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Kein Staatsversagen bei Abschiebungen

Im Gegensatz zu Deutschland setzt Österreichs Kolaition die Asylgesetze um

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Nachbesserungen <strong>bei</strong>m<br />

Islamgesetz notwendig<br />

Der FPÖ-Justizsprecher Harald Stefan erläutert im NFZ-Interview<br />

die von der FPÖ seit dem Beschluss im Parlament kritisierten<br />

Schwachstellen des Islamgesetzes, die den Skandal um ATIB ermöglicht<br />

haben. Er fordert eine rasche Nachbesserung des Gesetzes.<br />

Welche Gründe müssen nach<br />

geltender Gesetzeslage vorliegen,<br />

damit die Bundesregierung einen<br />

Verein wie ATIB – nach den jüngsten<br />

Vorfällen – auflösen kann?<br />

Stefan: Einerseits ist nach dem<br />

Vereinsgesetz ein Verein dann behördlich<br />

aufzulösen, wenn er gegen<br />

Strafgesetze verstößt, seinen<br />

statutenmäßigen Wirkungskreis<br />

überschreitet oder überhaupt den<br />

Bedingungen seines rechtlichen<br />

Bestands nicht mehr entspricht.<br />

Diese Rechtsvorschrift<br />

trifft<br />

auf ATIB als<br />

Dachverband<br />

von 65 Moscheevereinen<br />

zu und fällt in<br />

die Zuständigkeit des Innenministeriums.<br />

Andererseits bestehen<br />

sechs ATIB-Kultusgemeinden innerhalb<br />

der IGGÖ, die wiederum<br />

Moscheen betreiben und auf die<br />

das Islamgesetz Anwendung findet.<br />

Hier liegt die Zuständigkeit<br />

der Auflösung <strong>bei</strong> dem im Bundeskanzleramt<br />

angesiedelten Kultusamt.<br />

SPÖ-Staatssekretärin Muna<br />

Duzdar hat im Vorjahr eine Überprüfung<br />

der Moscheebetreibervereine<br />

angekündigt und wenig später<br />

die Kompetenzaufteilung Kultusamt<br />

(Islamgesetz) und Innenministerium<br />

(Vereinsgesetz) beklagt.<br />

Trifft das zu?<br />

Stefan: Hier ist Muna Duzdar<br />

ausnahmsweise Recht zu geben,<br />

denn genau diese problematische<br />

Kompetenzverteilung, die<br />

dazu führt, dass unzumutbarer<br />

Weise Vereinsbehörden Beurteilungen<br />

über Angelegenheiten<br />

der Religionsausübung treffen<br />

müssen, wurde von<br />

uns bereits im Gesetzgebungsprozess<br />

vorausgesagt.<br />

Die FPÖ hat das Islamgesetz<br />

von Anfang<br />

an kritisiert, HC Strache<br />

hat jüngst eine<br />

Evaluierung des Gesetzes<br />

gefordert. Was<br />

will die FPÖ <strong>bei</strong><br />

„Predigten in Moscheen<br />

sollten auf Deutsch<br />

gehalten werden.“<br />

dem Gesetz nachgebessert wissen?<br />

Stefan: Zunächst muss eine fundierte<br />

Offenlegung der Glaubensgrundsätze<br />

von der Islamischen<br />

Glaubensgemeinschaft in Österreich<br />

eingefordert werden. Ein allgemein<br />

gehaltenes neunseitiges<br />

Papier, wie es bisher übermittelt<br />

wurde, kann keinesfalls sämtliche<br />

entscheidenden Fragen beantworten.<br />

Des Weiteren bedarf es<br />

einer verbindlichen deutschen Koran-Übersetzung.<br />

Das Argument<br />

der Unübersetzbarkeit,<br />

wie<br />

es von Seiten<br />

der IGGiÖ geführt<br />

wird, darf<br />

keine Begründung<br />

sein, zumal<br />

die IGGiÖ selbst Koranverse<br />

in deutscher Sprache in ihren<br />

Grundsätzen der Lehre übermittelt<br />

hat, um die Vereinbarkeit des<br />

Korans mit der österreichischen<br />

Verfassung zu belegen. Die Bestimmungen<br />

zum Verbot der Auslandsfinanzierung<br />

müssen nachgeschärft<br />

werden, um eine völlige<br />

Verhinderung und eine bessere Exekutierbarkeit<br />

sicherzustellen. Neben<br />

etlichen anderen Maßnahmen<br />

braucht es <strong>bei</strong>spielsweise gesetzliche<br />

Bestimmungen, die zu Predigten<br />

in Moscheen und<br />

Seelsorge in Gefängnissen<br />

und<br />

<strong>bei</strong>m Bundesheer<br />

ausschließlich<br />

in deutscher<br />

Sprache verpflichten.<br />

Foto: FPÖ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Die geplante Imam-Schule der Islamischen Föderation in Wien Simmering<br />

„Kultur- und Bildungszentrum“ ausgewiesen war – wurde erst nach Prote<br />

Die Ernte des falsc<br />

Innenministerium lässt den von Rot-Grün geförde<br />

Vor knapp zehn Jahren haben Anrainer mit Unterstützung der FPÖ<br />

gegen den Ausbau der Moschee in der Brigittenauer Dammstraße<br />

protestiert. Sie wurden von Rot-Grün lauthals ins rechte Eck gestellt,<br />

ihre Vorbehalte ignoriert. Jetzt ducken sich die bedingungslosen Förderer<br />

des türkischen Nationalismus und Islamismus weg.<br />

Während die Ermittlungen seitens<br />

der Staatsanwaltschaft gegen<br />

den Verein „Türkisch-Islamische<br />

Union für kulturelle und soziale<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t in Österreich“<br />

(ATIB) laufen, hat FPÖ-Innenminister<br />

Herbert Kickl angekündigt,<br />

dass auch sämtliche Vereine und<br />

Organisationen, die mit ATIB in<br />

Verbindung stehen, überprüft werden<br />

– und zwar bundesweit.<br />

Grund für die erweiterten Maßnahmen<br />

seien „die jüngsten Vorkommnisse<br />

rund um das Vereinskonstrukt<br />

ATIB“, etwa der<br />

Missbrauch von Kindern für die<br />

Kriegspropaganda des türkischen<br />

Staatschefs Recep T. Erdogan in der<br />

Wiener Moschee Dammstraße, die<br />

von der ATIB geleitet wird.<br />

In einem weiteren Fall wurden in<br />

einer Moschee in Wien extremistische<br />

Botschaften gegen „Ungläubige“<br />

verbreitet. Fotos im Internet<br />

zeigen nationalistisch indoktrinierte<br />

Kinder, die den „Wolfsgruß“ der<br />

ultranationalistischen türkischen<br />

„Grauen Wölfe“ präsentieren.<br />

Dazu werde nun erhoben, ob bereits<br />

vereinsrechtliche Verfahren<br />

gegen diese 63 Vereine oder den<br />

Dachverband <strong>bei</strong> den jeweiligen<br />

Landesbehörden anhängig seien<br />

und ob es rechtliche Möglichkeiten<br />

einer Vereinsauflösung <strong>bei</strong> Verstößen<br />

gegen das Vereinsgesetz gebe.<br />

Unter Ankaras Kontrolle<br />

Zuvor hat ein Bericht des „profil“<br />

für weiteres Aufsehen gesorgt,<br />

dass in einem Kindergarten des<br />

ATIB-Vereins NOKTA das pädagogische<br />

Kindergartenkonzept, das<br />

2009 <strong>bei</strong> der zuständigen Wiener<br />

Magistratsabteilung 11 eingereicht<br />

und genehmigt (!) wurde, die Betonung<br />

auf Türkentum und Religion<br />

lege.<br />

Die türkischen Vereine Islamische<br />

Föderation, ATIB und Türkische<br />

Föderation (ATF) betreiben<br />

137 der rund 350 Moscheen in Österreich.<br />

Die Islamische Föderation<br />

wurde 1988 gegründet und firmiert<br />

in Deutschland unter dem Namen<br />

Milli Görüs (Nationale Sicht) – und

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