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SchlossMagazin Augsburg+Umgebung Mai 2023

Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung. Schönes Leben in der Region!

Schloss Magazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung.
Schönes Leben in der Region!

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05<br />

23<br />

Das Lifestyle-Magazin<br />

für Augsburg und Umgebung<br />

Preis: unbezahlbar<br />

www.schlossmagazin.com<br />

Schönes Leben in der Region<br />

Colour-Queens<br />

Leckere Erdbeeren.<br />

Verlockende<br />

Lacke.<br />

Super Events<br />

Region, Kunst + Kultur<br />

Ha(a)rmonien<br />

Beauty + Fashion<br />

Balkon-Oasen<br />

Natur + Garten


Foto: Sebastian Mayr<br />

Historisches Altstadtfest<br />

www.friedberger-zeit.de<br />

7. – 16. Juli <strong>2023</strong>


Editorial | 3<br />

Menschenskinder!<br />

Den Menschen und besonders die Kinder<br />

stellte die Hausfrau und Mutter Käthe Kruse<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt<br />

ihres Lebens und später ihres Schaffens.<br />

Ursprünglich wollte sie ihren Kindern<br />

Puppen zum Liebhaben und Knuddeln schenken<br />

und nähte sie schließlich selbst von<br />

Hand, da es zu der damaligen Zeit keine<br />

weichen und warmen Puppen zu kaufen gab.<br />

Ihre Idee sollte den Grundstein für die heutige<br />

Käthe Kruse GmbH legen, in der immer noch Puppen und Zubehör<br />

weitgehend in Handarbeit hergestellt werden. Viele Käthe Kruse Puppen<br />

sind begehrte Sammlerstücke. In der Produktionsstadt Donauwörth<br />

wurde vor 30 Jahren das Käthe-Kruse-Puppen-Museum gegründet, das<br />

heuer sein Jubiläum mit der Sonderausstellung „Puppenmode & Modepuppen“<br />

feiert.<br />

Auch andere Puppen feiern in diesem Jahr ein Jubiläum und zwar die<br />

Marionetten der Augsburger Puppenkiste. Vor 75 Jahren wurde sie gegründet.<br />

Fast jeder kennt die „Stars an Fäden“, angefangen beim Kasperl<br />

über Kater Mikesch, die Blechbüchsenarmee und das Urmel bis zu Darstellungen<br />

prominenter Persönlichkeiten aus Sage und realer Welt. Menschenskinder,<br />

was für ein Aufmarsch an wahren Berühmtheiten! Auch<br />

im Puppentheatermuseum „die Kiste“ gibt es eine Jubiläumsausstellung<br />

zu sehen.<br />

Noch länger ist es her, dass eine adelige Dame die Menschen in Europa begeisterte:<br />

Elisabeth, zweite Tochter des Herzogs Maximilian in Bayern, die<br />

spätere Kaiserin von Österreich und Ungarn. Ihr Vater besaß in der Nähe von<br />

Aichach ein Jagdschloss, in dem „Sisi“ in ihrer Jugend viel Zeit verbracht haben<br />

soll. Das Wasserschlösschen beherbergt jetzt eine Sisi-Dauerausstellung<br />

und jährlich wechselnde Sonderausstellungen, die detaillierte Einblicke in<br />

das spannende Leben der Protagonistin geben. Menschenskinder – sogar zu<br />

Filmruhm hat sie es gebracht, die Sisi!<br />

Ganz im Hier und Heute lebt dagegen der „Herr der Schleusen“ Sebastian<br />

Jurka, der als Werksmeister am Augsburger Hochablass zuständig fürs Wassermanagement<br />

der UNESCO-Welterbestadt ist. Sein Beruf hat Tradition,<br />

doch sind auch heute die Anforderungen hoch und die Verantwortung, die<br />

er trägt, darf nicht unterschätzt werden. Für diesen Beruf ist die Liebe zum<br />

Wasser Voraussetzung – und die hat Sebastian Jurka ganz gewiss.<br />

In der <strong>Mai</strong>ausgabe des <strong>SchlossMagazin</strong>s dürfen Sie sich neben den Storys<br />

über „Menschenskinder“ aber natürlich auch auf andere interessante<br />

Themen freuen, auf leckere Rezepte mit Erbeeren und Rhabarber zum<br />

Beispiel, auf das neue Programm im Staatstheater Augsburg oder Tipps<br />

für Garten und Balkon.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />

persönliche<br />

Beratung<br />

Peter Dallmaier & Heinz Dallmaier<br />

Geschäftsführer<br />

www.kueche-wohnkultur.de<br />

Dallmaier GmbH<br />

Ihre<br />

Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />

Chefredaktion


4 | Inhalt<br />

Inhalt<br />

Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />

auch auf der Website<br />

www.schlossmagazin.com<br />

Titelfoto<br />

Adobe Stock<br />

Region<br />

6 Kurz gefasst<br />

Meldungen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft<br />

12<br />

12 Der Herr der Schleusen<br />

Sebastian Jurka, Werksmeister am Augsburger Hochablass<br />

14 Puppenmode & Modepuppen<br />

Neue Sonderausstellung zum 30. Geburtstag<br />

des Käthe-Kruse-Puppen-Museums Donauwörth<br />

16 Elisabeth – ein Leben in Gold und Silber<br />

Neue Sonderausstellung im Aichacher Sisi-Schloss<br />

18 Stadtsparkasse stellt Urwaldkuppel auf<br />

Leuchtturm-Aktion zum Thema Nachhaltigkeit<br />

Bild des Monats<br />

20 Ein Baum wächst hinein ♦ Foto Sinziana Velicescu<br />

Lukullisches<br />

22 Best Buddies ♦ Erdbeeren und Rhabarber + Rezepte<br />

22<br />

27 Kolumne: Grüner wird’s nimmer ♦ Klimafreundlich kochen<br />

28 Draußen schmausen ♦ Ganz persönliche Biergartentipps<br />

Beauty + Fashion<br />

30 Verlockende Lacke<br />

Die aktuellen Trendfarben für die Nägel<br />

32 Alles in Ha(a)rmonie<br />

Rund um unseren natürlichen Kopfschmuck<br />

Gesundheit + Wellness<br />

36 Haarausfall! ♦ Wenn die Schilddrüse zur Kopfsache wird<br />

37 Haare für eine bessere Welt ♦ Wasser-Filterschläuche aus Haaren<br />

30<br />

Kunst + Kultur<br />

38 Best of Barock<br />

Ausstellung „Barocke Bildwelten“ im Schaezlerpalais


Inhalt | 5<br />

Konzerte <strong>2023</strong><br />

Musik im<br />

Pfaffenwinkel<br />

44<br />

40 Das kostbare Nass – Wasser im Garten<br />

20. Fürstenfelder Gartentage<br />

41 30 Jahre Malura Museum, Oberdießen<br />

70. Sonderausstellung<br />

42 Kunsthalle UG<br />

Kunst für alle – den öffentlichen Raum gestalten<br />

44 Zwischen-Menschen<br />

Die Spielzeit <strong>2023</strong>/24 am Staatstheater Augsburg<br />

45 Abenteuer auf der Freilichtbühne<br />

Musical „3 Musketiere“ am Roten Tor<br />

Sport + Spaß<br />

48 Aktiv unterwegs<br />

Regionale Tagestouren per Rad oder zu Fuß<br />

Motor + Technik<br />

50 Neues Drumherum<br />

Praktisches und Nützliches fürs Fahrrad<br />

52 Die Zukunft auf zwei Rädern<br />

Fortschritte in punkto Digitalisierung und Gewicht<br />

54 Katze aus China ♦ Das Ora Funky Cat E-Car<br />

Natur + Garten<br />

56 Balkon-Oasen ♦ Das Zimmer an der frischen Luft<br />

60 Mit Spork, Shark und Know-how<br />

Werkzeug und Wissen für die Gartenarbeit<br />

62 Wenn die Kalte Sophie geht…<br />

… können Dahlien und Kalanchoën ins Freie<br />

Architektur + Bauen<br />

64 Smarte und nachhaltige Häuser<br />

Die prägenden Bautrends des Jahres<br />

66 Vorschau + Impressum<br />

56<br />

I<br />

So., 18. 06. 19 Uhr, Wieskirche<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Sinfonie B - Dur KV 319<br />

Leopold Mozart<br />

Missa Solemnis<br />

II So., 30. 07. 19 Uhr, Wieskirche<br />

Florian Geis<br />

Uraufführung<br />

„Lyrische Skizzen –<br />

Gedanken zum Wieslied“<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Violinkonzert e - Moll, Op. 64<br />

Peter Iliitsch Tschaikowsky<br />

5. Sinfonie e - Moll<br />

III Sa., 30. 09. 16 Uhr,<br />

Bibliotheksaal Polling<br />

Mozarts „Don Giovanni“<br />

für Flöte, Streichtrio und Sprecher<br />

IV So., 22. 10. 16 30 Uhr<br />

Basilika Benediktbeuern<br />

Franz Schubert<br />

Sinfonie h - Moll „Unvollendete“<br />

Anton Bruckner<br />

Messe f - Moll<br />

V+VI Sa. + So.,<br />

09.+10. 12. 16 Uhr, Wieskirche<br />

Musik zum Advent:<br />

Festliche Adventsmusik<br />

zum 40-jährigen Jubiläum<br />

des UNESCO<br />

Weltkulturerbes Wieskirche<br />

Die Konzertreihe wird gefördert<br />

durch den Freistaat Bayern,<br />

den Bezirk Oberbayern und dem<br />

Landkreis Weilheim-Schongau<br />

Kartenvorverkauf:<br />

GAP-Ticket,<br />

Richard-Strauss-Platz 1,<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen,<br />

Tel.: 08821/7301995<br />

www.gap-ticket.de<br />

info@gap-ticket.de<br />

An jeder München Ticket<br />

Vorverkaufsstelle<br />

www.muenchenticket.de<br />

und bei Judith Huppertz,<br />

Kopierladen Copy´In<br />

Lindenplatz 11, 86956 Schongau,<br />

Tel. 08861/9309098,<br />

s.copycenter@live.de<br />

Veranstalter:<br />

Musik im Pfaffenwinkel<br />

Förderverein e.V.<br />

www.musikimpfaffenwinkel.de


6 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

75 Jahre Augsburger Puppenkiste<br />

Fünfundzwanzig „Stars an Fäden“ ergänzen zum<br />

Jubiläum der berühmten Puppenkiste im Rahmen<br />

eines Kooperationsprojekts die Exponate in acht Museen<br />

in der Stadt. Sie wurden passend zu den Themen<br />

der jeweiligen Ausstellungen gewählt. Brechthaus:<br />

Bertolt Brecht und Mackie Messer aus der Dreigroschenoper;<br />

Fugger und Welser Erlebnismuseum:<br />

Jakob Fugger; Grafisches Kabinett: Seeräuber-Jenny<br />

aus der Dreigroschenoper; H2 – Zentrum für Gegenwartskunst:<br />

Kammerzofe und Diener aus Kabarett;<br />

Leopold-Mozart-Haus: Rokoko-Menuett-Tänzer aus<br />

Kabarett; Römerlager im Zeughaus: Josef und zwei<br />

Zimmermänner, Zenturio und Legionäre aus der<br />

Weihnachtsgeschichte von 2014; Schaezlerpalais: Engele<br />

und Teufele; Schwäbisches Handwerkermuseum:<br />

Celia Peachum aus der Dreigroschenoper, ein Bäcker<br />

und andere Handwerker-Figuren. Laufzeit bis 29. Oktober.<br />

Im Puppentheatermuseum „die kiste“ ist die<br />

Jubiläumsausstellung „Ein Hoch auf…“ bis 5. November<br />

zu besuchen.<br />

Informationen<br />

www.kmaugsburg.de/puppenkiste75<br />

www.dieKiste.net<br />

Im Bild Jakob Fugger als Marionette<br />

Foto Martin Augsburger/Regio Augsburg Tourismus<br />

Museum KulturLand Ries<br />

in <strong>Mai</strong>hingen<br />

Die zweite Sonderausstellung der Saison „Schwaben!<br />

Unterwegs im Bezirk“ eröffnet am 21. <strong>Mai</strong>, dem internationalen<br />

Museumstag. Anlässlich des 70-jährigen<br />

Bestehens des Bezirk Schwaben beschäftigt sich die<br />

Ausstellung mit der Region und ihren verschiedenen<br />

Dimensionen. Neben dem Blick auf Geschichte und<br />

Entwicklung stellt der Bezirk mit zahlreichen Mitmachstationen<br />

seine Einrichtungen vor und bietet den<br />

Besucher:innen vor Ort und digital zahlreiche Möglichkeiten,<br />

sich aktiv an der Ausstellung zu beteiligen.<br />

Die Fotoausstellung „Schwaben gestern – heute – morgen<br />

ist noch bis zum 4. Februar 2024 zu besichtigen.<br />

Informationen www.mklr.bezirk-schwaben.de<br />

Im Bild Hammerschmiede Naichen ♦ Foto Roland Seichter<br />

Sensemble: The Fear of 13<br />

Bis zum 27. <strong>Mai</strong> zeigt das sensemble Theater in Augsburg<br />

auf der Studiobühne „The Fear of 13“ nach dem<br />

Bestseller von Nick Yarris, ein packendes Plädoyer<br />

gegen die Todesstrafe. Das Stück erzählt die Geschichte<br />

des vermeintlichen Verbreches Nick Yarris.<br />

Nach vielen gescheiterten Berufungsverfahren bittet<br />

er um seine Hinrichtung …<br />

Informationen und Tickets www.sensemble.de


Region aktuell | 7<br />

Friedberg: Events und Festivals<br />

Im <strong>Mai</strong> und Juni geht in Friedberg die Post ab. Am<br />

Sonntag vor Pfingsten, den 21. <strong>Mai</strong>, findet in der Innenstadt<br />

entlang der Ludwigstraße der traditionsreiche<br />

Pfingstmarkt statt. Ab 12:00 Uhr haben dann auch<br />

die Geschäfte geöffnet. Im Wittelsbacher Schloss<br />

geben am 26. <strong>Mai</strong> Alexander Glöggler und Philipp<br />

Jungk ihre „Beat Rhapsody“ zum Besten. Die beiden<br />

preisgekrönten Künstler zaubern aus einer Bühne<br />

voll mit Trommeln, Mülltonnen, Glockenspiel, Marimba<br />

und Töpfen ein musikalisches Gesamtkunstwerk,<br />

das Jung und Alt immer wieder staunen lässt.<br />

Der 17. und 18. Juni steht ganz im Zeichen des traditionellen<br />

Sonnwend-Töpfermarkts im Stadtgarten.<br />

Am 21. Juni spielen Solisten und Bands in der ganzen<br />

Stadt anlässlich der „Fête de la Musique“. Vom 23. bis<br />

25. Juni steigt das alljährliche Open Air im Schosshof.<br />

Freitagabend ist Partynacht mit der Band Saxndi; am<br />

Samstag nimmt die Gruppe „Das Wunder“ das Publikum<br />

mit auf eine musikalische Zeitreise durch 40 Jahre<br />

deutsche Rock- und Popgeschichte. Das italienische<br />

Konzert am Sonntagabend ist bereits ausverkauft.<br />

leitheimer<br />

leitheimer schloss<br />

konzerte schloss<br />

konzerte<br />

24.06. – 16.07.<strong>2023</strong> und<br />

14.10. – 15.10.<strong>2023</strong><br />

Informationen und Programm anfordern:<br />

Telefon 09097 / 4983060<br />

info@leitheimerschlosskonzerte.de<br />

www.leitheimerschlosskonzerte.de<br />

Informationen www.friedberg.de<br />

www.wittelsbacher-schloss-friedberg.de<br />

Im Bild Die Partyband Saxndi ♦ Foto Presse<br />

20. fürstenfelder<br />

gartentage<br />

Gersthofen: Musikalischer<br />

Wochenmarkt<br />

Der musikalische Wochenmarkt findet jeden 1. und<br />

3. Samstag im Monat zwischen 9:30 und 11:30 Uhr<br />

auf dem Rathausplatz parallel zum Gersthofer Wochenmarkt<br />

statt – bis in den Oktober hinein. Darbietungen<br />

von Musikvereinen, lokalen Musiker:innen<br />

und andere Aktionen laden zum Verweilen ein.<br />

Informationen www.gersthofen.de/muma<br />

26.-29. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />

Kloster Fürstenfeld - Fürstenfeldbruck<br />

Neue Ideen für den Garten und das stilvolle<br />

Wohnen mit über 250 ausgesuchten Ausstellern<br />

fuerstenfelder-gartentage.de<br />

thema:<br />

kostbares nass<br />

wasser<br />

im<br />

garten<br />

Veranstalter: Landschaftsarchitekturbüro Lohde, 82256 Fürstenfeldbruck<br />

Tel. 08141/530103, info@lohde-landschaft.de, www.lohde-landschaft.de


8 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

Dießen: Töpfermarkt<br />

„Keramik am See“<br />

Das Festival der europäischen Keramikkunst wird<br />

heuer wieder traditionell an Christi Himmelfahrt,<br />

vom 18. bis 21. <strong>Mai</strong>, in den Dießener Seeanlagen direkt<br />

am Ammersee veranstaltet. Die Ausstellung zum<br />

Dießener Keramikpreis <strong>2023</strong>, gestiftet von der Firma<br />

Rohde, findet wieder im Traidtcasten neben dem<br />

Marienmünster statt. Ebenfalls auf dem Programm<br />

stehen der traditionelle Keramikweg sowie die Ausstellungen<br />

in der Keramikwerkstatt Lösche und im<br />

Taubenturm.<br />

Informationen www.diessener-toepfermarkt.de<br />

Foto Hellmuth Vetter<br />

Wemding: Fuchsienmarkt<br />

Am 20. und 21. <strong>Mai</strong> verwandelt Deutschlands einziger<br />

Fuchsien- und Kräutermarkt Wemdings Altstadt in<br />

einen blühenden Garten. Mit diesem traditionellen<br />

Markt ehrt Wemding Leonhart Fuchs, den Medizinprofessor<br />

und Botaniker, der im 16. Jh. in Wemding<br />

geboren wurde. Unter dem Fenster seines<br />

Geburtshauses entsteht ein großes farbenprächtiges<br />

Blumenmeer. Und die fünf Meter hohe Fuchsienpyramide<br />

direkt vor der Stadtpfarrkirche – ja die gibt es<br />

nur in Wemding.<br />

Informationen www.fuchsienmarkt.de<br />

Foto Stadt Wemding<br />

CITY-INITIATIVE-DONAUWÖRTH e.V.<br />

Gemeinsamkeit macht stark !<br />

Kinderund<br />

Jugendtag<br />

Samstag, 20. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />

10:00 bis 15:30 Uhr<br />

Ab 10 Uhr gehören die gesperrte<br />

Reichsstraße, das Ried und der<br />

WOHA Parkplatz den Kindern,<br />

die Spaß am Malen, Basteln,<br />

Tollen, Toben, Hüpfen, Fahrradfahren<br />

und vielem mehr haben.<br />

Gesundheitsund<br />

Bewegungstage<br />

Am 24. und 25. Juni<br />

finden die Gesundheitsund<br />

Bewegungstage im<br />

Eventgarten in der Promenade<br />

statt. Workshops, Vorträge und<br />

Infostände stehen an diesem<br />

Wochenende im Mittelpunkt<br />

des Geschehens.<br />

www.cid-donauwoerth.de


Region aktuell | 9<br />

Gerschthofen Card gestartet<br />

Um die lokale Wirtschaft zu fördern und zu stärken,<br />

hat die Stadt Gersthofen mit der „Gerschthofen<br />

Card“ ein attraktives Gutschein- und Bezahlsystem<br />

eingeführt. Die „Gerschthofen Card“ ist ein komfortables<br />

Zahlungsmittel, mit dem in der Stadt Gersthofen<br />

an den teilnehmenden Akzeptanzstellen einfach<br />

per QR-Code bargeldlos bezahlt werden kann.<br />

Das Guthaben kann vor Ort bei den Aufladestellen<br />

im Stadtgebiet oder über www.gerschthofen-card.de<br />

aufgeladen werden. Daneben gibt es die Gutscheinkarte<br />

im Scheckkartenformat oder zum Ausdrucken.<br />

Informationen www.gerschthofen-card.de<br />

Im Bild Beim Start dabei sind (v.l.n.r.) Martin Schaner (Parfümerie<br />

und Kosmetik Kirner) Michael Wörle (Erster Bürgermeister),<br />

Kerstin Thie (Weinladen Lemberger) und Simone<br />

Jansen (Wirtschaftsförderung & Innenstadtmanagement Stadt<br />

Gersthofen)<br />

Foto Stadt Gersthofen<br />

Sportmap ist online<br />

Basketball, Thai Chi, Yoga, Bolzplätze, Football oder<br />

Tischtennis? Was ist in Augsburg an Sportarten geboten<br />

und wo eigentlich? Die neue Sportmap der Stadt<br />

Augsburg übermittelt allen interessierten Bürger:innen<br />

künftig online schnell und einfach einen Überblick<br />

über die lokalen Sportangebote und wo sie zu finden<br />

sind. In der Karte sind Sportvereine und städtische<br />

Sportstätten gelistet. Neben klassischen Vereinsangeboten<br />

wird die Sportmap außerdem angebotene Kurse<br />

sowie kostenlose Sportmöglichkeiten anzeigen. Das<br />

Angebot soll stetig weiter ausgebaut werden. Vereine<br />

haben daher jederzeit die Möglichkeit, sich über ein<br />

Onlineformular in die Sportmap aufnehmen zu lassen.<br />

Informationen www.augsburg.de/sportmap<br />

Puppenmode &<br />

Modepuppen<br />

Sonderausstellung<br />

vom 4. <strong>Mai</strong> bis<br />

24. September <strong>2023</strong><br />

Käthe-Kruse-<br />

Puppen-Museum<br />

Di. bis So. 11:00 bis 18:00 Uhr<br />

Käthe-Kruse-<br />

Puppen-Museum<br />

86609 Donauwörth<br />

Pfl egstr. 21 a<br />

Tel. 0906 789-170<br />

museen@donauwoerth.de<br />

www.donauwoerth.de<br />

donauwörth<br />

Foto: K. Göbner


10 | Region aktuell | Kurz gefasst<br />

Höchstädt: Konzert<br />

„Sinnliche<br />

Klangwelten“<br />

Am 20. <strong>Mai</strong> präsentieren der Pianist<br />

Benjamin Moser und der Geiger<br />

Andrej Bielow auf Weltklasseniveau<br />

Werke von Claude Debussy,<br />

Maurice Ravel, César Franck und<br />

Sergej Prokofjew im Schloss<br />

Höchstädt.<br />

Informationen und Tickets<br />

www.hoechstaedt.bezirk-schwaben.de<br />

Im Bild Benjamin Moser<br />

Foto Presse<br />

Europastädte Augsburg und Donauwörth<br />

In Augsburg finden im Rahmen der Europawochen noch bis zum 31. <strong>Mai</strong><br />

zahlreiche Veranstaltungen statt, die den Besucher:innen einzigartige<br />

Einblicke, kontroverse Diskussionen und beeindruckende Erlebnisse im<br />

Kontext von Europa ermöglichen. Das gesamte Programm ist online<br />

abruf bar.<br />

Auch Donauwörth ist seit 45 Jahren Europastadt. Dies spiegelt sich<br />

wider in unterschiedlichsten Bereichen – von der Städtepartnerschaft<br />

mit Perchtoldsdorf über zahlreiche Veranstaltungen mit europäischer<br />

Färbung bis hin zu europäischen Verkehrsrouten, die mitten durch Donauwörth<br />

führen. Schüler:innen der FOS/BOS Donauwörth haben zum<br />

Thema Europa die neue interaktive Actionbound-Stadtrallye „Europa in<br />

Donauwörth entdecken“ entwickelt – eine digitale Schnitzeljagd für alle.<br />

Zu den einschlägigen Veranstaltungen zählen die europäische Genusswoche<br />

vom 20. bis 29. <strong>Mai</strong>, Infostände beim Reichsstraßenfest vom 19.<br />

bis 22. Juli, ein Präsentationsstand bei der Donauries-Ausstellung im<br />

Stauferpark vom 30. August bis 3. September und die Pilgertage mit<br />

Vorträgen zu den europäischen Kulturrouten der Via Romea Germanica<br />

und des Jakobus-Pilgerwegs vom 14. bis 16. September.<br />

Informationen www.augsburg.de/europawochen<br />

www.donauwoerth.de ♦ www.cid-donauwoeth.de<br />

https://de.actionbound.com/bound/europa-donauwoerth<br />

Foto Europabüro Augsburg<br />

KROKODIL<br />

EXPRESS<br />

Krokodil-Treffen im Bahnpark<br />

Samstag, 24. Juni & Sonntag, 25. Juni <strong>2023</strong><br />

10.00 – 16.00 Uhr<br />

Rundfahrten mit historischer<br />

Krokodil-Lokomotive rund um München<br />

mit Besuch im Bahnpark Augsburg<br />

Sonntag, 25. Juni <strong>2023</strong><br />

www.bahnpark-augsburg.eu


Region aktuell | 11<br />

Bahnpark wieder am Zug<br />

Der Bahnpark Augsburg hat wieder seine Tore geöffnet.<br />

Bis zum 29. Oktober ist das Schaugelände an<br />

der Firnhaberstraße im Stadtteil Hochfeld an allen<br />

Sonn- und Feiertagen jeweils zwischen 10:00 und<br />

16:00 Uhr für Besucher geöffnet. Große und kleine<br />

Eisenbahnfreunde kommen dort voll auf ihre Kosten:<br />

Im Ringlokschuppen warten legendäre Dampf-, Diesel-<br />

und Elektro-Lokomotiven aus vielen Ländern.<br />

Einige „Stars der Schiene“ öffnen ihre Führerstände<br />

zur Besichtigung. Zischend und schnaufend setzt<br />

sich eine stationäre Dampfmaschine aus dem Jahr<br />

1911 in Bewegung. Kinder fahren mit der Mini-Bahn<br />

durch das weitläufige Museumsgelände und staunen<br />

über die größte Modellbahnanlage der Region. Fotografen<br />

freuen sich über nostalgische Loks, die auf<br />

der Drehscheibe ins rechte Licht gerückt werden. Sehenswert<br />

sind auch die denkmalgeschützten Gebäude<br />

und technischen Anlagen aus der Zeit der Königlich<br />

Bayerischen Staatseisenbahnen: Die weitläufige<br />

Technik-Landschaft mit Lokschuppen, Gleisen, Drehscheibe,<br />

Bekohlungsanlage und Wasserkran ist eines<br />

der größten und spannendsten Industriedenkmäler<br />

Bayerns.<br />

Eine besondere Attraktion wird das große Krokodil-<br />

Treffen sein, das am Wochenende vom 24. und 25. Juni<br />

stattfindet. Dann kommen große und kleine „Krokodil-Lokomotiven“<br />

im Bahnpark zusammen. Unter anderem<br />

werden alte Elektro-Loks der Baureihe E 94<br />

aus Nördlingen, Stuttgart und Lienz in Osttirol erwartet.<br />

Ein historischer „Krokodil-Express“ unternimmt<br />

Rundfahrten zwischen Augsburg und München. Höhepunkt<br />

der Sommersaison sind die Museumszüge<br />

der Ammersee Dampfbahn, die an fünf aufeinander<br />

folgenden Sonntagen von Mitte Juli bis Mitte August<br />

zwischen dem Bahnpark Augsburg und Schondorf<br />

bzw. Utting am Ammersee verkehren.<br />

Informationen www.bahnpark-augsburg.eu<br />

Im Bild Krokodiltreffen<br />

Foto Bahnpark Augsburg<br />

MARKT<br />

SONNTAG<br />

in Friedberg<br />

PFINGSTMARKT<br />

21. MAI <strong>2023</strong><br />

MIT SONDERSCHAU<br />

BLAULICHT UND EHRENAMT<br />

Markt 10 bis 18<br />

Uhr,<br />

Geschäfte geöffnet<br />

von 12 bis 17 Uhr<br />

Eine Veranstaltung der Stadt Friedberg<br />

in Zusammenarbeit mit dem Aktiv-Ring Friedberg.<br />

Bewerbungen für den<br />

64. Kunstförderpreis<br />

Noch bis zum 31. <strong>Mai</strong> können sich Kreativschaffende<br />

für den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg bewerben.<br />

Dieser zeichnet bei seiner 64. Auflage junge Talente<br />

in den Sparten Architektur, Ballett, Bildende<br />

Kunst, Design, Literatur, Musik (Jazz) und Schauspiel<br />

aus. Die Preisträger:innen werden von Fachjurys ermittelt<br />

und im Herbst vom Kulturausschuss ernannt.<br />

Sie erhalten eine Urkunde und einen Geldbetrag. Das<br />

Gesamtpreisgeld beträgt 21.000.- Euro.<br />

Informationen www.augsburg.de/kunstfoerderpreis<br />

Im Bild Die Kunstförderpreisträger des Jahres 2022<br />

Foto Fabian Schreyer


12 | Region | Sebastian Jurka<br />

Der Herr der Schleusen<br />

Sebastian Jurka, Werksmeister am Augsburger Hochablass<br />

Sebastian Jurka liebt das Wasser. Ein Lächeln umspielt sein Gesicht, wenn<br />

er oben auf dem Hochablass steht, seiner Wirkungsstätte, unter sich die<br />

gewaltigen Wassermassen, faszinierend und gefährlich zugleich. Es ist laut<br />

hier oben. Und doch irgendwie beruhigend.<br />

Text + Fotos F. Trykowski<br />

Der Hochablass am Lech steht seit jeher für<br />

den Beginn der Augsburger Wasserkraftnutzung.<br />

An dieser Wehranlage aus den<br />

Jahren 1911/1912 wird das Wasser für die<br />

meisten Kanäle der Stadt abgezweigt. Und Sebastian<br />

Jurka ist ihr Werksmeister, der „Herr der Schleusen“.<br />

„Als Kind habe ich Äste in kleine Bäche geschmissen<br />

und einen Damm gebaut – wie man sieht, habe ich<br />

mich in der Größenordnung weiterentwickelt“, lacht<br />

Jurka. Momentan kommen hier 560 Kubikmeter jede<br />

Sekunde runter. Die müssen entsprechend gelenkt<br />

werden.<br />

Seit 2019 steht das Augsburger Wassermanagement-<br />

System mit seinen Trinkwasserwerken, Monumentalbrunnen,<br />

Wasserbauwerken, Kraftwerken, Wasserläufen<br />

und Kanälen auf der Liste des UNESCO-Welterbes.<br />

Durch seine kontinuierliche Nutzung und stetige Erweiterung<br />

prägte es die Wasserkunst der Renaissance<br />

und die technologischen Entwicklungen der Industriellen<br />

Revolution entscheidend mit. Es ist in seiner Art<br />

einzigartig.<br />

Und auch sonst glänzen die Stadt und ihr Landkreis<br />

mit zahlreichen Denkmälern der historischen Wasserwirtschaft.<br />

Fans von Brücken finden hier sogar mehr<br />

Exemplare als in Venedig. Tatsächlich gilt die Fuggerstadt<br />

als Pionier im Wasserbau, wurde die strikte<br />

Trennung zwischen Trink- und Brauchwasser hier bereits<br />

1545 eingeführt, lange bevor die Medizin belegen<br />

konnte, wie wichtig Hygiene für die Gesundheit<br />

ist. Sebastian kennt die Brücken alle persönlich und


Region | 13<br />

mit Namen. „Auch die Instandsetzung der Brücken fällt in meinen Zuständigkeitsbereich“,<br />

berichtet er euphorisch. „Zu meinen Lieblingsbrücken<br />

gehört die am Jakobertor, die mit dem kleinen Wasserrad – einfach<br />

ein herrlicher Anblick“, seufzt er und beim Blick in seine funkelnden Augen<br />

könnte man glatt meinen, er sei verliebt. In das Wasser und seine<br />

Ausläufer, die sich wie Adern durch die Stadt schlängeln und ihr Leben<br />

einhauchen. Tatsächlich war es auch die Liebe, die ihm zu seiner Berufung<br />

verholfen hatte, denn sein Schwiegervater war selbst Werksmeister<br />

am Hochablass. Und so wie man die Liebe hegen und pflegen muss, so<br />

macht sich auch Sebastian täglich mit viel Herzblut, Witz und der nötigen<br />

Ehrfurcht an seine vielfältigen Schleusenwärteraufgaben, um das Wasser<br />

und die Stadt sicher und sauber zu halten.<br />

Das Handy klingelt. Bei weitem nicht zum ersten Mal heute. „Alle paar Minuten<br />

wird mir der Wasserstand durchgegeben. Bei größeren Wassermengen<br />

läuft der Hochablass eigentlich von 30 bis 200 Kubikmetern automatisch.<br />

Da muss man nicht eingreifen. Aber für alles, was drüber geht, muss<br />

man separate Regelorgane aufmachen oder wieder schließen“, erklärt er.<br />

Dafür, dass der 39-Jährige letzte Nacht um drei Uhr wegen eines Stromausfalls<br />

am Werk aus dem Schlaf geklingelt wurde, wirkt er erstaunlich fit.<br />

„Nicht schon wieder“, ruft Sebastian plötzlich, „die Leute schmeißen wirklich<br />

jeden Kram ins Wasser“. Und tatsächlich: Just in diesem Moment<br />

taucht eine Mülltonne an der Wasseroberfläche auf. Was nun passiert,<br />

zählt ebenfalls zu den Aufgaben eines Werksmeisters: Sebastian sprintet<br />

zu seinem LKW mit Ladekran; ein paar Handgriffe später hat er die Tonne<br />

am Haken. Er nimmt es mit Humor. „Jeden Tag was anderes. Heute die<br />

Mülltonne, morgen muss wieder ein Biber gerettet werden. Langweilig<br />

wird’s jedenfalls nicht“, grinst der gebürtige Augsburger, der behauptet,<br />

den schönsten Job der Welt zu haben.<br />

Ist Sebastian Jurka gerade mal nicht am Arbeiten, so ist er – wie sollte es<br />

anders sein – am Wasser unterwegs. „Mit meiner Familie bin ich sehr viel<br />

draußen, im Wald und an Bächen, wo die Kinder barfuß umherhüpfen.<br />

Wenn wir draußen sind, hat es meistens was mit Wasser zu tun. Meine<br />

Kinder beschweren sich schon immer, wenn wir eine Radtour machen<br />

und an Flüssen und Brücken vorbeikommen, weil ich sie dann immer ausfrage“,<br />

lacht er. Besonders gerne ist er am Haunstettener Naturfreibad,<br />

einem natürlichen See, sowie in den Biergärten „Parkhäusle“ und „Kulperhütte“<br />

in Göggingen. Selbstverständlich beide mit Blick aufs Wasser.<br />

Schwingt er sich auf den Drahtesel, radelt er oft am Lochbach entlang.<br />

„Es gefällt mir, dass durch unsere Arbeit hier Rückzugorte und Laichplätze<br />

für Fische und Vögel entstanden sind“, erzählt er. „Mich macht es stolz,<br />

was die Stadt Augsburg und wir hier haben. Der Hochablass, die Stadtund<br />

Waldbäche, die so weit verzweigt sind… Wasser ist einfach super. Mir<br />

gefällt es – für mich gibt es kein schöneres Zuhause. Es ist der Ort, an<br />

dem ich mich wohlfühle. Und mir ist es ein persönliches Anliegen, dass<br />

die Heimat auch so erhalten bleibt, wie sie ist“, sagt er, und macht sich auf<br />

den Weg hoch zum Turm auf dem Hochablass. Oben angekommen, zieht<br />

der feine Wassernebel seine Bahnen um Ohren und Nase. Ein Gefühl der<br />

Freiheit. Jurkas Hand ruht sanft auf der Alarmglocke, nur für den Fall<br />

der Fälle. Bei Hochwasser kann er so die Menschen warnen, die unten auf<br />

den Kiesbänken sitzen. Sebastian Jurkas Schleusenwärter-Team sorgt mit<br />

dafür, dass es trotz tosender Wassermassen doch so friedlich ist. Eine besinnliche<br />

Stille in einer lärmenden Umgebung. Ein Gefühl der Sicherheit,<br />

mit der Gefahr stets im Blick.<br />

<br />

Sebastian Jurka an den Zahnrädern im<br />

Lechwehr am Hochablass<br />

Sehenswert: die Wasserfälle am Hochablass<br />

Auch in der Freizeit – möglichst immer<br />

am Wasser


14 | Region | Käthe-Kruse-Puppen-Museum<br />

Modepuppen, Andreas Voith, Hiltburghausen,<br />

um 1869; (u.) Selbstporträt<br />

Käthe Kruse<br />

Käthe-Kruse-<br />

Schaufensterfigur,<br />

„Friedebald", 1930er J. und<br />

Knabenfigur, Buste Girard,<br />

Paris, 19. Jh.<br />

Puppenmode<br />

& Modepuppen<br />

Neue Sonderausstellung zum 30. Geburtstag<br />

des Käthe-Kruse-Puppen-Museums Donauwörth<br />

Am 5. <strong>Mai</strong> 1993 war in den umfangreich sanierten Räumen des ehemaligen<br />

Kapuzinerklosters in Donauwörth das Käthe-Kruse-Puppen-Museum eröffnet<br />

worden. Im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres <strong>2023</strong> steht die Sonderausstellung<br />

„Puppenmode & Modepuppen“, die bis zum 24. September zu sehen ist.<br />

Fotos Käthe-Kruse-Puppen-Museum<br />

Die Sonderausstellung beleuchtet die Puppen<br />

und Schaufensterfiguren von Käthe<br />

Kruse im historischen Kontext der Spielzeugentwicklung<br />

und einiger anderer Puppenhersteller.<br />

Puppen sind aus der Modewelt schon seit<br />

Jahrhunderten nicht wegzudenken. Die Ausstellung<br />

zeigt auf, wie eng diese beiden Bereiche miteinander<br />

verwoben waren, wie sie sich gegenseitig beeinflusst<br />

haben und wie sich die Puppen mit der Mode im Laufe<br />

der Zeit veränderten.<br />

Im 16. und 17. Jahrhundert waren Puppen in der Regel<br />

nach der neusten Mode gekleidet. Sie kamen aus<br />

Modepuppen<br />

als Schneiderbüste<br />

Einfache Modepuppen waren bis ins 20. Jahrhundert<br />

aus Weiden geflochten. So nachgebildete Körper<br />

wurden in den Modeateliers auf die Maße der<br />

Kundinnen angepasst, dienten also als Schneiderbüste,<br />

oder wurden auch zur Präsentation von Kleidung<br />

verwendet.


Region | 15<br />

Däumlinchen „Nick", Käthe Kruse Puppen GmbH, 1975/76<br />

und Porzellankopfpuppe, Th. Recknagel, um 1900 ♦ Foto<br />

Stadt Donauwörth / K. Göbner<br />

Die Puppe als Spielzeug<br />

Käthe Kruse definierte ab 1910 mit ihrer Puppe I die<br />

Spielpuppe neu, indem sie sie als kindliches Wesen<br />

in entsprechend kindlicher Kleidung realisierte.<br />

Der Stil der Kleidung entsprach stets der jeweils<br />

zeitgemäßen Kinderkleidung, so dass eine Identifikationsebene<br />

zwischen Kind und Puppe entstand.<br />

Puppe I, „Sofie" und „Hermann", Käthe Kruse Werkstätten,<br />

1913–1926 ♦ Foto Stadt Donauwörth / K. Göbner<br />

Paris und wurden in Städte wie London verschickt,<br />

wo sie als Vorbild für den neuesten französischen<br />

Schick dienten. Im 19. Jahrhundert änderte sich ihr<br />

Zweck: Die Puppen wanderten in die Schaufenster<br />

und Geschäfte der Modeateliers. Sie wurden größer<br />

und repräsentativer, dienten aber vor allem der Werbung<br />

und nicht mehr unbedingt als Vorbild. Denn<br />

die Beispiele neuester Mode konnten mittlerweile<br />

in den immer beliebter werdenden Modejournalen<br />

deutlich leichter weiterverbreitet werden. 1928 begann<br />

auch die Manufaktur von Käthe Kruse, die verschiedensten<br />

Schaufensterpuppen herzustellen. Sie<br />

waren teilweise voll beweglich und besonders ausdrucksvoll<br />

gestaltet.<br />

Die traditionelle Spielpuppe des 19. Jahrhunderts<br />

war eine kleinere Version der lebensgroßen Modepuppen.<br />

Und sie war nicht nur zum Spielen gedacht:<br />

Die Puppen sollten den Mädchen auch zeigen,<br />

was von ihnen erwartet wurde. Sie sollten eine<br />

modebewusste und gepflegt gekleidete Dame werden.<br />

Käthe Kruse hatte allerdings eine andere Vision:<br />

Ihre Spielpuppen besaßen einen anderen Körper<br />

als ihre großen Schaufensterversionen und mit<br />

Modedesign hatten sie auch nur wenig am Hut. Sie<br />

trugen meist Kinderkleidung – was bis heute als<br />

eines der typischen Merkmale für die frühen Käthe-<br />

Kruse-Puppen ge sehen wird. Trotzdem waren die<br />

Modeströmungen unterschiedlicher Zeiten auch bei<br />

Käthe Kruses Spielpuppen erkennbar. Wie die Mode<br />

den Schnitt, die Farben, das Stoffdesign und das<br />

Material der Kleidung der Käthe-Kruse-Puppen beeinflusst<br />

hat – das und mehr zeigt die neue Sonderausstellung.<br />

Auch Accessoires und Ausputz werden<br />

hier mal genauer unter die Lupe genommen.<br />

Das Käthe-Kruse-Puppen-Museum in Donauwörth,<br />

Pflegstraße 21a, umfasst die weltweit größte Sammlung<br />

ihrer Art, nicht nur, was den Puppenbestand mit<br />

herausragenden Exemplaren aus der Manufaktur der<br />

„Puppenmutter“ Käthe Kruse betrifft, sondern auch<br />

in Bezug auf Archivalien wie ein Tagebuch von Käthe<br />

Kruse und eine Kunstsammlung. Im Jubiläumsjahr<br />

werden im Museum und auf der Homepage unter dem<br />

Motto „30 Jahre – 30 Objekte“ zu bestimmten Terminen<br />

ganz besondere Objekte vorgestellt. Auf der Website<br />

www.virtueller-rundgang-kkpm.de können die<br />

Exponate bei einem virtuellen Rundgang besichtigt<br />

werden und man erhält digital zusätzliche Informationen<br />

zu Käthe Kruse und ihrer Familie.<br />

<br />

Informationen www.kaethe-kruse-puppenmuseum.de


16 | Region | Neue Ausstellung im Sisi-Schloss<br />

Kaiserin Elisabeth hatte eine ausufernde Liebe zum<br />

Schönen. Dabei hing ihr Herz nicht nur an beeindruckenden<br />

Kleidern und Modeaccessoires, sondern<br />

auch an grazilen Werken begnadeter Gold- und Silberschmiede.<br />

Die neue Ausstellung im Sisi-Schloss<br />

in Aichach-Unterwittelsbach zeigt eine neue Seite<br />

von Elisabeth, deren extravaganter Lebensstil in edles<br />

Gold und Silber geprägt war.<br />

Elisabeth –<br />

ein Leben in<br />

Gold und Silber<br />

Das Sisi-Schloss in Unterwittelsbach ♦<br />

Foto Erich Echter/Stadt Aichach<br />

Neue Sonderausstellung<br />

im Aichacher Sisi-Schloss<br />

Die goldene Pracht faszinierte<br />

sie, ob in kostbaren Geschmeiden<br />

oder virtuosen<br />

Kreationen für Tisch und<br />

Tafel. Wertvolle Kelche und Monstranzen<br />

gehen ebenso auf Stiftungen<br />

der Monarchin zurück wie filigrane<br />

Kleinodien, die von ihrem einzigartigen<br />

Kunstge schmack erzählen.<br />

Schöpfungen aus Augsburg und<br />

Wien sind bei einem Streifzug durch<br />

die Welt der Schätze genauso zu sehen<br />

wie eine Kutschenuhr, die in<br />

Friedberg bei Aichach entstand.<br />

Wertvolle Edelsteine ergänzen das<br />

Funkeln der Edelmetalle und lassen<br />

längst vergangene Zeiten wieder lebendig<br />

werden.<br />

Die neue Ausstellung „Kaiserin Elisa beth –<br />

ein Leben in Gold und Silber“ zeigt Prachtvolles<br />

aus mehreren Epochen. Dazu gehört<br />

unter anderem ein prächtiges Uhrengehäuse,<br />

das um 1700 geschaffen wurde. Es zählt zu den<br />

bedeutendsten Erzeugnissen der Augsburger Goldschmiede.<br />

Die kunstvolle Arbeit ist ein Geschenk der<br />

Stadt Augsburg an Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-<br />

Sisi-Medaillon ♦ Foto Pfarrei St. Andrä<br />

im Lavanttal


Region | 17<br />

Baden anlässlich der gewonnenen Schlacht bei Höchstädt<br />

1703 gegen die Franzosen. Der Markgraf war wesentlich<br />

beim Entsatz Wiens 1683 beteiligt, bei dem<br />

das osmanische Heer siegreich geschlagen wurde. Somit<br />

stand der zum Feldmarschall ernannte Markgraf in<br />

hoher Gunst bei den Habsburgern.<br />

In Friedberg entstand eine Mondphasenuhr, die als<br />

Kutschenuhr genutzt wurde. Meister Vasold (Fasold)<br />

aus Friedberg schuf diese kostbare Uhr, die als eines<br />

der wichtigsten Sammlerstücke am Habsburger Hof<br />

zählte. Die Uhr zeigt eindrucksvoll, wie sich die Zeitmesstechnik<br />

entwickelte und an Präzision zunahm.<br />

Gleichzeitig ist der Chronograph ein Beispiel für die<br />

Sammeltätigkeit an den Höfen Europas, wo es als<br />

schick galt, neben Gold und Silber, Gemälden und<br />

Kunstschmiedearbeiten auch Automaten und Uhren<br />

zu sammeln.<br />

Früher war durchaus üblich, dass Monarchen ihre Juwelen<br />

stifteten und daraus Accessoires mit christlicher<br />

Prägung schaffen ließen. Es gehörte zum guten Ton der<br />

europäischen Herrscherdynastien, kostbare Edelsteine<br />

zu Kreuzen fassen zu lassen und damit die Pietas zum<br />

Ausdruck zu bringen. Maria Theresia ließ einige Steine<br />

(Brillanten und Amethysten) aus ihrem Brautschmuck<br />

zu einem Kreuz zusammenfügen, das von einer Brosche<br />

gehalten wird.<br />

Das Sisi-Medaillon war schon einmal in Unterwittelsbach<br />

zu sehen. Das Gouache-Gemälde, das von dem bekannten<br />

Porträtisten Theodore Jaques Ralli geschaffen<br />

wurde, hat jenes Porträt von Franz Schrotzberg zum<br />

Vorbild, das neben Winterhalters Sternenkleid-Gemälde<br />

zu den bedeutendsten Abbildungen der Monarchin<br />

zählt. Sisi zählte zu den im 19. Jahrhundert attraktivsten<br />

Monarchinnen und prägte nachhaltig Modegeschmack<br />

und Lebensstil ihrer Zeit. Sie galt auch als<br />

Querdenkerin, die mit vielen Konventionen brach und<br />

neue Denkweisen einführte, die schnell en vogue wurden<br />

und Generationen beeinflussten.<br />

Die Kostbarkeiten, die im Rahmen der neuen Ausstellung<br />

im Sisi-Schloss gezeigt werden, sind Leihgaben<br />

mehrerer bedeutender Sammlungen in Österreich.<br />

Neben dem Besuch der Sonderausstellung<br />

ist auch ein ausführlicher Blick in die Dauerausstellung<br />

im ersten Obergeschoß zu empfehlen, die<br />

sich mit Elisabeths Leben von der Kindheit bis<br />

zum Tod befasst und der Frage nachgeht, wie der<br />

Mythos Sisi entstand. Die Ausstellungen sind bis<br />

zum 29. Oktober zu besichtigen; es werden auch<br />

Führungen angeboten. An den Wochenenden hat<br />

außerdem das Sisi-Café geöffnet.<br />

<br />

Prächtiges Uhrengehäuse aus einer Augsburger Goldschmiede<br />

Foto Pfarrei St. Andrä im Lavanttal<br />

Amethystbrosche ♦ Foto Pfarrei St. Andrä im Lavanttal<br />

Goldene Deckelkrüge ♦ Foto Pfarrei St. Andrä im Lavanttal<br />

Die Sisi-Straße<br />

Das Sisi-Schloss ist Station der „Sisi-Straße“, einer<br />

europäischen Kulturroute, die den Lebensstationen<br />

der Kaiserin Elisabeth folgt.<br />

Informationen<br />

www.sisi-strasse.info<br />

Informationen<br />

www.sisischloss.bayern


18 | Region | Urwaldkuppel<br />

Stadtsparkasse<br />

stellt Urwaldkuppel auf<br />

Leuchtturm-Aktion zum Thema Nachhaltigkeit<br />

Ab Mitte <strong>Mai</strong> gibt es wieder eine Highlight-Aktion in der Augsburger Innenstadt.<br />

Mit einer architektonisch ansprechenden Holzkuppel auf dem Moritzplatz<br />

wird die Stadtsparkasse Augsburg auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam<br />

machen. Und das erlebbar, optisch ansprechend und zum Anfassen.<br />

Visualisierung Agentur Sportbrain<br />

Die sonst eher graue Innenstadt profitiert<br />

auch <strong>2023</strong> von einer grünen Installation.<br />

2021 trug der Stadtdschungel im Mettlochgässchen<br />

und 2022 der Stadtgarten<br />

am Kö zu einer grüneren Innenstadt bei.<br />

Neben dem Holz werden in diesem Jahr ab der 21.<br />

Kalenderwoche vor allem mehr als 100 Grünpflanzen<br />

das ökologische Gesamtbild prägen. Diese werden<br />

sowohl auf dem Boden stehen als auch in der<br />

Konstruktion hängen. Keine langen Wege für die<br />

Pflanzen, denn diese stammen aus dem Botanischen<br />

Garten und werden dort anschließend auch wieder<br />

genutzt. Zusätzliche Naturholzelemente (Baumstämme)<br />

sorgen für einen noch ökologischeren Eindruck.<br />

Diese wurden erst im Herbst im Augsburger Stadtgebiet<br />

gefällt und erhalten durch das Projekt vorübergehend<br />

eine neue Aufgabe, bevor sie danach zu<br />

Hackschnitzeln zur Energiegewinnung verarbeitet<br />

werden. Ein kleiner Fleck Urwald wird inmitten des<br />

Großstadtdschungels entstehen.<br />

Auch nachts ist die Urwaldkuppel ein Hingucker! Mit<br />

einem spannenden Beleuchtungskonzept erstrahlt<br />

der Green-Spot im Dunkeln. Alles mit moderner und<br />

energiesparender LED-Technik. Natürlich erfolgt die<br />

Stromversorgung regional durch 100 % Ökostrom der<br />

Stadtwerke Augsburg.<br />

100 % soziale Nachhaltigkeit und Upcycling<br />

Regionale Kooperationen sind dabei selbstverständlich.<br />

Die Planung und den Bau der Holzkuppel übernimmt<br />

die Hochschule Augsburg unter Leitung von<br />

Prof. Dr. Robeller. Beim Aufbau unterstützt das THW<br />

Augsburg. Die Pflanzen werden von Freiwilligen Feuerwehren<br />

gegossen. Die beiden letztgenannten Institutionen<br />

agieren wie gewohnt ehrenamtlich. Die<br />

Elektrik und Lichttechnik setzt ein örtlicher Elektrobzw.<br />

Veranstaltungsbetrieb um.<br />

Die Urwaldkuppel am Moritzplatz ist die Leuchtturm-<br />

Aktion einer zweimonatigen Nachhaltigkeitskampagne<br />

namens #stadtgewaechs. Neben der Kuppel findet eine<br />

Müllsammelaktion für Sparkassen-Mitarbeitende am<br />

Lech statt. Im Rahmen eines Gewinnspiels wird über<br />

Social Media ein Gutschein über 1.000.- € für einen<br />

nachhaltigen Urlaub verlost. Die Gesamte Aktion steht<br />

unter dem Motto „Weil’s um deinen Beitrag geht“. <br />

Informationen www.sska.de


20 | Bild des Monats | Ein Baum wächst hinein<br />

Ein Baum<br />

wächst hinein<br />

Im Fotoprojekt „Ein Baum wächst hinein“ hält die kalifornische Fotografin<br />

Sinziana Velicescu Bäume und Formgehölze im Bild fest, die an ungewöhnlichen<br />

Orten wachsen. Oft handelt es sich um eigenartige Landschaftsgestaltungen,<br />

die eigentlich unattraktive Industrie- oder<br />

Gewerbeflächen verschönern sollen. Die Fotos haben jedoch eine<br />

beunruhigende Qualität, als ob die Pflanzen um Hilfe bitten oder von<br />

ihrem Standort entfernt werden möchten – wie bei diesem Bild hier.<br />

Foto Sinziana Velicescu


Bild des Monats | 21


22 | Lukullisches | Erdbeeren und Rhabarber<br />

Wussten Sie, dass Rhabarber nicht zum Obst zählt, sondern ein Stangengemüse<br />

ist? Mit den Erdbeeren hat er die Erntezeit gemeinsam – und, dass<br />

sich die beiden kulinarisch bestens ergänzen.<br />

Best Buddies<br />

Erdbeeren und Rhabarber<br />

Foto Baumschule Horstmann<br />

Erdbeeren – rot und süß<br />

Erdbeeren wussten schon unsere Steinzeit-Vorfahren zu<br />

schätzen und zwar als Walderdbeeren, die einfach gesammelt<br />

wurden. Erst um 1750 entstand aus einer Kreuzung<br />

zweier amerikanischer Sorten die Urform der heutigen<br />

Gartenerdbeere, die es aktuell in über 600 Sorten gibt und<br />

die in Massen angebaut wird. Aus botanischer Sicht zählt die Erdbeere<br />

aber nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten.<br />

Sie ist eine sog. Scheinfrucht; die eigentlichen Früchte<br />

liegen in Form von einsamigen Nüsschen an der Oberfläche.<br />

Erdbeeren bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und liefern bei<br />

ihrem erstaunlich geringen Nährwert von 32 Kalorien pro 100<br />

Gramm Vitamine und Mineralstoffe satt, u. a. viel Vitamin C, Folsäure<br />

und Eisen. Wegen ihres hohen Wassergehalts sind Erdbeeren<br />

druckempfindlich, leicht verderblich und verlieren schnell ihr<br />

Aroma. Daher ist Vorsicht bei Transport und Lagerung oberstes<br />

Gebot. Locker ausgebreitet halten sich unbeschädigte Früchte ein<br />

Woran man frische<br />

Erdbeeren erkennt<br />

♦ Nur rote Früchte ohne Druckstellen<br />

kaufen. Unreife Beeren, zu erkennen<br />

an den grünlich-weißen<br />

Spitzen, reifen nicht nach, so dass es<br />

zu Geschmacksbeeinträchtigungen<br />

kommt.<br />

♦ Matschige Früchte nicht mehr kaufen.<br />

♦ Die Nase entscheidet mit: Erdbeeren,<br />

die süß und aromatisch riechen,<br />

schmecken auch nach Erdbeere. Was<br />

nicht duftet, schmeckt auch nicht.


Lukullisches | 23<br />

bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Alternativ können sie<br />

auch in einer möglichst großen Brotdose im Kühlschrank aufbewahrt<br />

werden. Wichtig ist, die Erdbeeren nicht luftdicht abzuschließen, da<br />

sie sonst schneller anfangen zu schimmeln. Bei einer Dose also besser<br />

keinen Deckel aufsetzen.<br />

Außerdem kann man Erdbeeren auch einfrieren. Dazu die vorsichtig gesäuberten<br />

Früchte einfach in einen Gefrierbeutel füllen. Möchte man<br />

vermeiden, dass die Erdbeeren aneinanderhängen oder will man die<br />

Möglichkeit haben, Erdbeeren einzeln zu entnehmen, kann man die<br />

Früchte auch für kurze Zeit auf einem Backblech in der Gefriertruhe<br />

einfrieren. Dann anschließend vom Blech lösen und in einen Gefrierbeutel<br />

umfüllen. Eingefroren bleiben Erdbeeren etwa zehn Monate<br />

haltbar. Sie lassen sich dann für Smoothies, Saucen oder Marmeladen<br />

weiterverwenden.<br />

Vor dem Aufbewahren nicht waschen!<br />

Die Erdbeeren nicht waschen, bevor sie in den Kühlschrank wandern;<br />

sonst verlieren sie einen Teil ihres süßen Aromas. Außerdem kann die<br />

Feuchtigkeit dazu beitragen, dass sie schneller schimmeln. Vor dem<br />

Verzehr oder der Weiterverarbeitung sollten sie dann natürlich gereinigt<br />

werden, aber nicht unter fließendem Wasser, denn ein zu harter<br />

Wasserstrahl könnte die empfindlichen Früchte beschädigen und matschige<br />

Stellen verursachen. Deshalb die Früchte zum Säubern in eine<br />

Schale mit kaltem Wasser legen und in einem Sieb abtropfen lassen.<br />

Erst kurz vor den Verzehr die Stiele und Kelchblätter entfernen. <br />

Quelle oekotest<br />

Rhabarber – säuerlich,<br />

aber mineralstoffreich<br />

Ziegenkäse-<br />

Erdbeer-Bällchen<br />

Ideal fürs Buffet oder den Empfang<br />

Zutaten für beliebig viele Spießchen<br />

Ziegen-Frischkäse ♦ Grüner Pfeffer ♦ Basilikum<br />

und Zitronenmelisse, gehackt ♦ Große Erdbeeren,<br />

halbiert ♦ Spießchen<br />

Zubereitung<br />

♦ Frischkäse mit grünem Pfeffer zu Kugeln<br />

formen und diese in den gehackten<br />

Kräutern wälzen. Die Kugeln zwischen<br />

zwei Erdbeerhälften drücken und<br />

alles auf einen Spieß stecken – fertig.<br />

Rezept + Foto Martin Kintrup / Wolfgang<br />

Schardt aus „Antipasti und Tapas“,<br />

Gräfe und Unzer Verlag<br />

Mehr Rezepte auf S. 24 – 27<br />

In den saftigen Stangen stecken<br />

nicht nur jede Menge Mineralstoffe<br />

wie Eisen, Kalium<br />

und Phosphor, viel Vitamin C<br />

und zudem jede Menge Ballaststoffe;<br />

doch auch reichlich Oxalsäure ist<br />

enthalten, was den säuerlichen Geschmack<br />

verursacht. Letzteres dürfte<br />

wohl der Grund sein, warum<br />

Rhabarber nur selten von Schädlingen<br />

befallen wird. Pflanzenschutzmittel<br />

werden beim Anbau<br />

also nicht benötigt. Oxalsäure ist<br />

allerdings in großen Mengen gesundheitsschädlich,<br />

denn sie entzieht<br />

dem Körper Kalzium, vermindert<br />

die Aufnahme von Eisen und<br />

fördert die Bildung von Nierensteinen.<br />

Aber wie gesagt: in großen<br />

Mengen. Wie der Spargel wird Rha-<br />

barber nur bis zum 24. Juni geerntet,<br />

bevor im Sommer der Oxalsäuregehalt<br />

zu hoch wird. Je eher man Rhabarber<br />

erntet und verarbeitet, desto<br />

weniger Oxalsäure enthält er.<br />

Schälen oder nicht?<br />

Klare Antwort: Rhabarber immer<br />

schälen, da die Oxalsäure vor allem<br />

in der Schale (und in den Blättern)<br />

steckt. Auch das Kochwasser entzieht<br />

dem Stangengemüse eine<br />

große Menge Säure. Trotzdem sollte<br />

man Rhabarber immer mit kalziumreichen<br />

Lebensmitteln kombinieren,<br />

z. B. mit Milchprodukten oder<br />

Nüssen. Und möglichst nicht roh<br />

verzehren, auch wenn dann mehr<br />

Vitamine und Mineralstoffe erhalten<br />

bleiben.<br />

Im Kühlschrank hält sich Rhabarber<br />

gut bis zu einer Woche, wenn<br />

er in ein feuchtes Tuch eingeschlagen<br />

wird. Er lässt sich auch<br />

einfrieren, nachdem er geschält<br />

und in Stücke geschnitten wurde.<br />

Aufgetaut eignet er sich dann zur<br />

Verarbeitung als Kompott oder<br />

für Desserts und zum Marmelade-<br />

Kochen. Ein Tipp: mit etwas Natron<br />

zubereiten. Es neutralisiert die<br />

Fruchtsäuren und reduziert die nötige<br />

Zuckermenge. In Europa wird<br />

Rhabarber fast immer wie Obst zu<br />

Süßspeisen verarbeitet. In seiner<br />

Heimat, dem Himalaya, wird er als<br />

Gemüse genutzt und in herzhaften<br />

Gerichten gerne mit Fleisch oder<br />

Fisch kombiniert.<br />

<br />

Quelle Utopia<br />


24 | Lukullisches | Rezepte mit Erdbeeren und Rhabarber<br />

Syrniki mit Erdbeer-<br />

Rhabarber Ragout<br />

Russische Quarkpfannkuchen<br />

mit Kompott<br />

Zutaten für 3 Portionen<br />

400 g körniger Frischkäse ♦ 2 EL Rohrohrzucker<br />

(30 g) ♦ 1 EL Mandelmehl (teilentölt)<br />

♦ 3 EL Dinkelmehl Type 1050 u. etwas Mehl<br />

zum Arbeiten ♦ 2 Msp. Zitronenabrieb ♦<br />

1 Ei (Größe M) ♦ 3 Stangen Rhabarber<br />

(300 g) ♦ ½ Vanilleschote ♦ 250 g Erdbeeren<br />

♦ 1 EL Butter<br />

Zubereitung<br />

♦ Körnigen Frischkäse auf Küchenkrepp<br />

oder auf ein sauberes Geschirrtuch geben<br />

und vorsichtig trocken tupfen. Mit<br />

1 EL Zucker, Mandelmehl, Dinkelmehl,<br />

Zitronenabrieb und Ei sorgfältig verrühren.<br />

Teig etwa 20 Minuten ruhen lassen.<br />

Rhabarber-Marzipan<br />

Guglhupf<br />

Überraschend anders<br />

Zutaten für 1 Kuchen<br />

300 g Rhabarber, geschält und gewürfelt ♦<br />

250 g Butter ♦ 250 g Zucker ♦ 1 Pck. Vanillezucker<br />

♦ 350 g Mehl ♦ 1 Pck. Backpulver ♦<br />

5 Eier ♦ 150 g Marzipan Rohmasse, gewürfelt<br />

♦ 125 ml Schlagsahne ♦ 2 EL Amarettolikör<br />

♦ 2 EL Zucker ♦ Zum Verzieren: Marmelade,<br />

Puderzucker, Rhabarberkompott<br />

Zubereitung<br />

♦ Butter mit gesiebtem Zucker, Vanillezucker<br />

und Amaretto schaumig rühren.<br />

Eier trennen und Eidotter einzeln<br />

unterrühren.<br />

♦ Mehl mit Backpulver vermischen und<br />

sieben. Rhabarber in Mehl wenden<br />

und mit Zucker vermischen. Marzipan<br />

mit Mehl bestäuben (damit die Würfel<br />

nicht zusammenkleben) und kurz in<br />

den Kühlschrank stellen.<br />

♦ Sahne, Mehl, Marzipanwürfel und Rhabarber<br />

abwechselnd zur Dottermasse geben<br />

und unterrühren. Eiklar zu Schnee<br />

schlagen und unterheben.<br />

♦ Teig in eine gefettete, bemehlte Gugelhupfform<br />

füllen und im vorgeheizten<br />

Backrohr bei 180° C ca. 60 Minuten backen.<br />

Den Gugelhupf auskühlen lassen,<br />

stürzen und mit Rhabarbermarmelade,<br />

Staubzucker und Rhabarberkompottfrüchten<br />

verzieren.<br />

Zubereitungszeit ca. 30 Min., Backzeit<br />

ca. 1 Std.<br />

Rezept + Foto chefkoch<br />

Erdbeer-Rhabarber<br />

Mandelkuchen<br />

Eine perfekte Paarung<br />

Zutaten für eine 26 cm Ø Springform<br />

190 g Vollkornmehl ♦ 60 g geriebene Mandeln<br />

♦ 2 Eier ♦ 120 g Birkenzucker ♦ 110 g<br />

Kokosöl ♦ 240 g Griechischer Joghurt ♦<br />

etwas Abrieb einer Bio-Zitrone ♦ 1 TL Vanillepulver<br />

♦ 1 TL Backpulver ♦ ½ TL Natron<br />

♦ 1 Prise Salz ♦ ca. 180 g Erdbeeren ♦ ca. 80 g<br />

Rhabarber ♦ ca. 20 g gehobelte Mandeln ♦<br />

Nach Wunsch: Puderzucker<br />

Zubereitung<br />

♦ Den Ofen auf 180°C Heißluft vorheizen.<br />

Eier und Zucker schaumig rühren. Kokosöl<br />

und Joghurt untermischen.<br />

♦ Mehl mit den trockenen Zutaten<br />

vermischen und zusammen mit dem<br />

Zitronenab rieb unter die Eiermischung<br />

heben. Die Erdbeeren und den Rhabarber<br />

waschen, putzen und in Stücke<br />

schneiden.<br />

♦ Die Kuchenform mit Kokosfett ausfetten<br />

und mit Mehl bestäuben. Nun den<br />

Teig in die Form geben und glattstreichen.<br />

Mit den Früchten belegen und<br />

mit Mandeln bestreuen. Kuchen ca. 40<br />

Minuten backen. Nach Wunsch mit Puderzucker<br />

bestreuen.<br />

Zubereitungszeit gesamt ca. 60 Min<br />

Rezept + Fotos lovetoeat<br />

♦ Rhabarber waschen, schälen und in<br />

kleine Stücke schneiden. Vanilleschote<br />

längs halbieren und das Mark mit<br />

einem Messer herauskratzen. Rhabarber<br />

mit Vanillemark und -schote, restlichem<br />

Zucker sowie 50 ml Wasser in<br />

einen kleinen Topf geben. Aufkochen<br />

und bei kleiner Hitze in etwa 5 Minuten<br />

bissfest garen. Vom Herd nehmen.<br />

♦ Von der Frischkäsemasse Esslöffel-große<br />

Portionen abnehmen, daraus kleine<br />

Pfannkuchen formen und von beiden<br />

Seiten mit etwas Mehl bestäuben. Etwas<br />

Butter in einer Pfanne erhitzen und die<br />

Syrniki bei mittlerer Hitze braten, bis<br />

sie goldgelb sind; zwischendurch vorsichtig<br />

wenden. Fertige Syrniki aus der<br />

Pfanne nehmen und warmhalten.<br />

♦ Während die Syrniki braten, Erdbeeren<br />

putzen, waschen und klein schneiden.<br />

Die Erdbeeren zum Rhabarber<br />

geben und umrühren. Syrniki mit dem<br />

Erdbeer-Rhabarber-Ragout anrichten<br />

und am besten warm genießen.<br />

Zubereitungszeit ca. 40 Min.<br />

Quelle eatsmarter


Lukullisches | 25<br />

Avocado-Erdbeer<br />

Salat<br />

Frisch und fein aus dem Glas<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

3 Avocados ♦ 1 Zitrone ♦ 1 EL Honig ♦ 2 Msp.<br />

Ingwer, frisch gerieben ♦ 5 EL Pinienkerne ♦ eine<br />

Handvoll Erdbeeren ♦ Salz u. Pfeffer ♦ Blattsalat<br />

für die Deko (Rukola, Babyspinat etc.)<br />

Zubereitung<br />

♦ Saft der Zitrone, Honig und Ingwer<br />

in einer Schüssel verrühren und mit<br />

Pfeffer und Salz würzen. Avocado halbieren,<br />

Kern entfernen, nochmals halbieren<br />

und mit einem Löffel aus der<br />

Schale lösen. Schräg in Stücke schneiden<br />

und in die Schüssel geben.<br />

♦ Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl<br />

goldgelb rösten. Abkühlen lassen und<br />

dann mit zu den Avocados geben.<br />

♦ Erdbeeren putzen und je nach Größe<br />

halbieren oder ggf. vierteln. Mit den<br />

restlichen Zutaten vermengen.<br />

♦ Etwas Salat in Gläser verteilen und mit<br />

dem Avocado-Erdbeersalat auffüllen.<br />

Evtl. noch ein paar Pinienkerne als<br />

Deko darüber streuen.<br />

Zubereitungszeit ca. 20 min.<br />

Rezept und Foto chefkoch<br />

Pfingsttorte<br />

mit Erdbeeren<br />

Macht beim Familientreff was her.<br />

Zutaten<br />

Für den Tortenboden: 2 Eier ♦ 150 g Zucker<br />

♦ 80 ml Wasser ♦ 120 g Dinkelmehl<br />

630 ♦ 2 geh. TL Backpulver Reinweinstein ♦<br />

1 EL Abrieb einer Bio-Zitrone<br />

Für die Füllung: Erdbeermarmelade ♦ 200 g<br />

Sahne (30 % Fett) ♦ 20 g gehackte Pistazien<br />

♦ 20 g Puderzucker ♦ ca. 100 g Erdbeeren<br />

Für die Sahneschicht oben: 400 g Sahne<br />

(30 % Fett) ♦ 25 g gehackte Pistazien ♦<br />

30 g Puderzucker<br />

Für das Topping: 10 g gehackte Pistazien<br />

♦ 10 g Puderzucker ♦ Und noch ca. 5 g gehackte<br />

Pistazien zum Drüberstreuen, ein<br />

paar frische Minzblätter, ein paar Erdbeeren<br />

Zubereitung<br />

♦ Den Backofen auf 190 °C (Unter-Oberhitze)<br />

vorheizen. Eine Springform mit<br />

20 cm Durchmesser bereitstellen.<br />

♦ Die Eier und den Zucker ca. 3 Minuten<br />

schaumig schlagen. Das Wasser erhitzen<br />

(nicht kochen) und unter die Mischung<br />

rühren. Das Mehl und das Backpulver<br />

zur Mischung dazu sieben und alles gut<br />

vermischen. Nun noch den Zitronenabrieb<br />

gleichmäßig untermischen<br />

♦ Den Teig in die mit Backpapier ausgelegte<br />

Form geben und ca. 40 bis 50<br />

Minuten auf einem Rost (mittlere Schiene)<br />

backen. Den garen Tortenboden<br />

nach dem Auskühlen horizontal in zwei<br />

gleich dicke Teile schneiden.<br />

♦ Die Sahne für die Füllung steif schlagen.<br />

Die gehackten Pistazien fein mahlen und<br />

mit dem Puderzucker vermischen. Die<br />

Puderzucker-Pistazienmischung mit einem<br />

Löffel zur Schlagsahne geben und gut<br />

vermischen (nicht mit dem Rührgerät).<br />

♦ Den unteren Boden mit Erdbeermarmelade<br />

bestreichen. Die Pistazien-Sahne<br />

auf dem Boden verteilen. Die Erdbeeren<br />

in grobe Stücke schneiden und auf der<br />

Pistaziensahne verteilen. Den oberen<br />

Boden aufsetzen.<br />

♦ Die Sahne für die obere Schicht steif schlagen.<br />

Die gehackten Pistazien fein mahlen<br />

und mit dem Puderzucker vermischen.<br />

Die Puderzucker-Pistazienmischung mit<br />

einem Löffel zur Schlagsahne geben und<br />

gut vermischen (nicht mit dem Rührgerät).<br />

Diese Mischung auf dem oberen Boden<br />

am besten mit einer Winkelpalette<br />

und einem Teigschaber verstreichen.<br />

♦ Fürs Finish 10 g Puderzucker mit 10 g gemahlenen<br />

Pistazien vermischen. Die Torte<br />

oben mit der Puderzucker-Pistazien-<br />

Mischung bestreuen. Ein paar gehackte<br />

Pistazien darauf streuen. Die Minzblätter<br />

grob hacken und über die Torte streuen.<br />

Erdbeeren in Stücke schneiden und oben<br />

in der Mitte verteilen.<br />

Zubereitungszeit ca. 70 Min.<br />

Rezept + Foto Herr Grün kocht<br />

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26 | Lukullisches | Rezepte mit Erdbeeren und Rhabarber<br />

Rhabarber-Feta Salat<br />

Weckt Sommergefühle<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

4 EL Cashewkerne ♦ 600 g Rhabarber ♦ Olivenöl ♦ 200 g<br />

frischer Spinat ♦ 120 g Feta ♦ 2 EL Olivenöl ♦ 2 TL Apfelessig ♦<br />

Salz, Pfeffer<br />

Spargel mit<br />

Rhabarber-Zwiebel-Chutney<br />

Fast schon mehr als eine feine Vorspeise<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Für das Chutney: 200 g Rhabarber ♦ 100 g Zwiebeln (geschält gewogen)<br />

♦ 10 g Ingwer (geschält gewogen) ♦ 3 EL Balsamico ♦ 1 EL Olivenöl ♦<br />

50 g Gelierzucker 2:1 ♦ 50 g Roh-Rohrzucker (kein Rohrzucker)<br />

Für den Spargel: 6 Stangen ♦ frischer Zitronensaft ♦ Salz u. Zucker<br />

Für den Feta: 180 g Feta aus Kuhmilch ♦ 6 EL Öl Olivenöl ♦ Salz<br />

und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

♦ Cashewkerne in einer Pfanne anrösten und zur Seite stellen.<br />

Rhabarber waschen, schälen und in Stückchen schneiden.<br />

Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Stücke bei<br />

mittlerer Hitze anbraten.<br />

♦ Spinat waschen. Öl, Essig, Salz und Pfeffer für das Dressing<br />

vermengen und anschließend über den Spinat träufeln. Rhabarber,<br />

Cashewkerne und zerbröselten Feta darüber geben.<br />

Rezept + Foto AOK<br />

Zubereitung<br />

♦ Für das Rhabarber-Zwiebel-Chutney den Rhabarber waschen,<br />

schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.<br />

50 g davon wiederum halbieren. Die Zwiebel in Würfel und<br />

den Ingwer in kleine Würfelchen schneiden.<br />

♦ 150 g Rhabarber (die größeren Stücke) mit den anderen Zutaten<br />

in einen Topf geben und ohne Deckel ca. 5 bis 6 Minuten<br />

köcheln lassen. Zum Schluss soll alles die Konsistenz von Marmelade<br />

haben. Nun den restlichen Rhabarber (die kleineren<br />

Stücke) dazugeben und umrühren. Das Chutney vom Herd<br />

nehmen, in ein Glas füllen und abkühlen lassen. Wichtig: Das<br />

Chutney nicht salzen. Das mag der Rhabarber nicht.<br />

♦ Den Spargel wie üblich putzen und bissfest garen. Während der<br />

Spargel kocht, den Ofen auf 220 °C Umluft mit Grill vorheizen.<br />

♦ Den Feta längsseitig über die Breite in zwei Platten schneiden<br />

und nebeneinander in eine Auflaufform legen. Pro Scheibe 3 EL<br />

Olivenöl darüber geben und das Ganze etwas pfeffern und salzen.<br />

Anschließend in der Auflaufform auf der mittleren Schiene auf<br />

einem Gitterrost in den Ofen geben. Dort bleibt der Feta, bis er<br />

schöne dunkelbraune Flecke hat. Zu dunkel sollte er allerdings<br />

nicht werden.<br />

♦ Die Auflaufform aus dem Ofen nehmen. Den Spargel auf die<br />

Fetaplatten legen. Dann etwas Rhabarber-Zwiebel-Chutney<br />

auf dem Spargel verteilen.<br />

Zubereitungszeit ca. 60 Min.<br />

Rezept + Foto Herr Grün kocht<br />

Erdbeersuppe<br />

Dessert oder extravagante erfrischende Vorspeise<br />

Zutaten<br />

Erdbeeren ♦ Puderzucker ♦ Champagner oder Sekt ♦ Joghurt, Gelatine,<br />

Sahne, Limette, Basilikum, Minze u. Zitronenmelisse<br />

Zubereitung<br />

♦ Erdbeeren verlesen und putzen, zusammen mit Puderzucker<br />

und Champagner oder Sekt zu einer cremigen Masse pürieren<br />

und durch ein feines Sieb streichen. Kaltstellen.<br />

♦ Für die Nocken aus Joghurt, Puderzucker und Sahne mit Hilfe<br />

von Gelatine eine stichfeste Masse anrühren und mit den fein<br />

gehackten Kräutern veredeln. Daraus mit zwei Esslöffeln Nocken<br />

herausstechen und diese in der Suppe servieren.<br />

Rezept + Foto Christin Geweke / Frauke Antholz<br />

aus „I love Berries“, Hölker Verlag


Kolumne | 27<br />

Buchtipp<br />

Manfred Zimmer<br />

Herr Grün<br />

kocht<br />

Natürlich. Vegetarisch und vegan.<br />

Rezepte und Geschichten aus dem Kochlabor No.2<br />

Ob mediterrane Pasta, Sonntagsgerichte, Suppen oder Dolci –<br />

Herr Grün kocht raffiniert, spielerisch und überraschend,<br />

mit einfachen, saisonalen Zutaten.<br />

220 Seiten, 127 Farbfotos + 17 Illustrationen ♦ Preis 32.- Euro<br />

♦ ISBN 978-3-00-074474-7 ♦ Verlag Grün & Caprese<br />

Sylvia Schaab ist Journalistin<br />

und „Weltverbesserin“. In<br />

Vorträgen und Workshops<br />

zeigt sie, wie einfach es ist,<br />

grüner und nachhaltig zu leben.<br />

Tipps zum Leben mit weniger<br />

Plastik und Müll gibt es unter<br />

www.gruenerwirdsnimmer.de.<br />

Foto privat<br />

Grüner wird’s nimmer<br />

Die Kolumne für mehr Nachhaltigkeit im Leben<br />

Klimafreundlich<br />

Kochen<br />

Gemüseeintopf mit Rhabarber<br />

und Minzjoghurt<br />

Pikant, auch mit geschnetzeltem Geflügel<br />

Zutaten für 2 bis 3 Personen<br />

150 g rote Zwiebeln ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ 250 g Rhabarber ♦ 300 g<br />

Tomatenstücke ♦ 100 g Möhren ♦ 200 g Kartoffeln ♦ 1 Msp Natron<br />

♦ 2 EL Honig oder Agavendicksaft ♦ 250 ml Gemüsebrühe ♦ 500 g<br />

Joghurt ♦ Frische Minze ♦ Pfeffer, Salz, Kurkuma, mildes Currypulver<br />

♦ Öl zum Braten ♦ Nach Wunsch: geschnetzeltes angebratenes<br />

Geflügelfleisch, Chili, gekochter Reis<br />

Zubereitung<br />

♦ Zwiebeln in Halbringe, die Kartoffeln und Karotten in ca. zwei<br />

mal zwei Zentimeter große Würfel schneiden. Rhabarber schälen<br />

und in etwa zwei Zentimeter große Stücke teilen.<br />

♦ Zwiebeln in etwas Öl zusammen mit dem gepressten Knoblauch<br />

anbraten. Gemüsebrühe aufgießen und die Tomatenstücke,<br />

den Rhabarber, die gewürfelten Karotten und Kartoffelwürfel<br />

hinzufügen.<br />

♦ Mit einem gehäuften Teelöffel Kurkuma und ebenso viel<br />

mildem Currypulver würzen. Etwa eine Stunde leise köcheln<br />

lassen. Der Rhabarber zerfällt dabei komplett und ergibt<br />

die Grundlage des Eintopfes. Ist alles sämig eingekocht,<br />

eine Messerspitze Natron hinzufügen. Der Eintopf schäumt<br />

auf, während ein Teil der Säure neutralisiert wird. Dann erst<br />

den Honig hinzugeben und mit Pfeffer, Salz und eventuell<br />

noch etwas mehr Kurkuma würzig abschmecken.<br />

♦ Für den Minzjoghurt die frischen Minzblätter fein hacken und<br />

unter den Naturjoghurt mischen. Mit etwas Salz abschmecken.<br />

Den Minzjoghurt als Soße zum sämigen Eintopf servieren. Auf<br />

Wunsch den Eintopf mit angebratenem Geflügelgeschnetzeltem<br />

ergänzen und gekochten Reis dazu reichen. Wer es schärfer<br />

mag, fügt etwas Chili zum Eintopf hinzu.<br />

Zubereitungszeit ca. 70 Min.<br />

Rezept Utopia<br />

Mit drei pubertierenden Jugendlichen<br />

wird bei uns viel gekocht. Durch<br />

eine Mischung aus energiesparendem<br />

Kochen und Meal Prep – also Vorkochen<br />

– halten sich Aufwand und Kosten in Grenzen.<br />

So lässt sich etwa die Hälfte der Energie durch<br />

Nutzung des entkalkten Wasserkochers, einer zum<br />

Topf passenden Herdplatte, eines gut schließenden<br />

Deckels oder einem Schnellkochtopf sparen.<br />

Vieles gart auch mit Nachwärme. Daher schalte ich<br />

die Herdplatte bis zu 10 Minuten früher aus. Noch<br />

mehr Energie lässt sich durch langsames Garen sparen.<br />

Dazu den Topf in eine Decke oder Kochkiste<br />

packen. Das haben schon unsere Ur-Großeltern so<br />

gemacht. Die moderne Variante heißt Slowcooker<br />

und gart energiesparend und langsam mit Strom.<br />

Aufläufe, Gemüse oder Kuchen kommen bei mir in<br />

den kalten Ofen und werden dann bei Umluft und<br />

20 Grad weniger Temperatur gebacken. Bei Hefeteig<br />

übernimmt die langsame Hitzesteigerung die<br />

Gehzeit und ermöglicht es, eine schnelle Pizza am<br />

Abend oder knusprige Brötchen zum Frühstück zu<br />

zaubern. Die Nachwärme des Ofens eignet sich zum<br />

Trocknen von Kräutern, Obst oder Brotchips.<br />

Schnell und energiesparend geht es mit Meal Prep:<br />

Meist koche ich größere Mengen Nudeln oder Kartoffeln<br />

vor, schnippele Gemüse und bewahre es in<br />

luftdichten Behältern auf. Der gewaschene Salat<br />

bleibt in einem feuchten Baumwoll-Beutel frisch.<br />

Damit zaubere ich täglich unkompliziert Currys,<br />

Suppen oder Bowls. Das ist gesund, CO2-arm und<br />

völlig müllfrei, da das regionale Gemüse unverpackt<br />

ins Haus kommt.


28 | Region aktuell | Lieblingsbiergärten<br />

Biergarten am Kongresszentrum<br />

♦ Foto KaP<br />

Draußen schmausen<br />

Ganz persönliche Biergartentipps<br />

Fotos Presse u.a.<br />

Götz Beck<br />

Regio Augsburg Tourismus<br />

„Der Biergarten am Kongresszentrum<br />

‚Kongress am Park’<br />

ist mit seinen Wasserflächen<br />

direkt im Wittelsbacher Park<br />

gelegen und besitzt durch seine<br />

naturbelassene Gestaltung und<br />

sein Beleuchtungskonzept eine<br />

wun derbare Atmosphäre. Was<br />

ich auch sehr schätze sind die<br />

aufmerksamen und freundlichen<br />

Mit arbeiter:innen von Feinkost<br />

Kahn, die den Biergarten betreuen.“<br />

Jürgen K. Enninger<br />

Referent für Kultur, Welterbe und Sport<br />

„Mein Mann und ich gehen gern mit unseren Familien in den<br />

Biergarten Zum bayerischen Herzl. Gegenüber der Puppenkiste,<br />

in der Nähe der Wassertürme und der Freilichtbühne und<br />

zu Beginn einer Joggingstrecke in den Siebentischwald ist er<br />

eine kleine Oase in der Altstadt. Bayerische Küche mit viel Herzlichkeit<br />

und ein buntes Publikum begeistern uns jedes Mal. Außerdem<br />

wirkt er wie aus der Zeit gefallen. Ein Ruhepol zwischen<br />

den Terminen oder um mit meinem Neffen zu sprechen ‚I hob nu<br />

nia so an guadn Wurschtsalat gessn!‘“<br />

Thomas Heitele<br />

Stadtheimatpfleger<br />

Donauwörth<br />

Fabian Lohr<br />

pro air Medienagentur<br />

„Der „Fischer“ in Stegen am<br />

Ammersee! Biergarten und Cocktailbar<br />

in einem und das bei<br />

einer Anreise von ca. 30 min.<br />

Urlaubsfeeling unlimited am<br />

See. Oder Il Gabbiano. Direkt<br />

im Augsburger Zentrum, lange<br />

Sonne für alle, die lange arbeiten<br />

und eine große Karte<br />

mit einem super Wursti.“<br />

David Ortmann<br />

Staatstheater Augsburg<br />

„Mein liebstes Terrassencafé ist<br />

das Cabresso am Milchberg,<br />

weil es hier fantastische Kuchen<br />

und Torten gibt – und<br />

das Café ein inklusiver und integrativer<br />

Betrieb ist, bei dem<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

einen ausgezeichneten Service<br />

bieten.“<br />

Angelika Pudellek<br />

Dr. Grandel<br />

„Ich mag sehr gern den Biergarten<br />

beim Luginsland. Da kommt<br />

man super mit dem Rad hin, ist<br />

mitten in der Stadt und doch<br />

so grün und heimelig aufgeteilt,<br />

dass es wie ein grünes Wohnzimmer<br />

ist, in dem man sitzt beim<br />

Ratschen, Karten spielen, Chillen,<br />

Radler genießen – herrlich!“<br />

„Es gibt so viele Möglichkeiten in<br />

Donauwörth, bei schönem Wetter<br />

draußen zu sitzen: Ristorante<br />

Raffaello mit tollem<br />

Blick aufs Rieder Tor und die<br />

Altstadt, auch gern im Grill<br />

Roma, wo man sehr gemütlich<br />

über der Wörnitz sitzen kann.<br />

Herrlich ist auch der Biergarten<br />

Schweizerhof. Seit der<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

auf der Reichsstraße hat auch<br />

der Biergarten im Gasthof Goldener<br />

Hirsch sehr gewonnen,<br />

wenn man heimische Küche<br />

bevorzugt. Einen Lieblingsplatz<br />

habe ich eigent lich gar nicht,<br />

eher Lieblingsplätze.“


Augsburg.<br />

Deine Welt.<br />

Feiern.<br />

Mitfiebern.<br />

Genießen.<br />

Events für Jung und Alt,<br />

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Spaß und Sport, großen Genuss,<br />

Spaß und Sport, großen Genuss,<br />

Shopping und Erholung.<br />

Shopping und Erholung.<br />

augsburg-city.de


30 | Beauty + Fashion | Trend-Nagellackfarben<br />

Trendfarbe „Fizzle<br />

Limone“ von essie<br />

Verlockende<br />

Lacke<br />

Die aktuellen Trendfarben<br />

für die Nägel<br />

Die Modefarben für unsere Nägel machen<br />

quasi einen Spagat: Auf der einen Seite stehen<br />

sanfte Nude-Töne hoch im Kurs, auf der anderen<br />

Seite treiben es die Sommerfarben so richtig bunt.<br />

Fotos Hersteller/Anbieter<br />

Pastell-Parade<br />

„Feel the Fizzle“<br />

Egal, für welchen Farbe man sich entscheidet:<br />

Grundlage für einen überzeugenden<br />

Look sind immer gepflegte Hände und eine<br />

perfekte Maniküre. Wobei überlange und<br />

spitze Nägel grundsätzlich out sind. Gerade bei Knallfarben<br />

wären lange Krallen zu viel des Guten. Neonfarbige<br />

Lacke, alle Grün-, Blau- und Gelbtöne sehen<br />

am besten auf kürzeren, oval gefeilten Nägeln aus.<br />

Sophisticated Chic beweist die Wahl natürlicher Farben<br />

aus der Beige-, Creme- und Rosépalette, die<br />

schönen Fingerringen nicht die Schau stehlen, sei es<br />

in matter oder glänzender Version.


Beauty + Fashion | 31<br />

Gepflegter Nude-Look liegt im Trend.<br />

Anny<br />

Für Lackierprofis: bunter Farbmix<br />

Foto Imaxtree<br />

Designer-Kombi Rot plus Rosa.<br />

Kester Blackxtree<br />

„Gris Décadent“ von L’Oréal Paris<br />

Rot- und Orangetöne in großer<br />

Auswahl. Chanel<br />

Vegane Trendfarben von ZAO<br />

Irisierender<br />

Metallic-Look.<br />

Catrice<br />

Blau machen<br />

mit Manhattan<br />

Farbkleckse<br />

von Gucci<br />

(hellblau)<br />

und Gitti<br />

Bunt und<br />

pflanzenbasiert:<br />

OZN<br />

Könner marmorieren die Lackierung mit zwei unterschiedlichen<br />

Nudetönen. Und Vollprofis lackieren die<br />

Nagelplatten in Naturtönen, bilden aber die Nagelspitzen<br />

im French-Style mittels Schablone in Pastellfarben<br />

aus, gerne auch auf jedem Finger eine andere<br />

Farbe. Überhaupt sieht man jetzt oft verschiedenfarbig<br />

lackierte Finger- und Zehennägel. Rottöne gehen<br />

jetzt gerne ins Magentafarbene oder Orange. Wer es<br />

festlich will, greift zu changierenden, irisierenden<br />

oder chromglänzenden Lacken in allen Metallicversionen.<br />

Auch dezenter Glitzer ist in, sei es im eigentlichen<br />

Lack oder im Überlack.<br />

<br />

Spiegelnde Chrome-Nails.<br />

Foto iStock


32 | Beauty + Fashion | Haare<br />

Alles in Ha(a)rmonie<br />

Rund um unseren natürlichen Kopfschmuck<br />

Unser Kopfhaar ist weit mehr als ein bloßer Schutz für unser Haupt. Es übt einen<br />

nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden aus. Das<br />

Haar selbst hat eine komplexe Struktur, ist anfällig für äußere Beeinträchtigungen,<br />

dient aber auch als Indikator für gesundheitliche Störungen. Einerseits verändert<br />

es sich im Alter auf natürliche Weise. Andererseits kann es auch vom Menschen<br />

umgestaltet werden.<br />

Fotos Adobe Stock<br />

Frisur und Würde<br />

Auf dem Kopf möchten nur die wenigsten der Natur<br />

freien Lauf lassen. Der Grund: Im Bedürfnis, das<br />

Haar zu pflegen und zu gestalten, sehen die Menschen<br />

einen zentralen Unterschied zum Tierischen,<br />

Wilden und Unkontrollierten, von dem sie sich abgrenzen<br />

möchten. Laut einer Umfrage des Industrieverband<br />

Körperpflege- und Waschmittel (IKW) aus<br />

dem Jahr 2022 unter Männern und Frauen ist für 71<br />

Prozent der Befragten eine gepflegte Frisur ein wesentliches<br />

Merkmal des Menschseins und ein Ausdruck<br />

von Kultiviertheit. Und Frisuren übernehmen<br />

eine Art gesellschaftliche Ausweisfunktion: Durch<br />

eine Frisur wird sichtbar, welche Position man innerhalb<br />

der Gesellschaft einnimmt und wie erfolgreich<br />

man ist. Frisuren sprechen darüber hinaus<br />

eine eigene Sprache und dienen als Ausdrucksform,<br />

die eine Zugehörigkeit zu einer Gruppe und deren<br />

Wertvorstellungen anzeigt. Bestimmte Haarschnitte<br />

oder Haarfarben können beispielsweise nur von<br />

bestimmten Gesellschaftsgruppen erkannt werden.<br />

Besonders für junge Menschen sind diese Gruppencodes<br />

relevant, um sich von anderen abzugrenzen.<br />

Neben Trend, Zeitgeist und Gemeinschaft sind aber<br />

auch Persönlichkeit und Individualität wichtig. Über<br />

die Art und Weise, das eigene Haar zu schneiden, zu<br />

färben oder zu stylen, können Menschen verschiedene<br />

Nuancen ihrer Persönlichkeit betonen.<br />

Einen Tag zu beginnen, ohne sich die Haare zu waschen<br />

oder zu stylen? Das ist nur für die wenigsten<br />

vorstellbar. Frisuren und die dazugehörigen Pflege-


Beauty + Fashion | 33<br />

Keratin boostern<br />

Eine ideale Vorstellung ist gesundes,<br />

glänzendes Haar. Oft stellt sich<br />

die Haar-Realität aber anders dar:<br />

eher störrisch, stumpf und strapaziert.<br />

Allein schon äußere Einflüsse<br />

wie Wind und Wetter schonen<br />

das Haar nun wirklich nicht. Aber<br />

auch Styling-Maßnahmen wie der<br />

Lockenstab, der Föhn oder auch Colorierungen<br />

setzen dem Haar durchaus<br />

zu. Strapaziertes Haar entsteht,<br />

wenn die Struktur des Haares<br />

durch mechanische Einflüsse wie<br />

Kämmen, Bürsten oder Toupieren,<br />

durch intensive Sonnenbestrahlung,<br />

zu heißes Föhnen, Salz- oder Chlorwasser<br />

oder auch durch unsachgemäße<br />

oder zu häufige kosmetische<br />

Behandlungen wie Dauerwellen, Blon -<br />

dierung oder Färbung geschädigt<br />

wird. Unter dem Mikroskop sieht<br />

man die Folgen deutlich: Die Schuppenschicht<br />

des Haares liegt nicht<br />

mehr glatt am Haarschaft an. Die<br />

Folge ist die Schädigung der Keratinschicht<br />

– sie führt dann zu sprödem<br />

und brüchigem Haar.<br />

produkte machen es für viele erst möglich, sich auf das Bevorstehende<br />

im Alltag einzustimmen. So sagen zum Beispiel 73 Prozent der Befragten,<br />

dass ein Shampoo ihnen das Gefühl gibt, den Dreck des Tages oder der<br />

Nacht abzuwaschen. Einmal in Form gebracht, fühlen sich die Befragten<br />

selbstbewusst, stark und für alle Tagesaufgaben gut gerüstet. Frisuren<br />

und Haarpflege sind daher auch Strukturierungshilfen im täglichen Leben.<br />

Und noch etwas ist wichtig: Bei einem Friseurbesuch und bei der<br />

täglichen Haarpflege geht es fast immer auch um Verjüngung und Erneuerung.<br />

62 Prozent der befragten Friseurkund:innen geben an, sich mit<br />

einer frischen Frisur verwandelt und wie ein neuer Mensch zu fühlen. Besonders<br />

sichtbar wird dies beim Haarefärben oder bei Strähnchen, wenn<br />

graue Haare abgedeckt und neue Highlights gesetzt wurden. Im Alltag<br />

kann dieses Erneuerungs- und Verjüngungsgefühl durch das tägliche Benutzen<br />

von Haarpflegeprodukten hergestellt werden.<br />

Quelle IKW<br />

Ein körpereigenes Protein, das Keratin,<br />

sorgt für den Schutz des Haares.<br />

Es legt sich wie eine Schutzschicht um<br />

das Haarmark. Die Keratinschicht<br />

ist weder wasser- noch fettlöslich.<br />

Keratine sind Faserproteine; sie bilden<br />

den Hauptbestandteil von Haaren<br />

und Nägeln. Haarkeratin besteht<br />

aus Aminosäureketten, die wie lange<br />

Sprungfedern zu Spiralen (Helices)<br />

aufgedreht sind, welche sich ihrerseits<br />

zu Fibrillen und die Fibrillen<br />

wiederum zu Bündeln vereinigen.<br />

Die Fasern sind durch Schwefelbrücken<br />

vernetzt und erhalten so ihre<br />

Stabilität.<br />

Durch gezielte Haarpflege kann sich<br />

eine geschädigte Keratinschicht wieder<br />

erholen. Keratin, das in speziellen<br />

Haarsprays, Shampoos oder Haarspülungen<br />

als Inhaltsstoff enthalten<br />

ist, kann zwar nicht in die tiefe<br />

Haarstruktur eindringen, aber es hilft<br />


34 | Beauty + Fashion | Haare<br />

dabei, Unebenheiten an der Oberfläche des Haares<br />

zu beheben und zu harmonisieren. Inzwischen ist<br />

Keratin Bestandteil vieler Haarpflegeprodukte.<br />

Reparatur-Kits<br />

Ein wahres Verwöhnprogramm für die Haarstruktur<br />

bieten Kuren: Soforthilfe-, Kompakt- oder Direct-Repair-Kuren.<br />

Sie versprechen eine sehr rasch<br />

eintretende Wirkung, die bereits bei einmaliger<br />

Anwendung die Haarstruktur von trockenem, strapaziertem<br />

Haar kräftigen und wieder aufbauen kann.<br />

Reichhaltige Rezepturen, z. B. mit Reisprotein und<br />

Lotusblüten-Extrakten, pflegen das Haar, ohne es zu<br />

beschweren. Dadurch kann das Haar neuen Glanz<br />

erhalten, mit Feuchtigkeit versorgt und vor äußeren<br />

Einflüssen geschützt werden. Die neueste Kur-<br />

Generation wirkt mit besonderen Lipiden, so genannten<br />

Ceramid-Verbindungen. Ceramide gehören zu<br />

den Hauptbestandteilen der natürlichen Hautbarriere,<br />

die die Haut vor dem Austrocknen schützen und das<br />

Eindringen von Fremdstoffen verhindern. Ceramid-<br />

Komplexe in Haarkuren enthalten die Nachbildung der<br />

natürlichen Kittsubstanz der Haare. Sie sollen gezielt<br />

an den geschädigten Stellen wirken, indem sie Risse<br />

auffüllen und die Haarfaser neu „versiegeln“.<br />

Bei Tiefen-Repair- oder Aufbau-Kuren, die der Intensivpflege<br />

von sehr trockenem, strapaziertem und<br />

geschädigtem Haar dienen, setzen die Hersteller<br />

auf Wirkkomplexe von bis zu 20 Inhaltsstoffen. Die<br />

Rezepturen enthalten Aminosäuren, Proteine, Vitamine,<br />

Pflanzenextrakte sowie Feuchtigkeitsspender<br />

und versprechen eine langanhaltende Repair-Wirkung.<br />

Aminosäuren beispielsweise sind die Bausteine<br />

der Haarfaserproteine, des Keratins.<br />

Graues Haar<br />

Irgendwann kann sich beim Blick in den Spiegel<br />

ein Moment des „Grauens“ einstellen … Die ersten<br />

grauen Haare zeigen sich und damit ist man mit der<br />

Erkenntnis des persönlichen Alterungsprozesses<br />

konfrontiert. Dabei ist es das Natürlichste der Welt,<br />

graue Haare zu bekommen. Jeden von uns trifft es.<br />

Manche später, andere früher. Die Grundlage für<br />

den Prozess der Haarergrauung liegt in den Genen.<br />

In unserem Erbgut ist der Vorrat an Pigmentzellen<br />

der Haare festgelegt.<br />

Jedes Haar hat nur eine bestimmte Anzahl von Pigmentzellen<br />

zur Verfügung. Diese sterben regelmäßig<br />

ab und werden aus den Stammzellen des Körpers<br />

neugebildet. Dieser Erneuerungsrhythmus ist allerdings<br />

nicht unendlich. Wenn der Stammzellvorrat<br />

erschöpft ist, können keine neuen Pigmentzellen gebildet<br />

werden. Folge: graues Haar. Mit zunehmendem<br />

Alter geht die Anzahl der Farbpigmente im Haar zurück.<br />

Haare erscheinen dann eher farblos oder auch<br />

weiß, was je nach Ausprägung oft als „grau“ bezeichnet<br />

wird. Manche „Grauhaarige“ stehen zu diesem<br />

Prozess der Reife mit einer Portion Stolz und<br />

Selbstbewusstsein. „Silver-Ager“ betrachten graues<br />

Haar als Ausdruck ihres „Best-Ager“-Daseins und<br />

geben ihrer Frisur das entsprechende Styling. Älter<br />

werdendes, reifes Haar benötigt eine besonders intensive<br />

Pflege. Produkte für reifes Haar enthalten<br />

Substanzen, die die Haarwurzeln stimulieren sollen<br />

und das Haar von innen her wieder aufbauen helfen.<br />

Dabei setzen die Hersteller beispielsweise auf das<br />

Co-Enzym Q10 als Anti-Aging-Wirkstoff. Q10 dringt<br />

in die Haarwurzeln ein, reaktiviert dort die nachlassende<br />

Keratin-Produktion und unterstützt so das<br />

Wachstum gesunder und starker Haare. Ebenfalls<br />

enthaltenes Collagenhydrolysat soll gleichzeitig die<br />

Lücken der Haarstruktur wieder auffüllen.<br />

Wer sich mit zunehmendem Ergrauen des Haarschopfes<br />

noch nicht abfinden will, kann sich mit<br />

Haarcolorationen eine farbige Übergangszeit verschaffen.<br />

Auswaschbare Colorationen, auch Direktzieher<br />

genannt, tönen das Haar nur vorübergehend. Bei<br />

der Veränderung der Haarfarbe mit direktziehenden<br />

Farbstoffen lagern sich die Farbstoffe am einzelnen<br />

Haar an und ergeben zusammen mit der natürlichen<br />

Haarfarbe den neuen Farbton. Eine Farbveränderung<br />

mit diesen Colorationen ist daher nicht dauerhaft: Die<br />

äußerlich angelagerten Farbstoffe waschen sich nach<br />

sechs bis acht Haarwäschen wieder heraus – während<br />

Oxidationsfarben das Haar (fast) dauerhaft färben. Hierbei<br />

wirken verschiedene Komponenten: Farbstoffentwickler<br />

und -kuppler dringen in das Haar ein und wer-


Beauty + Fashion | 35<br />

den erst dort unter Einwirkung des Oxidationsmittels<br />

zu größeren Einheiten „zusammengekuppelt“ – dabei<br />

entsteht die Farbe.<br />

Styling-Know-how<br />

In den Regalen für Haarpflegemittel ist er immer häufiger<br />

zu finden: der sog. Haarlack. Unter dieser Bezeichnung<br />

werden stark festigende Haarsprays angeboten.<br />

Sie sind nicht nur für die typische Finish-Behandlung<br />

gedacht, sondern werden insbesondere zur schnellen<br />

und präzisen Erstellung einer Vielfalt individueller,<br />

modischer bis extremer Frisuren verwendet. Vom klassischen<br />

Haarspray unterscheidet sich Haarlack durch<br />

speziell angereicherte Filmbildner. Sie wirken besonders<br />

stark festigend und bilden einen glänzenden<br />

Oberflächenfilm. Die Frisur wird fixiert, bekommt Fülle<br />

und dauerhaftes Volumen, ohne dass das Haar verklebt.<br />

Ebenso kann Haarlack zur Betonung einzelner<br />

Strähnen verwendet werden. Anschließend lässt sich<br />

der Haarlack bequem und annähernd rückstandsfrei<br />

wieder ausbürsten. Daneben gibt es Spezialsprays, die<br />

durch speziell ausgewählte Filmbildner und weitere Inhaltsstoffe<br />

besondere Stylingeffekte ermöglichen. Mit<br />

hochwertigen Rezepturen verfolgt man das Ziel, das<br />

Haar zusätzlich zu schützen und zu pflegen, z. B. mit<br />

Inhaltsstoffen wie Vitamin B3 (Niacin, auch: Nikotinsäure).<br />

Haarlacke sind meist Sprays. Unter den Pumpsprays<br />

sind einige Produkte nur für die Anwendung auf trockenen<br />

Haaren geeignet, andere können auch in das<br />

feuchte Haar eingearbeitet werden. Daneben wird zwischen<br />

verschiedenen Stärken unterschieden, wobei<br />

die Bezeichnungen je nach Hersteller variieren können.<br />

Die Produkte halten in der Regel den ganzen Tag.<br />

Mit Locken locken<br />

Gelocktes Haar gilt schon seit der Antike als Schönheitsideal.<br />

Sanfte Locken verkörpern Schönheit, aber<br />

auch Erotik, Zärtlichkeit und Verführung. So ist es<br />

nicht erstaunlich, dass sich über die Jahre immer bessere<br />

Methoden entwickelten, um dem Wunsch nach<br />

Locken gerecht zu werden. Am Anfang stand die Wasserwelle,<br />

anschließend fanden erfindungsreiche Friseure<br />

Wellverfahren, die zu länger haltbaren Wellen<br />

führten. Allerdings musste man zu heißen Welleisen,<br />

Dampf und speziellen Lösungen greifen. Das erzielte<br />

Ergebnis war nicht von langer Dauer, das Haar litt und<br />

die Prozedur lief nicht immer angenehm ab. Erst die<br />

Entwicklung chemischer Wellmittel und neuer Wickeltechniken<br />

erfüllte den Traum von der Lockenpracht<br />

auf kosmetische und zugleich recht bequeme Weise.<br />

Heute steht eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte<br />

zur Verfügung, die die verschiedensten Möglichkeiten<br />

der Haarumformung bieten. Je nach Frisurenwunsch,<br />

Haarbeschaffenheit und einer eventuellen chemischen<br />

Vorbehandlung wird die geeignete Dauerwellmethode<br />

ausgewählt.<br />

Für Menschen, die über Naturwellen verfügen, gibt es<br />

Mittel, die die sanften Wellen in eine üppige Lockenpracht<br />

voller Energie, Glanz und Sprungkraft verwandeln<br />

sollen: sog. Lockenbalsame. Der Gedanke dahinter:<br />

Lockiges Haar ist äußerst anspruchsvoll. Seine<br />

spiralige Struktur reflektiert kaum Licht. Naturlocken<br />

oder -wellen wirken deshalb häufig stumpf. Da es ihnen<br />

zudem an Feuchtigkeit fehlt, sehen die Haare oft<br />

trocken und spröde aus. Lockenbalsame ermöglichen<br />

eine Mischung aus Pflege und Halt. Zum Einsatz kommen<br />

zu diesem Zweck beispielweise ausgewählte Lipide<br />

(Fette), Aloe Vera (Echte Aloe, spendet Feuchtigkeit),<br />

Vitamin B3 (wichtig für den Stoffwechsel) und Panthenol<br />

(Provitamin B5). Diese Kombination soll selbst<br />

widerspenstige Locken geschmeidig machen und ihnen<br />

einen möglichst gesund wirkenden Glanz schenken.<br />

Gleichzeitig bündeln Polymere die Locken. Das<br />

soll für anhaltende, flexible Sprungkraft sorgen und<br />

die Frisur unter Kontrolle halten. Polymere sind aus<br />

sehr vielen (fast) gleichen Untereinheiten aufgebaute,<br />

große Molekülketten. Beispiele sind Kunststoffe und<br />

Biopolymere wie Proteine oder die Erbsubstanz DNA.<br />

Diese Produkte verfügen auch über Anti-Frizz-Wirkstoffe.<br />

Durch die Kombination verschiedener Lipide<br />

und Filmbildner soll verhindert werden, dass Luftfeuchtigkeit<br />

in das Haar eindringt und es kräuselt. So<br />

übersteht der Lockeneffekt im Idealfall selbst Regenspaziergänge,<br />

schwüle Sommerluft oder den Aufenthalt<br />

in feuchten, dunstigen Räumen.<br />

<br />

Quelle haut.de


36 | Gesundheit + Wellness | Haarausfall<br />

Der Mensch verliert zyklusbedingt pro Tag bis zu 100 Haare. Doch manchmal<br />

wird der Wachstumszyklus gestört und macht sich durch massiven Haarausfall<br />

am ganzen Kopf bemerkbar. Der schnelle diffuse Haarausfall betrifft<br />

besonders Frauen und kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel auch eine<br />

Schilddrüsenerkrankung.<br />

Haarausfall!<br />

Wenn die Schilddrüse<br />

zur Kopfsache wird<br />

Foto Adobe Stock<br />

Die Schilddrüse mit ihren Hormonen hat<br />

einen unmittelbaren Einfluss auf das<br />

Haarwachstum. Die Schilddrüsenhormone<br />

wirken sich beispielsweise auf das Wachstum<br />

der Haarfollikelzellen sowie die Bildung von Keratin,<br />

dem Hauptbestandteil der Haare, aus. Daher kann<br />

es sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion, der<br />

sogenannten Hypothyreose, als auch bei einer Überfunktion,<br />

der Hyperthyreose, zu vermehrtem Haarausfall<br />

kommen. Weitere Symptome sind hier vermehrtes<br />

Schwitzen, Nervosität, Herzrasen, Durchfall<br />

und Gewichtsverlust. Eine Unterfunktion kann auch<br />

zu brüchigem oder sprödem Haar führen. Der Gang<br />

zum Arzt sollte somit der erste Schritt zur Lösung des<br />

Problems sein, so dass sich das Haarwachstum bzw.<br />

der Haarzustand wieder normalisiert.<br />

Je früher der Haarausfall und dessen Ursache erkannt<br />

werden, umso zielgerichteter lässt er sich behandeln.<br />

Dies kann im Idealfall auch dem Verlust weiterer Haare<br />

vorbeugen. Denn mitunter dauert es leider Jahre, bis<br />

die Haare in Länge und Volumen wieder nachgewachsen<br />

sind. Wer einen länger als sechs Wochen anhaltenden<br />

Haarausfall mit vielen, leicht herausziehbaren<br />

Haaren beim Waschen und Kämmen oder sichtbare<br />

Lücken bemerkt, sollte sich frühzeitig zur weiteren<br />

Diagnostik in die hausärztliche Praxis begeben. Steht<br />

Kleines Organ – große Wirkung<br />

Die Schilddrüse ist ein kleines, normalerweise nicht<br />

mehr als 25 g schweres Organ, das unterhalb des Kehlkopfs<br />

der Luftröhre anliegt. Die Aufgabe der Schilddrüse<br />

ist die Produktion und Freisetzung der beiden Schilddrüsenhormone<br />

T3 und T4. Diese Hormone bestimmen<br />

entscheidend die Stoffwechsellage des Organismus und<br />

beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen. Dazu gehören<br />

unter anderem der Energieverbrauch, die Regulation der<br />

Körperwärme, die Aktivität von Nerven, Muskeln, Herz,<br />

Kreislauf, Magen und Darm, das seelische Wohlbefinden,<br />

die Sexualität sowie, insbesondere bei Kindern, die körperliche<br />

und geistige Entwicklung.<br />

eine Schilddrüsenerkrankung als Ursache für den<br />

diffusen Haarausfall fest, rückt deren Behandlung in<br />

den Fokus.<br />

Für die Therapie von Schilddrüsenerkrankungen kann<br />

auf Medikamente, Operationen sowie die Gabe von radioaktivem<br />

Jod zurückgegriffen werden. So wird eine<br />

Schilddrüsenunterfunktion oft durch Gabe des Schilddrüsenhormons<br />

T4 (Thyroxin) in Tablettenform behandelt.<br />

Bei einer Überfunktion des Organs wird hingegen<br />

auf Wirkstoffe zurückgegriffen, die die Produktion der<br />

Schilddrüsenhormone hemmen, sog. Thyreostatika. <br />

Informationen www.forum-schilddruese.de<br />

Quelle Sanofi


Hair Help the Oceans | Gesundheit + Wellness | 37<br />

Haare für eine<br />

bessere Welt<br />

Wasser-Filterschläuche aus Haaren<br />

Schon gewusst? Ein Kilogramm Haar kann bis zu<br />

acht Kilogramm Öl aufnehmen! Das macht sich die<br />

Umweltinitiative „Hair Help the Oceans“ zu Nutze.<br />

Fotos hhto<br />

Das Meer gilt als Quelle des Lebens – rund 70 Prozent des Planeten sind von<br />

Wasser bedeckt, Gewässer, die eine Fülle verschiedenster Ökosys teme und<br />

Lebensformen beheimaten. Die Organisation „Hair Help the Oceans“ gründet sich<br />

auf der Idee, dass Friseure und ihre Kund:innen mit abgeschnittenen Haaren helfen<br />

können, Meere, Seen und Flüsse zu reinigen – einfach, aber wirkungsvoll. Haare besitzen<br />

die besondere Eigenschaft, viel Fett aufzusaugen und diese auch nach dem<br />

Schneiden nicht zu verlieren. Daher eignen Haare sich hervorragend dazu, als natürliches<br />

Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste<br />

in Gewässern eingesetzt zu werden. Die Organisation mit Sitz in Bückeburg<br />

sammelt abgeschnittene Haare von ihren Partnersalons und fertigt daraus Filterschläuche,<br />

die weltweit eingesetzt werden. Diese können gereinigt und bis zu achtmal<br />

wiederverwendet werden. Die beiden Unternehmensgründer Emidio Gaudioso<br />

und Thomas Keitel freuen sich übrigens über jedes Friseurunternehmen, das Partner<br />

für diesen guten Zweck werden möchte.<br />

<br />

Informationen www.hair-help-the-oceans.com<br />

Hessing. In Bewegung bleiben.<br />

Orthopädie kennt viele Aufgaben. Wir beherrschen<br />

sie alle. Mit sieben hochspezialisierten orthopädischen<br />

Fachabteilungen sowie einer Abteilung mit<br />

einzigartiger Kompetenz im Bereich der Regionalanästhesie<br />

und Schmerzmedizin genießen die Orthopädischen<br />

Fachkliniken der Hessing Stiftung einen<br />

hervorragenden Ruf. Unsere renommierten Chefärzte<br />

kümmern sich mit ihrem Team um eine exzellente<br />

medizinische und pflegerische Betreuung, damit Sie<br />

in Bewegung bleiben.<br />

Prof. Dr. med. Stephan Vogt, Chefarzt<br />

Klinik für Sportorthopädie, Arthroskopische<br />

Chirurgie und Schulterchirurgie<br />

Dr. med. Jan Tomas, Chefarzt Zentrum<br />

für Endoprothetik, Fußchirurgie und<br />

Rheumaorthopädie<br />

Prof. Dr. med. Florian Geiger, Chefarzt<br />

Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum<br />

Dr. med. Andreas Forth, Chefarzt Klinik<br />

für Kinder-, Jugendlichen- und Neuroorthopädie<br />

Dr. med. Bernhard Rozée, Chefarzt Klinik<br />

für Handchirurgie<br />

Dr. med. Oliver Herrmann, Chefarzt Klinik<br />

für Unfallchirurgie<br />

PD Dr. med. Stephan Kratzer, Chefarzt<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und<br />

Schmerzmedizin<br />

PD Dr. med. Matthias Wahle, Ärztlicher<br />

Leiter Klinik für Internistische Rheumatologie<br />

Wir freuen uns auf Sie! Terminvereinbarung unter T 0821 909 234, www.hessing-kliniken.de


38 | Kunst + Kultur | Barocke Bildwelten<br />

Nicola Grassi, Antonius<br />

und Kleopatra, Öl auf<br />

Leinwand<br />

Best of Barock<br />

Ausstellung „Barocke Bildwelten“ im Schaezlerpalais<br />

Bis zum 27. August sind im Augsburger Schaezlerpalais zahlreiche ausgewählte<br />

Gemälde des Barock und Rokoko unter anderem aus Augsburg, Süddeutschland<br />

und Italien zu bewundern, die so noch nie oder selten zu sehen waren.<br />

Fotos Kunstsammlungen & Museen Augsburg / Stadt Augsburg<br />

Kuratorin Julia Quandt präsentiert im<br />

zweiten Obergeschoss des Hauses im Rahmen<br />

der Sonderausstellung „Barocke Bildwelten“<br />

eine Auswahl aus dem 1.400 Objekte<br />

umfassenden Depot der Kunstsammlungen &<br />

Museen Augsburg – Werke der Deutschen Barockgalerie,<br />

die nicht Teil der Dauerausstellung sind und die<br />

meiste Zeit den Augen der Besuchenden verborgen<br />

bleiben. Eine einmalige Gelegenheit also, besondere<br />

Werke kennenzulernen, bevor diese wieder ihren Platz<br />

im Fundus finden!<br />

„Wir zeigen Neuerwerbungen, Schenkungen und Wiederentdeckungen<br />

aus dem Altbestand. Einige Gemälde<br />

wurden bislang selten, schon lange nicht mehr oder<br />

sogar noch nie ausgestellt. Zu sehen ist eine Auswahl<br />

an Porträts und Charakterstudien ebenso wie Stillleben.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt bildet eine<br />

Auswahl von Bozzetti – kleinformatige Ölskizzen, die<br />

als Vorbereitung für Gemälde und Deckenfresken<br />

dienten“, erläutert Dr. Christof Trepesch, Leitender<br />

Direktor der Kunstsammlungen & Museen Augsburg,<br />

die Auswahl der knapp 50 ausgestellten Gemälde.<br />

Zu den beeindruckendsten Exponaten gehört das<br />

großformatige Gemälde „Antonius und Cleopatra“ des<br />

Italieners Nicola Grassi (um 1745), das das Austragen<br />

einer ungewöhnlichen Wette zwischen den Dargestellten<br />

zum Motiv hat: Es dokumentiert den Moment, als<br />

Cleopatra eine sündteure Perle aus ihrem Ohrschmuck<br />

in ein Trinkgefäß mit Essig fallen lässt, in dem sich die<br />

Perle auflöst. Cleopatra soll das Gemisch getrunken –<br />

und damit die Wette, das teuerste Festmahl servieren<br />

zu können, gewonnen haben. Die Ausstellung ist in<br />

einzelne Kapitel gegliedert, die jeweils einen Raum belegen.<br />

So sind u. a. militärische Motive zu sehen, Landschaftsdarstellungen,<br />

Porträts oder Stillleben.<br />

„Sammeln ist eine Kernaufgabe von Museen, daher ist<br />

jede Sammlung darauf angelegt, zu wachsen. Durch<br />

den Ankauf von Arbeiten oder durch die Schenkung


Kunst + Kultur | 39<br />

von Objekten wird der Bestand erweitert, das Sammlungsprofil<br />

schärft sich. Ganz wichtig ist dafür auch<br />

das bürgerschaftliche Engagement. Die Kunstsammlungen<br />

& Museen Augsburg dürfen sich glücklich<br />

schätzen, die „Freunde der Kunstsammlungen“ an ihrer<br />

Seite zu haben. Dank der großzügigen Unterstützung<br />

des Vereins konnten seit dessen Gründung 1976<br />

einige wichtige Werke erworben werden“, so Kulturreferent<br />

Jürgen K. Enninger.<br />

Im 17. und 18. Jahrhundert war Augsburg eines der führenden<br />

Kunstzentren Europas. In Deutschland stand die<br />

Freie Reichsstadt sogar an erster Stelle und übte große<br />

Anziehungskraft auf zahlreiche Kunstschaffende aus.<br />

Im Jahr 1651 ließ sich beispielsweise Johann Heinrich<br />

Schönfeld (1609–1684) in Augsburg nieder – einer der<br />

wichtigsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Die in<br />

den 1670er Jahren gegründete Reichsstädtische Kunstakademie<br />

war neben Nürnberg die älteste in Deutschland<br />

und eine der angesehensten Ausbildungsinstitutionen<br />

für Künstler zu dieser Zeit. Die bedeutendsten<br />

Künstler der Stadt, wie Johann Ulrich Mayr (1630–1704)<br />

oder Johann Georg Bergmüller (1688–1762), waren dort<br />

als Direktoren tätig und prägten so das Kunstgeschehen<br />

im süddeutschen Raum entscheidend. Im 18. Jahrhundert<br />

galt der Begriff „Augsburger Geschmack“ gar als<br />

Synonym für das deutsche Rokoko.<br />

<br />

regio_anzeige_holl_ 218_143_2022.qxp_Layout 1 07.12.22 16:48 Seite 1<br />

Gérard Douffet, Hl. Maria Magdalena,<br />

Öl auf Leinwand<br />

Die Hommage im Maximilianmuseum<br />

Elias Holl, Baumeister der<br />

Renaissancestadt Augsburg<br />

Er baute das Rathaus, das Zeughaus und die Stadtmetzg.<br />

Er erhöhte den Perlachturm. Und er errichtete Wassertürme,<br />

Stadttore und Bastionen: Stadtwerkmeister Elias Holl machte<br />

Augsburg zur Renaissancestadt. Zu seinem 450. Geburtstag<br />

stellen die Kunstsammlungen und Museen Augsburg Holls<br />

Werk und Zeit vom 17. Juni bis zum 17. September <strong>2023</strong><br />

in der Ausstellung „Elias Holl (1573–1646)“ im Maximilian -<br />

museum (Fuggerplatz 1) vor: Architekturmodelle, Pläne und<br />

Zeichnungen, Druckgrafik, Kunst handwerk und Gemälde sind<br />

eine Hommage an den Renaissance-Baumeister Elias Holl.<br />

Mehr zur Ausstellung „Elias Holl (1573–1646)“:<br />

• www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de/holl<br />

• www.augsburg-tourismus.de/de/profile/elias-holl<br />

Regio Augsburg Tourismus GmbH | Tourist-Information | Rathausplatz 1 | 86150 Augsburg<br />

Telefon 0821 50207-0 | tourismus@regio-augsburg.de | www.augsburg-tourismus.de<br />

concret Werbeagentur GmbH Augsburg · www.concret.cc | Foto: Martin Kluger


40 | Kunst + Kultur | Fürstenfelder Gartentage<br />

Das kostbare Nass –<br />

Wasser im Garten<br />

20. Fürstenfelder Gartentage<br />

Über Pfingsten, vom 26. bis 29. <strong>Mai</strong>, wird auf dem gesamten Gelände sowie<br />

dem Barockgarten des Veranstaltungsforums Fürstenfeld zum 20. Mal zu<br />

einem rauschenden Gartenfest eingeladen. Über 260 ausgewählte Aussteller<br />

präsentieren ihre kreativen Ideen für das grüne Paradies im eigenen Garten.<br />

Fotos Lohde<br />

Die 20. Fürstenfelder Gartentage stehen unter dem<br />

Motto: „Das kostbare Nass – Wasser im Garten“.<br />

Weil unsere Sommer zunehmend heißer und trockener<br />

werden, sich andererseits aber Starkregenereignisse<br />

mehren, müssen wir unsere Gärten auf diesen Wandel<br />

vorbereiten. Wenn auch im Privatgarten mit Wasser bewusst<br />

und sparsam umgegangen wird, muss in Zukunft auf das Wasser<br />

als gärtnerisches Gestaltungselement nicht verzichtet werden.<br />

Die Veranstalter wollen wieder einen Teil der CO2-Emissionen,<br />

die durch die Gartentage entstehen, kompensieren und werden<br />

auch <strong>2023</strong> für jeden 100. Besucher über die Initiative „Plant for<br />

the planet“ einen Baum pflanzen. Die Besucher werden gebeten,<br />

eigene Taschen und Körbe mitzubringen, da Einweg-Plastiktüten<br />

nur von Gärtnereien für nasse Topfpflanzen abgegeben werden.<br />

An den Kassen gibt es neben dem Gartentage-Sackerl aus<br />

Biobaumwolle auch die Gartentage-Mehrwegtasche aus 100%<br />

Recyclingkunststoff.<br />

Die Aussteller:innen stammen aus der Region, aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet sowie aus dem europäischen Ausland. Auf<br />

die Besucher:innen wartet eine große Auswahl an Stauden<br />

Rosen und Gehölzen, aber auch ein breites Angebot an Gartenausstattung<br />

und Gartenmöbeln. In den Innenräumen des<br />

Forums werden Ideen für stilvolles Wohnen präsentiert. Die<br />

zahlreichen Biergärten, Bars und Gastronomiestationen laden<br />

mit ihren schattigen Sitzplätzen zum Genießen und Verweilen<br />

ein. Begleitet wird die Verkaufsausstellung von verschiedenen<br />

Gartenkonzerten, Fachvorträgen, Workshops und einem Kinderprogramm.<br />

Wie in den vergangenen Jahren verkehren während der Gartentage<br />

Rikschas zwischen dem nahegelegenen S-Bahnhof und dem<br />

Messegelände. Den Besucher:innen mit PKWs stehen wieder über<br />

2.000 Stellplätze in der näheren Umgebung kostenlos zur Verfügung.<br />

Für das „unbeschwerte“ Einkaufserlebnis sorgen die kostenfreien<br />

Pflanzengarderoben zur Aufbewahrung der Einkäufe. <br />

Informationen www.fuerstenfelder-gartentage.de


Malura Museum | Kunst + Kultur | 41<br />

Das Malura Museum, benannt nach seinem Gründer, dem Künstler Oswald<br />

Malura (1906 – 2003), feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Das Jubiläum<br />

wird begleitet von der Sonderausstellung „Andreas Kuhnlein: Wer sind wir,<br />

wo kommen wir her und wohin gehen wir?“, die bis zum 26. Juni zu sehen ist.<br />

30 Jahre Malura Museum, Oberdießen<br />

70. Sonderausstellung<br />

Foto Malura Museum<br />

Andreas Kuhnlein, geboren 1953 in Unterwössen im Chiemgau, betrachtet<br />

den Baum als wesenhafte Erscheinung und Synonym für den Menschen.<br />

Hölzern von toten und entwurzelten Bäumen entlockt er ein Menschenbild,<br />

das geprägt ist von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit. Andreas Kuhnleins<br />

Werke waren bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. 2005<br />

erhielt der Künstler eine Professur an der Kunstakademie in Luoyang/China. 2009<br />

wurde er als Kulturpreisträger des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet und 2010 erhielt<br />

er als Erster den Ellinor Holland Kunstpreis. Viele seiner Skulpturen befinden sich im<br />

öffentlichen Raum.<br />

Das Malura Museum in Oberdießen bei Landsberg, Mühlweg 2, ist ein „Treffpunkt für<br />

Gleichgesinnte im Geiste“, in dem auch regelmäßig musikalische, literarische und kabarettistische<br />

Veranstaltungen stattfinden.<br />

<br />

Informationen www.kuhnlein-bildhauer.de<br />

www.oswald-malura.de<br />

MALURA<br />

MUSEUM<br />

Bild: Feldstruktur, 1964, OM<br />

In einem alten Bauernhaus in Oberdießen an der „Via Claudia Augusta“<br />

wird das Lebenswerk des Malers Oswald Malura (1906-2003) präsentiert.<br />

Sein Können und seine Vielseitigkeit bieten dem Besucher<br />

eine Kunstreise durch das 20. Jahrhundert. Regelmäßig finden auch<br />

Sonderausstellungen anderer KünstlerInnen statt. Der Freundeskreis<br />

Oswald Malura Museum e. V. organisiert Veranstaltungen, Konzerte,<br />

Lesungen und vieles mehr. Öffnungszeiten und Hinweise zu aktuellen<br />

Veranstaltungen unter www.oswald-malura.de, Führungen sind<br />

jederzeit nach Vereinbarung möglich.<br />

30 Jahre 1993-<strong>2023</strong><br />

Malura Museum<br />

Andrew Malura<br />

Mühlweg 2<br />

86944 Oberdießen<br />

Tel. 0170-3231634<br />

www.oswald-malura.de


42 | Kunst + Kultur | Kunsthalle UG<br />

Kunsthalle UG<br />

Kunst für alle – den öffentlichen Raum gestalten<br />

Zum Wegschauen „schön“ ist die karge geflieste<br />

Unterführung unter der Gögginger Straße gegenüber<br />

vom Kongress am Park in Augsburg. Ganz zu<br />

schweigen von der seit Jahren kaputten Rolltreppe.<br />

Doch das soll sich nun ändern.<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Schöne Felder e.V.<br />

Das Projekt nennt sich „Kunsthalle UG“, initiiert vom Verein<br />

Schöne Felder e.V. Ab 16. Juni wird die Unterführung zur<br />

„Kunstmeile“ umfunktioniert, die Rolltreppe begrünt. Der Anfang<br />

2019 gegründete Verein setzt sich für Kunst und Kultur<br />

im öffentlichen Raum ein. Federführend ist die Augsburger Stadträtin<br />

Lisa McQueen. Die quirlige Inhaberin des „Café Kätchens“ in der Peutingerstraße<br />

sitzt seit 2020 für „Die Partei“ im Stadtrat und engagiert sich u. a.<br />

für die Nutzung auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinender Orte<br />

für künstlerische Projekte, um die Innenstadt visuell attraktiver zu machen.<br />

So war z. B. 2021 während der Pandemie der „KunstGang“ realisiert<br />

worden, eine Ausstellungskooperation zwischen Schöne Felder e.V., Pinealis<br />

Productions und der Stadt Augsburg, bei dem via QR-Code virtuelle<br />

Rundgänge durch Augsburger Schaufenster, Leerstände und Geschäfte<br />

ermöglicht wurden, in denen ausgewählte Künstler:innen ihre Werke<br />

platziert hatten. Zu den Plattformen zählten z. B. die Kreissparkasse, die<br />

Moritzkirche, das Bekleidungshaus Rübsamen oder die GoldenGlimmer<br />

Bar. Dabei stand die Förderung von lokalen Künstler:innen in der Pandemie-Zeit<br />

im Vordergrund.<br />

Wird mit Pflanzen begrünt: die defekte<br />

Rolltreppe zur Unterführung.


Kunst + Kultur | 43<br />

Wer hin hört,<br />

sieht mehr!<br />

„BAYERISCH-<br />

SCHWABEN-<br />

LAUSCHTOUR“-APP<br />

KOSTENLOS<br />

DOWNLOADEN,<br />

LOSLAUSCHEN<br />

& ENTDECKEN<br />

Neu seit 4/23:<br />

Die Macher:innen: (von li nach re) Bernhard McQueen, Lisa<br />

McQueen und Sebastian Bühler, 3. Vorstand Schöne Felder e.V.<br />

Mit der neuen Initiative „Kunsthalle UG“ will der Verein<br />

Denkanstöße geben und den öffentlichen Raum,<br />

hier die charmefreie Unterführung, aufwerten. Unter<br />

Berücksichtigung der Vielfältigkeit soll das Projekt ein<br />

kreatives Zusammenwirken ermöglichen und Verbindungen<br />

zwischen Alltag und Kunst erschaffen. Ohne<br />

Eintrittsgelder und museale Zugangstreppe, wie Lisa<br />

McQueen betont. Der Name lehnt sich an die „Kunsthalle<br />

im Wittelsbacher Park“ in unmittelbarer Nähe an –<br />

ein wunderschönes Objekt, das seit Jahrzehnten der<br />

Kunst nicht zur Verfügung steht. Das Projekt Kunsthalle<br />

UG bietet den Bürger:innen die Möglichkeit,<br />

zeitgenössische bildende Kunst zu erleben. Eine Unterführung<br />

als Verbindung zwischen Hochkultur (im<br />

Kongress am Park) und Subkultur.<br />

Ausstellen werden vom 16. Juni an professionelle<br />

regio nale Künstler:innen. Um Vandalismus oder Diebstahl<br />

entgegenzutreten, präsentiert der Verein die<br />

Kunstwerke in verschlossenen Schaukästen an den<br />

Wänden. Ein Glücksfall war, dass die gebrauchten,<br />

aber bestens erhaltenen Schaukästen von einem aufgelassenen<br />

Kino am Bodensee zur Verfügung gestellt<br />

wurden und nur mit etwas schiefergrauer Farbe für<br />

die Rahmen herausgeputzt werden mussten. 15 Schaukästen<br />

sind für die Ausstellung vorgesehen. Die darin<br />

ausgestellten Werke können übrigens nach der Ausstellung<br />

käuflich erworben werden. Zehn Wochen soll<br />

die Ausstellung begehbar sein, mit Option auf Verlängerung.<br />

Ein Katalog soll das Projekt abschließen.<br />

Und auch die defekte Rolltreppe wird ein neues Leben<br />

erhalten und zur Verschönerung der Unterführung<br />

beitragen – nicht etwa durch Instandsetzung, sondern<br />

durch Begrünung vom Fachmann. Hierfür konnte der<br />

Gartenbaumeister Thomas Cordes gewonnen werden,<br />

der seine Meisterprüfung in vertikaler Begrünung ablegte.<br />

Bei der Vernissage am 16. Juni wird der „Corner<br />

Chor“, der wegen der Akustik auch schon mal in der<br />

Unterführung übt, zu hören sein.<br />

<br />

Informationen info@schoene.felder.de<br />

Die<br />

– 21 Audio-Touren<br />

an 21 Orten zu 21 faszinierenden Themen.<br />

Ganz individuell und outdoor zu planen!<br />

www.bayerisch-schwaben.de/lauschtour<br />

Das Städtefestival<br />

Wie wirken die Künste auf<br />

unsere Wahrnehmung und<br />

unser Klima?<br />

Welche Veränderungsprozesse<br />

kann Kultur in Gang setzen?<br />

Können Schönheit und Qualität<br />

neue Bedeutung erlangen?<br />

Wie sehen Kulturveranstaltungen<br />

der Zukunft aus?<br />

Was zeichnet nachhaltiges<br />

Design aus?<br />

Wie klingen gute Geschichten<br />

vom Wandel?<br />

Förderer:<br />

DIE 21. LAUSCHTOUR<br />

„Festungs- & Donau blicke in<br />

Neu-Ulm: Glacispark,<br />

Bundesfestung und eine<br />

faszinierende Kirche“<br />

klimakunst.net<br />

STADTKULTUR<br />

Netzwerk Bayerischer Städte e.V.<br />

Hohe-Schul-Straße 4, 85049 Ingolstadt<br />

www.stadtkultur-bayern.de


44 | Kunst + Kultur | Neue Spielzeit am Staatstheater<br />

André Bücker bei der<br />

Pressekonferenz<br />

Zwischen-Menschen<br />

Die Spielzeit <strong>2023</strong>/24 am Staatstheater Augsburg<br />

Das Publikum des Staatstheaters Augsburg darf sich wieder auf ein sehr<br />

abwechslungsreiches Programm freuen – mit einer großen Bandbreite unterschiedlichster<br />

Inszenierungen, von bedeutenden Opern über Schauspiel-<br />

Klassiker bis hin zu Uraufführungen und Initiativen über das klassische<br />

Theaterrepertoire hinaus.<br />

Foto Jan-Pieter Fuhr<br />

möchten damit die Stadtgesellschaft<br />

in ihrer ganzen Breite ansprechen“,<br />

erklärt Staatsintendant<br />

„Wir<br />

André Bücker. „Wir gehen mittlerweile<br />

ins siebte Jahr des Interims und schaffen es<br />

mit unglaublicher Kraftanstrengung, unter diesen<br />

Bedingungen großes Theater zu machen. Der enthusiastische<br />

Zuschauerzuspruch der vergange-<br />

nen Spielzeit ist uns ein großer Ansporn, auf<br />

diesem Weg weiterzumachen.“ Das Spielzeitmotto<br />

„Zwischen-Menschen“ lenkt dabei den<br />

Fokus auf die (Un-) Möglichkeiten des menschlichen<br />

Miteinanders, so wie es sowohl in den<br />

großen politischen Stoffen der Spielzeit als<br />

auch in den vielen unterhaltsamen Formaten<br />

seinen Ausdruck findet.<br />

Weiter auf Seite 54 ➵


3 Musketiere | Kunst + Kultur | 45<br />

Abenteuer auf der Freilichtbühne<br />

Musical „3 Musketiere“ am Roten Tor<br />

Drei Helden plus ein Musketier-Anwärter gemeinsam gegen den intriganten<br />

Kardinal Richelieu und Konsorten: Wer kennt die Abenteuer-Geschichte<br />

nicht! In rockigen Balladen und großen Ensemblenummern wird sie ab<br />

Samstag, den 17. Juni, auf der Augsburger Freilichtbühne erzählt.<br />

Da passt die historische Kulisse wie die<br />

Faust aufs Auge. Zum 20-jährigen Jubiläum<br />

der Uraufführung bringt Regisseur<br />

Ulrich Wiggers das große Feuerwerk<br />

um Abenteuer, Freundschaft und Liebe nach<br />

Augsburg. Im Jahr 2003 wurde das Musical „3 Musketiere“<br />

(nach dem historischen Abenteuerroman<br />

von Alexandre Dumas) in Rotterdam uraufgeführt<br />

und hat seitdem auf vielen europäischen Musicalbühnen<br />

sein Publikum in den Bann gezogen. Die<br />

mitreißende Abenteuerreise wird in großer Besetzung<br />

– mit Orchester, Chor und viel Tanz – realisiert.<br />

Dabei gibt es ein Wiedersehen mit gefragten<br />

Bühnengrößen wie Katja Berg als Milady de Winter<br />

und Alexander Franzen als Richelieu. Sein Augsburger<br />

Debüt gibt Florian Peters in der Hauptrolle des<br />

D’Artagnan. Mit dabei sind natürlich u. a. die Augsburger<br />

Philharmoniker, der Opernchor und das Ballett-Ensemble.<br />

Informationen + Tickets www.staatstheater-augsburg.de<br />

Anzeige<br />

17.6.<br />

– 28.7.<br />

23<br />

Freilicht–<br />

bühne am<br />

Roten Tor<br />

Musical von Rob & Ferdi Bolland<br />

Tickets und Informationen beim<br />

Besucherservice oder unter<br />

staatstheater-augsburg.de/3_musketiere


46 | Kunst + Kultur | Neue Spielzeit am Staatstheater<br />

Die Vertreter:innen der Sparten bei der Pressekonferenz (von li nach re: Nicole Schneiderbauer, Sabeth Braun, David Ortmann,<br />

Sophie Walz, André Bücker, Daniel Herzog, Tina Lorenz, Nicoletta Kindermann, Ricardo Fernando) ♦ Foto Jan-Pieter Fuhr<br />

Neu-Interpretationen der ganz großen Klassiker prägen<br />

das Schauspiel-Programm <strong>2023</strong>/24, beispielsweise<br />

mit Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre<br />

Kinder“, Shakespeares „Romeo und Julia“ und einer<br />

Bühnenfassung von „Frankenstein“. Eine umfassende<br />

stilistische Bandbreite bietet das Musiktheater, von<br />

Händels „Serse“ (Xerxes) über beliebte Belcanto-Opern<br />

von Donizetti und Puccini bis hin zur Uraufführung einer<br />

immersiven Kammeroper: „C:\>title Labyrinth“ von<br />

Hauke Berheide. Auch in den anderen Sparten setzt das<br />

Staatstheater Augsburg – neben den großen Klassikern –<br />

auf Zeitgenössisches und Uraufführungen, so zum<br />

Beispiel mit dem Tanztheater-Stück „Charlie“ (Uraufführung)<br />

oder mit Tine Rahel Völckers Auftragsarbeit<br />

„Die gefährlichste Frau Amerikas“ (Uraufführung). Die<br />

Spielzeit eröffnen wird das zeitgenössische Schauspiel<br />

„Linda“, das am 16. September auf der Großen Bühne<br />

im martini-Park Premiere feiert. In Kooperation mit der<br />

fünften Sparte des Hauses, dem Digitaltheater, entstehen<br />

in allen Theater-Bereichen innovative neue Produktionen,<br />

so eine zeitgemäße Version von Molières<br />

„Der Menschenfeind“.<br />

Freilichtbühne Am Roten Tor<br />

Eine mitreißende Mischung aus Popmusik und Gospel<br />

bringt die Open-Air-Saison im Sommer 2024 auf die<br />

Freilichtbühne am Roten Tor, mit dem Musical „Sister<br />

Act“. Mit Giacomo Puccinis „Turandot“ in der Regie<br />

von Staatsintendant André Bücker wird zudem nach<br />

langer Zeit wieder einer der ganz großen Opernklassiker<br />

unter freiem Himmel geboten.<br />

Konzerte, Konzerte …<br />

Die Konzertsaison bereichert als Artist in Residence diesmal<br />

der Schlagzeuger Alexej Gerassimez. Auch weitere<br />

international renommierte Solisten und Solistinnen musizieren<br />

gemeinsam mit den Augsburger Philharmonikern.<br />

So sind in den acht Sinfoniekonzerten im Kongress<br />

am Park und in weiteren Sonderkonzerten u. a. der Geiger<br />

Christian Tetzlaff, der Pianist József Balog und die<br />

Großes Theaterfest am<br />

2. Juli <strong>2023</strong> im martini-Park!<br />

Der Kartenvorverkauf startet am 1. Juli, online über<br />

www.staatstheater-augsburg.de/spielplan oder beim<br />

Besucherservice des Staatstheater Augsburg, Telefon<br />

0821 324 49 00, Email tickets@staatstheater-augsburg.<br />

de. Das neu erschienene Spielzeitblatt mit allen Premierenterminen<br />

und Informationen zur Saison <strong>2023</strong>/24 ist online<br />

unter www.staatstheater-augsburg.de/zwischenmenschen<br />

als Blätterkatalog verfügbar und liegt in allen Spielstätten<br />

des Staatstheater Augsburg aus.<br />

Informationen www.staatstheater-augsburg.de<br />

junge Harfenistin Lea Maria Löffler (Kunstförderpreis<br />

Augsburg 2022) zu Gast. Am Dirigentenpult ist neben<br />

GMD Domonkos Héja auch Anthony Bramall zu erleben,<br />

außerdem Anna Skryleva, die in ihrem Konzert mit den<br />

Augsburger Philharmonikern ein eigenes Werk zur Uraufführung<br />

bringt. Fortgesetzt wird die erfolgreiche Reihe<br />

„Zukunft(s)musik“, die zur neuen Saison vom MAN-<br />

Museum in die brechtbühne umzieht. Außerdem kehren<br />

die beliebten Krabbelkonzerte für die Jüngsten auf den<br />

Spielplan der Augsburger Philharmoniker zurück.<br />

Spartenübergreifendes<br />

Ein gemeinsames Jubiläum feiern Konzert und Theatervermittlung<br />

am 10. Oktober. Vor 20 Jahren wurden die<br />

Schulkonzerte ins Leben gerufen, mit bisher mehr als<br />

200 musikalischen Besuchen des Orchesters an Schulen<br />

in Augsburg Stadt und Land. Das Digitaltheater ist auch<br />

in der Spielzeit <strong>2023</strong>/24 mit Koproduktionen in allen<br />

Sparten vertreten. „Do you care?“ fragt die Begegnungsplattform<br />

Plan A des Staatstheater Augsburg und spielt<br />

damit auf die gesellschaftliche Mammut-Aufgabe der<br />

Pflege- und Sorgearbeit in all ihren Facetten an. Auch<br />

grundsätzlich will das Staatstheater Augsburg wieder<br />

„Haltung zeigen“, mit einem stetig wachsenden Angebot<br />

an inklusiven und barrierefreien Angeboten sowie Projekten<br />

für mehr kulturelle Teilhabe, wie dem Theaterbus<br />

oder dem Kultursozialticket für 1.- €.


Coolness<br />

Inszenierung<br />

von Mode<br />

im 20. Jahrhundert<br />

Ausstellung<br />

24.3. bis<br />

22.10.<strong>2023</strong><br />

Staatliches Textil- und<br />

Industriemuseum Augsburg (tim)<br />

www.timbayern.de<br />

Kooperationspartner


48 | Sport + Spaß | Ausflugstouren<br />

Sisi-Schloss in Unterwittelsbach ♦<br />

Foto Holger Weiss<br />

Aktiv unterwegs<br />

Regionale Tagestouren per Rad oder zu Fuß<br />

Sobald die Sonne lacht, erwacht die spontane Lust auf Outdoor-Aktivitäten. Diese<br />

Ausflüge sind von jedem leicht zu bewältigen. Die VHS bietet durch „Mitradler“ geführte<br />

Radtouren; auf der Website von Friedberg kann man GPS-Daten fürs Smartphone<br />

runterladen. Oder man nutzt die „Lauschtouren“ – neu jetzt auch für Neu-Ulm.<br />

Radeln vom Frühmittelalter bis zu den Wittelsbachern<br />

Die VHS Landkreis Aichach-Friedberg veranstaltet am 3. Juni eine<br />

leichte geführte Radtour zu historischen Stätten im Wittelsbacher<br />

Land. Gestartet wird am Unteren Tor in Aichach, Stadtplatz 2, mit einer<br />

kurzen Führung durchs Wittelsbacher Museum. Anschließend geht<br />

es über Algerts hausen weiter ins ehemalige Eisenerzrevier, ins Grubet.<br />

Dort gibt es nicht nur eine Führung am archäologischen Freigelände.<br />

Gemeinsam radelt man ein Stück in den Wald zu den ehemaligen Pingen,<br />

den Trichtergruben, aus denen das Eisenerz abgebaut wurde. Nach einer<br />

Pause führt die Route dann über Unterschneitbach, natürlich mit Halt<br />

am Denkmal zur Schnaitbacher Einung, wieder zurück nach Aichach.<br />

Kosten pro Teilnehmer 15.- € (ca. 15 km, max. 20 Pers., Dauer 13:00 –<br />

17:00 Uhr, bei schlechtem Wetter Ersatztermin). Anmeldung über VHS<br />

Aichach-Friedberg www.vhs-aichach-friedberg.de<br />

Die Sisi-Tour<br />

Die ca. 19 km lange Rundtour führt von Aichach nach Norden über<br />

Walchshofen, Großhausen, Kühbach, Rapperzell, Oberwittelsbach und Unterwittelsbach<br />

zurück nach Aichach. Als Startpunkt ist Aichach wegen des<br />

Bahnanschlusses gut geeignet. Wer sich für die Geschichte der Wittelsbacher<br />

oder der Kaiserin Elisabeth von Österreich interessiert, „erfährt“ hier<br />

im wahrsten Sinne des Wortes manch Unbekanntes.<br />

Jenseits der Stadt führt der Weg über Wald und Flur sowie ein kurzes Stück<br />

an der Paar entlang nordwärts nach Großhausen. An warmen Sommertagen<br />

bietet sich ein Abstecher an den Radersdorfer Badesee mit Minigolfanlage<br />

an. Dort kann man wunderbar rasten.<br />

Über Kühbach und Rapperzell gelangen<br />

wir nach Oberwittelsbach.<br />

Dort befindet sich der Burgplatz<br />

mit wenigen Überresten der ehemaligen<br />

Stammburg der bayerischen<br />

Herrscherdynastie. Das Wasserschlösschen<br />

in Unterwittelsbach<br />

gehörte – wie auch die Schlösser<br />

Kühbach und Rapperzell – Sisis Vater<br />

Herzog Max in Bayern. Er hatte<br />

im Wittelsbacher Land ein großes<br />

Jagdrevier. Sisi soll in Unterwittelsbach<br />

frohe Kindheitstage verlebt<br />

haben. Das sog. Sisi-Schloss ist<br />

auch Teil der europäischen Kulturroute<br />

„Sisi-Straße“ und beherbergt<br />

eine Dauerausstellung, derzeit auch<br />

die Sonderausstellung „Elisabeth –<br />

ein Leben in Gold und Silber“. In<br />

der historischen Kreisstadt Aichach<br />

gibt es viele Einkehrmöglichkeiten.<br />

Reine Fahrzeit 1,5 Std.<br />

Informationen www.wittelsbacherland.de


Sport + Spaß | 49<br />

7-Seen Rad-Rundtour<br />

Die knapp 27 km lange Rundtour startet am Marienbunnen<br />

in Friedberg beim Rathaus und ist in beiden<br />

Richtungen befahrbar. Ihr Name leitet sich von den<br />

Seen ab, an denen sie vorbeiführt. Die Seen sind bis<br />

auf einen öffentlich zugänglich: Schaffler See (hinter<br />

Stätzling, privat), Derchinger Baggersee (öffentlicher<br />

Badesee) mit einem kleineren Kiesbaggersee nebenan,<br />

Autobahnsee (öffentlicher Badesee), Friedberger See<br />

(öffentlicher Badesee), die beiden Afraseen (öffentlich).<br />

In Richtung Norden führt der Weg zuerst über<br />

Wiesen und Felder nach Wulfertshausen und an der<br />

Paar entlang nach Stätzling, dann vorbei an Derching<br />

und den Derchinger Seen weiter zum Autobahnsee<br />

Foto Stadtarchiv Neu-Ulm<br />

Autobahnsee<br />

Foto Stadtguide<br />

und wieder zurück nach Derching. Von hier aus wenden<br />

wir uns gen Süden und steuern nach einer etwas<br />

längeren Strecke den Friedberger See an. Weiter<br />

führt der Weg unter der Bundesstraße hindurch am<br />

Stadtrand von Friedberg entlang zu den beiden Afra-<br />

Seen und dann im Bogen zurück am Bahnhof vorbei<br />

zum Ausgangspunkt in der Stadtmitte.<br />

Am besten, man lässt sich auf der Tour per GPS leiten.<br />

Die Daten mit vielen zusätzlichen Hinweisen<br />

können heruntergeladen werden über die Website<br />

www.friedberg.de/kultur-tourismus/tourismus/. <br />

Lauschtour durch Neu-Ulm<br />

Die Audio-App Lauschtour des Destinationsmarketing<br />

Bayerisch-Schwaben ermöglicht digitale und audiogeführte<br />

Erkundungstrips durch Stadt und Land auf Android<br />

oder Apple. Der neue 21. Rundgang führt unter<br />

dem Titel „Festungs- und Donaublicke in Neu-Ulm“ per<br />

pedes zweisprachig durch die Stadt. Die Route verläuft<br />

vom Glacis-Park mit Wasserturm über Bauwerke der<br />

Bundesfestung Ulm/Neu-Ulm und dem Schwal an der<br />

Donau bis hin zur Kirche St. Johann Baptist. An 19 Hörstationen,<br />

den sog. „Lauschpunkten“, erfährt man viel<br />

Wissenswertes und Spannendes zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten.<br />

Digital immer an seiner Seite sind<br />

Experten und Persönlichkeiten aus Neu-Ulm mit entsprechenden<br />

O-Tönen, mit Geräuscheffekten und Dialektelementen.<br />

Die Menüführung der App wurde einfach<br />

gehalten und ist barrierearm<br />

gestaltet, so dass auch Menschen<br />

mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen<br />

das Angebot gut nutzen können.<br />

Die Tour hat eine Länge von ca. 3,2<br />

km und dauert gute 75 Minuten<br />

(mit Rückweg zum Ausgangspunkt<br />

etwa 1 km und 15 Minuten mehr).<br />

Informationen zu den Lauschtouren<br />

lassen sich über den nebenstehenden<br />

QR-Code downloaden<br />

oder auf YouTube ansehen<br />

https://youtu.be/I4_rEQi2qEc.<br />

Übrigens: Seit 2017 wurden im Februar <strong>2023</strong> 100.00<br />

geladene Touren verzeichnet und die Apps wurden<br />

rund 70.000 mal heruntergeladen.<br />

Informationen<br />

www.bayerisch-schwaben.de/lauschtour<br />

www.tourismus.ulm.de


50 | Motor + Technik | Fahrradschlösser und -zubehör<br />

Kompakt und leicht:<br />

Faltschloss von Abus<br />

Neues Drumherum<br />

Zum Entnehmen des Faltschlosses<br />

„Bordo light“ wird einfach die<br />

Halterung geöffnet. Abus<br />

Praktisches und Nützliches fürs Fahrrad<br />

Wer glaubt, das optimale Rad sei längst erfunden, täuscht sich: Stetig kommen Neuheiten<br />

auf den Markt, die das Radfahren noch komfortabler und sicherer machen.<br />

Fotos Hersteller/Anbieter<br />

Welches Schloss wofür?<br />

Fahrraddiebstahl lässt sich mit einem guten Schloss<br />

meist ein Riegel vorschieben. Doch welches Schloss<br />

ist für welchen Bedarf optimal?<br />

Leichtes Drahtseilschlösschen: Dieses kleinste aller<br />

Schlösser verhindert vor allem die schnelle Mitnahme<br />

eines Rads – denn Gelegenheit macht bekanntlich<br />

Diebe. Da es einen Schnippmechanismus hat, lässt<br />

sich damit das Rad auch z. B. im Zug gegen Umfallen<br />

sichern. Wenn das Fahrrad selbst durch ein stärkeres<br />

Schloss geschützt wird, nützt das Minischloss prima<br />

zum Anschließen von Körben und Taschen oder als<br />

„Hüttenschloss“ bei Mountainbike-Touren.<br />

Rahmenschloss: Man kennt es vom traditionellen<br />

Hollandrad. Für den kurzen Sprung zum Bäcker dreht<br />

man den Bügel durch das Rad und zieht den Schlüssel<br />

ab. Vorteil: Es ist fest am Rad montiert, man hat es also<br />

immer dabei. Nachteil: Es ist nur eine Wegfahrsperre<br />

und hilft nicht gegen Wegtragen – richtig sicher ist<br />

das Rad nur, wenn es nicht nur abgeschlossen, sondern<br />

auch angeschlossen wird. Dafür gibt es das Rahmenschloss<br />

auch mit optionaler Anschlusskette oder -kabel.<br />

Kabel- oder Spiralkabelschloss: Diese Art Schloss<br />

ist die wohl am weitesten verbreitete – und darum<br />

auch bei Dieben eher beliebt. Im Inneren haben sie<br />

geflochtene Stahldrähte und außen eine Gummihülle.<br />

Dem Angriff mit roher Gewalt, etwa einem Bolzenschneider,<br />

halten sie nicht lange stand. Darum<br />

sind sie eher für günstige Räder, kurze Parkdauer<br />

und/oder überwachte Parkplätze zu empfehlen.<br />

Faltschloss: Sehr platzsparend lassen sich diese im<br />

Zollstockprinzip aufgebauten Schlösser am Rad<br />

unterbringen – z. B. an den für Flaschenhalter ge-


Motor + Technik | 51<br />

dachten Gewinde-Ösen. Es gibt<br />

sie in verschiedenen Qualitäten<br />

und Gewichtsklassen; beliebt macht<br />

sie vor allem, dass die stabilen<br />

Streben sich durch die Gelenke<br />

flexibel benutzen lassen. Bei den<br />

besseren Faltschlössern finden sich<br />

schon die sehr sicheren Scheibenschließzylinder,<br />

die nicht gepickt<br />

oder mit Schlagschlüsseln geöffnet<br />

werden können. Auch hier<br />

gilt: Wenn es sicher sein soll, dann<br />

wird es schwer.<br />

Bügelschloss: Dieses Schloss ist<br />

der unangefochtene Klassiker, quasi<br />

der Inbegriff des sicheren Schlosses.<br />

Am besten hat es statt eines<br />

Rundstahlbügels einen aus Vierkantmaterial;<br />

so muss man beide<br />

Flanken des Bügels zersägen, damit<br />

sich der Bügel nicht aus dem<br />

Schloss herausdrehen lässt. Tipp:<br />

Breit genug wählen, damit der<br />

Rahmen an ein Straßenschild o. ä.<br />

angeschlossen werden kann.<br />

Panzerkabelschloss und Panzerkette:<br />

Diese dicksten aller Fahrradschlösser<br />

halten auch schwerstem<br />

Gerät stand. Panzerkabel bestehen<br />

aus vielen kleinen geflochtenen<br />

Stahlseilen, die wiederum zu einem<br />

dicken Strang geflochten und robust<br />

gekapselt sind. Panzerketten<br />

sind aus extra gehärtetem Stahl, bis<br />

zu 14 mm dick. Selbst große Bolzenschneider<br />

kommen hier kaum<br />

durch und auch ein Trennschleifer<br />

braucht so lange, dass Diebe<br />

eher einen Bogen machen. Einziger<br />

Nachteil ist freilich ihr Gewicht.<br />

Schlaue Schlaufe: Als cleveres Zubehör<br />

zu jeder o. g. Schlossart gibt<br />

es diese ummantelten Stahlseilschlaufen<br />

in unterschiedlichen Längen.<br />

Mit ihnen lassen sich z. B. das<br />

Vorderrad, der Sattel oder Taschen<br />

schnell mit nur einem Schloss sichern.<br />

Aber auch der Kinderanhänger<br />

oder das Equipment eines gesamten<br />

Familienausflugs vor dem<br />

Lokal oder auf dem Autodach ist so<br />

gegen Langfinger gesichert. <br />

Quelle pd-f<br />

Bunte Kabelchlösser, passend zur Farbe<br />

des Rads ♦ Foto pd-f/Abus<br />

(o.) Schlaufenschloss Combiflex mit<br />

selbstständig aufrollbarem Kabel, von<br />

Abus; (u.) Zum Absichern wird beim<br />

Rahmenschloss einfach der Metallring<br />

durch die Speichen geschoben. Ein<br />

Wegfahren ist somit unmöglich. ♦ Foto<br />

pd-f/Thomas Geisler<br />

Hochwertige Bügelschlösser lassen<br />

sich nicht mal eben einfach per Bolzenschneider<br />

knacken. Bügelschloss<br />

von Abus<br />

Weitere Neuheiten<br />

Die ergonomische Formgebung der „Pedale<br />

PT“ von Ergon verbessert intuitiv die<br />

Fußausrichtung und sorgt so für mehr<br />

Komfort beim Treten. Die rutschfeste<br />

Standfläche bietet Halt bei Nässe und<br />

ist zudem besonders groß, was eine optimale<br />

Druckverteilung ermöglicht. Die<br />

Pedale sind in zwei Größen erhältlich.<br />

Das Gepäckträgersystem „Infinity Universal“<br />

von SKS Germany zum Nachrüsten<br />

macht das sportliche Fahrrad alltagstauglich.<br />

Es ist mit allen gängigen<br />

Fahrradtaschen kompatibel.<br />

Foto pd-f/mid/ak-o<br />

Im Fachhandel gibt es eine Vielzahl an<br />

Fahrradtaschen, -boxen und -körben, die<br />

direkt am Fahrradrahmen, am Lenker, an<br />

der Sattelstütze oder am Gepäckträger<br />

befestigt werden können. Gute Modelle<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit<br />

einem Schnellbefestigungssystem, wie<br />

etwa Klickfix, ausgestattet sind. Damit<br />

werden sie sicher und sekundenschnell an<br />

den passenden Adapter geklickt – und per<br />

Tastendruck wieder abgenommen.


52 | Motor + Technik | Fahrräder der Zukunft<br />

Nach einer Gesetzesänderung<br />

dürfen Kinder über 7 Jahre<br />

jetzt auf einem Gepäckträger<br />

mitgenommen werden.<br />

Foto r-m.de/pd-f<br />

Die Zukunft auf zwei Rädern<br />

Fortschritte in punkto Digitalisierung und Gewicht<br />

Die Verkehrswende ist in vollem Gange und das Fahrrad spielt in dem Zusammenhang<br />

eine entscheidende Rolle. Wir blicken über den Tellerrand und<br />

zeigen digitale Lösungen und interessante Räder, die heute noch ungewohnt,<br />

aber in Zukunft vielleicht Realität sind.<br />

Rückenschonende Liegeräder gibt es jetzt auch zwei- statt dreirädrig.<br />

Und als „Grashopper“ faltbar! ♦ Foto HP Velotechnik<br />

Mit einem digitalen Schlüssel können die Antriebskomponenten<br />

eines E-Bikes abgeriegelt werden. ♦ Foto pd-f.de/Florian Schuh


Motor + Technik | 53<br />

Eines ist sicher: Die Digitalisierung macht<br />

vor dem Fahrrad und speziell vor dem E-<br />

Bike nicht halt. Mit der „Fit E-Bike-Systemintegration“<br />

(Preis je nach Konfiguration)<br />

hat das schweizerische Unternehmen Biketec bereits<br />

jetzt eine Systemarchitektur entwickelt, die Soft- und<br />

Hardwarekomponenten miteinander verbindet. Sprich:<br />

E-Bike-Fahrer:innen können via App ihr Display auf<br />

dem Rad nach Belieben konfigurieren und erhalten so<br />

Informationen beispielsweise zu Fahrten oder Akkureichweite.<br />

Zudem lässt sich per App das E-Bike auch<br />

„abschließen“, also die Motorfunktion blockieren, oder<br />

bei Diebstahl tracken.<br />

Moderne E-Bike-Konzepte für Sport und Alltag<br />

Ein weiterer Trend: E-Bikes für die Stadt erhalten<br />

ein höheres zulässiges Gesamtgewicht. Dadurch<br />

können Nutzer:innen mehr Gepäck oder auch einen<br />

Kindersitz oder -anhänger sicher mitnehmen.<br />

Dies ist die Antwort auf die Frage, die sich viele<br />

Eltern den Kindertransport im Alltag betreffend<br />

stellen: Wohin mit dem Nachwuchs, wenn er dem<br />

Kindersitz entwachsen ist? Die Lösung sind Räder<br />

mit längerem Gepäckträger, wie der „Multitinker“<br />

von Riese & Müller. Darauf lassen sich Personen<br />

bis 65 Kilogramm mitnehmen – eine passende Sitzmöglichkeit<br />

vorausgesetzt. Eine Gesetzesänderung<br />

macht das möglich. So kann ein wesentlicher Lückenschluss<br />

aussehen, um das Fahrrad in der künftigen<br />

Mobilität besser zu verankern.<br />

Wie die Entwicklung bei E-Mountainbikes weitergehen<br />

kann, zeigt der Hersteller Ghost: Die neuen Räder<br />

der „Riot“-Serie sind sowohl als analoge als auch<br />

Für höhere Geschwindigkeiten konzipiert: das einspurige<br />

Liegerad „Speedmachine“ ♦ Foto HP Velotechnik/pd-f<br />

als motorisierte Modelle erhältlich. Dank kleinem<br />

Akku unterscheiden sich die Räder kaum im Gewicht.<br />

Belohnt werden die E-Mountainbiker:innen<br />

beim „Path Riot Ltd“ mit derselben Fahrfreude wie<br />

bei einem unmotorisierten Bike, profitieren aber<br />

von der Zusatz-Power des Motors an Anstiegen.<br />

S-Pedelecs noch immer Randerscheinung<br />

Ein weiterer Baustein der Verkehrswende sind S-Pedelecs.<br />

Die Räder mit einer maximalen Unterstützung<br />

bis 45 km/h sind in Deutschland noch mit gesetzlicher<br />

Handbremse unterwegs, in Ländern wie der Schweiz<br />

oder Belgien aber bereits auf dem Vormarsch. Ein<br />

wenig futuristisch wirkt deshalb noch das einspurige<br />

Liegerad „Speedmachine“ von HP Velotechnik. Das<br />

vollgefederte S-Pedelec soll dank tiefem Schwerpunkt<br />

auch bei hohen Geschwindigkeiten sicher<br />

auf der Straße liegen und gut im Handling sein.<br />

Quelle Pressedienst Fahrrad<br />

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54 | Motor + Technik | Ora Funky Cat<br />

Katze aus China<br />

Das Ora Funky Cat E-Car<br />

Fotos GWM<br />

Beim Betrachten des neuen, rein elektrischen Fahrzeugs vom chinesischen<br />

Automobilhersteller Great Wall Motors GWM denkt man sofort an den guten<br />

alten VW-Käfer. Der neue E-Kleinwagen Ora Funky Cat ist eines der Fahrzeuge,<br />

mit denen das Reich der Mitte auf den europäischen Markt drängt.<br />

Der VW-Käfer hatte eine treue Fangemeinde<br />

und genoss nicht nur dank seiner knuddeligen<br />

Form viele Sympathien. Darauf zielt<br />

möglicherweise der chinesische Bruder mit<br />

moderner E-Technik ab. Das nur 4,25 cm lange Gefährt<br />

gibt es in 13 verschiedenen Außen- und fünf Innenraum-<br />

Farbvarianten sowie in verschiedenen Ausstattungen.<br />

Ganz schön funky! Und warum Katze? Diese steht in China<br />

symbolhaft für einen Begleiter. Ein funky cat ist also<br />

ein „ungewöhnlicher Begleiter“. Und schnurren tut der<br />

Elektromotor, den es mit zwei Akkugrößen für 310 oder<br />

420 Kilometer Reichweite gibt, sowieso.<br />

Intelligente Assistenzsysteme wie Autonome Notbremse<br />

und Notlenkassistent unterstützen während der Fahrt;<br />

das clevere Cockpit verbindet Fahrerin und Fahrer mit<br />

der Außenwelt, z. B. dank 360° Rundumkamera. Hier<br />

gibt es für Otto-Normalfahrer auch das eine oder andere<br />

überraschende Gadget, das sich künstlicher Intelligenz<br />

bedient. Ein Gesichtserkennungssystem sorgt für<br />

die Fahr-Autorisierung. Der Sprachassistent macht die<br />

Heckklappe per Zuruf auf, was auch per Fußbewegung<br />

funktioniert. Mit der innovativen Sprachsteuerung kann<br />

man außerdem nicht nur Fenster, Klimaanlage und Massagesitze<br />

steuern, sondern auch mit dem Lieblingsspiel<br />

die Langeweile im Stau vertreiben. Der persönliche Ora<br />

Funky Cat hört auf seinen Namen und ist ein Unikat, genau<br />

wie die Fahrerin oder der Fahrer. Denn wenn diese(r)<br />

zum Ora kommt, fängt der Wagen mit seiner individuellen<br />

Lichtanimation an zu leuchten. Einen Startknopf<br />

gibt es nicht; der Schlüssel im Auto reicht, damit die<br />

Systeme aktiviert werden. Ein sog. Car-Panion kann im<br />

Notfall um Hilfe rufen und die Türen entriegeln, falls einmal<br />

etwas schief gehen sollte. Und auch sonst Fragen zur<br />

Bedienung der Wagentechnik beantworten. Die stabile<br />

Karosserie besteht übrigens aus 65 % hochfestem Stahl<br />

und hat beim Crashtext hervorragend abgeschnitten.<br />

Die Basisversion kostet knapp 39.000.- Euro. <br />

Informationen www.ora-motor.de


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56 | Natur + Garten | Balkon-Oasen<br />

Für Bewohner von Stadtwohnungen<br />

ist der Balkon häufig das, was für<br />

andere der Garten ist: Rückzugsort,<br />

grüne Insel, Ruheoase –<br />

ein Ort, an dem man das<br />

gute Wetter genießt.<br />

Balkon-Oasen<br />

Das Zimmer an der frischen Luft<br />

Alte Metallmöbel, bunt lackiert –<br />

hübsch und nützlich;<br />

ges. in Couchstyle


Natur + Garten | 57<br />

Blaumachen im Allwetter-Sessel Skarpö von IKEA – auch<br />

in Orange und Weiß<br />

Rost-Look und Shabby Chic; ges. bei shelterness<br />

Mehrteiliges Balkonmöbel-Set aus Holz mit Klapptisch:<br />

Treia<br />

Fotos Hersteller/Anbieter<br />

Das Praktische am Balkon ist, dass er mit<br />

etwas Geschick, den richtigen Balkonpflanzen<br />

bzw. Materialien schnell und<br />

einfach gestaltet ist und in eine gemütliche<br />

Oase verwandelt werden kann. Dabei erfreuen<br />

sich Trends wie Urban Gardening auch zu Hause auf<br />

dem Balkon immer größerer Beliebtheit. Mit mediterranen<br />

Pflanzen wie Oleander und Gewürzpflanzen<br />

lässt sich der Sommerurlaub auf Balkonien stilecht<br />

genießen. Diese haben auch den Vorteil, dass sie es<br />

verzeihen, wenn mal vergessen wird zu gießen. Ländlichen<br />

Charme erzielt man mit der Verwendung von<br />

rohem Holz, moderne Akzente lassen sich mit Beton,<br />

Metall und hellem Holz schaffen. Asia-Fans greifen zu<br />

Bambus. Richtig grün wird es auf dem „Urban Jungle"-<br />

Balkon. Dickblattgewächse, Kakteen und Gräser wachsen<br />

hier, wo man nur hinschaut – sei es nun in Ampeln<br />

aufgehängt an der Wand, in Tonscherben gepflanzt<br />

oder klassisch in Balkonkästen und Kübeln. Und<br />

schmale Hochbeete ersetzen auf dem Balkon den Gemüsegarten.<br />

Für ganz kleine Balkons empfehlen sich<br />

praktische Klappmöbel, die in allen Stilrichtungen<br />

erhältlich sind. Wir geben Ihnen hier und auf den folgenden<br />

Seiten Anregungen für die individuelle Balkongestaltung.<br />

<br />

Boho-Look mit bunten Sitzkissen und begrünter Wand; ges.<br />

bei shelterness<br />


58 | Natur + Garten | Balkon-Oasen<br />

Gepolstertes Palettenlager, umgeben von vielen Pflanzentöpfen;<br />

pinterest<br />

Variabler Klapptisch. Greenbop<br />

Schlicht und einfach Bambus; ges. bei Clever<br />

Gemütliches Lounge-Feeling, sogar bei<br />

wenig Platz; designbotschaft<br />

Verwittertes Holz für maritimen<br />

Skandi-Style<br />

Stjaernanis: Stapelbare Blumenkästen<br />

für den Balkongarten; IKEA<br />

Fejan: Filigranes Set mit 2 Klappstühlen;<br />

IKEA<br />

Hölzerne Maßmöbel für Anspruchsvolle;<br />

ges. bei shelterness


Natur + Garten | 59<br />

Bunte Outdoor-Kissen schaffen Atmosphäre: Greenbop<br />

Marokko-Look DIY in Form und Farbe; ges. bei Couchstyle


60 | Natur + Garten | Werkzeuge und Know-how<br />

Wie bei den meisten Tätigkeiten gilt auch bei der<br />

Gartenarbeit: Mit solidem Werkzeug wird die Arbeit<br />

nicht nur gut, sie macht auch viel größeren<br />

Spaß. Und mit ein paar Tricks lässt sich noch<br />

mehr aus dem Hobby herausholen. Wir haben für<br />

Sie nützliche Entdeckungen gemacht.<br />

Auch in der Kurzversion leistet der<br />

Spork wertvolle Dienste – zum Beispiel<br />

in eng bepflanzten Bereichen<br />

oder im Hochbeet.<br />

Der Spork ist<br />

ein Alleskönner, der<br />

beispielsweise Pflanzlöcher<br />

gräbt,<br />

die Erde lockert<br />

und Rasenkanten<br />

absticht.<br />

Der Gartendisk von Krumpholz kappt<br />

das Unkraut oberirdisch, zerschneidet<br />

aber auch die Wurzeln im Erdreich.<br />

(u.) Selbst als Fugenkratzer leistet der<br />

Gartendisk gute Dienste.<br />

Mit Spork, Shark<br />

und Know-how<br />

Werkzeug und Wissen<br />

für die Gartenarbeit<br />

Fotos Krumpholz/akz-o<br />

Abgebrochene Zinken, unhandliche Griffe<br />

und stumpfe Klingen sind ärgerlich und<br />

sorgen für Frust und Blasen. Deshalb lohnt<br />

es sich, in Qualität zu investieren. Die zeigt<br />

sich in mehreren Aspekten. Zum Beispiel in den Materialien<br />

wie Stahl mit Griffen aus strapazierfähigem<br />

Eschen- oder hartem Hickoryholz. So sind die Produkte<br />

schön scharf, äußerst effektiv und halten ein<br />

Leben lang. Das spart nicht nur Geld, sondern ist<br />

obendrein auch nachhaltig. Und geht nach langem<br />

Einsatz ein Griff doch mal kaputt, kann er leicht ausgetauscht<br />

werden. Das ist übrigens ein weiteres Zeichen<br />

für Qualität: Wer beispielsweise eine neue Gartenschere<br />

kauft, sollte nicht nur darauf achten, dass<br />

die Klingen leicht zu schärfen sind, man sollte das Gerät<br />

auch zum Reinigen auseinandernehmen und im<br />

Notfall Teile problemlos austauschen können. Neben<br />

der Verarbeitung muss auch die Form stimmen. Nur<br />

wenn ein Gerät gut in der Hand liegt und für seinen<br />

Einsatz optimal geformt ist, geht die Arbeit leicht von


Natur + Garten | 61<br />

Die Alternative zum Kompost<br />

Eine kleine Düngerfabrik in der Küche? Wie das? Dank eines intelligenten Systems<br />

klappt die Produktion auch in einem kleinen Gefäß im Haus. Bokashi heißt das System.<br />

Der Name ist japanisch und bedeutet „fermentiertes Allerlei“. Mithilfe von<br />

Effektiven Mikroorganismen (EM) werden Küchen- und Gartenabfälle fermentiert<br />

und in wertvollen Dünger verwandelt. Grünabfälle im Garten dagegen werden von<br />

Mikroorganismen, Regenwürmern und Co. zu Kompost verarbeitet. Die täglichen Küchenabfälle,<br />

die normalerweise auf den Kompost oder in die Biotonne wandern würden,<br />

landen zerkleinert im Bokashi-Eimer. Eine Dosis EM oder gemahlener Bokashi<br />

fördert den Fermentierungsprozess. Ist der Eimer randvoll, lässt man den Inhalt unter<br />

Ausschluss von Luft fermentieren. Die Vorteile: Ein Bokashi-Eimer in der Küche<br />

spart lästige Wege zu Komposthaufen und Biotonne. Außerdem ist Bokashi ein besonders<br />

wertvoller Dünger, der schnell zur Verfügung steht – plus einem Flüssigdünger,<br />

der alle paar Tage abgezapft werden kann. Obendrein entwickelt Bokashi keine<br />

üblen Gerüche. Perfekt also auch für Küche und Balkon.<br />

Quelle Juwel<br />

Im Bild: So funktioniert der Bokashi-Eimer: Der Kompressionskolben drückt die zerkleinerten<br />

Pflanzenreste zusammen, damit sie unter Luftausschluss fermentieren.<br />

Mit dem Zapfhahn wird der austretende Komposttee abgelassen. Und ein Aktivkohlefilter<br />

hält mögliche Gerüche zurück. ♦ Foto Juwel/akz-o<br />

Pflanzkübel richtig befüllen<br />

Damit die Pflanzen in Töpfen oder Kübeln wachsen und gedeihen, müssen diese richtig<br />

befüllt werden. So gehts: Besonders dann, wenn der Pflanzkübel kein Loch im<br />

Boden hat, ist eine Drainageschicht unverzichtbar, um überschüssiges Gießwasser<br />

aufzufangen. Rund um das Abzugsloch – und darüber – verteilt man grobes Material,<br />

durch das das Wasser problemlos abfließen kann. Fehlt diese etwa fünf bis<br />

zehn Zentimeter dicke Schicht, drohen Staunässe und faulende Wurzeln. Welches<br />

Material ist geeignet? Häufig wird Blähton als Drainage genutzt. Was viele Hobbygärtner<br />

nicht wissen: Blähton ist in der Herstellung äußerst energieintensiv und hat<br />

einen hohen CO2-Fußabdruck. Eine Alternative ist Granuplant von Compo. Das reine<br />

Bimsgranulat speichert sehr gut Wasser und leitet es je nach Bedarf nach oben zu<br />

den Wurzeln oder nach unten zum Abzugsloch des Pflanzgefäßes. Und im Gegensatz<br />

zu herkömmlichem Blähton wird Bimsgranulat zentral in Deutschland abgebaut<br />

und bleibt naturbelassen. Das sorgt in Summe für 96 % weniger CO2-Emissionen<br />

als bei herkömmlichem Blähton. Außerdem empfiehlt es sich, auf eine Spezialerde<br />

für Top- oder Kübelpflanzen zu setzen. Sie enthält in der Regel eine gute Portion<br />

der notwendigen Nährstoffe; deshalb ist eine zusätzliche Düngung erst einmal nicht<br />

nötig. Mischt man Bimsganulat unter die Pflanzerde, wird diese aufgelockert und<br />

gut belüftet. Eine Schicht Bimsgranulat auf der Blumenerde sieht übrigens nicht nur<br />

hübsch aus, sie verhindert auch, dass Feuchtigkeit verdunstet.<br />

Quelle Compo<br />

Ein Schicht Bimsgranulat als Abschluss<br />

hält in trockenen Zeiten die Feuchtigkeit<br />

im Boden. ♦ Foto Compo/akz-0<br />

der Hand. Wer sich seinem Garten mit Leidenschaft<br />

widmet, merkt schnell, welche Helfer unbedingt notwendig<br />

sind und füllt den Gartenschuppen nach und<br />

nach mit allerlei nützlichen Produkten. Immer wieder<br />

jedoch entdeckt man geniale Werkzeuge, die das eigene<br />

Sortiment sinnvoll ergänzen. Wie etwa der Spork<br />

von Krumpholz. Was lustig klingt, ist clever durchdacht:<br />

Das Multifunktionstool funktioniert gleichzeitig<br />

als Spaten und Spatengabel, als Kantenstecher<br />

und Rasenlüfter. Wurzeln und steinige Böden sind<br />

für die Schneide, die sich bei der Arbeit selbst schärft,<br />

kein Problem. Harte Böden nimmt übrigens auch der<br />

Shark auf die leichte Schulter, denn dieser Spaten beißt<br />

mit seiner gezackten Schneide zu. Ist der Boden gelockert,<br />

geht es dem Unkraut an den Kragen. Ein<br />

ungewöhnlicher Helfer ist da der Gartendisk von<br />

Krumpholz. Die Schneidkante, die rund um den geschmiedeten<br />

Teller läuft, kappt unerwünschte Kräuter<br />

und Wurzeln in alle Richtungen. <br />

Quelle Krumpholz


62 | Natur + Garten | Dahlien und Kalanchoën<br />

Wenn die Kalte<br />

Sophie geht…<br />

… können Dahlien und Kalanchoën ins Freie.<br />

Hobbygärtner und -Gärtnerinnen kennen die sog. Eisheiligen, deren letzter<br />

Tag die Kalte Sophie am 15. <strong>Mai</strong> ist. Bis dahin drohen Nachtfröste. Doch ab<br />

diesem Zeitpunkt können nicht winterharte Sommergewächse wie Dahlien<br />

und das Flammende Käthchen im Freien gepflanzt werden.<br />

Fotos fluwel / GPP


Natur + Garten | 63<br />

Dahlienpflanzung und -pflege<br />

Die Knollen der Sommerstars kommen flach in den Boden. Die verdickten<br />

Wurzeln, die entfernt an eine Hand mit ausgestreckten Fingern<br />

erinnern, zeigen dabei nach unten. Die Oberseite mit dem abgeschnittenen<br />

Stiel sollte knapp – maximal ein paar Zentimeter – mit Erde<br />

bedeckt werden. Ist der Stängelansatz aus dem Vorjahr etwas länger,<br />

kann er sogar etwas aus dem Boden herausschauen. Anschließend gut<br />

gießen. Die Dahlie wünscht sich einen sonnigen und windgeschützten<br />

Platz. In Bezug auf den Gartenboden stellt sie keine besonderen<br />

Ansprüche. Jede gut durchlässige Erde ist geeignet. Bei zu lehmigem<br />

Grund kann eine Handvoll grober Sand oder Tongranulat ins Pflanzloch<br />

gegeben werden. Für Nährstoffe mischt man am besten etwas<br />

Kompost, Laub oder Blumenerde bei.<br />

In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist es wichtig, die Augen<br />

nach Schnecken offen zu halten. Die kleinen Plagegeister haben junge<br />

Dahlientriebe leider zum Fressen gern. Zudem ist es empfehlenswert,<br />

bei den ersten drei bis vier Blattpaaren die oberen Triebspitzen abzuknipsen.<br />

Dann entwickeln sich die Dahlien kompakter und tragen<br />

mehr Blüten. Verblühtes entfernt man am besten regelmäßig. Dann<br />

steckt die Dahlie all ihre Energie in die neuen Blütenknospen. Während<br />

der gesamten Blütezeit ist es wichtig, den Sommergewächsen<br />

ausreichend Wasser und Nährstoffe zu geben. Zeigt sich das Laub<br />

in einem helleren Grün oder sogar etwas gelb, brauchen die Dahlien<br />

organischen Dünger, z. B. Kuhmistpellets.<br />

Quelle fluwel<br />

Flammendes Käthchen – den ganzen Sommer lang<br />

Einen festen Platz in den Outdoor-Wohnzimmern hat sich in den letzten<br />

Jahren die Kalanchoë blossfeldiana erobert, auch Flammendes<br />

Käthchen genannt. Eigentlich gehörte die ursprünglich aus Madagaskar<br />

stammende Sukkulente lange zu den Klassikern auf der Fensterbank<br />

in Innenräumen. Da die pflegeleichte und robuste Schönheit sich<br />

in der frostfreien Jahreszeit aber auch draußen hervorragend entwickelt,<br />

fand sie wie von selbst ihren Weg in die Balkonkästen und -kübel.<br />

Mittlerweile werden in Gartencentern sogar einige Sorten speziell<br />

unter dem Label „Kalanchoë Garden" angeboten.<br />

Die Urform der Pflanze, die in den 1930er Jahren erstmals nach Europa<br />

importiert wurde, faszinierte die Menschen vor allem wegen ihrer feuerroten<br />

Blütenrispen. Schnell erhielt sie daher bei uns den Kosenamen<br />

„Flammendes Käthchen". Dank gezielter Züchtungen beeindruckt die<br />

Kalanchoë heute aber auch in Pink, Zartrosa, Orange, Lila, Hellgrün,<br />

Gelb, Weiß oder sogar mehrfarbig. Bis zu drei Monate kann man sich<br />

an dem unermüdlichen Blütenflor erfreuen, der sich herrlich von dem<br />

dunkelgrünen Laub der Sukkulente abhebt. Immer wieder erscheinen<br />

neue Knospen. So bleibt das Käthchen fast den ganzen Sommer lang<br />

ein farbenfroher Hingucker auf Balkon oder Terrasse. Und mit etwas<br />

Geschick und Glück gelingt es manchmal sogar, dass sie sich auch im<br />

nächsten Jahr wieder in voller Schönheit präsentiert. Überwintert wird<br />

frostfrei im Haus!<br />

<br />

Informationen www.kalanchoe.nl/de


64 | Architektur + Bauen | Die prägendsten Bautrends des Jahres<br />

Smarte und<br />

nachhaltige Häuser<br />

Die prägendsten Bautrends des Jahres<br />

An den Themen Energiesparen und Klimaschutz kommt kein Bauplaner vorbei.<br />

Wie heute Häuser errichtet und Städte konzipiert werden, hat unmittelbaren<br />

Einfluss auf die unmittelbare und fernere Zukunft. Hier die wichtigsten Entwicklungen<br />

im Bauwesen<br />

Quelle planradar ♦ Fotos Shutterstock, Talishaus über Tchibo, Nico El Nin<br />

Nachhaltigkeit<br />

Gerade in Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise<br />

macht nachhaltiges Bauen nicht nur ökologisch<br />

Sinn, sondern lässt sich auch ökonomisch rechtfertigen.<br />

Beim nachhaltigen Bauen geht es vorrangig<br />

um die Wahl von erneuerbaren Baumaterialien wie<br />

zum Beispiel Holz. Ebenso sollen die für den Bau verwendeten<br />

Rohstoffe möglichst lokal gewonnen und<br />

weiterverarbeitet sein, um den CO2-Fußabdruck zu<br />

reduzieren. Dass es sich dabei um eine wichtige Zielsetzung<br />

handelt, zeigt die Tatsache, dass allein das<br />

Bauwesen für rund 40 % aller Treibhausemmissionen<br />

verantwortlich ist. Darüber hinaus geht es beim nachhaltigen<br />

Bauen aber auch um ein umfassendes Konzept,<br />

das mit der Planung beginnt und mit der Wiederverwertung<br />

der Materialien am Ende der Lebenszeit<br />

eines Gebäudes abschließt. Was diesen Bautrend im<br />

Jahr <strong>2023</strong> auch noch besonders macht: Immer öfter<br />

hat man dabei nicht nur einzelne Objekte im Blick,<br />

sondern versucht, ein übergreifendes Konzept über<br />

mehre Projekte hinweg und sogar für ganze Stadtteile<br />

zu erstellen. Das Ziel ist hier nicht nur das nachhaltige<br />

Gebäude, sondern vielmehr die nachhaltige Stadt.<br />

Energieeffizienz<br />

Energieeffizientes Bauen rückt aufgrund steigender<br />

Energiepreise zunehmend in den Vordergrund. Außerdem<br />

macht hier auch der Gesetzgeber mit immer<br />

strengeren Vorgaben Druck. Energieeffizientes Bau-


Architektur + Bauen | 65<br />

en hat das Ziel, den Energieverbrauch von Immobilien<br />

zu minimieren. Das wird primär durch eine starke<br />

Dämmung der Gebäude und die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien erreicht. Wichtig: Energieeffizientes Bauen<br />

beginnt bereits bei der Planung neuer Projekte. Dabei<br />

werden Aspekte wie Nutzfläche, Standort, Bewohnerzahl,<br />

Nutzungsverhalten, Baumaterialien und andere<br />

Faktoren berücksichtigt. Doch rund zwei Drittel aller<br />

Gebäude sind Bestandsobjekte. Viele davon verfügen<br />

über eine nach heutigen Standards minderwertige Isolierung<br />

und auch bei der Beheizung sind Öl und Gas<br />

noch weit verbreitet. In der Lösung dieses Problems<br />

liegt die Hauptherausforderung für die Zukunft.<br />

Modulares Bauen<br />

Der Bedarf an Standardwohneinheiten bleibt ungebrochen.<br />

Aber immer mehr Baufirmen setzen auf ein<br />

modulares Angebot, um Kunden individuelle Wohnlösungen<br />

anzubieten. Bei dieser Bauweise werden<br />

Wohnungen und Gebäude in Fabriken vorgefertigt<br />

und dann vor Ort zusammengesetzt. Modulares Bauen<br />

ermöglicht die Anpassung von Wohneinheiten an die<br />

Bedürfnisse der Bewohner, da die einzelnen Module<br />

im Zuge der Planung einfach adaptiert werden können.<br />

Gleichzeitig sind die Kosten für Planung und Bau zum<br />

Teil wesentlich günstiger als beim konventionellen<br />

Bau. Auch die Bauzeit kann kürzer ausfallen als beim<br />

traditionellen Bau von Häusern. Modulares Bauen hat<br />

eine große Zukunft vor sich. Gerade im Einzelhausbau<br />

geht die Zeit des klassischen Baumeisterhauses immer<br />

mehr ihrem Ende entgegen und immer mehr Käufer<br />

entscheiden sich für die günstigeren Häuser in Modulbauweise.<br />

Aber auch im Gewerbe- und Industriebau<br />

setzt sich dieser Bautrend zunehmend durch.<br />

Smart Homes<br />

Smart Home Lösungen gehören zu den wichtigsten<br />

Hausbau-Trends. Hierbei werden verschiedene Computersysteme<br />

direkt in das Bauobjekt integriert. Von der<br />

smarten Türklingel, welche den Besucher automatisch<br />

erkennt und bei Bedarf die Haustür sogar selbstständig<br />

aufschließt, bis hin zum automatisierten Saugroboter,<br />

welcher sich eigenständig auf die Jagd nach dem<br />

Staub begibt – hier ist vieles möglich. Smart Homes<br />

machen das Leben nicht nur angenehmer, sie helfen<br />

auch beim Sparen von Energie. Eine smarte Heizsteuerung<br />

achtet darauf, dass wirklich nur dann geheizt<br />

wird, wenn jemand zu Hause ist oder bald nach Hause<br />

kommt. So lässt sich Energie effizienter nutzen, ohne<br />

dass auf Lebensqualität verzichten werden müsste. Da<br />

Smart Homes nicht nur praktisch für die Bewohner<br />

sind, sondern auch einen Beitrag zur Energieeffizienz<br />

von Gebäuden leisten, werden sie den Hausbau auch<br />

für die kommenden Jahre stark prägen.<br />

Gebäude-Begrünung<br />

Durch die effiziente Beschattung von Gebäuden und<br />

Straßen lassen sich die Temperaturen in Städten im<br />

Sommer signifikant senken. Das Prinzip ist auf den<br />

ers ten Blick sehr simpel: Die Dächer von Gebäuden<br />

werden mit Gras, Büschen oder sogar Bäumen bepflanzt.<br />

An den Fassaden werden Kletterpflanzen oder<br />

spezielle Konstruktionen angebracht, welche Pflanzen<br />

weiteren Lebensraum bieten sollen. Hinter diesem<br />

Konzept steckt allerdings jede Menge Fachwissen.<br />

Eine Begrünung von Bauobjekten will gut überlegt<br />

sein. Schließlich können Pflanzenwurzeln und abfließendes<br />

Wasser bei einer unsachgemäßen Anwendung<br />

große Schäden an der Bausubstanz anrichten. Ganz zu<br />

schweigen vom zusätzlichen Gewicht von Erde, Wasser<br />

und Bewuchs. Zudem darf durch die Begrünung<br />

die normale Nutzung nicht gestört werden. Die Vorteile<br />

sind allerdings nicht zu verleugnen. Neben einer<br />

Kühlung von Gebäuden und der damit verbundenen<br />

Reduktion von Energiekosten schafft eine Begrünung<br />

von Dächern und Hausfassaden auch neue Erholungsräume<br />

für Nutzer. Darüber hinaus reduziert eine Bepflanzung<br />

Feinstaub und dient als Lärm- und Sichtschutz<br />

für die Bewohner.


66 | Vorschau + Impressum<br />

Vorschau<br />

Fotos<br />

Veranstaltungsforum Fürstenfeld, Lena Pfetzer,<br />

pixabay, Royal Hotel<br />

Prima picknicken<br />

Feste und Festivals Hautnah<br />

Italienische Riviera<br />

Impressum<br />

<strong>SchlossMagazin</strong><br />

9. Jahrgang ♦ www.schlossmagazin.com<br />

Das regionale Lifestylemagazin <strong>SchlossMagazin</strong><br />

erscheint in Kooperation mit dem Verlag<br />

Kastner AG<br />

Schloßhof 2–6 ♦ 85283 Wolnzach<br />

Tel. +49 (0) 8442 - 92 53 - 0 ♦ Fax +49 (0) 8442 - 22 89<br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 12, gültig seit 1. Januar <strong>2023</strong><br />

Layout:<br />

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www.martavictor.design<br />

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Kastner AG<br />

Schloßhof 2–6 ♦ 85283 Wolnzach<br />

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Herausgeber:<br />

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dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des<br />

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MUSICALS<br />

AN EINEM DER SCHÖNSTEN ORTE DER WELT<br />

MAI BIS JULI <strong>2023</strong><br />

MAI BIS JULI <strong>2023</strong><br />

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IN FÜSSEN<br />

AB JULI <strong>2023</strong><br />

FESTSPIELHAUS NEUSCHWANSTEIN<br />

www.das-festspielhaus.de | Hotline: 08362 5077-777<br />

AB AUGUST <strong>2023</strong>


sska.de/stadtgewaechs<br />

Weil‘s um deinen<br />

Beitrag geht.<br />

Eine grüne Zukunft.<br />

Für unsere Erde.<br />

Es ist wichtig, dass wir heute<br />

und in Zukunft unsere Umwelt<br />

schützen, um unseren<br />

Nachkommen ein gutes Leben<br />

zu ermöglichen.<br />

#stadtgewaechs

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