweiterte Connectivity-Möglichkeiten<br />

für Neu- und Bestandsmaschinen. Für den Zugriff auf<br />

Produktions- und Maschinendaten lässt sich das webbasierte, konfigurierbare<br />

Tool über Device Apps mit verschiedenen Sensoren, Servern und<br />

Steuerungen verbinden. Unterstützt werden dabei der Multi-Sensor CISS<br />

von Bosch, der OPC UA-Vorgänger OPC DA sowie weitere Drittsteuerungssysteme. Die<br />

Weiterleitung der Daten zur Analyse und Auswertung erfolgt über Processing Apps,<br />

die neben verschiedenen Cloud-Diensten und On-Premises-Lösungen auch MES-Systeme<br />

unterstützen. Die Gateway-Software lässt sich auf verschiedenen Hardware-Plattformen<br />

betreiben: Neben der performanten<br />

Embedded-Steuerung XM von<br />

Rexroth kommen auch Industrie-PCs in<br />

Frage, etwa die neue IPC-Generation PR<br />

auf Linux-Basis. Neu ist auch das mit<br />

Bosch Connected Industry entwickelte<br />

Device Portal, mit dem verteilte<br />

IoT-Gateway-Instanzen fernverwaltet<br />

werden können.<br />

UMFASSENDES SMARTES HMI-KONZEPT<br />

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Eine Weiterentwicklung<br />

der<br />

CMT-Anwendungssoftware<br />

von Wachendorff<br />

für ein HMI zur<br />

Überwachung und<br />

Steuerung von<br />

Maschinen und<br />

Anlagen ist das<br />

CMT Monitor +<br />

Control System.<br />

Die CMT-Serie unterstützt nicht nur die Protokolle MQTT und OPC UA, seine Architektur<br />

durchbricht auch die Grenze zwischen Bilddarstellung, Datenbearbeitung und Datenverarbeitung.<br />

Der Bediener kann die beste Schnittstelle für seine Anwendung auswählen,<br />

z. B. ein Bediengerät mit Touchscreen, ein bildschirmloses Kommunikationsgateway<br />

oder einen Smart HMI-Server. Das Kommunikationsgateway und der Smart HMI-Server<br />

sind auch über ein kabelgebundenes Bediendisplay und über mobile Endgeräte bedienbar.<br />

Mit dem CMT-Viewer und der Auswahl des Monitors auf einem PC kann der<br />

Betreiber gleichzeitig mehrere Bildschirmoberflächen von den Bediengeräten, dem<br />

Kommunikationsgateway und dem Smart HMI-Server überwachen. Der Viewer-<br />

Monitor-Modus mit Echtzeitstatus realisiert eine Rundum-Überwachung.<br />

www.wachendorff-prozesstechnik.de<br />

MEDIENBESTÄNDIGER SICHERHEITSSCHALTER<br />

LIVE@<br />

Robust und widerstandsfähig gegen aggressive<br />

Reinigungsmittel, säurehaltige Flüssigkeiten oder<br />

Hochdruck-Reinigungsgeräte, wie sie z. B. in der<br />

Verpackungs- und Lebensmittelindustrie vorkommen,<br />

ist der Sicherheitsschalter CTP-Edelstahl von<br />

Euchner. Kritische Komponenten wie Stecker, Deckelschrauben<br />

oder Führungsbuchsen sind bei ihm aus Edelstahl gefertigt. Er<br />

erreicht Kategorie 4 / PL e nach EN ISO 13849-1 ohne zusätzlichen<br />

Fehlerausschluss. Er erfüllt alle Anforderungen der EN ISO<br />

14119. Die hohe Schutzart IP67 und IP69k und eine Zuhaltekraft<br />

von 3 900 N machen den Sicherheitsschalter zum Allrounder<br />

für anspruchsvolle Umgebungen.<br />

Automation<br />

meets<br />

Innovation<br />

Dezentrale<br />

Installationstechnik<br />

Netzwerktechnologie<br />

IO-Link<br />

Industrie 4.0<br />

Stromversorgung<br />

Safety<br />

Innovation ist unser Antrieb. Mit<br />

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vonder Steuerungsebene bis ins<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

TRENDS<br />

HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNGEN FÜR<br />

DIE MASCHINENSICHERHEIT<br />

Autor: Oscar Arias, Chief Sales Officer der Schmersal Gruppe<br />

Bilder: (1) Nataliya Hora / Shutterstock (2) lev dolgachov/fotolia (3) Jakub Jirsák/fotolia<br />

(4) gunnar3000/VRD/fotolia (5) Sergey Nivens/fotolia<br />

60 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DEZENTRALE UND DYNAMISCHE SAFETY-KONZEPTE<br />

Größtmögliche Flexibilität in der Produktion, die wirtschaftliche Herstellung von sehr kleinen Losgrößen<br />

– das sind Zielsetzungen von Industrie 4.0. Damit dies gelingt, werden Produktionsstrukturen<br />

zunehmend dezentral angelegt sein, mit intelligenten Automatisierungskomponenten, die mit<br />

integrierter Software ihre Aufgaben eigenständig ausführen und autonome Entscheidungen treffen.<br />

Die Maschinensicherheit muss auf diese dynamisch agierenden Produktionsinseln mit ebenso<br />

dynamischen Sicherheitslösungen reagieren. Die Sicherheitsfunktionen werden daher zunehmend<br />

über programmierbare Sicherheitssteuerungen realisiert. Bei der modular aufgebauten Sicherheitssteuerung<br />

von Schmersal können schon jetzt individuell angepasste Schutzsysteme softwarebasierend<br />

konfiguriert werden, sodass einzelne, vernetzte Produktionszellen sicherheitsgerichtet miteinander<br />

kommunizieren können.<br />

SICHERE MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATION<br />

Lag der Fokus früher auf der Trennung des Menschen von der Maschine, um seine Sicherheit zu<br />

gewährleisten, so arbeiten in der Industrie 4.0 Mensch und Maschine immer enger zusammen. Die<br />

Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) stellt völlig neue Anforderungen an die Sicherheitstechnik. Hier<br />

hat Schmersal bereits individuelle Lösungen entwickelt, die dem Roboter einen virtuellen Arbeitsbereich<br />

vorgeben und damit eine Kollaboration von Mensch und Robotern ohne trennenden Schutzzaun<br />

ermöglichen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme könnte künftig neben taktilen Systemen eine<br />

mehrstufige Sensorik zum Einsatz kommen, die – mithilfe optischer Sensoren und spezieller Bildverarbeitungsalgorithmen<br />

– Silhouetten von Menschen und menschliche Haut erkennt. An einem solchen<br />

Sensorsystem arbeitet die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in ihrem von Schmersal unterstützten<br />

Forschungsvorhaben beyondSPAI.<br />

SAFETY GOES CLOUD<br />

In der Industrie 4.0 ist die permanente Zustandsüberwachung von technischen Prozessen die Grundlage<br />

für Predictive Maintenance. Monitoring-Informationen können nun auch von Sicherheitskomponenten<br />

geliefert und in einer Cloud-Umgebung ausgewertet werden. Eine solche Lösung bietet die Smart Safety<br />

Solution von Schmersal. Die Vorteile: Komponenten, die zu Einhaltung von Sicherheitsstandards<br />

eingesetzt werden, können gleichzeitig als Datenlieferant zur Produktivitätssteigerung beitragen. Und:<br />

Cloud-Lösungen ermöglichen die Verarbeitung umfangreicher Datenmengen und umfassende<br />

Datenanalysen. In Zukunft wird es vielleicht möglich sein, dass ein übergeordneter Rechner anhand von<br />

Monitoring-Daten das aktuelle Risiko bewertet und die daraus resultierenden risikoreduzierenden<br />

Maßnahmen ermittelt. So könnten zukünftig die Sicherheitslösungen einfach an die flexiblen, dynamisch<br />

agierenden Produktionseinheiten angepasst werden.<br />

SAFETY UND SECURITY WACHSEN ZUSAMMEN<br />

Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Maschinen und Anlagen werden diese<br />

Systeme anfälliger für Manipulationen und Hackerangriffe. So kann ein Angriff auf IT-Systeme oder<br />

deren Sabotage – also ein Security-Risiko – auch zu einem Safety-Risiko werden. Künftig müssen<br />

Safety- und Security-Experten daher verstärkt zusammenarbeiten. Zielkonflikte, die sich aus widersprechenden<br />

Anforderungen an Safety und Security ergeben, werden bislang in frühen Entwicklungs- und<br />

Planungsphasen noch nicht systematisch behandelt. Infolgedessen ist eine Bestimmung des gesamten<br />

Sicherheitsrisikos bisher kaum möglich. Und noch gibt es kaum Experten, die in beiden Welten<br />

zuhause sind. Es ist daher umso wichtiger, die Experten für die jeweils andere Seite zu sensibilisieren.<br />

RISIKOBEWERTUNG 4.0<br />

Heutige Produktionsanlagen sind im Voraus geplant, besitzen eine statische Struktur und werden<br />

meist so belassen, wie sie konzipiert wurden. Ist das CE-Kennzeichen einmal angebracht und werden<br />

an der Maschine keine wesentlichen Veränderungen mehr vorgenommen, muss sich der Betreiber<br />

der Anlage keine Gedanken mehr über Safety machen. Zur Realisierung flexibler Anlagen und<br />

Maschinen geht der Trend zur Modularisierung. In der betrieblichen Praxis wird künftig eine<br />

modulare Zertifizierungsmethodik für diese flexible Anlagenstrukturen benötigt, die statt auf das<br />

komplette System nur noch auf Teilsysteme angewendet wird und modulare Sicherheitsnachweise<br />

ermöglicht. In Zukunft – so die Vision – zertifizieren sich Anlagen zur Laufzeit selbst und haben die<br />

Fähigkeit, sich selbst auf eventuelle Gefährdungen zu prüfen.<br />

www.schmersal.com<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 61


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

LIVE@<br />

ROBUST –<br />

<strong>DER</strong> ETWAS AN<strong>DER</strong>E<br />

DIFFERENZDRUCK-<br />

TRANSMITTER<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bei der Entwicklung eines überdruckfesten<br />

Durchflussreglers half die frühe und enge<br />

Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für<br />

Druckmesstechnik. Das besondere Messverfahren<br />

des Differenzdruck-Transmitters und<br />

die digitale Signalaufbereitung sorgen heute in<br />

der Anwendung für Robustheit und Flexibilität.<br />

Autor: Bernhard Vetterli, Dipl. El.-Ing. HTL, Elektronikund<br />

Softwareentwicklung, Keller AG, CH-Winterthur<br />

Für die Blechbearbeitung wird ein Sprühsystem benötigt, das<br />

eine exakte Dosierung von Schmierstoffen ermöglicht. Diese<br />

Applikation stand am Anfang der Entwicklung einer Liquid-<br />

Flow-Controller-Serie von Bürkert und diente als Pilotprojekt.<br />

Sensorik, Regelelektronik, Stellglied und die üblichen elektrischen<br />

Prozessschnittstellen waren in einem kompakten Gerät unterzubringen,<br />

das für sorglosen Dauerbetrieb auszulegen war.<br />

DURCHFLUSSMESSUNG PER DRUCKDIFFERENZ<br />

Aus Gründen der eher rauen Prozessumgebung und der allgemeinen<br />

Betriebssicherheit entschied man sich, die Messung der Durchflussmenge<br />

über den Druckabfall des Messmediums beim Passieren<br />

einer Messblende mit definiertem Durchmesser zu realisieren –<br />

und zwar mit zwei individuellen Drucksensoren. In diesem<br />

Planungsstadium kamen die bereits guten Kontakte zur Deutschen<br />

Niederlassung der Schweizer Keller AG für Druckmesstechnik ins<br />

Spiel. Dieser Anbieter hatte damals mit der Serie PD-39X bereits<br />

einen Differenzdruck-Transmitter vorgestellt, der die wichtigsten<br />

der geforderten Eigenschaften – insbesondere bezüglich Überlastbarkeit<br />

– liefern konnte.<br />

ZWEI DRUCKSENSOREN STATT EINEM<br />

Bei üblichen Differenzdruck-Transmittern werden beide Seiten<br />

einer Messmembran mit dem Messmedium beaufschlagt. Mit<br />

62 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

01 Schematischer Querschnitt eines Liquid Flow Controllers<br />

01<br />

typischen Messbereichen von 500 mbar und Systemdrücken bis<br />

10 bar könnte die einseitige Unterbrechung der Druckbelastung<br />

dazu führen, dass eine 20-fache Überlastung der Membran<br />

entsteht. Die lässt sich ohne aufwändige und entsprechend teure<br />

konstruktive Maßnahmen nicht auffangen und führt zwangsläufig<br />

zur Zerstörung des Transmitters. Solche Risiken wollten die<br />

Spezialisten für Fluid Control Systems bei Bürkert ausschließen<br />

und waren deshalb sehr an dem Modul zur Ermittlung der Druckdifferenz<br />

interessiert.<br />

Die Differenzdruck-Transmitter von Keller arbeiten mit zwei<br />

selektierten, gekapselten Silizium-Drucksensoren, die in etwa<br />

20 mm Abstand montiert werden. Sie liefern ihre jeweiligen<br />

Ausgangssignale an die Eingänge eines Xemics-Mikroprozessors,<br />

mit dessen Rechenleistung nach einer komfortablen<br />

16 bit-A/D-Wandlung alle reproduzierbaren Nichtlinearitäten<br />

und Temperaturabhängigkeiten mit mathematischen Mitteln<br />

DAS MESSMODUL ZEIGT SICH<br />

HÄUFIG ÜBERLEGEN GEGENÜBER<br />

KLASSISCHEN DIFFERENZ-<br />

DRUCK-TRANSMITTERN<br />

weitestgehend eliminiert werden. Mit diesem Verfahren erreicht<br />

Keller bei seinen Differenzdruck-Transmittern ein Gesamtfehlerband<br />

von besser als ±0,1 % FS über weite Temperaturbereiche.<br />

Das analoge Ausgangssignal des Moduls wird bis zu 200 Mal in der<br />

Sekunde aktualisiert und liefert eine gute Dynamikreserve für den<br />

Folgeprozess. Als Daumenregel lässt sich sagen, dass der Messbereich<br />

bei dieser Art von Differenzdruckmessung etwa 20 % des<br />

Vordrucks betragen sollte.<br />

Anschlussstecker für<br />

Sollwert, Istwert,<br />

Betriebsspannung etc.<br />

Regelelektronik<br />

Proportionalventil<br />

Feldbusstecker<br />

Durchflusssensor<br />

Edelstahlgrundkörper<br />

Fluidischer Eingang<br />

mit integr. Filter<br />

Neben den analogen Standardsignalen von 4 – 20 mA und 0 – 10 V<br />

bietet der Prozessor eine digitale RS485 Halbduplex-Schnittstelle.<br />

Über diese Schnittstelle können u. a. die Druck- und Temperaturmesswerte<br />

der individuellen Sensoren ausgegeben werden, also<br />

nicht nur die Werte der Druckdifferenz. Durch die Digitalisierung ist<br />

die Spanne des analogen Ausgangssignals flexibel an die gewünschte<br />

Spanne des Eingangssignals (Druckdifferenz) anzupassen.<br />

Am Ende der Gespräche zwischen Keller und Bürkert und einer<br />

Vielzahl von Tests stand eine Liefervereinbarung über Differenzdruck-Messmodule,<br />

die der gemeinsam ausgearbeiteten Spezifikation<br />

entsprechen. Seither sind die Liquid Flow Controller in<br />

verschiedensten Applikationen im Dauerbetrieb.<br />

Der mechanische Anschluss der Drucksensoren an den Hauptkanal<br />

des Durchflussreglers erfolgt übrigens jeweils über eine<br />

durch einen definierten Spülprozess zu entlüftende Kapillare, die<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02<br />

02 Funktionsprinzip<br />

der Messwerterfassung:<br />

Gemessen wird<br />

nach dem Differenzdruckverfahren,<br />

eine<br />

Blende im Hauptkanal<br />

erzeugt bei Durchfluss<br />

einen Druckabfall, der<br />

von dem Differenzdrucksensor<br />

erfasst<br />

wird; aus dem<br />

Messsignal wird der<br />

Durchfluss berechnet<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„DIFFERENZDRUCK-<br />

O<strong>DER</strong> DRUCK-<br />

DIFFERENZ-<br />

TRANSMITTER?“<br />

Martina Heimerl,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

Im Prinzip könnte man den Transmitter<br />

von Keller zur Abgrenzung<br />

gegenüber herkömmlichen Differenzdruck-Transmittern<br />

als Druckdifferenz-Transmitter<br />

bezeichnen.<br />

Sein Ergebnis ist schließlich nicht ein<br />

direkt gemessener Differenzdruck,<br />

sondern eine abgeleitete Größe, ein<br />

Rechenwert, nämlich die Differenz<br />

zwischen zwei Drücken, die getrennt<br />

voneinander gemessen wurden.<br />

Diese Trennung der Messung ist<br />

seine „Rüstung“, sie macht den<br />

Transmitter unempfindlich gegen<br />

eine einseitige Unterbrechung der<br />

Druckbelastung.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

auch gleichzeitig als Tiefpassfilter für Druckspitzen ausgelegt ist. Alle vom Messmedium<br />

berührten Teile – bis auf die Dichtungsringe – sind aus Edelstahl.<br />

INTEGRATION<br />

Die Liquid Flow Controller werden bei Bürkert als Prozessmessgeräte kundenspezifisch<br />

für jeden konkreten Einsatz nach Auftrag gefertigt. Mit nur drei unterschiedlich bestückten<br />

Differenzdruck-Transmittern lassen sich je nach Vordruck Durchflussendwerte<br />

zwischen 0,9 l/h und 36 l/h realisieren. Die Feinabstimmung der Mess bereiche erfolgt<br />

über die speziellen, im Strömungskanal integrierten Blenden – wobei die angestrebte<br />

Differenz von Eingangsdruck und Ausgangsdruck bei typisch 500 mbar liegt.<br />

Schließlich setzten die Konstrukteure bei Keller weitere Details nach Kundenwunsch<br />

um: Das Lieferformat der flexiblen Platine mit den Details der elektrischen Anschlüsse<br />

sowie die mechanische Einbindung wurden ebenso gemeinsam spezifiziert wie das<br />

Ausgangssignal beim Nenndurchfluss, das jetzt mit 2,5 V deutlich von der Katalogware<br />

abweicht.<br />

Durch die digitalisierte Signalverarbeitung und die digitale Schnittstelle des<br />

Mikroprozessors stehen die individuellen Sensorsignale für den Eingangsdruck und Ausgangsdruck<br />

zur Verfügung und können im Durchflussregler intern genutzt werden um<br />

Grenzwerte zu setzen, Überlastungen zu detektieren oder andere Diagnosefunktionen zu<br />

realisieren. Bei der Kalibrierung der Durchflussmessung (üblicherweise mit Wasser oder<br />

einer Flüssigkeit, die eine ähnliche Viskosität wie die Prozessflüssigkeit hat) können die<br />

Kalibrierdaten im Prozessor des Differenzdruck-Transmitters komplett neu parametriert<br />

werden. Das erlaubt einen Abgleich auf die ganz individuellen Prozesse der Kunden und<br />

damit für viele Anwender eine optimale Lösung.<br />

AUF DEN PUNKT GEBRACHT<br />

Zwei Spezialisten – einer für Durchflussregelung und einer für Druckmessung – konnten<br />

durch konstruktive Zusammenarbeit eine sehr konkrete Kundenanfrage gemeinsam<br />

lösen. Die auf einem Mikroprozessor aufbauende Signalverarbeitung des mit zwei Drucksensoren<br />

arbeitenden Differenzdruck-Transmitters von Keller hat die Integration in<br />

einen Durchflussregler für den Dauerbetrieb in der Prozesstechnik wesentlich vereinfacht<br />

und die Realisierung einer Reihe von Funktionalitäten ermöglicht. Das Modul zeigt<br />

sich in einer Reihe von Applikationen deutlich überlegen gegenüber klassischen Differenzdruck-Transmittern<br />

mit nur einer Membran – insbesondere in Bezug auf Überlastbarkeit.<br />

Die Digitalisierung der Sensor-Signalverarbeitung bietet vor allem bei kundenspezifischen<br />

Anwendungen eine Reihe von Vorteilen, die sich auch in einer Gesamtkostenrechnung<br />

deutlich niederschlagen.<br />

Bilder: Keller AG<br />

www.keller-druck.ch<br />

64 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ARBEITSSTRÖME PERMANENT ÜBERWACHT<br />

LIVE@<br />

Der Profinet-Switch Promesh P9 von Indu-Sol trägt den<br />

gesteigerten Performance-Anforderungen der<br />

Automatisierungsbranche Rechnung und überwacht<br />

die EMV-Belastung des Netzwerks. Dabei ermöglicht er<br />

die permanente Überwachung von Ableitströmen. In<br />

der Automatisierungstechnik sind oft überhöhte Schirmströme<br />

die Ursache für Unregelmäßigkeiten im Datenverkehr. Eine<br />

punktuelle Bewertung mit einer Strommesszange kann zu kurz<br />

greifen, da die Effekte mitunter nur zu bestimmten Zeitpunkten<br />

auftreten. Bei einer kontinuierlichen Messung über das gesamte<br />

Frequenzspektrum (20 kHz) erfolgt nicht nur die Erfassung des<br />

Mittelwertes, sondern auch das Feststellen der Spitzenwerte. Das<br />

Webinterface des Switches ist auf die Anforderungen der<br />

Automatisierungstechnik abgestimmt. Es bietet eine einfache<br />

grafische<br />

Darstellung der<br />

Portstatistiken,<br />

Fehlerspeicher<br />

und ein<br />

integriertes<br />

Alarmmanagement.<br />

Die<br />

Ampelfarben<br />

geben Hinweise<br />

zum Netzwerkzustand<br />

und<br />

gegebenenfalls<br />

zum Handeln.<br />

www.indu-sol.com<br />

FARBGENAUER SENSOR FÜR<br />

GERINGEN BAURAUM<br />

LIVE@<br />

Für das Bestimmen, Messen oder Erkennen von Farben<br />

in industriellen Anwendungen hat Micro-Epsilon den<br />

Colorsensor CFO100 entwickelt. Er kombiniert eine<br />

hohe Farbgenauigkeit und Graustufenerkennung mit<br />

Schnittstellen wie Ethernet und einer einfachen<br />

Bedienbarkeit. Diese erfolgt per Tastensteuerung und über die<br />

Anzeige-LEDs am Gehäuse. In sieben Farbgruppen lassen sich bis<br />

zu 256 Farben einlernen. Beleuchtung, Mittelwertbildung und<br />

Signalverstärkung werden automatisch auf die Messsituation<br />

angepasst. Neben der Speicherung von Farben sind auch<br />

Toleranzanpassungen im Sensor und Konfigurationen über die<br />

Tastensteuerung<br />

möglich. Beleuchtung<br />

und Messung<br />

erfolgen über<br />

einen Lichtwellenleiter.<br />

Der Sensor<br />

kann auch bei<br />

geringem<br />

Bauraum eingebunden<br />

werden.<br />

Er ist z. B. in der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

für Sortieraufgaben, in der Automobilindustrie zur<br />

Bauteilkontrolle, im Druck bei der Farbmarkenerkennung oder der<br />

Verpackungskontrolle im Einsatz.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Sicherheitstechnik für d en Maschinenbau<br />

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MGB2 Modular<br />

NEU<br />

Sicherheitssystem mit Zuhaltung<br />

Modularer Aufbau für maximale<br />

Flexibilität beim Einsatz<br />

Einfacher Austausch von Funktionen<br />

durch Submodule<br />

Abgesetzte Montage des Busmoduls<br />

möglich<br />

Mehrere MGB2 pro Busmodul<br />

anschließbar<br />

Integrierter PROFINET Switch<br />

Umfangreiche Diagnosefunktionen<br />

Höchste Sicherheit Kategorie 4/PLe<br />

HANNOVER MESSE<br />

23. -27.04.<strong>2018</strong> ·Halle 9/Stand D16<br />

EUCHNER GMBH+CO.KG I KOHLHAMMERSTRASSE 16 I 70771 LEINFELDEN-ECHTERDINGEN I 0711 7597-0 I INFO@EUCHNER.DE


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ALLES<br />

AUF<br />

GRÜN<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Murrelektronik hat in ihrem Logistikzentrum<br />

alle Prozesse bestens im Griff. Dabei setzt sie auf<br />

eigene Signal- und Feldbustechnik.<br />

Wenn Unternehmen aus der Automatisierungsbranche<br />

eine Bestellung bei Murrelektronik aufgeben, dann<br />

greift im Logistikzentrum in Oppenweiler ein Rädchen<br />

in das andere. Die bestellten Produkte werden über<br />

Förderbänder zu den Kommissionier- und Packplätzen transportiert.<br />

Nur wenig später treten sie fein säuberlich verpackt die Reise<br />

an ihren Bestimmungsort an.<br />

Dank einer ganzen Reihe von Modlight70-Signalsäulen können<br />

die Mitarbeiter im operativen Bereich und ihre Kollegen in der<br />

Leitstelle des Logistikzentrums auf einen Blick erkennen, ob alle<br />

Prozesse nach Plan laufen. Kommissionierer und Packer bedienen<br />

die Leuchten von ihren Arbeitsstationen aus mit Funktastern.<br />

Leuchtet das grüne LED-Element, dann ist alles in Ordnung. Das gelbe<br />

Element symbolisiert, dass ein Mitarbeiter eine Pause macht,<br />

dann kann sich ein Springer auf den Weg machen. Blau steht für<br />

einen Verpackungsmittel-Engpass, Rot kennzeichnet eine Störung.<br />

Das ist eine klare Symbolik – nichts muss mehr auf Zuruf geschehen.<br />

Eine Herausforderung ist dabei die räumliche Ausdehnung des<br />

Logistikzentrums. Darauf zu vertrauen, dass die Funksignale über<br />

weite Distanzen oder gar durch Wände störungsfrei übertragen<br />

werden, erschien den Verantwortlichen nicht ratsam. Aus diesem<br />

Grund werden die Funksignale mit einer dezentralen Installationslösung<br />

auf Basis des Cube-Feldbussystems digital über Leitungen<br />

übertragen.<br />

Dazu wurden die Funkempfänger in Schaltschränken an mehreren<br />

Standorten innerhalb des Logistikzentrums positioniert. Diese Funkempfänger<br />

steuern die Eingänge des IP20-Feldbusmoduls Cube20<br />

an. Diese Eingangsmodule kommunizieren mit der SPS-Steuerung,<br />

die die Signale verarbeitet und an das im Feld befindliche Cube67-<br />

Feldbussystem übergibt, das die Signalsäule Modlight70 ansteuert.<br />

DAS FELDBUSSYSTEM ERLAUBT EINE<br />

EINFACHE UND KOSTENEFFIZIENTE<br />

ANBINDUNG <strong>DER</strong> SIGNALSÄULEN<br />

Der Einsatz von Cube20 im Schaltschrank ist eine kostengünstige<br />

Lösung, denn statt vieler einzelner E/A-Karten muss nur ein Modul<br />

auf der Hutschiene montiert werden. Dafür sorgt die hohe<br />

Packungsdichte. In der Praxis erweist sich die Einzelkanaldiagnose<br />

direkt am Modul als vorteilhaft. Wenn es mal irgendwo in der<br />

Verdrahtung einen Fehler gibt, dann leuchtet die LED am betroffenen<br />

Steckplatz und der Fehler kann ohne große Suche in kurzer Zeit<br />

behoben werden.<br />

Für die Einbindung der Aktorik in das Cube67-System werden<br />

praktische Module mit einem direkten Modlight-Signalanschluss<br />

verwendet. Diese Cube-Cable-Module sind mit einer 1,5 m langen<br />

Verbindungsleitung versehen, der 8-polige M12-Anschluss wird<br />

direkt an der Signalsäule angebracht. Die einzelnen Anschlussmodule<br />

wiederum werden mit einer Systemleitung verbunden,<br />

über die sowohl das Signal wie auch die Energie übertragen werden.<br />

Das ermöglicht eine schnelle und einfache Installation.<br />

Die Signalsäulen Modlight70 können modular aus einem<br />

Anschlusselement und mehreren farbigen LED-Modulen mit<br />

einem Durchmesser von 70 mm durch einen Bajonettverschluss<br />

zusammengesteckt werden. „Im Logistikzentrum haben wir die<br />

Farben durchgängig bestimmten Funktionen zugeordnet, darum<br />

verwenden wir die Signalsäulen in jeweils identischer Konfiguration“,<br />

erklärt Oliver Behnke, Leiter des Murrelektronik-Logistikzentrums.<br />

Wichtig sind ihm die energiesparende LED-Technologie, die lange<br />

Lebensdauer und die Wartungsfreiheit der Module.<br />

Bild: Markus Napieralla<br />

www.murrelektronik.com<br />

66 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


IP67-I/O-MODUL FÜR SERIELLE SCHNITTSTELLEN<br />

LIVE@<br />

Turck erweitert seine I/O-Modulfamilie TBEN-S um eine Variante für serielle Schnittstellen.<br />

Das TBEN-S-2COM bindet Geräte mit RS232- oder RS485-Schnittstelle direkt im Feld<br />

an Steuerungen mit den Protokollen Profinet, Ethernet/IP oder Modbus TCP an. Die<br />

Charakteristik der beiden seriellen Ports kann der Anwender frei zwischen RS232 und RS<br />

485 wählen. Zudem bietet das Modul vier I/Os, die konfigurationslos als Ein- oder<br />

Ausgang benutzt werden können. Den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen ermöglichen die<br />

Schutzarten IP65, IP67 bis IP69K sowie der erweiterte Temperaturbereich von -40 bis +70 °C. Eine<br />

Client-Funktion für Modbus RTU ist im I/O-Modul bereits<br />

integriert. Dadurch entfällt der Aufwand, Zugriffe auf<br />

Modbus in der Steuerungsumgebung selbständig zu<br />

programmieren. Bis zu 64 Modbus-RTU-Geräte pro Modul<br />

können am Netzwerk angebunden werden. Da das Modul<br />

auch im Profinet- oder Ethernet/IP-Betrieb über Modus<br />

TCP senden kann, kann es Report-Daten von Sensoren und<br />

Aktoren einfach parallel an Edge-Gateways, Daten-Hubs<br />

oder Cloud-Systeme übertragen.<br />

© Andrey Armyagov/Fotolia.com<br />

www.turck.com<br />

SMART PLASTICS ERHÖHEN ANLAGENVERFÜGBARKEIT<br />

LIVE@<br />

Sensoren und Überwachungsmodule<br />

machen die Kunststoff-Lösungen der<br />

Produktfamilie Isense von Igus fit für eine<br />

vorausschauende Wartung. Ein System zur<br />

Überwachung des Betriebszustandes von<br />

E-Ketten ist Isense EC RC, insbesondere in Führungsrinnen<br />

bei langen Verfahrwegen. Sensoren messen<br />

und überprüfen dabei durchgehend die Position der<br />

Kette. So wird bei mechanischen Störungen ein<br />

CM<br />

Weiterlaufen der Anlage verhindert. Das Modul EC M<br />

MY<br />

wird auf dem Mitnehmer der Kette montiert und<br />

nimmt eigenständig dessen Zustand über Beschleunigung,<br />

Geschwindigkeit, Temperatur und zurückgeleg-<br />

CY<br />

CMY<br />

te Zyklen auf. Daraus können die zurückgelegte Strecke und die verbleibende Standzeit des Systems<br />

abgeleitet werden. Mit dem Modul CF Q werden die Daten der intelligenten Chainflex-Leitungen K<br />

gesammelt. Durch kontinuierliche Messung der elektrischen Eigenschaften in Abhängigkeit der<br />

Umgebungstemperatur und der Zyklenzahl wird ein Ausfall der Leitung rechtzeitig vorhergesagt.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

Das Rex-System<br />

Ihre All-in-one Lösung<br />

Bestehend aus drei Komponenten –<br />

Einspeisung, Überstromschutz und<br />

Stromverteilung – revolutioniert das<br />

REX12-System Ihre DC 24 V-Ebene.<br />

Ihr Nutzen:<br />

● Erhöht die Maschinenverfügbarkeit<br />

● Bringt Flexibilität<br />

● Spart Zeit, Kosten und Platz<br />

Infos unter: www.e-t-a.de/REX12-System<br />

www.igus.de<br />

LICHTSCHNITTSENSOR ERMÖGLICHT SCHNELLE<br />

PRODUKTWECHSEL<br />

LIVE@<br />

Pepperl+Fuchs hat seine Smartrunner-Familie um ein neues Modell erweitert. Wie der<br />

bereits verfügbare Matcher ist das neue Modell spezialisiert auf Erkennungsaufgaben via<br />

Profilvergleiche. Dazu gehören u.a. die Anwesenheits-, Vollständigkeits- und Lageerkennung<br />

von Objekten. Außerdem besteht die Möglichkeit, bis zu 32 eingelernte Profile fest<br />

intern abzuspeichern. Der Wechsel zwischen den Profilen und sämtlichen zugehörigen<br />

Einstellungen lässt sich schnell per Remote-Befehl über die integrierte RS-485-Schnittstelle erledigen.<br />

Ein weiteres Merkmal ist die Möglichkeit, die Verschiebung zwischen der eingelernten und der<br />

aktuellen Position des Objekts auszugeben. Diese<br />

liefert wichtige Erkenntnisse über die Qualitätssicherung<br />

sowie Prozesssicherheit und erlaubt das<br />

Beheben von Mängeln, bevor es zu Ausfällen kommt.<br />

Auf Basis der Smartrunner-Technologie kann der<br />

Matcher zudem ohne Verwendung eines PCs durch<br />

Data-Matrix-Steuercodes parametriert werden.<br />

Passende Gateways für Profinet, Profibus, EtherCat<br />

oder EtherNet/IP gestatten die Anbindung der<br />

Sensoren an aktuelle Feldbusssysteme.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

facebook.com/eta.germany<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

Hannover-Messe<br />

vom 23.– 27. April <strong>2018</strong><br />

Halle 11, Stand A69<br />

www.e-t-a.de<br />

-RTU


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

ULTRASCHALL MACHT<br />

LEICHTBAUROBOTER<br />

SAFE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Sensorik auf Ultraschallbasis findet<br />

ein weites Anwendungsfeld in der<br />

Automatisierungstechnik und jetzt auch in der<br />

Sicherheitstechnik. In der Anwendung an einem<br />

Leichtbauroboter für die Aggregatmontage<br />

ermöglicht sie die sichere und effiziente<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration.<br />

Die effiziente und sichere Zusammenarbeit von Mensch<br />

und Roboter wird möglich durch die Entwicklung des<br />

fehlersicheren Ultraschall-Safety-Sensors von Mayser. Er<br />

ist laut Hersteller als einziger Ultraschallsensor weltweit<br />

nach ISO 13849-1:2015 Kategorie 3 PL d für den Personenschutz<br />

zugelassen. Nun wurde gemeinsam mit Thyssenkrupp System Engineering<br />

ein Leichtbauroboter mit dem sicheren Ultraschall ausgerüstet.<br />

Er schützt den Menschen in der Kollaboration mit dem<br />

Roboter zuverlässig vor dem Effektor.<br />

MENSCH-ROBOTER-KOLLABORATION<br />

Ein wichtiges Hilfsmittel für die automatischen bzw. halbautomatischen<br />

Prozesse in der Fließbandmontage sind seit etwa 40 Jahren<br />

neben der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) die Industrieroboter.<br />

Eine vollständige Automatisierung der Montage ist aber<br />

– auch heute noch – nicht immer sinnvoll oder möglich.<br />

Mayser und Thyssenkrupp System Engineering haben es sich<br />

daher zur Aufgabe gemacht, Lösungen für die Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration zu entwickeln, bei denen die Stärken des Menschen<br />

und die Stärken des Roboters vereint werden.<br />

Mit Leichtbaurobotern ist es möglich, typische Handarbeitsplätze<br />

mit Robotik auszurüsten. Dabei muss auch die Kollaborationsfähigkeit<br />

der Peripherie, zum Beispiel des Effektors, den Ansprüchen einer<br />

sicheren Mensch-Roboter-Kollaboration genügen. Da in der Regel<br />

kein Einfluss auf die Werkzeuggeometrie und das Bauteil genommen<br />

werden kann, besteht ein Lösungsansatz darin, das Werkzeug mittels<br />

einer virtuellen Schutzhülle in Form eines Sensorfelds abzusichern.<br />

Dieser Weg wurde mit dem Ultraschall Safety von Mayser realisiert.<br />

DEZENTRAL ANGEORDNETE WANDLER<br />

Die Ultraschallsensorik erkennt sowohl Menschen als auch Objekte,<br />

berührungslos und unbeeinflusst von Schmutz, Fremdschall, Luftströmungen<br />

und Feuchtigkeit. Das besondere Merkmal des Ultraschallsystems<br />

von Mayser sind die sehr kleinen Ultraschallwandler,<br />

die flexibel und geometrisch unabhängig von der Elektronik<br />

positioniert und damit direkt auf dem Roboterarm oder Greifer<br />

platziert werden können.<br />

Die Sensoren messen in einem elliptischen Schallfeld und<br />

erfassen selbst kleinste Objekte. Zudem ermöglicht eine Teach-<br />

In-Funktion das Einlernen der kompletten Messumgebung als<br />

Standardumgebung. Dadurch reagiert das System nur auf Abweichungen<br />

vom Sollzustand.<br />

Die Wandler des Ultraschall Safety bauen jeweils ein Schallfeld<br />

um den Effektor auf, das in einen Warn- und einen Schutzbereich<br />

aufgeteilt ist. Die Messdistanz im Warnfeld beträgt maximal 250 cm.<br />

Dringt der Roboter in das Warnfeld ein, wird er antriebsschonend<br />

abgebremst. Wird eine Person im Schutzfeld detektiert, das eine<br />

maximale Messdistanz von 200 cm hat, stoppt der Roboter – eine<br />

Kollision mit der Person wird verhindert. Nähert sich der Endeffektor<br />

dem Werkstück, kehrt der Roboter zur sicheren Geschwindigkeit<br />

zurück und das Schutzfeld wird deaktiviert.<br />

Dies ermöglicht dem Roboter, bei einer drohenden Kollision mit<br />

einer Person rechtzeitig zu stoppen, ohne die zulässigen Kräfte und<br />

Drücke zu überschreiten. Bereits ein Wandler erfüllt durch die<br />

Schutzfelder die Kriterien für die Zulassung nach ISO 13849-1:2015<br />

Kategorie 3 PL d für den Personenschutz.<br />

Der Leichtbauroboter für die Montage bei Thyssenkrupp wurde mit<br />

vier Wandlern ausgestattet, da dies die Geometrie des Effektors erforderte.<br />

Die Parametrisierung der Ultraschallsensoren erfolgt über<br />

ein grafisches Interface, das auf einem Rechner installiert werden<br />

kann. Der Anschluss des Ultraschall Safety erfolgt dabei über USB.<br />

www.mayser.com<br />

68 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


FELDBUSKNOTEN MIT DRAHTLOSER SLAVE-ANBINDUNG<br />

LIVE@ Für Anwendungen, bei denen Schweißzangen<br />

oder Greifer häufig gewechselt werden müssen<br />

oder die kinetisch schwierig sind, hat SMC<br />

drahtlose Slaves entwickelt. Mit den Feldbusknoten<br />

EX600-WEN können sich Rotationstische oder<br />

Roboterarme frei bewegen, ohne dass Kabelstränge stören.<br />

Auch Induktionsanwendungen zählen zu den wichtigsten<br />

Einsatzbereichen. In 0,25 s integrieren die Feldbusknoten<br />

beliebige Werkzeuge in übergeordnete Automationssysteme.<br />

Die Bluetooth-Frequenz stellt sicher, dass die<br />

Kommunikation frei von Störfrequenzen funktioniert, denn<br />

das 2,4 GHz-Band liegt fernab der typischen Frequenzen in<br />

der Antriebs-, Maschinen oder Schweißtechnik. Die Anbindung<br />

der Bussysteme an die Steuerung erfolgt kabelgebunden.<br />

Dabei werden Ethernet/IP oder Profinet unterstützt. Insgesamt bieten die<br />

Feldbussysteme bis zu 1280 Ein- und Ausgänge. Dazu ist Platz für die Steuerung von bis<br />

zu 127 Slaves. Die Wireless-Verbindung bleibt über 10 m stabil.<br />

www.smc.de<br />

MINIATURSENSOREN WI<strong>DER</strong>STEHEN AGGRESSIVEN MEDIEN<br />

Die chemisch robusten Ultraschall-Miniatursensoren<br />

Unar und Urar 12 von Baumer haben eine<br />

hauchdünne Parylene-Beschichtung an der<br />

Sensorfront und ein Edelstahl-Vollmetallgehäuse.<br />

Damit eignen sie sich für den Einsatz in<br />

Umgebungen mit aggressiven Medien wie<br />

Dämpfen, und auch Reinigungsmittel können<br />

die Sensorfront nicht beschädigen.<br />

Sie sind als Näherungsschalter, Reflexionsschranken<br />

und als Distanzsensoren verfügbar.<br />

Eingesetzt werden können sie z. B. für die<br />

Füllstandsmessung von Farben und Lacken in der grafischen Industrie oder für die<br />

Füllstandsmessung in Drucktanks oder kompakten Laborbehältern im Pharma-Bereich.<br />

Mit kurzen Ansprechzeiten von weniger als 6 ms, einer schmalen Schallkeule und dem<br />

FDA-konformen Material sind sie auch für schnelle Applikationen wie z. B. die Anwesenheitserkennung<br />

von Flaschen in Abfüllern in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

geeignet. Zudem lassen sie sich einfach und ohne Hilfsmittel montieren.<br />

Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7 mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

Datenblatt-Download<br />

www.baumer.com<br />

SICHERHEITSSENSOREN ZUM SCHUTZ DES BEDIENPERSONALS<br />

Contrinex stellt neue Baureihen von Sicherheitssensoren<br />

der Kategorie 4 gemäß<br />

ISO 13849-1 vor. Zur Auswahl stehen<br />

Versionen mit Magnet- oder RFID-Codierung,<br />

die die Störsicherheit gewähren und die<br />

Gefahr missbräuchlicher Manipulation<br />

ausschließen. Die Sensoren erlauben es, auch<br />

bei Multisensorsystemen den Zustand von<br />

Schutztüren, Hauben oder Abdeckungen<br />

kontaktlos und sicher zu überwachen. In<br />

einem kompakten Gehäuse verfügen sie über Ecolab-Zulassung sowie Schutzart IP6K9K.<br />

Sie eignen sich für den Personenschutz und für hygienische Bereiche der Lebensmitteloder<br />

Pharmaindustrie. Die schlanken und robusten Lichtgitter der „Slim“-Baureihe für<br />

den Handschutz bei beengten Platzverhältnissen erhöhen mit einem Profil von<br />

26 x 26 mm weiterhin die Arbeitsplatzergonomie im Umgang mit Förder-, Umformungsund<br />

Druckmaschinen, Montageautomaten und Pick-and-Place-Systemen. Spanfeste<br />

Induktivsensoren, optoelektronische Distanzsensoren und M18-Sensoren sowie RFID-<br />

Transponder und -Software werden zudem vorgestellt.<br />

www.contrinex.de<br />

www.novotechnik.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

GATEWAY IN DIE<br />

IOT-WELT<br />

LIVE@<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Welche Faktoren treiben Industrie 4.0 und IoT?<br />

Es sind vor allem Vernetzung, Anpassungsfähigkeit,<br />

Energieeffizienz und Business-Modelle.<br />

Ein IoT-Gateway bahnt den Weg in eine sichere<br />

Cloud-Lösung, mit der Maschinenbauer und<br />

Endkunden ihre Gesamtanlageneffektivität<br />

deutlich erhöhen können.<br />

Ein Ziel aller Anstrengungen in Richtung Industrie 4.0 ist die<br />

Integration vieler Funktionen über Systemgrenzen hinweg.<br />

„Deshalb arbeitet das Unternehmen Festo intensiv mit<br />

anderen Unternehmen im ZVEI sowie bei der Plattform<br />

Industrie 4.0 mit, um eine gemeinsame Referenzarchitektur zu<br />

schaffen“, erklärt Dr. Michael Hoffmeister, Management-Experte im<br />

neu gegründeten Geschäftsbereich Digital Business bei Festo.<br />

Dabei verankert Festo seine Produkte und Lösungen mithilfe<br />

digitaler Zwillinge in der gemeinsamen Verwaltungsschale dieser<br />

Referenzarchitektur. Alle Produkte von Festo sind mit einem Typenschild<br />

inklusive eines Data-Matrix-Codes ausgestattet, dem sogenannten<br />

Festo Product Key, der Zugang zu einer Fülle von Informationen<br />

bietet. „Das ist der Schlüssel in die Welt der Industrie 4.0“,<br />

so Hoffmeister.<br />

In Zukunft erhält ein Produkt von Festo ständig digitale Upgrades:<br />

Der Festo Product Key wird mit der neu geschaffenen Festo App<br />

World verlinkt sein. Diese ermöglicht den Kauf von Upgrades und<br />

Dienstleistungen für ein spezifisches Element. Sie umfasst mobile<br />

Apps beispielsweise für das Festo Motion Terminal, Web Apps für<br />

die Cloud, Desktop Apps, Apps für speicherprogrammierbare Steuerungen<br />

sowie Firmware Apps.<br />

IOT-GATEWAY ZUR DATENANALYSE<br />

Zurück in die Gegenwart: Schon jetzt präsentiert Festo die erste<br />

schlüsselfertige Lösung für IoT-fähige Elemente und Dashboards:<br />

Das IoT-Gateway CPX-IoT verbindet Komponenten und Module<br />

aus der Feldebene wie etwa das Festo Motion Terminal, das Energy-<br />

Monitoring-Modul MSE6-E2M oder Handling-Systeme über ihre<br />

OPC-UA-Schnittstelle mit der Festo Cloud. Voraussetzung ist hier<br />

die durchgängige Konnektivität aller Komponenten.<br />

Die Cloud ermöglicht die Aufbereitung und Überwachung der<br />

Daten. Damit können Trendanalysen abgeleitet und Frühwarnsysteme<br />

sowie automatische Benachrichtigungen bei Zwischen-<br />

fällen eingerichtet werden. Das IoT-Gateway sorgt für die Cloud-<br />

Anbindung einer Steuerung und die Kommunikation der relevanten<br />

Informationen im benötigten Format zum gewünschten<br />

Zeitpunkt.<br />

Das IoT-Gateway CPX-IoT ermöglicht vorkonfigurierte Dashboards<br />

für jedes Festo Element – mit weiterer Individualisierung.<br />

Das Dashboard ist eine Ansicht im Web-Browser mit Diagrammen<br />

und Ampelanzeigen. Spezifische Widgets, also Komponenten einer<br />

Benutzeroberfläche, und Diagramme für Energieüberwachung,<br />

vorbeugende Instandhaltung sowie Leistungskennzahlen für den<br />

Prozess und zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität sorgen<br />

für Klarheit.<br />

IOT-FÄHIGES HANDLINGSYSTEM<br />

Für das kleinbauende Handlingsystem YXMx bietet Festo schon<br />

eine verkaufsfähige Systemlösung an. Es besteht aus der eigentlichen<br />

Kinematik mit Steuerung, den entsprechenden Software-<br />

Paketen zu Bewegungsaufgaben und Condition Monitoring und<br />

jetzt auch mit App zur Cloud-basierten Visualisierung.<br />

Mit dem Handlingsystem lassen sich beispielsweise präzise<br />

Kurvenfahrten zum Bewegen von Werkstücken oder Werkzeugen<br />

realisieren. Maschinen- und Anlagenbauer senken mit dem<br />

Systembausatz ihren Engineering-Aufwand deutlich. Vordefinierte<br />

Funktionsbausteine aus der Software-Library und die intuitive<br />

Applikationsprogrammierung vereinfachen darüber hinaus<br />

Programmierung und Inbetriebnahme.<br />

Der Systembausatz von Festo ist die Basisplattform für verschiedenste<br />

Anwendungen. Er ist funktionsfertig und wird einfach in die<br />

Applikationsumgebung des Maschinenbauers eingebunden. Die<br />

offenen Schnittstellen erleichtern diese Aufgabe. Die perfekt aufeinander<br />

abgestimmten Komponenten und Funktionen von Kinematik,<br />

Steuerung und Software garantieren Funktionssicherheit. Die<br />

Verwendung von Standardkomponenten macht die Lösung auch<br />

preislich attraktiv.<br />

Bild: Festo<br />

www.festo.com<br />

DURCHGÄNGIGE KONNEKTIVITÄT<br />

BEGINNT MIT ELEKTRISCHER<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

70 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


KOMPLEXE BILDVERARBEITUNGSAUFGABEN<br />

EINFACH UMSETZEN<br />

Mit den neuen Smartapplets stellt Baumer als erster Kamerahersteller ein innovatives<br />

Konzept vor, um den Funktionsumfang von Kameras mit FPGA-basierter Bildverarbeitung<br />

sehr einfach und flexibel für spezifische Applikationen zielgerichtet und schnell zu<br />

erweitern. Die Applets lassen sich per Firmware-Update bequem auf die LX Visualapplets<br />

Kameras übertragen und sind danach sofort einsatzbereit. Anwender profitieren<br />

so von fertigen Lösungen für oft benötigte Bildverarbeitungsaufgaben, ohne eigenes<br />

Know-how für FPGA-Programmierung aufzubauen. Auf die eigene Entwicklung eines<br />

Bildverarbeitungsalgorithmus kann<br />

komplett verzichtet werden. Bis Ende<br />

2017 werden die ersten sechs Smartapplets<br />

für verschiedene Standardaufgaben<br />

der Bildverarbeitung auf der<br />

Webseite von Baumer zum kostenlosen<br />

Download zur Verfügung stehen. Sollte<br />

der Funktionsumfang eines Smartapplets<br />

für eine spezifische Applikation<br />

nicht ausreichen, kann eine Anpassung<br />

per Visualapplets einfach und kostengünstig<br />

umgesetzt werden.<br />

druckfedern.shop<br />

www.baumer.com<br />

MASCHINENAUSLASTUNG OPTIMIEREN ÜBER DIE CLOUD<br />

Die Rohstoffversorgung und Nachschubplanung<br />

für Maschinen kann mit Geräten<br />

überwacht werden, die untereinander und<br />

mit der Cloud verbunden sind. Dafür bietet<br />

Gefran Komponenten und Geräte mit<br />

Feldbuskonnektivität an. Dazu zählen etwa<br />

die fernsteuerbaren Automatisierungsplattformen<br />

der GCube-Reihe, sensoroffene<br />

Sicherheitsanzeigen, PID-Regler, Multifunktionsregler<br />

und Leistungssteller für den<br />

Ofenbau und Sensoren für die Kraft-, Dehnungs-,<br />

Druck-, Weg-, Winkel-, Neigungs- und Drehungsmessung, oder auch die<br />

vektorgesteuerten Frequenzumrichter mit DC-Bus-Stromversorgung wie die ADV<br />

200-Geräte oder die Einspeise-/Rückspeiseeinheit der Serie AFE200.<br />

www.gefran.de<br />

ROBUSTER PANEL-PC IM EDELSTAHLGEHÄUSE<br />

Ein industrieller Panel-PC für HMI-Anwendungen<br />

in der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie<br />

ist der Inox-F15C-ULT3 von ICP Deutschland.<br />

Er zeichnet sich durch ein durchgängig<br />

flachbündiges Edelstahlgehäuse ohne Kanten<br />

aus. Aufgrund des hohen Staub- und Spritzwasserschutzes<br />

an der Front- (IP69K) und<br />

Rückseite (IP66) des 15"-Panel-PCs lässt er sich<br />

mit Hochdruck- und Dampfstrahlgeräten<br />

reinigen. Die verbauten Displays sind mit einer<br />

mittleren Betriebsdauer zwischen Ausfällen<br />

von 70 000 Stunden besonders langlebig. Der Panel-PC ist mit resistivem oder<br />

kapazitivem Touch erhältlich, wobei die PCAP-Variante aus einem besonders sicheren<br />

Glas des Härtegrades 6 besteht. Seine Rechenleistung beruht auf einem Intel Skylake<br />

ULT CoreTM i5- oder Celeron-Prozessor mit bis 32 GB bestückbarem DDR4-SO-DIMM-<br />

Arbeitsspeicher. Optional kann das Edelstahlgehäuse mit einer Vesa-Halterung für die<br />

Anbringung eines Tragarmes versehen werden.<br />

www.icp-deutschland.de<br />

(+49) 07123 960-192<br />

federnshop.com<br />

Info<br />

Katalog Berechnung Anfrage Blog


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EINE für<br />

ALLES<br />

Leistung, Signale und Daten in einer Leitung<br />

übertragen, das können Hybridleitungen. Sie<br />

bieten bei Servoantrieben deutliche Vorteile.<br />

LIVE@<br />

Die Steigerung der Effizienz ist der wichtigste Treiber bei<br />

der Automatisierung. Wer alle Einsparpotenziale<br />

nutzen möchte, muss auch dort aktiv werden, wo es<br />

bisher scheinbar keine Veränderungsmöglichkeiten<br />

gab. Ein Hebel ist, vormals getrennte Aufgaben miteinander zu<br />

verschmelzen. Ein Beispiel ist die Verbindungstechnik bei<br />

Antrieben. Wo mehrere Achsen synchron bewegt oder komplexe<br />

Positionierungsaufgaben ausgeführt werden müssen, führt an<br />

zentralen Steuerungen kein Weg vorbei. Der Verkabelungsaufwand<br />

dafür ist allerdings erheblich.<br />

Anstatt nun Leistung, Signale und Daten jeweils über getrennte<br />

Leitungen zu führen, bietet es sich an, diese in einem einzigen<br />

Hybridkabel zu vereinen. So lassen sich mehr Leitungen bzw.<br />

Funktionen auf kleinerem Raum packen und das Kabeldickicht<br />

lichten. Das ist nicht nur in engen Energieführungsketten vorteilhaft,<br />

auch die Montage ist einfacher. Hybridleitungen finden deshalb<br />

im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Roboterindustrie<br />

immer mehr Fürsprecher. Die Lapp Gruppe hat den Trend früh<br />

erkannt und hat eine Reihe von Hybridkabeln in ihrem Portfolio.<br />

Servoantriebe bestehen aus Servomotor, einem Servoregler<br />

und aus Lage- und Drehzahlgebern. Der Regler steuert den<br />

Motor nach den Vorgaben, die er per Feldbus-Kommunikation<br />

erhält, und verarbeitet Signale der Lage- und Drehzahlgeber.<br />

Hochwertige Antriebe haben zusätzlich einen Temperaturfühler,<br />

denn Beschleunigungs- und Bremsvorgänge führen zu starker<br />

Erwärmung. Anwendungen mit hängenden Lasten benötigen<br />

noch eine optionale Haltebremse. Eine Hybridleitung enthält alle<br />

Leitungen für diese Funktionen in einem Mantel.<br />

Dazu gehören die drei Leistungsadern, ein Schutzleiter und<br />

ein optionales Steuerpaar für die elektrische Bremse. Das ebenfalls<br />

optionale Steuerpaar für den Temperaturfühler wird durch<br />

ein Datenpaar (Twisted-Pair) ersetzt, das zwei Aufgaben erfüllt:<br />

Es dient einerseits als Übertragungsmedium für den<br />

Temperatur fühler, einen temperaturabhängigen Widerstand,<br />

andererseits aber auch für die Kommunikation des Motor-Feed-<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Typischer Leitungsaufbau: 3 schwarze Leistungsadern,<br />

GN/GE Schutzleiter, optionales Steuerpaar mit<br />

Abschirmgeflecht (schwarz), Signalpaar mit<br />

alukaschierter Folie und Abschirmgeflecht (weiß/blau)<br />

72 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

back-Systems. Eine zusätzliche Drehgeberleitung wird daher nicht<br />

mehr benötigt, die Encoder/Resolver-Signale werden auf die Versorgungsspannung<br />

des Feedback-Systems aufmoduliert.<br />

LEITUNGEN FÜR DIVERSE SCHNITTSTELLEN<br />

BEI ZENTRALEN ANTRIEBS-<br />

LÖSUNGEN GEHT <strong>DER</strong> TREND<br />

ZU EIN-KABEL-LÖSUNGEN<br />

Standard für das digitale Protokoll ist Hiperface DSL von Sick. Auf<br />

diese Schnittstelle abgestimmt sind die Hybridleitungen Ölflex Servo<br />

FD 7DSL und Ölflex Servo 7DSL der Lapp Gruppe. Für das Datenpaar<br />

werden derzeit üblicherweise 7- oder 19-drahtige verzinnte Kupferleiter<br />

verwendet. Verzinnte Kupferleiter dienen als Schutz des<br />

Isolations materials vor direktem Kontakt mit Kupfer wegen der Wärmealterung<br />

und als Oxidationsschutz, was die Lebensdauer erhöht.<br />

Diese Leitungen eignen sich auch für die Schnittstelle Acuro Link<br />

der Hengstler GmbH. Nach Angaben des Herstellers spart sie über<br />

50 % des Steckplatzes ein. Die Single Cable Solution besteht aus einer<br />

innovativen Kombination des leistungsfähigen Drehgebers Acuro<br />

AD37 und der neuen offenen Schnittstelle Acuro Link. Das Konzept<br />

hat große Vorteile vor allem bei kompakten Servomotoren, die in<br />

großer Zahl bei größeren Anlagen verbaut werden. Die Antriebe<br />

benötigen bedeutend weniger Raum und sparen Gewicht ein. Die<br />

Lapp Gruppe war Partner bei der Entwicklung von Acuro Link.<br />

Auch andere Hybridlösungen sind möglich, die z. B. auf Industrial<br />

Ethernet basieren oder aber auf optischen Datenübertragungssystemen<br />

wie POF (optische Polymerfaser) oder PCF (kunststoffummantelte<br />

Glasfaser). Der Einsatz optischer Datenübertragungssysteme<br />

ist vor allem aus EMV-Sicht sinnvoll, zumal die Gefahr von<br />

Störungen oder Ausfällen elektrischer Systeme, die auf elektromagnetische<br />

Ursachen zurückzuführen sind, größer geworden ist. Mit<br />

der Verbreitung elektronischer Komponenten im industriellen<br />

Umfeld hat sowohl die Anzahl potentieller Störquellen als auch<br />

potentiell EMV-empfindlicher Störsenken stark zugenommen.<br />

AUCH BEI BEWEGUNG STABIL<br />

Bei Hybridleitungen mit elektrischer Datenübertragung sind Parameter<br />

wie der charakteristische Wellenwiderstand, Dämpfungswerte<br />

aber auch Kapazitäts-, Induktivitäts- und Widerstandsbelege<br />

sowie Laufzeiten und Wellenimpedanzen im definierten Frequenzbereich<br />

zu beachten. Vor allem bei bewegten Anwendungen, denn<br />

auch bei mehreren Millionen Wechselbiegezyklen müssen diese<br />

Werte stabil sein. Dazu ist es unerlässlich, unter praxisnahen Bedingungen<br />

zu testen. Die Lapp Gruppe betreibt in ihrem Testzentrum<br />

unterschiedliche Führungsketten-Systeme. Dort werden auch<br />

Mindestbiege radien getestet, die bei fester Verlegung geringer sein<br />

können. Sind Hybridleitungen<br />

für<br />

den bewegten Einsatz<br />

in Energieführungsketten<br />

geeignet,<br />

tragen sie bei<br />

Lapp den Zusatz<br />

„FD“ im Namen.<br />

Die FD-Variante<br />

besitzt einen hochstrapazierfähigen<br />

PUR-Mantel und<br />

ist somit bestens<br />

für den Einsatz in<br />

Führungs ketten<br />

geeignet. Wer die<br />

Leitung fest verlegen<br />

möchte, kann<br />

auf die kostengünstigere<br />

PVC-Version<br />

zurückgreifen. Als<br />

Isolationsmaterial<br />

der Leiter wird bei<br />

beiden PP (Polypropylen)<br />

verwendet.<br />

Das trägt dem<br />

Wunsch nach kapazitätsarmen<br />

Leitungen<br />

Rechnung<br />

und verringert störende Ableitströme auf dem Schirmgeflecht.<br />

Zudem sind mit PP geringere Wandstärken möglich als mit PVC.<br />

Mit niedrigeren Wandstärken bei der Isolierung geht auch der geringere<br />

Außendurchmesser einher. Bis zu 20 % beträgt hier die<br />

Einsparung durch PP im Vergleich zu PVC.<br />

VOR ALLEM FÜR NEUENTWICKLUNGEN<br />

Hybridleitungen, auch „One Cable Solutions“ genannt, haben also<br />

große Einsparpotenziale, gerade bei kleineren Antrieben, wo eine<br />

zusätzliche Leitung mit Stecker ins Gewicht fällt. Auch die Installation<br />

wird durch den reduzierten Verkabelungsaufwand einfacher<br />

und störungssicherer. Bei Leitungen in Energieführungsketten ist<br />

zudem der geringere Platzbedarf nicht zu unterschätzen. Eventuell<br />

kann man schon bei der Konstruktion der Maschine eine kleinere<br />

Kettengröße wählen und spart dadurch Gewicht und Energie. Auch<br />

wenn Einkabellösungen klare Vorteile bieten, werden die Antriebshersteller<br />

keine bestehenden Systeme umstellen, denn am Regler<br />

sind dazu Anpassungen nötig. Hybridleitungen kommen also<br />

immer erst bei Neuentwicklungen zum Zuge.<br />

Bilder: Lapp<br />

www.lappkabel.de<br />

„HYBRIDLEITUNGEN FÜR<br />

SERVOANTRIEBE BIETEN<br />

KONSTRUKTIVE UND<br />

KOSTEN-VORTEILE“<br />

Lucas Kehl, Leiter Produktmanagement<br />

Kabel bei bei<br />

der U.I. Lapp GmbH<br />

Hybridleitungen für Servoantriebe<br />

bieten Kostenvorteile. Allein der<br />

Wegfall der Drehgeberleitung führt<br />

zu Kostenersparnissen von bis zu<br />

10%. Hinzukommen verringerte<br />

Montage- und Instandhaltungszeiten.<br />

Außerdem punkten Hybridleitungen<br />

durch ihren geringen<br />

Platzbedarf, gerade auch in engen<br />

Energieführungsketten.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Lösungen für<br />

Abdichtungen<br />

WillTech Aps<br />

Tel. +45 7442 3450<br />

www.willtech.dk


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

LIVE@<br />

EIN PLUS AN SICHERHEIT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Laufen Maschinen nach einem Spannungsausfall<br />

selbstständig wieder an, besteht hohe<br />

Verletzungsgefahr. Unterspannungsauslöser<br />

schaffen hier Abhilfe. Sind sie in einem<br />

Kombi-Schutzschalter galvanisch getrennt<br />

integriert, lässt sich neben dem Überlast- und<br />

Unterspannungsschutz ein zusätzlicher<br />

Sicherheitsstromkreis aufbauen.<br />

Autor: Stefan Hötzel, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie arbeiten zu Hause<br />

mit Ihrer Tischkreissäge. Plötzlich stoppt diese mitten im<br />

Arbeitsvorgang. Grund hierfür ist ein vorübergehender Spannungsausfall.<br />

Den Maschinenausfall können Sie sich nicht<br />

auf Anhieb erklären. Deshalb gehen Sie der Sache auf den Grund.<br />

Beim Inspizieren des Sägeblattes kehrt plötzlich die Spannung zurück,<br />

und die Maschine läuft selbsttätig, ohne Vorwarnung, wieder<br />

an. Dadurch besteht für Sie eine sehr hohe Verletzungsgefahr.<br />

NORMENKONFORM ABSICHERN<br />

Um solche und ähnliche Verletzungsrisiken auszuschließen, gibt es<br />

die Maschinenrichtlinie 2006/24/EG. Sie regelt einheitliche Sicherheitsstandards<br />

von Maschinen in der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Zum Beispiel darf es nur möglich sein, eine Maschine nach einem<br />

Stillstand durch das absichtliche Betätigen einer dafür vorgesehenen<br />

Befehlseinrichtung wieder in Gang zu setzen. Dies gilt dann, wenn<br />

durch einen selbstständigen Wiederanlauf Gefahr für Personen<br />

besteht.<br />

74 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

01 Klassischer Unterspannungsschutz: Das Unterspannungsmodul<br />

ist direkt mit dem Hauptstromkreis des Schutzschalters<br />

verbunden und befindet sich vor dessen Kontaktsystem<br />

Hier kommt der Kombi-Schutzschalter Typ 3120 mit Unterspannungsmodul<br />

ins Spiel. Er vereint mehrere Funktionen in einer<br />

Komponente. Zum einen dient er um Maschinen ein- und auszuschalten.<br />

Zum anderen sorgt ein thermisches Auslöseelement im<br />

Überlastfall für eine rechtzeitige Unterbrechung des Stromkreises.<br />

So verhindert der Schutzschalter Überhitzungsschäden. Neben diesem<br />

Überlastschutz sorgt das Unterspannungsmodul im Falle eines<br />

Spannungsausfalls für eine sichere und dauerhafte Unterbrechung<br />

Netz<br />

1.1 2.1<br />

U<br />

KOMBI-SCHUTZSCHALTER MIT<br />

GALVANISCH GETRENNTEM UN-<br />

TERSPANNUNGSMODUL BIETEN<br />

DAS PLUS AN SICHERHEIT<br />

des Stromkreises. Das Betätigungselement des Schutzschalters<br />

springt dabei umgehend in die Aus-Stellung. Auch bei Spannungswiederkehr<br />

bleibt es in dieser Position. Ein erneuter und bewusster<br />

Einschaltvorgang ist notwendig, um die Maschine wieder in Gang<br />

zu setzen. Selbst falls ein Gegenstand oder eine Person das Betätigungselement<br />

blockieren, trennt der Schutzschalter mit Hilfe der<br />

sogenannten Freiauslösung den Stromkreis sicher.<br />

01<br />

1.2 2.2<br />

Last<br />

KLASSISCHER UNTERSPANNUNGSSCHUTZ<br />

Bei vielen maschinellen Anwendungen ist ein Unterspannungsschutz<br />

vorgeschrieben, der die Anwender bei einer Spannungswiederkehr<br />

vor der Gefahr eines unerwarteten Wiederanlaufs schützt.<br />

Im klassischen Fall ist das Unterspannungsmodul dabei direkt mit<br />

dem Hauptstromkreis des Schalters oder Schutzschalters verbunden<br />

und befindet sich vor dessen Kontaktsystem. Dadurch kann der<br />

Betreiber die Maschine erst dann einschalten, wenn Spannung anliegt.<br />

Denn im Unterspannungsmodul ist eine Spule verbaut, die<br />

beim Anlegen einer Spannung ein magnetisches Feld erzeugt und<br />

somit den Einschaltvorgang freigibt. Liegt keine Spannung an, gibt<br />

es auch kein magnetisches Feld. In diesem Fall ist ein Einschalten<br />

nicht möglich.<br />

Bei einem Spannungsausfall während des Betriebes wird das<br />

vorhandene Magnetfeld abgebaut und die Auslösemechanik veranlasst<br />

eine Öffnung des Stromkreises. Außerdem springt das Bedienelement<br />

in die Aus-Stellung. Bei Wiederkehr der Spannung bleibt es<br />

in dieser Stellung. Es ist ein bewusster Einschaltvorgang notwendig,<br />

um die Maschine erneut in Gang zu setzen.


-<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

„DAS ZAUBERWORT<br />

HEISST FUNKTIONS-<br />

INTEGRATION“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Weniger Bauteile bei gleicher oder<br />

höherer Funktionalität in der<br />

Anwendung – das ist eine Anforderung,<br />

die sich in der Konstruktion<br />

von Maschinen immer wieder stellt.<br />

Dahinter stehen begrenzter<br />

Bauraum, Leichtbau- und natürlich<br />

auch Kostenvorgaben. Die Lösung:<br />

Funktionsintegration! Funktionsintegration<br />

ist zum Beispiel in vielen<br />

Anwendungen ein schlagendes<br />

Argument für Kunststoffbauteile,<br />

aber auch – wie hier im Fall von<br />

Kombi-Schutzschaltern – für<br />

elektrotechnische Komponenten.<br />

„UNSER KOMBI-SCHUTZ-<br />

SCHALTER VEREINT<br />

FUNKTIONALITÄT UND<br />

SICHERHEIT“<br />

Stefan Hötzel, Junior<br />

Produktmanager, Sparte<br />

Equipment bei E-T-A<br />

Mich begeistert an Kombi-Schutzschaltern<br />

wie dem Typ 3120, welche<br />

Vielfalt an Funktionalität und<br />

Sicherheit in einer einzigen Komponente<br />

integrierbar ist. Neben der<br />

Ein-Ausschaltfunktion sowie des<br />

Überlast- und Unterspannungsschutzes<br />

lässt sich on Top ein Sicherheitsstromkreis<br />

über das galvanisch<br />

getrennte Unterspannungsmodul<br />

aufbauen. So ist es zum Beispiel<br />

möglich, eine Fernabschaltung mit<br />

Not-Aus-Schalter zu realisieren.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

02 Neben der<br />

Ein-Ausschaltfunktion<br />

sowie des<br />

Überlast- und<br />

Unterspannungsschutzes<br />

lässt sich<br />

mit dem Kombi-<br />

Schutzschalter Typ<br />

3120 on Top ein<br />

Sicherheitsstromkreis<br />

über das<br />

galvanisch<br />

getrennte<br />

Unterspannungsmodul<br />

aufbauen<br />

ZUSÄTZLICHER SICHERHEITSSTROMKREIS<br />

Es gibt außerdem weitere Einsatzmöglichkeiten für das Unterspannungsmodul. Eine<br />

davon ermöglicht den Aufbau eines Sicherheitsstromkreises. Das Unterspannungsmodul<br />

ist in dieser Ausführung zwar mechanisch mit dem Kombi-Schutzschalter<br />

gekoppelt, es ist aber nicht elektrisch mit dessen Hauptstromkreis verbunden, d.h.<br />

galvanisch getrennt. Dadurch lässt sich über die beiden herausgeführten Flachsteckanschlüsse<br />

eine vom Hauptstromkreis abweichende Spannung an das Unterspannungsmodul<br />

anlegen. Eine für Sicherheitsstromkreise gängige Spannung ist DC 24 V. Diese<br />

bietet klare Vorteile im Vergleich zur Spannung des Hauptstromkreises mit beispielweise<br />

AC 230 V. Zum einen ergeben sich Kosteneinsparungen, etwa durch einen geringeren<br />

Stromverbrauch. Zum anderen fällt DC 24 V unter die Kategorie Kleinspannung und ist<br />

deshalb berührungssicher. Gefährliche Stromschläge sind so ausgeschlossen.<br />

Ein renommierter Hersteller von Bohr- und Fräsmaschinen trifft mit diesem Aufbau<br />

zwei Sicherheitsvorkehrungen. Zum einen hat er im DC 24 V-Sicherheitsstromkreis<br />

einen Not-Aus-Schalter installiert. Bei Betätigung dieses Not-Aus-Schalters unterbricht<br />

die Stromzufuhr des Unterspannungsmoduls. Dadurch ist es möglich, die Maschine bei<br />

Gefahr aus der Ferne abzuschalten. Zum anderen schützt eine höhenverstellbare<br />

Schutzscheibe den Anwender vor umherfliegenden Spänen und Teilen. Diese ist mit<br />

einem Mikroschalter ausgestattet. Erst bei richtiger Positionierung der Schutzscheibe<br />

schließt der Mikroschalter den Stromkreis und versorgt somit das Unterspannungsmodul<br />

mit Spannung. Dadurch ist das Einschalten der Maschine möglich. Ebenso<br />

unterbricht der Mikroschalter den Stromkreis, falls die Schutzscheibe während des<br />

Betriebes geöffnet wird. Daraufhin schaltet das Unterspannungsmodul die Maschine ab.<br />

EINE KOMPONENTE – VIEL SICHERHEIT<br />

Clever eingesetzt vereint der Kombi-Schutzschalter Typ 3120 mit galvanisch getrenntem<br />

Unterspannungsmodul viel Sicherheit in einer einzigen Komponente. Überlast- und<br />

Unterspannungsschutz sind dadurch möglich. Auch der Aufbau eines zusätzlichen<br />

Sicherheitsstromkreises zur Realisierung weiterer Sicherheitsvorkehrungen – wie<br />

beispielsweise die Fernabschaltung mit Not-Ausschalter – ist damit einfach umsetzbar.<br />

Dies unterstützt Entwickler bei der systematischen Bauteilereduzierung, die einer der<br />

zentralen Schlüssel für eine kostensparende Konstruktion ist.<br />

Bilder: E-T-A<br />

www.e-t-a.de<br />

02<br />

76 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

TEILBARE KABELEINFÜHRUNGSLEISTEN<br />

NUN AUCH IP66 ZERTIFIZIERT<br />

Die patentierten, teilbaren Kabeleinführungsleisten KEL-ER von Icotek sind nun<br />

zusätzlich IP66 nach DIN EN 60529:2014-09 geschützt. Zertifizierungen wie Type<br />

Rating 4X, IP65, Ecolab und EN 45545-2 HL3 erhielt die Serie bereits zuvor und<br />

erfüllt die Zugentlastung nach DIN EN 62444. Die robuste KEL-ER eignet sich zur<br />

Kabeleinführung sowohl für Leitungen mit Stecker als auch für Leitungen ohne<br />

Stecker mit Durchmessern von 1,0 bis 35,0 mm.<br />

www.icotek.com<br />

GÜNSTIGE, PROFINET-FÄHIGE<br />

SENSORLEITUNGEN<br />

Autosen erweitert sein Zubehörsortiment mit günstigen<br />

Sensorleitungen. So gibt es z. B. die neuen Standard-Class-<br />

Sensorleitungen AA037-AA042 mit Schutzart IP67 auf<br />

autosen.com. Sie verfügen über ein patentiertes Dichtungskonzept,<br />

das Montagefehler oder Betriebsstörungen<br />

praktisch ausschließt. Nach oben hin wird das Programm<br />

mit den Profinet-fähigen Ethernet-Kabeln AA035 und<br />

AA036 für IO-Link-Systemarchitekturen erweitert – ebenfalls<br />

zu besonders günstigen Konditionen. Sie ermöglichen<br />

überdies eine einfache und schnelle Parametrierung der Sensoren. Auch die<br />

Sensoren des Herstellers sind – wo sinnvoll – ohne Aufpreis mit IO-Link-Schnittstelle<br />

ausgestattet. Nun ist auch eine passende Profinet-Verkabelung für raue<br />

Industrieumgebungen erhältlich.<br />

www.autosen.com<br />

SIGNALE LOGISCH VERTEILEN<br />

Die M8x1<br />

I/O-Verteiler von<br />

Escha haben eine<br />

aktive Logikfunktion.<br />

Durch eine fest<br />

vorgegebene Logik<br />

müssen sie nicht<br />

programmiert<br />

werden und sind<br />

unmittelbar<br />

einsatzbereit.<br />

Sie platzieren Intelligenz nahe an Sensoren und<br />

übermitteln vorverarbeitete Signale an eine<br />

zentrale Steuerungseinheit. Die einzelnen<br />

Steckplätze sind dabei über verschiedene fixe<br />

Kombinationen aus Und- und Oder-Logik verknüpft.<br />

Logikverteiler können zur Verbindung<br />

zwischen herkömmlichen Passivverteilern und<br />

Steuereinheit auf ein ungeschirmtes 4- oder<br />

5-poliges Sensorkabel zurückgreifen, das flexibel<br />

verlegt werden kann. Die Verteiler können bei<br />

engen Platzverhältnissen eingesetzt werden, z. B.<br />

bei Greifern, Robotern oder kompakten Handlingseinheiten.<br />

Durch mehrere Befestigungsbohrungen<br />

können sie in unterschiedlichen Einbausituationen<br />

montiert werden. Bezeichnungsschildträger an<br />

allen Steckplätzen erleichtern Markierung und<br />

Zuordnung. Mit einem Simulationsstecker lassen<br />

sich freie Ports beschalten.<br />

www.escha.net<br />

HANNOVER MESSE <strong>2018</strong><br />

23.–27. April <strong>2018</strong><br />

Halle 11,Stand C03<br />

INNOVATIVE SYSTEMLÖSUNGEN<br />

+made by Lapp.<br />

Ihr Bedarf, unser Angebot. Als führender Systemanbieter entwickelt, produziert und liefert die Lapp<br />

Gruppe Verbindungslösungen rund um die Kabeltechnologie. Ob für Industrie 4.0, Automatisierung<br />

oder Maschinen- und Anlagenbau, ob für Energieversorgung, Mobilität oder die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie: Lösungsorientiert und kompetent ist Lapp mit 17Fertigungsstandorten<br />

auf vier Kontinenten und Vertriebspräsenzen in rund 140 Ländern für Sie vor Ort.<br />

lappkabel.de


SPECIAL<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

SPECIAL


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

GENERATIVES<br />

DESIGN<br />

macht`s möglich<br />

200 Millionen Dollar! Soviel Treibstoffkosten<br />

sparen Fluggesellschaften im Idealfall dank des<br />

futuristisch anmutenden gräulichen Bauteils,<br />

das Andreas Bastian auf seinem Zeigefinger<br />

balanciert. Was der Wissenschaftler da so lässig<br />

präsentiert, ist das Ergebnis eines einjährigen<br />

Entwicklungsprozesses.<br />

Autor: Mikey Wakefield, Autodesk<br />

LIVE@<br />

Der aus Magnesium gefertigte Sitzrahmen für den<br />

Einsatz in Verkehrsflugzeugen ist mit nur noch<br />

766 g insgesamt 906 g oder 56 % leichter als sein<br />

derzeit im Flugzeugbau standardmäßig eingesetztes<br />

Pendant. In der Luftfahrt, in der jedes Gramm<br />

zählt, kommt das einer Revolution gleich, denn bei gut<br />

200 bis 600 Sitzen pro Maschine summiert sich diese Gewichtsersparnis<br />

schnell. Bei einem Airbus A321, einem<br />

der meist verkauften Verkehrsflugzeuge am Markt, kommen<br />

so stattliche 214 kg pro Flugzeug zusammen. Beim<br />

großen Bruder Airbus A380 ganze 557 kg. Das senkt nicht<br />

nur den Treibstoffverbrauch der Maschinen merklich, es<br />

schont auch die Umwelt. Ein A321 verbraucht so fast 10 t<br />

weniger Kerosin pro Jahr, ein A380 spart 63 t. Die kleine<br />

Maschine stößt dank des geringeren Gewichts fast 29 t<br />

weniger Kohlenstoffdioxid aus. Beim zweistöckigen A380<br />

fallen sogar 190 t weg. Auf die gesamte Flotte einer Airline<br />

gerechnet ergeben sich so, über eine durchschnittliche<br />

Einsatzzeit pro Flugzeug von 20 Jahren, enorme<br />

Summen.<br />

ALGORITHMUS UNTERSTÜTZT<br />

DIE KONSTRUKTION<br />

Ebenso beeindruckend wie der eigentliche Effekt des Sitzrahmens<br />

ist sein Entstehungsprozess. Andreas Bastian<br />

arbeitet im Pier 9 Technology Center von Autodesk in San<br />

Francisco. Wie in den anderen auf der ganzen Welt verteilten<br />

Technologiezentren von Autodesk – Mitte Februar<br />

wurde mit der Autodesk Advanced Manufacturing Facility<br />

(AMF) in Birmingham die erste Einrichtung dieser Art<br />

in Europa eröffnet – arbeiten Forscher und Entwickler<br />

der Firma dort an innovativen Projekten und Herausforderungen<br />

aus der Praxis. Das Ziel: gemeinsam mit Partnern<br />

aus Wissenschaft und Industrie neue Technologien<br />

und moderne Fertigungsmethoden im produktiven Einsatz<br />

zu etablieren.<br />

Genau dieser Ansatz führte beim Entwurf des federleichten<br />

Sitzrahmens zum Erfolg. Schon in der Konstruktionsphase<br />

wurde die Gitter- und Oberflächenstruktur<br />

des Rahmens von den Konstrukteuren in Autodesk<br />

Netfabb – einem speziell für additive Fertigungsmethoden<br />

entwickelten Designprogramm – per Software-Algorithmus<br />

vollautomatisch optimiert.<br />

In diesem Prozess, der auch als generatives Design<br />

bezeichnet wird, erarbeitete das Programm eigenständig<br />

einen Entwurf. Dieser basierte auf genauen Bedingungen,<br />

die Bastian und sein Team zuvor definiert hatten.<br />

Der Sitzrahmen sollte zwar dieselbe Stabilität wie die<br />

derzeit am Markt verfügbaren Modelle aufweisen, dabei<br />

aber nur einen Bruchteil ihres Gewichts auf die Waage<br />

bringen. Das vom Algorithmus berechnete Resultat ist<br />

eine verwindungssteife Struktur, die menschliche<br />

Konstrukteure und Ingenieure aufgrund ihrer hohen<br />

Komplexität so nicht entwerfen, geschweige denn jemals<br />

zeichnen hätten können.<br />

3D-DRUCK O<strong>DER</strong> GUSSVERFAHREN?<br />

Das computergenerierte Design brachte allerdings eine<br />

ganz neue Herausforderung mit sich. Seine komplexe<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 79


-<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

01<br />

02<br />

Gitterstruktur ließ sich nicht bzw. nur sehr schwer und damit kostenintensiv mit<br />

klassischen Fertigungsmethoden wie dem Metallguss reproduzieren. Auch die<br />

Idee, die Sitzrahmen im rein additiven Verfahren, also per 3D-Metalldruck, zu<br />

fertigen, verwarfen die Konstrukteure schnell.<br />

Zwar entwickeln sich additive Fertigungsverfahren rasant weiter, trotzdem bringen<br />

sie, gerade bei der Verarbeitung metallischer Werkstoffe, immer noch Einschränkungen<br />

mit sich. So ist im Vergleich zu klassischen Fertigungsmethoden die<br />

Zahl der möglichen Materialen noch stark begrenzt. Während hunderte verschiedene<br />

Legierungen im Metallgussverfahren verarbeitet werden können, beschränken<br />

sich 3D-Metall-Druckverfahren heute auf weniger als ein Dutzend Materialen.<br />

Das reduziert die Flexibilität gedruckter Designs.<br />

Weitere limitierende Faktoren waren die Größe des Rahmens und die voraussichtlichen<br />

Produktionskosten im additiven Fertigungsverfahren. Dieses Beispiel<br />

macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Konstrukteure und Entwickler heute,<br />

gerade bei der Einbeziehung innovativer Verfahren, schon in der Designphase<br />

die schlussendlichen Fertigungsmethoden mitdenken.<br />

„Die additive Fertigung hat ein riesiges Potential, die Zukunft der Produktion zu<br />

bestimmen. Für Produktentwickler und Konstrukteure ist sie aber immer noch<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> DEFINIERT DIE<br />

BEDINGUNGEN, DIE SOFTWARE ERAR-<br />

BEITET EINEN OPTIMIERTEN ENTWURF<br />

01 Komplexe Geometrie des Sitzrahmens<br />

aus Magnesiumguss<br />

02 Positivformen der Sitzrahmen aus<br />

Kunststoff, aus diesen Vorlagen wurden in<br />

direkter Folge Keramikgussformen für die<br />

Herstellung der eigentlichen Sitzrahmen im<br />

Metallgussverfahren gefertigt<br />

03 Herstellung eines Magnesium-Sitzrahmens<br />

im Metallgussverfahren in einer<br />

Keramikgussform<br />

„DIE DIGITALISIERUNG DES<br />

PRODUKT-ENTWICK-<br />

LUNGSPROZESSES SETZT<br />

SCHIER UNGLAUBLICHE<br />

POTENZIALE FREI“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

SPECIAL<br />

ein extrem neues Konzept“, sagt Andreas Bastian. Das Metallgussverfahren wurde<br />

dagegen über Jahrtausende perfektioniert. Zahllose Experten, Ingenieure, Gießereien<br />

und Fabriken verfügen hier über tiefgreifendes Fachwissen. Das ist unglaublich<br />

wertvoll, gerade auch bei besonders aufwändig zu fertigenden Bauteilen wie<br />

unserem Sitzrahmen“, erklärt Bastian.<br />

KOMBINATION <strong>DER</strong> VERFAHREN SORGT<br />

FÜR INNOVATION<br />

Die Lösung brachte eine Kombination beider Verfahren. Denn die Serienfertigung<br />

von Bauteilen im Metallgussverfahren steht der initialen Entwurfsgestaltung<br />

per generativem Design keinesfalls entgegen. Auch additive Methoden, wie<br />

der 3D-Druck können in einer früheren Projektphase wichtige Impulse geben,<br />

die sich später mit bewährten Mitteln im größeren Stil umsetzen lassen.<br />

Weil sich im 3D-Druckverfahren viel einfacher komplexe Gitterstrukturen<br />

schaffen lassen als im klassischen Gussverfahren, druckte das Team um<br />

Der Kombination digitaler Entwicklungsverfahren<br />

und innovativer<br />

Konzepte wie generatives Design<br />

gehört die Zukunft. Auch das Zusammenspiel<br />

klassischer Fertigungsverfahren<br />

und additiver Methoden hat<br />

großes Potenzial. Konstrukteure<br />

sollten diese allerdings schon in der<br />

Entwurfsphase berücksichtigen und<br />

die Produktion schon frühzeitig<br />

mitdenken. Die notwendigen<br />

Werkzeuge dafür stehen ihnen<br />

längst zur Verfügung.<br />

80 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

Andreas Bastian zunächst Positivformen der Sitzrahmen aus<br />

Kunststoff. Kunststoff statt Metall deshalb, weil es viel günstiger,<br />

schneller und unkomplizierter zu verarbeiten ist. Aus diesen Vorlagen<br />

wurden in direkter Folge Keramikgussformen für die Herstellung<br />

der eigentlichen Sitzrahmen im Metallgussverfahren<br />

gefertigt. Große Stückzahlen lassen sich so viel einfacher und vor<br />

allem günstiger realisieren.<br />

Für die tatsächliche Fertigung der Sitzrahmen holten sich die<br />

Entwickler von Autodesk Unterstützung von einer spezialisierten<br />

Partnerfirma: der Gießerei Aristo Cast in Michigan. „Wir waren<br />

gleich von der Idee von Andreas und Autodesk begeistert. Auch wir<br />

haben dabei viel über fortschrittliches Design und Optimierungsmöglichkeiten<br />

im Fertigungsprozess gelernt. Beides sind für unsere<br />

Branche noch weitgehend neue Ansätze“, erklärt Paul Leonhard<br />

von Aristo Cast.<br />

Anstatt wie bisher geplant bei der Herstellung des Sitzrahmens<br />

auf das im Flugzeugbau weitverbreitete Aluminium zu setzen, empfahlen<br />

die Experten aus Michigan eine Fertigung aus Magnesium.<br />

Zwar verkomplizierte das den Herstellungsprozess, versprach aber<br />

eine zusätzliche Gewichtsersparnis von 35 % gegenüber einer Aluminiumvariante.<br />

Was im klassischen Designprozess die Entwickler<br />

und Konstrukteure aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften<br />

zurück an das Reißbrett verdammt hätte, war im von<br />

Bastian und seinem Team gewählten digitalen Ansatz kein<br />

Problem. Ein erneuter Durchlauf in Autodesk Netfabb unter Berücksichtigung<br />

des neuen Fertigungsmaterials bestätigte die ge-<br />

03<br />

wünschten Eigenschaften des Entwurfs: vergleichbare Stabilität bei<br />

viel geringerem Gewicht. Der Serienfertigung der Leichtbau-Sitzrahmen<br />

aus Magnesium steht damit nichts mehr im Wege.<br />

Bilder: Autodesk<br />

www.autodesk.de<br />

INDUSTRIE<br />

Im Fokus des ISO GPS-Systems – Für Konstruktion und Produktion<br />

Die modular aufgebaute Fachmodul-Staffel vermittelt praxisnah und in Ergänzung zu bestehenden Nachschlagewerken. Durch viele Beispiele<br />

und Übungen untermauert sie die elementaren Grundsätze der ISO GPS-Normen und deren Anwendung.<br />

Module<br />

• Einführung ISO 8015 und ISO 14405<br />

• Grundsatz der Unabhängigkeit Hüllbedingung<br />

und Zweipunktmass<br />

• Anwendung des ISO-Toleranzsystems<br />

• Grundlagen der normgerechten Bemassung<br />

• Normgerechte Bemassung für den Einbau<br />

von Maschinenelementen<br />

• Normgerechtes Erstellen von<br />

technischen Zeichnungen<br />

• Anwendung der Mass-, Form- und Lagetoleranzen<br />

verfügbar ab dem Q3 <strong>2018</strong><br />

• Maximum-Material-Bedingung<br />

verfügbar ab dem Q4 <strong>2018</strong><br />

Swissmem Berufsbildung<br />

Brühlbergstrasse 4<br />

8400 Winterthur<br />

Telefon +41 52 260 55 00<br />

www.swissmem-berufsbildung.ch


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

LIVE@<br />

DURCHGÄNGIGE<br />

DATEN<br />

DRUCKFRISCH<br />

SPECIAL<br />

Mehr Freiheiten bei der Konstruktion, mehr<br />

Kosteneffizienz und weiterreichende<br />

Digitalisierung – dort, wo andere<br />

Fertigungsverfahren an ihre Grenzen stoßen,<br />

eröffnet der 3D-Druck neue Möglichkeiten. Als<br />

Basis sind 3D-Modelle notwendig, die hohe<br />

Anforderungen an Konstruktions- und<br />

Simulationstools stellen.<br />

Der Begriff additive Fertigung ist umfassender als 3D-Druck<br />

und ist für das Produktionsverfahren, das die gesamte<br />

Wertschöpfungskette betrifft etwas treffender. Schon bei<br />

der Erstellung von 3D-Datensätzen mit softwaregestützten<br />

Methoden muss additive Fertigung mitgedacht werden und sich<br />

dann weiter über die Bauteiloptimierung, den Druckvorgang selbst<br />

sowie die Nachbearbeitung der gedruckten Teile erstrecken. Um die<br />

dreidimensionalen, physischen Teile aus sehr dünnen Schichten<br />

aufeinander drucken zu können, werden die 3D-Modelle am Bild-<br />

schirm zunächst in Schichten zerlegt. Daraus wird ein Code generiert,<br />

der zum Steuern der Druckmaschine dient. Der große Vorteil:<br />

Die neuesten Maschinen in der additiven Fertigung können schnell<br />

und ohne große Umrüstzeiten jede gewünschte Produktionsmenge<br />

herstellen – bis hin zu Losgröße 1. Es ist momentan besonders interessant,<br />

den 3D-Druck bei kleineren Mengen einzusetzen, da die<br />

durchschnittlichen Stückkosten konstant bleiben. Bei großen<br />

Stückzahlen (Massenfertigung) dagegen bringen die üblichen Fertigungsverfahren<br />

weiterhin durch Economies of Scale Vorteile – zumindest<br />

noch für eine gewisse Zeit. Es zeichnet sich ganz klar ab,<br />

dass auf lange Sicht gesehen der technologische Fortschritt und<br />

sein Optimierungspotenzial die Gewinnspanne der additiven Fertigung<br />

auch bei einer großen Produktionsmenge maximiert. Da die<br />

Stückkosten beim 3D-Druck kontinuierlich reduziert werden, kann<br />

ab einer bestimmten Menge zu den gleichen Kosten produziert<br />

werden wie heute mit der traditionellen Massenfertigung.<br />

Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2017 sind Wachstumsmärkte<br />

für die additive Fertigung vor allem Luftfahrt, Medizin und<br />

Konsumgüter. Die Vorteile des Verfahrens kommen hier besonders<br />

zum Tragen: Massen-Individualisierung wird einfacher. Individuelle<br />

Teile oder Kleinserien können auf Kundenwunsch in kürzester<br />

Zeit gefertigt, die Produktion einer schwankenden Marktnachfrage<br />

schnell angepasst werden. Durch 3D-Druck wird es möglich, die<br />

82 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


«Ungefähr»<br />

genügt<br />

nicht allen<br />

Über die 3DExperience Plattform können alle Akteure vernetzt und Konstruktionsdaten<br />

unternehmens- und abteilungsübergreifend verwaltet werden<br />

statt<br />

Fertigung in gewissem Umfang zu dezentralisieren: Bauteile und auch Ersatzteile<br />

können je nach Bedarf und vor Ort gefertigt werden, was sowohl Lager- als auch<br />

Transportkosten reduziert.<br />

KOMPLEXE UND ORGANISCHE FORMEN<br />

REDUZIEREN GEWICHT<br />

UM ALLE POTENZIALE <strong>DER</strong> ADDITIVEN FERTIGUNG<br />

ZU NUTZEN, IST EINE VERNETZUNG VERSCHIEDE-<br />

NER TOOLS UNBEDINGT NOTWENDIG<br />

War die Konstruktion früher durch viele Restriktionen aufgrund der Herstellungsverfahren<br />

beschränkt, lassen sich mit dem 3D-Druck jetzt auch komplexe und<br />

schwierige Geometrien realisieren. So werden auch organische Formen möglich,<br />

die sich an der Natur orientieren und optimal auf die Anforderungen der Konstruktion<br />

angepasst werden können. Diese bionische Konstruktionsmethodik<br />

kombiniert mit 3D-Druck reduziert Materialgewicht und Gesamtmaterialverbrauch<br />

einzelner Teile laut Bitkom-Studie um bis zu 90 %. Nach einem Rechenbeispiel<br />

kann bei einem Airbus A350 durch Leichtbau bis zu eine Tonne Gewicht gespart<br />

werden – das verringert auch den CO 2<br />

-Ausstoß. Insgesamt lassen sich dabei<br />

durch additive Fertigung bis zu 70 % der Produktionszeit und 80 % der Herstellungskosten<br />

einsparen.<br />

Eine Studie zu Chancen und Risiken von Additive Manufacturing für die deutsche<br />

Werkzeugmaschinenindustrie, vom VDW in Auftrag gegeben, zeigt, dass sich die<br />

Fertigungstechnik aus diesen Gründen auch immer mehr in die bestehende Wertschöpfungskette<br />

der Metallbearbeitung integrieren wird. In Deutschland sind bereits<br />

innovative Lösungen im Einsatz. Ein Beispiel dafür ist eine kombinierte Fräs-<br />

Druckmaschine, die spanende mit additiver Fertigung vereint – und damit auch die<br />

Vorteile beider Verfahren kombiniert. Mit einer 5-Achs-Fräsmaschine können jetzt<br />

Supportstrukturen gefertigt werden. Roboter können die Laser-Sintermaschine einstellen<br />

und die optimale Position im Pulverbett erkennen – so entsteht kein Verzug.<br />

Dann kann die Nachbereitung der additiv gefertigten Werkstücke mit einer kombinierten<br />

Maschine automatisiert durchgeführt werden. In der Luftfahrt zum Beispiel<br />

lassen sich durch diese Technologien die benötigten Teile im Hinblick auf Kosten,<br />

Performance und Gewicht besonders effektiv fertigen.<br />

960-565d-08.16<br />

Mit hochpräzise justierten Werkzeugen<br />

sind Sie auf der sicheren Seite. Regelmäßige<br />

Stichproben minimieren fehlerhafte<br />

Verschraubungen – dies erlaubt optimale<br />

Fertigungsprozesse und damit eine<br />

deutliche Verbesserung des ROI.<br />

Wie Sie mit Lösungen von Kistler Ihre<br />

Prozesssicherheit erhöhen, zeigen wir<br />

Ihnen vom 24. bis 27. April <strong>2018</strong><br />

in Stuttgart auf der Control, Halle 7,<br />

Stand 7313.<br />

www.kistler.com


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

„SYMBIOSE <strong>DER</strong><br />

ENTWICKLUNGEN“<br />

Martina Heimerl,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

So ist das mit neuen Verfahren, sie<br />

stehen nicht für sich allein,<br />

sondern erfordern bzw. bedingen<br />

Entwicklungen in vielen Bereichen.<br />

Gefragt sind neue Werkstoffe,<br />

Software, Maschinen usw. Idealerweise<br />

gehen die Entwicklungen in<br />

den unterschiedlichen Gebieten<br />

Hand in Hand und treiben sich<br />

gegenseitig an.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

NEUE SOFTWARE HILFT, POTENZIAL VOLL AUSZUSCHÖPFEN<br />

Eine moderne Konstruktionssoftware alleine ist nicht mehr ausreichend, um alle Potenziale<br />

der additiven Fertigung zu nutzen. Unbedingt notwendig ist eine Vernetzung<br />

verschiedener Tools. Für ein agiles Gesamtsystem ist eine durchgängige Datenbasis<br />

wichtig, die den gesamten Prozess digital und dreidimensional abbilden kann. Über eine<br />

Plattform wie die 3DExperience Plattform von Dassault Systèmes können alle Akteure<br />

vernetzt und Konstruktionsdaten unternehmens- und abteilungsübergreifend verwaltet<br />

werden. Das bedeutet: Sie alle haben Zugang zu denselben Daten. Kombiniert<br />

mit additiver Fertigung können weltweit an unterschiedlichen Standorten die gleichen<br />

Hochleistungsbauteile in einheitlicher Qualität hergestellt werden.<br />

Diese optimierten Teile wären ohne die Verzahnung der CAD- und Simulationswerkzeuge<br />

mit dem Produktionsprozess nicht möglich: Simulationen helfen dem Konstrukteur<br />

dabei, neue, kreative Entwürfe anzufertigen. Das funktioniert, indem die 3D-Simulationsanwendung<br />

direkt auf die Konstruktionsdaten aus dem bestehenden CAD-Programm<br />

zugreift und auf Knopfdruck errechnet, ob verschiedenste physikalische Kriterien<br />

wie Festigkeit, Wärmeleitung, Rheologie erfüllt werden. Ist das nicht der Fall, wird die<br />

Konstruktion so lange innerhalb der Simulation verändert, bis die genannten Eigenschaften<br />

stimmen und eine für die Fertigung sinnvolle Konstruktion und Produktionsweise<br />

entstanden ist. Die Simulation begleitet den gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozess<br />

und ermöglicht eine schnelle Analyse. Mit ihrer Hilfe sind Unternehmen in der<br />

Lage, unterschiedliche Anforderungen der Märkte und Kunden zu berücksichtigen.<br />

Durch das Digitalisieren älterer Maschinen lässt sich schließlich die gesamte Produktion<br />

in die Cloud bringen und über die Plattform einbinden. Retrofit heißt diese Nachrüstung<br />

mit Sensoren, Kommunikations-Servern oder modernerer Software. Mit geringem<br />

Kostenaufwand ist es dadurch möglich, eine durchgehend transparente Fertigung<br />

zu schaffen, in der Probleme und Fehler sofort erkannt werden können. Unternehmen,<br />

die all diese Voraussetzungen geschaffen haben, können mit Ideen experimentieren<br />

und auch mal ein Risiko eingehen. Nur so bleiben sie handlungsfähig und werden in<br />

der Lage sein, herauszufinden, welche Lösungen in Zukunft für sie funktionieren und<br />

wie sie neue Fertigungsverfahren wie die additive Fertigung gewinnbringend einbinden<br />

können – das ist ein wesentlicher Schritt zur Fabrik der Zukunft.<br />

Bilder: agsandrew/Fotolia.de, Dassault Systèmes<br />

www.3ds.com<br />

IMPRESSUM<br />

SPECIAL<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl<br />

(mh), Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.heimerl@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />

Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Anette Fröder, Sonja Schirmer<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 48: gültig ab 1. Oktober 2017<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser<br />

Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim<br />

Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken etc.)<br />

und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das<br />

umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies<br />

umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung in<br />

Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />

z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD<br />

und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt<br />

werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

84 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

CAD-PRODUKT-KONFIGURATOR AUSGEBAUT<br />

Als Hersteller für Präzisions- und Sicherheitskupplungen ist die<br />

3D-Darstellung der Produkte auch für die R+W Antriebselemente<br />

von hohem Wert. Interessierte Vertriebsmitarbeiter, Käufer und/<br />

oder Zulieferer auf Kundenseite erhalten über den CAD-Produktkonfigurator<br />

eine berechenbare Darstellung ihrer individuell<br />

angepassten Kupplung, die sie mit passenden Präsentationswerkzeugen<br />

zoomen, drehen und mit einer 2D-Darstellung<br />

vergleichen können. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit,<br />

mit einem Klick das generierte CAD-Modell in das eigene CAD-System<br />

zu übergeben. Das Online-CAD-Tool reduziert die Entwicklungszeit<br />

und erhöht die Produktivität. Um den Weg zum Produktkauf<br />

zu vereinfachen, gibt es seit kurzer Zeit die neue, zusätzliche<br />

Funktion „Anfrage“. Mit wenigen Klicks kann die konfigurierte<br />

Kupplung direkt bei R+W angefragt werden. Durch die vorherige<br />

Anmeldung im Downloadcenter werden die Kundendaten<br />

automatisch ausgefüllt und mit dem Produkt verknüpft. Die<br />

Anzahl kann beliebig eingetragen werden und am Schluss<br />

übermittelt der Sende-Button die Daten an das Vertriebsteam.<br />

ONLINE-TOOLS ZEIGEN DIE LEBENSDAUER<br />

ADDITIV GEFERTIGTER LAGER<br />

LIVE@<br />

Igus bietet Online-Tools an, mit denen die Gebrauchsdauer<br />

von individuell additiv gefertigten Gleitlagern<br />

aus Tribo-Polymeren angezeigt werden kann. Die<br />

Angaben werden auf Basis der Forschungs- und<br />

Prüfergebnisse des hauseigenen Testlabors gemacht.<br />

10 000 Tests jährlich liefern dabei die Datenbasis für den Online-<br />

Lebensdauerrechner (www.igus.de/iglidur-experte). In vier<br />

Schritten werden die Anforderungen an die Lagertechnik erfasst<br />

und anschließend wird eine Eignungs- und Lebensdaueranalyse<br />

aller Werkstoffe online zur Verfügung gestellt. Die Berechnung ist<br />

dabei sowohl für im Spritzguss produzierte Iglidur-Gleitlager als<br />

auch für 3D-gedruckte Lager verfügbar. Das Angebot des Unternehmens<br />

umfasst sechs Tribo-Filamente für das FDM-Verfahren<br />

sowie zwei<br />

Werkstoffe für das<br />

Selektive Lasersintern.<br />

Aus ihnen<br />

können Gleitlager<br />

hergestellt<br />

werden. Über den<br />

3D-Druck-Service<br />

lassen sich<br />

Prototypen oder<br />

Sonderteile für<br />

Kleinserien schnell<br />

und günstig<br />

produzieren.<br />

www.igus.de<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 4/<strong>2018</strong><br />

AMA Service, Wunstorf3<br />

Atlanta Antriebssysteme,<br />

Bietigheim-Bissingen27<br />

ATOS, I-Sesto Calende17<br />

Duboschweitzer, Haltern am See89<br />

E-T-A, Altdorf67<br />

Eichenberger Gewinde AG, CH-Burg31<br />

Elatech, I-Val Brembilla19<br />

Euchner, Leinfelden-Echterdingen65<br />

Faulhaber, Schönaich Halfcover<br />

Goodfellow, Bad Nauheim87<br />

Gutekunst, Metzingen71<br />

Harting, Minden25<br />

Hatz, Ruhstorf43<br />

HIWIN, Offenburg57<br />

Igus, Köln58<br />

KISSsoft, CH-Bubikon85<br />

Kistler, CH-Winterthur83<br />

Koyo Deutschland, Hamburg9<br />

Lapp, Stuttgart77<br />

Layher, Kirchberg54<br />

Lee, Sulzbach53<br />

maxon motor, München 4.US<br />

Mayr, Mauerstetten23<br />

Mulco-Europe, Garbsen21<br />

Murrelektronik, Oppenweiler59<br />

Nachi Europe, Krefeld7<br />

Novotechnik, Ostfildern69<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim75<br />

Pöppelmann, Lohne29<br />

R+W, Klingenberg33<br />

Reiff, Reutlingen93<br />

Rodriguez, Eschweiler35<br />

Rotor Clip, USA-Somerset47<br />

Scanwill, DK-Albertslund73<br />

Schaeffler Technologies, Homburg13<br />

Schall, Frickenhausen41<br />

Schmidt-Kupplung, Wolfenbüttel37<br />

Schunk, Lauffen 2.US<br />

Siemens AG, Nürnberg39<br />

Stauffenberg, Werdohl55<br />

Sumitomo (SHI), Markt Indersdorf5<br />

Swissmem Berufsbildung,<br />

CH-Winterthur81<br />

Turck, Mülheim63<br />

Turkish Machinery Exporters Union,<br />

TR-Istanbul 3.US<br />

Wittenstein alpha, Igersheim45<br />

Beilage:<br />

NTI AG, CH-Spreitenbach (Vollbeilage)<br />

WEKA MEDIA, Kissing (Teilbeilage)<br />

HMI <strong>2018</strong><br />

Halle 22<br />

Stand A64<br />

KISSsoft Highlights<br />

Fordern Sie noch heute eine kostenlose Testversion<br />

von KISSsoft unter www.KISSsoft.AG an!<br />

▪ Festigkeitsbewertung von asymmetrischen<br />

Verzahnungen<br />

▪ Verlagerungsrechnung für Kegel- und Hypoidräder<br />

▪ Schnittstelle zu GEMS TM mit Datenaustausch<br />

▪ Welleneditor mit Hintergrundzeichnung<br />

▪ Berechnung von konischen Druckfedern<br />

▪ und viele mehr ...<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 85<br />

Antriebstechnik_KISSsoft_Rel<strong>2018</strong>_90x130mm.indd 2 13.03.<strong>2018</strong> 14:53:00<br />

KISSsoft.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 09:11:49


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

LIVE@<br />

DURCHGÄNGIG<br />

ENTWICKELN –<br />

HYBRID FERTIGEN<br />

SPECIAL<br />

Völlig neue Bauteildesigns fertigen, die bisher so<br />

nicht gefertigt werden konnten, und dies extrem<br />

schnell, in einer Aufspannung und komplett<br />

endbearbeitet: Dies faszinierte Joachim H.<br />

Hoedtke und war seine Motivation für die<br />

Investition in die neue Technologie des Additive<br />

Manufacturing.<br />

Schon immer betrachtete sich die Firma Hoedtke als Vorreiter<br />

in der Branche – setzte schon in den 1970er Jahren auf Lasertechnik<br />

und profitierte von dem dadurch gewonnen<br />

Wissensvorsprung. „Als wir auf den Laser aufmerksam<br />

geworden sind, wurde er in der Metallbearbeitung noch gar nicht<br />

eingesetzt. Zunächst griffen wir das Laserschneiden auf. Dann das<br />

Laserschweißen“, erinnert sich Joachim H. Hoedtke, Geschäftsführer<br />

der Hoedtke GmbH & Co. KG. „Der nächste Schritt ist nun die addi-<br />

Autor: Claudia Dürr, Siemens AG, Erlangen<br />

tive Fertigung, bei der man im dreidimensionalen Raum einen<br />

Metallpulverstrahl mit dem Laser aufschmilzt.“<br />

Seit Ende 2014 hat Hoedtke eine Lasertec 65 3D von DMG Mori<br />

mit Sinumerik 840D SL CNC-Steuerung im Einsatz. Die Maschine<br />

ist eine besondere Form der Multitasking-Maschine. Sie kombiniert<br />

auftragende und abtragende Verfahren, konkret das generative<br />

Laserpulverauftragsschweißen (Directed Energy Deposition, kurz<br />

DED) und 5-Achs-Simultanfräsen in einer Aufspannung. Eingebunden<br />

ist die Maschine in eine durchgängige CAD/CAM-CNC-<br />

Prozesskette mit NX-Software für Hybrid Additive Manufacturing.<br />

Die NX-Software ist notwendig, um Werkstücke am Computer<br />

überhaupt für das Verfahren vorbereiten und die Verfahrwege für<br />

Auftragen und Abtragen der CNC berechnen zu können.<br />

AUFTRAGENDE UND ABTRAGENDE<br />

BEARBEITUNG IN EINER AUFSPANNUNG<br />

„Beim Laserpulverauftragsschweißprozess können wir in sehr<br />

kurzer Zeit sehr viel Material aufbringen. Wir können also mit einer<br />

hohen Produktivität ziemlich schnell Bauteile dreidimensional herstellen“,<br />

erläutert Vanessa Seyda, Technologieexpertin für additive<br />

Verfahren bei der Firma Hoedtke. Und Joachim H. Hoedtke ergänzt:<br />

„Das Faszinierende an der Kombination aus auftragender und<br />

abtragender Bearbeitung in einer Maschine ist, dass wir relativ grob<br />

additiv fertigen und anschließend eine hohe Genauigkeit mit dem<br />

86 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

01 Bei der Kombination aus auftragender und<br />

abtragender Bearbeitung in einer Maschine können<br />

Funktionsflächen in einer Aufspannung nachbearbeitet<br />

und zu höchster Präzision gebracht werden<br />

nach eingesetzter Düse bis zu 3 mm breite Schmelzspur mit rauer<br />

Oberfläche“, erklärt Vanessa Seyda. Um die für Funktionsflächen<br />

komplexer Bauteile geforderte Genauigkeit zu erreichen, ist also<br />

eine 5-achsige Fräsbearbeitung notwendig. Wichtig ist hierbei, dass<br />

während der Bearbeitung flexibel zwischen Laserpulverauftragsschweißen<br />

und Fräsen gewechselt werden kann. Nur so können<br />

Stellen bearbeitet werden, die später am fertigen Werkstück nicht<br />

mehr erreicht werden können.<br />

Die 5-Achs-Maschinenkinematik ermöglicht darüber hinaus<br />

auch das Positionieren des Teils während des additiven Aufbaus.<br />

01<br />

Fräsen erzielen.“ Funktionsflächen können also in einer Aufspannung<br />

nachbearbeitet und zu höchster Präzision gebracht werden.<br />

Die Lasertec 65 3D ist mit der Sinumerik 840D SL ausgestattet.<br />

Diese CNC ist aufgrund der bekannten Offenheit sowohl in den<br />

Bedienoberflächen als auch im Echtzeitbereich bestens für die effiziente<br />

Verknüpfung verschiedener Technologien zu Multitasking<br />

geeignet. Multitasking bezeichnet klassischerweise die Kombination<br />

mehrerer Bearbeitungstechnologien in einer Maschine wie dem<br />

Dreh-Fräsen oder Fräs-Drehen. Auch additive bzw. hybride<br />

Konzepte wie die Kombination aus Fräsen und Laserpulveraufragsschweißen<br />

sind im Prinzip als Multitasking zu betrachten.<br />

Der Vorteil des hybriden Maschinenkonzepts liegt auf der Hand:<br />

„Das Ergebnis des Laserpulverauftragsschweißens ist derzeit eine je<br />

DIE MASCHINE IST IN EINE<br />

DURCHGÄNGIGE CAD/CAE/CAM-<br />

CNC-PROZESSKETTE EINGEBUNDEN<br />

Durch diese Bewegung des Bauteiles mittels eines Dreh-Kipptischs<br />

kann beim DED-Prozess mit einer Lasertec 65 3D auf zusätzliche<br />

Stützstrukturen, die z. B. bei pulverbettbasierten Laserprozessen<br />

unumgänglich sind, verzichtet werden.<br />

DIE SOFTWARE UND <strong>DER</strong> PROZESS DAHINTER<br />

Soll auf einer hybriden Maschine gefertigt werden, muss der<br />

Design prozess den hybriden Ansatz unterstützen. Grundlage für<br />

die Planung der Werkzeugwege ist ein auf den DED-Prozess angepasstes<br />

CAD/CAM-System. Es gilt, eine geeignete Abarbeitungsstrategie<br />

für die additiven und subtraktiven Prozesse zu wählen und<br />

diese dann auch softwaretechnisch umzusetzen. Die NX-CAD/<br />

Wählen Sie aus<br />

über 70.000<br />

Katalogprodukten<br />

VonRaumschiffen<br />

bis hin zu Formel<br />

1-Wagen<br />

Metalle<br />

Legierungen<br />

Keramiken<br />

Polymere<br />

Verbundstoffe<br />

Verbindungen<br />

Goodfellow.indd 1 09.04.<strong>2018</strong> 07:38:12<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 87


-<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

02 Die CNC-Steuerung ist bestens für<br />

die effiziente Verknüpfung verschiedener<br />

Technologien zu Multitasking geeignet<br />

„DIE DURCHGÄNGI-<br />

GE DIGITALE PRO-<br />

ZESSKETTE WIRD<br />

ZUM MUSS“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

Fertigungsverfahren und damit auch<br />

Maschinen werden zunehmend<br />

komplexer werden. Das zeigt das<br />

Beispiel des Hybrid Additive Manufacturing<br />

eindrucksvoll. Wichtig ist<br />

dabei die Erkenntnis, dass diese<br />

Komplexität nur beherrscht, bzw. nur<br />

dann nutzenbringend sein kann,<br />

wenn dahinter ein durchgängiger<br />

CAD/CAE/CAM-CNC Prozess steht.<br />

02<br />

SPECIAL<br />

„UNSERE SOFTWARE- UND<br />

AUTOMATISIERUNGS-<br />

PRODUKTE BILDEN DIE<br />

BASIS NEUER MASCHI-<br />

NENKONZEPTE“<br />

Claudia Dürr,<br />

Siemens AG<br />

Der Maschinenbauer Hoedtke nutzt<br />

als einer der ersten Fertigungsbetriebe<br />

eine industrietaugliche<br />

generative Laserpulverauftragsschweißen-Komplettlösung.<br />

Die<br />

NX-CAD/CAM-Software mit dem<br />

Plugin für Hybrid Additive Manufacturing<br />

bietet ihm dafür die durchgängige<br />

Design- und Programmierlösung<br />

inklusive Postprozessor und<br />

Simulation für das Laserpulverauftragsschweißen<br />

und die Fräsbearbeitung<br />

in einer Aufspannung.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

CAM-Software mit dem Plugin für Hybrid Additive Manufacturing bietet hierfür eine<br />

durchgängige Design- und Programmierlösung inklusive Postprozessor und Simulation<br />

für das Laserpulverauftragsschweißen und die Fräsbearbeitung.<br />

„Für uns ist es natürlich von Vorteil, dass wir von der Konstruktion über die<br />

Programmierung bis hin zur Fertigung mit einer Softwarelösung arbeiten können“,<br />

sagt Vanessa Seyda. „Nur mit Siemens NX sind wir in der Lage, die Daten sowohl für<br />

den auftragenden als auch für den abtragenden Prozess vorzubereiten.“ Zahlreiche<br />

Simulations- und Analysefunktionen in NX ermöglichen die Optimierung von Bauteil<br />

und Prozess im Vorfeld der Teilegenerierung. „Die Simulation in der Software ist<br />

sehr wichtig, da jeder kleinste Stoß an der Spindel oder am Laserkopf enorme Schäden<br />

verursachen würde“, betont Steffen Heitmann, der bei der Firma Hoedtke sowohl NX<br />

als auch die Maschine bedient. Neben den additiven Entwicklungsschritten wie<br />

beispielsweise der Erarbeitung des CAD-Designs, der Analyse hinsichtlich Aufbaubarkeit,<br />

thermischer Einflüsse und mechanischer Eigenschaften, dem Generieren<br />

der Aufbaustrategie sowie der Laserbahnen können gleichzeitig auch alle Prozessschritte<br />

zur mechanischen Bearbeitung erstellt werden.<br />

Das in NX erstellte CNC-Programm wird dann direkt an die Maschine übertragen.<br />

„Die Siemens CNC Steuerung Sinumerik 840D SL greift auf den Server zu, das heißt,<br />

sobald das Postprogramm fertig ist, kann die Maschine das Programm unverzüglich<br />

laden“, so Steffen Heitmann. Nun kann die Sinumerik 840D SL in Verbindung mit<br />

den Sinamics-S120-Antrieben und den dazugehörigen Motoren die Werkzeug- und<br />

Teilebewegungen präzise abfahren. Die hybride Programmierlösung NX Hybrid<br />

Additive Manufacturing ermöglicht völlig neue Bauteildesigns: Wurde beispielsweise<br />

bisher ein Werkstück aus mehreren Baugruppen subtraktiv gefertigt, kann<br />

dieses Werkstück nun als Einzelteil designt werden.<br />

Bilder: Siemens<br />

www.siemens.com<br />

88 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


ENGINEERINGTOOL<br />

FÜR <strong>KONSTRUKTEUR</strong>E<br />

Mit ihrem Engineeringtool bietet die<br />

Firma Item Anwendern umfassende<br />

Unterstützung beim Konstruieren und<br />

Konfigurieren im Maschinen- und<br />

Betriebsmittelbau. Es kann ohne<br />

Programmiervorkenntnisse schnell<br />

genutzt werden. Das Tool greift auf<br />

alle Profile des MB-Systembaukastens,<br />

dazugehörige Verbindungstechnik<br />

sowie entsprechende Bodenelemente<br />

und Endkappen zurück. Bei der<br />

Auswahl und Kombination der einzelnen Komponenten nutzt die intelligente Software spezielle<br />

Berechnungstools und hinterlegte Filter. Das Programm findet die passende Konstruktionsvariante<br />

innerhalb weniger Sekunden. Manuelle Berechnungen sind nicht mehr nötig und Konstruktionsfehler<br />

ausgeschlossen. Der Anwender kann sich von jedem PC mit Internetanschluss aus einloggen,<br />

ein Software-Download ist nicht notwendig. Das Engineeringtool erstellt alle notwendigen Zeichnungen,<br />

Montageanleitungen und Projektdokumentationen. Auch Online-Bestellungen können<br />

sofort über das Tool vorgenommen werden.<br />

www.item24.de<br />

DIGITALISIERUNG IN <strong>DER</strong><br />

FERTIGUNG: NEUE TOOLS<br />

LIVE@<br />

Die aktuelle Version der<br />

Siemens-Software NX<br />

bietet neue Werkzeuge<br />

für die additive Fertigung,<br />

CNC-Bearbeitung,<br />

Robotik und Qualitätsprüfung. Sie<br />

ermöglicht die Digitalisierung der<br />

gesamten Teilefertigung mit nur<br />

einem End-to-End-System. Zu den<br />

erweiterten Automatisierungsmöglichkeiten<br />

für die computergestützte Fertigung zählen Roboterprogrammierung, Adaptive<br />

Milling und Werkzeugkonstruktion. Sie liefern branchenspezifische Technologien und ermöglichen<br />

es laut Anbieter, qualitativ hochwertige Produkte in kürzerer Zeit auf den Markt zu bringen. Das<br />

Werkzeug NX Machining Line Planner in Kombination mit der integrierten CAM-Software für<br />

formbasierte Bearbeitung bietet neue Möglichkeiten zur Fertigungsplanung in Branchen, die mit<br />

hohen Stückzahlen komplexe Teile fertigen, z. B. die Automobil- und Maschinenbauindustrie. Die<br />

neue Version unterstützt zudem End-to-End-Lösungen für die additive Fertigung und hilft dabei,<br />

3D-Druck in die Produktion zu überführen.<br />

www.siemens.com<br />

MODELLIERUNGSANWENDUNG MACHT GESAMTBILANZ VON<br />

PRODUKTEN UND LIEFERKETTEN TRANSPARENT<br />

Makersite hat eine Modellierungsanwendung entwickelt, die gleichzeitig die Herstellungskosten<br />

eines Produkts, seine Regelkonformität sowie den Energie- und Ressourcenverbrauch kalkuliert, und<br />

zwar fast in Echtzeit. Werden das Produktdesign oder der Produktionsprozess bzw. die Lieferkette<br />

verändert, aktualisieren sich diese Parameter entsprechend. Auf diese Weise können möglichst<br />

kostengünstige und ressourcensparende Produkte entwickelt bzw. vorhandene optimiert werden.<br />

Auf Makersite wurden mehrere Mio. Datenpunkte aus mehr als 20 nationalen und internationalen<br />

frei zugänglichen und kommerziellen Datenbanken mit Analysewerkzeugen vereint und cloudfähig<br />

gemacht. Unternehmen können dadurch gezielt die Daten nutzen, die sie für ihre Produkte benötigen,<br />

ohne komplette Datenbanken kaufen zu müssen. Sie können die Analyse direkt auf Makersite<br />

durchführen oder Daten und Anwendungen über Schnittstellen in eigene Systeme integrieren.<br />

www.everycs.com


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

DAS RAD<br />

NEU ERFUNDEN<br />

– UND BERECHNET<br />

LIVE@<br />

Der Werkstoff Kunststoff kann bei Zahnrädern<br />

als Alternative zu Metall Vorteile eröffnen.<br />

Allerdings bedeutet er für Konstrukteure einen<br />

erhöhten Aufwand bei der Auslegung. Eine<br />

Berechnungssoftware leistet hier<br />

Unterstützung.<br />

In immer neuen Anwendungsfällen kommen heute Zahnradgetriebe<br />

aus Kunststoff zum Einsatz. Diese Werkstoffklasse stellt<br />

in vielen Fällen eine geeignete Alternative zu Stahl dar. Da die<br />

Festigkeit von Kunststoffen jedoch stark von der Temperatur<br />

abhängig ist, fällt die Ermittlung von Werkstoffkennwerten – mit<br />

denen sich Auslegungen von Zahnrädern vornehmen lassen – viel<br />

aufwändiger aus als bei Stahlrädern. Abhilfe will hier die Berechnungssoftware<br />

Kisssoft schaffen, in der die Berechnung von Kunststoffzahnrädern<br />

integriert ist.<br />

SPECIAL<br />

STIRN- UND SCHRAUBRÄ<strong>DER</strong>, SCHER- UND<br />

GRÜBCHENFESTIGKEIT<br />

Die Richtlinie der VDI 2736 für Kunststoffverzahnungen wurde<br />

2014 veröffentlicht. Die auf den aktuellen Stand der Technik aktua-<br />

90 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

01 Spannungsverteilung in der Kontaktanalyse von Kisssoft<br />

02 Darstellung des Zahnflankenverschleißes<br />

lisierte Richtlinie beinhaltet nun auch eine Berechnung des Zahnflankenverschleißes<br />

bei Stirnrädern. Teil 2 (für Stirnräder) und Teil 3<br />

(für Schraubräder) von der VDI 2736 wurden in Kisssoft implementiert<br />

und sind – neben der Vorgängerrichtlinie VDI 2545 – verfügbar.<br />

Für Schneckenräder wird die Scherfestigkeit am Fuß gerechnet, sowie<br />

die Grübchenfestigkeit der Flanke. Als Ergänzung zur VDI<br />

Richtlinie 2736 wurde die Berechnung von Verschleiß und plastischer<br />

Verformung des Schraubrads aus Kunststoff nach Pech<br />

implementiert.<br />

Oft liefern Kunststoffhersteller keine berechnungsrelevanten<br />

Daten für Zahnräder zu ihren Werkstoffen. Mit dem Kunststoff-<br />

Datenmanager in Kisssoft ist es möglich, Kunststoff-DAT-Dateien<br />

aus den Lebensdauer-Messdaten von Versuchsreihen nach VDI<br />

2736 Blatt 4 zu generieren. Das Berechnungsmodul ersetzt aufwändige<br />

Datenblätter und vereinfacht den Berechnungsprozess, da alle<br />

Daten geordnet in einer Datei untergebracht sind. Mit diesem Modul<br />

können auch leicht Werkstoffe in der Kisssoft-Datenbank hinzugefügt<br />

werden, zusammen mit den automatisch erzeugten DAT-<br />

Dateien.<br />

WERKSTOFFKENNWERTE<br />

Für die Zahnradauslegung stehen über 45 Kunststoffe zur Auswahl.<br />

Das Sortiment umfasst Kennwerte aus der VDI 2545 sowie VDI 2736,<br />

über 20 Sabic-Kunststoffe, DSM, Victrex und neu hinzugefügte Werkstoffdaten<br />

aus einer Kooperation zwischen der Universität Erlangen<br />

und deutschen Industriepartnern. Mitunter sind Sorten gelistet wie<br />

nicht-faserverstärktes Polyamid und Polyacetal bis hin zu Hochleistungskunststoff<br />

mit eingelagertem Schmierstoff sowie Kunststoff<br />

mit/ohne Carbonfasern oder (Lang-)Glasfasern.<br />

Die in Kisssoft enthaltenen Daten beinhalten verschiedene charakteristische<br />

Materialkennwerte wie beispielsweise den temperaturabhängigen<br />

Elastizitätsmodul, die statische Biegebruch-Festigkeit<br />

oder Verschleisskennwerte für verschiedene Schmierstoffbedingungen.<br />

ERMITTLUNG VON WÖHLERLINIEN<br />

Die Ermittlung von exakten Wöhlerlinien für die Zeit-/Dauerfestigkeitsberechnungen<br />

ist nur mit äusserst zeitaufwändigen Messreihen<br />

zu gewinnen, daher sind diese Kennwerte nicht bei allen Kunststoffdaten<br />

verfügbar. Für die Auslegung von Kunststoffzahnrädern<br />

können jedoch zu einem weiten Teil auch die statischen Werte verwendet<br />

werden. Sobald Kennwerte für die Dauer- und Zeitfestigkeitsberechnung<br />

freigegeben werden, werden diese in der Kisssoft-<br />

Datenbank implementiert.<br />

VERZAHNUNGEN<br />

In der Feinwerktechnik weisen viele Anwendungen mit Kunststoffzahnrädern<br />

ein relativ kleines Dauerdrehmoment auf, jedoch sollen<br />

sie gleichzeitig auch in der Lage sein, ein hohes statisches Moment<br />

aufzunehmen – beispielsweise beim Fahren gegen Block bei<br />

Sitzverstellungen im Auto. Solche Zahnräder können auf ihre statische<br />

Festigkeit hin ausgelegt werden.<br />

Im Medizin- oder Lebensmittelbereich dürfen Kunststoffgetriebe<br />

häufig keinen Schmierstoff enthalten. Hier stellt der Zahnflankenverschleiss<br />

das häufigste Versagenskriterium dar.<br />

Radius [mm]<br />

02<br />

17.40<br />

17.10<br />

16.80<br />

16.50<br />

16.20<br />

15.90<br />

15.60<br />

15.30<br />

15.00<br />

14.70<br />

14.40<br />

0<br />

KONTAKTANALYSE<br />

0.40<br />

0.80<br />

1.20<br />

1.60<br />

Zahndicke (Stirnschnitt) [mm]<br />

01<br />

In der Kontaktanalyse von Kisssoft ist es auch möglich, den Verschleiß<br />

über den Eingriff und die Zahnbreite zu berechnen. Diese<br />

Funktionalität berücksichtigt exakt allfällige Montagefehler und<br />

Flankenkorrekturen. Weitere Darstellungen zeigen den Verlauf der<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 91


-<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

„KUNSTSTOFF: NEUE<br />

MÖGLICHKEITEN ABER<br />

AUCH NEUE HERAUS-<br />

FOR<strong>DER</strong>UNGEN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Normalkraft während des Eingriffs, die Temperatur und die Spannung im Fußbereich,<br />

sowie die Verteilung der Hertzschen Pressung auf der Zahnflanke.<br />

ZAHNFLANKENVERSCHLEISS<br />

Martina Heimerl,<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

<strong>DER</strong> KUNSTSTOFF-DATENMANAGER IN<br />

KISSSOFT VEREINFACHT DEN BERECHNUNGS-<br />

PROZESS, DA ALLE DATEN GEORDNET IN<br />

EINER DATEI UNTERGEBRACHT SIND<br />

Gummiriemen kommen im<br />

Antriebsstrang schon lange zum<br />

Einsatz, aber wer hätte gedacht,<br />

dass auch Zahnräder in Getrieben<br />

einmal aus Kunststoff hergestellt<br />

werden? Tatsächlich können<br />

Kunststoffzahnräder heute solche<br />

aus Metall auch dann ersetzen,<br />

wenn es um die Übertragung hoher<br />

Kräfte geht. Und sie können<br />

gegenüber Metall nicht nur<br />

wirtschaftliche Vorteile erschließen.<br />

Aber im Unterschied zu<br />

Metall, haben die Umgebungsbedingen,<br />

wie die Temperatur, einen<br />

großen Einfluss auf ihre physikalischen<br />

Eigenschaften. Eine Berechnungssoftware,<br />

die sich damit<br />

auskennt, ist daher für die Auslegung<br />

viel wert!<br />

Mit Kisssoft steht eine Software zur Verfügung, die mit einer progressiven Berechnungsmethode<br />

den lokalen Verschleiss über der Zahnflanke bestimmt, sofern für den entsprechenden<br />

Werkstoff der Verschleißfaktor kw bekannt ist. Diese Methode basiert auf der Kontaktanalyse<br />

und simuliert über einen iterativen Prozess den tatsächlichen Verschleiss.<br />

Die Auswertung vollzieht sich wahlweise in 2D- oder in 3D-Darstellung und ermöglicht<br />

eine übersichtliche Beurteilung von Modifikationen – zum Beispiel hinsichtlich des<br />

Einflusses von Kopfrücknahmen auf das Verschleissverhalten.<br />

Kisssoft berechnet die Lebensdauer, indem sie den kumulierten Verschleissabtrag bei<br />

Soll-Lebensdauer mit dem zulässigen Verschleiss vergleicht. Diese Verschleisseigenschaften<br />

sind – in Kombination mit den Berechnungsprogrammen von Kisssoft – sehr<br />

hilfreich bei der Auslegung trockenlaufender Getriebe und führen zu realitätsnahen Resultaten<br />

und Lebensdauerwerten.<br />

ENGINEERING UND BERATUNG<br />

Neben der Software bietet die Kisssoft AG auch Engineering und Beratung. Dabei werden<br />

die Anwender bei ihrer Produktgestaltung individuell von den Experten des Unternehmens<br />

unterstützt: Es wird eine komplette Ausarbeitung durchgeführt – bis zur optimalen<br />

Lösung. Die Kompetenzen und Erfahrungen des Spezialisten für Berechnungssoftware basieren<br />

auf einer weiten Bandbreite von Projekten aus verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

zum Beispiel im Automotive- und Medizinbereich, die erfolgreich gelöst wurden.<br />

Bilder: KISSsoft<br />

www.kisssoft.ag<br />

SPECIAL<br />

ADDITIV GEFERTIGTE BAUTEILE ZUVERLÄSSIG PRÜFEN<br />

LIVE@<br />

In der Luft- und Raumfahrt eingesetzte Materialien müssen<br />

höchsten Belastungen standhalten: So wird z. B. bei Trägerraketen<br />

in der Raumfahrt flüssiger Wasserstoff (-253 °C, bzw. 20 K)<br />

als Treibstoff verwendet. Dessen Tanks werden während des<br />

Starts bei diesen tiefen Temperaturen sehr hohen Belastungen<br />

ausgesetzt. Um das Leichtbaupotenzial der additiven Fertigung auch für<br />

solche Anwendungen zu überprüfen, untersucht ein bayrisches Unternehmen<br />

3D-gedruckte Strukturen in einem speziellen Versuchsprogramm.<br />

Mittels einer um eine spezielle Vorrichtung ergänzten Allroundline<br />

Z250SW Prüfmaschine von Zwick Roell werden die gedruckten Aluminium-<br />

und Titanproben in einem Kryostat geprüft. Mithilfe von flüssigem<br />

Stickstoff (-196 °C) oder flüssigem Helium<br />

(-269 °C) werden Proben und auch der<br />

Aufbau abgekühlt, um Zug-, Druck-,<br />

Schub- und Lochaufweitungsprüfungen<br />

unter extremen Minustemperaturen durchzuführen.<br />

Die gewonnenen Daten helfen<br />

dabei, zukünftige Entwicklungen auf dem<br />

Feld 3D-gedruckter Strukturen für extreme<br />

Bedingungen voranzutreiben.<br />

www.zwick.de<br />

PRÄZISE SIMULIEREN – FEHLER VEMEIDEN<br />

LIVE@<br />

Die BASF hat ihr Simulationswerkzeug<br />

Ultrasim für Spritzguss-Bauteile erweitert.<br />

Neben Berechnungen zum anisotropen<br />

mechanischen Verhalten von fasergefüllten<br />

Kunststoffen nach der Herstellung im Spritzguss<br />

kann nun auch Dank eines thermomechanischen<br />

Modells für faserverstärkte, thermoplastische Kunststoffe<br />

eine temperaturabhängige Verformung simuliert werden.<br />

Damit können in der Entwicklungsphase von Bauteilen<br />

mögliche Schwachstellen virtuell erkannt werden. Das<br />

neue Modul eignet sich vor allem zur Untersuchung von<br />

Teilen aus Hochleistungskunstoffen, die in Automobilen<br />

eingesetzt werden und dort sehr hohen Temperaturunterschieden<br />

ausgesetzt sind, insbesondere E+E-Bauteile.<br />

Mit dem Simulationswerkzeug lässt sich eine<br />

vollständige temperaturabhängige Modellierung unter<br />

Berücksichtigung der rheologischen und thermischen<br />

Eigenschaften sowie der Faserorientierung aus dem<br />

Spritzguss darstellen. So werden Fehler am Bauteil<br />

frühzeitig erkannt und vermieden.<br />

www.basf.com<br />

92 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


MODULARE SOFTWARE-PLATTFORM FÜR AUTOMATISIERUNGSAPPLIKATIONEN<br />

LIVE@<br />

DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

Mit PC Worx Engineer stellt Phoenix Contact eine kostenfreie Engineering-Plattform für alle Aufgaben rund um die Konfiguration,<br />

Programmierung, Diagnose und Visualisierung von Automatisierungsapplikationen zur Verfügung. Die tiefe Integration<br />

der einzelnen Gewerke eröffnet dem Anwender zahlreiche Vorteile. Der Software-Aufbau unterstützt aufgrund der<br />

reduzierten, übersichtlichen Oberfläche eine intuitive User-Führung. Die Bedienoberfläche von PC Worx Engineer zeichnet<br />

sich durch die Verwendung von kontextsensitiven Menüs und aufgeräumten, klar strukturierten Oberflächen aus. Der<br />

Anwender sieht nur die Funktionen und Aktionen, die er für seine aktuelle Aufgabenstellung benötigt. In die Software lassen sich<br />

weitere Funktionen wie Safety- oder Visualisierungskomponenten als Add-ins integrieren. So lässt sich schnell eine individuelle Version<br />

von PC Worx Engineer generieren. Der Anwender bezahlt nur die Funktion-Add-ins, die er für seine Automatisierungslösung benötigt.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

DURCHGÄNGIGES ELECTRICAL ENGINEERING<br />

LIVE@<br />

WSCAD Suite, die E-CAD-Lösung von WSCAD,<br />

beinhaltet disziplinübergreifende, datenbankbasierte<br />

Systeme in Verbindung mit der durchgängigen<br />

Verfügbarkeit von Daten. Auf Grundlage einer<br />

zentralen Datenbank verbindet sie alle Bereiche des<br />

Electrical Engineering und ermöglicht so ein schnelles gemeinsames<br />

Arbeiten. In der E-CAD-Datenbibliothek wscaduniverse.com<br />

halten über 200 Hersteller Symbole und Artikeldaten ihrer<br />

Produkte im WSCAD-, Eplan- und 3D-Step-Format zum Download<br />

bereit. Zu Neuerungen zählt das Cabinet Engineering mit<br />

fotorealistischer 3D-Darstellung des Schaltschranks und<br />

Berechnung von Kollisionen auf Grundlage der tatsächlichen<br />

Bauteilgrößen. Mit den erzeugten Daten können NC-Maschinen<br />

für die Fertigung von Drähten, Drahtsätzen, Schranktüren und<br />

Montageplatten direkt angesteuert werden. Die WSCAD<br />

Augmented Reality App stellt die korrespondierenden Pläne,<br />

Artikeldaten in wscaduniverse.com oder Originaldatenblätter<br />

der Hersteller zur Verfügung.<br />

www.wscad.com<br />

NEUER DURCHBRUCH IM<br />

VOXEL-GESTEUERTEN 3D-DRUCK<br />

SIMULATION STABILISIERT UND BESCHLEUNIGT<br />

Simufact Engineering hat mit Simufact Forming 15 die nächste<br />

Version seiner Lösung für die Simulation von Umformprozessen<br />

herausgebracht. Damit lassen sich das induktive Erwärmen und das<br />

Einsatzhärten simulativ abbilden. Neu ist auch die Schnittstelle zur<br />

Gießsimulationssoftware Magmasoft 5.4, die ergänzend zur<br />

bestehenden Procast-Schnittstelle zur Prozesskette zwischen Gießund<br />

Umformsimulation beiträgt. Über die Importschnittstellen<br />

lassen sich Ergebnisse aus der Gießsimulation importieren<br />

und für nachfolgende Umformprozesse verwenden. Mit der nun<br />

parallelisierbaren Segment-to-Segment-Kontaktberechnungsmethode,<br />

lassen sich große Modelle mit mehreren deformierbaren<br />

Körpern schneller und effizienter berechnen. Besonders bei der<br />

Auslegung kann Simufact Forming helfen einen detaillierten<br />

Einblick in einen induktiven Erwärmungsvorgang zu erhalten und<br />

sowohl Fehler zu beseitigen als auch Optimierungen vorzunehmen.<br />

www.simufact.de<br />

Am Pulsschlagder Produktion.<br />

Stratasys hat mit<br />

GrabCAD Voxel Print<br />

eine Softwarelösung<br />

für ihre J750-3D-<br />

Drucklösung vorgestellt,<br />

die während<br />

des Design- und<br />

3D-Druckvorgangs<br />

eine echte Voxel-<br />

Steuerung bietet.<br />

Die Manipulation<br />

von mikroskopisch<br />

kleinen Voxeln, den Bausteinen des 3D-Drucks, ermöglicht<br />

es Anwendern, 3D-gedruckte Effekte und Eigenschaften zu<br />

erzielen, die zuvor nicht möglich waren. Dies, kombiniert<br />

mit der 3D-Druckfunktionalität der Stratasys-J750-3D-<br />

Drucklösung in Vollfarbe, eröffnet laut Anbieter eine neue Welt<br />

der digitalen Materialien und fortschrittlichen Strukturen für<br />

eine Reihe von anspruchsvollen Kundenanwendungen, einschließlich<br />

akademischer Forschung, Produktdesign und<br />

Biomedizin sowie Kunst, Design und Animation. Die Software<br />

wird bereits von Kunden wie Laika Entertainment, dem<br />

Fraunhofer-Institut und der Singapore University of Advanced<br />

Technology genutzt.<br />

>über140.000 technische Produkte im Sortiment<br />

>technische Beratung und Entwicklung<br />

>Bearbeitungsservices für individuelle Lösungen<br />

>praktische E-Business Lösungen<br />

>Online-Shop mit über 65.000 Produkten<br />

www.stratasys.com<br />

www.reiff-tp.de<br />

www.reiff-tpshop.de


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

AUS <strong>DER</strong> VIRTUELLEN<br />

CAD-WELT<br />

IN DIE PRODUKTION<br />

SPECIAL<br />

Wie können neue Produkte oder auch<br />

Produktvarianten schnell vom CAD-Design in<br />

die reale Welt der Fertigung übertragen<br />

werden? Die Antwort lautet: Mit Laserprojektionssystemen.<br />

Autor: Ralf Müller-Polyzou, LAP GmbH Laser Applikationen,<br />

Lüneburg und Jess Märtterer, 3DE, Borken<br />

Industrielle Projektionslaser werden in unterschiedlichsten<br />

Branchen eingesetzt. Die gute Sichtbarkeit auf fast allen Oberflächen<br />

bei variierendem Umgebungslicht wird von keiner anderen<br />

Projektionstechnik erreicht. Eine präzise Darstellung von Konturen<br />

auf dreidimensionalen Objekten ist auch in großen Maßstäben<br />

möglich. So werden z. B. Rotorblätter für die Windindustrie mithilfe<br />

von Laserprojektionssystemen hergestellt. Auch in der Luftfahrtindustrie<br />

und im Schiffbau sind Projektionslaser bei der Herstellung<br />

von Composite-Teilen und der Montage von Komponenten im<br />

Einsatz. Ebenso kann die Laserprojektion in der Architektur eine<br />

präzise Montagehilfe sein. Mit Laserprojektionen lassen sich virtuelle<br />

CAD-Geometrien auf reale Objekte projizieren. Sie stellen somit<br />

eine Erweiterung der Realität dar.<br />

94 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

01 Präzise Darstellung von Konturen in<br />

der Composite-Fertigung auf Basis<br />

virtueller CAD-Geometrien<br />

02 Prozess zur Laser-Assistenzsystem-<br />

Optimierung<br />

„DIE LASERPROJEKTION<br />

ERMÖGLICHT BAUPROZESSE,<br />

DIE BISHER NICHT<br />

MÖGLICH WAREN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

01<br />

Jess Märtterer, Senior<br />

Designer bei 3DE<br />

und Experte für<br />

Rhinoceros 3D<br />

Speziell in Branchen mit komplexen<br />

geometrischen Formen, wie beispielsweise<br />

im Schiffbau, sind auf<br />

gekrümmten Oberflächen kaum<br />

Referenzpunkte oder definierte<br />

Kanten vorhanden. Hier ist das<br />

Projizieren von virtuellen Konstruktionslinien<br />

eine willkommene Erweiterung<br />

der Realität. So sind Konstruktionen<br />

realisierbar, die wir bisher nicht in<br />

Erwägung gezogen haben.<br />

02<br />

PLUG-IN-DOWNLOAD<br />

Das LAP-Plug-in für Rhinoceros 3D steht auf www.food4rhino.com in der Kategorie<br />

Manufacturing & Fabrication zum freien Download zur Verfügung.<br />

PLUG-IN FÜR RHINOCEROS 3D<br />

Für den Einsatz in einer Laserprojektionssoftware müssen die darzustellenden<br />

Inhalte der originären CAD-Datei bearbeitet werden. Die<br />

Bearbeitung erfolgt in der Arbeitsvorbereitung als funktionale Verbindung<br />

der Konstruktion mit der Fertigung. Neben dem Erstellen und<br />

Bearbeiten von Projektionsdateien lassen sich auch Optimierungen<br />

z. B. der Laserprojektions sequenzen sowie der Laserprojektionssysteme<br />

direkt in der CAD-Umgebung vornehmen. Dies ermöglicht<br />

ein CAD-Plug-in, das für Rhinoceros 3D entwickelt wurde.<br />

Rhinoceros 3D ist ein kostengünstiges CAD-System für Konstrukteure<br />

und Designer. Es kann die meisten CAD-Standardformate verarbeiten<br />

und NURBS sowie Polygon-Mesh-Geometrie darstellen. Mit<br />

Rhinoceros 3D können Kurven, Flächen und Körper erzeugt, bearbeitet,<br />

analysiert und konvertiert werden. Eine offene Entwicklerschnittstelle<br />

ermöglicht die Erweiterung der Software für individuelle Anwendungen.<br />

Spezifische Arbeitsschritte lassen sich damit komfortabel<br />

automatisieren. Das entwickelte LAP-Plug-in für Rhinoceros 3D<br />

unterstützt alle Möglichkeiten des proprietären LPD-Formats, das in<br />

Laser projektionssystemen von LAP eingesetzt wird. Darüber hinaus<br />

können mithilfe der Rhino Geometrie Engine anspruchsvolle<br />

Optimierungen der Laserprojektion gelöst werden.<br />

OPTIMIERUNG BEGINNT IN <strong>DER</strong><br />

ARBEITSVORBEREITUNG<br />

Der Prozess der Arbeitsvorbereitung beinhaltet die Arbeitsplanung<br />

mit den Teilauf gaben Arbeitssystemplanung und Arbeitsablaufplanung.<br />

In beiden Aufgabenfeldern sind besondere Faktoren zu berücksichtigen,<br />

wenn die Laserprojektion zur Montageassistenz eingesetzt<br />

wird.<br />

Bei der Arbeitssystemplanung werden Arbeitsplätze für den<br />

Einsatz der Laserprojektion entworfen. Dabei werden neben ergonomischen<br />

Aspekten insbesondere Projektionsbereiche und<br />

die Verschattungsfreiheit im Arbeitsraum in die Planung einbezogen.<br />

Mit Rhinoceros 3D und dem LAP-Plug-in kann die<br />

Position der Laserprojektoren im Systemaufbau simuliert und<br />

optimiert werden.<br />

Anschließend lassen sich geeignete Projektionskonturen von der<br />

CAD-Geometrie ableiten. Bei Mehrprojektorsystemen werden die<br />

Normalenvektoren der Körper berücksichtigt, um die Verteilung<br />

der Projektionskonturen auf die Projektoren zu optimieren und Abschattungen<br />

zu vermeiden. Die exakten Positionen der Laserprojektoren<br />

werden nach einer Kalibrierung des Laserprojektionssystems<br />

wieder in die CAD- Umgebung importiert. Zusätzlich wird eine be-<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 95


DIGITALE PRODUKTENTWICKLUNG<br />

03 Optimierung des Klassifizierungssystems<br />

im CAD-Programm am Beispiel eines<br />

Montagearbeitsplatzes<br />

„DIE ARBEITSVORBEREITUNG<br />

MUSS OPTIMIERT WERDEN,<br />

UM WIRKLICH FLEXIBEL<br />

UND WANDLUNGS-<br />

FÄHIG ZU SEIN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

03<br />

Ralf Müller-Polyzou, Leiter<br />

Marketing und Produktmanagement,<br />

LAP<br />

Laser-Assistenzsysteme erfüllen<br />

aufgrund ihrer Flexibilität bereits<br />

heute viele Anforderungen an<br />

zukunftsfähige Industrie-4.0-Lösungen.<br />

Das Rhino-Plug-in vereinfacht<br />

die Erstellung von Arbeitsplänen<br />

für Laser-Assistenzsysteme.<br />

Zudem lassen sich Laser-Arbeitssysteme<br />

optimieren. Rüstzeiten<br />

werden so auf das Notwendige<br />

minimiert. Neue Produktvarianten<br />

können schnell vom CAD-Design in<br />

die reale Welt der Fertigung<br />

übertragen werden.<br />

nannte Ansicht für jeden Projektor erstellt. Damit ist eine visuelle Kontrolle der Projektion<br />

im Sinne der Arbeitssystem optimierung möglich.<br />

In der Arbeitsablaufplanung werden dann die Sequenzen der einzelnen Arbeitsschritte<br />

definiert und die CAD-Objekte entsprechend zugeordnet. Weitere Informationen<br />

wie die Laserfarbe, Projektionszeiten und Textinformationen lassen sich vorgeben,<br />

sodass als Ergebnis der Arbeitsablaufplanung ein digitaler Laser-Arbeitsplan entsteht.<br />

Das Laserprojektionssystem kann somit in einem iterativen Prozess in Bezug auf<br />

Arbeitssystemaufbau und Arbeitsablaufplanung optimiert werden.<br />

Die Hierarchie der Projektionsgeometrie ist an die Projektionssoftware Pro-Soft<br />

angelehnt und wird in Rhinoceros 3D mit Ebenen umgesetzt. Es gibt auch die Möglichkeit,<br />

die Laserprojektion in Rhinoceros zu simulieren.<br />

EFFIZIENTE ARBEITSPLANUNG<br />

Das integrierte Plug-in in Rhinoceros 3D ermöglicht eine effiziente Arbeitsablauf- und<br />

Arbeitssystemplanung. Laserprojektionen sind somit schnell realisierbar. Zukünftige<br />

Arbeiten werden sich auf den spezifischen Funktionsausbau konzentrieren. Auch die<br />

direkte Ansteuerung des Laserprojektionssystems aus der CAD-Umgebung ohne<br />

vorherige Dateikonvertierung und damit die Realisierung von dynamischen Ad-hoc-<br />

Projektionen sind zukünftig denkbar.<br />

Bilder: LAP GmbH Laser Applikationen, Eric Shambroom Photography<br />

www.lap-laser.com<br />

METALLISCHER 3D-DRUCK<br />

SPECIAL<br />

Die von der Rheinmetall Automotive AG ausgegründete Solidteq GmbH ist spezialisiert auf 3D-Druck mit metallischen Werkstoffen.<br />

Dabei kombiniert das Unternehmen die Erfahrung in 3D-Druck und mechanischer Bearbeitung mit seiner weitreichenden Expertise in<br />

der Prototypenentwicklung und Simulation.<br />

Der metallische 3D-Druck ist als innovative Schlüsseltechnologie in verschiedenen Industriezweigen praktisch anwendbar. Sein<br />

Einsatzgebiet erstreckt sich vom zeitlich schnell realisierbaren Prototypenbau bis zur Herstellung von Kleinserien. Die Vorteile des<br />

Druckverfahrens liegen in der teilweise extremen Zeitersparnis: Kunden erhalten über<br />

CAD-Daten schnell ein voll funktionsfähiges Produkt, das in Qualität und Materialgefüge mit<br />

dem aus einer Serienproduktion vergleichbar ist. Neben den gleichbleibenden Materialeigenschaften<br />

und einem verkürzten Herstellungsprozess ergeben sich außerdem Möglichkeiten der<br />

Erschließung von Innovationspotenzialen und eine hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

Solidteq hat eine breite Wertschöpfungskette und bietet aus einer Hand vier Projektphasen an.<br />

Diese reichen von der Planung über die Entwicklung eines 3D-Modells über den Druck bis hin<br />

zur mechanischen Nachbearbeitung der Werkstücke. Als verwendete Materialien kommen<br />

Aluminium, Edelstahl sowie Werkzeugstahl zum Einsatz. Darüber hinaus sind weitere Werkstoffe<br />

möglich. Mit seinem Angebot spricht das Start-up vor allem Unternehmen aus der<br />

Automobilindustrie und dem Maschinenbau an.<br />

www.solidteq.de<br />

96 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 5/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 16.05.<strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 27.04.<strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

IM INTERNET<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ALS E-PAPER<br />

www.engineering-news.net<br />

REDAKTION<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

WERBUNG<br />

a.zepig@vfmz.de<br />

IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

01 Elektromotoren bieten ein interessantes Anwendungsfeld für die<br />

Klebtechnik. Motorenhersteller können aus einer Fülle unterschiedlicher<br />

Klebstofffamilien wählen.<br />

Bild: Delo<br />

02 Leichtbau alleine ist es nicht! Fünf Trends bei technischen<br />

Kunststoffen und ihren Anwendungen.<br />

Bild: EMS Grivory<br />

03 Ein Unternehmen der Antriebstechnik und Hersteller von Motoren<br />

bewegt sich jetzt neu in den Bereich Robotik. Junge Ingenieure hatten<br />

die Idee für ein Zukunftsprojekt, und sie durften es realisieren.<br />

Bild: Sonceboz<br />

04 Greifer nach Maß: Ein Roboter mit speziell für die Anwendung<br />

konstruierten Greifsystemen übernimmt die Depalettierung schwerer<br />

Transportboxen.<br />

Bild: Schunk<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong> 97


?<br />

STANDPUNKT<br />

WAS KOMMT NACH <strong>DER</strong><br />

DIGITALISIERUNG?<br />

KATHRIN STADLER<br />

IST TRENDSCOUT UND WISSENSMANAGER<br />

BEI <strong>DER</strong> MINDBREEZE GMBH, LINZ (A)<br />

SPECIAL<br />

Digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet of Things –<br />

diese Buzzwords haben sich schon längst in unserem<br />

Sprachgebrauch etabliert. Im Grunde beschreiben all<br />

diese Worte einen Umschwung im geschäftlichen Alltag<br />

aller Branchen.<br />

Daten müssen immer und überall verfügbar sein und Mitarbeiter<br />

zu jeder Zeit handlungsfähig. Diese Veränderung stellt auch<br />

Unternehmen im Bereich der Konstruktion vor neue Herausforderungen.<br />

Die enorme Entwicklungsgeschwindigkeit von Innovationen<br />

und Technologien sowie die damit einhergehende stetig<br />

wachsende Menge an Daten führen häufig dazu, dass Unternehmen<br />

einen digitalen „Datenschatz“ besitzen, der ihnen gar<br />

nicht bewusst ist.<br />

Damit Produktionsprozesse intelligent ablaufen können, müssen<br />

alle Systeme untereinander kommunizieren können. Um eine<br />

vollständige Vernetzung zu ermöglichen, ist vor allem der richtige<br />

Umgang mit den digitalen Daten entscheidend. Nur die adäquate<br />

Verwaltung sowie Verarbeitung von Informationen und Fakten<br />

führt dazu, dass Maschinendaten korrekt erfasst, übertragen und<br />

ausgewertet werden können. Etwaige Probleme lassen sich so<br />

frühzeitig erkennen, Maschinenstillstände vermeiden, Rüstzeiten<br />

optimieren und Kosten erheblich senken. Um die durch die<br />

Digitalisierung entstandene Informationsflut entsprechend<br />

bewältigen zu können, sind jedoch leistungsfähige Werkzeuge<br />

erforderlich.<br />

Eine ideale Basis bieten dafür Insight Engines. Es handelt sich<br />

dabei um intelligente Technologien, die auf Enterprise Search<br />

basieren und sich um die zentrierte Bündelung und Nutzbarmachung<br />

des vorhandenen Unternehmenswissens in Form von<br />

Daten kümmern.<br />

Das System erschafft eine 360 ° -Sicht auf alle relevanten Informationen<br />

eines Unternehmens, die Anwendern einen wertvollen<br />

Überblick über Lieferanten, Pläne, Maschinen, Bauteile, Verantwortlichkeiten<br />

oder Systeme ermöglicht. Dadurch können Prozesse<br />

beschleunigt oder angepasst sowie Entscheidungsgrundlagen<br />

gewonnen werden.<br />

INSIGHT ENGINES WERDEN<br />

DIE DIGITALE DATENFLUT<br />

NUTZBRINGEND BEWÄLTIGEN<br />

Die Implementierung einer Insight Engine gelingt unkompliziert<br />

mit wenig Aufwand und bietet anschließend großen Nutzen. Sie<br />

bietet Integrationsmöglichkeiten für eine Vielzahl an Applikationen.<br />

Diese Verknüpfung spielt vor allem bei der Abwicklung von<br />

Prozessen eine bedeutende Rolle. Während des Konstruktionsprozesses<br />

können so wichtige Daten und Informationen wie<br />

Berechnungen, Simulationen, Daten aus der Produktdatenbank<br />

und anderen Quellen in Sekundenschnelle an den Anwender<br />

geliefert werden.<br />

Weil die intelligente Lösung in der Lage ist, Eingaben inhaltlich<br />

zu analysieren und zu interpretieren, können sowohl automatische<br />

Plausibilitätsprüfungen und Fehlertests während des Konstruktionsprozesses<br />

durchgeführt, als auch automatisiert Alternativlösungen<br />

angeboten und etwaige Fragen des Konstrukteurs<br />

beantwortet werden. Dabei arbeitet eine Insight Engine selbstlernend.<br />

Das heißt, dass sie kontinuierlich ihr Wissen erweitert und<br />

so wichtige Informationen proaktiv zur Verfügung stellen kann.<br />

Bislang war es Aufgabe des Menschen, Informationen zu verarbeiten,<br />

zu interpretieren und zu Entscheidungen zu kommen.<br />

Die Digitalisierung beschleunigt diesen Prozess massiv. Von<br />

Menschen getroffene Entscheidungen können nun auf Daten<br />

und Fakten basieren, die automatisiert von Maschinen verarbeitet,<br />

analysiert, interpretiert und im Anschluss daran zur<br />

Verfügung gestellt werden. Mit den richtigen Werkzeugen<br />

können Unternehmen auf Veränderungen flexibel, rasch und<br />

qualitativ hochwertig reagieren.<br />

www.mindbreeze.com<br />

98 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 4/<strong>2018</strong>


HANNOVER Messe<br />

23.–27. April <strong>2018</strong><br />

Halle 15, Stand D09<br />

Frameless and Powerful.<br />

Schweizer BLDC-Motoren jetzt auch als Frameless-Kit. Erhältlich in<br />

fünf Leistungsstufen zwischen 30 W und 260 W.<br />

Rotor und Stator werden getrennt geliefert und erst beim Zusammenbau der Komponenten miteinander<br />

verbunden. Frameless-Motoren bieten ein Optimum an Drehmomentdichte und minimalem Volumen. Hohe<br />

Überlastbarkeit, geringes Rastmoment und genug Platz für Kabeldurchführungen. Erhältlich mit Aussendurchmessern<br />

von 43 bis 90 Millimeter.<br />

maxons Spezialisten beraten Sie gerne.<br />

www.maxonmotor.de

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