Alnatura Magazin Juni 2018
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NACHHALTIG LEBEN<br />
Aus Überzeugung:<br />
Von der Kampagne zum<br />
Ökostromanbieter<br />
Wie Greenpeace Energy mit Windkraft und Windgas die<br />
Energielandschaft verändert und zum Umdenken anregen will.<br />
Wer heute viel Fahrrad fährt<br />
oder oft zu Fuß geht, tut<br />
nicht nur etwas für seine<br />
Gesundheit. Auf einer Strecke von weniger<br />
als fünf Kilometern ist Radfahren<br />
auch die schnellste Art, um von A nach B<br />
zu kommen, beweisen Studien – und<br />
die Praxis. Und das ist noch nicht alles:<br />
Wer selbst in die Pedale tritt, will oft zugleich<br />
die Umwelt schonen.<br />
Besonders in Großstädten sind mittlerweile<br />
immer mehr Lastenräder unterwegs.<br />
Sie sind ideal, um Einkäufe nach<br />
Hause zu transportieren, oder ersetzen<br />
den Fahrradanhänger für Kinder. Inzwischen<br />
unterstützt Fahrerinnen und Fahrer<br />
dabei oft ein Elektromotor, der gar nicht<br />
so selten mit Ökostrom von Greenpeace<br />
Energy angetrieben wird. Denn die Energiegenossenschaft<br />
setzt sich für eine nachhaltige<br />
Mobilität ein – wo immer möglich,<br />
ohne Autos. Und so versorgt sie in<br />
Hamburg und Berlin auch schon erste<br />
Lastenrad-Speditionen mit klimafreundlichem<br />
Strom.<br />
Denn Greenpeace Energy ist mehr als<br />
ein bundesweit aktiver Ökostromanbieter.<br />
Es ist ein Unternehmen, das sich in vielen<br />
Bereichen für Nachhaltigkeit einsetzt –<br />
und seinen Kunden nicht möglichst viel<br />
Strom verkaufen will, sondern sie zum<br />
Stromsparen ermuntert.<br />
Das liegt auch an seiner Geschichte,<br />
denn die Energiegenossenschaft trägt<br />
Greenpeace nicht nur im Namen, sondern<br />
wurde auch von der Umweltorganisation<br />
an den Start gebracht. Alles begann mit<br />
einer Greenpeace-Kampagne zum Thema<br />
Stromwechsel: Vor 20 Jahren fielen die<br />
Monopole auf dem deutschen Strommarkt.<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher konnten<br />
nun selbst entscheiden, woher ihr Strom<br />
kommen soll. Zehntausende Menschen<br />
wollten keinen Strom mehr von Kohleoder<br />
Atomkonzernen beziehen. Doch<br />
Greenpeace fand bei der Suche nach einem<br />
grünen Stromanbieter keinen, der<br />
seinen Ansprüchen gerecht wurde. Also<br />
nahmen die Kampaigner die Sache selbst<br />
in die Hand: Im Oktober 1999 gründeten<br />
sie Greenpeace Energy. Aus 167 Kundinnen<br />
und Kunden, die am 1. Januar 2000 mit<br />
dem echten Ökostrom versorgt wurden,<br />
sind inzwischen rund 130 000 geworden.<br />
Bis heute hat Greenpeace Energy<br />
eine klare Mission: »Unser Ziel ist eine<br />
möglichst zügige und konsequente<br />
Energiewende und nicht eine möglichst<br />
hohe Rendite«, sagt Sönke Tangermann,<br />
einer von zwei Vorständen der Genossenschaft.<br />
So wollen es auch die inzwischen<br />
24 000 engagierten Mitglieder. Das<br />
Genossenschaftsmodell macht Greenpeace<br />
Energy unabhängig von Banken und<br />
Krediten. Und so nimmt der Ökoenergieanbieter<br />
einiges einfach selbst in die Hand:<br />
saubere Ökostromkraftwerke bauen, wissenschaftliche<br />
Studien beauftragen, um<br />
Lösungen für die Energie wende zu finden<br />
– zum Beispiel die innovative Windgas-<br />
Technologie.<br />
Windgas ist erneuerbarer Wasserstoff,<br />
der per Elektrolyse aus überschüssigem<br />
Grünstrom erzeugt und dann ins Gasnetz<br />
eingespeist wird, wo er fossiles Erdgas<br />
verdrängt. Inzwischen beziehen rund<br />
18 000 Kunden proWindgas, ein CO2-<br />
reduziertes Gasprodukt zum Kochen und<br />
Heizen – hier ist Greenpeace Energy Pionier.<br />
Windgas kann aber noch viel mehr:<br />
Nur mit grünem Wasserstoff (und daraus<br />
erzeugtem erneuerbarem Methan) kann<br />
Deutschland bei einer Versorgung aus<br />
hundert Prozent erneuerbaren Energien<br />
die Versorgungssicherheit erreichen, die<br />
es als Industrieland auch braucht. Die<br />
Bedeutung von Windgas hat die Bundesregierung<br />
inzwischen erkannt. Kein Wunder,<br />
Green peace Energy setzt sich in Berlin<br />
und Brüssel für den Erfolg der Energiewende<br />
ein.<br />
Ökostrom:<br />
wirklich immer grün?<br />
Die Genossenschaft selbst erfüllt mit ihrem<br />
Grünstrom besonders strenge Standards<br />
von Greenpeace – wie auch die von Ökotest<br />
und des »ok-Power«-Siegels. Sie bezieht<br />
ihren Strom zu hundert Prozent direkt<br />
aus Wind- und Wasserkraftwerken in<br />
Deutsch land und Österreich. Mit einem<br />
Windstrom anteil von derzeit rund 30 Prozent<br />
liegt Greenpeace Energy weit vor<br />
der Konkurrenz – auch der durch andere<br />
echte Ökostromanbieter.<br />
Strenge Standards erfüllen längst nicht<br />
alle Mitbewerber. Mit der aktuellen Aktion<br />
»Gecheckt, wer dahinter steckt« bietet<br />
Greenpeace Energy interessierten Kunden<br />
einen Blick hinter die Kulissen: Oft verstecken<br />
sich hinter den klangvollen Namen<br />
angeblicher Ökostromanbieter Energieriesen,<br />
die vor allem Kohle- und Atomkraft<br />
verkaufen. Wer solche bloß vermeintlich<br />
»grünen« Anbieter sind, deckt Greenpeace<br />
Energy auf seiner Website auf (siehe grüner<br />
Kasten oben).<br />
Windräder und Solaranlagen mitten in<br />
Hamburgs Hafencity: Die Büros mietet<br />
Greenpeace Energy zwar nur an, die Genossenschaft<br />
hat das vorbildliche Energiekonzept<br />
des Hauses aber maßgeblich mitentwickelt.<br />
42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong>