14.12.2012 Aufrufe

Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kurzfassung<br />

Phasenbestand <strong>und</strong> Gefüge<br />

XVII<br />

Im Spinellbeton treten in Abhängigkeit von der vorangegangenen Temperaturbehandlung<br />

zwischen 110 °C <strong>und</strong> 1500 °C die Phasen Spinell MgAl2O4, Periklas<br />

MgO, Kor<strong>und</strong> Al2O3 sowie die Zementphasen CA (CaO � Al2O3), CA2 <strong>und</strong> CA6 auf.<br />

Bis etwa 1000 °C reagiert das im Spinellbeton enthaltene MgO mit freiem Al2O3 zu<br />

MgAl2O4-Spinellen. Gleichzeitig wandeln aluminium- <strong>und</strong> magnesiumreiche<br />

Spinelle zu stöchiometrischen Spinellen um. Ein Großteil des aus dem Reaktiv-<br />

Aluminiumoxid/Spinell stammende Al2O3 wird unterhalb 1500 °C für die Bildung<br />

von CA2 <strong>und</strong> bei 1500 °C für die Bildung von CA6 aufgezehrt. Bis ca. 1000 °C<br />

enthält der Spinellbeton CA. Unter Vakuum ist bei 1500 °C neben CA6 auch CA2<br />

präsent, während in oxidierender Atmosphäre alles CA2 mit Al2O3 zu CA6 reagiert.<br />

Im Spinellbeton sind grobe Spinellkörner (Aggregat) regellos in einer Matrix aus<br />

feinem Spinell, Reaktiv-Aluminiumoxid/Spinell <strong>und</strong> abgeb<strong>und</strong>enem Zement eingebettet<br />

(Bild 1.9a <strong>und</strong> b). Die multimodale Korngrößenverteilung sorgt dafür, dass<br />

der Raum zwischen den großen Körnern ausgefüllt wird. Die Porosität verteilt sich<br />

zum einen auf die Matrix, zum anderen auf die Spinellkörner.<br />

a) Vorbrand 1000°C/1h<br />

Sinterporen<br />

im Spinellkorn<br />

b) Brand 1500°C/1h<br />

Poren infolge<br />

Dehydrataton<br />

CA 6<br />

1 mm<br />

c)<br />

CA6 CA CA Spinell<br />

6 6<br />

Spinell<br />

CA6 CA6 d)<br />

Spinell<br />

Spinell<br />

Spinell<br />

CA 6<br />

Pore<br />

CA 6<br />

1 µm<br />

CA 6<br />

aluminiumoxidreicher<br />

Sinterspinell<br />

Spinellaggregatkorn<br />

Zementphasen nach dem Brand bei 1500 °C / 1 h<br />

Pore<br />

Matrix<br />

Bild 1.9: Gefügedarstellungen des WTM-Spinellbetons. a) Lichtmikroskopische Aufnahme<br />

des bei 1000 °C vorgebrannten Gefüges. b) Nach dem Brand bei 1500 °C füllen die in<br />

ihrer Korngrößenverteilung abgestuften Spinelle die Lücken zwischen den jeweils<br />

größeren Fraktionen auf. Die hellen Bereiche sind Al2O3-reichem Spinellrohmaterial AR90<br />

der Fa. ALCOA zuzuordnen. c) TEM- <strong>und</strong> d) SEM-Aufnahme von wärmebehandeltem<br />

(1500 °C/1 h) Spinellbeton. Eine EDX-Analyse unterscheidet die nadelförmige, netzwerkartig<br />

verhakte Zementphase CA6 deutlich von den eingebetteten Spinellkörnern.<br />

CA 6<br />

Spinell

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!