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Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

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Kurzfassung<br />

XXIII<br />

Unabhängig von der Zahl der Umschmelzungen sind ca. 3 Gew.-% Cr, das unter<br />

Vakuum aus der Legierung abdampft /HÖR00/, in den Spinellaggregaten enthalten,<br />

die sich in den ersten Mikrometern der Tiegelinnwand befinden. Die guten<br />

Hochtemperatur- <strong>und</strong> Korrosionseigenschaften der Spinelltiegel gegenüber Metallschmelzen<br />

bleiben bei dem zusätzlichen Einbau von Cr auf Zwischengitterplätze<br />

oder der Substitution von Mg oder Al durch Cr unbeeinflusst /HEN99/, /ENG96a/.<br />

In keiner der untersuchten Legierungen wurden oxidische Einschlüsse oder Tiegelausbrüche<br />

festgestellt. Die Gehalte der Legierungselemente von IN 792 befinden<br />

sich nach einmaligem Umschmelzen, was einem Abguss im Gießprozess entspricht,<br />

innerhalb zulässiger Toleranzen der vorgegebenen Spezifikation /SIE96/.<br />

Korrosionsverhalten des Tiegels <strong>und</strong> Reaktionsverlauf<br />

Selbst nach 20 Umschmelzzyklen sind die Tiegel mechanisch unbeschädigt.<br />

Bezüglich der Wechselwirkungen sind zwischen der Kontaktzone Ofenatmosphäre/Keramik/Metall<br />

<strong>und</strong> der Kontaktzone Metall/Keramik (gesamte Tiegelhöhe<br />

<strong>und</strong> Boden) keine Unterschiede feststellbar. Da nie ein Eindringen der Schmelze<br />

in den Spinell-Tiegel beobachtet wurde, sind Transportvorgänge infolge von Oberflächen-<br />

<strong>und</strong> Korngrenzen-Diffusion anzunehmen. Wechselwirkungen zwischen<br />

der Legierung <strong>und</strong> der Bindephase des Tiegelmaterials führen zum Aufbau einer<br />

oxidischen Reaktionsschicht aus einem Schlackefilm, der an der Tiegelwand<br />

anhaftet, <strong>und</strong> einem Bereich veränderter Tiegelinnenwand. (Bild 1.14). Die bis zu<br />

1,2 mm großen Spinellaggregate sind hieran nicht beteiligt.<br />

Ausgangszustand 1 x 5 x 10 x 10-20 x 20 x<br />

Legierung<br />

Gusshaut<br />

Schlackeschicht<br />

Poren<br />

Reaktionsschicht in Tiegelinnenwand<br />

Tiegel<br />

Anzahl der Umschmelzzyklen<br />

15 �m 35 �m<br />

Cr, Zr, Ti, Co, Hf<br />

Bildung von ZrO 2 , TiO 2 , Cr 2 O 3 , Co 2 O 3 , HfO 2<br />

80 �m<br />

Mg Sek<strong>und</strong>ärspinellbildung<br />

Getterschicht=Diffusionsbarriere<br />

Cr, Co nur in Zementagglomeraten<br />

Bild 1.14: Schematischer Reaktionsverlauf an der Metall/Keramik Grenzfläche <strong>und</strong><br />

Wirkungsweise des Spinellbeton-Tiegels als Funktion der Umschmelzzyklen. Die komplexen<br />

Zusammenhänge sind im Text erläutert.<br />

Nach einmaligem Abgießen bleibt neben der typischen Gusshaut aus oxidierten<br />

Legierungselementen ein schmaler oxidischer Schlackenfilm an der Tiegelinnenwand<br />

haften. Diese ca. 15 µm breite Schicht wächst nach 5 Umschmelzzyklen auf<br />

eine Gesamtbreite von 35 µm heran (Bild 1.15a). Der hohe Mg-Gehalt nahe der<br />

Grenzfläche deutet zum einen auf die Dissoziation des in der Bindephase enthaltenen<br />

MgO hin. Zum anderen verarmen die verschiedenen Spinellzusammensetzungen<br />

an Mg. Mg diff<strong>und</strong>iert in Richtung der heißen Legierung <strong>und</strong> der Spinell

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