Katalog-101-galerie-fach
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Miscellanea<br />
<strong>Katalog</strong> <strong>101</strong><br />
Am Weingarten 7 – 60487 Frankfurt am Main<br />
Telefon: (0 69) 28 77 61 - Fax: (0 69) 28 58 44<br />
info@<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />
www.<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />
1
ThemenverzeICHnis<br />
Aktzeichnungen 10, 55<br />
Allegorien 7, 32, 94, 152, 164<br />
Ansichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 22, 144, 167<br />
Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42, 87<br />
Atelierszenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26, 44, 46<br />
Bildfolgen und -gedichte 113, 155<br />
Briefe 54<br />
Clown 140<br />
Denkmäler und Statuen 19, 56, 104, 125<br />
Drehorgelspieler 52<br />
Familienszenen 11, 72, 73<br />
Galante und amouröse Szenen 3, 15, 93, 94, 118, 134<br />
Genrebilder 43, 86, 102, 103, 131, 135, 136, 162<br />
Grotesken 82, 142<br />
Heiligenbilder 25, 83<br />
Historische Szenen 85, 100, <strong>101</strong>, 133, 159<br />
Humoristische Darstellungen 6, 65, 98, 128, 132, 168, 169<br />
Idyllische Szenen 29, 30, 59<br />
Illustrationen 5, 49, 163<br />
Innenräume 111, 131<br />
Jagd und Wild 107, 112<br />
Jugendstil 5, 109, 154, 163<br />
Karikaturen 13, 37, 53, 58, 75, 132, 137, 146<br />
Karikaturen mit Tieren 18, 23, 70, 115, 119, 124, 139<br />
Landschaften 56, 64, 129, 145<br />
Marionetten 66<br />
Marktszenen 21, 52, 78<br />
Monarchen 33, 46, 85, 133<br />
Musik 5, 14, 35, 38, 70, 121<br />
Mythologie 12, 19, 79, 104, 112, 144<br />
Ornamente und Dekor 4, 51, 143<br />
Pflanzen 4, 81<br />
Phantasie- und Fabelwesen 45, 67, 68, 69, 80, 88<br />
Plakatentwürfe 109, 154<br />
Porträts und Bildnisse 32, 34, 36, 61, 84, 116, 138, 150, 156, 157<br />
– bekannter Personen 1, 27, 33, 35, 39, 46, 48, 60, 95, 117, 120<br />
Quodlibet 24, 25<br />
Ritterturnier 71<br />
Schablonenmalerei 96, 97<br />
Scherenschnitte 38, 39, 108<br />
Schmuckentwürfe 50, 123, 149<br />
Skizzen- und Studienblätter 74, 75, 76, 77, 105, 153<br />
Soldaten 17, 31, 106, 148, 165, 166<br />
Spiel und Spaß 89, 126, 127<br />
Stilleben 99, 107, 121<br />
Technische Geräte 20, 28<br />
Theaterszenen 21, 39, 113<br />
Tiere 40, 62, 63, 91, 92, 161<br />
Tierfabeln 2, 114<br />
Titelblätter 9, 47<br />
Totentanz 130<br />
Trachten 141, 145<br />
Vier Elemente 57<br />
Vignetten 91, 92<br />
Wagen und Kutschen 41, 110<br />
Wein und Schnaps 147, 158<br />
Zank und Streit 16, 90, 108, 122, 151, 160<br />
Zirkus 140<br />
künstlerverzeICHnis siehe seite 114 / 115<br />
2
1. Anonym<br />
frühes 17. Jahrhundert<br />
Hieronymus Lederer, Kupferstecher<br />
aus Nürnberg (gest. 1615 in<br />
Genua). Brustbild im Hochoval,<br />
mit Umschrift.<br />
Kupferstich, auf Bütten. 8,3:6,8<br />
cm. Im sehr breiten Rand gering<br />
fleckig. – Selten!<br />
3. Karl Ferdinand Appun<br />
1820 Bunzlau/Nieder-Schlesien – Brit. Guyana 1872<br />
Liebespaar.<br />
Radierung, auf festem Velin. 10,7:12,1 cm. – Probedruck, selten.<br />
2. Anonymer LITHOGrAPH<br />
um 1840/50<br />
„Bildliche Darstellung der in der Stadt-Post No. 90 enthaltenen<br />
Fabel, zu haben unter der Mauer“. Bär und Affe vertreiben<br />
einen Storch.<br />
Zeitgenössisch aquarellierte Kreidelithographie, auf Velin.<br />
25,7:38,1 cm.<br />
Nach einer Ausbildung an der Berliner Akademie zum Landschaftsmaler<br />
ging Appun 1843 nach Italien.<br />
1840, 1842 und 1844 war er auf den Ausstellungen der kgl.<br />
Akademie der Künste in Berlin vertreten. Sein graphisches<br />
Werk beschränkt sich auf wenige Radierungen.<br />
Unterstützt von A. von Humboldt und König Friedrich Wilhelm<br />
IV. ging er 1849 als Naturforscher nach Südamerika, wo<br />
er etwa zwanzig Jahre in Venezuela reiste und seine naturkundlichen<br />
Studien betrieb, worin seine eigentliche Bedeutung liegt.<br />
3
4. Ferdinand Balzer<br />
1872 – Frankfurt am Main – 1916<br />
Vorzeichnung für einen Tapetenentwurf mit floralem<br />
Dekor.<br />
Bleistift, auf festem chamoisfarbenem Velin, verso<br />
signiert und datiert „Balzer I. 5 5.88“. 43,7:34,6 cm. –<br />
Verso Klebereste.<br />
1888 dürfte Balzer sich noch in Zürich aufgehalten<br />
haben, wo er die Kunstgewerbliche Fachschule besuchte.<br />
Balzer besuchte erst, um Bildhauer zu werden,<br />
die Kunstgewerbeschule in Zürich, dann die Kunstgewerbeschule<br />
in Frankfurt am Main.<br />
Nachdem ihm sein dortiger Lehrer A. Lüthi (1858-<br />
1903) geraten hatte, die malerische Laufbahn einzuschlagen,<br />
ging er nach Kronberg, um bei A. Burger<br />
(1824-1905) zu studieren.<br />
Danach ging er an die Kunstschule nach Weimar, wo<br />
er bis 1897 bei M. Thedy (1858-1924) und C. Frithjof-<br />
Smith (1858-1917) studierte.<br />
1898 ging er ans Frankfurter Städelsche Kunstinstitut<br />
zu W.A. Beer (1837-1907), brach nach einem Jahr das<br />
Studium ab und lebte in den nächsten fünf Jahren<br />
wechselnd in Eppstein / Taunus, Dreieichenhain,<br />
Vockenhausen und Frankfurt.<br />
Der Wunsch nach ländlicher Abgeschiedenheit prägte<br />
sein ganzes Leben. Für längere Zeit verblieb er auch<br />
in Wilhelmsbad bei Hanau, wo er gemeinsam mit<br />
seinem Freund H. Treuner (1876-?) eine Malerkolonie<br />
bildete.<br />
Von 1906 bis 1910 ließ er sich in Oberursel nieder. Zahlreiche Ausstellungen im Frankfurter Kunstverein, die jährliche Teilnahme<br />
an den Jahresausstellungen der Frankfurter Künstler und auch Teilnahmen an Graphik-Ausstellungen belegen den Wunsch nach<br />
künstlerischer Anerkennung, die sich indes nie wirklich einstellen sollte.<br />
4
5. E. Barabandy<br />
französischer Jugendstilkünstler, tätig um 1900<br />
„Chanson Naive“.<br />
Aquarell in Blau und Gelb, über Bleistift, auf Velin,<br />
links unten signiert „EBarabandy“. 31,5:19,8 cm. –<br />
Illustrationsentwurf.<br />
5
6. Albert Baur<br />
1835 Aachen – Düsseldorf 1906<br />
Humoristische Szene mit Naturforscher<br />
in einem Wald, der einen<br />
Satyr mit seinem Käscher einzufangen<br />
sucht.<br />
Bleistift, auf Karton, rechts unten<br />
signiert „Alb. Baur“. 19,6:22,1 cm. –<br />
Insgesamt leicht stockfleckig.<br />
Für Baur ungewöhnlich leichte humoristische Szene in einer detaillierten und harmonischen Stiftführung, die an C. Spitzwegs um<br />
1845 entstandenen „Schmetterlingsfänger“ (Staats<strong>galerie</strong>, Stuttgart) erinnert.<br />
Nach einem abgebrochenen Medizinstudium in Bonn studierte der insbesondere als Historienmaler bekannte Baur seit 1855 an der<br />
Düsseldorfer Akademie bei C.F. Sohn (1805-1867) und C. Köhler (1809-1861).<br />
Anschließend nahm er Privatunterricht bei J. Kehren (1817-1880), der 1854 nach Entwürfen A. Rethels Fresken ausführte. 1861-63<br />
schloß er seine Studien bei M. von Schwind (1804-1817) in München ab. 1862 kehrte er nach Düsseldorf zurück.<br />
Obwohl ihm bereits 1866 eine Professur an der Weimarer Kunstakademie angeboten wurde, nahm er diese erst nach sechs Jahren<br />
nach Studienreisen nach Paris, Holland und Italien an. Schon zwei Jahre später, 1874, kehrte er nach Düsseldorf zurück.<br />
6
7. Nicolas Beatrizet<br />
um 1515 Lunéville – Rom nach 1577<br />
Der Traum.<br />
Kupferstich, nach Michelangelo Buonarroti (1475-<br />
1564), auf Bütten mit Wasserzeichen: bekröntes<br />
Wappen mit Posthorn. 43,8:29,8 cm.<br />
Literatur: Bartsch Suppl. VI, Nr. 15. – Späterer<br />
Druck mit der Adresse von Giov. Dominico Rossi<br />
(alla pace), ringsum auf die Plattenkante geschnitten.<br />
Diese mythologische Komposition, die auf einem<br />
Gemälde von Michelangelo basiert, wurde von<br />
mehreren Malern aus seiner näheren Umgebung<br />
wiederholt. So befindet sich eine Fassung, sie gilt<br />
als die beste, in der National<strong>galerie</strong> in London, die<br />
vermutlich von Seb. del Piombo (um 1485-1547)<br />
ausgeführt wurde.<br />
Nicolas Beatrizet arbeitete als Kupferstecher in<br />
Venedig, ab 1540 in Rom für den Verleger A. Salamanca<br />
(ca. 1500-1562) und den Kartenhändler und<br />
Verleger A. Lafreri (1512-1577). Er fertigte neben<br />
Buchillustrationen hauptsächlich Reproduktionsgraphiken<br />
nach Werken berühmter Meister an.<br />
7
8. JOHAnn ChrisTIAn Berndt<br />
1748 Nürnberg – Frankfurt am Main 1812<br />
„Prospect der Bergfestung und Städtchen Königstein in welche sich im Monat November 1792<br />
ohngefär 400. Franzosen warfen und gegenwärtig von dem K. Preusischen Generalmajor von<br />
Pfau blockirt wird“.<br />
Kupferstich, auf Bütten. 18,8:23,6 cm.<br />
Literatur: Gwinner 2. – Auf die Plattenkante geschnitten.<br />
Berndt war seit 1780 in Frankfurt als Kupferstecher und Kunstverleger tätig.<br />
8
9. Leon Biju<br />
1880 – Bukarest – 1970<br />
Titelblattentwurf für das Kinderbuch<br />
„Märchen unseres Großmütterchens“ von<br />
Emilie Teskova.<br />
Schwarze Tusche und Aquarell, auf Zeichenkarton,<br />
monogrammiert. 33,5:23,4 cm.<br />
– Verso mit Resten einer alten Verklebung,<br />
Knickfalte in der linken unteren Ecke.<br />
Biju war Maler, Lithograph und Kunsthandwerker<br />
sowie Mitglied folgender<br />
Künstlervereinigungen: Criterion (1933/34<br />
Bukarest), Der Herbstsalon (1921-1924<br />
Bukarest), Der idealistische Zirkel (1915/16,<br />
1935 Bukarest).<br />
9
10. Jan de BissCHOP<br />
1628 Amsterdam – Den Haag 1671<br />
a) Zwei kämpfende männliche Akte. 16,3:21,9 cm.<br />
b) Zwei liegende männliche Akte. 12,4:24,5 cm.<br />
2 Radierungen, auf Bütten. – Nr. 13 und 18 aus der 25-Blatt-<br />
Folge „Paradigmata Graphices Variorum Artificum“ (1671),<br />
die den letzten Teil eines 3teiligen Kompendiums bildet.<br />
Die Radierungen zeigen Studien<br />
des menschlichen Körpers,<br />
die meist nach Zeichnungen<br />
italienischer Meister entstanden<br />
sind. Die Vorlagen dieser<br />
beiden Studien stammen von<br />
Jacopo da Pontormo (1494-<br />
1557) bzw. Jacques Neefs<br />
(1610-nach 1660).<br />
Ein Blatt (a) mit Rand rundum,<br />
rechte untere Ecke<br />
ungleich; das andere Blatt (b)<br />
auf die Plattenkante geschnitten<br />
sowie auf Untersatz der<br />
Sammlung Fürst von Liechtenstein<br />
montiert.<br />
10
11. M. von Bonstetten<br />
vermutlich Ehefrau des<br />
Karl Gustav sALOMOn von Bonstetten<br />
1807 Herzogenbusch/Holland – Aubonne/Schweiz 1886<br />
Ein in einem Sessel sitzender Mann mit Brille liest seiner<br />
Familie aus einem Brief vor.<br />
Pinsel in Grau und Bleistift, nach einer Lithographie von L.L.<br />
Boilly (1761-1845), auf cremefarbenem Velin, signiert und<br />
bezeichnet „M. de Bonstetten Aubonne 1842 Septbr“ rechts<br />
unten, 20,8:16 cm.<br />
Verso an den Ecken Reste einer alten Verklebung, winzige<br />
Fehlstelle an der rechten oberen Ecke.<br />
12. F. Butti<br />
wohl Neapel, 19. Jahrhundert<br />
Ein Faun im Kampf mit einem Ziegenbock vor südlicher<br />
Küstenlandschaft.<br />
Aquarell und Deckfarben, über Bleistift, mit schwarz getuschter<br />
Umrandung, auf Papier mit Wasserzeichen: J Whatman &<br />
Turkey Mill, rechts unten signiert „F. Butti fec.“. 25,2:35,8 cm.<br />
– Etwas stockfleckig und vergilbt.<br />
Originelle Darstellung und dekorativ!<br />
11
Vorzeichnung für eine Karikatur, die laut älterer Beschriftung verso im Juli 1827 veröffentlich wurde.<br />
13. Georg CruiksHAnk<br />
1792 – London – 1878<br />
„The Morning Salute or Deaf as a<br />
Poet“.<br />
Aquarell, Bleistift und Feder, mit<br />
Bleistiftlinie umrandet, auf Papier<br />
mit Wasserzeichen J WHATMAN<br />
1826; verso signiert „Geor. Cruikshank“<br />
und vermutlich von fremder<br />
Hand bezeichnet „Cruickshank The<br />
Morning Salute or Deaf as a Poet“<br />
„Pray what little snob much was I<br />
saw you of last night, Sir _ Eh?“.<br />
14,4:17,6 cm.<br />
Bis auf eine eher oberflächliche Einführung in die Kunst bei seinem Vater, den Karikaturenzeichner I. Cruikshank (um 1756-<br />
1810/11), war er Autodidakt. Er selbst fertigte zunächst insbesondere satirische Karikaturen an, die sich gegen die bestehenden<br />
sozial-politischen Zustände richteten, zu nennen sind hier seine Napoleon-Karikaturen. Ab 1819 war er zunehmend als Buchillustrator<br />
tätig, so fertigte er die Illustrationen zu Pierce Egans (1772-1849) Monatsjournal „Life in London“, das von Oktober 1820-<br />
1821 erschien und ihm zum Durchbruch verhalf. Darüber hinaus sind seine Radierungen zu Grimms Hausmärchen zu erwähnen,<br />
1824-1826 veröffentlicht.<br />
Engere Bekanntschaft zu W.H. Ainsworth (1805-1882) und C. Dickens (1812-1870), Zusammenarbeit mit W. Thackeray (1811-1863).<br />
Ab 1848 wurden seine Karikaturen zunehmend moralisierend, er setzte sich in Erinnerung an den Alkoholtod seines Vaters verstärkt<br />
gegen den Alkohol ein. Großen Erfolg erlangten diesbezüglich seine Illustrationen zu den Traktaten „The bottle“ von 1847<br />
und „The drunkards children“ von 1848.<br />
12
14. Philibert Louis Debucourt<br />
1755 – Paris – 1832<br />
Auf einer Gitarre musizierende Dame.<br />
Radierung und Aquatinta, auf Bütten.<br />
22,9:16,3 cm.<br />
Leicht fleckig und etwas angestaubt, dünne<br />
Stellen im Papier verso am linken Rand.<br />
Nicht bei Le Blanc. – Probedruck mit<br />
Rändchen.<br />
Sehr reizvolle Darstellung eines Musikzimmers,<br />
in dem auch ein Spinett, eine<br />
Geige, eine Harfe und ein Notenständer zu<br />
sehen sind.<br />
Debucourt war Maler und Kupferstecher.<br />
Neben J.F. Janinet (1752-1814) ist er der<br />
bekannteste der französ. Farbenstecher.<br />
13
15.<br />
„Roman universel“. Ein Liebespaar in verschiedenen Varianten.<br />
Radierung, auf Bütten. 9:37,8 cm. Literatur: JFF (XIXe siècle)<br />
106. – Sehr guter Abdruck, insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Dominique vIvant Denon<br />
1745 Châlon – Paris 1835<br />
Ursprünglich Diplomat, entwarf Denon nach der Französischen Revolution von<br />
1789 auf Anregung J. L. Davids (1748-1825) die Costumes républicains als Vorbilder<br />
für das offizielle Nationalkostüm.<br />
1798-1799 begleitete er Napoleon Bonaparte als Kriegszeichner nach Italien und<br />
Ägypten. 1788 erwarb er das gesamte radierte Werk von Rembrandt aus der<br />
Sammlung A.M. Zanetti in Venedig. Seit 1804 war er Generalinspektor der Museen<br />
in Paris, in dieser Funktion wählte er in den eroberten Ländern die Kunstschätze<br />
aus, die Napoleon als Siegestrophäen nach Paris bringen ließ.<br />
Denon betätigte sich als Kunstsammler, Schriftsteller, Zeichner, Radierer, Lithograph<br />
und Medailleur. „Daneben sammelte er Kunstwerke und radierte mit<br />
leichter Hand kleine Bildnisse von geistreichen Zeitgenossen und schönen Damen<br />
der Gesellschaft “. (zitiert aus: Thieme-Becker, Bd. IX, S. 79).<br />
16.<br />
Der Streit der Damen.<br />
Radierung, auf Bütten. 10,5:8,5 cm. Literatur:<br />
TIB 66. – Sehr guter Abdruck<br />
mit ca. 2 cm breitem Rand.<br />
14
17. Deutsch, MITTe 17. Jahrhundert<br />
Soldat des Dreißigjährigen Krieges kämpft mit einem Dolch<br />
gegen einen bereits am Boden liegenden anderen Soldaten,<br />
eine Marketenderin mischt sich ein; im Hintergrund weitere<br />
Soldaten.<br />
Feder in Braun, braun laviert, mit einzelner schwarzer Federlinie<br />
umrandet, auf Bütten. 16,2:15,6 cm. – Papier etwas gebräunt,<br />
sonst sehr gut erhalten.<br />
Provenienz: Sammlung Christian Hammer, Stockholm, nicht<br />
bei Lugt.<br />
19. Deutscher Klassizist um 1800<br />
Merkur auf einem Säulenfuß als Nischenfigur in klassizistischem<br />
Bogen, im Hintergrund eine Parklandschaft mit<br />
Tempelchen.<br />
Gouache, auf Bütten. 43,5:26 cm.<br />
18. Deutscher ZeICHner, DATIert 1749<br />
„Seinem Feinden Soll mann guttes thun“. Zwei Hasen ziehen<br />
einen Heukarren, auf dem ein Hund sitzt und der von einem<br />
dritten Hasen geschoben wird.<br />
Aquarell und Feder in Grau, mit grauer Tuschlinie umrandet,<br />
auf Bütten, rechts oben undeutlich signiert „Balthasar Kachel<br />
(?) abge granadir im Jahr 1749“. 18,5:30,6 cm.<br />
15
20. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />
„Der Kranich o. Krahn.“<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, mit doppelter schwarzer<br />
Tuschlinie umrandet, auf cremefarbenem Whatman, rechts<br />
unten signiert „Jtten“ (?). 32,6:21,6 cm. – Falten geglättet, gering<br />
fleckig. – Interessante technische Zeichnung!<br />
21. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />
Theaterszene mit Harlekin auf dem Jahrmarkt mit einer<br />
Zuschauermenge.<br />
Feder in Braun, auf Bütten mit Fragment eines Wasserzeichens.<br />
17,2:22 cm. – Besonders rechts oben etwas faltig.<br />
16
22. Deutsch, 1. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />
Motiv aus Arnstadt bei Erfurt.<br />
Feder und Pinsel in Grau, grau laviert, mit schwarzer Tuschlinie<br />
umrandet, auf cremefarbenem Velin, auf festes Papier<br />
aufgezogen. 19,5:26,7 cm.<br />
23. Deutsch um 1840<br />
Herr Esel – fein herausgeputzt – macht seine Aufwartung bei<br />
Frau Distel.<br />
Holzschnitt in hellbraun gedruckt, auf Bütten. 24,2:23,7 cm. –<br />
Ränder ungleich geschnitten, kleine Läsur rechts unten.<br />
17
24. Deutsch um 1850<br />
Quodlibet mit Landschaften, figürlichen Szenen, Illustrationen<br />
zu Gedichten von Walter Scott sowie Porträts von Thaddäus<br />
Hänke (1761-1816), einem Universalgelehrten und von<br />
Theodoros Kolocotronis (1770-1843), einem Freiheitskämpfer<br />
aus der Zeit der griechischen Revolution (1821-1829).<br />
Lithographie, auf Velin, mit der Adresse Verlag v. C. Hennig,<br />
Prag & Berlin. Nr. 50. Darstellungsgröße 34,2:24,5 cm, Blattgröße<br />
40:28,5 cm. – Insgesamt leicht knittrig.<br />
25. Deutsch, 19. Jahrhundert<br />
Quodlibet mit Hl. Caecilie sowie drei männlichen Bildnissen.<br />
4 Gouachen auf ein schwarz grundiertes Blatt montiert, die<br />
freien Felder sind ausgefüllt mit Blüten, einem Fächer und links<br />
unten mit einer Palette und Pinseln.<br />
Gouache, schwarze Tusche und Goldbronze, auf braunem Papier.<br />
47:39,3 cm. – Insgesamt leicht wellig und besonders links<br />
unten mit Farbabrieb.<br />
18
26. Deutsch, 2. HäLFTe 19. Jahrhundert<br />
Maler an der Staffelei in seinem Atelier, im Hintergrund<br />
seine Schüler beim Zeichnen.<br />
Feder in Schwarz, grau laviert, über Bleistift, mit doppelter<br />
Federlinie umrandet, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton.<br />
Darstellung im Rund. Durchmesser 10,8 cm.<br />
27. Deutsch um 1870<br />
George Sand, Pseud. für Amandine-Aurore-Lucile Dupin<br />
(1804-1876); Büste im Dreiviertelprofil nach links.<br />
Bleistift, auf chamoisfarbenem Velin, aufgezogen, unter der<br />
Darstellung mit brauner Feder betitelt „Amantine Lucile Dupin,<br />
Baronin Dudevant. (George Sand) geb. 1804, gest. 8. Juni<br />
1876.“ 20,8:14 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Schönfeld, nicht bei Lugt.<br />
Das fein gezeichnete Bildnis zeigt die berühmte Schriftstellerin<br />
in reifem Alter, wohl nicht lange vor ihrem Tode.<br />
19
Jacob FürCHTeGOTT DieLMAnn<br />
1809 – Frankfurt am Main – 1885<br />
28.<br />
Überdachter Brunnen mit hochgezogenem Wassereimer<br />
und davorliegenden Baumstämmen.<br />
Bleistift, auf chamoisfarbenem festem Velin, rechts unten<br />
von fremder Hand bezeichnet „Dielmann“. 19,1:24,5<br />
cm. – Schwache Knickfalte am Oberrand rechts. Verso<br />
Reste alter Verklebung.<br />
Sicher und lebendig ausgeführte Zeichnung, die Dielmanns<br />
Interesse auch an ein<strong>fach</strong>sten Motiven verrät.<br />
29.<br />
Idyllische Bauernszene mit einer Frau beim Füttern<br />
von Schweinen, dabei zwei Kinder und eine Frau in<br />
einem Türrahmen stehend.<br />
Bleistift, auf eingefärbtem cremefarbenem Velin, mit<br />
Einfassungslinie rechts, rechts quer bezeichnet „F.J.<br />
Dielmann“. 11:15,3 cm. – Links ungleich beschnitten;<br />
verso am Rand rechts Reste alter Beklebung.<br />
Blatt aus einem Skizzenbuch.<br />
20
30.<br />
Winkel in einem Vorratskeller in einem Haus in St. Goar.<br />
Bleistift, auf Velin, rechts unten bezeichnet und datiert „St Goar 24 Sept 1840“, links unten bezeichnet „gez. von J.F. Dielmann“.<br />
13,9:20,5 cm. – Einriß im Unterrand restauriert.<br />
Provenienz: Sammlung J.F. Hoff, Frankfurt am Main (Maler u. Kunstschriftsteller, 1832-1913).<br />
Ein Aufenthalt Dielmanns an der Mosel im Herbst 1840 ist durch mehrere Arbeiten belegt. Dielmann studierte unter C.F. Wendelstadt<br />
(1786-1840) am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und ging als Stipendiat 1835 nach Düsseldorf, wo er sich<br />
unter J.W. Schirmer (1807-1863) als Landschaftsmaler ausbildete.<br />
Bereits ab 1837 war er Mitglied der „Meisterklasse“. Durch eine Einladung von G. von Reutern (1794-1865) lernte er 1841/42 die<br />
malerische Schwalm kennen.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt war er durch die „Modernität“ seiner Genre- und Landschaftsbilder Vorbild, so für A. Burger<br />
(1824-1905), mit dem er 1858 die „Kronberger Malerkolonie“ begründete, eine der ersten Künstlerkolonien Deutschlands.<br />
21
31. DileTTAnt um 1820<br />
a) „Silihdar Aga. Grossherrlicher Waffenträger.“ Befehlshaber der Artillerie und Kavallerie des osmanischen Heeres.<br />
b) „Solak – Arcierengarde.“ Leibgardist des osmanischen Heeres.<br />
2 Gouachen, auf Bütten, auf Untersatzkarton mit gouachiertem Rand montiert, der Titel ist unter die Darstellung geklebt.<br />
Je 25,6:18,6 cm. – Papier etwas wellig.<br />
Links oben numeriert, Blatt 18 und 26 einer Folge.<br />
22
32. Georg ChrisTOPH eIMMArt d.J.<br />
1638 – Nürnberg – 1705<br />
Doppelporträtbüsten eines lorbeerbekränzten<br />
Paares, gehalten von Herkules, umgeben von<br />
allegorischen Figuren.<br />
Radierung, nach einer Wachsbossierung von<br />
D. Neuberger d.J. (um 1620-1674/81), Darstellung<br />
oben rundbogig geschlossen, auf Bütten. 30,1:18,7<br />
cm.<br />
Literatur: Nagler IV, Seite 293; Thieme/Becker<br />
XXV (Neuberger), S. 402. Aus einer Folge von 6<br />
Radierungen. – Gering braunfleckig, in der Mitte<br />
horizontale leichte Quetschfalten geglättet. Insgesamt<br />
prachtvoller und vollrandiger Abdruck.<br />
Eimmart, Schwager von J. von Sandrart (1630-<br />
1709), war in Nürnberg als Maler und Kupferstecher<br />
tätig. Darüber hinaus richtete er die erste<br />
Sternwarte Nürnbergs ein. 1662 war er Mitbegründer<br />
der örtlichen Malerakademie und von 1699 bis<br />
zu seinem Tod deren Direktor.<br />
23
Johannes Kaspar eIssenhardt<br />
1824 – Frankfurt am Main – 1896<br />
33.<br />
Königin Amalie Marie Friederike von Griechenland (1818-<br />
1875), Gemahlin König Otto I., geb. Herzogin von Oldenburg.<br />
Kupferstich, 1868, nach einem Foto von Ch. Bergamasco, auf<br />
Velin. Ca. 22:15,5 cm. – Bergamasco war in Petersburg Hoffotograf<br />
der Zarin von Russland.<br />
Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />
2578, Lugt 1367.<br />
34.<br />
a) Kopf eines Mädchens, im Profil nach rechts, mit einem<br />
Kopftuch.<br />
Kupferstich, auf festem Velin. 17,4:9 cm.<br />
Probedruck, links auf die Plattenkante geschnitten. Minim.<br />
Fehlstelle im unteren Rand.<br />
Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />
2367, Lugt 1367.<br />
b) Dasselbe, Abdruck von der unten verkürzten Platte.<br />
Kupferstich, auf festem Velin. 13,4:9,4 cm. – Etwas stockfleckig.<br />
Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />
2368, Lugt 1368.<br />
24
Johannes Kaspar eIssenhardt<br />
1824 – Frankfurt am Main – 1896<br />
36.<br />
Bildnis eines Bärtigen<br />
mit Hut, Büste im<br />
Dreiviertelprofil nach<br />
links.<br />
Radierung, 1878, auf<br />
Kupferdruckpapier,<br />
links unten vermutl.<br />
eigenhändig bezeichnet<br />
„n.d. Natur“.<br />
20:12,2 cm.<br />
Probedruck mit<br />
Wischspuren und<br />
Ätzflecken. Minim.<br />
Fehlstelle im unteren<br />
Rand.<br />
Provenienz: Sammlung<br />
Heinrich Stiebel,<br />
Frankfurt a.M., Lugt<br />
1367.<br />
35.<br />
Georg Alois Schmitt (1827-1902), Komponist und Pianist;<br />
Büste im Dreiviertelprofil nach rechts.<br />
Radierung, 1853, auf Kupferdruckpapier. 20,6:17,5 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel, Frankfurt a.M., Nr.<br />
2582, Lugt 1367.<br />
Eissenhardt bildete sich als Schüler von E.E. Schäffer (1802-<br />
1871) am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt von 1839-46<br />
zum Kupferstecher aus. 1863-69 und 1889-91 war er in Petersburg,<br />
wo er mit der Anfertigung von Staatspapieren betraut war<br />
(z.B. Bildnis der Kaiserin Katharina II. auf den Hundertrubelscheinen).<br />
In den übrigen Zeiten war er in Frankfurt ansässig, war Lehrer<br />
am Städel und wurde 1890 zum Ehrenmitglied der Kaiserl.<br />
Russ. Akademie der Künste zu Petersburg ernannt.<br />
25
37. Peter Engel<br />
geb. 1944 Birstein, ansässig in Frankfurt<br />
am Main<br />
„Frauenkopf mit Perlenkette und<br />
Hut, daran als Schmuck eine Eiswaffel,<br />
beim Eisessen“.<br />
Bleistiftzeichnung, 1973, auf Velin,<br />
verso signiert und datiert „Engel 73“.<br />
30,3:25 cm.<br />
Provenienz: Galerie H. Meyer-Ellinger,<br />
Ffm., Ausstellung Mai/Juni 1973;<br />
Privatbesitz.<br />
Engel besuchte von 1964-1967 die<br />
Städel-Schule in Frankfurt a.M.<br />
Darauf folgte ein Studienaufenthalt<br />
in London.<br />
26
38. Ernst Moritz Engert<br />
1892 Yukohama – Hadamar 1986<br />
Sommernachtstraum (Flötenspieler).<br />
Scherenschnitt, 1926, auf Bütten montiert, links unter der<br />
Darstellung signiert und datiert „Engert 1926“. Ca. 10,6 x 10,6<br />
cm. – Der Untersatz ist stellenweise braun.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Ernst Moritz Engert 1892-1986. Galerie<br />
Joseph Fach GmbH, Frankfurt, 2007, Nr. 11.<br />
39. Ernst Moritz Engert<br />
1892 Yokohama – Hadamar 1986<br />
Der Schauspieler Paul Kemp (1896-1953) in der Bühnenrolle<br />
„Ein Windstoss“; stehend in Kleid und Hut und mit einem<br />
Besen.<br />
Scherenschnitt, auf gelbliches Maschinenbütten montiert, links<br />
unten signiert „Engert“, im Unterrand bezeichnet „Paul Kemp<br />
in „Ein Windstoss“ (1942). Ca. 18:12 cm.<br />
Ausgestellt im Bonner Kunsthaus 1979.<br />
27
40.<br />
vermutlich<br />
EnGLAnd um 1800<br />
2 Blatt mit je zwei Darstellungen von Schneckenhäusern.<br />
Aquarellierte Lithographien, mit schwarzen Tuschlinien<br />
umrandet, auf Velin mit Wasserzeichen: Voltaire (Heawood<br />
3450). Blattgröße je 27,5:34 cm. – Zwei Tafeln aus einem<br />
Werk über Schnecken.<br />
28
41. EnGLIsch, 19. Jahrhundert<br />
Entwurf für eine offene Kutsche mit<br />
Verdeck bzw. geschlossene Kutsche mit<br />
Kutschkasten.<br />
Feder in Schwarz, Pinsel in Grau, über<br />
Bleistift, Gouache, auf cremefarbenem Zeichenkarton,<br />
rechts unten signiert „Gunn“.<br />
15,2:25,1 cm.<br />
Die Variante einer offenen oder geschlossenen<br />
Kutsche macht der Zeichner durch<br />
ein Stück Karton mit dem entsprechenden<br />
Teilentwurf sichtbar, das hochgeklappt<br />
werden kann.<br />
42. G. L. FeLDMAnn<br />
tätig in Berlin um 1850<br />
Phantasiearchitektur mit dem Brandenburger Tor in Berlin.<br />
Aquarell, auf chamoisfarbenem Velin, auf Untersatz montiert,<br />
dort datiert, bezeichnet und signiert „1851 / Fanthasia Berolina<br />
Brandenburger Thor / G.L. Feldmann“. 21,7:34 cm.<br />
Feldmann steht ganz unter dem Einfluß der Architektur K.F.<br />
Schinkels (1781-1841).<br />
29
30
43. Ferdinand August Fellner<br />
1799 Frankfurt am Main – Stuttgart 1859<br />
Drei Figuren, durch genaue Wiedergabe ihrer Kleidung<br />
charakterisiert und durch eine vierte, angedeutete Figur im<br />
Hintergrund in einen losen inhaltlichen Zusammenhang<br />
gebracht: Straßenszene – u.a. mit flötendem Vagabund und<br />
armseligem Musikus (reitende Bäuerin und alter Mann in<br />
friderizianischer Tracht).<br />
Pinsel in Schwarz und Aquarell, auf gelblichem Bütten, oben<br />
mit Bleistift bezeichnet „Fellner“. 15,8:23,6 cm.<br />
Verso von älterer Hand bezeichnet „Dr. Ferd. Fellner 1799-1859<br />
/ Frkft, Bruder d. letzten herrschenden Bürgermeisters Konstantin<br />
F., der 1866 sich tötete“.<br />
Provenienz: Sammlung H.K. Lempertz sen., Köln, Lugt 1337.<br />
Eine Zeichnung, die etwas von Fellners Humor sichtbar werden<br />
läßt und zugleich dokumentiert, wie vertraut Fellner – aufgrund<br />
seiner Studien – mit den Kostümen verschiedenster Epochen<br />
war.<br />
Nach dem Jurastudium hat sich der 1825 unter die Advokaten<br />
seiner Heimatstadt Aufgenommene autodidaktisch zum Maler<br />
ausgebildet.<br />
Im Oktober 1825 ging er nach München, wo ihn vornehmlich<br />
P. von Cornelius (1783-1867) beeinflusste. 1831 ließ er sich in<br />
Stuttgart nieder, wo er bis an sein Lebensende blieb.<br />
Seine hervorragendste Bedeutung hat Fellner als Zeichner,<br />
der aus Geschichte, Sage und Dichtung mit unerschöpflicher<br />
Phantasie immer neue Begebenheiten darstellte und sich dabei<br />
bewusst an den Charakter altdeutscher Kunst anschloß.<br />
Ein Teil seines zeichnerischen Nachlasses befindet sich heute<br />
im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt a.M.<br />
44. Carl Fischer, gen. Fischer-Köystrand<br />
1861 Wien – Maria Enzersdorf 1918<br />
Im Maleratelier: ein Paar betrachtet ein auf der Staffelei<br />
stehendes Gemälde, während der Künstler wartend hinter<br />
beiden steht.<br />
Feder und Aquarell, über Bleistift, auf cremefarbenem festem<br />
Velin, innerhalb der Darstellung signiert „CKöystrand“, rechts<br />
unten bezeichnet „CKöystrand“. 34,8:26,7 cm. – Der rechte<br />
Rand etwas unregelmäßig geschnitten.<br />
Fischer-Köystrand arbeitete als Illustrator für humoristische<br />
Zeitschriften. Seine Hauptmotive waren modernes Leben,<br />
Sportbilder und elegantes Genre.<br />
31
45. Carl Fischer, gen. Fischer-Köystrand<br />
1861 Wien – Maria Enzersdorf 1918<br />
„Der Waldschrat“.<br />
Bleistift, Aquarell, etwas weiß gehöht, auf bräunlichem Velin,<br />
rechts unten signiert „C. Fischer-Koystrand“. 24,8:20,8 cm. –<br />
Auf Untersatz montiert, dort mit ornamentaler Umrandung in<br />
Schwarz und Gelb sowie Titel.<br />
Verso rechts Studienkopf eines Mannes mit Hut im Profil nach<br />
links, angeschnitten. Bleistift. – Vertikale und horizontale<br />
Knickfalte geglättet.<br />
Entwurf für das Londoner Magazin „The Studio. An Illustrated<br />
Magazin of Fine & Applied Art“ von 1908. S. 71 (vgl. handschriftliche<br />
Anmerkung verso).<br />
Karl Fischer-Köystrand war als Maler, Graphiker und Illustrator in Wien tätig. Seine Ausbildung begann er in seiner Heimatstadt<br />
an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums in der Klasse der Pflanzen-, Tier- und Ornamentmalerei von Fr. Sturm<br />
(1822-1898) und in der Klasse der Figurenmalerei von F. Laufberger (1829-1881).<br />
Dann besuchte er die Akademie, wo er Schüler von Chr. Griepenkerl (1839-1912) wurde. Bereits im Alter von 21 Jahren begann er<br />
als Zeichner für verschiedene Wiener Zeitschriften zu arbeiten, wie etwa für das Witz- und Karikaturblatt „Die Bombe“, die 1871-<br />
1925 herausgegeben wurde und sich 1897-1900 in seinem Besitz befand. Daneben schuf er Sport- und Jagdbilder. Auf der Wiener<br />
Kunstausstellung, die er regelmäßig beschickte, erhielt er 1910 die kleine goldene Staatsmedaille.<br />
32
46. Josef Flüggen<br />
1842 München – Bergen/Traunstein 1906<br />
„König Ludwig I. bei Hofmaler Stieler.“<br />
Feder in Schwarz, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton, rechts innerhalb der Darstellung signiert und datiert „Jos. Flüggen 86“.<br />
36,9: 54,3 cm. – Am Oberrand drei alte Klebereste, im ganzen nicht ganz frisch.<br />
Provenienz: Süddeutscher Privatbesitz.<br />
Die Szene schildert einen Besuch König Ludwig I. in J.K. Stielers (1781-1858) Atelier und zeigt ihn beim Betrachten eines Gemäldes,<br />
zu dem eine junge Frau in Tracht Modell sitzt.<br />
Flüggen war zuerst Schüler seines Vaters G. Flüggen (1811-1859) und anschließend von K.Th. von Piloty (1826-1886). Auf Studienreisen<br />
nach Paris, London und Brüssel bildete er sich weiter. Als Historienmaler war er in München erfolgreich, fand viel Aufmerksamkeit<br />
durch seine Kompositionen zu Richard Wagners Opern „Tannhäuser“ und „Meistersinger“.<br />
33
47. Eugène HIPPOLyte<br />
Forest<br />
geb. 1808 Straßburg, tätig in<br />
Paris<br />
Titelblattentwurf zu „Le<br />
Vieux Tireur par R. Deyeux.<br />
1835.“<br />
Pinsel in Braun, über Bleistift,<br />
auf chamoisfarbenem Velin,<br />
verso bezeichnet „par Eug.<br />
Forest“. 22,9:19,4 cm. – Verso<br />
zur Übertragung auf einen anderen<br />
Bildträger gerötelt sowie<br />
Reste einer alten Verklebung<br />
am linken Rand, mit vertikaler<br />
Knickfalte.<br />
Der als Maler und Lithograph<br />
tätige Künstler war Schüler<br />
von C. Roqueplan (1800 od.<br />
1803-1855) und beschickte<br />
1847-66 den Salon in Paris mit<br />
Landschaften. Er war Mitarbeiter<br />
von J.J. Grandville (d.i.<br />
J.I.I. Gérard, 1803-1847) an<br />
den Zeitschriften „La Caricature“,<br />
„La Silhouette“ und<br />
„L’Illustration“. Er illustrierte<br />
verschiedene literarische<br />
Werke.<br />
34
48. Frankfurter Künstler, 1851<br />
Bildnis Albert Louis Hendschel<br />
(1834-Frankfurt am Main-1878) vor<br />
einer Landschaft, Kopf leicht nach rechts<br />
gewandt; in reicher floraler und symbolhafter<br />
Umrahmung.<br />
Federlithographie, 1851, auf gelblichem<br />
Velin, rechts unten monogrammiert „K“,<br />
oben (innerhalb der Umrahmung u. spiegelverkehrt)<br />
die Buchstaben „K Z H“. 25:19<br />
cm. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Im Unterrand handschriftlich bezeichnet<br />
„Robert Brubach. Kopf v. Hendschel,<br />
Randverzierung v. Harveng u. (auf) Stein v.<br />
Harveng“.<br />
K.F. Harveng (1832-1874) und A.L. Hendschel<br />
studierten beide um 1851 unter J.<br />
Becker (1810-1872) am Städelschen Kunstinstitut.<br />
In diesem Umfeld ist dieses hier<br />
vorliegende, seltene Porträt entstanden.<br />
Die Identität von R. Brubach konnten wir<br />
nicht ermitteln.<br />
35
49. Französisch, Ende 17. Jahrhundert<br />
„Avantures et famille de ma mie margot“.<br />
7 Radierungen auf einem Bogen, auf Bütten mit Wasserzeichen:<br />
Schriftzug. 16,8:28 cm. – Ausgezeichnete Drucke mit schmalem<br />
Rand, rechts auf die Plattenkante geschnitten. Mittelfalte<br />
geglättet, leicht knittrig, Einriß restauriert.<br />
Illustrationen zu einem Roman, in der Art des Stefano della<br />
Bella (1610-1664).<br />
50. Französisch, Ende 18. Jahrhundert<br />
Entwurf für einen goldenen Anhänger mit Perlen und Brillanten<br />
sowie mit den Figuren von Amor und Psyche.<br />
Feder in Braun, gelb und hellblau aquarelliert, mit brauner<br />
Feder umrandet, auf Bütten, rechts oben mit brauner Feder<br />
numeriert „No. II“. 14,2:10,9 cm.<br />
Rechts oben Stempel: Dept. de l’Abno. – Goldschmiedezeichnung<br />
von herausragender Qualität.<br />
36
51. Französisch, 19. Jahrhundert<br />
Entwurf für eine florale Tapete.<br />
2 Blatt, schwarze Kreide, Bleistift, grau laviert und mit Deckweiß<br />
gehöht, auf bräunlichem Velin. Je 38,9:26,6 cm.<br />
Beide Blätter in der Mitte zusammengesetzt ergeben ein Ganzes.<br />
Provenienz: Sammlung Anton Schmid, Wien.<br />
52. Französisch, 19. Jahrhundert<br />
Jahrmarktszene mit einem Drehorgelspieler und seinen<br />
Hunden.<br />
Bleistift, auf Bütten, verso bezeichnet „Géricault“. 14,8:18 cm.<br />
37
Gavarni, der zu den Meistern der Lithographie des 19.<br />
Jahrhunderts zählt, entschloß sich erst 1825 zur künstlerischen<br />
Laufbahn. Davor hatte er bei einem Mechaniker und<br />
dann bei einem Maschineningenieur eine Lehre absolviert.<br />
1824 hatte er bereits Unterricht bei Je. Adam im Kupferstechen<br />
erhalten. 1824/25 ging er nach Bordeaux, anschließend<br />
begab er sich für drei Jahre auf Wanderschaft durch<br />
die Pyrenäen.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Paris 1828 begann er autodidaktisch<br />
auf geistreich-ironische Weise das Pariser Leben<br />
der Salons, Bälle und des Theaters zu erfassen.<br />
Diese ersten, jetzt mit „Gavarni“ signierten Blätter fanden<br />
rasch Anerkennung. Die bekanntesten Magazine und Modezeitschriften<br />
warben ihn als Illustrator an.<br />
Ab 1837 arbeitete er für das Satireblatt „Le Charivari“, das<br />
zwischen 1832 und 1837 herausgegeben wurde und durch<br />
das er internationale Bekanntheit erlangte.<br />
Für diese Zeitschrift, aber auch den Figaro und die zweite<br />
„Caricature“ schuf er die berühmtesten Folgen. Ab 1831<br />
war er auch literarisch tätig.<br />
Ein Aufenthalt in London 1847-1851 brachten eine bedeutende<br />
motivische Erweiterung: Er zeigt sich jetzt nicht<br />
mehr als „Chronist“ der mondän-eleganten Welt, sondern<br />
als Anhänger der sogenannten „Arme-Leute-Malerei“ mit<br />
ihrer realistischen und nicht idealisierenden Absicht.<br />
53. Paul Gavarni, eigentlich Hippolyte GuILLAume<br />
SuLPICe ChevALIer<br />
1804 Paris – Auteuil 1866<br />
Mann, der sich über die nicht der Konvention entsprechende<br />
Bekleidung einer Frau entsetzt.<br />
Aquarell und Bleistift, auf Velin. 17,3:21,2 cm.<br />
Es entstanden zahlreiche Blätter, die das Leben der Armen<br />
auf vielfältige Weise thematisierten.<br />
Der Tod seines Sohnes und zunehmende Krankheiten<br />
führten zum Rückzug von der Umwelt und letztendlich<br />
auch von der künstlerischen Arbeit. In den letzten Jahren<br />
entstanden keine Zeichnungen mehr und nur wenige<br />
Aquarelle.<br />
38
54. Carl Gehrts<br />
1853 Hamburg – Endenich/Bonn 1898<br />
14 Briefe an seinen Malerfreund Ernst Henseler (1852-1940)<br />
in Berlin aus den Jahren 1873-1879 aus Hamburg, Düsseldorf<br />
und Eisenach. Versehen mit zahlreichen Illustrationen.<br />
Feder in Grau bzw. Braun, auf Bütten bzw. Velin, sämtlich<br />
bezeichnet signiert und datiert.<br />
Ein 3seitiger mit besonders reizvollen Illustrationen geschmückter<br />
Brief ist mit „St. Gehrts“ unterschrieben und<br />
datiert „Bergedorf. d. 10ten Sptbr. 1873.“. Bei dem Schreiber<br />
handelt es sich hier vermutlich um den jüngeren Bruder von<br />
Carl Gehrts, Johannes Gehrts (1855-1921), der ebenfalls Maler<br />
war und erst 1873 von Hamburg nach Weimar wechselte. Bergedorf<br />
liegt in der Nähe von Hamburg.<br />
Nach einem Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg ging<br />
Gehrts 1871 nach Weimar und studierte an der Kunstschule<br />
bei K. Gussow (1843-1907) und A. Baur (1835-1906). Diesem<br />
folgte er 1876 nach Düsseldorf, 1889 ist eine Studienreise nach<br />
Italien und Griechenland belegt. Er war vielseitig begabt und<br />
in seiner dekorativen Manier den Zeitstil treffend, war er ein<br />
begehrter Künstler, der mit Aufträgen überhäuft wurde. Gehrts<br />
und Henseler hatten sich in Weimar an der 1871 gegründeten<br />
Kunstschule kennengelernt.<br />
39
55. WILLI Geiger<br />
1878 Schönbrunn/Landshut – München 1971<br />
Akt, sich an den Globus klammernd, der durch das All fliegt.<br />
Pinsel in Braun und Deckfarben, auf grauem Bütten, links unten monogrammiert „WG“ (ligiert). Darstellungsgröße ca. 9:20 cm,<br />
Blattgröße 17,8:23 cm. Vermutlich Entwurf für eine Buchillustration, die stilistisch dem deutschen Symbolismus nahesteht und um<br />
1900-1910 entstanden sein dürfte.<br />
Geiger war 1902/05 Schüler der Münchner Akademie bei F. von Stuck (1863-1928) und P. Halm (1854-1923). 1905 erhielt er den<br />
Staatspreis und das Graf Schack-Stipendium der Akademie für einen zweijährigen Aufenthalt in Italien und Spanien. Er weilte<br />
1905/06 in Rom und 1906/07 in Madrid.<br />
40
56.<br />
zugeschrieben<br />
sALOMOn Gessner<br />
1730 – Zürich – 1788<br />
Denkmal in idealer Landschaft mit See und Rundtempel.<br />
Aquarell und Gouache, über Bleistift, mit schwarzer Tuschlinie<br />
umrandet, auf Velin, verso bezeichnet „Gessner fec“. 21,2:18,2<br />
cm. – Verso am Oberrand und den unteren Ecken Reste einer<br />
alten Verklebung, winziger Abriß an der linken oberen Ecke.<br />
Nach ersten künstlerischen Versuchen trat der Schweizer Maler<br />
und Graphiker nach einer bereits 1750 abgebrochenen Lehre in<br />
einer Berliner Buchhandlung der väterlichen Druckerei bei.<br />
Neben der Tätigkeit im väterlichen Geschäft, die er 1760 aufgab,<br />
arbeitete er zunächst als Dichter (u.a. „Idyllen“ 1756 und<br />
1772), später als Landschaftsmaler und schuf hier Werke, die<br />
sich durch ihren idyllischen Grundton auszeichnen und die<br />
Einheit von Mensch und Natur anstreben.<br />
1763 wurde er Teilhaber und künstlerischer Leiter der Porzellan-<br />
und Fayence-Manufaktur im Schooren in Kilchberg.<br />
Zwei Jahre später wurde er Mitglied des Großen Rats der Stadt<br />
Zürich, 1767 des Kleinen Rats, 1768 Obervogt von Erlenbach.<br />
Nach einer schweren Erkrankung zog er sich 1769 für einige<br />
Jahre zurück, übernahm dann 1772-1780 erneut die Redaktion<br />
der von seinem Vater verlegten Montags-Zeitung (ab 1880<br />
Zürcher Zeitung).<br />
Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1775 die Leitung<br />
des Verlages. 1776 wurde er zugleich Obervogt von Erlenbach<br />
und von Wipkingen. Ab 1781 bis zu seinem Tode war Gessner<br />
„Sihlherr“, d.h. Oberaufseher des Sihlwalds.<br />
41
57. GOTTFried Bernhard Göz<br />
1708 Welehrad/Mähren – Augsburg 1774<br />
Die vier Elemente: Erde; Lüfft; Feuer und Wasser.<br />
Folge von 4 Blatt Radierungen, Augsburg 1741, auf Bütten. Je ca. 21,2:32,9 cm.<br />
Brillante, vollrandige Drucke. In diesem einwandfreien Zustand selten!<br />
Literatur : R. Wildmoser, Gottfried Bernhard Göz als ausführender Kupferstecher, in: Jahrbuch des<br />
Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. 19. Jg. 1985, Ss. 185/86, Nr. 1-300-001-1-300-304.<br />
42
Wildmoser schreibt dazu: “In der Bildmitte führen bis zu vier Figuren und Tiere Tätigkeiten vor,<br />
welche mit dem bildüberschriftlich genannten Element zu tun haben. Darunter gibt es ein meist<br />
rund gefaßtes Nebenbild auf einem felsenartigen oder architektonischen Sockel. Der insgesamt<br />
rechteckig verlaufende äußere Rand der Darstellungen besteht aus miteinander verketteten Gegenständen<br />
und Ornamenten in der Art des Watteau, nach welcher überhaupt die Bildgegenstände<br />
angeordnet sind. Auf jedem Blatt gibt es die Büste einer antiken Gottheit, welche dem jeweiligen<br />
Element zugeordnet ist.“<br />
43
58. Joseph Franz von Goez<br />
1754 Hermannstadt/Siebenbürgen – Regensburg<br />
1815<br />
„L’Usurier“. Der Wucherer.<br />
Feder in Rot und Braun, grau, braun und rot<br />
laviert, links unten signiert „Göz Inv. et del.“, im<br />
Unterrand betitelt, auf Bütten. 20,6:14,3 cm. – Die<br />
untere Blattkante etwas unregelmäßig geschnitten.<br />
Ursprünglich Jurist und als solcher bis 1779 in<br />
Wien im Staatsdienst angestellt, betrieb Göz hier,<br />
wohl unter dem Einfluß von H.F. Füger (1751-<br />
1818), intensive Malstudien. 1779-1783 war er in<br />
München ansässig und malte dort Bildnisse z.B.<br />
von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz und dem<br />
Schauspieler F.L. Schröder (als Hamlet). Anschließend<br />
ging er nach Augsburg, kehrte jedoch 1785<br />
vorübergehend nach München zurück und zog<br />
1791 nach Regensburg. Neben seiner malerischen<br />
Tätigkeit war er als Graphiker, Kupferstecher sowie<br />
Schriftsteller v.a. für das Theater tätig, dem er<br />
auch als Direktor vorstand.<br />
Während seines mehrjährigen Aufenthaltes<br />
in Augsburg veröffentlichte er u.a. 1785 eine<br />
100-Blatt-Folge Radierungen unter dem Titel<br />
„Excercises d’Imagination de différ. Caractères et<br />
Formes humaines“. Wahrscheinlich handelt es sich<br />
bei dem vorliegenden Blatt um eine Vorzeichnung<br />
zu dieser Folge.<br />
44
59. Otto Greiner<br />
1869 Leipzig – München 1916<br />
Ausflug ins Grüne.<br />
Aquarell, Feder und Pinsel in Schwarz, mit Deckweiß<br />
gehöht, auf chamoisfarbenem Velin, rechts unten<br />
bezeichnet „Otto Greiner“. 22,8:15 cm. – Mit leichtem<br />
Lichtrand rundum.<br />
Entwurf für eine Buchillustration.<br />
Der Maler und Graphiker Greiner begann 1884 in<br />
Leipzig eine Lehre als Lithograph. Daran schloß sich<br />
ein Studium an der Münchner Akademie 1888-1891<br />
an. 1891 reiste er erstmals nach Italien, wo er sich mit<br />
M. Klinger (1857-1920) anfreundete. 1892-1898 lebte<br />
er in München und Leipzig, 1892 zog er nach Rom.<br />
Wegen des Krieges mußte er Italien 1914 verlassen<br />
und ging nach München, wo er auch verstarb.<br />
45
60.<br />
zugeschrieben<br />
LuDWIG eMIL GrIMM<br />
1790 Hanau – Kassel 1863<br />
Bildnis mit Lorbeerkranz des Dichters Torquato Tasso<br />
(1544 Sorrent-Rom 1595); nahezu Halbfigur mit einem<br />
Buch in der Rechten, den Oberkörper nach rechts gedreht,<br />
während der Kopf nach links gewandt ist.<br />
Pinsel in Braun, über Bleistift, mit schwarzer Tuschlinie<br />
umrandet, nach einem Kupferstich-Porträt, auf cremefarbenem<br />
Velin, auf hellbraunen Untersatz aufgelegt,<br />
dort rechts unten monogrammiert und datiert „L.G.<br />
1830“. 22,8:16,7 cm.<br />
Der Duktus des Monogramms entspricht ganz den Initialen,<br />
die Grimm in seinen Signaturen für Ludwig Grimm<br />
verwendet, dasselbe gilt für die Jahreszahl.<br />
Im graphischen Werk Grimms sind Porträts nach älteren<br />
Meistern mehr<strong>fach</strong> zu finden. So z.B. von Karel Dujardin,<br />
Francesco Francia, Martin Luther und Philipp<br />
Melanchton (vgl. Stoll 88-91).<br />
Das hier vorliegende Bildnis von Torquato Tasso, entstanden<br />
nach einer Vorlage, dessen Urheber uns nicht<br />
bekannt ist, wurde in dem englischen Galeriewerk „The<br />
Gallery of Portraits“, in London bei Charles Knight 1833-<br />
37, publiziert.<br />
Da unsere Zeichnung bereits 1830 datiert ist, muß<br />
Grimm eine andere Vorlage zur Verfügung gestanden<br />
haben.<br />
Provenienz: Nachlaß des Hermann Heller, Kanzleirat aus Rheda und seiner Ehefrau Adelheid Matheus-Heller, in deren Stammbuch<br />
Widmungen von Hermann Grimm (1828-1901), Sohn von Wilhelm (1786-1859) und Lina Grimm vom 15/5/89, beide aus<br />
Siegen, enthalten sind und die sich als „Cousine“ und „Vetter“ bezeichnen. Es ist zu vermuten, daß über diese Familienbande die<br />
vorliegende Zeichnung in den Besitz der Familie Heller gelangte.<br />
46
61. LuDWIG eMIL GrIMM<br />
1790 Hanau – Kassel 1863<br />
Zwei physiognomische Studien: Bildnis eines kahlköpfigen, schreienden Kleinkindes; im Dreiviertelprofil nach rechts; Bildnis<br />
desselben Kindes mit mürrischem Gesichtsausdruck.<br />
2 Blätter. Schwarze und weiße Kreide, um 1806, auf blauem Bütten. 17,7:20,5 cm bzw. 16,8:18,8 cm. – Papier durchgehend leicht<br />
gebräunt.<br />
Vergleichsliteratur: W. Praesent, Ludwig Emil Grimm. Ein deutsches Bilderbuch. 2. Aufl. Kassel, 1943, Abb. 12, S. 50; I.<br />
Koszinowski/V. Leuschner, Ludwig Emil Grimm. Zeichnungen und Gemälde. 2 Bde. Marburg, 1990, Bd. I, V 16 mit Abbildung.<br />
Hier heißt es im Kapitel Varia- Schülerarbeiten, Kopien, Pauszeichnungen auf Seite 365: „Seit dem Frühjahr 1804, also noch als<br />
Schüler des Kasseler Lyzeums, besucht Ludwig Emil Kurse der Abendakademie. Der Vierzehn- bis Fünfzehnjährige zeichnet nunmehr<br />
nach Vorlagen, z.B. Ansichten von Schlössern und Burgen, die in einem kleinen Skizzenbuch enthalten sind, dessen Besitzer<br />
sich „Louis Aemilius Grimm“ nennt und der seine Arbeiten mit Namen, Datum und dem lateinischen Wort „pinxit“ signiert.<br />
Andere Darstellungen, wie die ein Jahr später entstandenen physiognomischen Studien , lassen darauf schließen, daß das Zeichnen<br />
nun systematischer geübt wird.“<br />
47
Ludwig<br />
eMIL<br />
GrIMM<br />
1790 Hanau<br />
– Kassel 1863<br />
62.<br />
Dromedar.<br />
Radierung, 1816, auf Velin. 10,3:10,3 cm.<br />
Literatur: Stoll 195. – Sehr guter Abdruck mit breitem Rand.<br />
Fehlstelle in der rechten unteren Ecke, außerhalb der Darstellung,<br />
etwas fleckig, Randeinriß rechts oben.<br />
63.<br />
Schleiereule im gotischen Fenster.<br />
Radierung, auf Velin. 17,4:13,6 cm.<br />
Literatur: Stoll 199, III (von III). – Sehr guter, vollrandiger Abdruck,<br />
leicht stockfleckig.<br />
64.<br />
Italienische Landschaft. Junge Frau mit Esel und Treiber.<br />
Radierung, 1816, auf dünnem Bütten. 14,4:18,7 cm.<br />
Literatur: Stoll 211, II (von II) mit der Nummer 15 rechts oben. –<br />
Sehr guter Abdruck mit ungewöhnlich breitem Rand. Mit sorgfältiger<br />
Restaurierung der linken oberen Ecke.<br />
48
66. Herbert Hasselberg<br />
um 1920 in München tätig<br />
Verschiedene Marionetten an einer Stange aufgehängt.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, weiß gehöht, auf<br />
Zeichenkarton, rechts unten monogrammiert „H“. 24:20,6 cm.<br />
– Verso am Oberrand und in der Mitte Reste alter Beklebung.<br />
65. Adolf von Grundherr zu AltenTHAnn und<br />
Weyerhaus<br />
1848 – München – 1908<br />
Komische Szene mit auf einen Galgen zumarschierenden<br />
Soldaten mit Militärkapelle und einem weinenden Jungen im<br />
Vordergrund links, die jeweils verschiedene Buchstaben des<br />
Alphabets darstellen.<br />
Feder in Schwarz und Bleistift, auf Velin, links unten monogrammiert<br />
„AvG.“ und am Oberrand spiegelverkehrt<br />
signiert „A. v. Grundherr“. 19,9:20,6 cm. – Blatt mit leichten<br />
Gebrauchsspuren, oben in den Ecken rechts und links kleine<br />
Nagellöchlein.<br />
Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus war zunächst Schüler der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Anschließend studierte er<br />
1872-1878 an der Münchner Kunstakademie bei K.T. von Piloty (1826-1886) und A. Müller (1831-1901). Daneben nahm er Unterricht<br />
in Glasmalerei und Buchkunst. Er schuf Genrestücke und monumentale Decken- und Wandmalereien sowie Entwürfe für<br />
Glasgemälde, Buchschmuck und Illustrationen. Er schuf Deckengemälde in der protestantischen Kirche Kleinsorheim bei Nördlingen,<br />
Wandgemälde in Schloß Wernfels und Kartons zu den Glasgemälden in den Rathäusern von Essen und München.<br />
49
67. Karl LuDWIG Hassmann<br />
1868/69 – Wien – 1933<br />
„Das Alräunchen“.<br />
68. Karl LuDWIG Hassmann<br />
1868/69 – Wien – 1933<br />
„Der Gurm“ 1902.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />
Feder rechts unter der Darstellung signiert „K Hassmann“,<br />
rechts unten mit Bleistift betitelt“. 25,9:19,9 cm. – Gebräunt,<br />
mit Lichtrand rundum.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />
Feder rechts unter der Darstellung signiert und datiert „K<br />
Hassmann. 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,7:19,3<br />
cm. – Gebräunt mit Lichtrand rundum.<br />
Hassmann war Historienmaler und Illustrator. Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei S.<br />
l´Allemand (1840-1910) und an der Münchner Akademie bei O. Seitz (1846-1912) und C. von Marr (1858-1936). 1903/04 war er Mitglied<br />
der fortschrittlichen Wiener Künstlervereinigung „Der Hagenbund“. 1904-1911 lebte er in New York, wo er für das Deutsche<br />
Theater Dekorationen und Kostüme entwarf. Nach seiner Rückkehr aus den USA lebte er in seiner Geburtsstadt; im 1. Weltkrieg<br />
war er als Kriegsmaler tätig. Bekannt wurde Hassmann wegen seiner originellen Tierkarikaturen, wie sie hier vorliegen.<br />
50
70. Karl LuDWIG Hassmann<br />
1868/69 – Wien – 1933<br />
„Vorrei Morire“ 1902.<br />
69. Karl LuDWIG Hassmann<br />
1868/69 – Wien – 1933<br />
„Morgentoilette“ 1902.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />
Feder rechts unter der Darstellung signiert und datiert „K<br />
Hassmann 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,4:19,5<br />
cm. – Gebräunt, mit Lichtrand rundum.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, über Bleistift, auf Velin, mit<br />
Feder rechts unter der Darstellung monogrammiert und datiert<br />
„K H. 1902“, rechts unten mit Bleistift betitelt. 25,6:20,6 cm. –<br />
Gebräunt mit Lichtrand rundum.<br />
„Vorrei Morire“ ist ein populäres Lied des ital. Komponisten<br />
Paolo Tosti (1846-1916), der mit Enrico Caruso befreundet war.<br />
Vielleicht spielt Hassmann auf eine bestimmte Sängerin an, die<br />
1902 an der Wiener Oper auftrat.<br />
51
71. Franz Hegi<br />
1774 Lausanne – Zürich 1850<br />
„Carousel“, Turnierszene mit zwei Rittern, im Hintergrund<br />
Stadtsilhouette.<br />
Feder in Braun, grau und braun laviert, mit Deckweiß gehöht,<br />
über Bleistift, auf Velin. 11,3:15,1 cm, auf Sammlungsuntersatz<br />
mit Tuschlinien und Goldlitze aufgeklebt, dort Mitte unten<br />
bezeichnet „Carousel – par François Hegui.“.<br />
Entwurf für eine Buchillustration.<br />
Provenienz: Sammlung J.C. Spengler, Kopenhagen, Lugt 1434;<br />
Kölner Sammlung, nicht bei Lugt.<br />
72. Franz Hegi<br />
1774 Lausanne – Zürich 1850<br />
Eltern beschenken ihre Kinder nach deren Impfung.<br />
Radierung, nach J.R. Schellenberg (1740-1806), auf Bütten.<br />
18,3:14,7 cm.<br />
Erschienen lt. Vermerk verso in „Sch(warzer) G(arten, 1804)“,<br />
vermutlich einem Schweizer Almanach.<br />
Erste Radierversuche Hegis sind für 1804 dokumentiert. In dieser<br />
Technik entwickelte er eine große Meisterschaft und seine<br />
zahlreichen Arbeiten für Neujahrsblätter, Almanache und lit.<br />
Werke gehören zu den besten zeitgenössischen Leistungen.<br />
52
Der Schweizer Hegi war der<br />
Sohn von J. Hegi I (1747-1799),<br />
eines Goldschmieds und Kupferstechers,<br />
wurde aber nach dem<br />
Umzug der Eltern nach Stuttgart<br />
in einem Züricher Waisenhaus<br />
erzogen. Da sein zeichnerisches<br />
Talent früh erkannt wurde, kam<br />
er 1790 als Schüler zum Kupferstecher<br />
M. Pfenninger (1739-<br />
1813), den er bald mit großen<br />
Aquatintablättern übertraf, die<br />
ihm zu großem Ansehen verhalfen.<br />
Von 1796-1802 arbeitete der<br />
Künstler für den Maler und Verleger<br />
P. Birmann (1758-1844) in<br />
Straßburg, für den er auch nach<br />
seiner Rückkehr nach Zürich<br />
tätig war.<br />
73. Franz Hegi<br />
1774 Lausanne – Zürich 1850<br />
Familienszene am Haus, sitzende Mutter mit zwei Kindern links, rechts der Vater im<br />
Hauseingang sitzend.<br />
Feder in Braun, grün und braun laviert, über Bleistift, auf Velin. 15:18 cm, auf Untersatz<br />
montiert und mit brauner Federlinie umrandet.<br />
Entwurf für eine Buchillustration.<br />
53
Albert Louis Hendschel<br />
1834 – Frankfurt am Main – 1883<br />
74.<br />
Malertypen aus Hendschels Freundeskreis. Studienblatt mit<br />
mehr als 15 ganzfigürlichen Porträts, meist karikaturhaft.<br />
Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,3:10,5 cm.<br />
Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />
aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand. Gering fleckig.<br />
75.<br />
Studienblatt mit mehreren karikierenden Bildnissen, einem<br />
Schornsteinfeger, Storch und Katze.<br />
Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,2:10,4 cm.<br />
Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />
aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand.<br />
Der Maler, Zeichner und Radierer Hendschel war Schüler des<br />
Städelschen Kunstinstituts und trat bald in das Atelier von J.<br />
Becker (1810-1872) ein. Nach Studienaufenthalten in Holland,<br />
Belgien und Italien wurde er 1870 in Frankfurt am Main<br />
ansässig.<br />
54
Albert Louis Hendschel<br />
1834 – Frankfurt am Main – 1883<br />
76.<br />
Bitte um Feuer; Raucher, Kopf im Profil nach rechts, dem<br />
ein anderer Feuer gibt, das Gesicht nur als Profillinie angedeutet.<br />
Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 9,5:12,8 cm. – Vorzüglicher<br />
Abdruck mit Rand.<br />
Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />
aus 1.<br />
77.<br />
Studienblatt mit mehreren figürlichen Szenen, links oben<br />
Bildnis einer alten Frau, mit Ätzflecken.<br />
Radierung mit Plattenton, auf Bütten. 10,2:15,5 cm.<br />
Literatur: Boetticher, Bd. 2, Tl. II, Hendschel III. Radierungen<br />
aus 1. – Vorzüglicher Abdruck mit Rand.<br />
55
78. Eugen Hess<br />
1824 – München – 1862<br />
Der Pferdemarkt.<br />
Radierung 1845, auf festem Velin, rechts unten signiert und mit Widmung „Hess. Seinem Freund Rebel 1845“. 17,4:24,3 cm.<br />
Literatur: Andresen 3. Eine von nur vier Radierungen des früh verstorbenen Künstlers. Nach Andresen von der unvollendeten und<br />
„cassirten“ Platte. – Ausgezeichneter Druck des zart radierten Blattes, die Plattenkante tief eingeprägt und rauh zeichnend. Zwei<br />
Quetschfalten vom Druck links unten und kleine Eckfehlstelle dort ergänzt.<br />
56
79. Ernst Hesse<br />
1858 Penig/Sachsen –<br />
vor 1923<br />
„Pyramus und Thisbe“.<br />
Pinsel in Grau, Bleistift<br />
und Feder in Schwarz<br />
und Grau, auf Velin, mit Bleistift umrandet, links unten signiert „E. Hesse.“; auf Untersatz montiert, dort betitelt. 12,9:19,9 cm.<br />
Der als Zeichner, Illustrator, aber auch als Bildhauer tätige Hesse studierte seit 1878 an der Kunstakademie in Dresden und war<br />
1883/84 Schüler von T. Grosses (1829-1891). Er fertigte Tusch- und Schabzeichnungen an, die Themen entstammten meist Märchen<br />
und Sagen, die er auch illustrierte. Daneben sind Studienköpfe überliefert.<br />
Die literarische Vorlage des tragischen Schicksals von Pyramus und Thisbe stammt aus Ovids Metamorphosen.<br />
Hesse stellt das babylonische Liebespaar, das ein nächtliches Treffen unter einem Maulbeerbaum verabredet hatte, um vor den<br />
Eltern zu fliehen, kurz nach dem Tode von Pyramus dar. Er glaubte seine Geliebte von einem Löwen – im Hintergrund links –<br />
getötet und wählte den Freitod mit dem Schwert. Thisbe, den Toten findend, wählte in ihrer Verzweiflung das gleiche Schicksal.<br />
Die nächtliche Situation suchte Hesse mit grauer Lavierung zu betonen, wenn auch die Szenerie durch eine unbestimmte Lichtquelle<br />
die Figurengruppe mit dem trauernden Herold rechts im Vordergrund hervorhebt.<br />
57
80. rOLF E. von HoerscheLMAnn<br />
1885 Dorpat/Tatu – München 1947<br />
Hexennacht. Vorzeichnung für August Kopischs Balladensammlung „Allerlei Geister“, Mörike Verlag, München 1913 (?).<br />
Bleistift und Deckweiß, mit Bleistiftlinie umrandet, auf gelblichem Velin, rechts unten monogrammiert „RH“, verso bezeichnet<br />
„Rolf v. Hoerschelmann“. 11,4:26,7 cm. – Kleiner Randeinriß.<br />
Der Graphiker und Sammler Rolf von Hoerschelmann, Sohn des klassischen Philologen H. von Hoerschelmann, schloß sich 1902<br />
dem Kreis der Münchner Bohème um Franz zu Reventlow, St. George, A. Kubin, A. von Bernus, K. Wolfskehl, J. Ringelnatz, O.<br />
Falckenberg u.a. an, mit denen er zum Teil enge freundschaftliche Kontakte pflegte.<br />
In der nationalsozialistischen Zeit zog er sich, nach Hausdurchsuchungen und mehreren Inhaftierungen, in die „Innere Emigration“<br />
nach Feldafing am Starnberger See zurück, wo er in ärmlichsten Verhältnissen lebte. Nach dem Krieg wurde er in München<br />
Referent des Kultusministeriums, Staatskommissar der Universität und Bundestagsabgeordneter.<br />
Seine künstlerische Arbeit umfaßt neben der zeichnerischen und graphischen Tätigkeit auch Scherenschnitte und Schattenrisse.<br />
Daneben arbeitete er auch als Illustrator und Buchgestalter für mehrere Verlage, wie Dreiländer, Drei Masken, S. Fischer, Jaffe.<br />
58
81. Otto HOFMAnn<br />
1907 Essen – Pompeiana/Ligurien 1996<br />
„Das Wachsen der Pflanzen“.<br />
Feder in Schwarz, auf leicht bräunlichem<br />
festem Japan, unten bezeichnet und datiert,<br />
signiert, mit Widmung und betitelt „Jena<br />
1934“, „O Hofmann-Jena“, „mit bestem Gruß<br />
für Herrn Kraus“. 65 x 48,5 cm.<br />
Studium am Bauhaus in Dessau 1928-1930,<br />
wo er P. Klee (1879-1940) und W. Kandinsky<br />
(1866-1944) kennenlernte. 1930 richtete das<br />
Bauhaus für seine Werke eine eigene Ausstellung<br />
ein und ebenfalls 1930 wurde er vom<br />
Jenaer Kunstverein für die Ausstellung Junge<br />
Künstler am Bauhaus Dessau eingeladen.<br />
Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme<br />
wurde sein Werk als entartet verboten<br />
und er floh als Mitglied der KPD in die<br />
Schweiz und nach Paris. 1934 arbeitete er<br />
bei P. Klee in Bern. Aus familiären Gründen<br />
ging er 1939 nach Deutschland zurück, wurde<br />
eingezogen und war 1940-1946 als Kriegsgefangener<br />
in der Sowjetunion.<br />
Danach nahm er seine künstlerische Tätigkeit<br />
wieder auf und lebte in Rudolstadt/Thür.,<br />
Paris und Berlin, seit 1976 in Pompeiana.<br />
59
82. Wenzel HOLLAr<br />
1607 Prag – London 1677<br />
Groteske Köpfe.<br />
Radierung 1645, auf Bütten, nach Leonardo da Vinci. 7,1:11,2 cm.<br />
Provenienz: Winziger Stern, nicht bei Lugt.<br />
Literatur: Parthey 1594, mit der Nummer „4b“ rechts unten. – Winzige Fehlstelle im Rand rechts unten.<br />
Wenzel Hollar, einer der bedeutendsten und fruchtbarsten Kupferstecher seiner Zeit, war 1627-1629<br />
Schüler von M. Merian (1593-1650) in Frankfurt. Nach 1630 folgten Reisen nach Straßburg, Mainz und<br />
Koblenz.<br />
1636 begleitete er den Grafen T.H. Arundel, einen der wichtigsten englischen Sammler und Mäzene,<br />
nach Prag, dann Wien usw. Auf diesen Reisen entstanden zahlreiche Skizzen der besuchten Städte und<br />
Landschaften.<br />
1637 ging er nach London, wo er für Arundel Stiche für seine Sammlungen anfertigte. In England führte<br />
er als einer der ersten Künstler die Technik der Farbradierung ein. 1645 hielt er sich in Antwerpen auf,<br />
kehrte jedoch 1652 nach England zurück.<br />
60
83. Eduard vALentin Joseph Karl Ille<br />
1823 – München – 1900<br />
„Der hl Franz von Sales als Kind.“, 9 Szenen aus<br />
dem Leben des Franz von Sales (1567-1622).<br />
Folge von 9 Bleistiftzeichnungen, auf Velin, zu drei<br />
Reihen, je drei Szenen auf Zeichenkarton montiert<br />
und oben betitelt, Blatt 9 rechts unten signiert „E.<br />
Ille“, jeweils oben links 1-9 numeriert. Je zwischen<br />
9,8-10,1:6,3-7,2 cm.<br />
Ille studierte ab 1842 an der Münchner Kunstakademie,<br />
zunächst bei J. Schnorr von Carolsfeld<br />
(1794-1872), dann bei M. von Schwind (1804-1871).<br />
Da er auf dem Gebiet der religiösen Malerei keine<br />
Anerkennung fand, pflegte er ab den 50er Jahren<br />
die Illustration.<br />
Sein Hauptbetätigungsfeld sollte hier seine Tätigkeit<br />
für die vom Verlag Schneider & Braun 14tägig herausgegebene<br />
Serie von Einblattdrucken „Münchner<br />
Bilderbogen“ und für das humoristisch-satirische<br />
Wochenblatt „Fliegende Blätter“ werden.<br />
Gerade zum enormen Erfolg der reich illustrierten<br />
Fliegenden Blätter, deren Mitredakteur er 1863<br />
wurde, hatte er mit seinen stilisierend-karikaturistischen<br />
Schilderungen aus der Biedermeierzeit<br />
erheblich beigetragen.<br />
Ille hatte auch Dramen und Operntexte, Gedichte<br />
und Verse sowohl für die Fliegenden Blätter als auch<br />
für die eigenen Arbeiten verfasst. Werke von ihm<br />
besitzen die Kunstsammlung Basel und das Stadtmuseum<br />
München.<br />
61
84. Eugène Isabey<br />
1803 Paris – Landsitz Lagny/Paris 1886<br />
„Hyppopotame.“ Älterer Herr nach links auf einem Tisch<br />
sitzend.<br />
Bleistift, auf cremefarbenem Velin, auf Sammlungsuntersatz<br />
montiert, links unten signiert „Isabey fecit“, oben betitelt.<br />
15:8,3 cm. – Etwas fleckig und unfrisch.<br />
Provenienz: Sammlung JC (ligiert), nicht bei Lugt; Sammlung<br />
Prof. A. Politzer, vgl. Lugt 2037.<br />
62
85. FriedrICH August<br />
Junge<br />
1781 – Leipzig – 1841<br />
Abbitte des Herzogs Friedrich<br />
von Oesterreich vor<br />
König Siegmund am 8. Mai<br />
1415 zu Costnitz (Konstanz).<br />
Feder und Pinsel in Grau,<br />
grau laviert, über Bleistift, auf<br />
Papier mit Wasserzeichen:<br />
JWhatman, mit schwarzer<br />
Federlinie umrandet; verso<br />
vermutlich von fremder Hand<br />
bezeichnet „No 21.“. 16,2:20,7<br />
cm.<br />
Auf braunen Karton montiert,<br />
Einrahmung mit<br />
Deckweißlinie, in der Umfassungslinie<br />
unten von fremder<br />
Hand bezeichnet „Ludwig<br />
von Baiern“ und „Kurfürst<br />
von Brandenburg“, darunter<br />
von fremder Hand „Friedrich<br />
August Junge / Leipzig, 1781<br />
– 1841. / Schüler von Oeser.<br />
/ Abbitte des Herzogs Friedrich von Oesterreich / von König Siegmund am 8. Mai 1415 zu Costnitz“. – Winziges Nagellöchlein<br />
rechts oben.<br />
Provenienz: Sammlung Woldemar Kunis (1872-1928), Dohna/Sachsen, Lugt 2635.<br />
Junge war in Leipzig als Porträtmaler, hauptsächlich von Elfenbeinminiaturen, und Kupferstecher tätig. Zunächst nahm er Unterricht<br />
bei seinem Vater, einem um 1795/96 verstorbenen Staffiermaler. Anschließend studierte er an der Leipziger Akademie bei A.F.<br />
Oeser (1717-1799).<br />
Nur für wenige Reisen 1828 nach Dresden und Weimar und 1840 nach Berlin verließ er seine Geburtsstadt. Dort war er ausschließlich<br />
für die Leipziger Gesellschaft tätig.<br />
63
86. Hermann KauLBACH<br />
1846 – München – 1909<br />
„Die Einbrecher“.<br />
Bleistift, auf gelblichem Bütten, links unten monogrammiert, bezeichnet und datiert „H. K. Die Einbrecher No. II. März 1905“ sowie<br />
verso mit blauer Tinte vom Künstler datiert „August 1906.“. 25:35,7 cm. – Verso Spuren einer alten Verklebung, der linke Rand<br />
unregelmäßig geschnitten.<br />
Provenienz: „Aus dem Familienalbum des Künstlers/erworben von Frau März/Verwandte des Hermann Kaulbach Febr. 1976“.<br />
64
87. Federico Keutzer<br />
Zögling der Taubstummenanstalt Frankfurt am Main, um 1850<br />
5 Studien von verschiedenen Häusern aus einer Folge, auf<br />
3 Blättern.<br />
Lithographien, auf Velin. 27,2:34,2 cm, 35:26,8 cm sowie 12:17<br />
cm. Unter der Darstellung bezeichnet „Auf Stein gezeichnet<br />
von einem Zögling der Taubstummen-Anstalt in Frankfurt<br />
a/M.“. – Im ganzen nicht ganz frisch.<br />
1861 ging die von L. Kosel (1802-1847) gegründete Taubstummenanstalt<br />
in die Frankfurter Stiftung für Gehörlose und<br />
Schwerhörige über.<br />
88. Klassizist um 1810/20<br />
Hexe mit Schlangen im Haar und einem Bündel von Schlangen<br />
in der Rechten.<br />
Pinsel in Grau, grau laviert und mit Deckweiß gehöht, auf<br />
blauem Bütten. 25,4 x 21,5 cm.<br />
Provenienz: Sammlung ABV mit Drei<strong>fach</strong>kreuz, nicht bei<br />
Lugt.<br />
Die Schlange zählt zu den Hilfsgeistern der Hexe. Durch das<br />
Abstreifen der Haut verkörpert sie das Ewige.<br />
65
89. Ferdinand Kobell<br />
1740 Mannheim – München 1799<br />
Die Kartenspieler.<br />
Radierung, 1777, auf Bütten. 12,5:8,5 cm.<br />
Literatur: Stengel 57; Nagler 54. – Mit Rändchen um<br />
die Plattenkante.<br />
90. Ferdinand Kobell<br />
1740 Mannheim – München 1799<br />
Die Rauferei der Bauern in der Stube.<br />
Radierung, 1771, auf festem Velin. 12,7:8,9 cm.<br />
Literatur: Stengel 58; Nagler 55. – Brillanter Abdruck,<br />
mit Rändchen um die Plattenkante.<br />
66
91. Ferdinand Kobell<br />
1740 Mannheim – München 1799<br />
„Cul-de-lampe“. Vignette mit Eule auf einer Stange, Kette<br />
und Grashalmen.<br />
Radierung, 1781, auf Bütten. 4,7:8,2 cm.<br />
Literatur: Stengel 78.<br />
92. Ferdinand Kobell<br />
1740 Mannheim – München 1799<br />
„Cul-de-lampe“. Vignette mit Fledermaus, Eieruhr und<br />
Netz.<br />
Radierung, 1781, auf Bütten. 4,9:8,2 cm.<br />
Literatur: Stengel 76.<br />
67
Gutachten: O.R. von Lutterotti, Innsbruck, vom<br />
20.02.1977 (in Fotokopie). Lutterotti hat das Aquarell in<br />
die Jahre 1785/91 datiert und als Vergleich auf die Abb.<br />
91-94 in seiner Monographie über Koch, hingewiesen.<br />
Vergleichsliteratur: O.R. von Lutterotti, Joseph Anton<br />
Koch, 1768 - 1839. Mit Werkverzeichnis und Briefen des<br />
Künstlers. Berlin, 1940, Abb. 91 - 94.<br />
Das Aquarell ist ein Dokument aus den Jahren, als Koch<br />
die Hohe Karlsschule in Stuttgart besuchte und zeigt<br />
seinen Sinn für Humor. Bevor Koch sich für das Fach der<br />
Landschaftsmalerei entschied, entstanden Zeichnungen<br />
und Aquarelle mit figürlichen Motiven, darunter auch<br />
einige mit karikaturhaften Zügen.<br />
Durch frühe, autodidaktische Übung im Zeichnen<br />
erlangte Koch auf diesem Gebiet Fertigkeiten, die den<br />
Weihbischof von Augsburg veranlaßten, ihn in Augsburg<br />
bei dem Bildhauer I. Ingerl (1752-1800) und dem Maler<br />
J.J. Mettenleitner (1750-1825) ausbilden zu lassen. Von<br />
1785-1791 besuchte er die Hohe Karlsschule in Stuttgart,<br />
wo er Schüler von A.F. Harper (1725-1806) und Ph.F. von<br />
Hetsch (1758-1838) war.<br />
93. Joseph Anton KOCH<br />
1768 Obergibeln/Tirol – Rom 1839<br />
Ein Mönch in Versuchung. Ein Mönch in seiner Studierstube<br />
wendet sich mit abwehrend erhobenem Arm von einer sich<br />
ihm nackt darbietenden Frau ab, rechts neben dem Kamin<br />
das Böse in Gestalt eines feuerschnaubenden Bären.<br />
Feder und Pinsel in Grau, Aquarell, mit einigen Deckweißlichtern,<br />
auf Velin, auf graues Bütten aufgezogen. 19,5:18 cm.<br />
1791 floh er aus Stuttgart als Anhänger der französischen<br />
Revolution nach Straßburg. 1792 lebte er in Basel,<br />
1793/94 unternahm er Studienreisen in der Schweiz, es<br />
entstanden Alpenstudien. 1794 wanderte er zu Fuß nach<br />
Italien und machte Station in Florenz, Neapel, Salerno<br />
und Paestum. 1795 kam er in Rom an, wo ihm der<br />
englische Kunstmäzen G.F. Nott ein Stipendium für drei<br />
Jahre aussetzte. 1805-1810 Wanderungen in Italien, es<br />
entstanden heroische Landschaften.<br />
Von 1812-1815 folgte ein Aufenthalt in Wien, er kehrte<br />
1815 nach Rom zurück, wo er bis zu seinem Tode ansässig<br />
blieb. Koch wurde zur Hauptfigur der deutschen<br />
Künstlerkolonie in Rom.<br />
68
94. Carl WILHelm KOLBe d.Ä.<br />
1759 Berlin – Dessau 1835<br />
Unbekleidetes Mädchen, das in einem Weiden- und Schilfgebüsch<br />
sitzt und aus einer Henkelvase Wasser in eine Schale<br />
gießt, die es mit der anderen Hand hält.<br />
Radierung, um 1793/1794, auf Velin mit Wasserzeichen: I. C de<br />
R. Imh(hof). 13,3:10,2 cm.<br />
Literatur: Jentsch 274; Martens 17, ohne Bewölkung. – Mit<br />
leichter Knickfalte im breiten Rand rechts oben.<br />
95. Nicolas I Larmessin<br />
tätig in Paris, gest. vor 1683<br />
Berthold Schwarz; Hüftbild nach rechts.<br />
Kupferstich, um 1640/50, auf Bütten. 18,7:13,6 cm.<br />
Literatur: Drugulin 19085 (?). – Tadellos und frisch erhalten,<br />
auf die Plattenkante geschnitten.<br />
Berthold Schwarz, Franziskanermönch in Freiburg, sein eigentlicher<br />
Name war Konstantin Anklitzen, lebte zwischen 1313<br />
und 1353 und ist der abendländische Erfinder des Schießpulvers.<br />
69
96. Wladimir WassILJeWITsch Lebedjeff<br />
1892 St. Petersburg – Leningrad 1967<br />
Mann und Frau miteinander sprechend und gestikulierend.<br />
Schablonen-Malerei. Aquarell und schwarze Tusche, auf<br />
cremefarbenem festem Papier (auf die freie Seite einer russ.<br />
Landkarte gemalt). 32,6:25,6 cm. – Mit sichtbaren Spuren von<br />
Restaurierung.<br />
97. Wladimir WassILJeWITsch Lebedjeff<br />
1892 St. Petersburg – Leningrad 1967<br />
Russe, sitzend und ein Instrument spielend.<br />
Schablonen-Malerei. Aquarell und schwarze Tusche, über<br />
Bleistift, mit Bleistiftlinie umrandet, auf cremefarbenem Velin<br />
(gemalt auf eine Buchseite, verso mit gedrucktem Frauenbildnis).<br />
26,4:20,1 cm. – Mit sorgfältigen Restaurierungen mehrerer<br />
Einrisse.<br />
Lebedjeff studierte an der Akademie in Leningrad und war anfänglich Impressionist. 1918 ging er zum Konstruktivismus über und<br />
1928 zum Neoimpressionismus.<br />
70
98. Otto TheODOr Gustav Lingner<br />
geb. 1856 in Kolberg, bis 1930 in Berlin nachweisbar<br />
„Die Fliegensteuer“.<br />
Humoristische Darstellung zum Thema „Fliegenfangen“ mit<br />
einem Spottgedicht. Aquarell über Bleistift und Tuschfeder,<br />
auf cremefarbenem Karton, links unten monogrammiert und<br />
datiert „19 L 01“. 36,7:23,5 cm.<br />
Provenienz: Fürstin Schwarzburg, Schwarzburg/Thüringen.<br />
Literatur: F. Goldstein, Monogrammlexikon. Berlin, 1964,<br />
S. 485.<br />
Lingner war 1877/81 Schüler der Berliner Akademie. 1883/87<br />
arbeitete er an den dekorativen Malereien A. Fitgers (1840-<br />
1909) in Bremen und Hamburg mit und war seit 1887 in Berlin<br />
ansässig. Er war als Porträt- und Genremaler tätig und ist der<br />
Erfinder der Lingner-Farbe.<br />
99. Johann Georg Lumnitzer<br />
1783 Zipser-Neudorf/Slowakei – Brünn 1864<br />
Chinesische kunstgewerbliche Gegenstände aus Elfenbein u.a.<br />
Aquarell über Bleistift, mit Deckweiß gehöht, auf bräunlichem<br />
Velin. 21,5:24,3 cm. – Etwas fleckig.<br />
Auf altem Untersatz bezeichnet: „A. Hauptstock in Berlin /<br />
Ausstellung chinesischer Gegenstände in Berlin / Reiche Gruppe<br />
chinesischer Elfenbeinschnitzereien / und anderer Kunstprodukte.<br />
/ Aquarell, qu. fol. / des J.G. Lumnitzers Nachlasse zu<br />
Brünn. N=208632“.<br />
Lumnitzer war in seinem Hauptberuf evangel. Theologe und<br />
Erzieher und als Superintendent in Mähren tätig. Als Maler<br />
war er Dilettant und zeichnete vor allem Porträts historischer<br />
Persönlichkeiten.<br />
Kulturhistorisch interessante Darstellung!<br />
71
Jan Luyken<br />
1649 – Amsterdam – 1712<br />
und<br />
Caspar Luyken<br />
1672 – Amsterdam – 1708<br />
100.<br />
a) „Pompejus neemt den Tempel te Jerusalem Stormenderhand in.“ Der röm.<br />
Feldherr Pompejus erobert 63 v. Chr. Jerusalem von den Griechen.<br />
b) „Herodes Beoorlogt de Roovers inde Rotsen door Soldaaten die in Kisten<br />
aan yzere kettingen hangende door windaasen neergelaaten worden.“ Herodes<br />
erobert Jerusalem.<br />
2 Kupferstiche auf Bütten. Je ca. 33:42 cm.<br />
Tafeln 337 und 355 aus: Josephus Flavius & Basnage, Alle de werken. Amsterdam,<br />
P. Mortier 1704 oder spätere Ausgabe.<br />
Vollrandige sehr gute Abdrucke, mit vertikaler Bugfalte, verso an den Rändern<br />
Tesafilmspuren.<br />
<strong>101</strong>.<br />
„De Wetgeeving op den Berg Sinai. Exod. XIX.“ Erscheinung Gottes auf dem<br />
Berg Sinai (2. Buch Mose, 19).<br />
Kupferstich, auf Bütten. 33:42 cm. Pierre Mortier excud.<br />
Tafel 63 aus: Historiae celeberrimae veteris et novis testamenti iconibus repraesentatae.<br />
Verlegt bei Chr. Weigel, Nürnberg 1707.<br />
Literatur: Nagler aus 20. – Vollrandiger sehr guter Abdruck, mit vertikaler Bugfalte,<br />
verso an den Rändern Tesafilmspuren.<br />
72
Franz Joseph Manskirch<br />
1768 oder 1770 Ehrenbreitstein – Danzig 1828<br />
oder 1830<br />
102.<br />
Mann mit Esel und Hund im Gespräch mit zwei<br />
rastenden jungen Frauen.<br />
Feder in Schwarz und Grau, grau laviert, auf Velin,<br />
rechts unten von fremder Hand bezeichnet.<br />
11,3:18,4 cm.<br />
Skizzenbuchblatt.<br />
103.<br />
Wasserträgerin und Gruppe von drei rastenden<br />
Frauen.<br />
Feder in Schwarz und Grau, grau laviert, auf<br />
Velin; verso Studie von zwei Kürassier-Helmen.<br />
11,4:18,3 cm.<br />
Skizzenbuchblatt.<br />
Wie die rückseitige Beschreibung der Helme in<br />
englischer Sprache nahelegt, könnte das Blatt in<br />
der Londoner Zeit entstanden sein. Manskirchs<br />
Arbeiten sollen selten sein!<br />
Der Sohn des Hofmalers des Kurfürsten von Trier B.G. Manskirch (1736-1817) war seit etwa 1770 in Köln tätig, seit 1773 in London,<br />
wo er an den Ausstellungen der Royal Academy bis 1819 teilnahm. 1805/06 hielt er sich im Rheinland auf, wo er im Auftrag<br />
der französischen Exkaiserin Josephine Ansichten der Gegend um Aachen konzipierte. 1822 arbeitete er als Lehrer an der Danziger<br />
Kunstschule, 1825 für Prestel in Frankfurt am Main. Danach zog er wieder nach Danzig.<br />
73
104. Wilhelm MATTHIä<br />
um 1807 Berlin – Rom 1888<br />
Auf einer Plinthe kniender Merkur.<br />
Bleistift, auf Velin, rechts unten signiert „W. Matthiae“.16,9:13,5<br />
cm. – Auf Albumblatt montiert.<br />
Der Bildhauer und Zeichner Matthiä war Schüler der Berliner<br />
Akademie unter L.W. Wichmann (1788-1859) und gehörte seit<br />
1829 zu B. Thorvaldsens (1770-1844) langjährigen und vertrauten<br />
Mitarbeitern in Rom.<br />
Die vorliegende Zeichnung ist nach einer Statue entstanden, ob<br />
nach einer eigenen oder nach der eines anderen Künstlers ist<br />
noch offen.<br />
105. Hans Meyer<br />
1846 – Berlin – 1919<br />
„Versuchsplatte Ätzproben“.<br />
Radierung, um 1880, auf chamoisfarbenem Kupferdruckpapier.<br />
15:26,5 cm.<br />
Unbeschrieben. Vorzüglicher, vollrandiger Abdruck, zum Rand<br />
hin etwas vergilbt.<br />
Meyer besuchte die Berliner Akademie und war 1863-1871<br />
Schüler von Ed. Mandel (1810-1882). Er wirkte als Lehrer und<br />
Professor für Kupferstich und Radierung an der Hochschule<br />
für Bildende Künste in Berlin und war seit 1892 Mitglied der<br />
Akademie, zudem auch Mitglied der Royal Society of Painter-<br />
Etchers and Engravers in London.<br />
74
106. DietrICH Monten<br />
1799 Düsseldorf – München 1843<br />
Marketenderszene in einem Zeltlager mit feiernden Soldaten<br />
aus der Zeit der Freiheitskriege 1813-1815.<br />
Pinsel in Grau, grau laviert und mit Deckweiß gehöht, mit<br />
mehreren schwarzen Tuschlinien umrandet, auf grauem Zeichenkarton,<br />
links unten innerhalb der Darstellung monogrammiert<br />
„DM“ (ligiert). Darstellungsgröße 22,5:31,8 cm, Blattgröße<br />
29,7:39 cm.<br />
Monten war seit 1821 Schüler der Düsseldorfer Akademie und<br />
von P. von Hess (1792-1871) in München, arbeitete in Düsseldorf,<br />
München, dann Österreich, Sachsen, Preußen, Holland<br />
und Italien. Er spezialisierte sich auf die Schlachten- und<br />
Militärmalerei. Große Bekanntheit erlangte sein Gemälde<br />
„Finis Poloniae (Abschied der Polen vom Vaterlande) 1831“, das<br />
den Abschied polnischer Offiziere von der Heimat nach der<br />
gescheiterten Revolution gegen die zaristische Fremdherrschaft<br />
darstellt.<br />
107. Richard Müller<br />
1874 Tschirnitz/Böhmen – Dresden-Loschwitz 1954<br />
Erlegter, an einem Haken hängender Hase neben einem Korb.<br />
Aquarell und Feder in Schwarz, auf gelblichem Velin, rechts<br />
unten signiert und datiert „Rich. Müller 1894.“. 16,5: 14,5 cm.<br />
Richard Müller war Schüler der Dresdner Akademie unter L.<br />
Pohle (1841-1908). Die Begegnung mit Max Klinger 1895 wurde<br />
für seine künstlerische Entwicklung und Laufbahn bestimmend.<br />
1896 erhielt er den Rompreis, seit 1900 war er Professor<br />
der Radierklasse an der Dresdner Akademie, wo er bis 1935<br />
– zuletzt als Rektor – lehrte. 1914/15 leistete er Kriegsdienst,<br />
seitdem war er ununterbrochen in Dresden tätig. Er war ein<br />
Meister der Tierdarstellung!<br />
75
108. Wilhelm Müller<br />
1804 – 1865, tätig in Düsseldorf<br />
Vier sich raufende Männer und Frauen.<br />
Scherenschnitt, auf gelbes Glanzpapier montiert. Ca. 7,7:12 cm.<br />
Von Hause aus Schuster und in ärmlichen Verhältnissen<br />
lebend, setzte Müller sein zeichnerisches Talent als Silhouettenschneider<br />
um. Die Motive seiner lebendigen Szenen entnahm<br />
Müller meist der Natur und dem Volksleben.<br />
109. Bill (WILHelm HeinrICH) nAGel<br />
1888 – München – 1967<br />
„Leibwäsche“. Entwurf für ein Plakat.<br />
Aquarell und Feder in Schwarz, auf dünnem Malkarton, rechts<br />
unten monogrammiert und datiert „WHN 1918“. 34:28 cm. –<br />
Insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Nagel begann erst in den zwanziger Jahren als Autodidakt zu<br />
malen. 1903 ging er für acht Jahre in die USA, wo er seinen<br />
Lebensunterhalt als Unterhaltungspianist, Baumwollpflücker<br />
oder Kunstschütze im Zirkus verdiente.<br />
1911 kehrte er nach München zurück. Nach Teilnahme am 1.<br />
Weltkrieg widmete er sich wieder seiner künstlerischen Tätigkeit.<br />
Das Frühwerk umfaßt vornehmlich Arbeiten in Tusche<br />
und Aquarell, seit den dreißiger Jahren widmete er sich zunehmend<br />
dem Gemälde.<br />
76
110. Neapel um 1850<br />
„Calesso sulla strada di Portici fuor di Napoli“. Rasende, einspännige neapolitanische Kalesche.<br />
Aquarell, mit schwarzer Tuschlinie umrandet, auf Velin, aufgezogen. 15,5:21,7 cm. – Leicht wellig.<br />
Verso auf dem Untersatzkarton alter Besitzvermerk und mit Zuschreibung an Eugène Burnand (1850-1921), auf einem beigefügten<br />
Blatt von alter Einrahmung betitelt sowie bezeichnet „Souvenir de Naples. E. D. 1845“.<br />
77
111. Cyprian KAMIL nOrWID<br />
1821 Laskowo-Gluchy/Warschau –<br />
Paris 1883<br />
Wohnzimmerinterieur mit einem<br />
sitzendem Kind und Blick durch<br />
einen Flur auf ein zweites Zimmer.<br />
Feder in Braun, braun und ein<br />
wenig grau laviert, über Bleistift,<br />
auf Velin, rechts unten signiert und<br />
undeutlich datiert „Norwid 83“.<br />
19,2:24,9 cm. – Am Oberrand ungleichmäßig<br />
angerissen, drei Ecken<br />
ergänzt, fleckig.<br />
Bei diesem Blatt handelt es sich<br />
sicher um eine Entwurfskizze.<br />
Interessant ist die kompositorische<br />
Umsetzung des Themas, das der<br />
Künstler mit dynamischem und<br />
sicherem Strich einzufangen weiß.<br />
Norwid war nicht nur Maler, Graphiker<br />
und Bildhauer, bekannter<br />
ist er als Dichter und (politischer)<br />
Schriftsteller. Sein Vater arbeitete für die Adelsfamilie Radziwill. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er in Warschau bei<br />
A. Kokular (1793-1846) und J.K. Minasowicz (1797-1854) sowie – 1842 unterbrochen von einem Deutschlandaufenthalt – 1844 in<br />
Florenz bei dem Bildhauer L. Pampaloni (1783 od. 1791-1847).<br />
1846 wurde er bei einem Besuch in Berlin inhaftiert. Nach der Entlassung ging er nach Brüssel, kurz darauf nach Rom und 1849<br />
nach Paris, wo er in Kontakt trat mit bedeutenden Persönlichkeiten der polnischen und internationalen Emigrantenkreise, wie F.<br />
Chopin oder A. Mieckiewicz. Wegen ausbleibendem künstlerischem Erfolg und „Liebesleid“ ging Norwid 1852 nach New York, wo<br />
er sich größeren finanziellen Erfolg versprach.<br />
Da ihm dies auch dort versagt blieb, kehrte er 1854 nach Paris zurück. 1868 wurde er in die Société des Artistes aufgenommen.<br />
Fortschreitende Taubheit und zunehmende finanzielle Probleme zwangen ihn zum Umzug in das Kasimir Institut, ein Zufluchtsort<br />
für verarmte polnische Kriegsveteranen und Waisen, wo er auch verstarb.<br />
78
112. Nürnberger Künstler<br />
2. Hälfte 16. Jahrhundert<br />
Diana mit Aktäon als zahmer Hirsch.<br />
Feder in Braun und Schwarz, grau laviert, auf bräunlichem Bütten mit Fragment<br />
eines Wasserzeichens: großes Wappen mit Greifvogel. 16:15 cm. – Etwas stockfleckig.<br />
Am Oberrand links wasserrandig.<br />
79
113. Adolf Oberländer<br />
1845 Regensburg – München 1923<br />
„Der eifrige Souffleur“. Bildergeschichte.<br />
7 Blatt Federzeichnungen in Schwarzbraun, grau laviert, über Bleistift, auf chamoisfarbenem Velin, Blatt 1-7 jeweils betitelt und<br />
numeriert, Blatt 4 rechts unten monogrammiert „AO“ (ligiert) sowie Blatt 7 rechts unten signiert und datiert „AOberländer 1885“.<br />
Darstellungsgröße je ca. 16,5:14,7 cm, Blattgröße je 19:16,3 cm. – Leicht fleckig und mit geringen Läsuren außerhalb der Darstellungen.<br />
Vorzeichnungen zu den Illustrationen, erschienen in: Fliegende Blätter, No. 2113 (Band LXXXIV, Seiten 25-27), 1886.<br />
80
114. Adolf Oberländer<br />
1845 Regensburg – München 1923<br />
„Der Löwe und der Esel“. Karneval der<br />
Tiere.<br />
Feder in Schwarzbraun, mit schwarzbrauner<br />
Federlinie umrandet, auf chamoisfarbenem<br />
Velin, rechts unten signiert und datiert<br />
„AOberländer 1912“, links unten betitelt<br />
„Eine Fabel“. Darstellungsgröße 16,4:34,1<br />
cm, Blattgröße 26:40,7 cm.<br />
Vorzeichnung zur Illustration, erschienen<br />
in: Fliegende Blätter, No. 3478 (Band<br />
CXXXVI, Seite 168), 1912. Verso mit<br />
Druckerstempel „3478 26 Feb 1912“ sowie<br />
handschriftlich bezeichnet.<br />
115. Adolf Oberländer<br />
1845 Regensburg – München 1923<br />
„Der unzufriedene Ochse III“. In einem<br />
vornehmen Salon wartende Ochsen.<br />
Feder in Schwarzbraun, über Bleistift, mit<br />
schwarzbrauner Federlinie umrandet,<br />
auf chamoisfarbenem Velin, links unten<br />
signiert „AOberländer“, unten betitelt „No<br />
2. Ein Zukunftsschlachthaus anno 2000<br />
– Salon d’attente für die P. P. Ochsen.“.<br />
Darstellungsgröße 15,7:31 cm, Blattgröße<br />
20,9:31,1 cm.<br />
Vorzeichnung zur Illustration, erschienen<br />
in: Fliegende Blätter, No. 1739 (Band LXIX,<br />
Seite 167), 1878.<br />
81
116. MATTHIAs OesterreICH<br />
1716 Hamburg od. Lübeck – Berlin 1778<br />
Portrait-Medaillon eines Herrn mit Zopfperücke. Büste im<br />
Profil nach rechts.<br />
Kupferstich, Potsdam 1766, auf Bütten. 21,8:19 cm. – Auf die<br />
Plattenkante geschnitten, leicht fleckig.<br />
Mit Widmung unter der Darstellung „Didié à Monsieur Ange<br />
Cori Inspecteur de la Garderobe du Theatre de sa Majesté le<br />
Roi de Prusse par son ami M. Oesterreich“.<br />
Der Maler und Radierer Oesterreich kam in jungen Jahren<br />
nach Dresden. 1751 wurde er im Kabinett für Zeichnungen und<br />
Graphik angestellt, seit 1753 wurde er Unterinspektor der Gemälde<strong>galerie</strong>.<br />
1757 trat er als Direktor der Galerie in Sanssouci<br />
in königlich preußische Dienste.<br />
117. nach<br />
WoldeMAr FriedrICH Olivier<br />
1791 – Dessau – 1859<br />
„Theodor Körner von seinem Waffengefährten Olivier gezeichnet<br />
auf der Todtenbahre am 26. August 1813 unter der<br />
Eiche bei Wöbbelin.“<br />
Lithographie in Schwarz, Oliv und Grün, auf festem Velin.<br />
22,5:15 cm. – Links auf den Bildrand geschnitten, oben und<br />
rechts mit minimalem Rändchen um den Darstellungsrand.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Die Brüder Olivier. Gemälde,<br />
Zeichnungen und Druckgraphik aus der Staatlichen Galerie<br />
Dessau. Ludwigshafen a.Rh., 1991, Nr. 94, Abb. S. 84. - Selten!<br />
Die Zeichnung, nach der diese Lithographie Ende des 19.<br />
Jahrhunderts entstanden ist, war Teil eines Skizzenbuches, das<br />
Olivier während der Befreiungskriege bei sich führte.<br />
82
118. Georg eMAnuel Opiz<br />
1775 Prag – Leipzig 1841<br />
In Erwartung des Pferdewechsels. Erotische Szenen vor und<br />
in der Postkutsche.<br />
Aquarell und Pinsel in Grau, mit mehreren schwarzen Tuschlinien<br />
umrandet und mit schmalem braun aquarelliertem Rand,<br />
unten mittig betitelt, auf gelblichem Velin. 30,8:23 cm. – Kleiner<br />
Einriß restauriert, durchgehend braunfleckig, was jedoch<br />
durch die dichte Lavierung mit grauer Tusche fast überdeckt<br />
wird und den insgesamt guten Eindruck des Blattes nur wenig<br />
beeinträchtigt.<br />
Bei dieser Darstellung mit mehreren frechen erotischen Szenen<br />
handelt es sich möglicherweise um die Vorzeichnung eines<br />
Blattes zu einer der Hauptfolgen Opiz’ mit Szenen aus dem<br />
Volks- und Straßenleben des „französischen“ Wiens. Opiz hatte<br />
sie nach der Natur gezeichnet, von Künstlern wie B. Piringer<br />
(1780-1826), K. Ponheimer (1757-1828) u. a. wurden sie radiert.<br />
119. Frank PALOu<br />
englischer Karikaturist, tätig im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.<br />
„A Merry Christmas.“ Parodie auf naturkundliche Museen:<br />
Allerlei Meerestiere betrachten präparierte Menschen in<br />
Schaukästen.<br />
Radierung in Braun, auf festem beigem Papier, signiert.<br />
20,1:25,5 cm. – Prachtvoller, sehr kräftiger Abdruck mit Rand<br />
um die Plattenkante. Unten rechts entlang der Plattenkante<br />
eine Knickfalte.<br />
Vom Künstler mit typisch englischem Humor als Weihnachtsgruß<br />
konzipiert.<br />
83
120. Moritz PATHé d.J.<br />
1893 Berlin – Essen 1956<br />
Selbstbildnis mit Hut, Brille und Pfeife, Dreiviertelprofil<br />
nach rechts; darüber der Kopf einer Tangwefrau,<br />
im Profil nach rechts, mit Helmfrisur und<br />
Nasenzügel.<br />
Gouache, auf festem Zeichenkarton, rechts unten<br />
bezeichnet und signiert „Am oberen N’tem (Rampo)<br />
Nieder-Guinea! Selbstporträt am Feuer Moritz<br />
Pathé“, links oben betitelt. 36:23,9 cm. – Verso Reste<br />
von Leimspuren.<br />
Der Künstler war als Tier- und Jagdmaler sowie als<br />
Afrika-Schriftsteller tätig und schuf Illustrationen zu<br />
seinen eigenen Werken.<br />
84
121. Joseph WILHelm Pero<br />
1808 Hamburg – Lübeck 1862<br />
Stilleben mit Gitarre, Jägerhut, Zeichnungen und einem Porträt einer jungen Frau.<br />
Aquarell und Deckfarben, ein wenig weiß gehöht, über Bleistift, auf festem bräunlichem<br />
Velin, links unten signiert „J. Pero“. 22:11,3 cm.<br />
Das Stilleben zeigt ein reizvolles Arrangement an Gegenständen, die Rückschlüsse auf<br />
das Leben des Künstlers zulassen, so auf Beruf, möglicherweise auf die Ehefrau sowie<br />
auf musikalische Aktivitäten als auch Jägerleidenschaften.<br />
Pero kam als unehelicher Sohn eines in der französischen Garnison in Hamburg<br />
stationierten spanischen Artilleristen zur Welt. 1830 ging er an die Königlich Preußische<br />
Kunstakademie in Düsseldorf zu W. von Schadow (1788-1862); sein künstlerischer<br />
Schwerpunkt lag zu diesem Zeitpunkt auf der Historien- und Genremalerei.<br />
1836 zog er nach Lübeck, der Kontakt zu Düsseldorf brach aber nicht ab, was an der<br />
Tatsache abzulesen ist, daß er Mitglied des 1834 gegründeten Düsseldorfer Malkasten<br />
war. Bereits 4 Jahre später war Pero zugleich als Daguerreotypist tätig, zudem war er<br />
erster Photograph Lübecks, insbesondere von Porträts und historischen Bauten.<br />
122.<br />
Umkreis<br />
Giovanni Andrea Podesta<br />
1608 Genua – ca. 1673<br />
Zwei raufende nackte Knaben.<br />
Feder in Braun, grau und braun laviert, auf Bütten. 15,9:22,6<br />
cm. – Verso in brauner Feder und in zeitgenöss. Hand Größenangaben<br />
in ital. Sprache.<br />
85
123. TorOLF Prytz<br />
1858 Alstadhaug/Norwegen – 1938<br />
3 Goldschmiedeentwürfe für Löffel.<br />
Aquarell über Bleistift, auf chamoisfarbenem Zeichenkarton, rechts unten Stempel „J. Tostrup, Kristiana/Grand Prix<br />
Paris 1900“ sowie mit schwarzer Feder numeriert „Kr 44.00“, Kr 45.00“ bzw. „Kr 48.00“. Je 25:14 cm.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Norwegen. Bildweberei und Email von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart.<br />
Eine Ausstellung der Kunstgewerbemuseen von Oslo und Trondheim in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Norwegischen<br />
Gesellschaft. Hildesheim/Hamburg/Darmstadt, 1982/83, Nr. X 48, Abb. Seite 46.<br />
Der Architekt und Designer Prytz wurde nach einem Studium an der TH in Kristiana und an der TH in Hannover 1884<br />
in die Goldschmiedefirma J. Tostrup aufgenommen und leitete sie seit 1890 als deren Eigentümer.<br />
Diese Entwurfszeichnungen sind gedacht für Zierlöffel, die in vergoldetem Silber und Fensteremaille ausgeführt wurden.<br />
86
124. Anton rADL<br />
1774 Wien – Frankfurt am<br />
Main 1852<br />
Barbierstube mit Affen und<br />
Hunden bei menschlichen<br />
Tätigkeiten.<br />
Feder in Grau, über Bleistift,<br />
auf Bütten mit Wasserzeichen:<br />
D & C Blauw, rechts<br />
unten signiert „A. Radl“.<br />
17,6:22,6 cm.<br />
Provenienz: Dr. Julius Cahn,<br />
Basel, ehemals Frankfurt<br />
a.M.<br />
Literatur: Ausst. <strong>Katalog</strong>:<br />
Anton Radl 1774-1852. Maler<br />
und Kupferstecher. Frankfurt<br />
a. M., Museum Giersch 2008,<br />
Nr. 94, Abb. Seite 218. Vorzeichnung<br />
zu einer Gouache,<br />
im Besitz der Graph. Sammlung<br />
Städel (Inv. Nr. 1770).<br />
Vermutlich nach einem<br />
holländischen Vorbild des 17.<br />
Jahrhunderts entstanden.<br />
Der gebürtige Wiener Landschafts- und Genremaler Anton Radl war wohl zu Lebzeiten einer der angesehensten Künstler der<br />
Mainstadt. Nach 1789 verließ er seine Heimat und gelangte über Brüssel, Aachen und Köln nach Frankfurt am Main, wo er bis zu<br />
seinem Tode leben sollte.<br />
Zunächst ging er hier in die Lehre des bekannten Verlegers J.G. Prestel (1739-1808), für den er auch Vorlagen nach Werken alter<br />
Meister für dessen druckgraphische Reproduktionen lieferte. Andere Themen waren zeitgenössischen Inhalts, wie Genreszenen<br />
aus den Napoleon. Kriegen, oder Ansichten mittelalterlicher Burgruinen und Stadtbefestigungen. Nach 1800 konnte er sich beim<br />
heimischen Publikum mit seinen Landschaften der Umgebung einen Namen machen. Überdies nahm seine zunehmend vielfältige<br />
druckgraphische Produktion einen bedeutenden Platz in seinem Gesamtschaffen ein.<br />
87
125. FriedrICH ChrisTIAn Reinermann<br />
1764 Wetzlar – Frankfurt am Main 1835<br />
„Monument de Gessner / Gessners Denkmal.“<br />
Aquatinta nach J.B. Stuntz (1753-1836), auf Velin. 33,6:22,8 cm.<br />
Vollrandiger Abdruck, stockfleckig.<br />
Idealansicht des im Herbst 1792 errichteten Denkmals nach<br />
dem von A. Trippel (1741-1793) im Herbst 1789 in Rom angefertigten<br />
endgültigen Entwurf. Salomon Gessners (1730-1788)<br />
Denkmal steht auf dem Platzspitz in Zürich.<br />
Ersten Malunterricht erhielt Reinermann in Wetzlar bei dem<br />
Porträtmaler Cramer. Anschließend machte er eine Ausbildung<br />
bei J.A.B. Nothnagel (1729-1804) in Frankfurt am Main.<br />
Er arbeitete in Wetzlar, 1786 im Weilburger Schloß. 1789 ging<br />
er nach Kassel und studierte in der dortigen Galerie Landschaftsmalerei.<br />
Im Herbst 1789 begleitete er L.P. Strack (1761-1836) nach Rom<br />
und war dort 1789-1790 Schüler von L. Ducros (1748-1810), bei<br />
dem er die Aquarellmalerei erlernte.<br />
Von 1793-1803 war er in Basel bei Chr. von Mechel (1737-1817)<br />
in dessen Verlag tätig, 1803-1811 in Frankfurt und in Wetzlar<br />
tätig. 1812 wurde er zum Professor ernannt. 1818 erfolgte eine<br />
Anstellung an der Kunstschule in Frankfurt am Main.<br />
88
126. Moritz Retzsch<br />
1779 – Dresden – 1857<br />
Die Schachspieler; Satan, der mit einem Jüngling um seine<br />
Seele Schach spielt.<br />
Umrißradierung, 1836, nach einer Zeichnung von 1831, auf<br />
chamoisfarbenem Velin. 20:23 cm.<br />
Literatur: Nagler 12; Andresen 1. – Erschienen in: Das Pfennig-<br />
Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse 5 (1837),<br />
S. 356-358 (Nr. 241 vom 11. November 1837).<br />
127. Friedrich G. rHeinfelder-AnsPACH<br />
1838 Wien – Görz 1903<br />
Fröhliche Tischrunde an Karneval 1864.<br />
Bleistift, aquarelliert, zum Teil weiß gehöht, mit Umfassungslinie,<br />
auf bräunlichem Karton, rechts unten signiert und datiert<br />
„Rheinfelder 18/6 1864“. 24,9:20,5 cm.<br />
Rheinfelder-Anspach studierte an der Weimarer Kunstakademie<br />
in der Meisterklasse von Ch. Verlat (1824-1890) und bei<br />
dem Historienmaler A. Baur (1835-1906) und war anschließend<br />
in Wien tätig.<br />
89
128. Josef Anton rHOMBerg<br />
1786 Dornbirn/Vorarlberg – München 1855<br />
Satirische Zeichnung mit Zeus über einer Landschaft<br />
auf einer Wolke thronend, einen links heranfliegenden<br />
Ballonfahrer begrüßend, rechts neben ihm Adler mit<br />
umgebundenem Orden.<br />
Feder in Schwarz, auf festem Velin, rechts Mitte monogrammiert<br />
und datiert „R (1)842. 35,7:23,1 cm.<br />
Sicher Vorzeichnung für eine Illustration.<br />
Ausgebildet 1809-1816 an der Münchner Kunstakademie<br />
bei R. Langer (1783-1846), J. Hauber (1766-1834), A.<br />
Seidl (1760-1834) und M. Kellerhoven (1758-1830), waren<br />
Rhombergs Themengebiete historische Darstellungen,<br />
Genreszenen und Bildnisse. Daneben arbeitete er auch als<br />
Lithograph.<br />
1817-1822 war er in Wien tätig, anschließend kehrte er<br />
nach München zurück, wo er auch verstarb. Seit 1827 war<br />
er Zeichenlehrer am Münchner Polytechnikum. Auf diese<br />
Tätigkeit zurückzuführen ist die Veröffentlichung seines<br />
Lehrbuches „Vollständiger Unterricht in der Figurenzeichnung“,<br />
das breite Anerkennung fand.<br />
Altarbilder schuf er u.a. für die Kirche Dornbirn, die<br />
Pfarrkirche Rosenheim und die Münchner Frauenkirche.<br />
90
129. Éduard rIOu<br />
1833 St-Servan – Fontainebleau 1900<br />
Blick in einen dichten, sumpfigen Urwald, im Vordergrund<br />
zwei Schlangen.<br />
Federlithographie, auf cremefarbenem Velin, aufgezogen.<br />
44,6:34,8 cm.<br />
Sehr guter Abdruck, wohl mit der vollen Darstellung.<br />
Die Lithographie ist auf die freie Seite eines Notenblattes<br />
gedruckt. Die graphische Raffinesse in der Durchführung<br />
der Federlithographie mit einer erheblichen Skala<br />
an Schwarz- und Grautönen macht dieses Blatt besonders<br />
wirkungsvoll und interessant.<br />
Nach einer Ausbildung bei Ch.-F. Daubigny (1817-1878)<br />
und G. Doré (1832-1883) machte sich Riou als Illustrator<br />
von Jules Vernes einen Namen. Besonders dessen Phantasielandschaften<br />
wußte Riou in atmosphärisch wirksame<br />
und lebendige Kompositionen umzusetzen.<br />
91
130. Giuseppe rOLI<br />
1645 – Bologna – 1727<br />
Totentanzszene: Vorzeichnung für ein Frontispiz<br />
oder Titelblatt mit zwei Skeletten und<br />
allegorischen Motiven.<br />
Feder in Braun, braun laviert, auf Bütten, verso<br />
signiert „Rolli Pix“ sowie zur Übertragung auf<br />
eine Kupferplatte gerötelt. 22,2:15,9 cm.<br />
Provenienz: Dorgerloh‘sche Sammlung, Königsberg,<br />
Lugt 682 (Stempel recto unten).<br />
Roli (Rolli) war Schüler von G.B. Caccioli (1623-<br />
1675) und D.M. Canuti (1620-1684) und beeinflußt<br />
von A.M. Colonna (1600-1687). Er wirkte<br />
als Maler (bes. Freskant) und Radierer. Häufig<br />
arbeitete er mit seinem Bruder Antonio (1643-<br />
1696) zusammen.<br />
92
131. Cecilia F de rOOs<br />
19. Jahrhundert<br />
„And mistress of herself tho’ China fall !“ (Pope). Biedermeier-Interieur<br />
mit einer jungen Frau und deren Hausmädchen,<br />
beide erschrocken über eine zerbrochen auf<br />
dem Boden liegende Porzellanschale.<br />
Aquarell, über Feder in Schwarz, mit Goldbronze gehöht,<br />
auf cremefarbenem Velin, auf dünnen Karton aufgezogen,<br />
dort rechts unten signiert „Cecilia F de Roos“ sowie betitelt.<br />
16,5:13,3 cm bzw. 20:16 cm.<br />
132. FriedrICH rOTTMAnn<br />
1768 Handschuhsheim/Heidelberg – Heidelberg 1816<br />
Nächtliche Streiche böser Buben vor einem Bürgerhaus.<br />
Feder in Braun und Aquarell, über Bleistiftskizze, auf Velin.<br />
23,6:22,4 cm.<br />
Groteske Szenen und Karikaturen kommen im zeichnerischen<br />
und graphischen Werk des Vaters von Carl (1797-1850) und<br />
Leopold Rottmann (1812-1881), die wie C.Ph. Fohr (1795-1818)<br />
seine Schüler waren, mehrmals vor (vgl. z.B. Nagler 3-9).<br />
93
133. Georg PHILIPP Rugendas d.Ä.<br />
1666 – Augsburg – 1742<br />
Kaiser Leopold I., gen. „Türkenpoldi“ (1640-<br />
Wien-1705), als Herrscher auf dem Thron<br />
sitzend.<br />
Feder in Braun und Bleigriffel, grau laviert,<br />
mit geringen Spuren von Rötel, mit schwarzer<br />
Tuschlinie umrandet, verso gerötelt, auf Bütten,<br />
auf altem Untersatz (liegt bei), der Rückseite<br />
eines Kupferstiches, signiert und datiert<br />
„Georg Philipp Rugendas 1736. del.“. 25:17,7<br />
cm. – Linke obere Ecke ergänzt sowie kleinere<br />
Restaurierungen im linken Rand.<br />
Wohl Vorzeichnung für einen Kupferstich.<br />
Leopold I., aus dem Hause Habsburg, war<br />
von 1658-1705 Kaiser des Heiligen Römischen<br />
Reiches sowie König von Ungarn seit 1655, von<br />
Böhmen seit 1656 und Kroatien und Slawonien<br />
seit 1657. Er führte Kriege gegen Frankreich<br />
(unter Ludwig XIV.) und das osmanische<br />
Reich. Darauf weisen die beiden, dem Kaiser<br />
zu Füßen liegenden Figuren hin: eine Frau für<br />
Frankreich und ein Osmane für die Türkei.<br />
94
134. Auguste sAndoz<br />
geb. vor 1864, tätig in Paris<br />
„La couronne de Bleuets“, zwei Liebespaare mit See im<br />
Hintergrund, eingefaßt von einem Baum rechts und Blumen<br />
links, im Vordergrund vom unteren Bildrand angeschnitten<br />
die Büsten der beiden Mädchen.<br />
Bleistift, auf Bütten, verso bezeichnet: „Sandoz. La Couronne<br />
de bleuets“ (eigenhändig?). Ca. 23,3:16,9 cm. – Mit leichtem<br />
Lichtrand.<br />
Bei dem reizenden Blatt handelt es sich um einen Entwurf für<br />
eine Illustration zu einem Werk des bekannten Pariser Lyrikers<br />
und Liedtexters Pierre-Jean de Béranger (1780-1857).<br />
135.<br />
zugeschrieben<br />
Johann GOTTFried sCHADOW<br />
1764 – Berlin – 1850<br />
Frauen beim Tee.<br />
Radierung, auf Velin. 18:24,7 cm.<br />
Blatt 6 einer Folge von Karikaturen.<br />
95
136. vermutlich<br />
Maximilian sCHäfer<br />
1851 – Berlin – 1916<br />
Wanderbursche, der beim Brotschneiden hinter<br />
einem Kachelofen versteckt sitzt, während eine<br />
ärgerlich blickende Frau durch die Tür hereinkommt.<br />
Bleistift, auf gelblichem Bütten, unten signiert<br />
„Schäfer“, rechts unten betitelt „Peter in d. Fremde“.<br />
17,4:25,4 cm.<br />
Vermutlich Entwurf für eine Buchillustration.<br />
Schäfer war als Genremaler, Illustrator und Fachschriftsteller<br />
tätig.<br />
137. Johann uLrICH sCHellenberg<br />
1773 – Basel – 1838<br />
oder<br />
Johann RuDOLF sCHellenberg<br />
1775 – Basel – 1851<br />
Spottblatt auf die Herrschaft Frankreichs unter<br />
Napoleon, 1807.<br />
Radierung, auf Bütten. Ca. 16:ca. 21 cm.<br />
96
138. Karl FriedrICH sCHInkel<br />
1781 Neuruppin – 1841 Berlin<br />
Physiognomische Studie eines zornigen<br />
Mannes, um 1797/1798.<br />
Schwarze Kreide, auf gelblichem strukturiertem<br />
Papier, rechts oben bezeichnet „N° 11“. 26,9:18,4<br />
cm. – Mit leichten Gebrauchsspuren. Verso am<br />
Oberrand und rechts Reste alter Verklebung.<br />
Provenienz: Galerie Bassenge, Auktion<br />
3./4.06.1988, Nr. 5201; Karl & Faber, Auktion<br />
208, 7./8.06.2005), Nr. 345 (bestätigt von Prof. H.<br />
Börsch-Supan, Berlin).<br />
Die Studie mit ihrer sorgfältigen Schraffur<br />
gehört in Schinkels frühe Schaffenszeit. Sie läßt<br />
sich mit ähnlichen Zeichnungen aus einem frühen<br />
Skizzenbuch, heute im Besitz des Berliner<br />
Stadtmuseums, vergleichen.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Von Chodowiecki<br />
bis Liebermann. <strong>Katalog</strong> der Zeichnungen,<br />
Aquarelle, Pastelle und Gouachen des 18.<br />
und 19. Jahrhunderts. Berlin-Museum, 1990.<br />
Ss. 372-380.<br />
97
139. HeinrICH sCHLITT<br />
1849 Biebrich/Rhein – München 1923<br />
„Thierschnaken II“. Jahrmarktszene mit Esel, Hunden und<br />
Katzen in menschlicher Gestalt, die einem Moritatensänger<br />
lauschen.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, auf Velin. 22,5:20,5 cm.<br />
Vorzeichnung für eine Illustration.<br />
Schlitt studierte ab 1875 an der Münchner Akademie bei W.<br />
von Lindenschmit d. J. (1829-1895) und bei F. Barth (1842-<br />
1892). Seine humoristisch gesehenen Motive entnahm er überwiegend<br />
dem ländlichen Alltagsleben. Er wurde durch seine<br />
Märchenillustrationen bekannt, in denen Tiere menschliche<br />
Tätigkeiten ausführen. Seine Malerei steht im wesentlichen in<br />
der Tradition der Münchner Schule.<br />
140. Hans-Erich sCHMIDT-uPHOFF<br />
1911 Neumark an der Saale – Dessau 2002<br />
„Pott“, Kopf eines Clowns, en face.<br />
Öl auf festem Papier mit Leinenstruktur, links unten betitelt,<br />
bezeichnet und datiert „Pott Mestre 23.12.49“, rechts unten<br />
signiert „Schmidt-Uphoff“. 35:25,4 cm.<br />
Ausgestellt auf der Porträt-Ausstellung des VBKD, Halle 1954.<br />
Nach einer Lehrzeit als Dekorationsmaler 1931/33 besuchte<br />
Schmidt-Uphoff die Akademie für Kunstgewerbe in Dresden,<br />
war jedoch im wesentlichen Autodidakt. Er ist in der Staatl.<br />
Galerie Moritzburg und in den Museen von Dessau und Halle<br />
vertreten.<br />
98
141. Stephan WILHelm Josef sCHMITT<br />
1872 – Mainz – 1924<br />
Bäuerliche Prozession, vermutlich in Tirol.<br />
Farbholzschnitt, auf Japanbütten, betitelt, bezeichnet und<br />
signiert „Prozession Original Handdruck StephanWSchmitt“.<br />
Darstellungsgröße 17,8:17,8 cm, Blattgröße 23,6:23,1 cm.<br />
142. Lukas sCHnitzer<br />
geb. um 1633, gest. um 1671<br />
„Ein König vom Reich der Nasen“.<br />
Kupferstich, auf feinem Bütten, rechts unten monogrammiert<br />
„LS“. 27,6:19,1 cm. – Bis auf wenige Stockflecken und einem<br />
Löchlein unter der Darstellung vorzüglicher Abdruck.<br />
Über den Kupfersteher Lukas Schnitzer ist kaum etwas bekannt.<br />
Er war als Maler, Vedutenstecher und Siegelschneider<br />
in Nürnberg tätig.<br />
99
143. Johann BAPTIst sCHOLL<br />
1818 Mainz – Limburg/Lahn 1881<br />
Uhr; Entwurf eines Ziffernblattes.<br />
Aquarell, über Bleistift, auf Bütten mit<br />
Wasserzeichen: steigender Löwe mit<br />
Schwert; innerhalb der Darstellung<br />
signiert „I B Scholl“. 52,4:52,6 cm. – Im<br />
ganzen nicht ganz frisch, drei kleine<br />
Einrisse in den Rändern, zwei Knickfalten.<br />
Provenienz: Sammlung Heinrich Stiebel,<br />
Frankfurt am Main, Nr. 1670, Lugt 1367.<br />
Dieser bildmäßig ausgeführte Entwurf<br />
für ein Ziffernblatt zeigt Gottvater als<br />
Schöpfer aller Dinge, der Adam und Eva<br />
in Armen hält, als Mittelfeld. Die Ziffern<br />
1 bis 12 und kleine figürliche Szenen zur<br />
Lebensabfolge eines Menschen gruppieren<br />
sich darum.<br />
„Georg Moller verwandelte seit 1810<br />
die Landgräfl. Residenz Darmstadt in<br />
die Hauptstadt des neu geschaffenen<br />
Großherzogtums. Er leitete 42 Jahre das<br />
gesamte hess. Staatsbauwesen.<br />
Die Zahl seiner Bauten verlangte nach<br />
Bildhauern, zu denen seit 1817 Vater und<br />
Sohn J.B. Scholl d.Ä. und d.J. gehörten.<br />
Darmstadt verdankt Scholl d.J. zahlreiche Bildwerke: Grabdenkmäler, Brunnen und Standbilder sowie dekorative Arbeiten an vielen<br />
Bauten “ (zit. aus: B. Bott, Gemälde hessischer Maler des 19. Jahrhunderts. Darmstadt, 2003, S. 246).<br />
Nach dem Tod seines Vaters 1854, arbeitete Scholl vermehrt als Maler und Graphiker.<br />
Er schuf Bildnisse, Genreszenen, angeregt durch die Freundschaft mit C. Engel gen. „von der Rabenau“ (1817-1870), Allegorien und<br />
Illustrationen.<br />
100
144. Wilhelm sCHOLz<br />
1824 – Berlin – 1893<br />
Muse, begleitet von zwei Amoretten, auf<br />
Wolken sitzend, dahinter der Zodiakus;<br />
rechts unten angedeutet die Türme der<br />
Frauenkirche und die Augustusbrücke<br />
von Dresden.<br />
Bleistift, teils gewischt, mit doppelter<br />
Bleistiftlinie umrandet, auf cremefarbenem<br />
Velin, verso signiert „Scholz del“, am<br />
Unterrand bezeichnet „Diplom für die erste<br />
Aquarellausstellung Dresden.“. 46,7:35,4<br />
cm. Am linken Rand eine Tabelle zur Einteilung<br />
der Zeichnung in Quadrate, um sie<br />
auf einen anderen Bildträger zu übertragen.<br />
Provenienz: Sammlung Scharfen, Lugt<br />
3951; Sammlung CK im Kreis, nicht bei<br />
Lugt.<br />
Entwurf für ein Diplom für die 1. Dresdner<br />
Aquarellausstellung 1886/1887.<br />
Der Künstler ging nach einem Studium an<br />
der Berliner Kunstakademie früh von der<br />
Malerei zur Zeichnung politischer Karikaturen<br />
über. Von der 2. Nummer an übernahm<br />
er für fast 40 Jahre die Illustration<br />
des „Kladderadatsch“ als Hauptzeichner<br />
und erlangte dadurch in Berlin Berühmtheit.<br />
Besonders populär wurde er durch seine<br />
Napoleon- und Bismarck-Karikaturen.<br />
<strong>101</strong>
146. Ludwig von<br />
sCHWAnTHALer<br />
1802 – München – 1848<br />
Karikatur eines beleibten<br />
auf dem Nachttopf sitzenden<br />
Mannes, im Profil<br />
nach links.<br />
Bleistift, auf grautonigem<br />
Velin, verso mit brauner<br />
Feder bezeichnet „Originalzeichnung<br />
v. Lv Schwanthaler<br />
“. 11,3:6,2 cm. – Mit<br />
Tuschfleck rechts oben.<br />
Reizvolle Gelegenheitsarbeit<br />
des bedeutenden Münchner<br />
Bildhauers.<br />
145. sIDnonius von sCHrom<br />
1887 Wien – Innsbruck 1960<br />
Verschneite Berglandschaft mit Häusern und einer Figurengruppe aus zwei Männern und einer Frau.<br />
Farbholzschnitt, signiert und bezeichnet als „Orig. Handdr.“. Darstellungsgröße 14,7:11,2 cm, Blattgröße 17,5:13,6 cm. – Farbfrischer<br />
Abdruck auf China.<br />
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mähr, Weisskirchen, absolvierte von Schrom ein Jurastudium, das er 1911 mit Promotion<br />
abschloß. Ersten Zeichenunterricht hatte er bereits durch seinen Vater erhalten, der Zeichenlehrer an Militärschulen war. Zudem<br />
studierte er zwei Jahre Kunstgeschichte und besuchte 1906-1908 als Externist die Kunstgewerbeschule in Innsbruck bei Heinrich<br />
Comploj (1879-1967).<br />
1914-1918 war er Kriegsteilnehmer und arbeitete ab 1920 im Landesinvalidenamt für Tirol, dessen Leiter er 1933-1945 war. Seit<br />
1921 war er Mitglied der Vereinigung „Heimat“.<br />
Von Schrom arbeitete meist auf dem Gebiet der Zeichnung und der Graphik, insbesondere des Holzschnitts, darüber hinaus schuf<br />
er Illustrationen.<br />
102
147. Schweizer LITHOGrAPH um 1830<br />
„Bern vom Weinmonat (Oktober) 1830, bis 24ten Merz 1831.“<br />
Lithographie, auf Velin. 22:35,8 cm.<br />
Karikatur zur Situation der Stadt Bern im Herbst 1830 und<br />
Frühjahr 1831.<br />
148. Moritz von sCHWInd<br />
1804 Wien – Pöcking/Starnberger See 1871<br />
Ein Soldat versucht, auf den Schultern eines Kameraden<br />
stehend, von oben in ein Fenster zu spähen.<br />
Bleistift, auf Velin, unter der Darstellung bezeichnet „Verunglückte<br />
Vorkehrung“. 20,7:13,6 cm. – Insgesamt nicht ganz<br />
frisch.<br />
Vorzeichnung, möglicherweise gedacht für eine Veröffentlichung<br />
in einer Zeitschrift.<br />
103
149. Franz von Seitz<br />
1817 – München – 1883<br />
Entwurf für einen Schlüssel mit historistischen Stilelementen.<br />
Deckfarben in Rot, Schwarz und Weiß, auf grauem Zeichenkarton,<br />
links unten monogrammiert „FvS. inv.“. Darstellungsgröße<br />
18,5:7 cm, Blattgröße 28,5:14 cm.<br />
Provenienz: Sammlung Rudolf Philipp Goldschmidt, Berlin,<br />
Lugt 2926.<br />
Franz von Seitz, der zu den Gründungsmitgliedern des bayerischen<br />
Kunstgewerbevereins zählt, entfaltete neben seinem<br />
Hofamt als artistischer Direktor der Hofbühne, eine rege Entwurfstätigkeit<br />
im Bereich der dekorativen Kunst.<br />
150.<br />
LuDWIG sKell<br />
1843 Obergünzburg/Allgäu – München 1905<br />
Porträt eines Herrn, halbkreisförmig gerahmt von Lorbeerund<br />
Eichenkranz.<br />
Feder in Schwarz und Tusche in Braun, auf Karton, links unten<br />
monogrammiert „L. S.“. 24,4:18,9 cm. – Etwas vergilbt.<br />
Skell, der nicht mit der berühmten Familie des Gartenarchitekten<br />
Friedrich Ludwig Skell verwandt ist, betätigte sich als<br />
Landschafts-, Genre- und Bildnismaler. Daneben war er auch<br />
als Lithograph tätig.<br />
104
151.<br />
Henry sOMM, eigentl. Francois Clément sOMMIer<br />
1844 Rouen – Paris 1907<br />
Sich streitendes Paar.<br />
Feder in Braun, auf Velin, rechts unten signiert „ H J Somm“.<br />
4,9:8 cm.<br />
Humorvolle Szene des als Illustrator, Karikaturist, Radierer,<br />
Aquarellmaler und Scherenschneider tätigen Künstlers.<br />
152. Ferdinand sTAeger<br />
1880 Trebitsch/Mähren – Waldkraiburg/Bayern 1976<br />
„Vergehen“.<br />
Feder in Schwarz, auf gelblichem Japan, rechts unten signiert<br />
„FStaeger“, links unten vermutlich eigenhändig betitelt. Darstellungsgröße<br />
32,5:21,1 cm, Blattgröße 51,3:36,5 cm.<br />
Ferdinand Staeger absolvierte 1894-1896 eine Ausbildung als<br />
Textilzeichner in Brünn, anschließend besuchte er bis 1902 die<br />
Kunstgewerbeschule in Prag und war Schüler von J.(G.) Stibral<br />
(1859-1939) und J. Schikaneder (1855-1924). 1903 ging er nach<br />
Wien, kehrte 1904 nach Prag zurück. Hier begann er erfolgreich<br />
auch als Illustrator und Graphiker tätig zu werden.<br />
1908 zog er mit seiner Frau, der Malerin Sidonie Springer<br />
(1878-1937) nach München und wurde Mitarbeiter der Zeitschrift<br />
Jugend und der Meggendorfer Blätter. Daneben beteiligte<br />
er sich an mehreren Ausstellungen, auch in Österreich, der<br />
Schweiz, Spanien und den Niederlanden. Den Ersten Weltkrieg<br />
erlebte er als Kriegszeichner. Nach Ausbombung der Wohnung<br />
1943 zog er sich in sein Landstudio auf dem Rettenberghof<br />
zurück, 1957 nach Waldkraiburg, wo er auch verstarb.<br />
105
153. Süddeutsch, Ende 17. Jahrhundert<br />
Entwurf für einen Rundbogen in einer Kapelle mit zwei Putten<br />
auf einer Wolke.<br />
Feder in Schwarz, grau laviert und aquarelliert, auf Bütten,<br />
unten bezeichnet „Bogen von der Capell“ sowie datiert „1690“,<br />
rechts unten ältere Numerierung mit Bleistift „48“. 21,1:16,3<br />
cm. – Mit horizontaler Knickfalte und Werkstattspuren.<br />
154. Jean Taillens<br />
geb. 1877 Lausanne, tätig ebenda<br />
„Le Caiffa. Le Café de mes rêves“.<br />
Aquarell in Deckfarben, mit schwarzer Tuschlinie umrandet,<br />
auf Zeichenkarton, rechts unten signiert „Jean Taillens“.<br />
43,5:33,4 cm.<br />
Vorzeichnung für ein Plakat.<br />
Taillens war Schüler der École des Beaux-Arts in Paris. 1906<br />
eröffnete er zusammen mit Ch. Dubois (geb. 1874 in Lausanne)<br />
in Lausanne ein Architekturbüro.<br />
106
155. Hans JOHAnn Georg Traxler<br />
geb. 1929 in Herrlich/Tschechoslowakei, ansässig in Frankfurt am Main<br />
Bildgedicht: Blücher, die Leseratte.<br />
6 Zeichnungen auf 2 Bögen. Schwarze Tusche, auf Velin mit Wasserzeichen: HP Colambo, signiert „Traxler“. Darstellungsgröße je<br />
29:19,5 cm, Blattgröße je 42:29,7 cm.<br />
„Blücher, die Leseratte“ gilt als Klassiker Traxlers und war zuerst 1979 in Titanic erschienen.<br />
Der Maler, Cartoonist, Illustrator und Kinderbuchautor zählt neben R. Gernhardt (1937-2006), F.K. Waechter (geb. 1937) u.a. zur<br />
sogen. Neuen Frankfurter Schule.<br />
107
Édouard Félix Joseph TrICArt<br />
1826 – Arras – 1908<br />
156.<br />
Kopf eines Mannes mit Kinn- und Schnauzbart und Melone.<br />
Schwarze Tusche und ein wenig Deckweiß, auf Velin, links<br />
unten bezeichnet „A Monsieur Col “ (nicht zu entziffern)<br />
und monogrammiert. 21,4:20,3 cm. – Rand unregelmäßig<br />
beschnitten.<br />
157.<br />
Zwerg mit Melone, Schnauz- und Kinnbart auf einem Barhocker,<br />
Paris 1906.<br />
Pinsel und Feder in schwarzer Tusche, über Bleistift; Kopf und<br />
Körper der Figur aus grauem Papier ausgeschnitten und auf<br />
Bütten geklebt, Barhocker in schwarzer Tusche, auf Bütten,<br />
links unten bezeichnet, signiert, und datiert „au bon camerade<br />
Col / Ed. J. Tricart 06 Paris.“. 31:24,6 cm. – Blatt insgesamt<br />
vergilbt und mit leichten Gebrauchsspuren.<br />
Möglicherweise handelt es sich hier um eine Darstellung von<br />
Henri Toulouse-Lautrec (1864-1901), dessen Kleinwüchsigkeit<br />
allgemein bekannt war. Zeitgenössische Abbildungen zeigen<br />
den bekannten Chronisten der Welt des Pariser Künstlerviertels<br />
Montmartre mit schwarzer Melone und üppigem Schnurrbart.<br />
Über den Dekorations- und Landschaftsmaler Tricart ist nur<br />
wenig bekannt. Das Museum Arras besitzt als Schenkung des<br />
Künstlers zwei Landschaften.<br />
108
158. J. Trube<br />
tätig um 1840/1850 in Altona und Hamburg<br />
„Der Branntweins-Drache.“<br />
Lithographie 1842, nach J.L. Schmidt, auf Velin.<br />
32,2:48,8 cm.<br />
Mit der Adresse von Speckter & Co. Lith.<br />
Hamburg. – Zu den Rändern hin vergilbt und<br />
leicht angeschmutzt.<br />
Dem Blatt liegt eine 12seitige „Erklärung des<br />
Bildes: Der Branntweins-Drache.“ bei. „Nebst<br />
einigen frommen Wünschen“ von J.L. Schmidt,<br />
Altona 1842. 8vo.<br />
159. Unbekannter rADIerer<br />
19. Jahrhundert<br />
König David spielt die Harfe für wilde Tiere.<br />
Radierung, auf festem Bütten. 14,1:20,3 cm.<br />
Vorzüglicher Abdruck mit viel Grat!<br />
109
160. Georg Karl Urlaub<br />
1749 Ansbach – Darmstadt 1811<br />
Sich zankendes und raufendes Paar.<br />
Feder in Braun, grau laviert, auf grautonigem Bütten mit angeschnittenem Wasserzeichen, rechts unten signiert und datiert „G:<br />
Urlaub. Fecit / d 3t octobr.. 1801“. 16,9:21,4 cm. – Verso mehrere Bleistiftstudien von Füßen.<br />
Vergleichsliteratur: Ausst. <strong>Katalog</strong>: Goethe und die Kunst. Hrsg. von S. Schulze. Frankfurt am Main, Schirn Kunsthalle, 1994, Nr.<br />
169 mit Farbabb.<br />
„Bei Urlaub erhält die bürgerliche Genredarstellung eine etwas frivole Note, die dem französischen Rokoko Rechnung trägt und<br />
einen pikanten Gegensatz zu der eher biederen Auffassung der Frankfurter Maler bildet.“ (Op. cit. S. 241).<br />
Neben seinem Onkel Georg Anton (1713-1759) und seinem Bruder Georg Anton Abraham Urlaub (1744-1788) ist Georg Anton das<br />
bedeutendste Mitglied der berühmten Malerfamilie. Er malte Bildnisse, historische und mythologische Darstellungen, militärische<br />
Szenen und Genrebilder. Als Bildnismaler war er einer der ersten, die seine Figuren in die natürliche Landschaft stellte. Er gilt als<br />
liebenswürdiger Meister des ausgehenden Rokoko und des frühen Klassizismus.<br />
110
161. JOHAnn FriedrICH vOLTz<br />
1817 Nördlingen – München 1886<br />
Fünf Ziegen in Gebirgslandschaft.<br />
Radierung, auf aufgewalztem China. 18,5:13 cm.<br />
Literatur: Andresen/Heller aus 2: Heft mit 9 Blatt Viehstücken<br />
in verschiedenem Format. 1845.<br />
Johann Friedrich Voltz gehört zur 2. Generation der aus Nördlingen<br />
stammenden und vor allem in München tätigen Künstlerfamilie<br />
Voltz. Er war Schüler seines Vaters Johann Michael<br />
Voltz (1784-1858) und als Maler und Radierer tätig.<br />
162. Etienne Claude vOysard<br />
1746 – Paris – 1812<br />
Die Spaziergänger auf dem Boulevard des Italiens in Paris.<br />
Kupferstich, nach C.L. Desrais, 1797, auf Bütten. 27,9:34 cm. –<br />
Schöner Druck mit der Einfassungslinie und der Legende, diese<br />
jedoch knapp geschnitten, insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Literatur: Le Blanc 8.<br />
111
163. John JACK Vrieslander<br />
tätig zwischen 1897 und 1908<br />
Zauberer, durch eine Wiesenlandschaft schreitend.<br />
Feder in schwarzer Tusche, mit breiter Federlinie umrandet,<br />
auf beigem Zeichenkarton, links oben monogrammiert „JV<br />
(ligiert)“. 25: 19,1 cm.<br />
Illustrationsentwurf; mit Deckweißkorrekturen innerhalb der<br />
Darstellung.<br />
Vrieslander war 1897/1898 Schüler der Düsseldorfer Akademie.<br />
Von 1901-1905 hielt er sich in München auf; in den Jahren<br />
1905-1908 lebte er in Paris. Er war als Zeichner, Radierer und<br />
Buchkünstler tätig.<br />
164. nach<br />
Jeremias WACHsmuth<br />
1711 (?) – Augsburg – 1771<br />
Die Trunkenheit. Temulentia.<br />
Kupferstich, auf Bütten, nach B.S. Setletsky (1695-1771).<br />
29,6:18,7 cm. Mit der Adresse von Joh.Gg. Hertel, Augsburg. –<br />
Insgesamt angeschmutzt, Knickfalte geglättet.<br />
Literatur: Aus: Berliner Ornamentstichkatalog 4595 (Cesare<br />
Ripa, Allerley Künsten und Wissenschaften, dienlicher Sinnbildern<br />
etc.). Schöner Abdruck auf dem vollen Bogen.<br />
112
165. Konrad WeIGAnd<br />
1842 Bamberg – Nürnberg 1897<br />
Gruppe von 5 Kindern beim Spiel mit Soldatenuniform und<br />
-requisiten.<br />
Bleistift, auf Velin, rechts unten bezeichnet „Weigand“.<br />
22,2:19,4 cm. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Weigand war als Historien-, Bildnismaler und als Illustrator in<br />
München tätig. Sein Studium absolvierte er an der Kunstschule<br />
in Nürnberg bei A. von Kreling (1819-1876) und an der Kunstakademie<br />
München bei W. von Diez (1839-1907). Gemeinsam<br />
mit R. Seitz (1842-1910), L. Löfftz (1845-1910) und A. Spieß<br />
(1841-1923) schuf er für den Festsaal des Rathauses in Landshut<br />
das Fresko „Landshuter Hochzeit 1475“.<br />
Im Städtischen Museum Halle und in den Kunstsammlungen<br />
Nürnberg befinden sich Werke von Weigand.<br />
166. Robert Wessinger<br />
1825 Ansperg – Darmstadt 1894<br />
Szene mit zwei französischen Soldaten im Gespräch, links<br />
daneben sitzende Frau mit Kind, rechts ein Fischer mit Frau.<br />
Aquarell, über Bleistift, auf Velin, links unten bezeichnet<br />
„quartiermeister artillerie fr.“ 15,4:22,6 cm. Verso Bleistiftvorzeichnung<br />
zu der Gruppe rechts. – Insgesamt nicht ganz frisch.<br />
Skizzenbuchblatt.<br />
Über den Bildnis- und Genremaler Wessinger ist kaum etwas<br />
bekannt. 1851/52 weilte er in Rom, wo er Mitglied des in den<br />
zwanziger Jahren gegründeten Deutschen Künstlervereins war.<br />
Nach seiner Rückkehr 1852 lebte er zunächst in Württemberg,<br />
anschließend in Darmstadt.<br />
113
167. zugeschrieben<br />
Carl August Wizani<br />
1767 Dresden – Breslau 1818<br />
Schloß Grafenort bei Habelschwerdt.<br />
3 Blatt Ansichten des Schlosses:<br />
a) Von vorn mit Einfahrt, bezeichnet „grafenort“;<br />
b) Von hinten mit Park und Teich, bezeichnet „graffenort“;<br />
c) Schloßhof, bezeichnet „Schlosshoff von grafenort“.<br />
Pinsel in Schwarz und Braun, über Bleistift, braun laviert, mit<br />
Deckweiß gehöht, mit mehreren schwarzen Tuschlinien umrandet,<br />
auf bräunlichem Velin. 21,7:17,8 cm, 17:20,7 cm bzw.<br />
20:16 cm. – Verso Reste alter Verklebung, die vorne durchschimmern.<br />
Wizani, Sohn des Gärtners C. Wizani, war 1783/84 Schüler an<br />
der Akademie bei Chr.G. Mietzsch (1742-1799) und C. Toscani<br />
(1742-1815) anschließend 1785-1789 bei G. Canale (1725-1803)<br />
und seit 1792 bei A. Zingg (1734-1816). Er stach u.a. nach<br />
seinem Bruder J.F. Wizani (1770-1835), nach Chr.W.E. Dietrich<br />
(1712-1774), J.Chr. Klengel (1751-1824) und J.Ph. Veith (1768-<br />
1837) sowie nach Meisterwerken in der Dresdener Galerie,<br />
außerdem zahlreiche sächsische Landschaften nach eigenen<br />
Entwürfen. 1792-1803 arbeitete er als Zeichenlehrer am Dresdener<br />
Freimaurerinstitut, ging 1812 nach Breslau, wo er 1817<br />
Sammlungsrestaurator wurde.<br />
Fein und detailliert ausgeführte Ansichten des in Schlesien,<br />
südlich von Glatz, zwischen Habelschwerdter- und Reichensteiner<br />
Gebirge, gelegenen, um die Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
erbauten Renaissance-Schlosses, das auch zeitweise als Kurort<br />
diente.<br />
114
169. Oskar<br />
zWIntscher<br />
1870 Leipzig<br />
– Dresden-<br />
Loschwitz 1916<br />
Die große Enttäuschung.<br />
168. Oskar zWIntscher<br />
1870 Leipzig – Dresden-Loschwitz 1916<br />
Der Angler. Humoristische Szene.<br />
Feder in Schwarz und Aquarell, 1907, mit schwarzer Feder<br />
umrandet, auf cremefarbenem Velin, unten signiert und datiert<br />
„OZwintscher 1907“. Darstellungsgröße 15,9:11,3 cm, Blattgröße<br />
19,4:14,5 cm. – Mit leichten Gebrauchsspuren.<br />
Illustrationsentwurf.<br />
Provenienz: A. Winterberg, Heidelberg, Auktion 78, 9.05.2009,<br />
Nr. 695; Privatbesitz.<br />
Literatur: K. Flemig, Karikaturen-Lexikon. K.G. Saur, München,<br />
New Providence, London, Paris 1993, S. 325.<br />
Feder in Schwarz,<br />
mit Tuschlinie umrandet, auf cremefarbenem festem Velin,<br />
links oben signiert „OZwintscher“, verso Stempel Meggendorfer<br />
Blätter. 32,5:25,8 cm. – Oben zwei Braunflecken.<br />
Reproduziert in: Meggendorfer Blätter, Nr. 8671.<br />
Provenienz: Vorzeichnungen für Jugend – Simplicissimus –<br />
Meggendorfer Blätter u.a. illustr. Zeitschriften aus den Jahren<br />
1886 bis 1930. Kat. 70, Joseph Fach, Frankfurt a.M. 1997, Nr.<br />
502; Privatbesitz.<br />
Literatur: K. Flemig, Karikaturen-Lexikon. K.G. Saur, München,<br />
New Providence, London, Paris 1993, S. 325; R. Günther,<br />
Oskar Zwintscher 1870-1916. Freital, Städt. Sammlungen<br />
1998/99, Ss. 51-55 (zu den Meggendorfer Blättern).<br />
„Oskar Zwintscher stieß drei Jahre (1895) nach dem Umzug des<br />
Verlagsbüros zu den ‚Meggendorfer Blättern’ und wurde mit<br />
über 450 Illustrationen einer der produktivsten, erfolgreichsten<br />
und beliebtesten Zeichner der Zeitschrift.“ (Op. cit. S. 52).<br />
115
KünstlerverzeICHnis<br />
Anonym 1, 2<br />
Appun, Karl Ferdinand 3<br />
Balzer, Ferdinand 4<br />
Barabandy, E. 5<br />
Baur, Albert 6<br />
Beatrizet, Nicolas 7<br />
Berndt, Johann Christian 8<br />
Biju, Leon 9<br />
Bisschop, Jan de 10<br />
Bonstetten, M. von 11<br />
Butti, F. 12<br />
Cruikshank, Georg 13<br />
Debucourt, Philibert Louis 14<br />
Denon, Dominique Vivant 15, 16<br />
Deutsch, 17. - 18. Jh. 17, 18<br />
Deutscher Klassizist um 1800 19<br />
Deutsch, 19. Jh. 20 - 27<br />
Dielmann, Jacob Fürchtegott 28 - 30<br />
Dilettant 31<br />
Eimmart, Georg Christoph d.J. 32<br />
Eissenhardt, Johannes Kaspar 33 - 36<br />
Engel, Peter 37<br />
Engert, Ernst Moritz 38, 39<br />
Englisch, 19. Jh. 40, 41<br />
Feldmann, G.L. 42<br />
Fellner, Ferdinand August 43<br />
Fischer-Köystrand, Carl 44, 45<br />
Flüggen, Josef 46<br />
Forest, Eugène Hippolyte 47<br />
Frankfurter Künstler 1851 48<br />
Französisch, 17. - 18. Jh. 49, 50<br />
Französisch, 19. Jh. 51, 52<br />
Gavarni, Paul 53<br />
Gehrts, Carl 54<br />
Geiger, Willi 55<br />
Gessner, Salomon 56<br />
Göz, Gottfried Bernhard 57<br />
Goez, Joseph Franz von 58<br />
Greiner, Otto 59<br />
Grimm, Ludwig Emil 60 - 64<br />
Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus, Adolf von 65<br />
Hasselberg, Herbert 66<br />
Hassmann, Karl Ludwig 67 - 70<br />
Hegi, Franz 71 - 73<br />
Hendschel, Albert Louis 74 - 77<br />
Hess, Eugen 78<br />
Hesse, Ernst 79<br />
Hoerschelmann, Rolf E. von 80<br />
Hofmann, Otto 81<br />
Hollar, Wenzel 82<br />
Ille, Eduard Valentin Joseph Karl 83<br />
Isabey, Eugène 84<br />
Junge, Friedrich August 85<br />
Kaulbach, Hermann 86<br />
Keutzer, Federico 87<br />
Klassizist um 1810/20 88<br />
Kobell, Ferdinand 89 - 92<br />
Koch, Joseph Anton 93<br />
Kolbe, Carl Wilhelm d.Ä. 94<br />
Larmessin, Nicolas I 95<br />
Lebedjeff, Wladimir Wassiljewitsch 96, 97<br />
Lingner, Otto Theodor Gustav 98<br />
Lumnitzer, Johann Georg 99<br />
Luyken, Jan und Caspar 100, <strong>101</strong><br />
116
Manskirch, Franz Joseph 102, 103<br />
Matthiä, Wilhelm 104<br />
Meyer, Hans 105<br />
Monten, Dietrich 106<br />
Müller, Richard 107<br />
Müller, Wilhelm 108<br />
Nagel, Bill (Wilhelm Heinrich) 109<br />
Neapel um 1850 110<br />
Norwid, Cyprian Kamil 111<br />
Nürnberger Künstler 112<br />
Oberländer, Adolf 113 - 115<br />
Oesterreich, Matthias 116<br />
Olivier, Woldemar Friedrich 117<br />
Opiz, Georg Emanuel 118<br />
Palou, Frank 119<br />
Pathé, Moritz d.J. 120<br />
Pero, Joseph Wilhelm 121<br />
Podesta, Giovanni Andrea 122<br />
Prytz, Torolf 123<br />
Radl, Anton 124<br />
Reinermann, Friedrich Christian 125<br />
Retzsch, Moritz 126<br />
Rheinfelder-Anspach, Friedrich G. 127<br />
Rhomberg, Josef Anton 128<br />
Riou, Éduard 129<br />
Roli, Giuseppe 130<br />
Roos, Cecilia F. de 131<br />
Rottmann, Friedrich 132<br />
Rugendas, Georg Philipp d.Ä. 133<br />
Sandoz, Auguste 134<br />
Schadow, Johann Gottfried 135<br />
Schäfer, Maximilian 136<br />
Schellenberg, Johann Ulrich oder Johann Rudolf 137<br />
Schinkel, Karl Friedrich 138<br />
Schlitt, Heinrich 139<br />
Schmidt-Uphoff, Hans-Erich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />
Schmitt, Stephan Wilhelm Josef 141<br />
Schnitzer, Lukas 142<br />
Scholl, Johann Baptist 143<br />
Scholz, Wilhelm 144<br />
Schrom, Sidnonius von 145<br />
Schwanthaler, Ludwig von 146<br />
Schweizer Lithograph um 1830 147<br />
Schwind, Moritz von 148<br />
Seitz, Franz von 149<br />
Skell, Ludwig 150<br />
Somm, Henry 151<br />
Staeger, Ferdinand 152<br />
Süddeutsch, Ende 17. Jh. 153<br />
Taillens, Jean 154<br />
Traxler, Hans Johann Georg 155<br />
Tricart, Édouard Félix Joseph 156, 157<br />
Trube, J. 158<br />
Unbekannter Radierer, 19. Jh. 159<br />
Urlaub, Georg Karl 160<br />
Voltz, Johann Friedrich 161<br />
Voysard, Etienne Claude 162<br />
Vrieslander, John Jack 163<br />
Wachsmuth, Jeremias 164<br />
Weigand, Konrad 165<br />
Wessinger, Robert 166<br />
Wizani, Carl August 167<br />
Zwintscher, Oskar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168, 169<br />
themenverzeICHnis siehe seite 2<br />
117
Verkaufsbedingungen<br />
Sämtliche in diesem <strong>Katalog</strong> angezeigte Werke sind verkäuflich,<br />
soweit sie nicht während der Drucklegung des<br />
<strong>Katalog</strong>es verkauft wurden.<br />
Bis zur Annahme durch den Empfänger ist das Angebot<br />
unverbindlich. Festbestellungen haben in der Abwicklung<br />
Vorrang vor Ansichtsbestellungen.<br />
Wenn nichts anderes ausdrücklich vereinbart wurde, sind<br />
Liefertermine grundsätzlich unverbindlich.<br />
Der Versand erfolgt auf Kosten und Gefahr des Bestellers,<br />
soweit dieser nicht Verbraucher im Sinne des § 474 BGB ist.<br />
Die Kosten einer Transportversicherung trägt der Käufer.<br />
Der Kaufpreis ist fällig bei Lieferung, er enthält 7% Mehrwertsteuer.<br />
Zahlungen aus dem Ausland werden durch<br />
Banküberweisung spesenfrei erbeten.<br />
Der Käufer kommt auch ohne Mahnung in Zahlungsverzug,<br />
wenn er den Kaufpreis nicht spätestens 4 Wochen nach<br />
Lieferung entrichtet.<br />
Das Eigentum an der (den) erworbenen Sache(n) geht erst<br />
mit vollständiger Zahlung des Kaufpreises an den Käufer<br />
über.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand im kaufmännischen Verkehr<br />
ist Frankfurt am Main.<br />
Die Beschreibung aller angezeigten Zeichnungen und<br />
Graphiken erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Ihr<br />
Zustand ist gut bis tadellos, wenn nicht besondere Mängel<br />
angegeben sind. Die Maßangaben beziehen sich auf die<br />
Plattengröße bei Druckgraphiken und bei den Zeichnungen<br />
auf die Bild- oder Blattgröße oder die Darstellungs- und<br />
Blattgröße wie angegeben. Die Höhe steht vor der Breite.<br />
Der <strong>Katalog</strong> verliert seine Gültigkeit am 31.12.2012.<br />
Ihre Bestellungen rICHTen<br />
Sie BITTe an:<br />
Galerie Joseph Fach GmbH<br />
Am Weingarten 7<br />
60487 Frankfurt am Main<br />
Telefon (069) 28 77 61<br />
Fax (069) 28 58 44<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di. - Fr. 14 - 18 Uhr, Sa. 11 - 14 Uhr<br />
info@<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />
www.<strong>galerie</strong>-<strong>fach</strong>.de<br />
Bankkonten:<br />
Frankfurter sPArkasse<br />
Konto-Nr. 20 66 15 (BLZ 500 502 01)<br />
IBAN: DE 83 5005 0201 0000 2066 15,<br />
BIC: HELADEF1822<br />
Postbank Frankfurt AM Main<br />
Konto-Nr. 115 607-603 (BLZ 500 100 60)<br />
IBAN: DE 48 5001 0060 0115 6076 03,<br />
BIC: PBNKDEFF<br />
118
notizen<br />
119
120<br />
notizen