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mission2030

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5. ÖSTERREICHS WEG ZUM ZIEL: WAS WIR TUN WOLLEN<br />

sanierungsoffensive unD erneuerBare Wärme für geBäuDe<br />

Dem Gebäudebereich kommt für die Erreichung der klima- und energiepolitischen Zielsetzungen eine zentrale rolle zu. rund<br />

27 % des Endenergieverbrauchs Österreichs wird für die Bereitstellung von raumwärme, warmwasser und Kühlung in<br />

Gebäuden aufgewendet. Bis 2030 wird eine reduktion der treibhausgasemissionen um 3 Millionen tonnen Co2-Äquivalent<br />

(von derzeit rund 8 auf unter 5 Mio. t Co2eq) angestrebt. Um den Bedarf an fossiler Energie zur Bereitstellung von raumwärme<br />

und warmwasser deutlich zu senken, müssen mehrere ineinandergreifende Maßnahmen umgesetzt werden. Große Einsparpotenziale<br />

sind vor allem im Gebäudebestand vorhanden, die bereits mit heutiger technik realisiert werden können. Die thermischen<br />

Standards müssen im Neubau und in der Sanierung weiter verbessert werden. Die Sanierungsrate soll von derzeit rund<br />

1 % auf durchschnittlich 2 % im Zeitraum 2020 bis 2030 angehoben werden. Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen<br />

betrieben werden, spielen immer noch eine erhebliche rolle, auch wenn der Anteil erneuerbarer Energieträger in den letzten<br />

Jahren gestiegen ist. Derzeit sind österreichweit noch ca. 700.000 Ölheizungen im Einsatz, deren Alter bei durchschnittlich über<br />

20 Jahren liegt.<br />

Diesbezügliche Maßnahmen sind in den Leuchttürmen 4 und 5 beschrieben.<br />

technologische transformation hin Zu einer co2-freien inDustrie<br />

Die wichtigsten Energieträger für die österreichische Industrie sollen nach 2030 Strom und wasserstoff (beide aus erneuerbaren<br />

Quellen), synthetisches, erneuerbares Methan („Power-to-Gas”) sowie biogene Stoffe sein. Diese transformation soll unter anderem<br />

durch den Ausbau der Erzeugungskapazitäten (z.B. Strom) gezielt unterstützt werden. In Bereichen, in denen es derzeit<br />

noch keine technologischen Ansätze für eine emissionsarme und energieeffiziente Produktion gibt, soll eine entsprechende<br />

Ausrichtung der Forschungs- und Innovationspolitik forciert werden.<br />

Bis das Ziel einer Co2-freien energieintensiven Industrie auf technologischem weg erreicht ist, soll der Emissionshandel so ausgestaltet<br />

werden, dass Anreize für Investitionen in innovative, treibhausgasarme technologien für Anlagen unterhalb der Benchmark<br />

bestehen und die wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie am Standort Österreich gesichert ist. Dazu ist es<br />

erforderlich, dass die effizientesten 10 % der Carbon Leakage-gefährdeten Industrieanlagen bis 2030 im EtS 100 % Gratiszuteilung<br />

erhalten. In Industriesektoren außerhalb des Emissionshandels sollen Maßnahmen, Anreizmechanismen und gezielte<br />

Investitionsförderungen die technologische transformation hin zu einer Co2-freien Industrie begünstigen.<br />

Durch BioÖkonomie Zum Bio-Basierten Wirtschaftskreislauf<br />

Der ländliche raum in Österreich ist auch mit Blick auf die transformation des Energiesystems ein Zukunftsraum. Forst- und<br />

Landwirtschaft, sowie die damit verbundenen gewerblichen und industriellen Sektoren in Österreich sind wichtige Akteure<br />

einer Bioökonomie, in der fossile zunehmend durch biogene rohstoffe ersetzt werden. Durch Fokussierung auf bestehendes<br />

österreichisches Know-how und regionales Potenzial werden folgende Zielsetzungen angestrebt:<br />

- - - Die universitäre wie außeruniversitäre Innovationskraft sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Forschung sowie von<br />

F&E mit dem privaten Sektor ist zu stärken.<br />

- - - rohstoffimporte durch die Bereitstellung lokal und regional verfügbarer rohstoffe sind zu verringern und eine Erhöhung<br />

der österreichischen wertschöpfung in Industrie und wirtschaft ist zu erreichen.<br />

- - - resilienz gegenüber rohstoffpreis-Schwankungen ist zu erhöhen und etwaige versorgungsengpässe sind zu vermeiden.<br />

Das regierungsprogramm sieht den Beschluss und die Umsetzung eines Nationalen Aktionsplans für Bioökonomie vor.<br />

Kernelemente dieses Aktionsplans sind ein Forschungsschwerpunkt Bioökonomie sowie die Gründung und Förderung eines<br />

österreichischen Bioökonomie-Clusters zur Bündelung und Erhöhung der Schlagkraft bestehender Aktivitäten.<br />

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