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Miscellanea<br />

<strong>Katalog</strong> <strong>101</strong><br />

Am Weingarten 7 – 60487 Frankfurt am Main<br />

Telefon: (0 69) 28 77 61 - Fax: (0 69) 28 58 44<br />

info@<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />

www.<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />

1


ThemenverzeICHnis<br />

Aktzeichnungen 10, 55<br />

Allegorien 7, 32, 94, 152, 164<br />

Ansichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 22, 144, 167<br />

Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42, 87<br />

Atelierszenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26, 44, 46<br />

Bildfolgen und -gedichte 113, 155<br />

Briefe 54<br />

Clown 140<br />

Denkmäler und Statuen 19, 56, 104, 125<br />

Drehorgelspieler 52<br />

Familienszenen 11, 72, 73<br />

Galante und amouröse Szenen 3, 15, 93, 94, 118, 134<br />

Genrebilder 43, 86, 102, 103, 131, 135, 136, 162<br />

Grotesken 82, 142<br />

Heiligenbilder 25, 83<br />

Historische Szenen 85, 100, <strong>101</strong>, 133, 159<br />

Humoristische Darstellungen 6, 65, 98, 128, 132, 168, 169<br />

Idyllische Szenen 29, 30, 59<br />

Illustrationen 5, 49, 163<br />

Innenräume 111, 131<br />

Jagd und Wild 107, 112<br />

Jugendstil 5, 109, 154, 163<br />

Karikaturen 13, 37, 53, 58, 75, 132, 137, 146<br />

Karikaturen mit Tieren 18, 23, 70, 115, 119, 124, 139<br />

Landschaften 56, 64, 129, 145<br />

Marionetten 66<br />

Marktszenen 21, 52, 78<br />

Monarchen 33, 46, 85, 133<br />

Musik 5, 14, 35, 38, 70, 121<br />

Mythologie 12, 19, 79, 104, 112, 144<br />

Ornamente und Dekor 4, 51, 143<br />

Pflanzen 4, 81<br />

Phantasie- und Fabelwesen 45, 67, 68, 69, 80, 88<br />

Plakatentwürfe 109, 154<br />

Porträts und Bildnisse 32, 34, 36, 61, 84, 116, 138, 150, 156, 157<br />

– bekannter Personen 1, 27, 33, 35, 39, 46, 48, 60, 95, 117, 120<br />

Quodlibet 24, 25<br />

Ritterturnier 71<br />

Schablonenmalerei 96, 97<br />

Scherenschnitte 38, 39, 108<br />

Schmuckentwürfe 50, 123, 149<br />

Skizzen- und Studienblätter 74, 75, 76, 77, 105, 153<br />

Soldaten 17, 31, 106, 148, 165, 166<br />

Spiel und Spaß 89, 126, 127<br />

Stilleben 99, 107, 121<br />

Technische Geräte 20, 28<br />

Theaterszenen 21, 39, 113<br />

Tiere 40, 62, 63, 91, 92, 161<br />

Tierfabeln 2, 114<br />

Titelblätter 9, 47<br />

Totentanz 130<br />

Trachten 141, 145<br />

Vier Elemente 57<br />

Vignetten 91, 92<br />

Wagen und Kutschen 41, 110<br />

Wein und Schnaps 147, 158<br />

Zank und Streit 16, 90, 108, 122, 151, 160<br />

Zirkus 140<br />

künstlerverzeICHnis siehe seite 114 / 115<br />

2


1. Anonym<br />

frühes 17. Jahrhundert<br />

Hieronymus Lederer, Kupferstecher<br />

aus Nürnberg (gest. 1615 in<br />

Genua). Brustbild im Hochoval,<br />

mit Umschrift.<br />

Kupferstich, auf Bütten. 8,3:6,8<br />

cm. Im sehr breiten Rand gering<br />

fleckig. – Selten!<br />

3. Karl Ferdinand Appun<br />

1820 Bunzlau/Nieder-Schlesien – Brit. Guyana 1872<br />

Liebespaar.<br />

Radierung, auf festem Velin. 10,7:12,1 cm. – Probedruck, selten.<br />

2. Anonymer LITHOGrAPH<br />

um 1840/50<br />

„Bildliche Darstellung der in der Stadt-Post No. 90 enthaltenen<br />

Fabel, zu haben unter der Mauer“. Bär und Affe vertreiben<br />

einen Storch.<br />

Zeitgenössisch aquarellierte Kreidelithographie, auf Velin.<br />

25,7:38,1 cm.<br />

Nach einer Ausbildung an der Berliner Akademie zum Landschaftsmaler<br />

ging Appun 1843 nach Italien.<br />

1840, 1842 und 1844 war er auf den Ausstellungen der kgl.<br />

Akademie der Künste in Berlin vertreten. Sein graphisches<br />

Werk beschränkt sich auf wenige Radierungen.<br />

Unterstützt von A. von Humboldt und König Friedrich Wilhelm<br />

IV. ging er 1849 als Naturforscher nach Südamerika, wo<br />

er etwa zwanzig Jahre in Venezuela reiste und seine naturkundlichen<br />

Studien betrieb, worin seine eigentliche Bedeutung liegt.<br />

3


4. Ferdinand Balzer<br />

1872 – Frankfurt am Main – 1916<br />

Vorzeichnung für einen Tapetenentwurf mit floralem<br />

Dekor.<br />

Bleistift, auf festem chamoisfarbenem Velin, verso<br />

signiert und datiert „Balzer I. 5 5.88“. 43,7:34,6 cm. –<br />

Verso Klebereste.<br />

1888 dürfte Balzer sich noch in Zürich aufgehalten<br />

haben, wo er die Kunstgewerbliche Fachschule besuchte.<br />

Balzer besuchte erst, um Bildhauer zu werden,<br />

die Kunstgewerbeschule in Zürich, dann die Kunstgewerbeschule<br />

in Frankfurt am Main.<br />

Nachdem ihm sein dortiger Lehrer A. Lüthi (1858-<br />

1903) geraten hatte, die malerische Laufbahn einzuschlagen,<br />

ging er nach Kronberg, um bei A. Burger<br />

(1824-1905) zu studieren.<br />

Danach ging er an die Kunstschule nach Weimar, wo<br />

er bis 1897 bei M. Thedy (1858-1924) und C. Frithjof-<br />

Smith (1858-1917) studierte.<br />

1898 ging er ans Frankfurter Städelsche Kunstinstitut<br />

zu W.A. Beer (1837-1907), brach nach einem Jahr das<br />

Studium ab und lebte in den nächsten fünf Jahren<br />

wechselnd in Eppstein / Taunus, Dreieichenhain,<br />

Vockenhausen und Frankfurt.<br />

Der Wunsch nach ländlicher Abgeschiedenheit prägte<br />

sein ganzes Leben. Für längere Zeit verblieb er auch<br />

in Wilhelmsbad bei Hanau, wo er gemeinsam mit<br />

seinem Freund H. Treuner (1876-?) eine Malerkolonie<br />

bildete.<br />

Von 1906 bis 1910 ließ er sich in Oberursel nieder. Zahlreiche Ausstellungen im Frankfurter Kunstverein, die jährliche Teilnahme<br />

an den Jahresausstellungen der Frankfurter Künstler und auch Teilnahmen an Graphik-Ausstellungen belegen den Wunsch nach<br />

künstlerischer Anerkennung, die sich indes nie wirklich einstellen sollte.<br />

4


5. E. Barabandy<br />

französischer Jugendstilkünstler, tätig um 1900<br />

„Chanson Naive“.<br />

Aquarell in Blau und Gelb, über Bleistift, auf Velin,<br />

links unten signiert „EBarabandy“. 31,5:19,8 cm. –<br />

Illustrationsentwurf.<br />

5


6. Albert Baur<br />

1835 Aachen – Düsseldorf 1906<br />

Humoristische Szene mit Naturforscher<br />

in einem Wald, der einen<br />

Satyr mit seinem Käscher einzufangen<br />

sucht.<br />

Bleistift, auf Karton, rechts unten<br />

signiert „Alb. Baur“. 19,6:22,1 cm. –<br />

Insgesamt leicht stockfleckig.<br />

Für Baur ungewöhnlich leichte humoristische Szene in einer detaillierten und harmonischen Stiftführung, die an C. Spitzwegs um<br />

1845 entstandenen „Schmetterlingsfänger“ (Staats<strong>galerie</strong>, Stuttgart) erinnert.<br />

Nach einem abgebrochenen Medizinstudium in Bonn studierte der insbesondere als Historienmaler bekannte Baur seit 1855 an der<br />

Düsseldorfer Akademie bei C.F. Sohn (1805-1867) und C. Köhler (1809-1861).<br />

Anschließend nahm er Privatunterricht bei J. Kehren (1817-1880), der 1854 nach Entwürfen A. Rethels Fresken ausführte. 1861-63<br />

schloß er seine Studien bei M. von Schwind (1804-1817) in München ab. 1862 kehrte er nach Düsseldorf zurück.<br />

Obwohl ihm bereits 1866 eine Professur an der Weimarer Kunstakademie angeboten wurde, nahm er diese erst nach sechs Jahren<br />

nach Studienreisen nach Paris, Holland und Italien an. Schon zwei Jahre später, 1874, kehrte er nach Düsseldorf zurück.<br />

6


7. Nicolas Beatrizet<br />

um 1515 Lunéville – Rom nach 1577<br />

Der Traum.<br />

Kupferstich, nach Michelangelo Buonarroti (1475-<br />

1564), auf Bütten mit Wasserzeichen: bekröntes<br />

Wappen mit Posthorn. 43,8:29,8 cm.<br />

Literatur: Bartsch Suppl. VI, Nr. 15. – Späterer<br />

Druck mit der Adresse von Giov. Dominico Rossi<br />

(alla pace), ringsum auf die Plattenkante geschnitten.<br />

Diese mythologische Komposition, die auf einem<br />

Gemälde von Michelangelo basiert, wurde von<br />

mehreren Malern aus seiner näheren Umgebung<br />

wiederholt. So befindet sich eine Fassung, sie gilt<br />

als die beste, in der National<strong>galerie</strong> in London, die<br />

vermutlich von Seb. del Piombo (um 1485-1547)<br />

ausgeführt wurde.<br />

Nicolas Beatrizet arbeitete als Kupferstecher in<br />

Venedig, ab 1540 in Rom für den Verleger A. Salamanca<br />

(ca. 1500-1562) und den Kartenhändler und<br />

Verleger A. Lafreri (1512-1577). Er fertigte neben<br />

Buchillustrationen hauptsächlich Reproduktionsgraphiken<br />

nach Werken berühmter Meister an.<br />

7


8. JOHAnn ChrisTIAn Berndt<br />

1748 Nürnberg – Frankfurt am Main 1812<br />

„Prospect der Bergfestung und Städtchen Königstein in welche sich im Monat November 1792<br />

ohngefär 400. Franzosen warfen und gegenwärtig von dem K. Preusischen Generalmajor von<br />

Pfau blockirt wird“.<br />

Kupferstich, auf Bütten. 18,8:23,6 cm.<br />

Literatur: Gwinner 2. – Auf die Plattenkante geschnitten.<br />

Berndt war seit 1780 in Frankfurt als Kupferstecher und Kunstverleger tätig.<br />

8


9. Leon Biju<br />

1880 – Bukarest – 1970<br />

Titelblattentwurf für das Kinderbuch<br />

„Märchen unseres Großmütterchens“ von<br />

Emilie Teskova.<br />

Schwarze Tusche und Aquarell, auf Zeichenkarton,<br />

monogrammiert. 33,5:23,4 cm.<br />

– Verso mit Resten einer alten Verklebung,<br />

Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />

Biju war Maler, Lithograph und Kunsthandwerker<br />

sowie Mitglied folgender<br />

Künstlervereinigungen: Criterion (1933/34<br />

Bukarest), Der Herbstsalon (1921-1924<br />

Bukarest), Der idealistische Zirkel (1915/16,<br />

1935 Bukarest).<br />

9


10. Jan de BissCHOP<br />

1628 Amsterdam – Den Haag 1671<br />

a) Zwei kämpfende männliche Akte. 16,3:21,9 cm.<br />

b) Zwei liegende männliche Akte. 12,4:24,5 cm.<br />

2 Radierungen, auf Bütten. – Nr. 13 und 18 aus der 25-Blatt-<br />

Folge „Paradigmata Graphices Variorum Artificum“ (1671),<br />

die den letzten Teil eines 3teiligen Kompendiums bildet.<br />

Die Radierungen zeigen Studien<br />

des menschlichen Körpers,<br />

die meist nach Zeichnungen<br />

italienischer Meister entstanden<br />

sind. Die Vorlagen dieser<br />

beiden Studien stammen von<br />

Jacopo da Pontormo (1494-<br />

1557) bzw. Jacques Neefs<br />

(1610-nach 1660).<br />

Ein Blatt (a) mit Rand rundum,<br />

rechte untere Ecke<br />

ungleich; das andere Blatt (b)<br />

auf die Plattenkante geschnitten<br />

sowie auf Untersatz der<br />

Sammlung Fürst von Liechtenstein<br />

montiert.<br />

10


11. M. von Bonstetten<br />

vermutlich Ehefrau des<br />

Karl Gustav sALOMOn von Bonstetten<br />

1807 Herzogenbusch/Holland – Aubonne/Schweiz 1886<br />

Ein in einem Sessel sitzender Mann mit Brille liest seiner<br />

Familie aus einem Brief vor.<br />

Pinsel in Grau und Bleistift, nach einer Lithographie von L.L.<br />

Boilly (1761-1845), auf cremefarbenem Velin, signiert und<br />

bezeichnet „M. de Bonstetten Aubonne 1842 Septbr“ rechts<br />

unten, 20,8:16 cm.<br />

Verso an den Ecken Reste einer alten Verklebung, winzige<br />

Fehlstelle an der rechten oberen Ecke.<br />

12. F. Butti<br />

wohl Neapel, 19. Jahrhundert<br />

Ein Faun im Kampf mit einem Ziegenbock vor südlicher<br />

Küstenlandschaft.<br />

Aquarell und Deckfarben, über Bleistift, mit schwarz getuschter<br />

Umrandung, auf Papier mit Wasserzeichen: J Whatman &<br />

Turkey Mill, rechts unten signiert „F. Butti fec.“. 25,2:35,8 cm.<br />

– Etwas stockfleckig und vergilbt.<br />

Originelle Darstellung und dekorativ!<br />

11


Vorzeichnung für eine Karikatur, die laut älterer Beschriftung verso im Juli 1827 veröffentlich wurde.<br />

13. Georg CruiksHAnk<br />

1792 – London – 1878<br />

„The Morning Salute or Deaf as a<br />

Poet“.<br />

Aquarell, Bleistift und Feder, mit<br />

Bleistiftlinie umrandet, auf Papier<br />

mit Wasserzeichen J WHATMAN<br />

1826; verso signiert „Geor. Cruikshank“<br />

und vermutlich von fremder<br />

Hand bezeichnet „Cruickshank The<br />

Morning Salute or Deaf as a Poet“<br />

„Pray what little snob much was I<br />

saw you of last night, Sir _ Eh?“.<br />

14,4:17,6 cm.<br />

Bis auf eine eher oberflächliche Einführung in die Kunst bei seinem Vater, den Karikaturenzeichner I. Cruikshank (um 1756-<br />

1810/11), war er Autodidakt. Er selbst fertigte zunächst insbesondere satirische Karikaturen an, die sich gegen die bestehenden<br />

sozial-politischen Zustände richteten, zu nennen sind hier seine Napoleon-Karikaturen. Ab 1819 war er zunehmend als Buchillustrator<br />

tätig, so fertigte er die Illustrationen zu Pierce Egans (1772-1849) Monatsjournal „Life in London“, das von Oktober 1820-<br />

1821 erschien und ihm zum Durchbruch verhalf. Darüber hinaus sind seine Radierungen zu Grimms Hausmärchen zu erwähnen,<br />

1824-1826 veröffentlicht.<br />

Engere Bekanntschaft zu W.H. Ainsworth (1805-1882) und C. Dickens (1812-1870), Zusammenarbeit mit W. Thackeray (1811-1863).<br />

Ab 1848 wurden seine Karikaturen zunehmend moralisierend, er setzte sich in Erinnerung an den Alkoholtod seines Vaters verstärkt<br />

gegen den Alkohol ein. Großen Erfolg erlangten diesbezüglich seine Illustrationen zu den Traktaten „The bottle“ von 1847<br />

und „The drunkards children“ von 1848.<br />

12


14. Philibert Louis Debucourt<br />

1755 – Paris – 1832<br />

Auf einer Gitarre musizierende Dame.<br />

Radierung und Aquatinta, auf Bütten.<br />

22,9:16,3 cm.<br />

Leicht fleckig und etwas angestaubt, dünne<br />

Stellen im Papier verso am linken Rand.<br />

Nicht bei Le Blanc. – Probedruck mit<br />

Rändchen.<br />

Sehr reizvolle Darstellung eines Musikzimmers,<br />

in dem auch ein Spinett, eine<br />

Geige, eine Harfe und ein Notenständer zu<br />

sehen sind.<br />

Debucourt war Maler und Kupferstecher.<br />

Neben J.F. Janinet (1752-1814) ist er der<br />

bekannteste der französ. Farbenstecher.<br />

13


15.<br />

„Roman universel“. Ein Liebespaar in verschiedenen Varianten.<br />

Radierung, auf Bütten. 9:37,8 cm. Literatur: JFF (XIXe siècle)<br />

106. – Sehr guter Abdruck, insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Dominique vIvant Denon<br />

1745 Châlon – Paris 1835<br />

Ursprünglich Diplomat, entwarf Denon nach der Französischen Revolution von<br />

1789 auf Anregung J. L. Davids (1748-1825) die Costumes républicains als Vorbilder<br />

für das offizielle Nationalkostüm.<br />

1798-1799 begleitete er Napoleon Bonaparte als Kriegszeichner nach Italien und<br />

Ägypten. 1788 erwarb er das gesamte radierte Werk von Rembrandt aus der<br />

Sammlung A.M. Zanetti in Venedig. Seit 1804 war er Generalinspektor der Museen<br />

in Paris, in dieser Funktion wählte er in den eroberten Ländern die Kunstschätze<br />

aus, die Napoleon als Siegestrophäen nach Paris bringen ließ.<br />

Denon betätigte sich als Kunstsammler, Schriftsteller, Zeichner, Radierer, Lithograph<br />

und Medailleur. „Daneben sammelte er Kunstwerke und radierte mit<br />

leichter Hand kleine Bildnisse von geistreichen Zeitgenossen und schönen Damen<br />

der Gesellschaft “. (zitiert aus: Thieme-Becker, Bd. IX, S. 79).<br />

16.<br />

Der Streit der Damen.<br />

Radierung, auf Bütten. 10,5:8,5 cm. Literatur:<br />

TIB 66. – Sehr guter Abdruck<br />

mit ca. 2 cm breitem Rand.<br />

14


17. Deutsch, MITTe 17. Jahrhundert<br />

Soldat des Dreißigjährigen Krieges kämpft mit einem Dolch<br />

gegen einen bereits am Boden liegenden anderen Soldaten,<br />

eine Marketenderin mischt sich ein; im Hintergrund weitere<br />

Soldaten.<br />

Feder in Braun, braun laviert, mit einzelner schwarzer Federlinie<br />

umrandet, auf Bütten. 16,2:15,6 cm. – Papier etwas gebräunt,<br />

sonst sehr gut erhalten.<br />

Provenienz: Sammlung Christian Hammer, Stockholm, nicht<br />

bei Lugt.<br />

19. Deutscher Klassizist um 1800<br />

Merkur auf einem Säulenfuß als Nischenfigur in klassizistischem<br />

Bogen, im Hintergrund eine Parklandschaft mit<br />

Tempelchen.<br />

Gouache, auf Bütten. 43,5:26 cm.<br />

18. Deutscher ZeICHner, DATIert 1749<br />

„Seinem Feinden Soll mann guttes thun“. Zwei Hasen ziehen<br />

einen Heukarren, auf dem ein Hund sitzt und der von einem<br />

dritten Hasen geschoben wird.<br />

Aquarell und Feder in Grau, mit grauer Tuschlinie umrandet,<br />

auf Bütten, rechts oben undeutlich signiert „Balthasar Kachel<br />

(?) abge granadir im Jahr 1749“. 18,5:30,6 cm.<br />

15


20. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />

„Der Kranich o. Krahn.“<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, mit doppelter schwarzer<br />

Tuschlinie umrandet, auf cremefarbenem Whatman, rechts<br />

unten signiert „Jtten“ (?). 32,6:21,6 cm. – Falten geglättet, gering<br />

fleckig. – Interessante technische Zeichnung!<br />

21. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />

Theaterszene mit Harlekin auf dem Jahrmarkt mit einer<br />

Zuschauermenge.<br />

Feder in Braun, auf Bütten mit Fragment eines Wasserzeichens.<br />

17,2:22 cm. – Besonders rechts oben etwas faltig.<br />

16


22. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />

Motiv aus Arnstadt bei Erfurt.<br />

Feder und Pinsel in Grau, grau laviert, mit schwarzer Tuschlinie<br />

umrandet, auf cremefarbenem Velin, auf festes Papier<br />

aufgezogen. 19,5:26,7 cm.<br />

23. Deutsch um 1840<br />

Herr Esel – fein herausgeputzt – macht seine Aufwartung bei<br />

Frau Distel.<br />

Holzschnitt in hellbraun gedruckt, auf Bütten. 24,2:23,7 cm. –<br />

Ränder ungleich geschnitten, kleine Läsur rechts unten.<br />

17


24. Deutsch um 1850<br />

Quodlibet mit Landschaften, figürlichen Szenen, Illustrationen<br />

zu Gedichten von Walter Scott sowie Porträts von Thaddäus<br />

Hänke (1761-1816), einem Universalgelehrten und von<br />

Theodoros Kolocotronis (1770-1843), einem Freiheitskämpfer<br />

aus der Zeit der griechischen Revolution (1821-1829).<br />

Lithographie, auf Velin, mit der Adresse Verlag v. C. Hennig,<br />

Prag & Berlin. Nr. 50. Darstellungsgröße 34,2:24,5 cm, Blattgröße<br />

40:28,5 cm. – Insgesamt leicht knittrig.<br />

25. Deutsch, 19. Jahrhundert<br />

Quodlibet mit Hl. Caecilie sowie drei männlichen Bildnissen.<br />

4 Gouachen auf ein schwarz grundiertes Blatt montiert, die<br />

freien Felder sind ausgefüllt mit Blüten, einem Fächer und links<br />

unten mit einer Palette und Pinseln.<br />

Gouache, schwarze Tusche und Goldbronze, auf braunem Papier.<br />

47:39,3 cm. – Insgesamt leicht wellig und besonders links<br />

unten mit Farbabrieb.<br />

18


26. Deutsch, 2. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />

Maler an der Staffelei in seinem Atelier, im Hintergrund<br />

seine Schüler beim Zeichnen.<br />

Feder in Schwarz, grau laviert, über Bleistift, mit doppelter<br />

Federlinie umrandet, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton.<br />

Darstellung im Rund. Durchmesser 10,8 cm.<br />

27. Deutsch um 1870<br />

George Sand, Pseud. für Amandine-Aurore-Lucile Dupin<br />

(1804-1876); Büste im Dreiviertelprofil nach links.<br />

Bleistift, auf chamoisfarbenem Velin, aufgezogen, unter der<br />

Darstellung mit brauner Feder betitelt „Amantine Lucile Dupin,<br />

Baronin Dudevant. (George Sand) geb. 1804, gest. 8. Juni<br />

1876.“ 20,8:14 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Schönfeld, nicht bei Lugt.<br />

Das fein gezeichnete Bildnis zeigt die berühmte Schriftstellerin<br />

in reifem Alter, wohl nicht lange vor ihrem Tode.<br />

19


Jacob FürCHTeGOTT DieLMAnn<br />

1809 – Frankfurt am Main – 1885<br />

28.<br />

Überdachter Brunnen mit hochgezogenem Wassereimer<br />

und davorliegenden Baumstämmen.<br />

Bleistift, auf chamoisfarbenem festem Velin, rechts unten<br />

von fremder Hand bezeichnet „Dielmann“. 19,1:24,5<br />

cm. – Schwache Knickfalte am Oberrand rechts. Verso<br />

Reste alter Verklebung.<br />

Sicher und lebendig ausgeführte Zeichnung, die Dielmanns<br />

Interesse auch an ein<strong>fach</strong>sten Motiven verrät.<br />

29.<br />

Idyllische Bauernszene mit einer Frau beim Füttern<br />

von Schweinen, dabei zwei Kinder und eine Frau in<br />

einem Türrahmen stehend.<br />

Bleistift, auf eingefärbtem cremefarbenem Velin, mit<br />

Einfassungslinie rechts, rechts quer bezeichnet „F.J.<br />

Dielmann“. 11:15,3 cm. – Links ungleich beschnitten;<br />

verso am Rand rechts Reste alter Beklebung.<br />

Blatt aus einem Skizzenbuch.<br />

20


30.<br />

Winkel in einem Vorratskeller in einem Haus in St. Goar.<br />

Bleistift, auf Velin, rechts unten bezeichnet und datiert „St Goar 24 Sept 1840“, links unten bezeichnet „gez. von J.F. Dielmann“.<br />

13,9:20,5 cm. – Einriß im Unterrand restauriert.<br />

Provenienz: Sammlung J.F. Hoff, Frankfurt am Main (Maler u. Kunstschriftsteller, 1832-1913).<br />

Ein Aufenthalt Dielmanns an der Mosel im Herbst 1840 ist durch mehrere Arbeiten belegt. Dielmann studierte unter C.F. Wendelstadt<br />

(1786-1840) am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und ging als Stipendiat 1835 nach Düsseldorf, wo er sich<br />

unter J.W. Schirmer (1807-1863) als Landschaftsmaler ausbildete.<br />

Bereits ab 1837 war er Mitglied der „Meisterklasse“. Durch eine Einladung von G. von Reutern (1794-1865) lernte er 1841/42 die<br />

malerische Schwalm kennen.<br />

Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt war er durch die „Modernität“ seiner Genre- und Landschaftsbilder Vorbild, so für A. Burger<br />

(1824-1905), mit dem er 1858 die „Kronberger Malerkolonie“ begründete, eine der ersten Künstlerkolonien Deutschlands.<br />

21


31. DileTTAnt um 1820<br />

a) „Silihdar Aga. Grossherrlicher Waffenträger.“ Befehlshaber der Artillerie und Kavallerie des osmanischen Heeres.<br />

b) „Solak – Arcierengarde.“ Leibgardist des osmanischen Heeres.<br />

2 Gouachen, auf Bütten, auf Untersatzkarton mit gouachiertem Rand montiert, der Titel ist unter die Darstellung geklebt.<br />

Je 25,6:18,6 cm. – Papier etwas wellig.<br />

Links oben numeriert, Blatt 18 und 26 einer Folge.<br />

22


32. Georg ChrisTOPH eIMMArt d.J.<br />

1638 – Nürnberg – 1705<br />

Doppelporträtbüsten eines lorbeerbekränzten<br />

Paares, gehalten von Herkules, umgeben von<br />

allegorischen Figuren.<br />

Radierung, nach einer Wachsbossierung von<br />

D. Neuberger d.J. (um 1620-1674/81), Darstellung<br />

oben rundbogig geschlossen, auf Bütten. 30,1:18,7<br />

cm.<br />

Literatur: Nagler IV, Seite 293; Thieme/Becker<br />

XXV (Neuberger), S. 402. Aus einer Folge von 6<br />

Radierungen. – Gering braunfleckig, in der Mitte<br />

horizontale leichte Quetschfalten geglättet. Insgesamt<br />

prachtvoller und vollrandiger Abdruck.<br />

Eimmart, Schwager von J. von Sandrart (1630-<br />

1709), war in Nürnberg als Maler und Kupferstecher<br />

tätig. Darüber hinaus richtete er die erste<br />

Sternwarte Nürnbergs ein. 1662 war er Mitbegründer<br />

der örtlichen Malerakademie und von 1699 bis<br />

zu seinem Tod deren Direktor.<br />

23


Johannes Kaspar eIssenhardt<br />

1824 – Frankfurt am Main – 1896<br />

33.<br />

Königin Amalie Marie Friederike von Griechenland (1818-<br />

1875), Gemahlin König Otto I., geb. Herzogin von Oldenburg.<br />

Kupferstich, 1868, nach einem Foto von Ch. Bergamasco, auf<br />

Velin. Ca. 22:15,5 cm. – Bergamasco war in Petersburg Hoffotograf<br />

der Zarin von Russland.<br />

Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />

2578, Lugt 1367.<br />

34.<br />

a) Kopf eines Mädchens, im Profil nach rechts, mit einem<br />

Kopftuch.<br />

Kupferstich, auf festem Velin. 17,4:9 cm.<br />

Probedruck, links auf die Plattenkante geschnitten. Minim.<br />

Fehlstelle im unteren Rand.<br />

Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />

2367, Lugt 1367.<br />

b) Dasselbe, Abdruck von der unten verkürzten Platte.<br />

Kupferstich, auf festem Velin. 13,4:9,4 cm. – Etwas stockfleckig.<br />

Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />

2368, Lugt 1368.<br />

24


Johannes Kaspar eIssenhardt<br />

1824 – Frankfurt am Main – 1896<br />

36.<br />

Bildnis eines Bärtigen<br />

mit Hut, Büste im<br />

Dreiviertelprofil nach<br />

links.<br />

Radierung, 1878, auf<br />

Kupferdruckpapier,<br />

links unten vermutl.<br />

eigenhändig bezeichnet<br />

„n.d. Natur“.<br />

20:12,2 cm.<br />

Probedruck mit<br />

Wischspuren und<br />

Ätzflecken. Minim.<br />

Fehlstelle im unteren<br />

Rand.<br />

Provenienz: Sammlung<br />

Heinrich Stiebel,<br />

Frankfurt a.M., Lugt<br />

1367.<br />

35.<br />

Georg Alois Schmitt (1827-1902), Komponist und Pianist;<br />

Büste im Dreiviertelprofil nach rechts.<br />

Radierung, 1853, auf Kupferdruckpapier. 20,6:17,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />

2582, Lugt 1367.<br />

Eissenhardt bildete sich als Schüler von E.E. Schäffer (1802-<br />

1871) am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt von 1839-46<br />

zum Kupferstecher aus. 1863-69 und 1889-91 war er in Petersburg,<br />

wo er mit der Anfertigung von Staatspapieren betraut war<br />

(z.B. Bildnis der Kaiserin Katharina II. auf den Hundertrubelscheinen).<br />

In den übrigen Zeiten war er in Frankfurt ansässig, war Lehrer<br />

am Städel und wurde 1890 zum Ehrenmitglied der Kaiserl.<br />

Russ. Akademie der Künste zu Petersburg ernannt.<br />

25


37. Peter Engel<br />

geb. 1944 Birstein, ansässig in Frankfurt<br />

am Main<br />

„Frauenkopf mit Perlenkette und<br />

Hut, daran als Schmuck eine Eiswaffel,<br />

beim Eisessen“.<br />

Bleistiftzeichnung, 1973, auf Velin,<br />

verso signiert und datiert „Engel 73“.<br />

30,3:25 cm.<br />

Provenienz: Galerie H. Meyer-Ellinger,<br />

Ffm., Ausstellung Mai/Juni 1973;<br />

Privatbesitz.<br />

Engel besuchte von 1964-1967 die<br />

Städel-Schule in Frankfurt a.M.<br />

Darauf folgte ein Studienaufenthalt<br />

in London.<br />

26


38. Ernst Moritz Engert<br />

1892 Yukohama – Hadamar 1986<br />

Sommernachtstraum (Flötenspieler).<br />

Scherenschnitt, 1926, auf Bütten montiert, links unter der<br />

Darstellung signiert und datiert „Engert 1926“. Ca. 10,6 x 10,6<br />

cm. – Der Untersatz ist stellenweise braun.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Ernst Moritz Engert 1892-1986. Galerie<br />

Joseph Fach GmbH, Frankfurt, 2007, Nr. 11.<br />

39. Ernst Moritz Engert<br />

1892 Yokohama – Hadamar 1986<br />

Der Schauspieler Paul Kemp (1896-1953) in der Bühnenrolle<br />

„Ein Windstoss“; stehend in Kleid und Hut und mit einem<br />

Besen.<br />

Scherenschnitt, auf gelbliches Maschinenbütten montiert, links<br />

unten signiert „Engert“, im Unterrand bezeichnet „Paul Kemp<br />

in „Ein Windstoss“ (1942). Ca. 18:12 cm.<br />

Ausgestellt im Bonner Kunsthaus 1979.<br />

27


40.<br />

vermutlich<br />

EnGLAnd um 1800<br />

2 Blatt mit je zwei Darstellungen von Schneckenhäusern.<br />

Aquarellierte Lithographien, mit schwarzen Tuschlinien<br />

umrandet, auf Velin mit Wasserzeichen: Voltaire (Heawood<br />

3450). Blattgröße je 27,5:34 cm. – Zwei Tafeln aus einem<br />

Werk über Schnecken.<br />

28


41. EnGLIsch, 19. Jahrhundert<br />

Entwurf für eine offene Kutsche mit<br />

Verdeck bzw. geschlossene Kutsche mit<br />

Kutschkasten.<br />

Feder in Schwarz, Pinsel in Grau, über<br />

Bleistift, Gouache, auf cremefarbenem Zeichenkarton,<br />

rechts unten signiert „Gunn“.<br />

15,2:25,1 cm.<br />

Die Variante einer offenen oder geschlossenen<br />

Kutsche macht der Zeichner durch<br />

ein Stück Karton mit dem entsprechenden<br />

Teilentwurf sichtbar, das hochgeklappt<br />

werden kann.<br />

42. G. L. FeLDMAnn<br />

tätig in Berlin um 1850<br />

Phantasiearchitektur mit dem Brandenburger Tor in Berlin.<br />

Aquarell, auf chamoisfarbenem Velin, auf Untersatz montiert,<br />

dort datiert, bezeichnet und signiert „1851 / Fanthasia Berolina<br />

Brandenburger Thor / G.L. Feldmann“. 21,7:34 cm.<br />

Feldmann steht ganz unter dem Einfluß der Architektur K.F.<br />

Schinkels (1781-1841).<br />

29


30


43. Ferdinand August Fellner<br />

1799 Frankfurt am Main – Stuttgart 1859<br />

Drei Figuren, durch genaue Wiedergabe ihrer Kleidung<br />

charakterisiert und durch eine vierte, angedeutete Figur im<br />

Hintergrund in einen losen inhaltlichen Zusammenhang<br />

gebracht: Straßenszene – u.a. mit flötendem Vagabund und<br />

armseligem Musikus (reitende Bäuerin und alter Mann in<br />

friderizianischer Tracht).<br />

Pinsel in Schwarz und Aquarell, auf gelblichem Bütten, oben<br />

mit Bleistift bezeichnet „Fellner“. 15,8:23,6 cm.<br />

Verso von älterer Hand bezeichnet „Dr. Ferd. Fellner 1799-1859<br />

/ Frkft, Bruder d. letzten herrschenden Bürgermeisters Konstantin<br />

F., der 1866 sich tötete“.<br />

Provenienz: Sammlung H.K. Lempertz sen., Köln, Lugt 1337.<br />

Eine Zeichnung, die etwas von Fellners Humor sichtbar werden<br />

läßt und zugleich dokumentiert, wie vertraut Fellner – aufgrund<br />

seiner Studien – mit den Kostümen verschiedenster Epochen<br />

war.<br />

Nach dem Jurastudium hat sich der 1825 unter die Advokaten<br />

seiner Heimatstadt Aufgenommene autodidaktisch zum Maler<br />

ausgebildet.<br />

Im Oktober 1825 ging er nach München, wo ihn vornehmlich<br />

P. von Cornelius (1783-1867) beeinflusste. 1831 ließ er sich in<br />

Stuttgart nieder, wo er bis an sein Lebensende blieb.<br />

Seine hervorragendste Bedeutung hat Fellner als Zeichner,<br />

der aus Geschichte, Sage und Dichtung mit unerschöpflicher<br />

Phantasie immer neue Begebenheiten darstellte und sich dabei<br />

bewusst an den Charakter altdeutscher Kunst anschloß.<br />

Ein Teil seines zeichnerischen Nachlasses befindet sich heute<br />

im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt a.M.<br />

44. Carl Fischer, gen. Fischer-Köystrand<br />

1861 Wien – Maria Enzersdorf 1918<br />

Im Maleratelier: ein Paar betrachtet ein auf der Staffelei<br />

stehendes Gemälde, während der Künstler wartend hinter<br />

beiden steht.<br />

Feder und Aquarell, über Bleistift, auf cremefarbenem festem<br />

Velin, innerhalb der Darstellung signiert „CKöystrand“, rechts<br />

unten bezeichnet „CKöystrand“. 34,8:26,7 cm. – Der rechte<br />

Rand etwas unregelmäßig geschnitten.<br />

Fischer-Köystrand arbeitete als Illustrator für humoristische<br />

Zeitschriften. Seine Hauptmotive waren modernes Leben,<br />

Sportbilder und elegantes Genre.<br />

31


45. Carl Fischer, gen. Fischer-Köystrand<br />

1861 Wien – Maria Enzersdorf 1918<br />

„Der Waldschrat“.<br />

Bleistift, Aquarell, etwas weiß gehöht, auf bräunlichem Velin,<br />

rechts unten signiert „C. Fischer-Koystrand“. 24,8:20,8 cm. –<br />

Auf Untersatz montiert, dort mit ornamentaler Umrandung in<br />

Schwarz und Gelb sowie Titel.<br />

Verso rechts Studienkopf eines Mannes mit Hut im Profil nach<br />

links, angeschnitten. Bleistift. – Vertikale und horizontale<br />

Knickfalte geglättet.<br />

Entwurf für das Londoner Magazin „The Studio. An Illustrated<br />

Magazin of Fine & Applied Art“ von 1908. S. 71 (vgl. handschriftliche<br />

Anmerkung verso).<br />

Karl Fischer-Köystrand war als Maler, Graphiker und Illustrator in Wien tätig. Seine Ausbildung begann er in seiner Heimatstadt<br />

an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums in der Klasse der Pflanzen-, Tier- und Ornamentmalerei von Fr. Sturm<br />

(1822-1898) und in der Klasse der Figurenmalerei von F. Laufberger (1829-1881).<br />

Dann besuchte er die Akademie, wo er Schüler von Chr. Griepenkerl (1839-1912) wurde. Bereits im Alter von 21 Jahren begann er<br />

als Zeichner für verschiedene Wiener Zeitschriften zu arbeiten, wie etwa für das Witz- und Karikaturblatt „Die Bombe“, die 1871-<br />

1925 herausgegeben wurde und sich 1897-1900 in seinem Besitz befand. Daneben schuf er Sport- und Jagdbilder. Auf der Wiener<br />

Kunstausstellung, die er regelmäßig beschickte, erhielt er 1910 die kleine goldene Staatsmedaille.<br />

32


46. Josef Flüggen<br />

1842 München – Bergen/Traunstein 1906<br />

„König Ludwig I. bei Hofmaler Stieler.“<br />

Feder in Schwarz, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton, rechts innerhalb der Darstellung signiert und datiert „Jos. Flüggen 86“.<br />

36,9: 54,3 cm. – Am Oberrand drei alte Klebereste, im ganzen nicht ganz frisch.<br />

Provenienz: Süddeutscher Privatbesitz.<br />

Die Szene schildert einen Besuch König Ludwig I. in J.K. Stielers (1781-1858) Atelier und zeigt ihn beim Betrachten eines Gemäldes,<br />

zu dem eine junge Frau in Tracht Modell sitzt.<br />

Flüggen war zuerst Schüler seines Vaters G. Flüggen (1811-1859) und anschließend von K.Th. von Piloty (1826-1886). Auf Studienreisen<br />

nach Paris, London und Brüssel bildete er sich weiter. Als Historienmaler war er in München erfolgreich, fand viel Aufmerksamkeit<br />

durch seine Kompositionen zu Richard Wagners Opern „Tannhäuser“ und „Meistersinger“.<br />

33


47. Eugène HIPPOLyte<br />

Forest<br />

geb. 1808 Straßburg, tätig in<br />

Paris<br />

Titelblattentwurf zu „Le<br />

Vieux Tireur par R. Deyeux.<br />

1835.“<br />

Pinsel in Braun, über Bleistift,<br />

auf chamoisfarbenem Velin,<br />

verso bezeichnet „par Eug.<br />

Forest“. 22,9:19,4 cm. – Verso<br />

zur Übertragung auf einen anderen<br />

Bildträger gerötelt sowie<br />

Reste einer alten Verklebung<br />

am linken Rand, mit vertikaler<br />

Knickfalte.<br />

Der als Maler und Lithograph<br />

tätige Künstler war Schüler<br />

von C. Roqueplan (1800 od.<br />

1803-1855) und beschickte<br />

1847-66 den Salon in Paris mit<br />

Landschaften. Er war Mitarbeiter<br />

von J.J. Grandville (d.i.<br />

J.I.I. Gérard, 1803-1847) an<br />

den Zeitschriften „La Caricature“,<br />

„La Silhouette“ und<br />

„L’Illustration“. Er illustrierte<br />

verschiedene literarische<br />

Werke.<br />

34


48. Frankfurter Künstler, 1851<br />

Bildnis Albert Louis Hendschel<br />

(1834-Frankfurt am Main-1878) vor<br />

einer Landschaft, Kopf leicht nach rechts<br />

gewandt; in reicher floraler und symbolhafter<br />

Umrahmung.<br />

Federlithographie, 1851, auf gelblichem<br />

Velin, rechts unten monogrammiert „K“,<br />

oben (innerhalb der Umrahmung u. spiegelverkehrt)<br />

die Buchstaben „K Z H“. 25:19<br />

cm. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Im Unterrand handschriftlich bezeichnet<br />

„Robert Brubach. Kopf v. Hendschel,<br />

Randverzierung v. Harveng u. (auf) Stein v.<br />

Harveng“.<br />

K.F. Harveng (1832-1874) und A.L. Hendschel<br />

studierten beide um 1851 unter J.<br />

Becker (1810-1872) am Städelschen Kunstinstitut.<br />

In diesem Umfeld ist dieses hier<br />

vorliegende, seltene Porträt entstanden.<br />

Die Identität von R. Brubach konnten wir<br />

nicht ermitteln.<br />

35


49. Französisch, Ende 17. Jahrhundert<br />

„Avantures et famille de ma mie margot“.<br />

7 Radierungen auf einem Bogen, auf Bütten mit Wasserzeichen:<br />

Schriftzug. 16,8:28 cm. – Ausgezeichnete Drucke mit schmalem<br />

Rand, rechts auf die Plattenkante geschnitten. Mittelfalte<br />

geglättet, leicht knittrig, Einriß restauriert.<br />

Illustrationen zu einem Roman, in der Art des Stefano della<br />

Bella (1610-1664).<br />

50. Französisch, Ende 18. Jahrhundert<br />

Entwurf für einen goldenen Anhänger mit Perlen und Brillanten<br />

sowie mit den Figuren von Amor und Psyche.<br />

Feder in Braun, gelb und hellblau aquarelliert, mit brauner<br />

Feder umrandet, auf Bütten, rechts oben mit brauner Feder<br />

numeriert „No. II“. 14,2:10,9 cm.<br />

Rechts oben Stempel: Dept. de l’Abno. – Goldschmiedezeichnung<br />

von herausragender Qualität.<br />

36


51. Französisch, 19. Jahrhundert<br />

Entwurf für eine florale Tapete.<br />

2 Blatt, schwarze Kreide, Bleistift, grau laviert und mit Deckweiß<br />

gehöht, auf bräunlichem Velin. Je 38,9:26,6 cm.<br />

Beide Blätter in der Mitte zusammengesetzt ergeben ein Ganzes.<br />

Provenienz: Sammlung Anton Schmid, Wien.<br />

52. Französisch, 19. Jahrhundert<br />

Jahrmarktszene mit einem Drehorgelspieler und seinen<br />

Hunden.<br />

Bleistift, auf Bütten, verso bezeichnet „Géricault“. 14,8:18 cm.<br />

37


Gavarni, der zu den Meistern der Lithographie des 19.<br />

Jahrhunderts zählt, entschloß sich erst 1825 zur künstlerischen<br />

Laufbahn. Davor hatte er bei einem Mechaniker und<br />

dann bei einem Maschineningenieur eine Lehre absolviert.<br />

1824 hatte er bereits Unterricht bei Je. Adam im Kupferstechen<br />

erhalten. 1824/25 ging er nach Bordeaux, anschließend<br />

begab er sich für drei Jahre auf Wanderschaft durch<br />

die Pyrenäen.<br />

Nach seiner Rückkehr nach Paris 1828 begann er autodidaktisch<br />

auf geistreich-ironische Weise das Pariser Leben<br />

der Salons, Bälle und des Theaters zu erfassen.<br />

Diese ersten, jetzt mit „Gavarni“ signierten Blätter fanden<br />

rasch Anerkennung. Die bekanntesten Magazine und Modezeitschriften<br />

warben ihn als Illustrator an.<br />

Ab 1837 arbeitete er für das Satireblatt „Le Charivari“, das<br />

zwischen 1832 und 1837 herausgegeben wurde und durch<br />

das er internationale Bekanntheit erlangte.<br />

Für diese Zeitschrift, aber auch den Figaro und die zweite<br />

„Caricature“ schuf er die berühmtesten Folgen. Ab 1831<br />

war er auch literarisch tätig.<br />

Ein Aufenthalt in London 1847-1851 brachten eine bedeutende<br />

motivische Erweiterung: Er zeigt sich jetzt nicht<br />

mehr als „Chronist“ der mondän-eleganten Welt, sondern<br />

als Anhänger der sogenannten „Arme-Leute-Malerei“ mit<br />

ihrer realistischen und nicht idealisierenden Absicht.<br />

53. Paul Gavarni, eigentlich Hippolyte GuILLAume<br />

SuLPICe ChevALIer<br />

1804 Paris – Auteuil 1866<br />

Mann, der sich über die nicht der Konvention entsprechende<br />

Bekleidung einer Frau entsetzt.<br />

Aquarell und Bleistift, auf Velin. 17,3:21,2 cm.<br />

Es entstanden zahlreiche Blätter, die das Leben der Armen<br />

auf vielfältige Weise thematisierten.<br />

Der Tod seines Sohnes und zunehmende Krankheiten<br />

führten zum Rückzug von der Umwelt und letztendlich<br />

auch von der künstlerischen Arbeit. In den letzten Jahren<br />

entstanden keine Zeichnungen mehr und nur wenige<br />

Aquarelle.<br />

38


54. Carl Gehrts<br />

1853 Hamburg – Endenich/Bonn 1898<br />

14 Briefe an seinen Malerfreund Ernst Henseler (1852-1940)<br />

in Berlin aus den Jahren 1873-1879 aus Hamburg, Düsseldorf<br />

und Eisenach. Versehen mit zahlreichen Illustrationen.<br />

Feder in Grau bzw. Braun, auf Bütten bzw. Velin, sämtlich<br />

bezeichnet signiert und datiert.<br />

Ein 3seitiger mit besonders reizvollen Illustrationen geschmückter<br />

Brief ist mit „St. Gehrts“ unterschrieben und<br />

datiert „Bergedorf. d. 10ten Sptbr. 1873.“. Bei dem Schreiber<br />

handelt es sich hier vermutlich um den jüngeren Bruder von<br />

Carl Gehrts, Johannes Gehrts (1855-1921), der ebenfalls Maler<br />

war und erst 1873 von Hamburg nach Weimar wechselte. Bergedorf<br />

liegt in der Nähe von Hamburg.<br />

Nach einem Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg ging<br />

Gehrts 1871 nach Weimar und studierte an der Kunstschule<br />

bei K. Gussow (1843-1907) und A. Baur (1835-1906). Diesem<br />

folgte er 1876 nach Düsseldorf, 1889 ist eine Studienreise nach<br />

Italien und Griechenland belegt. Er war vielseitig begabt und<br />

in seiner dekorativen Manier den Zeitstil treffend, war er ein<br />

begehrter Künstler, der mit Aufträgen überhäuft wurde. Gehrts<br />

und Henseler hatten sich in Weimar an der 1871 gegründeten<br />

Kunstschule kennengelernt.<br />

39


55. WILLI Geiger<br />

1878 Schönbrunn/Landshut – München 1971<br />

Akt, sich an den Globus klammernd, der durch das All fliegt.<br />

Pinsel in Braun und Deckfarben, auf grauem Bütten, links unten monogrammiert „WG“ (ligiert). Darstellungsgröße ca. 9:20 cm,<br />

Blattgröße 17,8:23 cm. Vermutlich Entwurf für eine Buchillustration, die stilistisch dem deutschen Symbolismus nahesteht und um<br />

1900-1910 entstanden sein dürfte.<br />

Geiger war 1902/05 Schüler der Münchner Akademie bei F. von Stuck (1863-1928) und P. Halm (1854-1923). 1905 erhielt er den<br />

Staatspreis und das Graf Schack-Stipendium der Akademie für einen zweijährigen Aufenthalt in Italien und Spanien. Er weilte<br />

1905/06 in Rom und 1906/07 in Madrid.<br />

40


56.<br />

zugeschrieben<br />

sALOMOn Gessner<br />

1730 – Zürich – 1788<br />

Denkmal in idealer Landschaft mit See und Rundtempel.<br />

Aquarell und Gouache, über Bleistift, mit schwarzer Tuschlinie<br />

umrandet, auf Velin, verso bezeichnet „Gessner fec“. 21,2:18,2<br />

cm. – Verso am Oberrand und den unteren Ecken Reste einer<br />

alten Verklebung, winziger Abriß an der linken oberen Ecke.<br />

Nach ersten künstlerischen Versuchen trat der Schweizer Maler<br />

und Graphiker nach einer bereits 1750 abgebrochenen Lehre in<br />

einer Berliner Buchhandlung der väterlichen Druckerei bei.<br />

Neben der Tätigkeit im väterlichen Geschäft, die er 1760 aufgab,<br />

arbeitete er zunächst als Dichter (u.a. „Idyllen“ 1756 und<br />

1772), später als Landschaftsmaler und schuf hier Werke, die<br />

sich durch ihren idyllischen Grundton auszeichnen und die<br />

Einheit von Mensch und Natur anstreben.<br />

1763 wurde er Teilhaber und künstlerischer Leiter der Porzellan-<br />

und Fayence-Manufaktur im Schooren in Kilchberg.<br />

Zwei Jahre später wurde er Mitglied des Großen Rats der Stadt<br />

Zürich, 1767 des Kleinen Rats, 1768 Obervogt von Erlenbach.<br />

Nach einer schweren Erkrankung zog er sich 1769 für einige<br />

Jahre zurück, übernahm dann 1772-1780 erneut die Redaktion<br />

der von seinem Vater verlegten Montags-Zeitung (ab 1880<br />

Zürcher Zeitung).<br />

Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1775 die Leitung<br />

des Verlages. 1776 wurde er zugleich Obervogt von Erlenbach<br />

und von Wipkingen. Ab 1781 bis zu seinem Tode war Gessner<br />

„Sihlherr“, d.h. Oberaufseher des Sihlwalds.<br />

41


57. GOTTFried Bernhard Göz<br />

1708 Welehrad/Mähren – Augsburg 1774<br />

Die vier Elemente: Erde; Lüfft; Feuer und Wasser.<br />

Folge von 4 Blatt Radierungen, Augsburg 1741, auf Bütten. Je ca. 21,2:32,9 cm.<br />

Brillante, vollrandige Drucke. In diesem einwandfreien Zustand selten!<br />

Literatur : R. Wildmoser, Gottfried Bernhard Göz als ausführender Kupferstecher, in: Jahrbuch des<br />

Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. 19. Jg. 1985, Ss. 185/86, Nr. 1-300-001-1-300-304.<br />

42


Wildmoser schreibt dazu: “In der Bildmitte führen bis zu vier Figuren und Tiere Tätigkeiten vor,<br />

welche mit dem bildüberschriftlich genannten Element zu tun haben. Darunter gibt es ein meist<br />

rund gefaßtes Nebenbild auf einem felsenartigen oder architektonischen Sockel. Der insgesamt<br />

rechteckig verlaufende äußere Rand der Darstellungen besteht aus miteinander verketteten Gegenständen<br />

und Ornamenten in der Art des Watteau, nach welcher überhaupt die Bildgegenstände<br />

angeordnet sind. Auf jedem Blatt gibt es die Büste einer antiken Gottheit, welche dem jeweiligen<br />

Element zugeordnet ist.“<br />

43


58. Joseph Franz von Goez<br />

1754 Hermannstadt/Siebenbürgen – Regensburg<br />

1815<br />

„L’Usurier“. Der Wucherer.<br />

Feder in Rot und Braun, grau, braun und rot<br />

laviert, links unten signiert „Göz Inv. et del.“, im<br />

Unterrand betitelt, auf Bütten. 20,6:14,3 cm. – Die<br />

untere Blattkante etwas unregelmäßig geschnitten.<br />

Ursprünglich Jurist und als solcher bis 1779 in<br />

Wien im Staatsdienst angestellt, betrieb Göz hier,<br />

wohl unter dem Einfluß von H.F. Füger (1751-<br />

1818), intensive Malstudien. 1779-1783 war er in<br />

München ansässig und malte dort Bildnisse z.B.<br />

von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz und dem<br />

Schauspieler F.L. Schröder (als Hamlet). Anschließend<br />

ging er nach Augsburg, kehrte jedoch 1785<br />

vorübergehend nach München zurück und zog<br />

1791 nach Regensburg. Neben seiner malerischen<br />

Tätigkeit war er als Graphiker, Kupferstecher sowie<br />

Schriftsteller v.a. für das Theater tätig, dem er<br />

auch als Direktor vorstand.<br />

Während seines mehrjährigen Aufenthaltes<br />

in Augsburg veröffentlichte er u.a. 1785 eine<br />

100-Blatt-Folge Radierungen unter dem Titel<br />

„Excercises d’Imagination de différ. Caractères et<br />

Formes humaines“. Wahrscheinlich handelt es sich<br />

bei dem vorliegenden Blatt um eine Vorzeichnung<br />

zu dieser Folge.<br />

44


59. Otto Greiner<br />

1869 Leipzig – München 1916<br />

Ausflug ins Grüne.<br />

Aquarell, Feder und Pinsel in Schwarz, mit Deckweiß<br />

gehöht, auf chamoisfarbenem Velin, rechts unten<br />

bezeichnet „Otto Greiner“. 22,8:15 cm. – Mit leichtem<br />

Lichtrand rundum.<br />

Entwurf für eine Buchillustration.<br />

Der Maler und Graphiker Greiner begann 1884 in<br />

Leipzig eine Lehre als Lithograph. Daran schloß sich<br />

ein Studium an der Münchner Akademie 1888-1891<br />

an. 1891 reiste er erstmals nach Italien, wo er sich mit<br />

M. Klinger (1857-1920) anfreundete. 1892-1898 lebte<br />

er in München und Leipzig, 1892 zog er nach Rom.<br />

Wegen des Krieges mußte er Italien 1914 verlassen<br />

und ging nach München, wo er auch verstarb.<br />

45


60.<br />

zugeschrieben<br />

LuDWIG eMIL GrIMM<br />

1790 Hanau – Kassel 1863<br />

Bildnis mit Lorbeerkranz des Dichters Torquato Tasso<br />

(1544 Sorrent-Rom 1595); nahezu Halbfigur mit einem<br />

Buch in der Rechten, den Oberkörper nach rechts gedreht,<br />

während der Kopf nach links gewandt ist.<br />

Pinsel in Braun, über Bleistift, mit schwarzer Tuschlinie<br />

umrandet, nach einem Kupferstich-Porträt, auf cremefarbenem<br />

Velin, auf hellbraunen Untersatz aufgelegt,<br />

dort rechts unten monogrammiert und datiert „L.G.<br />

1830“. 22,8:16,7 cm.<br />

Der Duktus des Monogramms entspricht ganz den Initialen,<br />

die Grimm in seinen Signaturen für Ludwig Grimm<br />

verwendet, dasselbe gilt für die Jahreszahl.<br />

Im graphischen Werk Grimms sind Porträts nach älteren<br />

Meistern mehr<strong>fach</strong> zu finden. So z.B. von Karel Dujardin,<br />

Francesco Francia, Martin Luther und Philipp<br />

Melanchton (vgl. Stoll 88-91).<br />

Das hier vorliegende Bildnis von Torquato Tasso, entstanden<br />

nach einer Vorlage, dessen Urheber uns nicht<br />

bekannt ist, wurde in dem englischen Galeriewerk „The<br />

Gallery of Portraits“, in London bei Charles Knight 1833-<br />

37, publiziert.<br />

Da unsere Zeichnung bereits 1830 datiert ist, muß<br />

Grimm eine andere Vorlage zur Verfügung gestanden<br />

haben.<br />

Provenienz: Nachlaß des Hermann Heller, Kanzleirat aus Rheda und seiner Ehefrau Adelheid Matheus-Heller, in deren Stammbuch<br />

Widmungen von Hermann Grimm (1828-1901), Sohn von Wilhelm (1786-1859) und Lina Grimm vom 15/5/89, beide aus<br />

Siegen, enthalten sind und die sich als „Cousine“ und „Vetter“ bezeichnen. Es ist zu vermuten, daß über diese Familienbande die<br />

vorliegende Zeichnung in den Besitz der Familie Heller gelangte.<br />

46


61. LuDWIG eMIL GrIMM<br />

1790 Hanau – Kassel 1863<br />

Zwei physiognomische Studien: Bildnis eines kahlköpfigen, schreienden Kleinkindes; im Dreiviertelprofil nach rechts; Bildnis<br />

desselben Kindes mit mürrischem Gesichtsausdruck.<br />

2 Blätter. Schwarze und weiße Kreide, um 1806, auf blauem Bütten. 17,7:20,5 cm bzw. 16,8:18,8 cm. – Papier durchgehend leicht<br />

gebräunt.<br />

Vergleichsliteratur: W. Praesent, Ludwig Emil Grimm. Ein deutsches Bilderbuch. 2. Aufl. Kassel, 1943, Abb. 12, S. 50; I.<br />

Koszinowski/V. Leuschner, Ludwig Emil Grimm. Zeichnungen und Gemälde. 2 Bde. Marburg, 1990, Bd. I, V 16 mit Abbildung.<br />

Hier heißt es im Kapitel Varia- Schülerarbeiten, Kopien, Pauszeichnungen auf Seite 365: „Seit dem Frühjahr 1804, also noch als<br />

Schüler des Kasseler Lyzeums, besucht Ludwig Emil Kurse der Abendakademie. Der Vierzehn- bis Fünfzehnjährige zeichnet nunmehr<br />

nach Vorlagen, z.B. Ansichten von Schlössern und Burgen, die in einem kleinen Skizzenbuch enthalten sind, dessen Besitzer<br />

sich „Louis Aemilius Grimm“ nennt und der seine Arbeiten mit Namen, Datum und dem lateinischen Wort „pinxit“ signiert.<br />

Andere Darstellungen, wie die ein Jahr später entstandenen physiognomischen Studien , lassen darauf schließen, daß das Zeichnen<br />

nun systematischer geübt wird.“<br />

47


Ludwig<br />

eMIL<br />

GrIMM<br />

1790 Hanau<br />

– Kassel 1863<br />

62.<br />

Dromedar.<br />

Radierung, 1816, auf Velin. 10,3:10,3 cm.<br />

Literatur: Stoll 195. – Sehr guter Abdruck mit breitem Rand.<br />

Fehlstelle in der rechten unteren Ecke, außerhalb der Darstellung,<br />

etwas fleckig, Randeinriß rechts oben.<br />

63.<br />

Schleiereule im gotischen Fenster.<br />

Radierung, auf Velin. 17,4:13,6 cm.<br />

Literatur: Stoll 199, III (von III). – Sehr guter, vollrandiger Abdruck,<br />

leicht stockfleckig.<br />

64.<br />

Italienische Landschaft. Junge Frau mit Esel und Treiber.<br />

Radierung, 1816, auf dünnem Bütten. 14,4:18,7 cm.<br />

Literatur: Stoll 211, II (von II) mit der Nummer 15 rechts oben. –<br />

Sehr guter Abdruck mit ungewöhnlich breitem Rand. Mit sorgfältiger<br />

Restaurierung der linken oberen Ecke.<br />

48


66. Herbert Hasselberg<br />

um 1920 in München tätig<br />

Verschiedene Marionetten an einer Stange aufgehängt.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, weiß gehöht, auf<br />

Zeichenkarton, rechts unten monogrammiert „H“. 24:20,6 cm.<br />

– Verso am Oberrand und in der Mitte Reste alter Beklebung.<br />

65. Adolf von Grundherr zu AltenTHAnn und<br />

Weyerhaus<br />

1848 – München – 1908<br />

Komische Szene mit auf einen Galgen zumarschierenden<br />

Soldaten mit Militärkapelle und einem weinenden Jungen im<br />

Vordergrund links, die jeweils verschiedene Buchstaben des<br />

Alphabets darstellen.<br />

Feder in Schwarz und Bleistift, auf Velin, links unten monogrammiert<br />

„AvG.“ und am Oberrand spiegelverkehrt<br />

signiert „A. v. Grundherr“. 19,9:20,6 cm. – Blatt mit leichten<br />

Gebrauchsspuren, oben in den Ecken rechts und links kleine<br />

Nagellöchlein.<br />

Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus war zunächst Schüler der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Anschließend studierte er<br />

1872-1878 an der Münchner Kunstakademie bei K.T. von Piloty (1826-1886) und A. Müller (1831-1901). Daneben nahm er Unterricht<br />

in Glasmalerei und Buchkunst. Er schuf Genrestücke und monumentale Decken- und Wandmalereien sowie Entwürfe für<br />

Glasgemälde, Buchschmuck und Illustrationen. Er schuf Deckengemälde in der protestantischen Kirche Kleinsorheim bei Nördlingen,<br />

Wandgemälde in Schloß Wernfels und Kartons zu den Glasgemälden in den Rathäusern von Essen und München.<br />

49


67. Karl LuDWIG Hassmann<br />

1868/69 – Wien – 1933<br />

„Das Alräunchen“.<br />

68. Karl LuDWIG Hassmann<br />

1868/69 – Wien – 1933<br />

„Der Gurm“ 1902.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />

Feder rechts unter der Darstellung signiert „K Hassmann“,<br />

rechts unten mit Bleistift betitelt“. 25,9:19,9 cm. – Gebräunt,<br />

mit Lichtrand rundum.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />

Feder rechts unter der Darstellung signiert und datiert „K<br />

Hassmann. 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,7:19,3<br />

cm. – Gebräunt mit Lichtrand rundum.<br />

Hassmann war Historienmaler und Illustrator. Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei S.<br />

l´Allemand (1840-1910) und an der Münchner Akademie bei O. Seitz (1846-1912) und C. von Marr (1858-1936). 1903/04 war er Mitglied<br />

der fortschrittlichen Wiener Künstlervereinigung „Der Hagenbund“. 1904-1911 lebte er in New York, wo er für das Deutsche<br />

Theater Dekorationen und Kostüme entwarf. Nach seiner Rückkehr aus den USA lebte er in seiner Geburtsstadt; im 1. Weltkrieg<br />

war er als Kriegsmaler tätig. Bekannt wurde Hassmann wegen seiner originellen Tierkarikaturen, wie sie hier vorliegen.<br />

50


70. Karl LuDWIG Hassmann<br />

1868/69 – Wien – 1933<br />

„Vorrei Morire“ 1902.<br />

69. Karl LuDWIG Hassmann<br />

1868/69 – Wien – 1933<br />

„Morgentoilette“ 1902.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />

Feder rechts unter der Darstellung signiert und datiert „K<br />

Hassmann 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,4:19,5<br />

cm. – Gebräunt, mit Lichtrand rundum.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />

Feder rechts unter der Darstellung monogrammiert und datiert<br />

„K H. 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,6:20,6 cm. –<br />

Gebräunt mit Lichtrand rundum.<br />

„Vorrei Morire“ ist ein populäres Lied des ital. Komponisten<br />

Paolo Tosti (1846-1916), der mit Enrico Caruso befreundet war.<br />

Vielleicht spielt Hassmann auf eine bestimmte Sängerin an, die<br />

1902 an der Wiener Oper auftrat.<br />

51


71. Franz Hegi<br />

1774 Lausanne – Zürich 1850<br />

„Carousel“, Turnierszene mit zwei Rittern, im Hintergrund<br />

Stadtsilhouette.<br />

Feder in Braun, grau und braun laviert, mit Deckweiß gehöht,<br />

über Bleistift, auf Velin. 11,3:15,1 cm, auf Sammlungsuntersatz<br />

mit Tuschlinien und Goldlitze aufgeklebt, dort Mitte unten<br />

bezeichnet „Carousel – par François Hegui.“.<br />

Entwurf für eine Buchillustration.<br />

Provenienz: Sammlung J.C. Spengler, Kopenhagen, Lugt 1434;<br />

Kölner Sammlung, nicht bei Lugt.<br />

72. Franz Hegi<br />

1774 Lausanne – Zürich 1850<br />

Eltern beschenken ihre Kinder nach deren Impfung.<br />

Radierung, nach J.R. Schellenberg (1740-1806), auf Bütten.<br />

18,3:14,7 cm.<br />

Erschienen lt. Vermerk verso in „Sch(warzer) G(arten, 1804)“,<br />

vermutlich einem Schweizer Almanach.<br />

Erste Radierversuche Hegis sind für 1804 dokumentiert. In dieser<br />

Technik entwickelte er eine große Meisterschaft und seine<br />

zahlreichen Arbeiten für Neujahrsblätter, Almanache und lit.<br />

Werke gehören zu den besten zeitgenössischen Leistungen.<br />

52


Der Schweizer Hegi war der<br />

Sohn von J. Hegi I (1747-1799),<br />

eines Goldschmieds und Kupferstechers,<br />

wurde aber nach dem<br />

Umzug der Eltern nach Stuttgart<br />

in einem Züricher Waisenhaus<br />

erzogen. Da sein zeichnerisches<br />

Talent früh erkannt wurde, kam<br />

er 1790 als Schüler zum Kupferstecher<br />

M. Pfenninger (1739-<br />

1813), den er bald mit großen<br />

Aquatintablättern übertraf, die<br />

ihm zu großem Ansehen verhalfen.<br />

Von 1796-1802 arbeitete der<br />

Künstler für den Maler und Verleger<br />

P. Birmann (1758-1844) in<br />

Straßburg, für den er auch nach<br />

seiner Rückkehr nach Zürich<br />

tätig war.<br />

73. Franz Hegi<br />

1774 Lausanne – Zürich 1850<br />

Familienszene am Haus, sitzende Mutter mit zwei Kindern links, rechts der Vater im<br />

Hauseingang sitzend.<br />

Feder in Braun, grün und braun laviert, über Bleistift, auf Velin. 15:18 cm, auf Untersatz<br />

montiert und mit brauner Federlinie umrandet.<br />

Entwurf für eine Buchillustration.<br />

53


Albert Louis Hendschel<br />

1834 – Frankfurt am Main – 1883<br />

74.<br />

Malertypen aus Hendschels Freundeskreis. Studienblatt mit<br />

mehr als 15 ganzfigürlichen Porträts, meist karikaturhaft.<br />

Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,3:10,5 cm.<br />

Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />

aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand. Gering fleckig.<br />

75.<br />

Studienblatt mit mehreren karikierenden Bildnissen, einem<br />

Schornsteinfeger, Storch und Katze.<br />

Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,2:10,4 cm.<br />

Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />

aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand.<br />

Der Maler, Zeichner und Radierer Hendschel war Schüler des<br />

Städelschen Kunstinstituts und trat bald in das Atelier von J.<br />

Becker (1810-1872) ein. Nach Studienaufenthalten in Holland,<br />

Belgien und Italien wurde er 1870 in Frankfurt am Main<br />

ansässig.<br />

54


Albert Louis Hendschel<br />

1834 – Frankfurt am Main – 1883<br />

76.<br />

Bitte um Feuer; Raucher, Kopf im Profil nach rechts, dem<br />

ein anderer Feuer gibt, das Gesicht nur als Profillinie angedeutet.<br />

Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,5:12,8 cm. – Vorzüglicher<br />

Abdruck mit Rand.<br />

Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />

aus 1.<br />

77.<br />

Studienblatt mit mehreren figürlichen Szenen, links oben<br />

Bildnis einer alten Frau, mit Ätzflecken.<br />

Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 10,2:15,5 cm.<br />

Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />

aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand.<br />

55


78. Eugen Hess<br />

1824 – München – 1862<br />

Der Pferdemarkt.<br />

Radierung 1845, auf festem Velin, rechts unten signiert und mit Widmung „Hess. Seinem Freund Rebel 1845“. 17,4:24,3 cm.<br />

Literatur: Andresen 3. Eine von nur vier Radierungen des früh verstorbenen Künstlers. Nach Andresen von der unvollendeten und<br />

„cassirten“ Platte. – Ausgezeichneter Druck des zart radierten Blattes, die Plattenkante tief eingeprägt und rauh zeichnend. Zwei<br />

Quetschfalten vom Druck links unten und kleine Eckfehlstelle dort ergänzt.<br />

56


79. Ernst Hesse<br />

1858 Penig/Sachsen –<br />

vor 1923<br />

„Pyramus und Thisbe“.<br />

Pinsel in Grau, Bleistift<br />

und Feder in Schwarz<br />

und Grau, auf Velin, mit Bleistift umrandet, links unten signiert „E. Hesse.“; auf Untersatz montiert, dort betitelt. 12,9:19,9 cm.<br />

Der als Zeichner, Illustrator, aber auch als Bildhauer tätige Hesse studierte seit 1878 an der Kunstakademie in Dresden und war<br />

1883/84 Schüler von T. Grosses (1829-1891). Er fertigte Tusch- und Schabzeichnungen an, die Themen entstammten meist Märchen<br />

und Sagen, die er auch illustrierte. Daneben sind Studienköpfe überliefert.<br />

Die literarische Vorlage des tragischen Schicksals von Pyramus und Thisbe stammt aus Ovids Metamorphosen.<br />

Hesse stellt das babylonische Liebespaar, das ein nächtliches Treffen unter einem Maulbeerbaum verabredet hatte, um vor den<br />

Eltern zu fliehen, kurz nach dem Tode von Pyramus dar. Er glaubte seine Geliebte von einem Löwen – im Hintergrund links –<br />

getötet und wählte den Freitod mit dem Schwert. Thisbe, den Toten findend, wählte in ihrer Verzweiflung das gleiche Schicksal.<br />

Die nächtliche Situation suchte Hesse mit grauer Lavierung zu betonen, wenn auch die Szenerie durch eine unbestimmte Lichtquelle<br />

die Figurengruppe mit dem trauernden Herold rechts im Vordergrund hervorhebt.<br />

57


80. rOLF E. von HoerscheLMAnn<br />

1885 Dorpat/Tatu – München 1947<br />

Hexennacht. Vorzeichnung für August Kopischs Balladensammlung „Allerlei Geister“, Mörike Verlag, München 1913 (?).<br />

Bleistift und Deckweiß, mit Bleistiftlinie umrandet, auf gelblichem Velin, rechts unten monogrammiert „RH“, verso bezeichnet<br />

„Rolf v. Hoerschelmann“. 11,4:26,7 cm. – Kleiner Randeinriß.<br />

Der Graphiker und Sammler Rolf von Hoerschelmann, Sohn des klassischen Philologen H. von Hoerschelmann, schloß sich 1902<br />

dem Kreis der Münchner Bohème um Franz zu Reventlow, St. George, A. Kubin, A. von Bernus, K. Wolfskehl, J. Ringelnatz, O.<br />

Falckenberg u.a. an, mit denen er zum Teil enge freundschaftliche Kontakte pflegte.<br />

In der nationalsozialistischen Zeit zog er sich, nach Hausdurchsuchungen und mehreren Inhaftierungen, in die „Innere Emigration“<br />

nach Feldafing am Starnberger See zurück, wo er in ärmlichsten Verhältnissen lebte. Nach dem Krieg wurde er in München<br />

Referent des Kultusministeriums, Staatskommissar der Universität und Bundestagsabgeordneter.<br />

Seine künstlerische Arbeit umfaßt neben der zeichnerischen und graphischen Tätigkeit auch Scherenschnitte und Schattenrisse.<br />

Daneben arbeitete er auch als Illustrator und Buchgestalter für mehrere Verlage, wie Dreiländer, Drei Masken, S. Fischer, Jaffe.<br />

58


81. Otto HOFMAnn<br />

1907 Essen – Pompeiana/Ligurien 1996<br />

„Das Wachsen der Pflanzen“.<br />

Feder in Schwarz, auf leicht bräunlichem<br />

festem Japan, unten bezeichnet und datiert,<br />

signiert, mit Widmung und betitelt „Jena<br />

1934“, „O Hofmann-Jena“, „mit bestem Gruß<br />

für Herrn Kraus“. 65 x 48,5 cm.<br />

Studium am Bauhaus in Dessau 1928-1930,<br />

wo er P. Klee (1879-1940) und W. Kandinsky<br />

(1866-1944) kennenlernte. 1930 richtete das<br />

Bauhaus für seine Werke eine eigene Ausstellung<br />

ein und ebenfalls 1930 wurde er vom<br />

Jenaer Kunstverein für die Ausstellung Junge<br />

Künstler am Bauhaus Dessau eingeladen.<br />

Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme<br />

wurde sein Werk als entartet verboten<br />

und er floh als Mitglied der KPD in die<br />

Schweiz und nach Paris. 1934 arbeitete er<br />

bei P. Klee in Bern. Aus familiären Gründen<br />

ging er 1939 nach Deutschland zurück, wurde<br />

eingezogen und war 1940-1946 als Kriegsgefangener<br />

in der Sowjetunion.<br />

Danach nahm er seine künstlerische Tätigkeit<br />

wieder auf und lebte in Rudolstadt/Thür.,<br />

Paris und Berlin, seit 1976 in Pompeiana.<br />

59


82. Wenzel HOLLAr<br />

1607 Prag – London 1677<br />

Groteske Köpfe.<br />

Radierung 1645, auf Bütten, nach Leonardo da Vinci. 7,1:11,2 cm.<br />

Provenienz: Winziger Stern, nicht bei Lugt.<br />

Literatur: Parthey 1594, mit der Nummer „4b“ rechts unten. – Winzige Fehlstelle im Rand rechts unten.<br />

Wenzel Hollar, einer der bedeutendsten und fruchtbarsten Kupferstecher seiner Zeit, war 1627-1629<br />

Schüler von M. Merian (1593-1650) in Frankfurt. Nach 1630 folgten Reisen nach Straßburg, Mainz und<br />

Koblenz.<br />

1636 begleitete er den Grafen T.H. Arundel, einen der wichtigsten englischen Sammler und Mäzene,<br />

nach Prag, dann Wien usw. Auf diesen Reisen entstanden zahlreiche Skizzen der besuchten Städte und<br />

Landschaften.<br />

1637 ging er nach London, wo er für Arundel Stiche für seine Sammlungen anfertigte. In England führte<br />

er als einer der ersten Künstler die Technik der Farbradierung ein. 1645 hielt er sich in Antwerpen auf,<br />

kehrte jedoch 1652 nach England zurück.<br />

60


83. Eduard vALentin Joseph Karl Ille<br />

1823 – München – 1900<br />

„Der hl Franz von Sales als Kind.“, 9 Szenen aus<br />

dem Leben des Franz von Sales (1567-1622).<br />

Folge von 9 Bleistiftzeichnungen, auf Velin, zu drei<br />

Reihen, je drei Szenen auf Zeichenkarton montiert<br />

und oben betitelt, Blatt 9 rechts unten signiert „E.<br />

Ille“, jeweils oben links 1-9 numeriert. Je zwischen<br />

9,8-10,1:6,3-7,2 cm.<br />

Ille studierte ab 1842 an der Münchner Kunstakademie,<br />

zunächst bei J. Schnorr von Carolsfeld<br />

(1794-1872), dann bei M. von Schwind (1804-1871).<br />

Da er auf dem Gebiet der religiösen Malerei keine<br />

Anerkennung fand, pflegte er ab den 50er Jahren<br />

die Illustration.<br />

Sein Hauptbetätigungsfeld sollte hier seine Tätigkeit<br />

für die vom Verlag Schneider & Braun 14tägig herausgegebene<br />

Serie von Einblattdrucken „Münchner<br />

Bilderbogen“ und für das humoristisch-satirische<br />

Wochenblatt „Fliegende Blätter“ werden.<br />

Gerade zum enormen Erfolg der reich illustrierten<br />

Fliegenden Blätter, deren Mitredakteur er 1863<br />

wurde, hatte er mit seinen stilisierend-karikaturistischen<br />

Schilderungen aus der Biedermeierzeit<br />

erheblich beigetragen.<br />

Ille hatte auch Dramen und Operntexte, Gedichte<br />

und Verse sowohl für die Fliegenden Blätter als auch<br />

für die eigenen Arbeiten verfasst. Werke von ihm<br />

besitzen die Kunstsammlung Basel und das Stadtmuseum<br />

München.<br />

61


84. Eugène Isabey<br />

1803 Paris – Landsitz Lagny/Paris 1886<br />

„Hyppopotame.“ Älterer Herr nach links auf einem Tisch<br />

sitzend.<br />

Bleistift, auf cremefarbenem Velin, auf Sammlungsuntersatz<br />

montiert, links unten signiert „Isabey fecit“, oben betitelt.<br />

15:8,3 cm. – Etwas fleckig und unfrisch.<br />

Provenienz: Sammlung JC (ligiert), nicht bei Lugt; Sammlung<br />

Prof. A. Politzer, vgl. Lugt 2037.<br />

62


85. FriedrICH August<br />

Junge<br />

1781 – Leipzig – 1841<br />

Abbitte des Herzogs Friedrich<br />

von Oesterreich vor<br />

König Siegmund am 8. Mai<br />

1415 zu Costnitz (Konstanz).<br />

Feder und Pinsel in Grau,<br />

grau laviert, über Bleistift, auf<br />

Papier mit Wasserzeichen:<br />

JWhatman, mit schwarzer<br />

Federlinie umrandet; verso<br />

vermutlich von fremder Hand<br />

bezeichnet „No 21.“. 16,2:20,7<br />

cm.<br />

Auf braunen Karton montiert,<br />

Einrahmung mit<br />

Deckweißlinie, in der Umfassungslinie<br />

unten von fremder<br />

Hand bezeichnet „Ludwig<br />

von Baiern“ und „Kurfürst<br />

von Brandenburg“, darunter<br />

von fremder Hand „Friedrich<br />

August Junge / Leipzig, 1781<br />

– 1841. / Schüler von Oeser.<br />

/ Abbitte des Herzogs Friedrich von Oesterreich / von König Siegmund am 8. Mai 1415 zu Costnitz“. – Winziges Nagellöchlein<br />

rechts oben.<br />

Provenienz: Sammlung Woldemar Kunis (1872-1928), Dohna/Sachsen, Lugt 2635.<br />

Junge war in Leipzig als Porträtmaler, hauptsächlich von Elfenbeinminiaturen, und Kupferstecher tätig. Zunächst nahm er Unterricht<br />

bei seinem Vater, einem um 1795/96 verstorbenen Staffiermaler. Anschließend studierte er an der Leipziger Akademie bei A.F.<br />

Oeser (1717-1799).<br />

Nur für wenige Reisen 1828 nach Dresden und Weimar und 1840 nach Berlin verließ er seine Geburtsstadt. Dort war er ausschließlich<br />

für die Leipziger Gesellschaft tätig.<br />

63


86. Hermann KauLBACH<br />

1846 – München – 1909<br />

„Die Einbrecher“.<br />

Bleistift, auf gelblichem Bütten, links unten monogrammiert, bezeichnet und datiert „H. K. Die Einbrecher No. II. März 1905“ sowie<br />

verso mit blauer Tinte vom Künstler datiert „August 1906.“. 25:35,7 cm. – Verso Spuren einer alten Verklebung, der linke Rand<br />

unregelmäßig geschnitten.<br />

Provenienz: „Aus dem Familienalbum des Künstlers/erworben von Frau März/Verwandte des Hermann Kaulbach Febr. 1976“.<br />

64


87. Federico Keutzer<br />

Zögling der Taubstummenanstalt Frankfurt am Main, um 1850<br />

5 Studien von verschiedenen Häusern aus einer Folge, auf<br />

3 Blättern.<br />

Lithographien, auf Velin. 27,2:34,2 cm, 35:26,8 cm sowie 12:17<br />

cm. Unter der Darstellung bezeichnet „Auf Stein gezeichnet<br />

von einem Zögling der Taubstummen-Anstalt in Frankfurt<br />

a/M.“. – Im ganzen nicht ganz frisch.<br />

1861 ging die von L. Kosel (1802-1847) gegründete Taubstummenanstalt<br />

in die Frankfurter Stiftung für Gehörlose und<br />

Schwerhörige über.<br />

88. Klassizist um 1810/20<br />

Hexe mit Schlangen im Haar und einem Bündel von Schlangen<br />

in der Rechten.<br />

Pinsel in Grau, grau laviert und mit Deckweiß gehöht, auf<br />

blauem Bütten. 25,4 x 21,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung ABV mit Drei<strong>fach</strong>kreuz, nicht bei<br />

Lugt.<br />

Die Schlange zählt zu den Hilfsgeistern der Hexe. Durch das<br />

Abstreifen der Haut verkörpert sie das Ewige.<br />

65


89. Ferdinand Kobell<br />

1740 Mannheim – München 1799<br />

Die Kartenspieler.<br />

Radierung, 1777, auf Bütten. 12,5:8,5 cm.<br />

Literatur: Stengel 57; Nagler 54. – Mit Rändchen um<br />

die Plattenkante.<br />

90. Ferdinand Kobell<br />

1740 Mannheim – München 1799<br />

Die Rauferei der Bauern in der Stube.<br />

Radierung, 1771, auf festem Velin. 12,7:8,9 cm.<br />

Literatur: Stengel 58; Nagler 55. – Brillanter Abdruck,<br />

mit Rändchen um die Plattenkante.<br />

66


91. Ferdinand Kobell<br />

1740 Mannheim – München 1799<br />

„Cul-de-lampe“. Vignette mit Eule auf einer Stange, Kette<br />

und Grashalmen.<br />

Radierung, 1781, auf Bütten. 4,7:8,2 cm.<br />

Literatur: Stengel 78.<br />

92. Ferdinand Kobell<br />

1740 Mannheim – München 1799<br />

„Cul-de-lampe“. Vignette mit Fledermaus, Eieruhr und<br />

Netz.<br />

Radierung, 1781, auf Bütten. 4,9:8,2 cm.<br />

Literatur: Stengel 76.<br />

67


Gutachten: O.R. von Lutterotti, Innsbruck, vom<br />

20.02.1977 (in Fotokopie). Lutterotti hat das Aquarell in<br />

die Jahre 1785/91 datiert und als Vergleich auf die Abb.<br />

91-94 in seiner Monographie über Koch, hingewiesen.<br />

Vergleichsliteratur: O.R. von Lutterotti, Joseph Anton<br />

Koch, 1768 - 1839. Mit Werkverzeichnis und Briefen des<br />

Künstlers. Berlin, 1940, Abb. 91 - 94.<br />

Das Aquarell ist ein Dokument aus den Jahren, als Koch<br />

die Hohe Karlsschule in Stuttgart besuchte und zeigt<br />

seinen Sinn für Humor. Bevor Koch sich für das Fach der<br />

Landschaftsmalerei entschied, entstanden Zeichnungen<br />

und Aquarelle mit figürlichen Motiven, darunter auch<br />

einige mit karikaturhaften Zügen.<br />

Durch frühe, autodidaktische Übung im Zeichnen<br />

erlangte Koch auf diesem Gebiet Fertigkeiten, die den<br />

Weihbischof von Augsburg veranlaßten, ihn in Augsburg<br />

bei dem Bildhauer I. Ingerl (1752-1800) und dem Maler<br />

J.J. Mettenleitner (1750-1825) ausbilden zu lassen. Von<br />

1785-1791 besuchte er die Hohe Karlsschule in Stuttgart,<br />

wo er Schüler von A.F. Harper (1725-1806) und Ph.F. von<br />

Hetsch (1758-1838) war.<br />

93. Joseph Anton KOCH<br />

1768 Obergibeln/Tirol – Rom 1839<br />

Ein Mönch in Versuchung. Ein Mönch in seiner Studierstube<br />

wendet sich mit abwehrend erhobenem Arm von einer sich<br />

ihm nackt darbietenden Frau ab, rechts neben dem Kamin<br />

das Böse in Gestalt eines feuerschnaubenden Bären.<br />

Feder und Pinsel in Grau, Aquarell, mit einigen Deckweißlichtern,<br />

auf Velin, auf graues Bütten aufgezogen. 19,5:18 cm.<br />

1791 floh er aus Stuttgart als Anhänger der französischen<br />

Revolution nach Straßburg. 1792 lebte er in Basel,<br />

1793/94 unternahm er Studienreisen in der Schweiz, es<br />

entstanden Alpenstudien. 1794 wanderte er zu Fuß nach<br />

Italien und machte Station in Florenz, Neapel, Salerno<br />

und Paestum. 1795 kam er in Rom an, wo ihm der<br />

englische Kunstmäzen G.F. Nott ein Stipendium für drei<br />

Jahre aussetzte. 1805-1810 Wanderungen in Italien, es<br />

entstanden heroische Landschaften.<br />

Von 1812-1815 folgte ein Aufenthalt in Wien, er kehrte<br />

1815 nach Rom zurück, wo er bis zu seinem Tode ansässig<br />

blieb. Koch wurde zur Hauptfigur der deutschen<br />

Künstlerkolonie in Rom.<br />

68


94. Carl WILHelm KOLBe d.Ä.<br />

1759 Berlin – Dessau 1835<br />

Unbekleidetes Mädchen, das in einem Weiden- und Schilfgebüsch<br />

sitzt und aus einer Henkelvase Wasser in eine Schale<br />

gießt, die es mit der anderen Hand hält.<br />

Radierung, um 1793/1794, auf Velin mit Wasserzeichen: I. C de<br />

R. Imh(hof). 13,3:10,2 cm.<br />

Literatur: Jentsch 274; Martens 17, ohne Bewölkung. – Mit<br />

leichter Knickfalte im breiten Rand rechts oben.<br />

95. Nicolas I Larmessin<br />

tätig in Paris, gest. vor 1683<br />

Berthold Schwarz; Hüftbild nach rechts.<br />

Kupferstich, um 1640/50, auf Bütten. 18,7:13,6 cm.<br />

Literatur: Drugulin 19085 (?). – Tadellos und frisch erhalten,<br />

auf die Plattenkante geschnitten.<br />

Berthold Schwarz, Franziskanermönch in Freiburg, sein eigentlicher<br />

Name war Konstantin Anklitzen, lebte zwischen 1313<br />

und 1353 und ist der abendländische Erfinder des Schießpulvers.<br />

69


96. Wladimir WassILJeWITsch Lebedjeff<br />

1892 St. Petersburg – Leningrad 1967<br />

Mann und Frau miteinander sprechend und gestikulierend.<br />

Schablonen-Malerei. Aquarell und schwarze Tusche, auf<br />

cremefarbenem festem Papier (auf die freie Seite einer russ.<br />

Landkarte gemalt). 32,6:25,6 cm. – Mit sichtbaren Spuren von<br />

Restaurierung.<br />

97. Wladimir WassILJeWITsch Lebedjeff<br />

1892 St. Petersburg – Leningrad 1967<br />

Russe, sitzend und ein Instrument spielend.<br />

Schablonen-Malerei. Aquarell und schwarze Tusche, über<br />

Bleistift, mit Bleistiftlinie umrandet, auf cremefarbenem Velin<br />

(gemalt auf eine Buchseite, verso mit gedrucktem Frauenbildnis).<br />

26,4:20,1 cm. – Mit sorgfältigen Restaurierungen mehrerer<br />

Einrisse.<br />

Lebedjeff studierte an der Akademie in Leningrad und war anfänglich Impressionist. 1918 ging er zum Konstruktivismus über und<br />

1928 zum Neoimpressionismus.<br />

70


98. Otto TheODOr Gustav Lingner<br />

geb. 1856 in Kolberg, bis 1930 in Berlin nachweisbar<br />

„Die Fliegensteuer“.<br />

Humoristische Darstellung zum Thema „Fliegenfangen“ mit<br />

einem Spottgedicht. Aquarell über Bleistift und Tuschfeder,<br />

auf cremefarbenem Karton, links unten monogrammiert und<br />

datiert „19 L 01“. 36,7:23,5 cm.<br />

Provenienz: Fürstin Schwarzburg, Schwarzburg/Thüringen.<br />

Literatur: F. Goldstein, Monogrammlexikon. Berlin, 1964,<br />

S. 485.<br />

Lingner war 1877/81 Schüler der Berliner Akademie. 1883/87<br />

arbeitete er an den dekorativen Malereien A. Fitgers (1840-<br />

1909) in Bremen und Hamburg mit und war seit 1887 in Berlin<br />

ansässig. Er war als Porträt- und Genremaler tätig und ist der<br />

Erfinder der Lingner-Farbe.<br />

99. Johann Georg Lumnitzer<br />

1783 Zipser-Neudorf/Slowakei – Brünn 1864<br />

Chinesische kunstgewerbliche Gegenstände aus Elfenbein u.a.<br />

Aquarell über Bleistift, mit Deckweiß gehöht, auf bräunlichem<br />

Velin. 21,5:24,3 cm. – Etwas fleckig.<br />

Auf altem Untersatz bezeichnet: „A. Hauptstock in Berlin /<br />

Ausstellung chinesischer Gegenstände in Berlin / Reiche Gruppe<br />

chinesischer Elfenbeinschnitzereien / und anderer Kunstprodukte.<br />

/ Aquarell, qu. fol. / des J.G. Lumnitzers Nachlasse zu<br />

Brünn. N=208632“.<br />

Lumnitzer war in seinem Hauptberuf evangel. Theologe und<br />

Erzieher und als Superintendent in Mähren tätig. Als Maler<br />

war er Dilettant und zeichnete vor allem Porträts historischer<br />

Persönlichkeiten.<br />

Kulturhistorisch interessante Darstellung!<br />

71


Jan Luyken<br />

1649 – Amsterdam – 1712<br />

und<br />

Caspar Luyken<br />

1672 – Amsterdam – 1708<br />

100.<br />

a) „Pompejus neemt den Tempel te Jerusalem Stormenderhand in.“ Der röm.<br />

Feldherr Pompejus erobert 63 v. Chr. Jerusalem von den Griechen.<br />

b) „Herodes Beoorlogt de Roovers inde Rotsen door Soldaaten die in Kisten<br />

aan yzere kettingen hangende door windaasen neergelaaten worden.“ Herodes<br />

erobert Jerusalem.<br />

2 Kupferstiche auf Bütten. Je ca. 33:42 cm.<br />

Tafeln 337 und 355 aus: Josephus Flavius & Basnage, Alle de werken. Amsterdam,<br />

P. Mortier 1704 oder spätere Ausgabe.<br />

Vollrandige sehr gute Abdrucke, mit vertikaler Bugfalte, verso an den Rändern<br />

Tesafilmspuren.<br />

<strong>101</strong>.<br />

„De Wetgeeving op den Berg Sinai. Exod. XIX.“ Erscheinung Gottes auf dem<br />

Berg Sinai (2. Buch Mose, 19).<br />

Kupferstich, auf Bütten. 33:42 cm. Pierre Mortier excud.<br />

Tafel 63 aus: Historiae celeberrimae veteris et novis testamenti iconibus repraesentatae.<br />

Verlegt bei Chr. Weigel, Nürnberg 1707.<br />

Literatur: Nagler aus 20. – Vollrandiger sehr guter Abdruck, mit vertikaler Bugfalte,<br />

verso an den Rändern Tesafilmspuren.<br />

72


Franz Joseph Manskirch<br />

1768 oder 1770 Ehrenbreitstein – Danzig 1828<br />

oder 1830<br />

102.<br />

Mann mit Esel und Hund im Gespräch mit zwei<br />

rastenden jungen Frauen.<br />

Feder in Schwarz und Grau, grau laviert, auf Velin,<br />

rechts unten von fremder Hand bezeichnet.<br />

11,3:18,4 cm.<br />

Skizzenbuchblatt.<br />

103.<br />

Wasserträgerin und Gruppe von drei rastenden<br />

Frauen.<br />

Feder in Schwarz und Grau, grau laviert, auf<br />

Velin; verso Studie von zwei Kürassier-Helmen.<br />

11,4:18,3 cm.<br />

Skizzenbuchblatt.<br />

Wie die rückseitige Beschreibung der Helme in<br />

englischer Sprache nahelegt, könnte das Blatt in<br />

der Londoner Zeit entstanden sein. Manskirchs<br />

Arbeiten sollen selten sein!<br />

Der Sohn des Hofmalers des Kurfürsten von Trier B.G. Manskirch (1736-1817) war seit etwa 1770 in Köln tätig, seit 1773 in London,<br />

wo er an den Ausstellungen der Royal Academy bis 1819 teilnahm. 1805/06 hielt er sich im Rheinland auf, wo er im Auftrag<br />

der französischen Exkaiserin Josephine Ansichten der Gegend um Aachen konzipierte. 1822 arbeitete er als Lehrer an der Danziger<br />

Kunstschule, 1825 für Prestel in Frankfurt am Main. Danach zog er wieder nach Danzig.<br />

73


104. Wilhelm MATTHIä<br />

um 1807 Berlin – Rom 1888<br />

Auf einer Plinthe kniender Merkur.<br />

Bleistift, auf Velin, rechts unten signiert „W. Matthiae“.16,9:13,5<br />

cm. – Auf Albumblatt montiert.<br />

Der Bildhauer und Zeichner Matthiä war Schüler der Berliner<br />

Akademie unter L.W. Wichmann (1788-1859) und gehörte seit<br />

1829 zu B. Thorvaldsens (1770-1844) langjährigen und vertrauten<br />

Mitarbeitern in Rom.<br />

Die vorliegende Zeichnung ist nach einer Statue entstanden, ob<br />

nach einer eigenen oder nach der eines anderen Künstlers ist<br />

noch offen.<br />

105. Hans Meyer<br />

1846 – Berlin – 1919<br />

„Versuchsplatte Ätzproben“.<br />

Radierung, um 1880, auf chamoisfarbenem Kupferdruckpapier.<br />

15:26,5 cm.<br />

Unbeschrieben. Vorzüglicher, vollrandiger Abdruck, zum Rand<br />

hin etwas vergilbt.<br />

Meyer besuchte die Berliner Akademie und war 1863-1871<br />

Schüler von Ed. Mandel (1810-1882). Er wirkte als Lehrer und<br />

Professor für Kupferstich und Radierung an der Hochschule<br />

für Bildende Künste in Berlin und war seit 1892 Mitglied der<br />

Akademie, zudem auch Mitglied der Royal Society of Painter-<br />

Etchers and Engravers in London.<br />

74


106. DietrICH Monten<br />

1799 Düsseldorf – München 1843<br />

Marketenderszene in einem Zeltlager mit feiernden Soldaten<br />

aus der Zeit der Freiheitskriege 1813-1815.<br />

Pinsel in Grau, grau laviert und mit Deckweiß gehöht, mit<br />

mehreren schwarzen Tuschlinien umrandet, auf grauem Zeichenkarton,<br />

links unten innerhalb der Darstellung monogrammiert<br />

„DM“ (ligiert). Darstellungsgröße 22,5:31,8 cm, Blattgröße<br />

29,7:39 cm.<br />

Monten war seit 1821 Schüler der Düsseldorfer Akademie und<br />

von P. von Hess (1792-1871) in München, arbeitete in Düsseldorf,<br />

München, dann Österreich, Sachsen, Preußen, Holland<br />

und Italien. Er spezialisierte sich auf die Schlachten- und<br />

Militärmalerei. Große Bekanntheit erlangte sein Gemälde<br />

„Finis Poloniae (Abschied der Polen vom Vaterlande) 1831“, das<br />

den Abschied polnischer Offiziere von der Heimat nach der<br />

gescheiterten Revolution gegen die zaristische Fremdherrschaft<br />

darstellt.<br />

107. Richard Müller<br />

1874 Tschirnitz/Böhmen – Dresden-Loschwitz 1954<br />

Erlegter, an einem Haken hängender Hase neben einem Korb.<br />

Aquarell und Feder in Schwarz, auf gelblichem Velin, rechts<br />

unten signiert und datiert „Rich. Müller 1894.“. 16,5: 14,5 cm.<br />

Richard Müller war Schüler der Dresdner Akademie unter L.<br />

Pohle (1841-1908). Die Begegnung mit Max Klinger 1895 wurde<br />

für seine künstlerische Entwicklung und Laufbahn bestimmend.<br />

1896 erhielt er den Rompreis, seit 1900 war er Professor<br />

der Radierklasse an der Dresdner Akademie, wo er bis 1935<br />

– zuletzt als Rektor – lehrte. 1914/15 leistete er Kriegsdienst,<br />

seitdem war er ununterbrochen in Dresden tätig. Er war ein<br />

Meister der Tierdarstellung!<br />

75


108. Wilhelm Müller<br />

1804 – 1865, tätig in Düsseldorf<br />

Vier sich raufende Männer und Frauen.<br />

Scherenschnitt, auf gelbes Glanzpapier montiert. Ca. 7,7:12 cm.<br />

Von Hause aus Schuster und in ärmlichen Verhältnissen<br />

lebend, setzte Müller sein zeichnerisches Talent als Silhouettenschneider<br />

um. Die Motive seiner lebendigen Szenen entnahm<br />

Müller meist der Natur und dem Volksleben.<br />

109. Bill (WILHelm HeinrICH) nAGel<br />

1888 – München – 1967<br />

„Leibwäsche“. Entwurf für ein Plakat.<br />

Aquarell und Feder in Schwarz, auf dünnem Malkarton, rechts<br />

unten monogrammiert und datiert „WHN 1918“. 34:28 cm. –<br />

Insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Nagel begann erst in den zwanziger Jahren als Autodidakt zu<br />

malen. 1903 ging er für acht Jahre in die USA, wo er seinen<br />

Lebensunterhalt als Unterhaltungspianist, Baumwollpflücker<br />

oder Kunstschütze im Zirkus verdiente.<br />

1911 kehrte er nach München zurück. Nach Teilnahme am 1.<br />

Weltkrieg widmete er sich wieder seiner künstlerischen Tätigkeit.<br />

Das Frühwerk umfaßt vornehmlich Arbeiten in Tusche<br />

und Aquarell, seit den dreißiger Jahren widmete er sich zunehmend<br />

dem Gemälde.<br />

76


110. Neapel um 1850<br />

„Calesso sulla strada di Portici fuor di Napoli“. Rasende, einspännige neapolitanische Kalesche.<br />

Aquarell, mit schwarzer Tuschlinie umrandet, auf Velin, aufgezogen. 15,5:21,7 cm. – Leicht wellig.<br />

Verso auf dem Untersatzkarton alter Besitzvermerk und mit Zuschreibung an Eugène Burnand (1850-1921), auf einem beigefügten<br />

Blatt von alter Einrahmung betitelt sowie bezeichnet „Souvenir de Naples. E. D. 1845“.<br />

77


111. Cyprian KAMIL nOrWID<br />

1821 Laskowo-Gluchy/Warschau –<br />

Paris 1883<br />

Wohnzimmerinterieur mit einem<br />

sitzendem Kind und Blick durch<br />

einen Flur auf ein zweites Zimmer.<br />

Feder in Braun, braun und ein<br />

wenig grau laviert, über Bleistift,<br />

auf Velin, rechts unten signiert und<br />

undeutlich datiert „Norwid 83“.<br />

19,2:24,9 cm. – Am Oberrand ungleichmäßig<br />

angerissen, drei Ecken<br />

ergänzt, fleckig.<br />

Bei diesem Blatt handelt es sich<br />

sicher um eine Entwurfskizze.<br />

Interessant ist die kompositorische<br />

Umsetzung des Themas, das der<br />

Künstler mit dynamischem und<br />

sicherem Strich einzufangen weiß.<br />

Norwid war nicht nur Maler, Graphiker<br />

und Bildhauer, bekannter<br />

ist er als Dichter und (politischer)<br />

Schriftsteller. Sein Vater arbeitete für die Adelsfamilie Radziwill. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er in Warschau bei<br />

A. Kokular (1793-1846) und J.K. Minasowicz (1797-1854) sowie – 1842 unterbrochen von einem Deutschlandaufenthalt – 1844 in<br />

Florenz bei dem Bildhauer L. Pampaloni (1783 od. 1791-1847).<br />

1846 wurde er bei einem Besuch in Berlin inhaftiert. Nach der Entlassung ging er nach Brüssel, kurz darauf nach Rom und 1849<br />

nach Paris, wo er in Kontakt trat mit bedeutenden Persönlichkeiten der polnischen und internationalen Emigrantenkreise, wie F.<br />

Chopin oder A. Mieckiewicz. Wegen ausbleibendem künstlerischem Erfolg und „Liebesleid“ ging Norwid 1852 nach New York, wo<br />

er sich größeren finanziellen Erfolg versprach.<br />

Da ihm dies auch dort versagt blieb, kehrte er 1854 nach Paris zurück. 1868 wurde er in die Société des Artistes aufgenommen.<br />

Fortschreitende Taubheit und zunehmende finanzielle Probleme zwangen ihn zum Umzug in das Kasimir Institut, ein Zufluchtsort<br />

für verarmte polnische Kriegsveteranen und Waisen, wo er auch verstarb.<br />

78


112. Nürnberger Künstler<br />

2. Hälfte 16. Jahrhundert<br />

Diana mit Aktäon als zahmer Hirsch.<br />

Feder in Braun und Schwarz, grau laviert, auf bräunlichem Bütten mit Fragment<br />

eines Wasserzeichens: großes Wappen mit Greifvogel. 16:15 cm. – Etwas stockfleckig.<br />

Am Oberrand links wasserrandig.<br />

79


113. Adolf Oberländer<br />

1845 Regensburg – München 1923<br />

„Der eifrige Souffleur“. Bildergeschichte.<br />

7 Blatt Federzeichnungen in Schwarzbraun, grau laviert, über Bleistift, auf chamoisfarbenem Velin, Blatt 1-7 jeweils betitelt und<br />

numeriert, Blatt 4 rechts unten monogrammiert „AO“ (ligiert) sowie Blatt 7 rechts unten signiert und datiert „AOberländer 1885“.<br />

Darstellungsgröße je ca. 16,5:14,7 cm, Blattgröße je 19:16,3 cm. – Leicht fleckig und mit geringen Läsuren außerhalb der Darstellungen.<br />

Vorzeichnungen zu den Illustrationen, erschienen in: Fliegende Blätter, No. 2113 (Band LXXXIV, Seiten 25-27), 1886.<br />

80


114. Adolf Oberländer<br />

1845 Regensburg – München 1923<br />

„Der Löwe und der Esel“. Karneval der<br />

Tiere.<br />

Feder in Schwarzbraun, mit schwarzbrauner<br />

Federlinie umrandet, auf chamoisfarbenem<br />

Velin, rechts unten signiert und datiert<br />

„AOberländer 1912“, links unten betitelt<br />

„Eine Fabel“. Darstellungsgröße 16,4:34,1<br />

cm, Blattgröße 26:40,7 cm.<br />

Vorzeichnung zur Illustration, erschienen<br />

in: Fliegende Blätter, No. 3478 (Band<br />

CXXXVI, Seite 168), 1912. Verso mit<br />

Druckerstempel „3478 26 Feb 1912“ sowie<br />

handschriftlich bezeichnet.<br />

115. Adolf Oberländer<br />

1845 Regensburg – München 1923<br />

„Der unzufriedene Ochse III“. In einem<br />

vornehmen Salon wartende Ochsen.<br />

Feder in Schwarzbraun, über Bleistift, mit<br />

schwarzbrauner Federlinie umrandet,<br />

auf chamoisfarbenem Velin, links unten<br />

signiert „AOberländer“, unten betitelt „No<br />

2. Ein Zukunftsschlachthaus anno 2000<br />

– Salon d’attente für die P. P. Ochsen.“.<br />

Darstellungsgröße 15,7:31 cm, Blattgröße<br />

20,9:31,1 cm.<br />

Vorzeichnung zur Illustration, erschienen<br />

in: Fliegende Blätter, No. 1739 (Band LXIX,<br />

Seite 167), 1878.<br />

81


116. MATTHIAs OesterreICH<br />

1716 Hamburg od. Lübeck – Berlin 1778<br />

Portrait-Medaillon eines Herrn mit Zopfperücke. Büste im<br />

Profil nach rechts.<br />

Kupferstich, Potsdam 1766, auf Bütten. 21,8:19 cm. – Auf die<br />

Plattenkante geschnitten, leicht fleckig.<br />

Mit Widmung unter der Darstellung „Didié à Monsieur Ange<br />

Cori Inspecteur de la Garderobe du Theatre de sa Majesté le<br />

Roi de Prusse par son ami M. Oesterreich“.<br />

Der Maler und Radierer Oesterreich kam in jungen Jahren<br />

nach Dresden. 1751 wurde er im Kabinett für Zeichnungen und<br />

Graphik angestellt, seit 1753 wurde er Unterinspektor der Gemälde<strong>galerie</strong>.<br />

1757 trat er als Direktor der Galerie in Sanssouci<br />

in königlich preußische Dienste.<br />

117. nach<br />

WoldeMAr FriedrICH Olivier<br />

1791 – Dessau – 1859<br />

„Theodor Körner von seinem Waffengefährten Olivier gezeichnet<br />

auf der Todtenbahre am 26. August 1813 unter der<br />

Eiche bei Wöbbelin.“<br />

Lithographie in Schwarz, Oliv und Grün, auf festem Velin.<br />

22,5:15 cm. – Links auf den Bildrand geschnitten, oben und<br />

rechts mit minimalem Rändchen um den Darstellungsrand.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Die Brüder Olivier. Gemälde,<br />

Zeichnungen und Druckgraphik aus der Staatlichen Galerie<br />

Dessau. Ludwigshafen a.Rh., 1991, Nr. 94, Abb. S. 84. - Selten!<br />

Die Zeichnung, nach der diese Lithographie Ende des 19.<br />

Jahrhunderts entstanden ist, war Teil eines Skizzenbuches, das<br />

Olivier während der Befreiungskriege bei sich führte.<br />

82


118. Georg eMAnuel Opiz<br />

1775 Prag – Leipzig 1841<br />

In Erwartung des Pferdewechsels. Erotische Szenen vor und<br />

in der Postkutsche.<br />

Aquarell und Pinsel in Grau, mit mehreren schwarzen Tuschlinien<br />

umrandet und mit schmalem braun aquarelliertem Rand,<br />

unten mittig betitelt, auf gelblichem Velin. 30,8:23 cm. – Kleiner<br />

Einriß restauriert, durchgehend braunfleckig, was jedoch<br />

durch die dichte Lavierung mit grauer Tusche fast überdeckt<br />

wird und den insgesamt guten Eindruck des Blattes nur wenig<br />

beeinträchtigt.<br />

Bei dieser Darstellung mit mehreren frechen erotischen Szenen<br />

handelt es sich möglicherweise um die Vorzeichnung eines<br />

Blattes zu einer der Hauptfolgen Opiz’ mit Szenen aus dem<br />

Volks- und Straßenleben des „französischen“ Wiens. Opiz hatte<br />

sie nach der Natur gezeichnet, von Künstlern wie B. Piringer<br />

(1780-1826), K. Ponheimer (1757-1828) u. a. wurden sie radiert.<br />

119. Frank PALOu<br />

englischer Karikaturist, tätig im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.<br />

„A Merry Christmas.“ Parodie auf naturkundliche Museen:<br />

Allerlei Meerestiere betrachten präparierte Menschen in<br />

Schaukästen.<br />

Radierung in Braun, auf festem beigem Papier, signiert.<br />

20,1:25,5 cm. – Prachtvoller, sehr kräftiger Abdruck mit Rand<br />

um die Plattenkante. Unten rechts entlang der Plattenkante<br />

eine Knickfalte.<br />

Vom Künstler mit typisch englischem Humor als Weihnachtsgruß<br />

konzipiert.<br />

83


120. Moritz PATHé d.J.<br />

1893 Berlin – Essen 1956<br />

Selbstbildnis mit Hut, Brille und Pfeife, Dreiviertelprofil<br />

nach rechts; darüber der Kopf einer Tangwefrau,<br />

im Profil nach rechts, mit Helmfrisur und<br />

Nasenzügel.<br />

Gouache, auf festem Zeichenkarton, rechts unten<br />

bezeichnet und signiert „Am oberen N’tem (Rampo)<br />

Nieder-Guinea! Selbstporträt am Feuer Moritz<br />

Pathé“, links oben betitelt. 36:23,9 cm. – Verso Reste<br />

von Leimspuren.<br />

Der Künstler war als Tier- und Jagdmaler sowie als<br />

Afrika-Schriftsteller tätig und schuf Illustrationen zu<br />

seinen eigenen Werken.<br />

84


121. Joseph WILHelm Pero<br />

1808 Hamburg – Lübeck 1862<br />

Stilleben mit Gitarre, Jägerhut, Zeichnungen und einem Porträt einer jungen Frau.<br />

Aquarell und Deckfarben, ein wenig weiß gehöht, über Bleistift, auf festem bräunlichem<br />

Velin, links unten signiert „J. Pero“. 22:11,3 cm.<br />

Das Stilleben zeigt ein reizvolles Arrangement an Gegenständen, die Rückschlüsse auf<br />

das Leben des Künstlers zulassen, so auf Beruf, möglicherweise auf die Ehefrau sowie<br />

auf musikalische Aktivitäten als auch Jägerleidenschaften.<br />

Pero kam als unehelicher Sohn eines in der französischen Garnison in Hamburg<br />

stationierten spanischen Artilleristen zur Welt. 1830 ging er an die Königlich Preußische<br />

Kunstakademie in Düsseldorf zu W. von Schadow (1788-1862); sein künstlerischer<br />

Schwerpunkt lag zu diesem Zeitpunkt auf der Historien- und Genremalerei.<br />

1836 zog er nach Lübeck, der Kontakt zu Düsseldorf brach aber nicht ab, was an der<br />

Tatsache abzulesen ist, daß er Mitglied des 1834 gegründeten Düsseldorfer Malkasten<br />

war. Bereits 4 Jahre später war Pero zugleich als Daguerreotypist tätig, zudem war er<br />

erster Photograph Lübecks, insbesondere von Porträts und historischen Bauten.<br />

122.<br />

Umkreis<br />

Giovanni Andrea Podesta<br />

1608 Genua – ca. 1673<br />

Zwei raufende nackte Knaben.<br />

Feder in Braun, grau und braun laviert, auf Bütten. 15,9:22,6<br />

cm. – Verso in brauner Feder und in zeitgenöss. Hand Größenangaben<br />

in ital. Sprache.<br />

85


123. TorOLF Prytz<br />

1858 Alstadhaug/Norwegen – 1938<br />

3 Goldschmiedeentwürfe für Löffel.<br />

Aquarell über Bleistift, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton, rechts unten Stempel „J. Tostrup, Kristiana/Grand Prix<br />

Paris 1900“ sowie mit schwarzer Feder numeriert „Kr 44.00“, Kr 45.00“ bzw. „Kr 48.00“. Je 25:14 cm.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Norwegen. Bildweberei und Email von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart.<br />

Eine Ausstellung der Kunstgewerbemuseen von Oslo und Trondheim in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Norwegischen<br />

Gesellschaft. Hildesheim/Hamburg/Darmstadt, 1982/83, Nr. X 48, Abb. Seite 46.<br />

Der Architekt und Designer Prytz wurde nach einem Studium an der TH in Kristiana und an der TH in Hannover 1884<br />

in die Goldschmiedefirma J. Tostrup aufgenommen und leitete sie seit 1890 als deren Eigentümer.<br />

Diese Entwurfszeichnungen sind gedacht für Zierlöffel, die in vergoldetem Silber und Fensteremaille ausgeführt wurden.<br />

86


124. Anton rADL<br />

1774 Wien – Frankfurt am<br />

Main 1852<br />

Barbierstube mit Affen und<br />

Hunden bei menschlichen<br />

Tätigkeiten.<br />

Feder in Grau, über Bleistift,<br />

auf Bütten mit Wasserzeichen:<br />

D & C Blauw, rechts<br />

unten signiert „A. Radl“.<br />

17,6:22,6 cm.<br />

Provenienz: Dr. Julius Cahn,<br />

Basel, ehemals Frankfurt<br />

a.M.<br />

Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />

Anton Radl 1774-1852. Maler<br />

und Kupferstecher. Frankfurt<br />

a. M., Museum Giersch 2008,<br />

Nr. 94, Abb. Seite 218. Vorzeichnung<br />

zu einer Gouache,<br />

im Besitz der Graph. Sammlung<br />

Städel (Inv. Nr. 1770).<br />

Vermutlich nach einem<br />

holländischen Vorbild des 17.<br />

Jahrhunderts entstanden.<br />

Der gebürtige Wiener Landschafts- und Genremaler Anton Radl war wohl zu Lebzeiten einer der angesehensten Künstler der<br />

Mainstadt. Nach 1789 verließ er seine Heimat und gelangte über Brüssel, Aachen und Köln nach Frankfurt am Main, wo er bis zu<br />

seinem Tode leben sollte.<br />

Zunächst ging er hier in die Lehre des bekannten Verlegers J.G. Prestel (1739-1808), für den er auch Vorlagen nach Werken alter<br />

Meister für dessen druckgraphische Reproduktionen lieferte. Andere Themen waren zeitgenössischen Inhalts, wie Genreszenen<br />

aus den Napoleon. Kriegen, oder Ansichten mittelalterlicher Burgruinen und Stadtbefestigungen. Nach 1800 konnte er sich beim<br />

heimischen Publikum mit seinen Landschaften der Umgebung einen Namen machen. Überdies nahm seine zunehmend vielfältige<br />

druckgraphische Produktion einen bedeutenden Platz in seinem Gesamtschaffen ein.<br />

87


125. FriedrICH ChrisTIAn Reinermann<br />

1764 Wetzlar – Frankfurt am Main 1835<br />

„Monument de Gessner / Gessners Denkmal.“<br />

Aquatinta nach J.B. Stuntz (1753-1836), auf Velin. 33,6:22,8 cm.<br />

Vollrandiger Abdruck, stockfleckig.<br />

Idealansicht des im Herbst 1792 errichteten Denkmals nach<br />

dem von A. Trippel (1741-1793) im Herbst 1789 in Rom angefertigten<br />

endgültigen Entwurf. Salomon Gessners (1730-1788)<br />

Denkmal steht auf dem Platzspitz in Zürich.<br />

Ersten Malunterricht erhielt Reinermann in Wetzlar bei dem<br />

Porträtmaler Cramer. Anschließend machte er eine Ausbildung<br />

bei J.A.B. Nothnagel (1729-1804) in Frankfurt am Main.<br />

Er arbeitete in Wetzlar, 1786 im Weilburger Schloß. 1789 ging<br />

er nach Kassel und studierte in der dortigen Galerie Landschaftsmalerei.<br />

Im Herbst 1789 begleitete er L.P. Strack (1761-1836) nach Rom<br />

und war dort 1789-1790 Schüler von L. Ducros (1748-1810), bei<br />

dem er die Aquarellmalerei erlernte.<br />

Von 1793-1803 war er in Basel bei Chr. von Mechel (1737-1817)<br />

in dessen Verlag tätig, 1803-1811 in Frankfurt und in Wetzlar<br />

tätig. 1812 wurde er zum Professor ernannt. 1818 erfolgte eine<br />

Anstellung an der Kunstschule in Frankfurt am Main.<br />

88


126. Moritz Retzsch<br />

1779 – Dresden – 1857<br />

Die Schachspieler; Satan, der mit einem Jüngling um seine<br />

Seele Schach spielt.<br />

Umrißradierung, 1836, nach einer Zeichnung von 1831, auf<br />

chamoisfarbenem Velin. 20:23 cm.<br />

Literatur: Nagler 12; Andresen 1. – Erschienen in: Das Pfennig-<br />

Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse 5 (1837),<br />

S. 356-358 (Nr. 241 vom 11. November 1837).<br />

127. Friedrich G. rHeinfelder-AnsPACH<br />

1838 Wien – Görz 1903<br />

Fröhliche Tischrunde an Karneval 1864.<br />

Bleistift, aquarelliert, zum Teil weiß gehöht, mit Umfassungslinie,<br />

auf bräunlichem Karton, rechts unten signiert und datiert<br />

„Rheinfelder 18/6 1864“. 24,9:20,5 cm.<br />

Rheinfelder-Anspach studierte an der Weimarer Kunstakademie<br />

in der Meisterklasse von Ch. Verlat (1824-1890) und bei<br />

dem Historienmaler A. Baur (1835-1906) und war anschließend<br />

in Wien tätig.<br />

89


128. Josef Anton rHOMBerg<br />

1786 Dornbirn/Vorarlberg – München 1855<br />

Satirische Zeichnung mit Zeus über einer Landschaft<br />

auf einer Wolke thronend, einen links heranfliegenden<br />

Ballonfahrer begrüßend, rechts neben ihm Adler mit<br />

umgebundenem Orden.<br />

Feder in Schwarz, auf festem Velin, rechts Mitte monogrammiert<br />

und datiert „R (1)842. 35,7:23,1 cm.<br />

Sicher Vorzeichnung für eine Illustration.<br />

Ausgebildet 1809-1816 an der Münchner Kunstakademie<br />

bei R. Langer (1783-1846), J. Hauber (1766-1834), A.<br />

Seidl (1760-1834) und M. Kellerhoven (1758-1830), waren<br />

Rhombergs Themengebiete historische Darstellungen,<br />

Genreszenen und Bildnisse. Daneben arbeitete er auch als<br />

Lithograph.<br />

1817-1822 war er in Wien tätig, anschließend kehrte er<br />

nach München zurück, wo er auch verstarb. Seit 1827 war<br />

er Zeichenlehrer am Münchner Polytechnikum. Auf diese<br />

Tätigkeit zurückzuführen ist die Veröffentlichung seines<br />

Lehrbuches „Vollständiger Unterricht in der Figurenzeichnung“,<br />

das breite Anerkennung fand.<br />

Altarbilder schuf er u.a. für die Kirche Dornbirn, die<br />

Pfarrkirche Rosenheim und die Münchner Frauenkirche.<br />

90


129. Éduard rIOu<br />

1833 St-Servan – Fontainebleau 1900<br />

Blick in einen dichten, sumpfigen Urwald, im Vordergrund<br />

zwei Schlangen.<br />

Federlithographie, auf cremefarbenem Velin, aufgezogen.<br />

44,6:34,8 cm.<br />

Sehr guter Abdruck, wohl mit der vollen Darstellung.<br />

Die Lithographie ist auf die freie Seite eines Notenblattes<br />

gedruckt. Die graphische Raffinesse in der Durchführung<br />

der Federlithographie mit einer erheblichen Skala<br />

an Schwarz- und Grautönen macht dieses Blatt besonders<br />

wirkungsvoll und interessant.<br />

Nach einer Ausbildung bei Ch.-F. Daubigny (1817-1878)<br />

und G. Doré (1832-1883) machte sich Riou als Illustrator<br />

von Jules Vernes einen Namen. Besonders dessen Phantasielandschaften<br />

wußte Riou in atmosphärisch wirksame<br />

und lebendige Kompositionen umzusetzen.<br />

91


130. Giuseppe rOLI<br />

1645 – Bologna – 1727<br />

Totentanzszene: Vorzeichnung für ein Frontispiz<br />

oder Titelblatt mit zwei Skeletten und<br />

allegorischen Motiven.<br />

Feder in Braun, braun laviert, auf Bütten, verso<br />

signiert „Rolli Pix“ sowie zur Übertragung auf<br />

eine Kupferplatte gerötelt. 22,2:15,9 cm.<br />

Provenienz: Dorgerloh‘sche Sammlung, Königsberg,<br />

Lugt 682 (Stempel recto unten).<br />

Roli (Rolli) war Schüler von G.B. Caccioli (1623-<br />

1675) und D.M. Canuti (1620-1684) und beeinflußt<br />

von A.M. Colonna (1600-1687). Er wirkte<br />

als Maler (bes. Freskant) und Radierer. Häufig<br />

arbeitete er mit seinem Bruder Antonio (1643-<br />

1696) zusammen.<br />

92


131. Cecilia F de rOOs<br />

19. Jahrhundert<br />

„And mistress of herself tho’ China fall !“ (Pope). Biedermeier-Interieur<br />

mit einer jungen Frau und deren Hausmädchen,<br />

beide erschrocken über eine zerbrochen auf<br />

dem Boden liegende Porzellanschale.<br />

Aquarell, über Feder in Schwarz, mit Goldbronze gehöht,<br />

auf cremefarbenem Velin, auf dünnen Karton aufgezogen,<br />

dort rechts unten signiert „Cecilia F de Roos“ sowie betitelt.<br />

16,5:13,3 cm bzw. 20:16 cm.<br />

132. FriedrICH rOTTMAnn<br />

1768 Handschuhsheim/Heidelberg – Heidelberg 1816<br />

Nächtliche Streiche böser Buben vor einem Bürgerhaus.<br />

Feder in Braun und Aquarell, über Bleistiftskizze, auf Velin.<br />

23,6:22,4 cm.<br />

Groteske Szenen und Karikaturen kommen im zeichnerischen<br />

und graphischen Werk des Vaters von Carl (1797-1850) und<br />

Leopold Rottmann (1812-1881), die wie C.Ph. Fohr (1795-1818)<br />

seine Schüler waren, mehrmals vor (vgl. z.B. Nagler 3-9).<br />

93


133. Georg PHILIPP Rugendas d.Ä.<br />

1666 – Augsburg – 1742<br />

Kaiser Leopold I., gen. „Türkenpoldi“ (1640-<br />

Wien-1705), als Herrscher auf dem Thron<br />

sitzend.<br />

Feder in Braun und Bleigriffel, grau laviert,<br />

mit geringen Spuren von Rötel, mit schwarzer<br />

Tuschlinie umrandet, verso gerötelt, auf Bütten,<br />

auf altem Untersatz (liegt bei), der Rückseite<br />

eines Kupferstiches, signiert und datiert<br />

„Georg Philipp Rugendas 1736. del.“. 25:17,7<br />

cm. – Linke obere Ecke ergänzt sowie kleinere<br />

Restaurierungen im linken Rand.<br />

Wohl Vorzeichnung für einen Kupferstich.<br />

Leopold I., aus dem Hause Habsburg, war<br />

von 1658-1705 Kaiser des Heiligen Römischen<br />

Reiches sowie König von Ungarn seit 1655, von<br />

Böhmen seit 1656 und Kroatien und Slawonien<br />

seit 1657. Er führte Kriege gegen Frankreich<br />

(unter Ludwig XIV.) und das osmanische<br />

Reich. Darauf weisen die beiden, dem Kaiser<br />

zu Füßen liegenden Figuren hin: eine Frau für<br />

Frankreich und ein Osmane für die Türkei.<br />

94


134. Auguste sAndoz<br />

geb. vor 1864, tätig in Paris<br />

„La couronne de Bleuets“, zwei Liebespaare mit See im<br />

Hintergrund, eingefaßt von einem Baum rechts und Blumen<br />

links, im Vordergrund vom unteren Bildrand angeschnitten<br />

die Büsten der beiden Mädchen.<br />

Bleistift, auf Bütten, verso bezeichnet: „Sandoz. La Couronne<br />

de bleuets“ (eigenhändig?). Ca. 23,3:16,9 cm. – Mit leichtem<br />

Lichtrand.<br />

Bei dem reizenden Blatt handelt es sich um einen Entwurf für<br />

eine Illustration zu einem Werk des bekannten Pariser Lyrikers<br />

und Liedtexters Pierre-Jean de Béranger (1780-1857).<br />

135.<br />

zugeschrieben<br />

Johann GOTTFried sCHADOW<br />

1764 – Berlin – 1850<br />

Frauen beim Tee.<br />

Radierung, auf Velin. 18:24,7 cm.<br />

Blatt 6 einer Folge von Karikaturen.<br />

95


136. vermutlich<br />

Maximilian sCHäfer<br />

1851 – Berlin – 1916<br />

Wanderbursche, der beim Brotschneiden hinter<br />

einem Kachelofen versteckt sitzt, während eine<br />

ärgerlich blickende Frau durch die Tür hereinkommt.<br />

Bleistift, auf gelblichem Bütten, unten signiert<br />

„Schäfer“, rechts unten betitelt „Peter in d. Fremde“.<br />

17,4:25,4 cm.<br />

Vermutlich Entwurf für eine Buchillustration.<br />

Schäfer war als Genremaler, Illustrator und Fachschriftsteller<br />

tätig.<br />

137. Johann uLrICH sCHellenberg<br />

1773 – Basel – 1838<br />

oder<br />

Johann RuDOLF sCHellenberg<br />

1775 – Basel – 1851<br />

Spottblatt auf die Herrschaft Frankreichs unter<br />

Napoleon, 1807.<br />

Radierung, auf Bütten. Ca. 16:ca. 21 cm.<br />

96


138. Karl FriedrICH sCHInkel<br />

1781 Neuruppin – 1841 Berlin<br />

Physiognomische Studie eines zornigen<br />

Mannes, um 1797/1798.<br />

Schwarze Kreide, auf gelblichem strukturiertem<br />

Papier, rechts oben bezeichnet „N° 11“. 26,9:18,4<br />

cm. – Mit leichten Gebrauchsspuren. Verso am<br />

Oberrand und rechts Reste alter Verklebung.<br />

Provenienz: Galerie Bassenge, Auktion<br />

3./4.06.1988, Nr. 5201; Karl & Faber, Auktion<br />

208, 7./8.06.2005), Nr. 345 (bestätigt von Prof. H.<br />

Börsch-Supan, Berlin).<br />

Die Studie mit ihrer sorgfältigen Schraffur<br />

gehört in Schinkels frühe Schaffenszeit. Sie läßt<br />

sich mit ähnlichen Zeichnungen aus einem frühen<br />

Skizzenbuch, heute im Besitz des Berliner<br />

Stadtmuseums, vergleichen.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Von Chodowiecki<br />

bis Liebermann. <strong>Katalog</strong> der Zeichnungen,<br />

Aquarelle, Pastelle und Gouachen des 18.<br />

und 19. Jahrhunderts. Berlin-Museum, 1990.<br />

Ss. 372-380.<br />

97


139. HeinrICH sCHLITT<br />

1849 Biebrich/Rhein – München 1923<br />

„Thierschnaken II“. Jahrmarktszene mit Esel, Hunden und<br />

Katzen in menschlicher Gestalt, die einem Moritatensänger<br />

lauschen.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, auf Velin. 22,5:20,5 cm.<br />

Vorzeichnung für eine Illustration.<br />

Schlitt studierte ab 1875 an der Münchner Akademie bei W.<br />

von Lindenschmit d. J. (1829-1895) und bei F. Barth (1842-<br />

1892). Seine humoristisch gesehenen Motive entnahm er überwiegend<br />

dem ländlichen Alltagsleben. Er wurde durch seine<br />

Märchenillustrationen bekannt, in denen Tiere menschliche<br />

Tätigkeiten ausführen. Seine Malerei steht im wesentlichen in<br />

der Tradition der Münchner Schule.<br />

140. Hans-Erich sCHMIDT-uPHOFF<br />

1911 Neumark an der Saale – Dessau 2002<br />

„Pott“, Kopf eines Clowns, en face.<br />

Öl auf festem Papier mit Leinenstruktur, links unten betitelt,<br />

bezeichnet und datiert „Pott Mestre 23.12.49“, rechts unten<br />

signiert „Schmidt-Uphoff“. 35:25,4 cm.<br />

Ausgestellt auf der Porträt-Ausstellung des VBKD, Halle 1954.<br />

Nach einer Lehrzeit als Dekorationsmaler 1931/33 besuchte<br />

Schmidt-Uphoff die Akademie für Kunstgewerbe in Dresden,<br />

war jedoch im wesentlichen Autodidakt. Er ist in der Staatl.<br />

Galerie Moritzburg und in den Museen von Dessau und Halle<br />

vertreten.<br />

98


141. Stephan WILHelm Josef sCHMITT<br />

1872 – Mainz – 1924<br />

Bäuerliche Prozession, vermutlich in Tirol.<br />

Farbholzschnitt, auf Japanbütten, betitelt, bezeichnet und<br />

signiert „Prozession Original Handdruck StephanWSchmitt“.<br />

Darstellungsgröße 17,8:17,8 cm, Blattgröße 23,6:23,1 cm.<br />

142. Lukas sCHnitzer<br />

geb. um 1633, gest. um 1671<br />

„Ein König vom Reich der Nasen“.<br />

Kupferstich, auf feinem Bütten, rechts unten monogrammiert<br />

„LS“. 27,6:19,1 cm. – Bis auf wenige Stockflecken und einem<br />

Löchlein unter der Darstellung vorzüglicher Abdruck.<br />

Über den Kupfersteher Lukas Schnitzer ist kaum etwas bekannt.<br />

Er war als Maler, Vedutenstecher und Siegelschneider<br />

in Nürnberg tätig.<br />

99


143. Johann BAPTIst sCHOLL<br />

1818 Mainz – Limburg/Lahn 1881<br />

Uhr; Entwurf eines Ziffernblattes.<br />

Aquarell, über Bleistift, auf Bütten mit<br />

Wasserzeichen: steigender Löwe mit<br />

Schwert; innerhalb der Darstellung<br />

signiert „I B Scholl“. 52,4:52,6 cm. – Im<br />

ganzen nicht ganz frisch, drei kleine<br />

Einrisse in den Rändern, zwei Knickfalten.<br />

Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel,<br />

Frankfurt am Main, Nr. 1670, Lugt 1367.<br />

Dieser bildmäßig ausgeführte Entwurf<br />

für ein Ziffernblatt zeigt Gottvater als<br />

Schöpfer aller Dinge, der Adam und Eva<br />

in Armen hält, als Mittelfeld. Die Ziffern<br />

1 bis 12 und kleine figürliche Szenen zur<br />

Lebensabfolge eines Menschen gruppieren<br />

sich darum.<br />

„Georg Moller verwandelte seit 1810<br />

die Landgräfl. Residenz Darmstadt in<br />

die Hauptstadt des neu geschaffenen<br />

Großherzogtums. Er leitete 42 Jahre das<br />

gesamte hess. Staatsbauwesen.<br />

Die Zahl seiner Bauten verlangte nach<br />

Bildhauern, zu denen seit 1817 Vater und<br />

Sohn J.B. Scholl d.Ä. und d.J. gehörten.<br />

Darmstadt verdankt Scholl d.J. zahlreiche Bildwerke: Grabdenkmäler, Brunnen und Standbilder sowie dekorative Arbeiten an vielen<br />

Bauten “ (zit. aus: B. Bott, Gemälde hessischer Maler des 19. Jahrhunderts. Darmstadt, 2003, S. 246).<br />

Nach dem Tod seines Vaters 1854, arbeitete Scholl vermehrt als Maler und Graphiker.<br />

Er schuf Bildnisse, Genreszenen, angeregt durch die Freundschaft mit C. Engel gen. „von der Rabenau“ (1817-1870), Allegorien und<br />

Illustrationen.<br />

100


144. Wilhelm sCHOLz<br />

1824 – Berlin – 1893<br />

Muse, begleitet von zwei Amoretten, auf<br />

Wolken sitzend, dahinter der Zodiakus;<br />

rechts unten angedeutet die Türme der<br />

Frauenkirche und die Augustusbrücke<br />

von Dresden.<br />

Bleistift, teils gewischt, mit doppelter<br />

Bleistiftlinie umrandet, auf cremefarbenem<br />

Velin, verso signiert „Scholz del“, am<br />

Unterrand bezeichnet „Diplom für die erste<br />

Aquarellausstellung Dresden.“. 46,7:35,4<br />

cm. Am linken Rand eine Tabelle zur Einteilung<br />

der Zeichnung in Quadrate, um sie<br />

auf einen anderen Bildträger zu übertragen.<br />

Provenienz: Sammlung Scharfen, Lugt<br />

3951; Sammlung CK im Kreis, nicht bei<br />

Lugt.<br />

Entwurf für ein Diplom für die 1. Dresdner<br />

Aquarellausstellung 1886/1887.<br />

Der Künstler ging nach einem Studium an<br />

der Berliner Kunstakademie früh von der<br />

Malerei zur Zeichnung politischer Karikaturen<br />

über. Von der 2. Nummer an übernahm<br />

er für fast 40 Jahre die Illustration<br />

des „Kladderadatsch“ als Hauptzeichner<br />

und erlangte dadurch in Berlin Berühmtheit.<br />

Besonders populär wurde er durch seine<br />

Napoleon- und Bismarck-Karikaturen.<br />

<strong>101</strong>


146. Ludwig von<br />

sCHWAnTHALer<br />

1802 – München – 1848<br />

Karikatur eines beleibten<br />

auf dem Nachttopf sitzenden<br />

Mannes, im Profil<br />

nach links.<br />

Bleistift, auf grautonigem<br />

Velin, verso mit brauner<br />

Feder bezeichnet „Originalzeichnung<br />

v. Lv Schwanthaler<br />

“. 11,3:6,2 cm. – Mit<br />

Tuschfleck rechts oben.<br />

Reizvolle Gelegenheitsarbeit<br />

des bedeutenden Münchner<br />

Bildhauers.<br />

145. sIDnonius von sCHrom<br />

1887 Wien – Innsbruck 1960<br />

Verschneite Berglandschaft mit Häusern und einer Figurengruppe aus zwei Männern und einer Frau.<br />

Farbholzschnitt, signiert und bezeichnet als „Orig. Handdr.“. Darstellungsgröße 14,7:11,2 cm, Blattgröße 17,5:13,6 cm. – Farbfrischer<br />

Abdruck auf China.<br />

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mähr, Weisskirchen, absolvierte von Schrom ein Jurastudium, das er 1911 mit Promotion<br />

abschloß. Ersten Zeichenunterricht hatte er bereits durch seinen Vater erhalten, der Zeichenlehrer an Militärschulen war. Zudem<br />

studierte er zwei Jahre Kunstgeschichte und besuchte 1906-1908 als Externist die Kunstgewerbeschule in Innsbruck bei Heinrich<br />

Comploj (1879-1967).<br />

1914-1918 war er Kriegsteilnehmer und arbeitete ab 1920 im Landesinvalidenamt für Tirol, dessen Leiter er 1933-1945 war. Seit<br />

1921 war er Mitglied der Vereinigung „Heimat“.<br />

Von Schrom arbeitete meist auf dem Gebiet der Zeichnung und der Graphik, insbesondere des Holzschnitts, darüber hinaus schuf<br />

er Illustrationen.<br />

102


147. Schweizer LITHOGrAPH um 1830<br />

„Bern vom Weinmonat (Oktober) 1830, bis 24ten Merz 1831.“<br />

Lithographie, auf Velin. 22:35,8 cm.<br />

Karikatur zur Situation der Stadt Bern im Herbst 1830 und<br />

Frühjahr 1831.<br />

148. Moritz von sCHWInd<br />

1804 Wien – Pöcking/Starnberger See 1871<br />

Ein Soldat versucht, auf den Schultern eines Kameraden<br />

stehend, von oben in ein Fenster zu spähen.<br />

Bleistift, auf Velin, unter der Darstellung bezeichnet „Verunglückte<br />

Vorkehrung“. 20,7:13,6 cm. – Insgesamt nicht ganz<br />

frisch.<br />

Vorzeichnung, möglicherweise gedacht für eine Veröffentlichung<br />

in einer Zeitschrift.<br />

103


149. Franz von Seitz<br />

1817 – München – 1883<br />

Entwurf für einen Schlüssel mit historistischen Stilelementen.<br />

Deckfarben in Rot, Schwarz und Weiß, auf grauem Zeichenkarton,<br />

links unten monogrammiert „FvS. inv.“. Darstellungsgröße<br />

18,5:7 cm, Blattgröße 28,5:14 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Rudolf Philipp Goldschmidt, Berlin,<br />

Lugt 2926.<br />

Franz von Seitz, der zu den Gründungsmitgliedern des bayerischen<br />

Kunstgewerbevereins zählt, entfaltete neben seinem<br />

Hofamt als artistischer Direktor der Hofbühne, eine rege Entwurfstätigkeit<br />

im Bereich der dekorativen Kunst.<br />

150.<br />

LuDWIG sKell<br />

1843 Obergünzburg/Allgäu – München 1905<br />

Porträt eines Herrn, halbkreisförmig gerahmt von Lorbeerund<br />

Eichenkranz.<br />

Feder in Schwarz und Tusche in Braun, auf Karton, links unten<br />

monogrammiert „L. S.“. 24,4:18,9 cm. – Etwas vergilbt.<br />

Skell, der nicht mit der berühmten Familie des Gartenarchitekten<br />

Friedrich Ludwig Skell verwandt ist, betätigte sich als<br />

Landschafts-, Genre- und Bildnismaler. Daneben war er auch<br />

als Lithograph tätig.<br />

104


151.<br />

Henry sOMM, eigentl. Francois Clément sOMMIer<br />

1844 Rouen – Paris 1907<br />

Sich streitendes Paar.<br />

Feder in Braun, auf Velin, rechts unten signiert „ H J Somm“.<br />

4,9:8 cm.<br />

Humorvolle Szene des als Illustrator, Karikaturist, Radierer,<br />

Aquarellmaler und Scherenschneider tätigen Künstlers.<br />

152. Ferdinand sTAeger<br />

1880 Trebitsch/Mähren – Waldkraiburg/Bayern 1976<br />

„Vergehen“.<br />

Feder in Schwarz, auf gelblichem Japan, rechts unten signiert<br />

„FStaeger“, links unten vermutlich eigenhändig betitelt. Darstellungsgröße<br />

32,5:21,1 cm, Blattgröße 51,3:36,5 cm.<br />

Ferdinand Staeger absolvierte 1894-1896 eine Ausbildung als<br />

Textilzeichner in Brünn, anschließend besuchte er bis 1902 die<br />

Kunstgewerbeschule in Prag und war Schüler von J.(G.) Stibral<br />

(1859-1939) und J. Schikaneder (1855-1924). 1903 ging er nach<br />

Wien, kehrte 1904 nach Prag zurück. Hier begann er erfolgreich<br />

auch als Illustrator und Graphiker tätig zu werden.<br />

1908 zog er mit seiner Frau, der Malerin Sidonie Springer<br />

(1878-1937) nach München und wurde Mitarbeiter der Zeitschrift<br />

Jugend und der Meggendorfer Blätter. Daneben beteiligte<br />

er sich an mehreren Ausstellungen, auch in Österreich, der<br />

Schweiz, Spanien und den Niederlanden. Den Ersten Weltkrieg<br />

erlebte er als Kriegszeichner. Nach Ausbombung der Wohnung<br />

1943 zog er sich in sein Landstudio auf dem Rettenberghof<br />

zurück, 1957 nach Waldkraiburg, wo er auch verstarb.<br />

105


153. Süddeutsch, Ende 17. Jahrhundert<br />

Entwurf für einen Rundbogen in einer Kapelle mit zwei Putten<br />

auf einer Wolke.<br />

Feder in Schwarz, grau laviert und aquarelliert, auf Bütten,<br />

unten bezeichnet „Bogen von der Capell“ sowie datiert „1690“,<br />

rechts unten ältere Numerierung mit Bleistift „48“. 21,1:16,3<br />

cm. – Mit horizontaler Knickfalte und Werkstattspuren.<br />

154. Jean Taillens<br />

geb. 1877 Lausanne, tätig ebenda<br />

„Le Caiffa. Le Café de mes rêves“.<br />

Aquarell in Deckfarben, mit schwarzer Tuschlinie umrandet,<br />

auf Zeichenkarton, rechts unten signiert „Jean Taillens“.<br />

43,5:33,4 cm.<br />

Vorzeichnung für ein Plakat.<br />

Taillens war Schüler der École des Beaux-Arts in Paris. 1906<br />

eröffnete er zusammen mit Ch. Dubois (geb. 1874 in Lausanne)<br />

in Lausanne ein Architekturbüro.<br />

106


155. Hans JOHAnn Georg Traxler<br />

geb. 1929 in Herrlich/Tschechoslowakei, ansässig in Frankfurt am Main<br />

Bildgedicht: Blücher, die Leseratte.<br />

6 Zeichnungen auf 2 Bögen. Schwarze Tusche, auf Velin mit Wasserzeichen: HP Colambo, signiert „Traxler“. Darstellungsgröße je<br />

29:19,5 cm, Blattgröße je 42:29,7 cm.<br />

„Blücher, die Leseratte“ gilt als Klassiker Traxlers und war zuerst 1979 in Titanic erschienen.<br />

Der Maler, Cartoonist, Illustrator und Kinderbuchautor zählt neben R. Gernhardt (1937-2006), F.K. Waechter (geb. 1937) u.a. zur<br />

sogen. Neuen Frankfurter Schule.<br />

107


Édouard Félix Joseph TrICArt<br />

1826 – Arras – 1908<br />

156.<br />

Kopf eines Mannes mit Kinn- und Schnauzbart und Melone.<br />

Schwarze Tusche und ein wenig Deckweiß, auf Velin, links<br />

unten bezeichnet „A Monsieur Col “ (nicht zu entziffern)<br />

und monogrammiert. 21,4:20,3 cm. – Rand unregelmäßig<br />

beschnitten.<br />

157.<br />

Zwerg mit Melone, Schnauz- und Kinnbart auf einem Barhocker,<br />

Paris 1906.<br />

Pinsel und Feder in schwarzer Tusche, über Bleistift; Kopf und<br />

Körper der Figur aus grauem Papier ausgeschnitten und auf<br />

Bütten geklebt, Barhocker in schwarzer Tusche, auf Bütten,<br />

links unten bezeichnet, signiert, und datiert „au bon camerade<br />

Col / Ed. J. Tricart 06 Paris.“. 31:24,6 cm. – Blatt insgesamt<br />

vergilbt und mit leichten Gebrauchsspuren.<br />

Möglicherweise handelt es sich hier um eine Darstellung von<br />

Henri Toulouse-Lautrec (1864-1901), dessen Kleinwüchsigkeit<br />

allgemein bekannt war. Zeitgenössische Abbildungen zeigen<br />

den bekannten Chronisten der Welt des Pariser Künstlerviertels<br />

Montmartre mit schwarzer Melone und üppigem Schnurrbart.<br />

Über den Dekorations- und Landschaftsmaler Tricart ist nur<br />

wenig bekannt. Das Museum Arras besitzt als Schenkung des<br />

Künstlers zwei Landschaften.<br />

108


158. J. Trube<br />

tätig um 1840/1850 in Altona und Hamburg<br />

„Der Branntweins-Drache.“<br />

Lithographie 1842, nach J.L. Schmidt, auf Velin.<br />

32,2:48,8 cm.<br />

Mit der Adresse von Speckter & Co. Lith.<br />

Hamburg. – Zu den Rändern hin vergilbt und<br />

leicht angeschmutzt.<br />

Dem Blatt liegt eine 12seitige „Erklärung des<br />

Bildes: Der Branntweins-Drache.“ bei. „Nebst<br />

einigen frommen Wünschen“ von J.L. Schmidt,<br />

Altona 1842. 8vo.<br />

159. Unbekannter rADIerer<br />

19. Jahrhundert<br />

König David spielt die Harfe für wilde Tiere.<br />

Radierung, auf festem Bütten. 14,1:20,3 cm.<br />

Vorzüglicher Abdruck mit viel Grat!<br />

109


160. Georg Karl Urlaub<br />

1749 Ansbach – Darmstadt 1811<br />

Sich zankendes und raufendes Paar.<br />

Feder in Braun, grau laviert, auf grautonigem Bütten mit angeschnittenem Wasserzeichen, rechts unten signiert und datiert „G:<br />

Urlaub. Fecit / d 3t octobr.. 1801“. 16,9:21,4 cm. – Verso mehrere Bleistiftstudien von Füßen.<br />

Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Goethe und die Kunst. Hrsg. von S. Schulze. Frankfurt am Main, Schirn Kunsthalle, 1994, Nr.<br />

169 mit Farbabb.<br />

„Bei Urlaub erhält die bürgerliche Genredarstellung eine etwas frivole Note, die dem französischen Rokoko Rechnung trägt und<br />

einen pikanten Gegensatz zu der eher biederen Auffassung der Frankfurter Maler bildet.“ (Op. cit. S. 241).<br />

Neben seinem Onkel Georg Anton (1713-1759) und seinem Bruder Georg Anton Abraham Urlaub (1744-1788) ist Georg Anton das<br />

bedeutendste Mitglied der berühmten Malerfamilie. Er malte Bildnisse, historische und mythologische Darstellungen, militärische<br />

Szenen und Genrebilder. Als Bildnismaler war er einer der ersten, die seine Figuren in die natürliche Landschaft stellte. Er gilt als<br />

liebenswürdiger Meister des ausgehenden Rokoko und des frühen Klassizismus.<br />

110


161. JOHAnn FriedrICH vOLTz<br />

1817 Nördlingen – München 1886<br />

Fünf Ziegen in Gebirgslandschaft.<br />

Radierung, auf aufgewalztem China. 18,5:13 cm.<br />

Literatur: Andresen/Heller aus 2: Heft mit 9 Blatt Viehstücken<br />

in verschiedenem Format. 1845.<br />

Johann Friedrich Voltz gehört zur 2. Generation der aus Nördlingen<br />

stammenden und vor allem in München tätigen Künstlerfamilie<br />

Voltz. Er war Schüler seines Vaters Johann Michael<br />

Voltz (1784-1858) und als Maler und Radierer tätig.<br />

162. Etienne Claude vOysard<br />

1746 – Paris – 1812<br />

Die Spaziergänger auf dem Boulevard des Italiens in Paris.<br />

Kupferstich, nach C.L. Desrais, 1797, auf Bütten. 27,9:34 cm. –<br />

Schöner Druck mit der Einfassungslinie und der Legende, diese<br />

jedoch knapp geschnitten, insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Literatur: Le Blanc 8.<br />

111


163. John JACK Vrieslander<br />

tätig zwischen 1897 und 1908<br />

Zauberer, durch eine Wiesenlandschaft schreitend.<br />

Feder in schwarzer Tusche, mit breiter Federlinie umrandet,<br />

auf beigem Zeichenkarton, links oben monogrammiert „JV<br />

(ligiert)“. 25: 19,1 cm.<br />

Illustrationsentwurf; mit Deckweißkorrekturen innerhalb der<br />

Darstellung.<br />

Vrieslander war 1897/1898 Schüler der Düsseldorfer Akademie.<br />

Von 1901-1905 hielt er sich in München auf; in den Jahren<br />

1905-1908 lebte er in Paris. Er war als Zeichner, Radierer und<br />

Buchkünstler tätig.<br />

164. nach<br />

Jeremias WACHsmuth<br />

1711 (?) – Augsburg – 1771<br />

Die Trunkenheit. Temulentia.<br />

Kupferstich, auf Bütten, nach B.S. Setletsky (1695-1771).<br />

29,6:18,7 cm. Mit der Adresse von Joh.Gg. Hertel, Augsburg. –<br />

Insgesamt angeschmutzt, Knickfalte geglättet.<br />

Literatur: Aus: Berliner Ornamentstichkatalog 4595 (Cesare<br />

Ripa, Allerley Künsten und Wissenschaften, dienlicher Sinnbildern<br />

etc.). Schöner Abdruck auf dem vollen Bogen.<br />

112


165. Konrad WeIGAnd<br />

1842 Bamberg – Nürnberg 1897<br />

Gruppe von 5 Kindern beim Spiel mit Soldatenuniform und<br />

-requisiten.<br />

Bleistift, auf Velin, rechts unten bezeichnet „Weigand“.<br />

22,2:19,4 cm. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Weigand war als Historien-, Bildnismaler und als Illustrator in<br />

München tätig. Sein Studium absolvierte er an der Kunstschule<br />

in Nürnberg bei A. von Kreling (1819-1876) und an der Kunstakademie<br />

München bei W. von Diez (1839-1907). Gemeinsam<br />

mit R. Seitz (1842-1910), L. Löfftz (1845-1910) und A. Spieß<br />

(1841-1923) schuf er für den Festsaal des Rathauses in Landshut<br />

das Fresko „Landshuter Hochzeit 1475“.<br />

Im Städtischen Museum Halle und in den Kunstsammlungen<br />

Nürnberg befinden sich Werke von Weigand.<br />

166. Robert Wessinger<br />

1825 Ansperg – Darmstadt 1894<br />

Szene mit zwei französischen Soldaten im Gespräch, links<br />

daneben sitzende Frau mit Kind, rechts ein Fischer mit Frau.<br />

Aquarell, über Bleistift, auf Velin, links unten bezeichnet<br />

„quartiermeister artillerie fr.“ 15,4:22,6 cm. Verso Bleistiftvorzeichnung<br />

zu der Gruppe rechts. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />

Skizzenbuchblatt.<br />

Über den Bildnis- und Genremaler Wessinger ist kaum etwas<br />

bekannt. 1851/52 weilte er in Rom, wo er Mitglied des in den<br />

zwanziger Jahren gegründeten Deutschen Künstlervereins war.<br />

Nach seiner Rückkehr 1852 lebte er zunächst in Württemberg,<br />

anschließend in Darmstadt.<br />

113


167. zugeschrieben<br />

Carl August Wizani<br />

1767 Dresden – Breslau 1818<br />

Schloß Grafenort bei Habelschwerdt.<br />

3 Blatt Ansichten des Schlosses:<br />

a) Von vorn mit Einfahrt, bezeichnet „grafenort“;<br />

b) Von hinten mit Park und Teich, bezeichnet „graffenort“;<br />

c) Schloßhof, bezeichnet „Schlosshoff von grafenort“.<br />

Pinsel in Schwarz und Braun, über Bleistift, braun laviert, mit<br />

Deckweiß gehöht, mit mehreren schwarzen Tuschlinien umrandet,<br />

auf bräunlichem Velin. 21,7:17,8 cm, 17:20,7 cm bzw.<br />

20:16 cm. – Verso Reste alter Verklebung, die vorne durchschimmern.<br />

Wizani, Sohn des Gärtners C. Wizani, war 1783/84 Schüler an<br />

der Akademie bei Chr.G. Mietzsch (1742-1799) und C. Toscani<br />

(1742-1815) anschließend 1785-1789 bei G. Canale (1725-1803)<br />

und seit 1792 bei A. Zingg (1734-1816). Er stach u.a. nach<br />

seinem Bruder J.F. Wizani (1770-1835), nach Chr.W.E. Dietrich<br />

(1712-1774), J.Chr. Klengel (1751-1824) und J.Ph. Veith (1768-<br />

1837) sowie nach Meisterwerken in der Dresdener Galerie,<br />

außerdem zahlreiche sächsische Landschaften nach eigenen<br />

Entwürfen. 1792-1803 arbeitete er als Zeichenlehrer am Dresdener<br />

Freimaurerinstitut, ging 1812 nach Breslau, wo er 1817<br />

Sammlungsrestaurator wurde.<br />

Fein und detailliert ausgeführte Ansichten des in Schlesien,<br />

südlich von Glatz, zwischen Habelschwerdter- und Reichensteiner<br />

Gebirge, gelegenen, um die Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

erbauten Renaissance-Schlosses, das auch zeitweise als Kurort<br />

diente.<br />

114


169. Oskar<br />

zWIntscher<br />

1870 Leipzig<br />

– Dresden-<br />

Loschwitz 1916<br />

Die große Enttäuschung.<br />

168. Oskar zWIntscher<br />

1870 Leipzig – Dresden-Loschwitz 1916<br />

Der Angler. Humoristische Szene.<br />

Feder in Schwarz und Aquarell, 1907, mit schwarzer Feder<br />

umrandet, auf cremefarbenem Velin, unten signiert und datiert<br />

„OZwintscher 1907“. Darstellungsgröße 15,9:11,3 cm, Blattgröße<br />

19,4:14,5 cm. – Mit leichten Gebrauchsspuren.<br />

Illustrationsentwurf.<br />

Provenienz: A. Winterberg, Heidelberg, Auktion 78, 9.05.2009,<br />

Nr. 695; Privatbesitz.<br />

Literatur: K. Flemig, Karikaturen-Lexikon. K.G. Saur, München,<br />

New Providence, London, Paris 1993, S. 325.<br />

Feder in Schwarz,<br />

mit Tuschlinie umrandet, auf cremefarbenem festem Velin,<br />

links oben signiert „OZwintscher“, verso Stempel Meggendorfer<br />

Blätter. 32,5:25,8 cm. – Oben zwei Braunflecken.<br />

Reproduziert in: Meggendorfer Blätter, Nr. 8671.<br />

Provenienz: Vorzeichnungen für Jugend – Simplicissimus –<br />

Meggendorfer Blätter u.a. illustr. Zeitschriften aus den Jahren<br />

1886 bis 1930. Kat. 70, Joseph Fach, Frankfurt a.M. 1997, Nr.<br />

502; Privatbesitz.<br />

Literatur: K. Flemig, Karikaturen-Lexikon. K.G. Saur, München,<br />

New Providence, London, Paris 1993, S. 325; R. Günther,<br />

Oskar Zwintscher 1870-1916. Freital, Städt. Sammlungen<br />

1998/99, Ss. 51-55 (zu den Meggendorfer Blättern).<br />

„Oskar Zwintscher stieß drei Jahre (1895) nach dem Umzug des<br />

Verlagsbüros zu den ‚Meggendorfer Blättern’ und wurde mit<br />

über 450 Illustrationen einer der produktivsten, erfolgreichsten<br />

und beliebtesten Zeichner der Zeitschrift.“ (Op. cit. S. 52).<br />

115


KünstlerverzeICHnis<br />

Anonym 1, 2<br />

Appun, Karl Ferdinand 3<br />

Balzer, Ferdinand 4<br />

Barabandy, E. 5<br />

Baur, Albert 6<br />

Beatrizet, Nicolas 7<br />

Berndt, Johann Christian 8<br />

Biju, Leon 9<br />

Bisschop, Jan de 10<br />

Bonstetten, M. von 11<br />

Butti, F. 12<br />

Cruikshank, Georg 13<br />

Debucourt, Philibert Louis 14<br />

Denon, Dominique Vivant 15, 16<br />

Deutsch, 17. - 18. Jh. 17, 18<br />

Deutscher Klassizist um 1800 19<br />

Deutsch, 19. Jh. 20 - 27<br />

Dielmann, Jacob Fürchtegott 28 - 30<br />

Dilettant 31<br />

Eimmart, Georg Christoph d.J. 32<br />

Eissenhardt, Johannes Kaspar 33 - 36<br />

Engel, Peter 37<br />

Engert, Ernst Moritz 38, 39<br />

Englisch, 19. Jh. 40, 41<br />

Feldmann, G.L. 42<br />

Fellner, Ferdinand August 43<br />

Fischer-Köystrand, Carl 44, 45<br />

Flüggen, Josef 46<br />

Forest, Eugène Hippolyte 47<br />

Frankfurter Künstler 1851 48<br />

Französisch, 17. - 18. Jh. 49, 50<br />

Französisch, 19. Jh. 51, 52<br />

Gavarni, Paul 53<br />

Gehrts, Carl 54<br />

Geiger, Willi 55<br />

Gessner, Salomon 56<br />

Göz, Gottfried Bernhard 57<br />

Goez, Joseph Franz von 58<br />

Greiner, Otto 59<br />

Grimm, Ludwig Emil 60 - 64<br />

Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus, Adolf von 65<br />

Hasselberg, Herbert 66<br />

Hassmann, Karl Ludwig 67 - 70<br />

Hegi, Franz 71 - 73<br />

Hendschel, Albert Louis 74 - 77<br />

Hess, Eugen 78<br />

Hesse, Ernst 79<br />

Hoerschelmann, Rolf E. von 80<br />

Hofmann, Otto 81<br />

Hollar, Wenzel 82<br />

Ille, Eduard Valentin Joseph Karl 83<br />

Isabey, Eugène 84<br />

Junge, Friedrich August 85<br />

Kaulbach, Hermann 86<br />

Keutzer, Federico 87<br />

Klassizist um 1810/20 88<br />

Kobell, Ferdinand 89 - 92<br />

Koch, Joseph Anton 93<br />

Kolbe, Carl Wilhelm d.Ä. 94<br />

Larmessin, Nicolas I 95<br />

Lebedjeff, Wladimir Wassiljewitsch 96, 97<br />

Lingner, Otto Theodor Gustav 98<br />

Lumnitzer, Johann Georg 99<br />

Luyken, Jan und Caspar 100, <strong>101</strong><br />

116


Manskirch, Franz Joseph 102, 103<br />

Matthiä, Wilhelm 104<br />

Meyer, Hans 105<br />

Monten, Dietrich 106<br />

Müller, Richard 107<br />

Müller, Wilhelm 108<br />

Nagel, Bill (Wilhelm Heinrich) 109<br />

Neapel um 1850 110<br />

Norwid, Cyprian Kamil 111<br />

Nürnberger Künstler 112<br />

Oberländer, Adolf 113 - 115<br />

Oesterreich, Matthias 116<br />

Olivier, Woldemar Friedrich 117<br />

Opiz, Georg Emanuel 118<br />

Palou, Frank 119<br />

Pathé, Moritz d.J. 120<br />

Pero, Joseph Wilhelm 121<br />

Podesta, Giovanni Andrea 122<br />

Prytz, Torolf 123<br />

Radl, Anton 124<br />

Reinermann, Friedrich Christian 125<br />

Retzsch, Moritz 126<br />

Rheinfelder-Anspach, Friedrich G. 127<br />

Rhomberg, Josef Anton 128<br />

Riou, Éduard 129<br />

Roli, Giuseppe 130<br />

Roos, Cecilia F. de 131<br />

Rottmann, Friedrich 132<br />

Rugendas, Georg Philipp d.Ä. 133<br />

Sandoz, Auguste 134<br />

Schadow, Johann Gottfried 135<br />

Schäfer, Maximilian 136<br />

Schellenberg, Johann Ulrich oder Johann Rudolf 137<br />

Schinkel, Karl Friedrich 138<br />

Schlitt, Heinrich 139<br />

Schmidt-Uphoff, Hans-Erich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

Schmitt, Stephan Wilhelm Josef 141<br />

Schnitzer, Lukas 142<br />

Scholl, Johann Baptist 143<br />

Scholz, Wilhelm 144<br />

Schrom, Sidnonius von 145<br />

Schwanthaler, Ludwig von 146<br />

Schweizer Lithograph um 1830 147<br />

Schwind, Moritz von 148<br />

Seitz, Franz von 149<br />

Skell, Ludwig 150<br />

Somm, Henry 151<br />

Staeger, Ferdinand 152<br />

Süddeutsch, Ende 17. Jh. 153<br />

Taillens, Jean 154<br />

Traxler, Hans Johann Georg 155<br />

Tricart, Édouard Félix Joseph 156, 157<br />

Trube, J. 158<br />

Unbekannter Radierer, 19. Jh. 159<br />

Urlaub, Georg Karl 160<br />

Voltz, Johann Friedrich 161<br />

Voysard, Etienne Claude 162<br />

Vrieslander, John Jack 163<br />

Wachsmuth, Jeremias 164<br />

Weigand, Konrad 165<br />

Wessinger, Robert 166<br />

Wizani, Carl August 167<br />

Zwintscher, Oskar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168, 169<br />

themenverzeICHnis siehe seite 2<br />

117


Verkaufsbedingungen<br />

Sämtliche in diesem <strong>Katalog</strong> angezeigte Werke sind verkäuflich,<br />

soweit sie nicht während der Drucklegung des<br />

<strong>Katalog</strong>es verkauft wurden.<br />

Bis zur Annahme durch den Empfänger ist das Angebot<br />

unverbindlich. Festbestellungen haben in der Abwicklung<br />

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Wenn nichts anderes ausdrücklich vereinbart wurde, sind<br />

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soweit dieser nicht Verbraucher im Sinne des § 474 BGB ist.<br />

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Banküberweisung spesenfrei erbeten.<br />

Der Käufer kommt auch ohne Mahnung in Zahlungsverzug,<br />

wenn er den Kaufpreis nicht spätestens 4 Wochen nach<br />

Lieferung entrichtet.<br />

Das Eigentum an der (den) erworbenen Sache(n) geht erst<br />

mit vollständiger Zahlung des Kaufpreises an den Käufer<br />

über.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand im kaufmännischen Verkehr<br />

ist Frankfurt am Main.<br />

Die Beschreibung aller angezeigten Zeichnungen und<br />

Graphiken erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Ihr<br />

Zustand ist gut bis tadellos, wenn nicht besondere Mängel<br />

angegeben sind. Die Maßangaben beziehen sich auf die<br />

Plattengröße bei Druckgraphiken und bei den Zeichnungen<br />

auf die Bild- oder Blattgröße oder die Darstellungs- und<br />

Blattgröße wie angegeben. Die Höhe steht vor der Breite.<br />

Der <strong>Katalog</strong> verliert seine Gültigkeit am 31.12.2012.<br />

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118


notizen<br />

119


120<br />

notizen

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