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Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

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4 Motivation <strong>und</strong> Zielsetzung<br />

Des Weiteren wird in Zusammenarbeit mit dem Werkstoffzentrum Rheinbach<br />

GmbH ein zementarmer Spinellbeton entwickelt <strong>und</strong> im Rahmen dieser Arbeit das<br />

Potenzial dieses Werkstoffs als alternatives Tiegelmaterial vorgestellt.<br />

Die ursprüngliche Motivation dieses Teils der Arbeit bestand in der Entwicklung<br />

eines neuen SiO2-freien <strong>und</strong> damit chemisch-physikalisch inerten Systems für<br />

Formschalen. Jedoch stellten die komplexen Bauteilgeometrieen Anforderungen<br />

an den Schalenaufbau, die mit einem schnellabbindenden Beton nicht zu erfüllen<br />

waren.<br />

Zur selben Zeit konnten SiO2-geb<strong>und</strong>ene MgO- oder Al2O3-Tiegel, die in<br />

Versuchsanlagen bei WTM zum Aufschmelzen der Legierungen an Luft dienen,<br />

nur einen Gießzyklus lang verwendet werden. Der Gr<strong>und</strong> des katastrophalen<br />

Bruchs dieser, auch industriell genutzten Tiegel, ist die zu geringe Thermowechselbeständigkeit<br />

bei Gießtemperaturen bis 1600 °C. Auch beim Vakuumfeinguss<br />

bis 1530 °C waren die Tiegel nach 1-3 Gießzyklen so beschädigt, dass sie ausgewechselt<br />

werden mussten. Als immer problematischer wurde beim Mehrfacheinsatz<br />

die SiO2-Bindephase der Tiegel angesehen, die in neuesten Untersuchungen<br />

/GRO00/ zu Reaktionen mit der Legierung <strong>und</strong> letzlich zum Ausschuss<br />

des gegossenen Bauteils führen.<br />

Die Lebensdauer der im Feinguss eingesetzten Tiegel, deren Austausch<br />

erheblichen zeitlichen <strong>und</strong> somit finanziellen Aufwand bedarf, ist von großer<br />

wirtschaftlicher Bedeutung. Ein Tiegel aus SiO2-freiem zementgeb<strong>und</strong>enem<br />

Spinellbeton versprach den beim Abguss von Turbinenschaufeln benötigten<br />

Gießparametern standhalten zu können. Ziel ist es, die problemlose Wiederverwendbarkeit<br />

bei hohen Aufheiz- <strong>und</strong> Abkühlraten bis zu einer Temperatur von<br />

1600 °C <strong>und</strong> schnellen Schüttgeschwindigkeiten der Legierungen zu ermöglichen.<br />

Neben der thermomechanischen Belastbarkeit soll der Tiegel Beständigkeit<br />

sowohl in Vakuum als auch in oxidierender Atmosphäre besitzen <strong>und</strong> gegenüber<br />

den vergossenen Legierungen chemisch inert sein. Außerdem sind die<br />

gleichbleibende Qualität der abgegossenen Bauteile <strong>und</strong> die wirtschaftliche<br />

Verwendung eines Spinellbeton-Tiegels im Gießprozess sowie seine Vorteile<br />

gegenüber kommerziellen MgO- oder Al2O3-Tiegeln aufzuzeigen.

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