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mission2030

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5. ÖSTERREICHS WEG ZUM ZIEL: WAS WIR TUN WOLLEN<br />

Die versorgung von Gebäuden und Betrieben mit effizient aufgebrachter Fernwärme wird auch in Zukunft eine wesentliche<br />

rolle – insbesondere in Ballungsräumen – einnehmen. Neben der Aufbringung aus verschiedenen erneuerbaren Energiequellen<br />

(Biomasse, Geothermie, Solarthermie, Photovoltaik, etc.) sowie der Kraft-wärme-Kopplung kommt auch der Einspeisung<br />

von Abwärme aus Produktionsbetrieben eine wesentliche Bedeutung zu. Die Potenziale sind diesbezüglich in Österreich bei<br />

weitem noch nicht ausgenutzt. Über Instrumente der Energieraumplanung sollen in Zukunft verstärkte Impulse zur Abwärmenutzung<br />

gesetzt werden.<br />

In den vom Klima- und Energiefonds unterstützten Klima- und Energie-Modellregionen sowie den Smart Cities werden diese<br />

neuen Systeme und technologien unter realen Bedingungen erfolgreich demonstriert, um eine rasche Markteinführung für die<br />

transformation der Energie- und Mobilitätssysteme zu erreichen.<br />

In diesem Sinne wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen Bund, Ländern und Gemeinden eingesetzt, die<br />

- - - eine einheitliche Definition zur Energieraumplanung erarbeitet,<br />

- - - eine Strategie und gemeinsame Leitlinien entwickelt und<br />

- - - um eine bessere Abstimmung zwischen den Akteuren der raumplanung, Energiewirtschaft und regionalentwicklung zu<br />

erreichen.<br />

moBilität<br />

Zur reduktion von Energieverbrauch und treibhausgasemissionen im Mobilitätsbereich steht die verkehrsvermeidung an<br />

erster Stelle. Dabei müssen Unterschiede in der Siedlungsstruktur im urbanen bzw. ländlichen raum berücksichtigt werden. Bei<br />

der Erschließung von Bauflächen soll die Anbindung an die öffentliche verkehrsinfrastruktur ein wichtiges Kriterium sein. Auch<br />

die Bedürfnisse der aktiven Mobilität müssen verstärkt im ordnungspolitischen und rechtlichen rahmen sowie in der Infrastruktur-<br />

und raumplanung berücksichtigt werden. Die Qualität der gebauten Umwelt übt einen Einfluss auf die Mobilität aus,<br />

etwa durch die Attraktivität von Fuß- und radwegen. Maßnahmen der raumordnung und der raumplanung sind daher von<br />

hoher relevanz für die Mobilität und damit stark klimarelevant.<br />

Die raumordnung muss künftig das Ausmaß der durch eine bestimmte Siedlungs- und Gewerbegebietsentwicklung induzierten<br />

Mobilität als Kriterium für die Planung aufnehmen und durch entsprechende Maßnahmen umsetzen. Die Begünstigung des<br />

Umwelt-verkehrs-verbunds, die Steigerung der Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen raum sowie die Stärkung der Standortqualitäten<br />

für Handel und Gewerbe sollen durch die Bewirtschaftung des ruhenden verkehrs erreicht werden. Besondere<br />

Beachtung ist dabei einer reform der Stellplatzverordnungen, der Errichtung von radabstellanlagen mit definierten Mindeststandards<br />

wie Zugänglichkeit und witterungsschutz, den Infrastrukturen für E-Mobilität sowie einer Bevorzugung für alternative<br />

Mobilitätsformen (Fußwege, Fahrrad, Car-Sharing) zu schenken.<br />

natürliche ressourcen nutZen<br />

Die Bundesregierung bekennt sich zu einer wettbewerbsfähigen, flächendeckenden und multifunktionalen Land- und Forstwirtschaft<br />

auf Basis bäuerlicher Betriebe. Die Land- und Forstwirtschaft steht vor der Herausforderung, Strategien und Lösungen<br />

zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu finden und gleichzeitig den gesellschaftlichen Anforderungen in Bezug auf<br />

Lebensmittel- und rohstoffversorgung sowie auf tierschutz gerecht zu werden. Aufgrund der überwiegenden Methan- und<br />

Lachgasemissionen aus viehzucht, Düngemitteleinsatz und Bodenbearbeitung weist sie Besonderheiten gegenüber Sektoren<br />

mit vornehmlich energiebedingten Co2-Emissionen auf.<br />

Die Land- und Forstwirtschaft ist in Österreich auch ein wichtiger Lieferant nachwachsender ressourcen (sowie deren Abfallprodukte)<br />

für die heimische Energieversorgung. Insbesondere wälder spielen eine wichtige rolle im globalen Klimasystem. Mit<br />

der Aufnahme des Sektors Landnutzung in die EU-Klimaziele für 2030 (LULUCF-vo) erfolgt nun eine umfassendere Einbindung<br />

der Emissions- und Kohlenstoffspeicherung aus Land- und Forstwirtschaft in die nationale Klimabilanz. Maßnahmen<br />

zum Schutz und Aufbau der biogenen Kohlenstoffspeicher – etwa im wald, Grünland und Ackerland – werden dementspre-<br />

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