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Mikrostruktur und Eigenschaften keramischer Formmassen ... - OPUS

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Kurzfassung<br />

1 KURZFASSUNG<br />

MOTIVATION UND ZIELSETZUNG<br />

Turbinenschaufeln finden ihren Einsatz heute in Industriegasturbinen für<br />

Kombikraftwerke <strong>und</strong> Flugzeugtriebwerken /SET00/, /SIN94/. Durch gerichtete<br />

Erstarrung können stängelförmige oder einkristalline Kornstrukturen erzeugt<br />

werden. Solche Gefügestrukturen ermöglichen höhere Einsatztemperaturen der<br />

Turbinenschaufeln. Damit werden höhere Leistungen oder längere Lebensdauern<br />

erreicht <strong>und</strong> der Wirkungsgrad beträchtlich gesteigert /KRU98/. Der Bedarf nach<br />

neuen komplexen Legierungen <strong>und</strong> größeren Bauteilen erfordert die gezielte<br />

Anpassung der verwendeten keramischen Systeme an den Gießprozess. Zu<br />

diesen keramischen Systemen zählen die Formschale <strong>und</strong> der Tiegel.<br />

Die Stützschicht oder Back-up-schicht der keramische Formschale bestimmt die<br />

Maßgenauigkeit der Bauteile <strong>und</strong> garantiert eine endkonturnahe Fertigung. Ziel<br />

dieser Arbeit ist es, die <strong>Mikrostruktur</strong>charakteristika der in dieser Arbeit<br />

untersuchten SiO2-geb<strong>und</strong>enen Al2O3-Stützschicht herauszuarbeiten <strong>und</strong> ihre<br />

technische Relevanz zu erörtern. Die Korrelation der mikroskopischen mit den<br />

makroskopischen <strong>Eigenschaften</strong> <strong>und</strong> Erklärungsansätze für das mechanische<br />

Verhalten der Formschale während des Abgusses werden diskutiert.<br />

Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist es, das Werkstoffpotenzial von zementarmem<br />

Spinellbeton als Tiegelmaterial aufzuzeigen. Die Lebensdauer der im Feinguss<br />

eingesetzten Tiegel ist von wirtschaftlicher Bedeutung, da ihr Austausch<br />

erheblichen zeitlichen <strong>und</strong> finanziellen Aufwand bedarf. Gefordert wird daher die<br />

problemlose Wiederverwendbarkeit der Tiegel bis 1600 °C bei hohen Schüttgeschwindigkeiten<br />

beim Abguss der Legierung mit gleichbleibender Qualität der<br />

Bauteile. Neben dieser thermomechanischen Belastbarkeit soll die von der Atmosphäre<br />

unabhängige Beständigkeit gegenüber den vergossenen Legierungen <strong>und</strong><br />

die wirtschaftliche Verwendung im Gießprozess aufgezeigt werden.<br />

KONVENTIONELLE FORMSCHALE<br />

Die Stützschicht (Back-up) der Formschale besteht aus 11-20 Einzelschichtmodulen.<br />

In jedem Modul wird ein Schlicker (Tauchmasse) aus SiO2-geb<strong>und</strong>enem<br />

feinem Al2O3-Füllermaterial mit einer Besandung aus grobem Al2O3 kombiniert.<br />

Die Besandung im Fluidbett erlaubt den monolithischen Aufbau des Back-up-<br />

Materials ohne Schichtstruktur (Bild 1.1). Eingebrachte keramische Komponenten<br />

des zu untersuchenden Systems sind Al2O3, SiO2 <strong>und</strong> geringe Mengen Na2O<br />

(Tabelle 1.1). Na2O entstammt dem als Stabilisator zugefügten Silika-Sol oder aus<br />

den im Füllermaterial enthaltenen Anteil an �-Al2O3 (11Al2O3�Na2O).<br />

Tabelle 1.1: Mittlere Zusammensetzung der keramischen Back-up-Formschalenproben<br />

(wichtigste Oxidgehalte) in Gew.-% nach Auslagerung (1000-1500 °C / 0-18 h).<br />

Mittlere Zusammensetzung der Oxide im Back-up-Material (Gew.-%)<br />

Al2O3 SiO2 Na2O Fe2O3 CaO MgO ZrO2<br />

94 5,5 0,3 0,02 0,01 0,07 0,03<br />

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