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Alnatura Magazin Juni 2018

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ALNATURA EINBLICKE<br />

Vom Bio-Bauern nebenan<br />

Die heimische Bio-Landwirtschaft zu stärken,<br />

ist <strong>Alnatura</strong> ein großes Anliegen. Deshalb bieten alle Filialen<br />

Obst und Gemüse aus der Region an.<br />

Aber was bedeutet »aus der<br />

Region« eigentlich genau?<br />

Zum Beispiel in einer Münchener<br />

<strong>Alnatura</strong> Filiale einen Blumenkohl zu<br />

kaufen, der vom Obergrashof aus Dachau<br />

stammt. Oder in Stuttgart einen Salat<br />

vom Michaelshof aus Leinfelden-Echterdingen.<br />

Oder in Düsseldorf Tomaten vom<br />

Lammertzhof aus Kaarst. Das Bestreben<br />

ist es, möglichst viel Obst und Gemüse so<br />

nah wie möglich für Filialen einzukaufen.<br />

Mit 33 landwirtschaftlichen Betrieben in<br />

ganz Deutschland hat <strong>Alnatura</strong> direkte<br />

Partnerschaften und darüber hinaus mit<br />

etwa 150, die über den Naturkost-Großhandel<br />

organisiert sind. Überwiegend<br />

Gemüse bauen die Landwirte an, da Bio-<br />

Obstanbau in Deutschland schwieriger<br />

und riskanter ist. Obst stammt deshalb<br />

oft von größeren, spezialisierten Erzeugergemeinschaften,<br />

die dieses Risiko zusammen<br />

tragen können. Die Filialen im<br />

Süden bekommen ihre Äpfel vom Bodensee,<br />

im Westen aus dem Rheinland und<br />

im Norden aus dem Alten Land.<br />

Wichtige Kriterien für die Zusammenarbeit<br />

sind hochwertige, verbandszertifizierte<br />

Ware wie von Naturland, Bioland<br />

oder Demeter und langfristige Perspektiven.<br />

Denn langjährige Partnerschaften<br />

schaffen Vertrauen. Mit dem Obergrashof<br />

und dem Michaelshof arbeitet <strong>Alnatura</strong><br />

bereits seit zehn Jahren zusammen, man<br />

kennt sich gut. Der Obergrashof baut<br />

Gemüse in Demeter-Qualität an und pflanzt<br />

außerdem mit eigenem Saatgut zum Beispiel<br />

samenfeste Sorten von Blumenkohl<br />

und Rettich. Als Demeter-Hof hält er auch<br />

Tiere: Eine Mutterkuhherde von 70 Murnau-<br />

Werdenfelser-Rindern, eine Milchschafherde<br />

mit 35 friesischen Milchschafen<br />

und viele weitere Tiere wie Esel, Laufenten,<br />

Gänse, Hühner, Ziegen, Hunde, Katzen<br />

und Bienen kommen noch dazu.<br />

26 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Inmitten der fruchtbaren Böden der Filderebene<br />

steht der Michaelshof. Schon 1973<br />

hat sich Senior Martin Schäfer für den<br />

biologisch-dynamischen Gemüseanbau<br />

entschieden, um mit einem lebendigen<br />

Hof organismus und einer ausgewogenen<br />

Fruchtfolge möglichst bodenschonend<br />

zu arbeiten und die Erde fruchtbar zu erhalten.<br />

Auch hier ist der Mistkompost<br />

der kleinen Mutterkuhherde die Düngungsgrundlage.<br />

Mit den Söhnen Michael<br />

und Simon ist die zweite Generation im<br />

Betrieb.<br />

Gemeinsame Werte<br />

Es sind Werte und Ziele, die die Landwirte<br />

mit <strong>Alnatura</strong> teilen. Sie bilden die Basis<br />

für eine gute Partnerschaft. Durch zahlreiche<br />

Neueröffnungen von <strong>Alnatura</strong> Filialen<br />

stieg auch der Bedarf an Obst und<br />

Gemüse, neue Partnerschaften mit Bio-<br />

Bauern kamen hinzu. So ist der Lammertzhof<br />

aus Kaarst, nahe Düsseldorf, seit April<br />

<strong>2018</strong> Partner. Schon 1989 haben sich<br />

Petra Graute-Hannen und Heinrich Hannen<br />

für Bio entschieden und aus einem konventionellen<br />

Schweinemastbetrieb der<br />

Das hat im <strong>Juni</strong> Saison<br />

Bataviasalat<br />

Eichblattsalat<br />

Eisbergsalat<br />

Kopfsalat<br />

Lollo rosso /<br />

Lollo bionda<br />

Radieschen<br />

Rettich<br />

Spargel<br />

dicke Bohnen<br />

Kohlrabi<br />

Zuckermais<br />

Mangold<br />

Brombeeren<br />

Erdbeeren<br />

Heidelbeeren<br />

Himbeeren<br />

Johannisbeeren<br />

Stachelbeeren<br />

Süßkirschen<br />

Rhabarber<br />

Einen Saisonkalender<br />

finden Sie unter<br />

alnatura.de/saisonkalender<br />

Eltern einen ökologischen Hof nach Bioland-Kriterien<br />

gemacht.<br />

Heißt das also, jede <strong>Alnatura</strong> Filiale<br />

hat »ihren Bio-Bauern« direkt in der<br />

Nähe? Ganz so einfach ist es nicht. »Regionalität<br />

ist immer eine Gratwanderung«,<br />

so Fernando Krokisius, Verantwortlicher<br />

bei <strong>Alnatura</strong> für den Einkauf<br />

von Obst und Gemüse. »Es reicht nicht,<br />

nur das Bundesland als Kriterium für<br />

Regionalität zu betrachten. Für Filialen in<br />

Berlin und Hamburg würde das bedeuten,<br />

dort kein regionales Gemüse anbieten<br />

zu können. Mit zu engen Grenzen können<br />

wir in der Praxis nicht arbeiten. Sonst<br />

müssten unsere Kunden damit leben, dass<br />

wir nicht genügend Ware im Gemüsebereich<br />

hätten«, erklärt Krokisius. Daher<br />

stammt das Gemüse für die <strong>Alnatura</strong><br />

Filialen in Berlin aus Brandenburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Sachsen-Anhalt.<br />

In Ham burg kommt es zum Beispiel vom<br />

schleswig-holsteinischen Christiansen’s<br />

Bioland-Hof aus Esperstoftfeld, nicht weit<br />

von der Hafenstadt entfernt. Seit etwa<br />

zehn Jahren liefert Christiansen’s Möhren,<br />

Kartoffeln, Kohlgemüse und Rote Bete<br />

in Bioland-Qualität und aus eigener Saatgutzüchtung<br />

an <strong>Alnatura</strong>.<br />

Regional bedeutet zugleich saisonal.<br />

Im <strong>Juni</strong> ist zum Beispiel die Zeit, in der<br />

Rhabarber, Kohlrabi und Erdbeeren geerntet<br />

werden. Es gibt aber auch Produkte,<br />

die das ganze Jahr hindurch erhältlich<br />

sind, wie Tomaten, Zucchini oder Salat.<br />

Hier gelten beim Einkauf klare Richtlinien<br />

zur Nachhaltigkeit. Die Entscheidungskette<br />

lautet immer: erst regional, dann<br />

national, dann aus Europa. GS

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