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SchlossMagazin Bayerisch-Schwaben Mai 2018

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| Kunst, die sich nützlich macht | leben + design | 57<br />

Serie: Das Who is Who des Gebrauchsdesigns<br />

Wilhelm Wagenfeld<br />

Fotos Wikimedia, Hersteller<br />

Am 15. April dieses Jahres wäre Wilhelm Wagenfeld 118 Jahre alt geworden.<br />

Der Bauhaus-Schüler zählt zu den bekanntesten Pionieren des Industriedesigns.<br />

Einige seiner Entwürfe werden als Design-Klassiker bis in<br />

die Gegenwart produziert, beispielsweise die 1924 gemeinsam mit Carl Jacob<br />

Jucker konzipierte Bauhaus-Leuchte, heute auch Wagenfeldlampe genannt. Sie<br />

ist einer seiner ersten Entwürfe und gleichzeitig der bekannteste: eine schlichte<br />

halbkugelförmige Opalglas-Glocke, der<br />

Schaft aus vernickeltem Stahl bzw. aus<br />

Glas. Bauhaus- und Designliebhaber<br />

kaufen die Lampe noch heute als Re-<br />

Edition bei der Firma Tecnolumen.<br />

Der gebürtige Bremer Wilhelm Wagenfeld<br />

absolvierte eine Lehre zum Industriezeichner<br />

und nahm bald Kontakt zu<br />

verschiedenen Kunst-Akademien und<br />

Werkstätten auf. In Weimar machte er<br />

eine Ausbildung zum Silberschmied und<br />

Ziseleur. 1926 trat er als Assistent in die<br />

Metallwerkstatt der neu gegründeten<br />

Bauhochschule Weimar ein, 1928 übernahm er ihre Leitung. Nach 1930 wurde er<br />

freier Mitarbeiter beim Jenaer Glaswerk Schott & Gen. In dieser Zeit entstanden<br />

so bekannte Entwürfe wie das Teeservice aus feuerfestem Glas. Darüber hinaus<br />

gestaltete Wagenfeld Klinken, Türbeschläge und Haushaltsgegenstände für verschiedene<br />

Firmen.<br />

1931 bis 1935 hatte er eine Professur an der Staatlichen Kunstschule in Berlin inne.<br />

Danach übernahm er die künstlerische Leitung der Vereinigten Lausitzer Glaswerke<br />

in Weißwasser/Oberlausitz. Wagenfeld legte großen Wert auf die Standardisierung<br />

seiner Entwürfe für die Massenproduktion. Nach der Rückkehr aus der<br />

Kriegsgefangenschaft hatte er drei Jahre lang eine Professur an der Hochschule<br />

für Bildende Künste Berlin inne, bevor er nach Stuttgart zog und dort 1954 die<br />

Werkstatt Wagenfeld gründete, die er bis 1978 betrieb. Seine Auftraggeber waren<br />

namhafte Hersteller von Gebrauchsgütern wie beispielsweise die Firmen WMF,<br />

Braun oder Rosenthal. 1990 starb Wilhelm Wagenfeld in Stuttgart.<br />

Wagenfelds Design zeichnet sich durch Zeitlosigkeit und hohe Funktionalität aus.<br />

Deshalb gelten seine Werke als Design-Klassiker und werden noch heute produziert.<br />

Zahlreiche Objekte befinden sich in den Sammlungen namhafter Museen und<br />

Privatpersonen, beispielsweise im Museum für angewandte Kunst in Leipzig. Der<br />

Nachlass wird durch die 1993 gegründete Wilhelm Wagenfeld Stiftung im Wilhelm-<br />

Wagenfeld-Haus in seiner Geburtsstadt Bremen bewahrt und ausgestellt. #<br />

Quelle wikipedia et al.

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