24.05.2018 Aufrufe

Hilflos gegen die Gewalt an Schulen?

Ein bisher politisch verharmlostes Thema erlangt eerschreckende Aktualität

Ein bisher politisch verharmlostes Thema erlangt eerschreckende Aktualität

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 21 . Freitag, 25. Mai 2018<br />

€ 0,80<br />

Österreichische Post AG<br />

WZ 02z032878 W<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . Fax: 01 512 35 359<br />

Retouren <strong>an</strong> NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

L<strong>an</strong>desregierung verhindert<br />

Kontrolle durch Opposition<br />

„Wir lassen es nicht zu, dass SPÖ und ÖVP glauben, tun zu können,<br />

was sie wollen und <strong>die</strong> Opposition von den ihr gesetzlich<br />

zustehenden Informationen abzuschneiden“, empörte<br />

sich FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Gernot Darm<strong>an</strong>n über den neuen<br />

„rot-schwarzen Machtrausch“ in Kärnten. S. 13<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

<strong>Hilflos</strong> <strong>gegen</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong>?<br />

Ein bisher politisch verharmlostes Thema erl<strong>an</strong>gt erschreckende Aktualität<br />

S. 2/3<br />

Im Eilschritt zu einer<br />

Jahrhundertreform<br />

Foto: BKA/Drag<strong>an</strong> tatic<br />

Koalition bringt Reform des Sozialversicherungssytems auf den Weg – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Nicht lernfähig<br />

Erdog<strong>an</strong>s Provokation<br />

Alles für‘s KH Nord<br />

Die letzte Bastion<br />

In der Parlamentsdebatte über<br />

<strong>die</strong> Deutschförderklassen zeigte<br />

sich <strong>die</strong> SPÖ trotzig uneinsichtig<br />

und resistent <strong>gegen</strong>über den Warnungen<br />

von Lehrern aus „Brennpunktschulen“,<br />

kritisierte <strong>die</strong> scheidende<br />

FPÖ-Abgeordnete Marlene<br />

Svazek. S. 6<br />

Bei seinem Wahlkampfauftritt<br />

vor Ausl<strong>an</strong>dstürken aus EU-Ländern<br />

sparte der türkische Staatspräsident<br />

Recep Tayyip Erdog<strong>an</strong><br />

nicht mit Provokationen <strong>gegen</strong> <strong>die</strong><br />

EU. Er forderte seine L<strong>an</strong>dsleute<br />

auf, in ihren Gastländern seine Politik<br />

umzusetzen. S. 8/9<br />

Zur Fin<strong>an</strong>zierung des Milliardengrabs<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus Nord haben<br />

<strong>die</strong> SPÖ-Stadträtinnen S<strong>an</strong>dra<br />

Frauenberger und Renate Brauner<br />

Sozial- und Wohnbaugelder her<strong>an</strong>gezogen.<br />

Für <strong>die</strong> FPÖ wird der<br />

Sk<strong>an</strong>dal jetzt ein Fall für <strong>die</strong> Staats<strong>an</strong>waltschaft.<br />

S. 11<br />

Bei der Berichterstattung über<br />

<strong>die</strong> Wahlfarce in Venezuela offenbarte<br />

der ORF seine unverrückbaren<br />

ideologischen Scheuklappen.<br />

Ein linker Diktator, der <strong>die</strong> Opposition<br />

von der Wahl ausperrt, wird am<br />

Küniglberg als triumphaler Wahlsieger<br />

gefeiert. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

<strong>an</strong>dreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Der Entzug der Macht schmerzt.<br />

Das zeigen <strong>die</strong> Reaktion von<br />

ÖGB und AK zur Sozialversicherungsreform.<br />

Denn statt bisher 2.000 Funktionärsposten<br />

in der SV sollen nur<br />

noch 400 Funktionäre in 30 statt<br />

bisher 90 Verwaltungsgremien zu<br />

sitzen und zu entscheiden haben.<br />

Und das wurde entschieden<br />

ohne Zustimmung der Funktionärsgenossenelite!<br />

Sk<strong>an</strong>dal!<br />

Klassenkrampf<br />

Der ÖGB droht deswegen schon<br />

unverhohlen seinen „Kampfmodus“<br />

<strong>an</strong>, mehr Kampfrhetorik-Sitzungen<br />

mit herzhaften Buffets auf<br />

Kosten der schrumpfenden Mitgliederzahl?<br />

Der scheidende ÖGB-Präsident<br />

Erich Foglar stürzt sich tief in <strong>die</strong><br />

Klassenkämpfer-Mottenkiste: Die<br />

„Regierung der Industriebosse“<br />

pl<strong>an</strong>t dem Umbau zur „Dritten<br />

Republik“.<br />

Sein designierter Nachfolger<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Katzi<strong>an</strong> malt „rote Linien“,<br />

<strong>die</strong> nicht überschritten werden<br />

dürften.<br />

Die Frage der demokratischen<br />

Legitimation stellt m<strong>an</strong> im ÖGB<br />

nicht, m<strong>an</strong> ist dort halt institutionalisiert<br />

legitimiert – oder glaubt<br />

es zumindest.<br />

Wo kommt Österreich denn<br />

hin, wenn <strong>die</strong> Kammerfunktionäre<br />

in ihren Mauschelstuben nicht<br />

mehr den Kurs vorgeben dürfen,<br />

sondern eine vom Volk gewählte<br />

Regierung das Ruder in <strong>die</strong> H<strong>an</strong>d<br />

nimmt?<br />

Die Bonzokratie heult <strong>gegen</strong><br />

den Machtentzug auf, ihre<br />

medialen Sprachrohre wittern<br />

1930er-Jahre Luft, ein klerikal-faschistisches<br />

Regime.<br />

Klassenk(r)ampf auf Schmierenkomö<strong>die</strong>nniveau.<br />

Arme Linke!<br />

Überrascht über <strong>Gewalt</strong> unt<br />

Stu<strong>die</strong>n und <strong>die</strong> Kriminalitätstatistik warnen seit Jahren vor der steigenden<br />

Eine Anfragebe<strong>an</strong>twortung des Innenministers über <strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong><br />

<strong>Schulen</strong> und zwei kurz aufein<strong>an</strong>derfolgende Messerattacken von<br />

Jugendlichen haben das Thema aufgewärmt, das seit Jahren verharmlost<br />

und mit Lippenbekenntnissen negiert wird. Die FPÖ fordert<br />

jetzt Maßnahmen zur Eindämmung der <strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong>.<br />

Anf<strong>an</strong>g Mai sticht ein 16-jähriger<br />

einen 14-jährigen <strong>an</strong> einer Wiener<br />

Schule nieder, weil <strong>die</strong>ser seine<br />

Schwester als „hübsch“ bezeichnet<br />

hatte. In Bad Hofgastein bedroht ein<br />

zehnjähriger Syrer <strong>die</strong> Mitschüler <strong>an</strong><br />

einer Volksschule mit dem Umbringen<br />

und schockt mit einem Video, in<br />

dem er mit einem Messer und einer<br />

Pistole posiert. Und zuletzt ermordet<br />

in Wien ein 16-jähriger Tschetschene<br />

ein neunjähriges Mädchen aus der<br />

Nachbarschaft.<br />

Kriminelle Volksschüler<br />

Jetzt schockiert eine Anfragebe<strong>an</strong>twortung<br />

von Innenminister Herbert<br />

Kickl zu <strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong><br />

<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n: Im Vorjahr hat es 835<br />

Anzeigen wegen Körperverletzung<br />

oder schwerer Körperverletzung im<br />

Bereich der Lehr<strong>an</strong>stalten gegeben.<br />

Dazu kam eine wegen absichtlicher<br />

schwerer Körperverletzung. Auffällig<br />

auch <strong>die</strong> hohe Zahl von 202 Anzeigen<br />

wegen gefährlicher Drohung.<br />

Dieser Zahlen sollten nicht schockieren,<br />

wenn m<strong>an</strong> sich eine Anfrage<br />

der FPÖ zur Jugendkriminalität<br />

aus dem Jahr 2016 in Erinnerung<br />

ruft. Vor zwei Jahren wurden bereits<br />

28.330 Anzeigen <strong>gegen</strong> Jugendliche<br />

unter 18 Jahren von der Exekutive<br />

aufgenommen.<br />

Darunter 639 Tatverdächtige, <strong>die</strong><br />

SPITZE FEDER<br />

jünger als zehn Jahre alt waren, sowie<br />

4.202 Anzeigen <strong>gegen</strong> Jugendliche<br />

zwischen zehn und 13 Jahren.<br />

In Summe sind <strong>die</strong> Straftaten der Unter-18-jährigen<br />

<strong>gegen</strong>über 2015 um<br />

8,4 Prozent <strong>an</strong>gestiegen.<br />

Führend bei Jugendstraftaten und<br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong> den <strong>Schulen</strong> ist natürlich<br />

<strong>die</strong> Bundeshauptstadt Wien. Hier gab<br />

es 2016 fast 6.000 aufgeklärte Straftaten<br />

von Nachwuchskriminellen und<br />

2017 bereits 303 Anzeigen wegen<br />

Körperverletzung <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong>.<br />

Außer einem „Wir nehmen das<br />

sehr ernst“ und einer Diskussionsbereitschaft<br />

„über alle Parteigrenzen<br />

hinweg“ war von Stadtschulratspräsident<br />

Heinrich Himmer auch nach<br />

der letzten Bluttat in Wien nichts zu<br />

hören.<br />

Zustände wie in Pariser Vororten<br />

Dabei hatte Österreichs oberster<br />

Lehrer-Vertreter Paul Kimberger bereits<br />

2016 vor „künftigen Zuständen<br />

wie in Pariser Vororten“ gewarnt:<br />

„Wenn wir nicht h<strong>an</strong>deln, werden <strong>die</strong><br />

Probleme noch viel größer.“<br />

Auslöser war eine Stu<strong>die</strong> der damaligen<br />

ÖVP-Familienministerin<br />

Sophie Karmasin, wonach fast jeder<br />

zweite 13-Jährige <strong>an</strong> Österreichs<br />

<strong>Schulen</strong> bereits Opfer von <strong>Gewalt</strong><br />

geworden ist.<br />

Ende April <strong>die</strong>ses Jahres zeigte <strong>die</strong><br />

Daseinsvorsorge im unfunktionierten KH Nord?<br />

Foto: screenshot ard<br />

Gefährliche Entwicklung: 835 Anzeigen<br />

<strong>Schulen</strong>. 2016 wurden bei fast 30.000<br />

Folgestu<strong>die</strong> auf, dass es doch noch<br />

schlimmer geworden ist: Bereits<br />

zwei von drei Schülern haben körperliche<br />

oder verbale <strong>Gewalt</strong> in der<br />

Schule erlebt. Das war das Ergebnis<br />

einer österreichweiten Umfrage unter<br />

30.000 Schülern im Alter über 14<br />

Jahren.<br />

„Diesen <strong>Gewalt</strong>taten <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong><br />

muss schnellstens ein Riegel vorgeschoben<br />

werden. Es ist <strong>an</strong> der Zeit,<br />

<strong>die</strong> Lehrerrechte wieder mehr zu<br />

stärken“, erklärte Oberösterreichs<br />

FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Herwig Mahr<br />

und erinnerte <strong>an</strong> eine Initiative der<br />

FPÖ-L<strong>an</strong>dtagsklubobmänner aus<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Me<strong>die</strong>ngesetz<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien<br />

Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer<br />

Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung:<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9<br />

E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

E-Mail Verwaltung: j<strong>an</strong>a.feilmayr@fpoe.at<br />

Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckereigesellschaft m. b.<br />

H. & Co. Komm<strong>an</strong>ditgesellschaft, Wien<br />

Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (inkl. 10 % MwSt.);<br />

Ausl<strong>an</strong>dsjahresbezug: € 73<br />

BIC: OPSKATWW<br />

IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

er Jugendlichen?<br />

<strong>Gewalt</strong>bereitschaft bei Kindern und Jugendlichen<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS<br />

Innenpolitik 3<br />

Kassenreform für Patienten<br />

„Wir sind aber für unsere Bevölkerung<br />

da und nicht für Sesselkleber verg<strong>an</strong>gener<br />

Systeme, <strong>die</strong> sich überlebt haben“, konterte<br />

FPÖ-Gesundheitssprecherin Brigitte Povysil<br />

(Bild) auf Kritik aus der Arbeiterkammer.<br />

Es sei nicht einzusehen, dass Patienten mit<br />

ihren Beiträgen unterschiedliche Leistungen<br />

erhielten. Dieses ungerechte System werde<br />

nun endlich reformiert. Wer <strong>gegen</strong> <strong>die</strong>se Pläne<br />

sei, versuche nur, politisches Kapital daraus<br />

zu schlagen oder habe Angst um seine<br />

Pfründe, erklärte Povysil.<br />

wegen Körperverletzung registrierte <strong>die</strong> Polizei im Vorjahr <strong>an</strong> Österreichs<br />

Straftaten Jugendliche unter 18 Jahren als Täter ausgeforscht.<br />

Rasche Hilfe für Bauern<br />

Durch <strong>die</strong> <strong>an</strong>haltende Trockenheit im<br />

heurigen Frühling drohen auf den l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen gewaltige Schäden,<br />

<strong>die</strong> für viele L<strong>an</strong>dwirte existenzbedrohend<br />

sind. FPÖ-Agrarsprecher Maximili<strong>an</strong> Linder<br />

(Bild) begrüßte daher das Maßnahmenpaket<br />

mit Lösungen für <strong>die</strong> aktuellen Probleme der<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft durch <strong>die</strong> Bundesregierung:<br />

„Uns liegt <strong>die</strong> heimische Lebensmittelproduktion<br />

und <strong>die</strong> Bauernschaft am Herzen, daher<br />

warten wir nicht ab, bis Existenzen zerstört<br />

sind, sondern h<strong>an</strong>deln vorausschauend.“<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS<br />

dem Vorjahr, <strong>die</strong> als „P<strong>an</strong>ikmacherei“<br />

abget<strong>an</strong> worden sei.<br />

Rechte der Lehrer stärken<br />

Vor allem sollten den Lehrern „<strong>an</strong>gemessene<br />

pädagogische Interventionsmaßnahmen“<br />

eingeräumt werden,<br />

um <strong>die</strong> ausufernde <strong>Gewalt</strong> <strong>an</strong> <strong>Schulen</strong><br />

in den Griff zu bekommen, fordert<br />

Mahr: „Das geltende Schulunterrichtsgesetz<br />

gibt Lehrern nur einen<br />

beschränkten Rahmen <strong>an</strong> Möglichkeiten<br />

vor, um auf das Verhalten der<br />

Schüler zu reagieren. Daher bedarf es<br />

einer Änderung <strong>die</strong>ses Gesetzes.“<br />

Unterstützung erhielt er dabei<br />

vom Bildungs- und Jugendsprecher<br />

der FPÖ-Wien, Stadtrat Maximili<strong>an</strong><br />

Krauss. Dieser führte ins Treffen,<br />

dass bisherige Maßnahmen wie etwa<br />

<strong>die</strong> zeitlich befristete Suspen<strong>die</strong>rung<br />

von Problemschülern nicht <strong>die</strong> gewünschte<br />

Wirkung erzielt hätten.<br />

Allein im verg<strong>an</strong>genen April sind in<br />

Wien wieder 44 Schüler vom Unterricht<br />

suspen<strong>die</strong>rt worden.<br />

„Für jem<strong>an</strong>den, der ohnehin nicht<br />

durchfallen k<strong>an</strong>n, bedeutet eine<br />

Suspen<strong>die</strong>rung oft lediglich Extraferien<br />

ohne Negativkonsequenzen“,<br />

berichtet Krauss aus Gesprächen mit<br />

Lehrern.<br />

Roter Realiätsverlust<br />

In seiner jüngsten Aussendung, in der er<br />

– wenn auch unfreiwllig – auf <strong>die</strong> Versäumnisse<br />

der l<strong>an</strong>gjährigen SPÖ-Sozialminister<br />

bei der Sozialversicherung hinwies, habe<br />

SPÖ-Geschäftsführer Max Lercher erstmals<br />

einen „Hauch von Realitätssinn“ <strong>an</strong> den Tag<br />

gelegt, bemerkte FPÖ-Generalsekretär Christi<strong>an</strong><br />

Hafenecker (Bild) zu Lerchers verzweifelten<br />

Suaden über eine Bundesregierung,<br />

<strong>die</strong> arbeitet statt Auftritte zu inszenieren.<br />

Parteichef Kern sollte seinen Geschäftsführer<br />

beruhigen, er möge sich doch endlich mit<br />

real existierenden Problemen beschäftigen<br />

wie etwa dem Wählerschwund bei der SPÖ.<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: sozialministerium.at<br />

Foto: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS<br />

Foto: NFZ<br />

FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein,<br />

<strong>die</strong> mit der Reform<br />

des Sozialversicherungssystems<br />

ein „Jahrhundertprojekt“ <strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen<br />

hat, und <strong>die</strong>ses zeitgemäß und<br />

zum Nutzen der Versicherten verändert<br />

hat.<br />

Noch-ÖGB-Präsident Erich Foglar,<br />

der im alten Klassenkämpferstil<br />

<strong>die</strong> Posten seiner Funktionäre<br />

sichern will. Was bei der Reform<br />

für <strong>die</strong> zahlenden Versicherten herauskommt,<br />

das interessiert den<br />

ÖGB-Chef nicht.<br />

BILD DER WOCHE Treffen der konträren Asylpolitik<strong>an</strong>sichten:<br />

Herbert Kickl empfing EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos.<br />

Foto: BMI/Gerd Pachauer


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Endlich Fairness im Sozialversicherungssystem!<br />

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein umreißt im NFZ-Interview<br />

<strong>die</strong> wichtigsten Punkte in der Reform des Sozialversicherungswesens:<br />

„Das für <strong>die</strong> Beitragszahler wichtigste Ergebnis <strong>die</strong>ser Reform<br />

heißt: Endlich Fairness in unserem Sozialversicherungssystem.“<br />

Frau Minister, was ist für Sie das<br />

Kernstück <strong>die</strong>ser Reform?<br />

Hartinger-Klein: Der unverrückbare<br />

Grundsatz bei den Verh<strong>an</strong>dlungen<br />

war für mich: Soziale<br />

Sicherheit ist DIE Grundlage der<br />

Demokratie. Diese Reform ist das<br />

größte Projekt der Zweiten Republik,<br />

es ist ein echter sozial- und gesundheitspolitischer<br />

Meilenstein.<br />

Denn das <strong>gegen</strong>wärtige Sozialversicherungssystem<br />

ist unfair. Wir<br />

haben viele Kr<strong>an</strong>kenkassen mit unterschiedlichen<br />

Leistungen für<br />

<strong>die</strong> Versicherten.<br />

Daher ist<br />

das wichtigste<br />

Ergebnis <strong>die</strong>ser<br />

Reform: Endlich<br />

Fairness in unserem Sozialversicherungssystem.<br />

Das gelingt<br />

uns durch <strong>die</strong> Harmonisierung der<br />

Leistungen. Zusätzlich sichern wir<br />

auch <strong>die</strong> l<strong>an</strong>gfristige Fin<strong>an</strong>zierbarkeit<br />

im Sozialversicherungssystem<br />

und im Gesundheitswesen.<br />

Die Nachhaltigkeit, also unser Sozialsystem<br />

für <strong>die</strong> nachfolgende<br />

Generation zu sichern, das ist <strong>die</strong><br />

Ver<strong>an</strong>twortung jeder Regierung.<br />

Dieser Ver<strong>an</strong>twortung haben wir<br />

uns gestellt.<br />

Was haben <strong>die</strong> Österreicher von<br />

<strong>die</strong>ser Reform?<br />

Hartinger-Klein: Wir gar<strong>an</strong>tieren,<br />

dass künftig alle Österreicher<br />

für den gleichen Beitrag österreichweit<br />

auch <strong>die</strong> gleiche Leistung erhalten.<br />

Wir gar<strong>an</strong>tieren mehr Leistungen<br />

für <strong>die</strong> Versicherten durch<br />

erhebliche fin<strong>an</strong>zielle Investitionen<br />

in den Ausbau der Versorgung<br />

durch Kassenärzte. Es wird<br />

in allen Bundesländern gleich hohe<br />

St<strong>an</strong>dards bei der Gesundheitsversorgung<br />

der Versicherten geben.<br />

Wir stellen sicher, dass jede und<br />

jeder Versicherte automatisch<br />

in <strong>die</strong> neue Versicherung<br />

überführt<br />

wird, damit jeder<br />

unfall-, pensions-<br />

und kr<strong>an</strong>kenversichert<br />

ist<br />

und bleibt. Wir<br />

gar<strong>an</strong>tieren, dass<br />

„Das ist ein echter sozial-<br />

und gesundheitspolitischer<br />

Meilenstein.“<br />

<strong>die</strong> Beiträge zunächst gleich bleiben,<br />

aber mit dem l<strong>an</strong>gfristigen<br />

Ziel einer Senkung. Jeder Patient<br />

k<strong>an</strong>n weiterhin seinen Vertrauensarzt<br />

konsultieren, egal ob Hausarzt<br />

oder Facharzt. Durch den Wegfall<br />

des Großteils der Mehrfachversicherungen<br />

bleiben den bisher<br />

Mehrfachversicherten künftig auch<br />

mehr Geld. Weiters kommen längere<br />

Öffnungszeiten für <strong>die</strong> Ärzteordinationen,<br />

mit denen wir <strong>die</strong><br />

aktuell bestehenden Wartezeiten<br />

verkürzen wollen.<br />

Was ändert<br />

sich durch<br />

<strong>die</strong>se Reform<br />

für <strong>die</strong> Ärzteschaft?<br />

Hartinger-Klein: Bis jetzt gab<br />

es viele Entscheidungsträger wie<br />

Funktionäre, <strong>die</strong> hier mitspielen.<br />

Wir stellen mit der Reform in Zukunft<br />

eine schnellere, flexiblere<br />

und gerechtere Entscheidungsfindung<br />

sicher. Wir werden <strong>die</strong> Ärzte<br />

mit einem entsprechenden Gesamtvertrag<br />

und mit Zuschlägen motivieren,<br />

damit sie auch in Regionen<br />

gehen, wo es derzeit schwierig<br />

ist, einen L<strong>an</strong>darzt zu bekommen.<br />

Derzeit sind unsere Ärzte zu 40<br />

Prozent mit Verwaltungstätigkeiten<br />

ausgelastet. Das wird sich allein<br />

durch <strong>die</strong> Abrechnung reduzieren,<br />

weil nur noch fünf statt 21 Sozialversicherungsträger<br />

vorh<strong>an</strong>den<br />

sind. Die Ärzte werden<br />

daher mehr Zeit für<br />

<strong>die</strong> Beratung und<br />

Betreuung ihrer<br />

Patienten haben.<br />

Foto:<br />

Grafik: sozialministerium.at<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Die Sozialversicherungsreform auf einen Blick: Verschl<strong>an</strong>kte Strukturen u<br />

Jahrhundertreform<br />

Nächstes FPÖ-Wahlversprechen umgesetzt: Die 2<br />

Angekündigt wurde eine Reform des Sozialversicherungswesens<br />

schon des öfteren, umgesetzt aber noch keine. „Veränderung<br />

braucht Optimismus, Anstrengung und kein ängstliches Festhalten<br />

<strong>an</strong> überkommenen Strukturen“, erklärte daher Vizek<strong>an</strong>zler HC Strache<br />

zu der von ÖVP und FPÖ <strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen „Jahrhundertreform“.<br />

Die Sozialversicherungen, deren<br />

Gründung schon viele Jahrzehnte<br />

zurückliegt, sind unbestritten eine<br />

der wichtigsten Errungenschaften<br />

unseres Sozialstaates – aber auch<br />

eine reformbedürftige. Schon seit<br />

Jahren wird dar<strong>an</strong> gebastelt, das<br />

System zu reformieren und zukunftssicher<br />

zu machen, aber ohne<br />

Erfolg.<br />

„Derzeit haben wir in unserem<br />

kleinen Österreich mehr als 21 unterschiedliche<br />

Systeme von Pflichtversicherungen<br />

mit divergierenden<br />

Leistungs<strong>an</strong>sprüchen. Das ist nicht<br />

fair und auch nicht zeitgemäß“, betonte<br />

FPÖ-Vizek<strong>an</strong>zler HC Strache<br />

bei der Präsentation der Reformpläne<br />

der Koalition.<br />

Zusammenlegung fixiert<br />

Die bisher 21 Sozialversicherungen<br />

sollen in maximal fünf Instituten<br />

zusammengefasst werden<br />

– wenn <strong>die</strong> Unfallversicherung<br />

AUVA <strong>die</strong> geforderte „nachhaltige<br />

Neuorg<strong>an</strong>isation“ schafft. Wird das<br />

nicht erreicht, soll <strong>die</strong> AUVA in <strong>die</strong><br />

neugeschaffene „Österreichische<br />

Gesundheitskasse“ (ÖGK) oder <strong>die</strong><br />

Pensionsversicherungs<strong>an</strong>stalt überführt<br />

werden.<br />

Unter dem Dach der ÖGK sollen<br />

<strong>die</strong> bisher neun Ländergebietskr<strong>an</strong>kenkassen<br />

verschmelzen, mit<br />

neun L<strong>an</strong>desstellen. Sie soll <strong>die</strong><br />

gesamte Budget- und Personalhoheit<br />

haben und <strong>die</strong> österreichweite<br />

Gesundheitspl<strong>an</strong>ung übernehmen.<br />

Dazu wird sie den größten Anteil<br />

mit rund sieben Millionen Versicherten<br />

und 14,5 von 18,5 Milliarden<br />

Euro <strong>an</strong> Beitragseinnahmen zu<br />

verwalten haben. Ab 2020 soll sie<br />

entsprechend dem türkis-blauen<br />

Regierungsprogramm einen bundesweiten<br />

Gesamtvertrag mit der<br />

Ärztekammer schließen.<br />

Die L<strong>an</strong>desstellen sind weiterhin<br />

für <strong>die</strong> regionale Versorgungspl<strong>an</strong>ung<br />

zuständig. Sie erhalten <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, Zu- und Abschläge<br />

auf Grundlage des österreichweiten<br />

Gesamtvertrages zu verh<strong>an</strong>deln.<br />

Leistungen und Beiträge werden<br />

aber zentral in der ÖGK verwaltet.


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

Foto: bmoeds/Joh<strong>an</strong>nes Zinner<br />

HC Strache<br />

FPÖ-Bundesparteiobm<strong>an</strong>n<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

nd mehr Effizienz im System bringen mehr und bessere Leistungen für alle Versicherten.<br />

im ersten Regierungsjahr<br />

1 Sozialversicherungsträger werden auf 5 Institute zusammengelegt<br />

Foto: NFZ<br />

Neben der ÖGK für unselbständig<br />

Beschäftigte wird es eine Sozialversicherung<br />

für Selbstständige geben.<br />

In <strong>die</strong>ser sollen <strong>die</strong> bisherigen Sozialversicherungen<br />

für Bauern und<br />

<strong>die</strong> der Unternehmer zusammengelegt<br />

werden. Im Bereich des öffentlichen<br />

Dienstes gibt es eine Fusion:<br />

Die Eisenbahner werden nach Regierungsplänen<br />

von der Beamtenversicherung<br />

übernommen.<br />

Insgesamt sollen also drei getrennte<br />

Kassen für Arbeitnehmer,<br />

öffentlichen Dienst und Selbstständige<br />

entstehen. Die Pensionsversicherungs<strong>an</strong>stalt<br />

(PVA) soll bleiben.<br />

Analog zur Reduzierung der Träger<br />

soll es künftig statt 21 Generaldirektoren<br />

nur noch sechs geben.<br />

Die bisherige Personaldecke sei<br />

eine „zu dicke Suppe für zu viele<br />

Köche“, bemerkte dazu HC Strache.<br />

Und wieder: Sparen im System<br />

Sparen will <strong>die</strong> Regierung vor allem<br />

beim Personal, durch Reduktion<br />

der Verwaltungskosten, besseren<br />

Einkaufs- und Beschaffungskosten<br />

und mit einer „Vereinfachung<br />

des Systems“ (Kurz). 80 Prozent<br />

der Funktionärsstellen sollen eingespart<br />

werden – von derzeit 2.000<br />

auf künftig 400.<br />

Von den bestehenden 19.000<br />

Stellen in der Verwaltung sollen<br />

Fairness für <strong>die</strong> Versicherten im neuen Sozialversicherungssystem.<br />

durch natürliche Abgänge in den<br />

ersten drei Jahren zehn Prozent und<br />

in den nächsten zehn Jahren weitere<br />

30 Prozent wegfallen und nicht<br />

mehr nachbesetzt werden. Eingriffe<br />

auf <strong>die</strong> rund 7.000 Ärzte, das Pflegepersonal<br />

oder sonstige Gesundheitsberufe<br />

soll es nicht geben.<br />

Die Regierung will <strong>an</strong> den „Prinzipien<br />

einer partizipativen Selbstverwaltung“<br />

festhalten. Derzeit dominieren<br />

<strong>die</strong> Gewerkschaften <strong>die</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kenkassen. Die Arbeiterkammer<br />

stellt vier Fünftel der Mitglieder<br />

in Vorst<strong>an</strong>d und Generalversammlung<br />

der Länderkassen. In der<br />

Kontrollversammlung ist es umgekehrt,<br />

da hat <strong>die</strong> Wirtschaftskammer<br />

<strong>die</strong> Mehrheit und überprüft als<br />

zweiter großer Beitragszahler <strong>die</strong><br />

Verwendung der Gelder.<br />

Künftig soll es nur noch ein Gremium<br />

(„Verwaltungsrat“) geben, in<br />

dem sich Arbeiter- und Wirtschaftskammer<br />

<strong>die</strong> M<strong>an</strong>date teilen.<br />

„Wir wollen keine Zwei-Klassen-Medizin,<br />

keinen verwalteten<br />

Patienten als Bittsteller, sondern<br />

eine wohnortnahe Versorgung mit<br />

zeitnahen Untersuchungs- und Beh<strong>an</strong>dlungsmöglichkeiten.<br />

Dieses<br />

Vorhaben bringen wir mit <strong>die</strong>ser<br />

Reform auf den Weg“ betonte der<br />

FPÖ-Vizek<strong>an</strong>zler.<br />

Diese Bundesregierung ist <strong>an</strong>getreten,<br />

den Reformstau der letzten<br />

Jahre <strong>an</strong>zugehen und nicht weiter<br />

konfliktscheu und ängstlich <strong>an</strong> den<br />

überkommenen Strukturen festzuhalten.<br />

Jetzt kommt Fairness<br />

Die Sozialversicherungen sind<br />

eine der wichtigsten Errungenschaften<br />

unseres Sozialstaates. Nur<br />

haben wir in unserem Österreich<br />

über 21 unterschiedliche Systeme<br />

von Pflichtversicherungen mit<br />

unterschiedlichen Leistungen für<br />

Versicherte sowie Mehrfachversicherungen.<br />

Wir alle kennen den Spießrutenlauf<br />

quasibehördlicher Schik<strong>an</strong>en<br />

und Hürden: überfüllte Ambul<strong>an</strong>zen,<br />

G<strong>an</strong>gbetten und überl<strong>an</strong>ge<br />

Wartezeiten bei Fachärzten wie<br />

auch bei Untersuchungs- und Operationsterminen.<br />

Das soll sich mit <strong>die</strong>ser Reform<br />

ändern. Wir schaffen das über eine<br />

zeitgemäße, schl<strong>an</strong>ke Verwaltung,<br />

verstärkte Digitalisierung und<br />

mehr Kundenorientierung.<br />

Daher maximal fünf Sozialversicherungsträger<br />

und eine Österreichische<br />

Gesundheitskasse, <strong>die</strong><br />

für eine moderne und qualitativ<br />

hochwertige Versorgung des g<strong>an</strong>zen<br />

L<strong>an</strong>des ver<strong>an</strong>twortlich ist.<br />

Wir gehen davon aus, dass bis<br />

zu einer Milliarde Euro am System<br />

eingespart wird und d<strong>an</strong>n in verbesserte<br />

Leistungen für <strong>die</strong> Versicherten<br />

fließen k<strong>an</strong>n. Nicht gleich<br />

im ersten Jahr, aber im Verlauf der<br />

Umsetzung.<br />

Wir Österreicher werden auch<br />

immer älter. Auch <strong>die</strong>s berücksichtigen<br />

wir mit <strong>die</strong>ser Reform: Wir<br />

halten das System zukunftsfit und<br />

sichern es für <strong>die</strong> nachfolgende<br />

Generation.<br />

Das ist unser Verständnis von<br />

Fairness im Sozial- und Gesundheitswesen.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Die verg<strong>an</strong>gene Plenarwoche<br />

war geprägt von der Einbringung<br />

der Ceta-Ratifikation. Für <strong>die</strong><br />

FPÖ war der Beschluss im Ministerrat<br />

keine Selbstverständlichkeit,<br />

zumal sie sich in der Verg<strong>an</strong>genheit<br />

wiederholt <strong>gegen</strong> Ceta<br />

und TTIP ausgesprochen hatte.<br />

Vernunft, kein Umfaller<br />

Nun überwiegen aber <strong>die</strong> Gründe<br />

zu einer Zustimmung. Zum einen<br />

wurden Ceta <strong>die</strong> Giftzähne<br />

gezogen und TTIP ist g<strong>an</strong>z vom<br />

Tisch. Zum <strong>an</strong>deren hatte <strong>die</strong><br />

ÖVP <strong>die</strong> Ratifikation zur Koalitionsbedingung<br />

gemacht und<br />

SPÖ-K<strong>an</strong>zler Kern den Vertrag<br />

bereits 2017 unterschrieben.<br />

Auch <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

US-Präsident Donald Trump europäische<br />

Waren mit Strafzöllen<br />

belegen wird, macht eine Stärkung<br />

des Freih<strong>an</strong>dels mit <strong>an</strong>deren<br />

Staaten erforderlich, um <strong>die</strong><br />

drohenden Einbußen und damit<br />

verbundenen Arbeitsplatzverluste<br />

zu kompensieren. Auch <strong>die</strong><br />

Frage der Schiedsgerichtsbarkeit<br />

wurde zufriedenstellend geregelt:<br />

Es wird definitiv keine Gerichte<br />

mit Konzernvertretern geben,<br />

wie Völkerrechtsprofessor Peter<br />

Hippold von der Universität<br />

Innsbruck bestätigt: „Trotz der<br />

schlechten Presse in der EU hat<br />

<strong>die</strong> Investorenschiedsgerichtsbarkeit<br />

auf internationaler Ebene<br />

längst schon ihre Objektivität,<br />

Effizienz und Nützlichkeit unter<br />

Beweis gestellt. (...) Der Ministerratsbeschluss<br />

vom Mittwoch<br />

nimmt damit nur einen Entwicklungsprozess<br />

zur Kenntnis, der<br />

eine g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere Gestalt <strong>an</strong>genommen<br />

hat, als <strong>die</strong>s noch 2017<br />

absehbar war“.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund gehen<br />

wir mit ruhigem Gewissen in <strong>die</strong><br />

parlamentarische Ceta-Beratung.<br />

Foto: NFZ<br />

AUSSENPOLITIK<br />

Anerkennung eingefordert<br />

Einen überparteilichen Schulterschluss gab es<br />

verg<strong>an</strong>gene Woche im Nationalrat für <strong>die</strong> deutschsprachige<br />

Volksgruppe in Slowenien. Außenministerin<br />

Karin Kneissl wurde vom Parlament damit der<br />

Auftrag erteilt, bilaterale Gespäche mit Laibach zu<br />

führen, um auf <strong>die</strong> offizielle Anerkennung der Minderheit<br />

hinzuwirken. Angestoßen haben <strong>die</strong> Entschließung<br />

ÖVP und FPÖ, eine entsprechende Resolution<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Regierung gab es zuletzt 2014.<br />

Foto: bmeia<br />

BILDUNGSPOLITIK<br />

Strafe für‘s Schwänzen<br />

Die raschere S<strong>an</strong>ktionierung von<br />

Schulschwänzen beschloss der Nationalrat<br />

in der Vorwoche. Laut<br />

Novelle droht ab dem vierten unentschuldigten<br />

Fehltag eines Schülers<br />

oder einer Schülerin eine Verwaltungsstrafe<br />

von mindestens 110<br />

Euro, davor wird der Schulschwänzer<br />

verwarnt.<br />

RH will Vereinheitlichung<br />

der Mindestsicherung<br />

Rechungshof kritisiert Missstände beim „Wiener Modell“<br />

Der Rechnungshof drängt<br />

nach einer Prüfung des<br />

rot-grünen „Wiener Modells“<br />

weiter auf österreichweit einheitliche<br />

Regelungen für <strong>die</strong> bedarfsorientierte<br />

Mindestsicherung.<br />

Heftige Debatten löste letzte<br />

Woche der Rechnungshofbericht<br />

über <strong>die</strong> Mindestsicherung in Wien<br />

aus. Der Bericht zeigte auf, dass<br />

in Wien <strong>die</strong> Mindestsicherung in<br />

vielen Fällen zu l<strong>an</strong>ge, ohne ausreichende<br />

Kontrolle und aufgrund<br />

unklarer Kriterien bezogen werde.<br />

„Die Mindestsicherung ist in ihrer<br />

Intention als letztes soziales<br />

Netz für besondere Notfälle gedacht<br />

gewesen, aber stattdessen beziehen<br />

<strong>die</strong>se alleine in Wien schon<br />

150.000 Menschen, darunter viele<br />

im arbeitsfähigen Alter, kritisierte<br />

Beim Streitthema Pflegeregress<br />

konnte bei den Verh<strong>an</strong>dlungen<br />

zwischen ÖVP-Fin<strong>an</strong>zminister<br />

Hartwig Löger (Bild) und den<br />

Nach Missständen in Wien, fodert der RH Reform der Mindestsicherung.<br />

<strong>die</strong> FPÖ-Abgeordnete Jessi Lintl.<br />

Die Tatsache, dass sie in Wien<br />

nicht gedeckelt sei, führe zu einer<br />

Einw<strong>an</strong>derung in das Wiener Modell<br />

der Mindestsicherung. In nicht<br />

wenigen Fällen könne m<strong>an</strong> so mehr<br />

Einkommen erzielen als mit regulärer<br />

Arbeit. „Dieser Zust<strong>an</strong>d ist<br />

untragbar und muss dringend reformiert<br />

werden“, forderte Lintl.<br />

Einigung zu Pflegeregress-Kostenausfall<br />

L<strong>an</strong>deshauptleuten am Freitag<br />

verg<strong>an</strong>gener Woche eine Einigung<br />

erzielt werden. Die Länder werden<br />

<strong>die</strong> Kosten für den vom Bund abgeschafften<br />

Pflegeregress bis zur<br />

Höhe von 340 Millionen Euro im<br />

Jahr ersetzt bekommen.<br />

Nach Darstellung Lögers übernimmt<br />

der Bund neben den bereits<br />

dafür budgetierten 100 Millionen<br />

Euro ab 2018 in den Folgejahren<br />

weitere 30 Millionen Euro <strong>an</strong><br />

Fixkosten und d<strong>an</strong>n noch variable<br />

Kosten für den zu erwartenden<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>an</strong> Selbstzahlern in der<br />

Höhe von maximal 209 Millionen<br />

Euro. Auf Basis der Abrechnung<br />

Ende des Jahres 2018 werden d<strong>an</strong>n<br />

<strong>die</strong> Ausgaben für 2019 budgetiert.<br />

Burgenl<strong>an</strong>ds SPÖ-L<strong>an</strong>deshauptm<strong>an</strong>n<br />

H<strong>an</strong>s Niessl forderte zudem,<br />

dass für <strong>die</strong> 24-Stunden-Betreuung<br />

ebenfalls Maßnahmen erörtert werden<br />

sollen: „M<strong>an</strong> soll <strong>die</strong>ses Jahr<br />

auch nützen, um dem Trend <strong>gegen</strong>zusteuern,<br />

der durch den Wegfall<br />

des Regresses in Richtung Pflegeheime<br />

entst<strong>an</strong>den ist.“<br />

Bei der Pflege daheim sehen <strong>die</strong><br />

Länderchefs Fragen nicht nur zur<br />

Fin<strong>an</strong>zierung, sondern auch zur<br />

Qualität der Pflege (Aus- und Weiterbildung<br />

der Pflegenden) als außerordentlich<br />

wichtig <strong>an</strong>.<br />

Foto: NFZ


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

SPÖ verharrt in ihrem Bildungstrauma<br />

Deutschförderklassen wurden nach hitziger Debatte im Nationalrat beschlossen<br />

Zur Abrechnung mit der Bildungspolitik der SPÖ geriet <strong>die</strong> Debatte<br />

zur Einführung der Deutschförderklassen im Parlament. Die<br />

scheidende FPÖ-Generalsekretärin Marlene Svazek hielt den Genossen<br />

den Realitätsspiegel zum „Erfolg ihrer Politik“ vor.<br />

Parlament 7<br />

SPÖ-Bildungssprecherin Sonja<br />

Hammerschmid behauptete trotzig,<br />

dass sie als Bildungsministerin<br />

bereits „Maßnahmen für ein ch<strong>an</strong>cengerechtes<br />

Schulwesen“ gesetzt<br />

habe, <strong>die</strong> nun alle von der FPÖ<br />

„weggewischt“ würden.<br />

Diesen Vorwurf konterte<br />

FPÖ-Generalsekretärin Marlene<br />

Svazek in ihrer Abschiedsrede im<br />

Hohen Haus, da sie hinkünftig als<br />

FPÖ-Klubobfrau im Salzburger<br />

L<strong>an</strong>dtag tätig sein wird.<br />

„Während <strong>die</strong> SPÖ unsere österreichischen<br />

Kinder in einer Einheitsschule<br />

zu einer Einheitsausbildung<br />

und am liebsten auch zu<br />

einer Einheitsmeinung her<strong>an</strong>ziehen,<br />

schickt <strong>die</strong> rote Elite ihre Kinder<br />

in Privatschulen, um ihnen <strong>die</strong><br />

herrschenden Zustände <strong>an</strong> Österreichs<br />

<strong>Schulen</strong> zu ersparen“, kritisierte<br />

Svazek <strong>die</strong> Scheinheiligkeit<br />

der SPÖ. Denn <strong>an</strong>ders sei es<br />

nicht zu erklären, dass es den Genossen<br />

vollkommen egal sei, wenn<br />

Deutsch sprechende Kinder in vielen<br />

<strong>Schulen</strong> nur noch eine Minderheit<br />

darstellen.<br />

Rote „Umverteilung“<br />

„Wenn unsere Kinder nur noch<br />

Serbisch, Arabisch und Türkisch<br />

in den <strong>Schulen</strong> hören, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

wohl nicht von einer Integration<br />

sprechen. Deutschförderklassen<br />

helfen allen Kindern und Schülern<br />

– jenen mit einem sprachlichen<br />

M<strong>an</strong>ko und jenen, <strong>die</strong> mit guten<br />

Deutschkenntnissen zügig und erfolgreich<br />

lernen“, erklärte Svazek.<br />

Die SPÖ-Forderung nach einer<br />

Und schon wieder eine<br />

neue EU-Behörde?<br />

Beim – einstweiligen – Abschied vom Parlament zeigte <strong>die</strong> zukünftige<br />

FPÖ-Klubfrau im Salzburger L<strong>an</strong>dtag <strong>die</strong> „falsche Politik der SPÖ auf.<br />

besseren „Aufteilung“ der Schüler<br />

mit Nicht-deutscher Muttersprache<br />

verwies Svazek ins Reich der Träume.<br />

Denn auch in vielen Volksschulen<br />

Salzburgs würden <strong>die</strong>se Kinder<br />

bereits <strong>die</strong> Mehrheit stellen: „Wie<br />

wollen sie da noch ,umverteilen‘?“<br />

EU-Ratsvorsitz-Splitter<br />

Sie warf der SPÖ vor, mit ihrer<br />

Bildungspolitik noch mehr Arbeitslose<br />

und eine Parallelgesellschaft<br />

produzieren zu wollen, <strong>die</strong> sie d<strong>an</strong>n<br />

als Wählerpotential <strong>an</strong>sehe: „Denn<br />

sonst wählt sie ja wirklich keiner<br />

mehr!“<br />

Foto: NFZ<br />

Hartinger <strong>gegen</strong> neue Behörde.<br />

Eine eigene Europäische Arbeitsbehörde<br />

(ELA) soll dazu beitragen,<br />

bestehende arbeitsrechtliche<br />

Gesetze durchzusetzen, vor<br />

allem soll damit Lohn- und Sozialdumping<br />

effizienter bekämpft<br />

werden. Mit <strong>die</strong>sem Verordnungsvorschlag<br />

will <strong>die</strong> EU-Kommission<br />

<strong>die</strong> im November 2017 beim Sozialgipfel<br />

in Göteborg proklamierte<br />

europäische Säule sozialer Rechte<br />

und damit <strong>die</strong> Fairness im Binnenmarkt<br />

weiter stärken.<br />

Im EU-Unterausschuss des Nationalrats<br />

gab es verg<strong>an</strong>genen Dienstag<br />

für den Kommissionsvorschlag<br />

heftige Kritik. FPÖ-Sozialministerin<br />

Beate Hartinger-Klein sowie <strong>die</strong><br />

beiden Regierungsparteien konnten<br />

im Kommissionsvorschlag für <strong>die</strong><br />

neue Behörde keinen Mehrwert erkennen,<br />

weil vieles noch zu unklar<br />

formuliert sei und Doppelgleisigkeiten<br />

mit <strong>an</strong>deren Agenturen und<br />

Behörden der EU wie dem Europäischen<br />

Netzwerk für Arbeitsvermittlung<br />

(EURES) zu befürchten seien.<br />

„Außerdem müsse darauf geachtet<br />

werden, dass es zu keiner Kostenexplosion<br />

kommt“, betonte <strong>die</strong><br />

Sozialministerin, <strong>die</strong> auch den Verlust<br />

der nationalen Souveränität in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich ablehnte.<br />

Grundsätzlich wies <strong>die</strong> FPÖ darauf<br />

hin, dass <strong>die</strong> Union das Problem<br />

der unzureichenden Durchsetzung<br />

sozialer Rechte bei der Durchsetzung<br />

der Freizügigkeit für Arbeitnehmer<br />

in der EU unterschätzt,<br />

wenn nicht gar missachtet habe.<br />

Derzeit arbeiten und leben rund 17<br />

Millionen Europäer in einem <strong>an</strong>deren<br />

Mitgliedsstaat, rund 1,4 Millionen<br />

EU-Bürger pendeln zu einem<br />

Arbeitsplatz in ein <strong>an</strong>deres EU-<br />

L<strong>an</strong>d. Diese Zahl habe sich in den<br />

letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />

Foto: NFZ<br />

Im Juli übernimmt Österreich<br />

den EU-Vorsitz. EUropa ist d<strong>an</strong>n<br />

zu Gast in einem L<strong>an</strong>d, dessen<br />

Einwohner schon seit Jahren zu<br />

den hartnäckigsten EU-Skeptikern<br />

zählen. Selbst <strong>die</strong> Briten,<br />

<strong>die</strong> sich demnächst aus der Union<br />

verabschieden, sind EU-freundlicher<br />

gesinnt. Nur noch knapp<br />

mehr als <strong>die</strong> Hälfte (53 Prozent)<br />

der Österreicher glaubt nach der<br />

letzten Eurobarometerumfrage,<br />

dass unser L<strong>an</strong>d von der EU-Mitgliedschaft<br />

profitiert hat.<br />

Grafik: Agenda AUstria


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Euro-Ideen: Hohes<br />

Risiko für Europa<br />

Deutschl<strong>an</strong>d: 18.000<br />

gekaufte Asylbescheide?<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

154 Wirtschaftsprofessoren<br />

haben eindringlich vor wesentlichen<br />

Elementen der Euro-Politik<br />

gewarnt: Was Fr<strong>an</strong>kreichs<br />

Präsident Macron und EU-Kommissionschef<br />

Juncker vorschlagen,<br />

berge „hohe Risiken für <strong>die</strong><br />

europäischen Bürger“, heißt es<br />

in dem Aufruf. Im Kern geht es<br />

um eine Reihe von Vorstößen, <strong>die</strong><br />

allesamt darauf hinauslaufen,<br />

<strong>die</strong> Währungs- und B<strong>an</strong>kenunion<br />

noch weiter in Richtung einer<br />

Haftungsunion umzubauen. Das<br />

Problem dabei: Ver<strong>an</strong>twortungsvoll<br />

wirtschaftende Länder wür-<br />

Foto: bamf<br />

den d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> Rechnung für jene<br />

begleichen müssen, <strong>die</strong> das nicht<br />

tun; <strong>die</strong> Versuchung zum „Moral<br />

Hazard“ steigt. Die Eurozone<br />

würde zu einer br<strong>an</strong>dgefährlichen<br />

„Schuldenunion“.<br />

Von der Umw<strong>an</strong>dlung des Europäischen<br />

Stabilitätsmech<strong>an</strong>ismus<br />

(ESM) zu einem Europäischen<br />

Währungsfonds über <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Einlagensicherung für<br />

B<strong>an</strong>kguthaben, vom europäischen<br />

Investitionsfonds bis hin zur Idee<br />

eines europäischen Fin<strong>an</strong>zministers:<br />

In all <strong>die</strong>sen Punkten sehen<br />

<strong>die</strong> Professoren <strong>die</strong> Haftungsunion<br />

Gestalt werden.<br />

Jetzt hat <strong>die</strong> Kommission gerade<br />

ihre nächste Idee l<strong>an</strong>ciert,<br />

nämlich <strong>die</strong> Bündelung von<br />

Anleihen der 19 Euro-Staaten<br />

zu einem Wertpapier. Dahinter<br />

steckt <strong>die</strong> Hoffnung, durch<br />

<strong>die</strong> Mischung aus „guten“ und<br />

„schlechten“ Papieren leichter<br />

<strong>an</strong> Geld für <strong>die</strong> Problemländer<br />

Griechenl<strong>an</strong>d oder Italien zu<br />

kommen. Das zeigt nur: Die Euro-Krise<br />

ist längst nicht vorbei.<br />

„Nehmt unbedingt <strong>die</strong> Staats<strong>an</strong>gehörigkeit<br />

der Länder <strong>an</strong>, in denen<br />

ihr lebt. Ich bitte euch, dass ihr eine<br />

aktive Rolle in den politischen Parteien<br />

in den Ländern übernehmt, in<br />

denen ihr lebt. Ihr solltet ein Teil<br />

<strong>die</strong>ser Parlamente sein, nicht <strong>die</strong>jenigen,<br />

<strong>die</strong> ihr L<strong>an</strong>d verraten.“<br />

Mit <strong>an</strong>deren Worten: Die Türken<br />

sollen <strong>die</strong> Parteien und <strong>die</strong> demo-<br />

Der „Asylaffäre“ im deutschen<br />

Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge (BAMF) wächst täglich<br />

zu einem gewaltigen politischen<br />

Sk<strong>an</strong>dal her<strong>an</strong>. Ausgehend von weit<br />

über eintausend Betrugsfällen in<br />

der Außenstelle Bremen kommen<br />

jetzt <strong>die</strong> massenhafte Entlassung<br />

von Dolmetschern und korrupte<br />

Asylwerber-Anwälte ins Spiel.<br />

Jetzt stehen alle Außenstellen des<br />

BAMF unter Verdacht, in denen <strong>die</strong><br />

Asylzuerkennungsquote überproportional<br />

hoch war. Bisher geht es<br />

um rund 18.000 Verdachtsfälle, in<br />

denen BAMF-Mitarbeiter, Dolmetscher<br />

oder Anwälte beim Zust<strong>an</strong>dekommen<br />

von unrechtmäßigen<br />

Asylbescheiden mitgewirkt haben<br />

sollen.<br />

Dabei hatte der ungarische Botschafter<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d bereits<br />

2015 gewarnt, dass Tage nach der<br />

„Einladung“ von K<strong>an</strong>zlerin Angela<br />

Merkel <strong>die</strong> serbische Polizei tausende<br />

weggeworfener Pässe <strong>an</strong> der<br />

Grenze zu Ungarn gefunden habe.<br />

Mit Aufarbeitung der Masseneinw<strong>an</strong>derung<br />

tun sich <strong>die</strong> deutschen<br />

Behörden schwer. Anf<strong>an</strong>g 2017<br />

wurde in Braunschweig publik,<br />

dass <strong>die</strong> L<strong>an</strong>desaufnahmebehörde<br />

einen Stapel Akten verschwinden<br />

lassen wollte, der Hinweise<br />

auf hundertfachen Sozialbetrug<br />

durch Asylwerber hätte geben können.<br />

Mehr als ein Jahr später teilte<br />

<strong>die</strong> Staats<strong>an</strong>waltschaft dem Blog<br />

„Tichys Einblick“ mit, dass keine<br />

Auskunft erteilt werden könne, da<br />

<strong>die</strong>se Fälle wegen des Arbeitsaufw<strong>an</strong>des<br />

nicht zentral erfasst seien.<br />

Käufliche Asylbescheide?<br />

Foto: screenshot NFZ<br />

Erdog<strong>an</strong> droht mit<br />

Islamisierung und<br />

EU-Spitze schweigt zu sk<strong>an</strong>dalösem Wahlkampfa<br />

Der Sult<strong>an</strong> rief und 25.000 Türken aus den EU-Ländern folgten seinem Ruf n<br />

und ihren Glauben nicht der Integration zu opfern, sondern nur der Umsetzu<br />

Bei seinem Wahlkampfauftritt am verg<strong>an</strong>genen Wochenende in Sarajevo<br />

stachelte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdog<strong>an</strong><br />

<strong>die</strong> Türken in der EU nicht nur zu weiterer Integrationsverweigerung<br />

auf, sondern auch zur Destabilisierung ihrer Gastländer<br />

durch verstärkte politische Aktivitäten im Sinne der Türkei.<br />

Mit Bussen karrte der europäische<br />

Ableger der Partei Erdog<strong>an</strong>s,<br />

<strong>die</strong> „Union Europäisch-Türkischer<br />

Demokraten“ (UETD), tausende<br />

Türken aus Belgien, Deutschl<strong>an</strong>d<br />

oder Österreich in <strong>die</strong> bosnische<br />

Hauptstadt Sarajevo. An <strong>die</strong> 25.000<br />

jubelten d<strong>an</strong>n am Sonntag ihrem<br />

Staatspräsidenten zu, der sie <strong>gegen</strong><br />

<strong>die</strong> Kurden und <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> europäische<br />

Union aufstachelte: „Seid<br />

ihr bereit, den Terrororg<strong>an</strong>isationen<br />

und ihren lokalen und ausländischen<br />

H<strong>an</strong>dl<strong>an</strong>gern eine osm<strong>an</strong>ische<br />

Ohrfeige zu verpassen?“<br />

Türkische Interessen zuerst<br />

Die Ausl<strong>an</strong>dstürken sollen bei<br />

den vorverlegten Parlaments- und<br />

Präsidentschaftswahlen am 24 Juni<br />

den Regierungen in ihren Gastländern<br />

zeigen, dass sie Türken seien<br />

und bleiben wollen: „Schützt Eure<br />

Religion und Eure Sprache sehr<br />

gut. Wenn ihr sie verliert, werdet<br />

ihr verloren gehen.“<br />

Für Länder, in denen es eine<br />

Doppelstaatsbürgerschaft gibt wie<br />

etwa Deutschl<strong>an</strong>d, hatte Erdog<strong>an</strong><br />

einen besonderen Affront parat:<br />

Provokateur Erdog<strong>an</strong>: Zwischen den E<br />

der Presse unverblümt den „Rabia“-Gr


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

Unterw<strong>an</strong>derung,<br />

Flüchtlingswelle<br />

uftritt des Türken-Präsidenten in Sarajevo<br />

ach Sarajevo. Dort bläute er ihnen erneut ein, ihre Sprache, ihre Werte<br />

ng von Erdog<strong>an</strong>s Traum von einem neuen großosm<strong>an</strong>ischen Reich.<br />

kratischen Institutionen ihrer Gastländer<br />

unterw<strong>an</strong>dern, um so türkische<br />

Politik in <strong>die</strong>sen EU-Ländern<br />

zu machen.<br />

Als Botschafter dafür hatte er<br />

bereits <strong>die</strong> beiden türkischstämmigen<br />

Spieler der deutschen Fußballnationalm<strong>an</strong>nschaft,<br />

Mesut Özil<br />

und Ilkay Gündog<strong>an</strong>, eingesp<strong>an</strong>nt.<br />

Diese posierten für Fotos mit Erdog<strong>an</strong>,<br />

und der Doppelstaatsbürger<br />

Gündog<strong>an</strong> überreichte ein Trikot,<br />

gewidmet „seinem Präsidenten“,<br />

nämlich Erdog<strong>an</strong> – und nicht dem<br />

deutschen Fr<strong>an</strong>k-Walter Steinmeier.<br />

U-Spitzen Tusk und Juncker zeigt er<br />

uß der islamistischen Muslimbrüder.<br />

Foto: Twitter.com/zzNtj8MJRp<br />

Insbesondere in Berlin und Brüssel<br />

herrschte nach dem Auftritt Erdog<strong>an</strong>s<br />

betretenes Schweigen, obwohl<br />

Erdog<strong>an</strong> <strong>die</strong> EU-Kommission<br />

und <strong>die</strong> deutsche K<strong>an</strong>zlerin Angela<br />

Merkel seit Monaten hinters Licht<br />

führt.<br />

Erdog<strong>an</strong> brüskiert Brüssel<br />

Beim EU-Türkei-Gipfel im<br />

März im rumänischen Varna zeigte<br />

er während des „Familienfotos“<br />

unverblümt den „Rabia-Gruß“ der<br />

Muslimbruderschaft (siehe Foto<br />

unten). Dieser Gruß ist seit der<br />

Niederschlagung der islamischen<br />

Machtübernahme in Ägypten das<br />

Symbol der Muslimbruderschaft,<br />

jener terroristischen Vereinigung,<br />

<strong>die</strong> den „politischen Islam“ auf der<br />

Welt zur einzigen Staatsdiktatur<br />

machen möchte.<br />

Während er <strong>die</strong> EU-Gelder<br />

aus dem Her<strong>an</strong>führungsfonds für<br />

Beitrittswerber genauso einfordert<br />

wie <strong>die</strong> aus dem „Flüchtlings-Deal“,<br />

zerlegt er <strong>die</strong> demokratische<br />

und rechtsstaatliche Struktur der<br />

Türkei und öffnet <strong>die</strong> Grenzen für<br />

<strong>die</strong> moslemischen Einw<strong>an</strong>derer in<br />

Richtung Griechenl<strong>an</strong>d. 3.000 sind<br />

allleine im April am Grenzfluss<br />

Evros aufgegriffen wurden, fünfmal<br />

mehr als im Februar und viermal<br />

mehr als im Monatsschnitt des<br />

Vorjahres.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Nein zu Asylwerbereinladung<br />

Der FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament,<br />

Harald Vilimsky, wies <strong>die</strong> Forderung<br />

der liberalen schwedischen EU-Abgeordneten<br />

Cecilia Wikström nach einer org<strong>an</strong>isierten<br />

Verteilung von Asylwerbern vehement<br />

zurück. „Allein solche Äußerungen sind eine<br />

fatale Einladung <strong>an</strong> Sozialmigr<strong>an</strong>ten aus afrik<strong>an</strong>ischen<br />

und arabischen Ländern nach Europa<br />

und führen dazu, dass sich noch mehr<br />

Menschen auf den Weg machen. Das ist völlig<br />

inakzeptabel“, kritisierte Vilimsky. Anstatt<br />

derartig unsinniger Willkommenssprüche<br />

brauche es effizienteren Schutz und Sicherung der EU-Außengrenzen<br />

sowie eine Betreuung von Flüchtlingen in den Krisenregionen.<br />

Rot-grüner Aktionismus<br />

Foto: UNHCR<br />

Die deutschl<strong>an</strong>dweit ersten Dieselfahrverbote<br />

wegen zu schlechter Luft sollen am<br />

Donnerstag kommender Woche in Hamburg<br />

in Kraft treten. Wie <strong>die</strong> Umweltbehörde der<br />

H<strong>an</strong>sestadt <strong>an</strong>kündigte, ist vom 31. Mai <strong>an</strong><br />

eine Sperrung zweier Straßenabschnitte für<br />

ältere Dieselautos und Lastwagen gepl<strong>an</strong>t.<br />

Auf g<strong>an</strong>zen 2,3 Kilometern dürfen Dieselautos<br />

nicht mehr fahren – Anrainer natürlich<br />

ausgenommen. Diese Maßnahme der<br />

rot-grünen Stadtregierung sorgte selbst bei<br />

Ökoaktivisten für Kopfschütteln, da sie absolut nichts zur Schadstoffreduktion<br />

in der H<strong>an</strong>sestadt beitragen. Reiner Polit-Aktionismus.<br />

Ir<strong>an</strong>s Führung baut <strong>die</strong><br />

Informationskontrolle aus<br />

Während <strong>die</strong> USA Verschärfungen<br />

ihrer S<strong>an</strong>ktionen <strong>gegen</strong> den<br />

Ir<strong>an</strong> überlegen, will <strong>die</strong> EU am<br />

kaum überprüfbaren Atomwaffenherstellungsabkommen<br />

und der damit<br />

verbundenen wirtschaftlichen<br />

Unterstützung des islamistischen<br />

Mullah-Regimes festhalten.<br />

Und das, obwohl der sogen<strong>an</strong>nte<br />

„Wächterrat“ jetzt <strong>die</strong> Nutzung<br />

des Kurznachrichten<strong>die</strong>nstes Twitter<br />

für Abgeordnete im Ir<strong>an</strong> de facto<br />

verboten hat. „Der Wächterrat<br />

wird auf alles, was <strong>die</strong> ideologische<br />

Qualifikation der K<strong>an</strong>didaten<br />

verzerren könnte, reagieren“, erklärte<br />

dessen Sprecher Abbas Ali<br />

Kadchodasadeh.<br />

Der „Wächterrat“ im Ir<strong>an</strong> ist gemäß<br />

der Verfassung für <strong>die</strong> „ideologische<br />

Qualifikation“ von K<strong>an</strong>didaten<br />

für <strong>die</strong> Parlaments- und<br />

Präsidentschaftswahlen zuständig.<br />

Er besteht je zur Hälfte aus Geistlichen<br />

und Juristen. Der Rat k<strong>an</strong>n<br />

ohne klare Kriterien jeden politisch<br />

ungenehmen K<strong>an</strong>didaten als „nicht<br />

geeigent“ ablehnen.<br />

Foto: youtube.com<br />

Der vom Westen hofierte „liberale“<br />

Staatspräsident Hass<strong>an</strong> Roh<strong>an</strong>i<br />

wollte das Twitter-Verbot seit<br />

Jahren aufheben, konnte sich aber<br />

<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Hardliner in der Justiz<br />

nicht durchsetzen. Diese sind der<br />

Ansicht, dass Dienste wie Twitter<br />

und Facebook eine „Kulturinvasion<br />

des Westens“ seien und bei den<br />

Jugendlichen im L<strong>an</strong>d <strong>die</strong> religiösen<br />

Werte untergraben sollen. Die<br />

schiitische Geistlichkeit will daher<br />

auch ein nationales und vom Staat<br />

kontrolliertes Internet einführen.<br />

Ir<strong>an</strong>s „Demokratiewächter“.<br />

Foto:facebook.com


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

MAI<br />

30<br />

Die FPÖ L<strong>an</strong>dstraße lädt am<br />

Mittwoch, dem 30. Mai 2018, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Bezirksparteilokal<br />

(Am Modenapark 8-9,<br />

1030 Wien). L<strong>an</strong>dtagsabgeordneter<br />

Armin Blind wird über den „Bericht<br />

aus der Volks<strong>an</strong>waltschaft“<br />

referieren. Beginn: 19.30 Uhr.<br />

JUNI<br />

5<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Dienstag, dem 5. Juni 2018, zum<br />

Bezirksteilstammtisch Stadlau ins<br />

Gasthaus Selitsch (Konst<strong>an</strong>ziagasse<br />

17, 1220 Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

JUNI<br />

6<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Mittwoch, dem 6. Juni 2018, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Gasthaus<br />

„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />

1110 Wien). Referent: NAbg. Gerhard<br />

Deimek. Beginn: 19.00 Uhr.<br />

JUNI<br />

6<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Mittwoch, dem 6. Juni 2018, zu ihrem<br />

Bezirksteilstammtisch in Kaisermühlen<br />

ins Gasthaus „Vorstadtwirt“<br />

(Schüttaustraße 64, 1220<br />

Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

JUNI<br />

7<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ L<strong>an</strong>dstraße<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

in Stadlau<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Simmering<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

Kaisermühlen<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

Hirschstetten<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Donnerstag, dem 7. Juni 2018, zu<br />

ihrem Bezirksteilstammtisch in<br />

Hirschstetten ins Gasthaus „Goldener<br />

Hirsch“ (Hirschstettener Strasse<br />

64, 1220 Wien). Beginn: 19.00<br />

Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Es gibt sie, <strong>die</strong> Asylindustrie<br />

Zuerst wurden <strong>die</strong> Grenzen illegal,<br />

weil zumeist ohne Herkunftsnachweis<br />

überr<strong>an</strong>nt, Schlepper wie<br />

NGOs beh<strong>an</strong>delt. Jetzt wird der<br />

Rechtsstaat von innen, in weiterer<br />

Folge von Anwälten und Hilfsorg<strong>an</strong>isationen<br />

als „Anti-Abschiebe-Industrie“<br />

im eigenen L<strong>an</strong>d<br />

zweckentfremdet, auf Staatskosten<br />

ausgenützt und Gerichte über<br />

Gebühr be<strong>an</strong>sprucht. Unsere neue<br />

Regierung hat kein leichtes Erbe<br />

übernommen.<br />

Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />

Rechtsstaat?<br />

Ein kroatischer Politiker ist in<br />

Österreich seit 12. Mai in U-Haft,<br />

weil er <strong>an</strong>geblich <strong>die</strong> rechte H<strong>an</strong>d<br />

zum Hitler-Gruß gehoben hat. Sollte<br />

das der Fall gewesen sein, so ist<br />

das eine Dummheit, aber doch kein<br />

Verbrechen. In Wien laufen Linke<br />

mit Mao- und Stalin- T-Shirts herum<br />

und verherrlichen <strong>die</strong>se beiden<br />

größten Massenmörder der Geschichte.<br />

Ein Herr Tito, der hun-<br />

derttausende Menschenleben am<br />

Gewissen hat, wurde samt seiner<br />

Frau auf der g<strong>an</strong>zen Welt hofiert.<br />

Mord, Vergewaltigungen und viele<br />

<strong>an</strong>dere schwere Verbrechen werden<br />

kaum bestraft, der mutmaßliche<br />

Kindermörder hat eine maximale<br />

Gefängnisstrafe von 15 Jahren zu<br />

erwarten. Wer aber – möglicherweise<br />

auch ohne Absicht – seine rechte<br />

H<strong>an</strong>d hebt und <strong>an</strong>gezeigt wird, dem<br />

blühen bis zu 10 Jahre Haft…<br />

Steph<strong>an</strong> Pestitschek, Strasshof<br />

„Totmacher“<br />

„Die Psyche des Totmachers“,<br />

so lautet ein Teil der Überschrift<br />

eines Artikels. Tut mir leid, aber<br />

jetzt wird es schön l<strong>an</strong>gsam skurril,<br />

wenn ein Mörder nun medial<br />

als „Totmacher“ bezeichnet wird.<br />

Klingt, als sei <strong>die</strong>s ein Beruf, der<br />

wie ein Schuh- oder Büchsenmacher<br />

in einer dreijährigen Lehrzeit<br />

hier in Österreich erlernt werden<br />

k<strong>an</strong>n. Welche medialen „Ersatz-Bezeichnungen“<br />

stehen uns als nächstes<br />

ins Haus? Der Vergewaltiger<br />

als „Beischlaflehrer“ oder Räuber<br />

und Diebe als „Entwendungstechniker“?<br />

Schaut so aus.<br />

Stef<strong>an</strong> Scharl, Klosterneuburg<br />

Importierte <strong>Gewalt</strong><br />

Der Linzer Hauptbahnhof und<br />

seien Umgebung erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit in Sachen <strong>Gewalt</strong>.<br />

Diesmal f<strong>an</strong>d eine Ausein<strong>an</strong>der-<br />

setzung zweier Ausländer-Gruppen<br />

statt, <strong>die</strong> bereits am Vorabend<br />

in der Innenstadt begonnen haben<br />

soll, quasi eine „Verlängerung“<br />

der Massenschlägerei. Nicht nur<br />

mit Fäusten, auch mit Holzlatten<br />

gingen sie aufein<strong>an</strong>der los, einer<br />

lief sogar mit einer Pistole herum.<br />

<strong>Gewalt</strong>täter sind Verbrecher und<br />

sind auch als solche zu beh<strong>an</strong>deln.<br />

Ausländische <strong>Gewalt</strong>täter müssen<br />

endlich unverzüglich das Aufenthaltsrecht<br />

verlieren, einschließlich<br />

der Sozialleistungen und Einreiseverbot<br />

auf Lebenszeit.<br />

Christi<strong>an</strong> Stafflinger, Linz<br />

Entweder, oder<br />

Es gibt keine Österreich-Türken<br />

oder Deutsch-Türken. Entweder<br />

bist du Österreicher oder Türke,<br />

beides geht nicht. Alle <strong>die</strong> von<br />

Erdog<strong>an</strong> so begeistert sind: Geht<br />

nach Hause zu eurem geliebten<br />

Sult<strong>an</strong>.<br />

Ernst Pitlik, Wien<br />

Ich bestelle <strong>die</strong> Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte <strong>an</strong>kreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Ausl<strong>an</strong>dsjahresbezug € 73,-<br />

Foto: NFZ<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

E-Mail: j<strong>an</strong>a.feilmayr@fpoe.at<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.<br />

Die Einzahlung erfolgt mittels Erlagschein, der Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.<br />

B<strong>an</strong>kverbindung: PSK, IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Bestellungen auch per E-Mail: j<strong>an</strong>a.feilmayr@fpoe.at<br />

Foto: AKP<br />

JUNI<br />

12<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

Aspern<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Dienstag, dem 7. Juni 2018, zu ihrem<br />

Bezirksteilstammtisch in Aspern<br />

ins Gasthaus Hollm<strong>an</strong>n (Zachgasse<br />

4, 1220 Wien). Beginn:<br />

19.00 Uhr.<br />

Name:<br />

(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift ausfüllen)<br />

Anschrift:<br />

(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />

Mitglied in FPÖ-L<strong>an</strong>desgruppe*:<br />

Datum: Geburtsdatum: Unterschrift:<br />

Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bek<strong>an</strong>nt**:<br />

* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-L<strong>an</strong>desgruppe sind. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />

** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen <strong>die</strong>se überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich beh<strong>an</strong>delt.


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Sozial- und Wohnbaugeld<br />

für KH Nord-Milliardengrab<br />

Gudenus: „Roter Bausk<strong>an</strong>dal wird Fall für <strong>die</strong> Staats<strong>an</strong>waltschaft!“<br />

SPÖ versenkt Wohnbaugeld<br />

„Wien braucht jede einzelne<br />

leistbare Wohnung. Und d<strong>an</strong>n<br />

fließen dreistellige Millionenbe-<br />

Laut<br />

Rechnungshof-Endbericht<br />

haben <strong>die</strong> zuständigen<br />

SPÖ-Stadträtinnen S<strong>an</strong>dra<br />

Frauenberger und Renate Brauner<br />

Geld aus dem Mindestsicherungstopf<br />

sowie Rücklagen aus<br />

dem Wohnbau zur Begleichung<br />

von Baukosten umgeleitet.<br />

Der Rechnungshof-Endbericht,<br />

der auf freiheitliche Initiative hin<br />

das Milliardengrab KH-Nord geprüft<br />

hat, zeigt eine Vielzahl von<br />

Verfehlungen der Entscheidungsträger<br />

auf. Dass <strong>die</strong> Löcher im<br />

Baubudget mit Mitteln gestopft<br />

wurden, <strong>die</strong> dafür eindeutig nicht<br />

vorgesehen gewesen waren, macht<br />

den geschäftsführenden FPÖ-L<strong>an</strong>desparteiobm<strong>an</strong>n<br />

Joh<strong>an</strong>n Gudenus<br />

fassungslos: „Offensichtlich haben<br />

<strong>die</strong> Damen in geheimer Absprache<br />

mit Steuergeld jongliert, um ihre<br />

Verfehlungen im Bausk<strong>an</strong>dal KH-<br />

Nord so l<strong>an</strong>ge wie möglich zu vertuschen.“<br />

Rote Zitterpartie zur Bürgermeisterwahl<br />

Die Nervosität der rot-grünen<br />

Stadtpolitiker vor der Bürgermeisterwahl<br />

in der kommenden Gemeinderatssitzung<br />

ist groß. „Sie ist<br />

sowohl dem potentiellen künftigen<br />

Bürgermeister Michael Ludwig als<br />

auch seinem grünen Koalitionspartner<br />

ins Gesicht geschrieben“,<br />

kommentiert FPÖ-Vizebürgermeister<br />

Dominik Nepp <strong>die</strong> Situation.<br />

Ludwig muss mehr als <strong>die</strong> Hälfte<br />

der gültigen Stimmen erhalten, um<br />

sich selbst den „Rathaus-Thron“<br />

sowie den Genossen und dem grünen<br />

Koalitionspartner weiterhin <strong>die</strong><br />

Regierungsämter zu sichern. „Wie<br />

beliebt Genosse Ludwig im eigenen<br />

Lager ist, wird sich am Don-<br />

Stadträtinnen für „Geldumlenkung“: Frauenberger (l.) und Brauner.<br />

Die Verstrickungen einzelner<br />

Personen und Ver<strong>an</strong>twortungsträger<br />

werden neben politischer<br />

Aufklärung im Zuge der Untersuchungskommission<br />

hoffentlich zu<br />

einem Fall für <strong>die</strong> Staats<strong>an</strong>waltschaft.<br />

nerstag zeigen. Er braucht jede<br />

Stimme aus den eigenen Reihen<br />

und jene des grünen Koalitionspartners,<br />

um zum Bürgermeister<br />

gekrönt zu werden“, betonte Nepp.<br />

Mit der Zustimmung der Freiheitlichen<br />

k<strong>an</strong>n Ludwig nicht rechnen.<br />

„Da sich Ludwig im Vorfeld<br />

der Bürgermeisterwahl weder der<br />

Unterstützung der eigenen Parteikollegen<br />

noch jener des Regierungspartners<br />

sicher sein k<strong>an</strong>n,<br />

wird es bis zur Auszählung der<br />

Stimmzettel wohl eine ‚Zitterpartie‘<br />

bleiben“, ist sich Nepp sicher.<br />

Die Freiheitlichen werden der folgenschweren<br />

Politik von Rot-Grün<br />

am Donnerstag jedenfalls <strong>die</strong> rote<br />

Karte zeigen.<br />

träge in das KH Nord“, kritisierte<br />

FPÖ-Wohnbausprecher Günter Kasal<br />

SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael<br />

Ludwig. Dieser könne sich hier<br />

nicht einfach abputzen, <strong>die</strong> FPÖ<br />

erwarte eine klare Stellungnahme<br />

des designierten Bürgermeisters zu<br />

<strong>die</strong>sem Sk<strong>an</strong>dal. „Jetzt bekommen<br />

<strong>die</strong> Wiener einen ungeschminkten<br />

Einblick, wie <strong>die</strong> Genossen ,Leistbares<br />

Wohnen in Wien‘ zu Grabe<br />

tragen“, bemerkte Kasal.<br />

Ludwigs Wahl wird eine echte<br />

Zitterpartie für Rot-Grün.<br />

Foto: Bohm<strong>an</strong>n / PID<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von H<strong>an</strong>nes Wolff<br />

Wohnbaustadtrat in Wien, das<br />

dürfte ein Sprungbrett sein. Der<br />

letzte wurde Bundesk<strong>an</strong>zler. Was<br />

d<strong>an</strong>n, nach seiner erfolgreichen<br />

Laufbahn, aus ihm geworden ist?<br />

Sie wissen es.<br />

Das Trampolin<br />

Jetzt haben <strong>die</strong> Genossen wieder<br />

einen Wohnbaustadtrat aufgebaut,<br />

und zwar zum Wiener Bürgermeister.<br />

Laut Nestroy „muaß da wo a<br />

hamliche Eisnbahn sein.“<br />

Ein gutes Auskommen, abgesehen<br />

vom Einkommen, hat er<br />

auch, nämlich mit der Frau Vassilakou.<br />

Und neue Stadträte hat er<br />

ern<strong>an</strong>nt, <strong>die</strong> einen alle mitein<strong>an</strong>der<br />

nicht vom Sessel hauen.<br />

Ludwig heißt er also, und<br />

nein nein, m<strong>an</strong> soll ihm nichts<br />

Schlechtes voraussagen. Nachsagen<br />

k<strong>an</strong>n ich ihm jedoch schon<br />

was, es ist zwar sehr persönlich,<br />

aber vielleicht bezeichnend. Ich<br />

hab für eine Bek<strong>an</strong>nte, <strong>die</strong> derzeit<br />

im Rollstuhl sitzt, bei WIENER<br />

WOHNEN (bisheriger Chef: M.<br />

Ludwig) einen Rollstuhllift be<strong>an</strong>tragt,<br />

damit sie barrierefrei zum<br />

Aufzug kommt. Nach schon drei<br />

(3!) Monaten war er bewilligt. Wo<br />

der kleine Maxi vielleicht meint,<br />

m<strong>an</strong> brauche nur in drei Sekunden<br />

„Ja“ draufzuschreiben. Und ab <strong>die</strong><br />

Post zum Antragsteller.<br />

Wenn Herr Ludwig das<br />

W.W.-Tempo in sein neues Amt<br />

übernimmt, werden <strong>die</strong> nächsten<br />

Schneeschaufler ihren Dienst im<br />

Juni <strong>an</strong>treten.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

BURGENLAND<br />

Jugend fördern!<br />

„Der L<strong>an</strong>deswettbewerb für<br />

polytechnische <strong>Schulen</strong> im Burgenl<strong>an</strong>d<br />

hat gezeigt, mit welchem<br />

Eifer <strong>die</strong> Schüler ihre Fähigkeiten<br />

unter Beweis gestellt haben. Diese<br />

Jugendlichen gehören weiter gefördert,<br />

d<strong>an</strong>n brauchen wir keine<br />

Angst haben vor einem Fachkräftem<strong>an</strong>gel<br />

in der Zukunft“, betonte<br />

der FPÖ-L<strong>an</strong>dtagsabgeordnete<br />

Markus Wiesler. Daher begrüßte er<br />

<strong>die</strong> Aufwertung der Lehre im Programm<br />

der Bundesregierung. „Jugend<br />

fördern statt Zuw<strong>an</strong>derung<br />

fordern“, sei das richtige Konzept<br />

<strong>gegen</strong> den Facharbeiterm<strong>an</strong>gel.<br />

TIROL<br />

Gemeinderatsklub steht<br />

Die FPÖ Innsbruck<br />

hat ihre Personalentscheidungen<br />

nach<br />

der Gemeinderatswahl<br />

am 22. April<br />

gefällt. Die bisherige<br />

Gemeinderätin<br />

Andrea<br />

Dengg wird gemeinsam<br />

mit Stadtparteichef Rudi<br />

M. Lassenberger<br />

Federspiel in den Stadtsenat einziehen.<br />

Der Exekutivbeamte und<br />

Obm<strong>an</strong>n der AUF, Markus Lassenberger,<br />

wird Klubobm<strong>an</strong>n der achtköpfigen<br />

Gemeinderatsfraktion.<br />

SALZBURG<br />

Sk<strong>an</strong>dal-Nachwehen<br />

Der Fin<strong>an</strong>zsk<strong>an</strong>dal wirke sich<br />

noch immer auf das Salzburger<br />

L<strong>an</strong>desbudget aus, bemerkte<br />

FPÖ-L<strong>an</strong>desparteiobfrau Marlene<br />

Svazek zum Jahres-Abschluss<br />

2017. Demgemäß wurden rund 2,3<br />

Millionen Euro für Expertenhonorare<br />

bezüglich des Fin<strong>an</strong>zsk<strong>an</strong>dals<br />

ausgegeben. Die Freigabe der<br />

Mittel geschah pünktlich nach der<br />

Wahl durch vier von sieben Regierungsmitgliedern,<br />

was natürlich einige<br />

Fragen aufwirft. „Warum hat<br />

m<strong>an</strong> mit der Absegnung der Mittel<br />

so l<strong>an</strong>ge gewartet und warum<br />

werden derart hohe Expertenhonorare<br />

genehmig?“, wunderte sich<br />

Svazek. Es gehe hier nicht darum,<br />

Vermutungen <strong>an</strong>zustellen oder Verdachtsmomente<br />

auszusprechen,<br />

sondern eine vollständige Aufklärung<br />

der Causa. Die Freiheitlichen<br />

fordern daher einen detaillierten<br />

Tätigkeitsbericht.<br />

Foto: FPö Innsbruck<br />

Klosterneuburg<br />

fin<strong>an</strong>zierte<br />

Kostenexplosion bei sk<strong>an</strong>dalöser<br />

S<strong>an</strong>ierung des Erlebnisbads<br />

„Happyl<strong>an</strong>d“ mit überhöhten<br />

Kommunalgebühren.<br />

Foto: NFZ<br />

Mehr Prüfrechte für Rechungshof<br />

nach „Happyl<strong>an</strong>d“-Sk<strong>an</strong>dal<br />

FPÖ will Prüfung ausgelagerter Gesellschaften und Kleingemeinden<br />

Die Freiheitlichen haben sich für<br />

eine Aufwertung der Rechnungshofberichte<br />

im niederösterreichischen<br />

L<strong>an</strong>dtag stark gemacht. Jetzt<br />

will <strong>die</strong> FPÖ eine Ausweitung der<br />

Prüfkompetenzen des L<strong>an</strong>desrechnungshofes<br />

auf ausgelagerte Gesellschaften<br />

und Gemeinden mit<br />

weniger als 10.000 Einwohnern.<br />

Negativbeispiel „Happyl<strong>an</strong>d“<br />

Wie wichtig das sei, erklärte<br />

FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Martin Huber<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Berichts über <strong>die</strong> Stadtgemeinde<br />

Klosterneuburg. Die<br />

Rechnungshofprüfer f<strong>an</strong>den dort<br />

überraschende Gründe für den fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Überschuss: Die drei<br />

Gebührenhaushalte Wasser, Abwasser<br />

und Müll erwirtschafteten<br />

VORARLBERG<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

in den Jahren 2011 bis 2016 Überschüsse<br />

von fast 25 Millionen Euro,<br />

und dennoch wurde dafür noch ein<br />

Darlehen in der Höhe von 5,65 Millionen<br />

Euro aufgenommen. „Investiert<br />

wurde das alles in <strong>die</strong> S<strong>an</strong>ierung<br />

des Freizeitzentrums, deren<br />

Gleichstellung bei Pflege<br />

Zur <strong>an</strong>gekündigten Abschaffung<br />

des Vermögensregresses im ambul<strong>an</strong>ten<br />

Bereich sowie für Menschen<br />

mit Behinderungen stellte <strong>die</strong> FPÖ<br />

im L<strong>an</strong>dtag einen Antrag, damit<br />

<strong>die</strong> L<strong>an</strong>desregierung noch vor der<br />

Juli-Sitzung ein entsprechendes<br />

Konzept im Sinne der Stärkung<br />

der Pflege zu Hause vorlege, damit<br />

FPÖ fordert auch Abschaffung<br />

des Regresses bei Hauspflege.<br />

Foto: RH<br />

Ein Blick in das noch immer unfertige 15-Millionen-Projekt.<br />

auch hier <strong>die</strong> Abschaffung des Regresses<br />

noch in <strong>die</strong>sem Jahr sichergestellt<br />

werde.<br />

Der Nationalrat hat in seiner verg<strong>an</strong>genen<br />

Periode <strong>die</strong> Abschaffung<br />

des Vermögensregresses im Pflegebereich<br />

beschlossen, allerdings nur<br />

was den stationären Bereich betrifft.<br />

Weder der damalige SPÖ-Sozialminister,<br />

noch der damalige ÖVP-Fin<strong>an</strong>zminister<br />

haben in irgendeiner<br />

Form Vorsorge getroffen, wie <strong>die</strong>se<br />

Maßnahme, <strong>die</strong> für L<strong>an</strong>d und Gemeinden<br />

erhebliche Auswirkungen<br />

hat, umgesetzt werden soll.<br />

Der gelebte Grundsatz, so viel<br />

wie möglich ambul<strong>an</strong>t, so viel wie<br />

nötig stationär hat für <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

oberste Priorität. Immerhin<br />

werden rund 80 Prozent der<br />

zu pflegenden Menschen in Vorarlberg<br />

daheim gepflegt. Diesen Wert<br />

gilt es zu halten. Neben inhaltlichen<br />

Maßnahmen, <strong>die</strong> es zu setzen<br />

gilt, sei <strong>die</strong> Abschaffung des Vermögensregresses<br />

bei der Pflege zu<br />

Hause der nächste logische Schritt.<br />

Foto: Andreas maringer/cityfoto.at<br />

Abwicklung äußerst fragwürdig<br />

verlief“, bemerkte Huber, denn es<br />

kam zu einer Kostensteigerung von<br />

4,26 Millionen Euro auf schlußendlich<br />

15,27 Millionen Euro für ein<br />

weiterhin unfertiges, mit Baumängeln<br />

belastetes „Happyl<strong>an</strong>d“.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

M<strong>an</strong>fred Haimbuchner<br />

Unkenrufe der<br />

Funktionärskaste<br />

Als längst überfälligen Schritt<br />

bezeichnet der L<strong>an</strong>desparteiobm<strong>an</strong>n<br />

der FPÖ Oberösterreich,<br />

M<strong>an</strong>fred Haimbuchner, <strong>die</strong> Reformen<br />

bei den Sozialversicherungen:<br />

„Mit <strong>die</strong>ser Reform wird es gleiche<br />

Leistung für gleiche Beiträge geben.<br />

Und, ent<strong>gegen</strong> allen Unkenrufe<br />

aus SPÖ-dominierten Bereichen<br />

wie der Arbeiterkammer wird<br />

es keine Leistungsverluste geben.“<br />

Den SPÖ-Funktionären gehe es in<br />

Wahrheit nur um <strong>die</strong> Vorteile und<br />

Posten der eigenen Funktionäre,<br />

Freunde und Genossen, mutmaßte<br />

der L<strong>an</strong>deshauptm<strong>an</strong>nstellvertreter<br />

hinter dem Aufschrei der AK.


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

Länder 13<br />

KÄRNTEN<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Gernot Darm<strong>an</strong>n<br />

FPÖ-L<strong>an</strong>desparteiobm<strong>an</strong>n Kärnten<br />

Foto: LPD/Gleiss<br />

Neue L<strong>an</strong>desregierung, alte rot-schwarze Tradition: Beschneidung der Kontrollrechte der Opposition.<br />

SPÖ tritt im Machtrausch<br />

Kontrollrechte mit Füssen!<br />

FPÖ be<strong>an</strong>tragte Sondersitzung zu Kontrollrechten der Opposition<br />

Kaum im Amt, verfällt <strong>die</strong><br />

rot-schwarze L<strong>an</strong>desregierung<br />

in den alten Porporz-Machtrausch:<br />

Alle FPÖ-Anträge auf<br />

Akteneinsicht wurden abgelehnt.<br />

„Wir lassen es nicht zu, dass SPÖ<br />

und ÖVP glauben, in der L<strong>an</strong>desregierung<br />

tun zu können, was sie<br />

wollen und <strong>die</strong> Opposition von<br />

allen Informationen abschneiden“,<br />

empörte sich der Kärntner<br />

FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n Gernot Darm<strong>an</strong>n<br />

über den „neuaufgeflammten<br />

rot-schwarzen Machtrausch“.<br />

Die FPÖ habe daher eine Sondersitzung<br />

des L<strong>an</strong>dtages zu den Kontrollrechten<br />

der Opposition be<strong>an</strong>tragt,<br />

damit <strong>die</strong>se undemokratische<br />

Vorg<strong>an</strong>gsweise der Regierung gestoppt<br />

werden k<strong>an</strong>n, betonte Darm<strong>an</strong>n:<br />

„Wir haben den Auftrag des<br />

Wählers, zu kontrollieren und zu<br />

inspirieren und werden uns wehren,<br />

wenn SPÖ und ÖVP uns dar<strong>an</strong><br />

hindern wollen!“<br />

Roter Machtrausch<br />

Er erinnert dar<strong>an</strong>, dass SPÖ und<br />

ÖVP im Zuge der Verfassungsreform<br />

genau das Gegenteil, nämlich<br />

eine Stärkung der Oppositions-Kontrollrechte,<br />

versprochen hatten. Geradezu<br />

absurd sei <strong>die</strong> Aktion von<br />

Fürsprecher für Moslems?<br />

Die Diözese Graz-Seckau stellt<br />

der Caritas 100.000 Euro zur Abhaltung<br />

von Deutschkursen für<br />

Asylwerber zur Verfügung. „Den<br />

kirchlichen Ver<strong>an</strong>twortungsträgern<br />

dürfte offensichtlich nicht bewusst<br />

sein, dass <strong>die</strong> Mehrzahl der Asylwerber<br />

nach Ablehnung ihres Antrags<br />

wieder abgeschoben werden“,<br />

bemerkte dazu FPÖ-Klubobm<strong>an</strong>n<br />

Stef<strong>an</strong> Herm<strong>an</strong>n. Zudem unterstützte<br />

das L<strong>an</strong>d <strong>die</strong> Caritas 2017<br />

ohnehin mit 4,4 Millionen Euro für<br />

<strong>die</strong> Betreuung von Asyl<strong>an</strong>ten und<br />

mit 625.766 Euro für Sprachkurse.<br />

„Es ist keineswegs zielführend,<br />

-zigtausende Euro für <strong>die</strong> Ausbildung<br />

von Asylwerbern auszugeben.<br />

Unterstützungen sollten erst<br />

nach Erhalt eines positiven Asylbescheids<br />

gestartet werden. Ob <strong>die</strong><br />

,Spende‘ der Diözese im Sinne der<br />

zahlenden Kirchenmitglieder ist,<br />

darf stark bezweifelt werden“, erklärte<br />

Herm<strong>an</strong>n unter Verweis auf<br />

<strong>die</strong> zahlreichen Reaktionen <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

FPÖ dazu. Er zeigte sich stark verwundert,<br />

dass sich <strong>die</strong> Katholische<br />

Kirche zum Fürsprecher für moslemische<br />

Einw<strong>an</strong>derer erhebe.<br />

SPÖ-L<strong>an</strong>deshauptm<strong>an</strong>nstellvertreterin<br />

Gabi Schaunig gewesen, <strong>die</strong><br />

als Alibi eine eigene Stellungnahme<br />

von der Verfassungsabteilung<br />

einholte, um der FPÖ Einsicht in<br />

den Budgetakt zu verwehren. „Diese<br />

Expertise ist bedenklich und ein<br />

Zeichen dafür, welchen Druck <strong>die</strong><br />

SPÖ im Machtrausch auf Beamte<br />

ausübt“, kritisierte Darm<strong>an</strong>n. Denn<br />

<strong>die</strong> Verfassungsabteilung wisse,<br />

dass der Wille des Gesetzgebers<br />

ein g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>derer sei. Die Verweigerung<br />

Schaunigs auf Akteneinsicht<br />

sei <strong>an</strong>gesichts der Budgethoheit des<br />

L<strong>an</strong>dtags ein demokratiepolitischer<br />

Sk<strong>an</strong>dal.<br />

STEIERMARK<br />

Stef<strong>an</strong> Herrm<strong>an</strong>n: „Diözese fördert<br />

islamische Zuw<strong>an</strong>derung.“<br />

Foto: FPÖ Steiermark<br />

Die neue rot-schwarze L<strong>an</strong>desregierung<br />

in Kärnten hat keinen<br />

Respekt vor den Kontrollrechten<br />

der Opposition. Alle bisherigen<br />

Anträge der Freiheitlichen auf<br />

Einsicht in Akte der L<strong>an</strong>desregierung<br />

wurden abgewiesen.<br />

Hier zeigt sich eine Arrog<strong>an</strong>z<br />

der Macht, <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> wir Freiheitliche<br />

<strong>an</strong>kämpfen werden.<br />

Die Menschen haben genug von<br />

der <strong>an</strong>tidemokratischen Gesinnung<br />

und dem Machtrausch einer<br />

rot-schwarzen Uralt-Koalition,<br />

<strong>die</strong> auf Bundesebene zu Recht<br />

abgewählt wurde.<br />

Rote Allmacht<br />

Um <strong>die</strong>se Vorg<strong>an</strong>gsweise der<br />

Regierung zu stoppen, hat <strong>die</strong><br />

FPÖ eine Sondersitzung des<br />

L<strong>an</strong>dtages zu den Kontrollrechten<br />

der Opposition be<strong>an</strong>tragt.<br />

Im Zuge der Verfassungsreform<br />

haben SPÖ und ÖVP nämlich genau<br />

das Gegenteil versprochen:<br />

eine Stärkung der Kontrollrechte<br />

der Opposition.<br />

Das nunmehrige Ausschalten<br />

der Opposition zeigt, wie gefährlich<br />

das Demokratieverständnis<br />

der Genossen in Kärnten ist.<br />

Und gäbe es bei einem derartigen<br />

Machtmissbrauch durch <strong>die</strong> FPÖ<br />

einen gewaltigen Aufschrei der<br />

Zivilgesellschaft und der Me<strong>die</strong>n,<br />

herrscht hier Schweigen im Walde.<br />

Der rote L<strong>an</strong>deshauptm<strong>an</strong>n<br />

zeichnet sich aber auch durch tägliche<br />

Kritik <strong>an</strong> der erfolgreichen<br />

Arbeit der Bundesregierung aus.<br />

Als Stellvertreter des gescheiterten<br />

SPÖ-Vorsitzenden Christi<strong>an</strong><br />

Kern sieht sich Peter Kaiser als<br />

Sprachrohr für dessen Gräuelpropag<strong>an</strong>da.<br />

Besonders durchsichtig sind<br />

<strong>die</strong> Angriffe auf <strong>die</strong> Reform der<br />

Sozialversicherungen: Kaiser<br />

vergießt Krokodilstränen um verlorene<br />

Posten und rote Pfründe.


14 Me<strong>die</strong>n<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Primus Politicus<br />

@Politprimat<br />

Demenzia Sozialista! Dem<br />

Fin<strong>an</strong>zminister den Wegfall des<br />

Pflegeregess vorzuwerfen, den<br />

<strong>die</strong> #spoe als Wahlkampfzuckerl<br />

mitbeschlossen hat.<br />

Armin Wolf<br />

@ArminWolf<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

23.05.2018<br />

15.05.18 01:04<br />

Die SPÖ fährt eine radikale Oppositionspolitik:<br />

Sie kritisiert und<br />

lehnt sogar Maßnahmen ab, <strong>die</strong> sie<br />

als Regierungspartei noch getragen<br />

und mitbeschlossen hat.<br />

„Beraterin für Daseinsvorsorge“<br />

klingt ein wenig nach Daseinsvorsorge<br />

für <strong>die</strong> Beraterin.<br />

14.05.18 09:33<br />

Ex-SPÖ-Fin<strong>an</strong>zstadträtin Renate<br />

Brauner ist jetzt Beraterin für „Daseinsvorsorge<br />

und Kommunalwirtschaft“<br />

der Stadt Wien. Also, als<br />

nichtamtsführende Stadträtin.<br />

WHATSAPP<br />

Alle, <strong>die</strong> Erdog<strong>an</strong> zujubeln, sind<br />

in der Türkei eindeutig besser<br />

aufgehoben als in Österreich!<br />

ORF: Die letzten Verteidiger linker<br />

Dikatoren in Südamerika<br />

Wahlberichterstattung über Venezuela als Anklage <strong>gegen</strong> Opposition<br />

Venezuelas Sozialisten haben<br />

eines der erdölreichsten<br />

Länder der Welt zum Armenhaus<br />

Südamerikas gemacht. Der<br />

ORF verteidigt sie dennoch.<br />

Wenn der ORF über das sozialistische<br />

lateinamerik<strong>an</strong>ische Venezuela<br />

berichtet, d<strong>an</strong>n bekommen<br />

Herrschaften in der ZiB-Redaktion<br />

wohl so feuchte Augen wie <strong>die</strong><br />

SPÖ-Zukunftshoffnung Julia Herr,<br />

<strong>die</strong> das L<strong>an</strong>d als ihr großes politische<br />

Vorbild bezeichnet hat.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Ein politisches Signal machte<br />

das „Neue Volksblatt“<br />

aus: Der älteste<br />

Holocaustüberlebende<br />

Österreichs<br />

und führende<br />

jüdische Funktionär<br />

Marko Feingold wird<br />

kommenden Montag<br />

seinen 105. Geburtstag<br />

gemeinsam<br />

10 Politik<br />

Mittwoch, 23. Mai 2018<br />

Palästinenser ziehen<br />

vor Weltstrafgericht<br />

Die Palästinenser<br />

werfen Israel<br />

Kriegsverbrechen<br />

vor<br />

und haben<br />

den Fall dem<br />

Internationalen<br />

Strafgerichtshof<br />

in<br />

Den Haag übergeben. Außenminister<br />

Riad Malki forderte am<br />

Dienstag <strong>die</strong> Anklage in Den<br />

Haag auf, „unverzüglich“ ein<br />

Verfahren einzuleiten. Chef<strong>an</strong>klägerin<br />

Fatou Bensouda muss<br />

nun darüber entscheiden. Seit<br />

Ende März sind bei massiven<br />

Protesten <strong>an</strong> der Gaza-Grenze<br />

rund 120 Palästinenser von israelischen<br />

Soldaten getötet worden.<br />

Israel gehört dem Gericht<br />

zwar nicht <strong>an</strong>, was aber nicht<br />

vor Strafverfolgung schützt. Das<br />

Gericht könnte zum Beispiel<br />

internationale Haftbefehle <strong>gegen</strong><br />

israelische Offiziere ausstellen.<br />

Foto: AFP/Bader<br />

POLITIK<br />

6<br />

Regierung in Rom.<br />

Die Koalitionder<br />

populistischen<br />

Fünf Sterne und<br />

der rechtenLega<br />

gehtaufKonfrontation<br />

mit der<br />

EU.InBrüssel ist<br />

<strong>die</strong> Sorge groß,<br />

dass <strong>die</strong>serKurs<br />

<strong>die</strong> Eurozonein<br />

eineKrise treibt.<br />

China: Fünf Jahre Haft<br />

für Menschenrechtler<br />

In China ist der tibetische Menschenrechtsaktivist<br />

Tashi W<strong>an</strong>gchuk<br />

wegen eines kritischen<br />

Interviews zu fünf Jahren Haft<br />

verurteilt worden. Der 32-Jährige<br />

wurde gestern von einem Gericht<br />

in der westchinesischen<br />

Stadt Yushu wegen Aussagen,<br />

<strong>die</strong> er <strong>gegen</strong>über der New York<br />

Times gemacht hatte, der<br />

Anstiftung zum Separatismus<br />

schuldig gesprochen. Sein „Verbrechen“:<br />

Er forderte das Recht<br />

von Minderheiten ein, ihre eigene<br />

Sprache zu verwenden.<br />

Russl<strong>an</strong>d fin<strong>an</strong>zierte<br />

AfD-Politikern Privatjet<br />

Eine Delegation aus drei deutschen<br />

AfD-Politikern soll von<br />

einer Russl<strong>an</strong>dreise Anf<strong>an</strong>g 2017<br />

in einem von russischer Seite bezahlten<br />

Privatflugzeug zurückgekehrt.<br />

Laut Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeiner<br />

Zeitung h<strong>an</strong>delte es sich um<br />

<strong>die</strong> ehemalige AfD-Vorsitzende<br />

Frauke Petry, den früheren AfD-<br />

Europaabgeordneten Marcus<br />

Pretzell sowie den AfD-Politikers<br />

Juli<strong>an</strong> Flak. Pretzell und Flak haben<br />

der FAZ den Sachverhalt bestätigt.<br />

Mit<br />

Ältester KZ-Überlebender<br />

feiert mit Kurz & Strache<br />

Marko Feingold hat vier Nazi-KZ überst<strong>an</strong>den — Am Montag wird der<br />

Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg 105 Jahre alt!<br />

Von M<strong>an</strong>fred Maurer<br />

Das ist auch ein politisches<br />

Signal: Der älteste Holocaustüberlebende<br />

Österreichs<br />

und führende jüdische<br />

Funktionär Marko<br />

Feingold wird kommenden<br />

Montag seinen 105. Geburtstag<br />

gemeinsam mit<br />

Bundesk<strong>an</strong>zler Sebasti<strong>an</strong><br />

Kurz (ÖVP) und — dem<br />

von der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

(IKG) eigentlich<br />

boykottierten — Vizek<strong>an</strong>zler<br />

Heinz-Christi<strong>an</strong><br />

Strache (FPÖ) feiern.<br />

Tortur in vier<br />

Konzentrationslagern<br />

Feiern am<br />

28. Mai mit<br />

Marko Feingold<br />

dessen<br />

105. Geburtstag:<br />

K<strong>an</strong>zler<br />

Kurz und Vizek<strong>an</strong>zler<br />

Strache.<br />

Der am 28. Mai 1913 in<br />

Neusohl (B<strong>an</strong>sk Bistriza) in<br />

der heutigen Slowakei geborene<br />

Feindgold hat nicht<br />

weniger als vier Konzentrationslager<br />

überlebt: Im<br />

Mai 1939 wurde der Kaufm<strong>an</strong>nsgehilfe<br />

in Prag verhaftet,<br />

wegen eines Disziplinarvergehens<br />

<strong>an</strong>geklagt<br />

und ins KZ Auschwitz gesteckt.<br />

Obwohl ihm schon<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

© Monsterfreunde<br />

TIPP<br />

MONSTER<br />

FREUNDE<br />

12. Juni 2018 | 13.30 & 18 Uhr<br />

Wiener Stadthalle | Halle D<br />

JETZT KARTEN<br />

SICHERN!<br />

Das größte<br />

Kinderkonzert<br />

Österreichs<br />

mit über 4.500<br />

Kindern im<br />

größten Konzertsaal<br />

Österreichs.<br />

Ein Konzertereignis<br />

für <strong>die</strong> g<strong>an</strong>ze Familie!<br />

Infos & Tickets unter:<br />

www.monsterfreunde.com<br />

Tel.: +43 1 981 00480<br />

dort nach der Ankunft seine<br />

Liqui<strong>die</strong>rung <strong>an</strong>gedroht<br />

wurde, entging er dem Tod<br />

durch einen Tr<strong>an</strong>sport ins<br />

Arbeitslager Hamburg-Neuengamme.<br />

Nachdem er<br />

dort auf 35 Kilo abgemagert<br />

und nicht mehr<br />

arbeitsfähig war, kam er<br />

auf einen Todestr<strong>an</strong>sport<br />

ins KZ Dachau, von wo er<br />

im Juli 1941 nach Buchenwald<br />

überstellt wurde.<br />

Dort rettete ihn der Umst<strong>an</strong>d,<br />

dass deutschsprachige<br />

Häftlinge als H<strong>an</strong>dwerker<br />

gebraucht und Feingold<br />

als Maurer eingesetzt<br />

konnte. Nach der Befreiung<br />

des KZ Buchenwald<br />

durch <strong>die</strong> Amerik<strong>an</strong>er<br />

verschlug es ihn nach Salzburg,<br />

wo er ein Modegeschäft<br />

aufmachte und bis<br />

heute Präsident der IKG-<br />

Salzburg ist.<br />

Ort und Zeitpunkt<br />

noch top secret<br />

kurier.at kurier.at<br />

Nächsten Montag wird der<br />

noch immer rüstige Holocaust-Überlebende<br />

105 Jahre<br />

alt, was Anlass für eine<br />

<strong>an</strong>gemessene Würdigung<br />

des Salzburgers durch <strong>die</strong><br />

Republik sein wird.<br />

Ort und genauer Zeitpunkt<br />

sind zwar noch so geheim,<br />

dass m<strong>an</strong> nicht einmal im<br />

Büro des Salzburger L<strong>an</strong>deshauptm<strong>an</strong>nes<br />

etwas davon<br />

wissen will, aber eine<br />

Geburtstagsfeier mit K<strong>an</strong>zler<br />

und Vizek<strong>an</strong>zler ist fix:<br />

„Ja, so etwas wird es geben,<br />

es gibt aber keine<br />

weiteren Informationen darüber“,<br />

gibt sich Feingolds<br />

Gattin H<strong>an</strong>na <strong>gegen</strong>über<br />

dem VOLKSBLATT geheimnisvoll.<br />

Während Regierungssprecher<br />

Peter<br />

Launsky eine Anfrage zunächst<br />

unbe<strong>an</strong>twortet ließ,<br />

bestätigte der Sprecher des<br />

Vizek<strong>an</strong>zlers, Karl Heinz<br />

Grünsteidl: „Näheres k<strong>an</strong>n<br />

ich nicht sagen, es ist aber<br />

so, dass beide (Kurz und<br />

Strache, Anm.) am Montag<br />

zur Feier für Marko Feingold<br />

kommen werden.“<br />

Die Initiative zur gemeinsamen<br />

Feier war übrigens<br />

von Feingold ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

Fotos: APA/Hochmuth, APA/Fohringer<br />

Mittwoch I 23. Mai 2018<br />

„Italienzuerst“ schürt in der EU<br />

AUS BRÜSSEL<br />

INGRID STEINER-GASHI<br />

Eine populistische Partei in<br />

einer EU-Regierung –schwierig,<br />

aber zumeistern. Doch<br />

eine nochnie da gewesene Liaison<br />

zwischen Populisten<br />

und Vertreter der extremen<br />

Rechten, wie sie Italiens Fünf<br />

Sterne-Bewegung mit der<br />

fremdenfeindlichen Leg<strong>an</strong>un<br />

eingeht, das treibt in Brüssel<br />

nicht nur den Fin<strong>an</strong>zexperten<br />

<strong>die</strong>Sorgenfaltenauf<strong>die</strong>Stirn.<br />

„Italien ist für <strong>die</strong> Europäische<br />

Union von größter<br />

Wichtigkeit“, mahnt EU-<br />

Kommissionspräsident Je<strong>an</strong>-<br />

Claude Juncker. Genau deswegenlassen<br />

<strong>die</strong> Schockwellen,<br />

<strong>die</strong> derzeitvon Romausgehen,<br />

in der Schalt- und<br />

Waltzentrale der EU derzeit<br />

niem<strong>an</strong>den unberührt. „Italien<br />

k<strong>an</strong>n sichzueinemProb-<br />

lemfa l wie Griechenl<strong>an</strong>d<br />

auswachsen, nur viel, viel<br />

größer“, befürchtetein Ökonom<br />

in der EU-Kommission<br />

imKURIER-Gespräch.<br />

DietoxischeMischunger-<br />

gibt sichaus zwei euro-skeptischen<br />

Parteien, <strong>die</strong> Wirtschaftsplänevorlegen,alsgäbe<br />

es kein Morgen: Steuersenkungen<br />

auf eine Flat tax<br />

von 15bis 20 Prozent, ein<br />

staatlichfin<strong>an</strong>ziertesGrundeinkommen,<br />

früherer Pensionseintritt<br />

und viele weitere<br />

Versprechungen. In Summe<br />

würden <strong>die</strong>se Wohltaten<br />

„Italien zuerst“: Die italienische Tricolore wird am 2. Juni wieder über den Himmel in Rom gemalt. Bis dahin dürfte <strong>die</strong> neue rechtspopulistische Regierung endgültig stehen<br />

zwischen 86 und 120 Mi liarden<br />

Euro kosten. Geld, das<br />

der schwer verschuldete italienischeStaat<br />

nicht hat.Und<br />

auch nicht aufnehmen bzw.<br />

ausgeben darf, wenn <strong>die</strong><br />

drittgrößte Volkswirtschaft<br />

des Euroraums nicht <strong>die</strong> gemeinsamen<br />

Regeln der EU<br />

aufs Gröbste verletzen wi l.<br />

Erste Mahnungen aus Paris<br />

und Brüssel wies Lega-Chef<br />

Salvini barsch zurück: „Italien<br />

zuerst“, lautete <strong>die</strong> Antwort.<br />

Undsie könntebedeuten:<br />

Mit ihrer radikalen Abkehr<br />

vom Sparkurs droht sich <strong>die</strong><br />

neue Regierung in Rom von<br />

den zentralen Grundsätzen<br />

und Verträgen der EU zu verabschieden.<br />

Die Einhaltung<br />

der Maastricht-Kriterien, <strong>die</strong><br />

eine Höchstgrenze für <strong>die</strong><br />

Staatsverschuldung und das<br />

Defizit festlegen –sie müssten<br />

neu diskutiert werden,<br />

regteFünf Sterne-Chef Luigi<br />

Di Maio<strong>an</strong>.<br />

Der Hebel der Märkte<br />

Die Gefahrdabei: „Wenn Italien<br />

<strong>die</strong>ses Programm auf<br />

Dauer durchziehen würde,<br />

hättedasg<strong>an</strong>zschne lnegative<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> gesamte<br />

Eurozone“, <strong>an</strong>alysiert<br />

Bert V<strong>an</strong> Roosebeke. Der Fin<strong>an</strong>zexpertevomThinkT<strong>an</strong>k<br />

Centrum für Europäische<br />

Politik (cep) siehtkeineMög-<br />

lichkeit für Brüssel, <strong>die</strong>popu-<br />

listischen Koalitionäre in<br />

Rommit Strafen zu stoppen.<br />

Die gesamte EU–sie beruht<br />

aufdemWi lenzumKonsens.<br />

Scheren Staaten etwa<br />

nach dem Beispiel Ungarns<br />

oder Polens aus, hat Brüssel<br />

kaum H<strong>an</strong>dhabe <strong>gegen</strong>zusteuern.„Das<br />

Verhängen von<br />

Bußgeld wäre nicht glaubwürdig<br />

und würde auch viel<br />

zu l<strong>an</strong>gedauern. Der einzige<br />

Hebe liegt bei den Märkten.<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nur hoffen, dass<br />

m<strong>an</strong> sich durch den Anstieg<br />

der Zinsen d<strong>an</strong>n auchinRom<br />

der Probleme gewahr wird“,<br />

sagteÖkonomRoosebeke.<br />

Die vielen faulen Kredite<br />

deritalienischenB<strong>an</strong>kenund<br />

<strong>die</strong> Verschuldung von 132<br />

Prozent (gemessen am BIP)<br />

sorgen bei Brüssels ÖkonomenohnehinstetsfüreinMagenflattern.Stürzt<br />

Italien, so<br />

<strong>die</strong> Angstder Wirtschaftsexperten,könntees<strong>die</strong>gesamte<br />

EurozonemitindenAbgrund<br />

reißen. Deshalb galt bisher<br />

<strong>die</strong> Devise: Es darfnicht passieren.<br />

Denn „Italien sei zu<br />

großzumScheitern“.<br />

So l<strong>an</strong>ge <strong>die</strong> Regierung<br />

vonItaliens PräsidentMattare<br />

la nicht bestätigt ist, hält<br />

sich <strong>die</strong> EU-Kommission mit<br />

Kommentaren zurück. Auch<br />

Roosebeke hofft: „Vie leicht<br />

k<strong>an</strong>n Präsident Mattare la<br />

nochEiniges abwehren.“<br />

Doch Porze l<strong>an</strong> hat <strong>die</strong><br />

Populisten-Koalition in Rom<br />

schon zerschlagen, nochehe<br />

sie<strong>an</strong>gelobtist: Soschwindet<br />

in Brüssel <strong>die</strong> Hoffnung, <strong>die</strong><br />

<strong>an</strong>gepeilte Einigung bei der<br />

Euro-Reformzufinden.Beim<br />

EU-Gipfel Ende Juniwo lten<br />

Fr<strong>an</strong>kreichund Deutschl<strong>an</strong>d<br />

endlich<strong>die</strong> Weichen für dringend<br />

notwendige Reformen<br />

der Eurozone ste len. „Jetzt<br />

aber könnte sich Deutschl<strong>an</strong>d<br />

in seinem Widerst<strong>an</strong>d<br />

bestätigtsehen“,glaubt Roosebeke.<br />

Nämlichmit der Sorge,mit<br />

deutschen Steuermilliarden<br />

in der Eurozone <strong>die</strong><br />

Fehler <strong>an</strong>derer EU-Staaten<br />

ausgleichenzumüssen.<br />

An der Entschlossenheit<br />

der Fünf Sterne- und Lega-<br />

Koalition,<strong>die</strong>seninBrüsselso<br />

umstrittenen Weg einzuschlagen,zweifleernicht,bestätigt<br />

indes ein EU-KommissionsbeamterausItaliendem<br />

KURIER: „Die Frage ist, wie<br />

weit sie damit kommen.Und<br />

wenn sie es nicht durchsetzen<br />

können, werden sie sagen:<br />

Wie wo lten esja, aber<br />

<strong>die</strong>EUhat uns gehindert.“<br />

Studenten über den Prof.: „Durchsetzungsfähig“<br />

Giuseppe Conte. Wieder mögliche neue Premier tickt, und wasvielevon ihm erwarten<br />

WeristGiuseppeConte?Diese<br />

Frageste lt sichg<strong>an</strong>z Italien –<br />

und Europa. Bis WochenbeginnwarderNamedesUniversitätsprofessors<br />

in der Öffentlichkeit<br />

unbek<strong>an</strong>nt. Noch gibt<br />

es kein grünes Licht aus dem<br />

QuirinalspalastinRom. Doch<br />

fa ls Staatspräsident Sergio<br />

Mattare la demVorschlag von<br />

Fünf Sterne-Spitzenk<strong>an</strong>didat<br />

Luigi Di Maio und Lega-Chef<br />

MatteoSalvinizustimmt,wird<br />

Conteder neuePremier.<br />

Der 53-jährige Juristhatte<br />

bisher nur einen kurzen<br />

Auftritt bei einer Wahlver<strong>an</strong>staltung<br />

der Fünf Sterne. Dabei<br />

war erals möglicher Ministerfür<br />

öffentliche Verwaltung<br />

und Bürokratieabbau<br />

im Gespräch. Derzeit lehrt<br />

der Süditaliener Privatrecht<br />

<strong>an</strong>der Universität Florenz.<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Der unschuldige Sozialist und <strong>die</strong> böse Supermacht.<br />

Die Schuld der Opposition<br />

In der Vorberichterstattung in der<br />

„ZiB 1“ am Sonntag lässt m<strong>an</strong> über<br />

einen „Experten“ ausrichten, dass<br />

<strong>die</strong> Opposition Mitschuld am wirtschaftlichen<br />

Desaster der Sozialisten<br />

habe. Das seien nur „alte Oligarchen“,<br />

ohne Programm, <strong>die</strong> „nur<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Fleischtöpfe“ wollten und<br />

hoffnungslos zerstritten seien.<br />

Dass <strong>die</strong> Oppositionsk<strong>an</strong>didaten<br />

von der Präsidentenwahl ausgeschlossen<br />

waren, wird nicht einmal<br />

erwähnt.<br />

Und in der „ZiB1“ am Montag<br />

wird von den 68 Prozent Stimmen<br />

für Amtsinhaber Nicolás Maduro<br />

Als „durchsetzungsfähig<br />

und <strong>an</strong>spruchsvo l“ beschreibenihnseineStudenten.Ersei<br />

aber auch „umgänglich“ und<br />

lädt nach Prüfungen schon<br />

mal zumAbendessenein.<br />

Conte selbst beschreibt<br />

sich als „geborenen Vermittler“.<br />

Der Polit-Quereinsteiger<br />

k<strong>an</strong>neinebeachtlicheWissenschaftskarriere<br />

vorweisen.<br />

AP /ALESSANDRA TARANTINO<br />

Sein18Seitenl<strong>an</strong>gerLebenslauf<br />

listet Lehr- und Forschungsaufträge<br />

<strong>an</strong>renommierten<br />

Universitäten auf –<br />

vonder Sorbonneüber Cambridge<br />

bis Yale in den USA.<br />

Vonder NewYorkUniversity<br />

kam ein Dementi: In den<br />

Archiven tauche der Name<br />

Giuseppe Conte weder als<br />

Student nochals Dozent auf.<br />

DastutderBewunderung<br />

vonLuigi Di Maio keinen Abbruch:<br />

„Er ist eine tüchtige<br />

Person,<strong>die</strong>sicha lesselbsterarbeitet<br />

hat. Er kommt von<br />

der Peripherie unseres L<strong>an</strong>des<br />

und ist ein Freund des<br />

Volkes“, lobt Di Maio. Der<br />

Fünf Sterne-Chef erinnert<br />

dar<strong>an</strong>, dass Conteinder Regierungslistewar,welche<br />

<strong>die</strong><br />

Fünf Sterne vor den Wahlen<br />

präsentierthatteund <strong>die</strong> von<br />

elf Mi lionen Italienern gewählt<br />

wurde. „Dieser Name<br />

APA/AFP/TIZIANA FABI<br />

macht michstolz, weil er <strong>die</strong><br />

SynthesederFünfSterne-Bewegung<br />

ist“, freut sich Di<br />

Maio.<br />

Conte hielt sich bisher<br />

trotz heftiger Spekulationen<br />

und medialen Druck st<strong>an</strong>dhaft<br />

vom Scheinwerferlicht<br />

fern. Laut eigener Aussage<br />

schlug Contes Herz früher<br />

links, bis er vorein paar Jahren<br />

seine Sympathie für <strong>die</strong><br />

Fünf Sterne entdeckte, <strong>die</strong> er<br />

als „unglaubliches politisches<br />

Labor“bezeichnet.<br />

„Ich glaube, <strong>die</strong>ser Professor<br />

k<strong>an</strong>n es gut machen.<br />

Ich hoffe, dass er dort korrigierendeingreift,wodasProgramm<strong>an</strong>derGrenzedesReaktionären<br />

ist“, betont Politaktivist<br />

Massimo Marnetto<br />

<strong>gegen</strong>überdemKURIER.<br />

–IRENE MAYER-KILANI, ROM<br />

Mittwoch I 23. Mai2018<br />

mit Bundesk<strong>an</strong>zler Sebasti<strong>an</strong><br />

Kurz (ÖVP) und — dem von<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

(IKG) eigentlich<br />

boykottierten<br />

— Vizek<strong>an</strong>zler<br />

Heinz-Christi<strong>an</strong> Strache<br />

(FPÖ) feiern. Die<br />

Initiative zur gemeinsamen<br />

Feier war übrigens<br />

von Feingold<br />

ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

Anh<strong>an</strong>d der Gratu-<br />

Jus-ProfessorGiuseppe Conte<br />

könnte Italiens Regierungführen<br />

Angstvor neuer Eurokrise<br />

Die Feiern zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge im März 2017 –l<strong>an</strong>ge her .<br />

Matteo Salvini gibt den Ton <strong>an</strong><br />

Radikal. Der Lega-Chef will schnell regieren, Präsident Mattarella bremst<br />

Staatspräsident Sergio Mattare<br />

la lässt sich nicht zu<br />

einer voreiligen Entscheidungdrängen.Nachdemihm<br />

<strong>die</strong> beiden Koalitionsparteien<br />

Legaund Fünf Sterne am<br />

Montagabend ihre Premierauswahl<br />

sowie <strong>die</strong> komplette<br />

Ministerliste vorlegten,<br />

nimmt sich das StaatsoberhaupteineBedenkzeit.Dabei<br />

trifft er Senatspräsidentin<br />

Case lati sowie Abgeordnetenkammer-Präsident<br />

Fico<br />

zu neuerlichen Konsultationen.<br />

Mattare la wird auch<br />

mit dem Juristen Giuseppe<br />

Conte, der als Premier vorgeschlagen<br />

wurde, ein ausführliches<br />

Gespräch führen. Erst<br />

d<strong>an</strong>ach wird erden Regierungsauftragerteilen.<br />

Warum lässt sich der<br />

Staatspräsident so l<strong>an</strong>geZeit?<br />

Mattare la (76) wehrte sich<br />

l<strong>an</strong>ge<strong>gegen</strong> eine Regierungskoalition<br />

zwischen den populistischen<br />

Fünf Sternen und<br />

der rechtspopulistischen Lega.<br />

Erbezeichnete <strong>die</strong>se Option<br />

hinter den Kulissen als<br />

„Albtraumszenario“. Dasich<br />

Lega-Chef Salvini und Fünf<br />

Sterne-Chef Di Maio nachzähen<br />

Verh<strong>an</strong>dlungen schließlichdocheinigten<br />

und a le <strong>an</strong>deren<br />

Optionen scheiterten,<br />

hat er kaum nochH<strong>an</strong>dlungsspielraum.<br />

Denn Neuwahlen<br />

lehnt er ebenfa ls ab.<br />

Matteo Salvini hat Erfahrung<br />

und kennt <strong>die</strong> Spielregeln<br />

Als letztes Mittel bleibt<br />

ihm also nur eine Machtdemonstration,<br />

<strong>die</strong> auf Zeitgewinnsetzt.Dabeinimmter<br />

noch einmal genau das Programm<br />

und <strong>die</strong> Ministerliste<br />

unter<strong>die</strong>Lupe.Wichtigdabei<br />

ist auch das Amt des Wirtschaftsministers.<br />

Indiskretionen<br />

zufolge ist Ökonom<br />

Paolo Savona, der bereits<br />

unter Ex-Premier Berlusconi<br />

mitwirkte, imGespräch.<br />

Mattare la wi l mit seinem<br />

Vorgehen auch das a lzu<br />

selbstbewussteund polternde<br />

Auftreten der Koalitionspartner<br />

in <strong>die</strong> Schr<strong>an</strong>ken weisen.<br />

BesondersSalvinihältseitden<br />

Wahlen das Zepterfestinder<br />

H<strong>an</strong>d. „Ichrechne damit, dass<br />

das<strong>die</strong>letzteEtappeist“,sagte<br />

er vorversammelter Presse im<br />

Quirinalspalast. „Wir sind<br />

startklar.Wir haben einen Namengen<strong>an</strong>nt.“<br />

„Italienzuerst“<br />

Laut Me<strong>die</strong>n-Spekulationen<br />

so l Salvini, der am liebsten<br />

selbstPremier geworden wäre,<br />

das Innenministerium<br />

übernehmen. Di Maio hin<strong>gegen</strong><br />

so l zum Minister für<br />

Wirtschaftsentwicklung aufsteigen.<br />

Beide so len zudem<br />

als Vize-Premier agieren. Lega-Chef<br />

Salvini ging als<br />

Frontm<strong>an</strong>n der italienischen<br />

Rechtenmit aggressivenSlog<strong>an</strong>s<br />

in Trump-M<strong>an</strong>ier –„Italien<br />

zuerst“ und „Stopp der<br />

Ausländerinvasion “ – auf<br />

Stimmenf<strong>an</strong>g. Beste Kontakte<br />

pflegt der 45-jährige Mailänder<br />

nicht nur zum russischen<br />

Präsidenten Putin, zur<br />

REUTERS /ALESSANDRO BIANCHI<br />

berichtet und sogar von einer „historisch“<br />

niedrigen Wahlbeteiligung<br />

gesprochen. Dass wegen des Boykottaufrufs<br />

der Opposition weit<br />

weniger als 50 Prozent der Wähler<br />

ihre Stimme abgaben, wird unterschlagen.<br />

Aber natürlich durfte<br />

das Insert „USA verhängen nach<br />

Maduro-Sieg S<strong>an</strong>ktionen“ zu dem<br />

Beitrag nicht fehlen.<br />

POLITIK<br />

lation der FPÖ <strong>an</strong><br />

den Chef der Lega<br />

Nord, Matteo Salvini,<br />

zur gelungenen<br />

Regierungsbildung<br />

in Italien, sah sich<br />

der „Kurier“berufen,<br />

auf das<br />

„Schattendasein“<br />

der Fraktion im<br />

EU-Parlament aufmerksam<br />

zu machen, und sieht <strong>die</strong>se<br />

– wieder einmal – scheitern.<br />

Präsident Sergio Mattare lawi l<br />

den drängenden Salvini bremsen<br />

EPA/ANGELO CARCONI<br />

· ··<br />

Glückwünsche für <strong>die</strong> Lega<br />

kommen auch von der FPÖ<br />

Unklare Haltung zur EU. Die<br />

fr<strong>an</strong>zösischen Rassemblement<br />

National (früher Front<br />

National), sondern auch zur<br />

FPÖundder deutschenAfD.<br />

Salvini verfügt über jahrel<strong>an</strong>gepolitische<br />

Erfahrung<br />

und kennt <strong>die</strong> Spielregeln. Er<br />

weiß seine Elbogen einzusetzen<br />

und baute seine KarriereaufdemUnmutdesNordens<br />

<strong>gegen</strong>über dem „faulen“<br />

Süden auf.Aus der separatistischen<br />

Partei mit ihren<br />

Hochburgen in Norditalien<br />

versuchte ereine RechtsparteinachMode<br />

l des Front National<br />

zuschaffen. Das Wort<br />

„Nord“ strich Salvini dafür<br />

aus demPartei-Namen.<br />

Der Lega-M<strong>an</strong>n kündigt<br />

strengere Grenzkontro len<br />

und Massenabschiebungen<br />

„i legal eingereister Migr<strong>an</strong>ten“<br />

<strong>an</strong>. Weiterszählt<strong>die</strong>Ein-<br />

führungeinerFlatTaxvon15<br />

Prozent für Personen und<br />

Unternehmen zu seinem<br />

Haupt<strong>an</strong>liegen.<br />

Koalitionspartner Luigi<br />

Di Maio istbei seinen Auftritten<br />

zurückhaltender, wählt<br />

seine Wortebedachter.Salvinis<br />

domin<strong>an</strong>tes Auftreten,<br />

auch sein Erfahrungsvorsprung<br />

auf dem politischen<br />

Parkett legen nahe, dass er<br />

denTon<strong>an</strong>gebenwird.<br />

IRENE MAYER-KILANI, ROM<br />

AP /ETTORE FERRARI<br />

Glückwünsche der europäischen<br />

Partner kamen umgehend.<br />

Kaum hatte<strong>die</strong> rechtspopulistische<br />

Legaihren Eintritt<br />

in ein Regierungsbündnis<br />

in Rompaktiert,meldete<br />

sich auch schon Marine Le<br />

Pen zuWort. Die Chefin des<br />

nach einem Wahldesaster<br />

politisch neu aufgeste lten<br />

Front National meldete sich<br />

per Twitter zu Wort: „Nach<br />

der FPÖ in Österreich –<strong>die</strong><br />

Lega inItalien. Unsere Verbündeten<br />

gel<strong>an</strong>gen <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Macht.“Zurückhaltender <strong>die</strong><br />

FPÖ.DerenDelegationsleiter<br />

im EU-Parlament,Harald Vilimsky,<br />

bezeichnet<strong>die</strong> BeteiligungderLegaals„sehrpositiv“.<br />

Er, so der FPÖ-Generalsekretär,<br />

sei „fest überzeugt,<br />

dass Matteo Salvini und seiner<br />

Legaviel zuzutrauenist“.<br />

Das Lob aus Paris und<br />

Wien ist politische Pflichterfü<br />

lung. Schließlichgehört<br />

<strong>die</strong> Legawie <strong>die</strong> beiden Gratul<strong>an</strong>tenzueiner<br />

Fraktionim<br />

EU-Parlament, gen<strong>an</strong>nt<br />

„Europa der Nationen und<br />

der Freiheit“. Mit dabeiauch<br />

<strong>die</strong> Partij voor de Vrijheid<br />

(PVV) des niederländischen<br />

Rechtspopulisten Geert<br />

Wilders.<br />

Abseits <strong>die</strong>ser vier Mitgliederist<strong>die</strong>sekleinste<br />

Fraktion<br />

im EU-Parlament ein<br />

Sammelbeckenfürpolitische<br />

Einzelkämpfer.Sotaucht mit<br />

Marcus Pretze l ein ehemaliges<br />

Mitglied der deutschen<br />

AFD und übrigens Ehem<strong>an</strong>n<br />

ihrer einstigen Führungsfigur<br />

Frauke Petry darin auf.<br />

Dazu kommt ein ehemaliger<br />

Vertreter der britischen EU-<br />

AustrittsparteiUKIP und der<br />

Restbest<strong>an</strong>d einer ebenfa ls<br />

in der politischen Bedeutungslosigkeit<br />

versunkenen<br />

Rechtsparteiaus Polen.<br />

Ähnlichschwierigwiesein<br />

aktue ler Zust<strong>an</strong>d ist <strong>die</strong> Verg<strong>an</strong>genheit<br />

des rechtenBündnisses.<br />

M<strong>an</strong> hat zahlreiche gescheiterte<br />

Anläufe zur Gründung<br />

und Namensänderungen<br />

absolviert. Viele Parteien<br />

kamen und gingen. Unklar<br />

bleibt das Verhältnis zur EU.<br />

Während m<strong>an</strong>che Mitglieder,<br />

wie <strong>die</strong> Le Pen-Partei, für<br />

einen Austritt ihres L<strong>an</strong>des<br />

aus der Union plä<strong>die</strong>rthaben,<br />

zeigt sich<strong>die</strong> FPÖ –insbesondere<br />

nach ihrem Regierungseintritt<br />

–gemäßigter. Ob <strong>die</strong><br />

baldinItalienregierendeLega<br />

zum „europäischen Friedensprojekt<br />

steht“, wie Vilimsky<br />

das sieht, bleibtabzuwarten.<br />

ÜBERBLICK<br />

Puigdemont vor<br />

Auslieferung<br />

Regional. Saisonal.<br />

Mir egal?<br />

Eine Tomatehat 2.500 km hinter sich.<br />

Die <strong>an</strong>dere kommt vom Bauern ums Eck.<br />

Schau,wodein Essen herkommt!<br />

www.muttererde.at<br />

7<br />

Deutschl<strong>an</strong>d. Derkatal<strong>an</strong>ischeSeparatistenführer<br />

Carles Puigdemontso l<br />

nachWi lender Generalstaats<strong>an</strong>waltschaftin<br />

Schleswig-Holstein<strong>an</strong><br />

Sp<strong>an</strong>ienausgeliefertwer-<br />

den. Puigdemont hatte<br />

<strong>gegen</strong>denWi lender sp<strong>an</strong>ischenZentralregierung<br />

einReferendumüber <strong>die</strong><br />

AbspaltungKataloniens<br />

<strong>an</strong>gesetzt und<strong>die</strong>Unab-<br />

hängigkeit ausgerufen.<br />

Gipfel Kim-Trump<br />

„zu99,9 Prozent“<br />

Südkorea. Trotzschärferer<br />

Töneaus Nordkorea<br />

glaubt der US-Verbündete<br />

Südkorea, dass dasGipfel-<br />

treffenzwischenUS-Prä-<br />

sidentDonaldTrumpund<br />

demnordkore<strong>an</strong>ischen<br />

MachthaberKimJong-un<br />

am12. Juni inSingapur<br />

pl<strong>an</strong>mäßigstattfindet –<br />

„zu99,9Prozent“,sagte<br />

der NationaleSicherheits-<br />

berater ChungEui-yong.<br />

Erratum<br />

Italien. Matteo Salvini von<br />

derLegaundLuigiDiMaio<br />

vondenFünfSternenwurdenimDienstag-Blatt<br />

im<br />

Bildtextvertauscht–dabei<br />

trägt der eineBart(Salvi-<br />

ni) undder <strong>an</strong>derenicht.<br />

WirbittenumPardon!<br />

MUTTER ERDE d<strong>an</strong>kt:<br />

Foto: screenshot NFZ<br />

2.647 Personen gefällt das.<br />

Auch in Österreich hat Erdog<strong>an</strong><br />

Anhänger seiner islamischen Autokratie.<br />

Über 60 Prozent wählten ihn<br />

hierzul<strong>an</strong>de das letzte Mal.


Nr. 21 Freitag, 25. Mai 2018<br />

g<br />

Geständnisse eines Revolutionärs<br />

Die unendliche Geschichte österreichischen Bürokratieselbstverständnisses – Teil 3<br />

Das nächste Seminar ging nach<br />

Bad Hall. Der Schnellzug blieb extra<br />

für uns in Hall stehen, er hätte<br />

den nächsten Halt erst in Innsbruck<br />

gehabt. Fahrten zum Achensee.<br />

Führungen durch <strong>die</strong> L<strong>an</strong>deshauptstadt.<br />

Zwischendurch kleine Vorträge<br />

übers Konto.<br />

Ein bescheidenes Seminar nur in<br />

Neulengbach. Aber mit tollem Programm.<br />

Das nächste in Mattsee. Da hatte<br />

sich so m<strong>an</strong>ches schon herumgesprochen.<br />

Die Pensionisten-Vertreter<br />

kamen gern. Salzburg-Ausflug.<br />

Mattsee-Bootsfahrten.<br />

Beeindruckend war es, bei allen<br />

Bedenken, schon. Alles kostenlos.<br />

Ja, freilich, ein Scheckheft bekam<br />

jeder auch. Gratis.<br />

Weltspartag, das war noch was<br />

Die SPARDA schäumte. Sie war<br />

<strong>die</strong> Eisenbahnerb<strong>an</strong>k, und jetzt kamen<br />

<strong>die</strong> Sparkassen und wollten<br />

ihnen <strong>die</strong> Kunden wegschnappen.<br />

Nein, musste ich versichern, keine<br />

Angst. Jeder k<strong>an</strong>n, wie und wo er<br />

will. Auch bei der SPARDA, freilich.<br />

Die seelenlose „Selbstbe<strong>die</strong>nungsb<strong>an</strong>k“...<br />

Löst ihm <strong>die</strong> Binden und lasst ihn weggehen!<br />

Jesus hat laut Joh<strong>an</strong>nes den Volkstheater-Lazarus vorausgesehen<br />

Wenn ich Songs von David Bowie<br />

hören möchte, gehe ich in ein<br />

Popkonzert oder kaufe mir eine<br />

CD.<br />

Wenn ich ausgestopfte Viecher<br />

sehen möchte, gehe ich ins Naturhistorische<br />

Museum.<br />

Wenn ich mich fürchten will,<br />

gehe ich in den Wurschtelprater<br />

und fahre mit der Geister- oder mit<br />

der Grottenbahn.<br />

Wenn ich Kuriosa und Vitrinen<br />

sehen will, geh ich in einen Antiquitätenladen.<br />

Wenn ich akrobatische<br />

Verrenkungen sehen will,<br />

gehe ich in den Zirkus.<br />

Wenn ich miterleben will, wie<br />

ein verzweifelter M<strong>an</strong>n jahrel<strong>an</strong>g<br />

Erlösung sucht, geh‘ ich in <strong>die</strong><br />

Oper und schau mir den „Fliegenden<br />

Holländer“ <strong>an</strong>.<br />

Eigentlich ein Musical<br />

Will ich das alles auf einmal sehen<br />

und hören, geh‘ ich ins Volkstheater.<br />

Dort spielen sie „Lazarus“.<br />

Es wird „Musical“ gen<strong>an</strong>nt, ist<br />

D<strong>an</strong>n ließen wir im Sparkassenverb<strong>an</strong>d<br />

uns <strong>die</strong> Scheckkarte einfallen.<br />

Die Geschäftsleute klebten ein<br />

rotweißrotes Pickerl auf ihre Auslagen,<br />

da st<strong>an</strong>d „SCHECKKARTE“<br />

drauf, und m<strong>an</strong> konnte <strong>an</strong>st<strong>an</strong>dslos<br />

bargeldlos zahlen. Eine sechsstellige<br />

Geheimzahl hinten auf den<br />

Scheck, <strong>die</strong> Unterschrift dazu, <strong>die</strong><br />

Zahlung war perfekt.<br />

Das alles war immer noch gebührenfrei,<br />

m<strong>an</strong> bedenke es. Dreieinhalb<br />

Prozent auf täglich verfügbare<br />

Spargelder, kostenlose Dienstleistungen<br />

fürs Girokonto. Die Geldinstitute<br />

konnten es sich leisten. Am<br />

Weltspartag mussten mitunter <strong>die</strong><br />

Filialen Simmering und Favoriten<br />

der Zentralsparkasse vorübergehend<br />

polizeilich abgeriegelt werden,<br />

so groß war der Andr<strong>an</strong>g.<br />

Alles automatisch...<br />

Eigentlich bin ich am Ende meiner<br />

eher einem Märchen gleichenden<br />

Erzählung. Wir schreiben 2018,<br />

<strong>die</strong> B<strong>an</strong>kkunden stehen in großen<br />

Räumen, <strong>die</strong> wie Spielhallen ausschauen,<br />

jeder <strong>an</strong> einem <strong>an</strong>deren<br />

keines, wird aber von lauter ausgezeichneten<br />

Schauspielern dargeboten.<br />

Sie haben einiges zu tun, sie<br />

klettern, springen, schleichen, und<br />

vor allem singen k<strong>an</strong>n der nicht<br />

sehr Alien-mäßige Hauptdarsteller<br />

Günter Fr<strong>an</strong>zmaier als Newton<br />

vorzüglich, <strong>die</strong> <strong>an</strong>deren weniger,<br />

aber erträglich, soweit einem <strong>die</strong>se<br />

Art der Musik zusagt.<br />

Wie so oft in der heutigen Schauspielszene<br />

sollte m<strong>an</strong> vor dem Besuch<br />

des Theaters wissen, worum<br />

es eigentlich geht. Ehe m<strong>an</strong> sich<br />

den alten Klassiker Faust II <strong>an</strong>schaute,<br />

konnte das ratsam sein,<br />

war aber auch dort nicht Voraussetzung.<br />

M<strong>an</strong> kam schon l<strong>an</strong>gsam<br />

drauf. Hier nicht.<br />

Kurioser Firlef<strong>an</strong>z<br />

Wenn m<strong>an</strong> sich im Programmheft<br />

von einem Alien berichten<br />

lässt, der vor vierzig Jahren auf <strong>die</strong><br />

Welt herniedergekommen ist und<br />

derer überdrüssig längst sterben<br />

möchte, es aber nicht k<strong>an</strong>n und sich<br />

Foto: Commerzb<strong>an</strong>k<br />

Foto: www.lupispuma.com<br />

einarmigen B<strong>an</strong>diten, drucken sich<br />

ihre Kontoauszüge, tätigen ihre<br />

Überweisungen, heben ab und zahlen<br />

ein, alles via Maschinen.<br />

Unlängst hatte ich eine Frage,<br />

<strong>die</strong> mir ein B<strong>an</strong>kbeamter hätte be<strong>an</strong>tworten<br />

sollen. Ich wollte ins<br />

Innere des Allerheiligsten, da warf<br />

sich mir eine Angestellte in den<br />

Weg. Was ich wolle. Ich sagte es.<br />

Ja, da müssen Sie eine Nummer<br />

ziehen. Und warten. K<strong>an</strong>n schon<br />

eine halbe Stunde dauern.<br />

„Lazarus“ schmerzt nicht nur Darsteller,<br />

sondern auch Publikum.<br />

daher dem Gin ergibt, muss m<strong>an</strong><br />

das aus <strong>die</strong>sem Aufsatz erfahren.<br />

Erk<strong>an</strong>nt hätte m<strong>an</strong>’s kaum.<br />

Allerdings gibt’s eine Maid, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>sen Newton erlösen soll, sie<br />

heißt nicht „Senta“, sondern nur<br />

Feuilleton/Kultur 15<br />

Ich ging. Irgendwie fühle ich<br />

mich, das gestehe ich, schuldig.<br />

Ich hab‘ es <strong>an</strong>gezettelt. Ich hab‘<br />

den Leuten unter Eid versprochen,<br />

was heutzutage für das Blaue vom<br />

Himmel gehalten wird. Mea culpa.<br />

Oder hätte es, wenn nicht ich, ein<br />

<strong>an</strong>derer get<strong>an</strong>? Gibt es eigentlich<br />

den Geldbriefträger noch?<br />

Ja, und weil ich auch von der Verwaltungsreform<br />

geschrieben hab:<br />

Da glaub ich <strong>an</strong> <strong>die</strong> jetzige Regierung.<br />

G<strong>an</strong>z fest.<br />

hw.<br />

„Mädchen“, dargestellt von Katharina<br />

Klar.<br />

Die <strong>an</strong>deren Figuren tun, was sie<br />

können, um rund um <strong>die</strong> Hits, <strong>die</strong><br />

dargeboten werden, so etwas wie<br />

H<strong>an</strong>dlung ins Spiel zu bringen - es<br />

gelingt aber nicht. Der mehr als<br />

kuriose Firlef<strong>an</strong>z, den sich Bühnenbildner<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Menardi und<br />

Kostümver<strong>an</strong>twortliche Jelena Miletic<br />

einfallen ließen, bewirkt kaum<br />

mehr als Verwunderung darüber,<br />

dass ein ausgestopfter Elch, eine<br />

schwarze nackte Knabenstatue und<br />

eine tote Schildkröte samt <strong>an</strong>deren<br />

Viechereien und Requisiten zwar<br />

Buntheit, aber kaum Verständnis in<br />

<strong>die</strong> Sache bringen.<br />

Eines der „Teenage Girls“ sagt<br />

<strong>an</strong> einer Stelle: „Was genau machen<br />

wir eigentlich hier?“<br />

Und das genau fragt m<strong>an</strong> sich<br />

nach einer Weile, in der m<strong>an</strong> auf<br />

eine H<strong>an</strong>dlung wartet, auch.<br />

Alle aber, <strong>die</strong> viele David-Bowie-Songs<br />

hören wollen, kommen<br />

zweifellos auf ihre Rechnung. hw.


Inserat-Krone-Punkte.qxp_krone_196_135 16.05.18 12:55 Seite 2<br />

16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Wir kümmern uns um Österreich!<br />

CETA wurde uns von der SPÖ-ÖVP-Regierung mit Christi<strong>an</strong> Kern eingebrockt, eine<br />

Volksabstimmung darüber wurde verhindert. Die FPÖ hat dem CETA-Abkommen <strong>die</strong><br />

Giftzähne gezogen. Ohne Kompromiss hätten wir eine Neuauflage der rot-schwarzen<br />

Koalition erlebt. Dies war keine Alternative für Österreich. Heute setzen wir Freiheitlichen<br />

als erfolgreicher Teil der Bundesregierung viele unserer Wahlversprechen um:<br />

>><br />

Schutz und Sicherung unserer<br />

Grenzen<br />

>> Stopp der illegalen Migration<br />

und des Asylmissbrauchs<br />

>> Konsequente Abschiebung<br />

illegaler oder straffälliger<br />

Aufhältiger<br />

>> 4.100 Exekutivpl<strong>an</strong>stellen<br />

für mehr Sicherheit<br />

>> Strafrechts- und<br />

Fremdenrechtsreform<br />

>><br />

>><br />

>><br />

>><br />

>><br />

>><br />

Entlastung der Familien und der<br />

arbeitenden Bevölkerung<br />

Mindestpension in Höhe<br />

von 1.200 Euro<br />

Kopftuchverbot in Kindergärten<br />

und Volksschulen<br />

Verpflichtender Deutschunterricht<br />

vor Schuleintritt<br />

Zusammenlegung der<br />

Sozialversicherungsträger<br />

Große Steuersenkung ab<br />

dem Jahr 2020<br />

Mit der SPÖ wäre all <strong>die</strong>s unmöglich!<br />

Heinz-Christi<strong>an</strong> Strache<br />

Vizek<strong>an</strong>zler, FPÖ-Obm<strong>an</strong>n<br />

hcstrache

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!