Der Betriebsleiter 6/2018
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FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Partnerwahl entscheidend<br />
Wie sich Stolpersteine bei der MES-Einführung umgehen lassen<br />
Manufacturing Execution Systeme<br />
(MES) gelten als Brückentechnologie,<br />
die den Weg in die Industrie<br />
4.0 ebnet. Daher steht bei vielen<br />
produzierenden Unternehmen die<br />
Einführung eines MES ganz oben<br />
auf der Agenda. Obwohl jede<br />
MES-Implementierung ein höchst<br />
individualisiertes Projekt ist,<br />
existieren doch für Fertigungsunternehmen<br />
typische Stolpersteine,<br />
die den Erfolg gefährden und<br />
daher vermieden werden müssen.<br />
Dabei hängt vieles von der Wahl<br />
des passenden MES-Partners ab.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Nachhaltigkeit<br />
Sicherheit<br />
Die Einführung eines MES verläuft über<br />
die typischen Projektabschnitte. Sie<br />
startet mit der Konzepterstellung und der<br />
Entscheidung für ein System sowie einen<br />
MES-Partner. Es folgt die Implementierung<br />
des Systems, dessen Inbetriebnahme den<br />
Abschluss bildet. Im Rahmen der MES-Einführung<br />
müssen jedoch teils konkurrierende<br />
Ansprüche unter einen Hut gebracht<br />
werden, um ein Projektoptimum zu erzielen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel das Projektbudget,<br />
die Zielvorgaben mit Blick auf die<br />
Prozessverbesserung in der Produktion, die<br />
Kosten der Implementierung oder auch die<br />
einzelnen Wünsche der Anwender.<br />
Im Vergleich zu anderen Projekten, die<br />
lediglich Teilbereiche eines Unternehmens<br />
erfassen, ist die MES-Einführung eine geschäftsstrategische<br />
Investition, die unternehmensweit<br />
Auswirkungen mit sich<br />
bringt. Das MES spannt ein Netz, das aus<br />
den Einflussfaktoren Mensch, Maschine<br />
und Material sowie Produkt und Prozess<br />
besteht. Dieses Netz verbindet sämtliche<br />
Unternehmensbereiche oder auch Unternehmensstandorte<br />
miteinander. Sie alle<br />
existieren bislang nebeneinander, bedienen<br />
sich unterschiedlicher Arbeitsweisen,<br />
Workflows, Prozesse oder Verfahren. Bei<br />
global agierenden Unternehmen können<br />
zudem kulturelle Unterschiede eine Rolle<br />
bei der MES-Einführung spielen. Hinzu<br />
kommen die unterschiedlichen Interessen<br />
der Führungsebenen. Bereichsleiter A hat<br />
an ein MES gänzlich andere Ansprüche als<br />
Bereichsleiter B.<br />
Organisation, Funktion und<br />
Technologie<br />
Um diese Komplexität zu bewältigen, ist es<br />
wichtig, frühzeitig einen organisatorischen,<br />
funktionalen und technologischen Rahmen<br />
festzulegen. So sollte am Anfang des Projekts<br />
definiert werden, wie sich das Projektteam<br />
zusammensetzt, wie die Zusammenarbeit<br />
während der Einführung funktionieren<br />
soll und wer welche Verantwortlichkeiten<br />
beim späteren Betrieb und im Support<br />
übernimmt. Nicht selten sind die Organisation<br />
sowie die Verankerung eines MES-Projekts<br />
im Unternehmen die weitaus größeren<br />
Herausforderungen als etwa die Inbetriebnahme.<br />
Um die passenden organisatorischen<br />
Strukturen entwickeln zu können, müssen<br />
die Funktionen des MES festgelegt werden.<br />
Welche Aufgaben soll das System übernehmen,<br />
wo soll es vorhandene Systeme ergän-<br />
Autor: Michael Möller, Geschäftsführer,<br />
gbo datacomp<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 6/<strong>2018</strong>