O+P Fluidtechnik 6/2018
O+P Fluidtechnik 6/2018
O+P Fluidtechnik 6/2018
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5445<br />
06 Juni <strong>2018</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
ROHR VS. SCHLAUCH<br />
16 I Wann Sie welche Lösung<br />
wählen sollten<br />
06 I LOUNGE<br />
Wandfluh: Vater und Sohn<br />
über den Generationswechsel<br />
Matthias Wandfluh<br />
Hansruedi Wandfluh<br />
34 I INDUSTRIE 4.0<br />
Die Industrie hydraulik auf dem<br />
Weg in die digitale Zukunft<br />
38 I 50 JAHRE IFAS<br />
Höhepunkte und<br />
Herausforderungen<br />
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Teilnehmer <strong>2018</strong>:
EDITORIAL<br />
WER SCHÜTZT UNS<br />
VOR DER DSGVO?<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
ist Ihr Postfach in den vergangenen Wochen auch übergequollen<br />
vor Hinweisen auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)?<br />
„Bitte bestätigen Sie, dass Sie...“, „Wir ändern unsere Nutzungsbedingungen...“.<br />
Und so weiter und so fort. Ein Irrsinn. Und für mich<br />
ein Beweis, dass eine gute Idee nicht genügt. Auch die<br />
Umsetzung muss in geeignetem Maße gewährleistet sein.<br />
WÜNSCH<br />
DIR WAS!<br />
Der „Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten“ wie es in Artikel 1 der DSGVO heißt, ist ein<br />
lobenswertes Ziel. Dass in dieser Verordnung jedoch kaum<br />
definiert ist, wie man diesen konkret gewährleistet, sorgt<br />
momentan für Chaos und Unsicherheit, betrifft es doch nahezu<br />
jeden, der nicht nur sein privates Adressbuch führt. Die Verordnung<br />
verlangt Herkulesaufgaben, nicht nur von Unternehmen,<br />
sondern auch von Selbständigen, Ehrenamtlern oder Vereinen<br />
und schießt damit meines Erachtens weit über das Ziel hinaus.<br />
Und damit kommen wir zum Problem an der Sache: Die sehr<br />
schwammigen Bestimmungen der Verordnung sorgen in Verbindung<br />
mit den wiederum extrem empfindlichen Strafen für Angst<br />
vor Klagen, Stichwort Abmahnanwälte. Ich bin auf die<br />
kommenden Wochen und Monate sehr gespannt, ob und wie die<br />
Gerichte mit den unvermeidlichen Verfahren umgehen werden.<br />
Automatica<br />
München<br />
Halle A6<br />
Stand 540<br />
TOX ® -<br />
Pressen<br />
ecoLine<br />
Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen mit der Verordnung um?<br />
Haben Sie einen Königsweg gefunden? Lassen Sie es mich wissen.<br />
Ich befürchte, das Thema wird uns alle noch lange beschäftigen.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
p.becker@vfmz.de<br />
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INHALT<br />
13<br />
22<br />
42<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
SZENE<br />
05 Branchen- und Firmennews<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
06 Wandfluh: Die Nachfolge -<br />
regelung ist die größte<br />
Herausforderuung<br />
BIG PICTURE<br />
08 Weltpremiere auf der IFAT<br />
TÜRKISCHER<br />
MASCHINENBAU<br />
12 Positive Impulse für die Branche<br />
VDMA<br />
13 Internationale Dichtungs -<br />
tagung – mit zwei Neuerungen<br />
INTERVIEW<br />
14 Tony Casale, Hydraforce:<br />
Kundenorientierung und<br />
Qualitätssicherung sind die<br />
Kernelemente unserer DNA<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TITEL ROHR VS. SCHLAUCH<br />
16 Wann Sie welche Lösung<br />
wählen sollten<br />
DIGITALES VENTIL<br />
20 Optimiertes Management von<br />
Sauerstoffflaschen<br />
HYDRAULIKZYLINDER<br />
22 Langlebig und robust für<br />
hochdynamische Anwendungen<br />
MESSTECHNIK<br />
26 Schnelle Prüfprozesse fordern<br />
kurze Anstiegszeiten<br />
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
28 Produktlinien für den<br />
ATEX-Bereich<br />
34<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
IFAS JUBILÄUM<br />
38 50 Years of Fluid Power Research<br />
at RWTH Aachen University<br />
– Highlights and Future<br />
Challenges — Part 1<br />
STEUERUNGEN UND<br />
REGELUNGEN<br />
42 Getrennte Steuerkanten für den<br />
Einsatz in stationärhydraulischen<br />
Antrieben<br />
HYDRAULIKSYSTEM<br />
52 Schädigungen durch Wasser<br />
in hydraulischen Systemen<br />
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SERVICE<br />
03 Editorial<br />
32 Inserentenverzeichnis<br />
58 Impressum<br />
59 <strong>O+P</strong> final<br />
SPECIAL / INDUSTRIE 4.0<br />
EINSCHÄTZUNG<br />
34 Die Industriehydraulik auf dem<br />
Weg in die digitale Zukunft<br />
ROHRUMFORMUNG<br />
36 Interview mit Stefanie Flaeper,<br />
Geschäftsführerin bei Transfluid<br />
TITELBILD<br />
Stauffenberg GmbH & Co. KG,<br />
Werdohl<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
AVENTICS GEHT AN EMERSON<br />
Triton hat angekündigt,<br />
seine<br />
Tochter Aventics<br />
an Emerson zu<br />
verkaufen. Es sei<br />
eine Vereinbarung<br />
über die Rahmenbedingungen<br />
getroffen worden,<br />
das Zulassungsverfahren<br />
sei im<br />
Gange. Triton war<br />
zuvor vier Jahre lang Eigentümer von Aventics. „Wir betrachten<br />
dies als einen angemessenen Zeitpunkt, um die Entwicklung von<br />
Aventics mit einem langfristig orientierten industriellen<br />
Eigentümer fortzuführen“, erklärte Peder Prahl, Director of the<br />
General Partner bei Triton. Die Transaktion wird voraussichtlich<br />
im 3. Quartal <strong>2018</strong> abgeschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung<br />
der Aufsichtsbehörden, nach Abschluss notwendiger<br />
Konsultationen und anderer üblicher Bedingungen.<br />
www.aventics.com<br />
GRUNDSTEIN FÜR NEUE ZENTRALE GELEGT<br />
Bonfiglioli hat den<br />
Grundstein für seine<br />
neue Zentrale EVO<br />
gelegt. Der Name<br />
steht für „Evolution“,<br />
also für die Veränderung<br />
und das Wachstum<br />
des Konzerns.<br />
Das neue Head quarter<br />
wird im Clementino-<br />
Bonfiglioli-Areal in Calderara di Reno bei Bologna errichtet.<br />
Auf einer Fläche von fast 150 ha entsteht ein Werk mit einer<br />
Produktionsfläche von 58 600 m². Neben der Hauptverwaltung<br />
wird das Gebäude das zentrale Werk der industriellen Antriebstechnik<br />
beherbergen. Das Unternehmen will sich weltweit neu<br />
positionieren. Die neue Zentrale soll dabei die Basis für den<br />
Sprung in die Digitalisierung, die Neuausrichtung der Arbeitsweise<br />
und die Produktion für die Industrie 4.0 bilden.<br />
www.bonfiglioli.com<br />
FAHRANTRIEB PHV<br />
IN GROSSER TYPENVIELFALT VERFÜGBAR<br />
Marktführer Fahr- und Drehwerksantriebe<br />
für Kompaktbagger<br />
Minimierter Platzbedarf durch integriertes<br />
Design bei höchster Leistungsdichte<br />
NACHI-Entwicklung, Produktion und Montage<br />
Auto-Kick-Down Funktion<br />
Integrierte Parkbremse<br />
Bewährt, zuverlässig,<br />
und wartungsarm<br />
AUSBAU IN MEMMINGEN GEPLANT<br />
Zum Abschluss des Geschäftsjahres am 30. Juni erwartet<br />
Magnet-Schultz, Spezialist für elektromagnetische Aktorik und<br />
Sensorik, einen Gruppen-Umsatz von 460 Mio. Euro, 10 % mehr<br />
als im Vorjahr und eine Verdoppelung seit 2008. Anspruchsvolle<br />
Anwendungen für PKW, Automation und Aerospace stützten das<br />
Wachstum, hieß es vom Unternehmen. Deshalb wird der<br />
Hauptstandort in Memmingen (Bayern) nun ausgebaut: In<br />
Planung ist eine Halle mit 14 800 m 2 , in der Produktionskapazitäten,<br />
Testlabors, Büros und Logistik untergebracht werden<br />
sollen. Der Einzug ist für Sommer 2019 geplant. In Memmingen<br />
arbeiten derzeit ca. 2000 Menschen, davon 170 Auszubildende.<br />
www.magnet-schultz.com<br />
MADE IN JAPAN<br />
www.NACHI.de<br />
H Y D R A U L I C S | R O B O T I C S | B E A R I N G S | T O O L S
DIE NACHFOLGEREGELUNG IST DIE<br />
GRÖßTE HERAUSFORDERUNG<br />
Seit Beginn dieses Jahres hat Matthias<br />
Wandfluh die Führungsrolle in der<br />
Wandfluh AG von seinem Vater Hansruedi<br />
übernommen. Letzterer ist jedoch<br />
weiterhin als Präsident des<br />
Verwaltungsrates im Unternehmen aktiv .<br />
Wir sprachen mit Vater und Sohn über die<br />
„Herausforderung Familienunternehmen“<br />
und darüber, welche Aufgaben der Junior<br />
in Zukunft meistern muss.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Für diejenigen, die Sie noch<br />
nicht kennen: Stellen Sie<br />
sich bitte kurz vor, wie<br />
kamen Sie zu Ihrer derzeitigen<br />
Position?<br />
Welche besonderen Herausforderungen<br />
ergeben sich<br />
dadurch, dass Sie ein<br />
Familienunternehmen<br />
leiten?<br />
Wie gehen Sie mit dem<br />
Generationswechsel um und<br />
was bedeutet das für Sie?<br />
Hansruedi Wandfluh: Nach dem Studium zum Maschineningenieur an der ETH in Zürich,<br />
zwei Jahren Assistenzzeit am Betriebswissenschaftlichen Institut und Auslanderfahrung<br />
übernahm ich in zweiter Generation im Jahre 1983 die Verantwortung für das Familienunternehmen<br />
Wandfluh AG, Hydraulik + Elektronik. Wir produzieren Hydraulikventile, Aggregate<br />
und die dazugehörende Elektronik. 34 Jahre später habe ich die operative Leitung der inzwischen<br />
weltweit tätigen Firma an den Sohn Matthias abgegeben und bin heute noch Präsident<br />
des Verwaltungsrates.<br />
Matthias Wandfluh: Als Unternehmersohn kam ich schon in jungen Jahren mit der Firma in<br />
Berührung. Auf einem der vielen Rundgänge entschied ich mich bereits als 5-Jähriger, dass<br />
ich später ins Familienunternehmen einsteigen möchte – als Gabelstaplerfahrer. Daraus ist<br />
zwar nichts geworden, aber nach einem Maschineningenieurstudium und anschließendem<br />
Doktorat an der ETH in Zürich sowie einigen Zwischenstationen im In- und Ausland bin ich<br />
dann doch in der Wandfluh-Gruppe gelandet. Seit 2017 leite ich unseren Hauptstandort in<br />
Frutigen (Schweiz), per 1. Januar <strong>2018</strong> habe ich zusätzlich die Leitung des gesamten Bereichs<br />
Hydraulik & Elektronik übernommen.<br />
Hansruedi Wandfluh: Eine der größten Herausforderung für jeden Inhaber eines Familienunternehmens<br />
ist es, rechtzeitig die Nachfolge zu regeln. Sowohl die Kunden wie auch die<br />
Mitarbeitenden wollen Gewähr haben, dass die Firma auf langfristige Existenz ausgerichtet ist.<br />
Eine familieninterne Nachfolgeregelung ist nicht selbstverständlich.<br />
Matthias Wandfluh: Die Struktur als Familienunternehmen gibt uns große Flexibilität und die<br />
Freiheit, das Unternehmen langfristig weiterzuentwickeln. Gerade in einer ländlichen Region<br />
sind dabei viele Augen auf das Unternehmen als wichtiger lokaler Arbeitgeber, aber auch auf<br />
die Unternehmerfamilie gerichtet. Für alle Aktivitäten unseres Unternehmens stehen wir persönlich<br />
mit unserem Namen ein. Daher sind uns die Zuverlässigkeit unserer Produkte sowie die<br />
partnerschaftliche Beziehung zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden besonders wichtig.<br />
Hansruedi Wandfluh: Ich bin in der glücklichen Lage, einen Sohn zu haben, der bereit ist, die<br />
Aufgabe und die Verantwortung für den Familienbetrieb zu übernehmen. Wenn er will, kann er<br />
jederzeit auf meine Erfahrung und meine Ratschläge zurückgreifen. Falls dies nicht gewünscht<br />
ist, hat er die Freiheit, seine eigenen Erfahrungen zu machen.<br />
6 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
ZWEI IN EINS!<br />
DREHGEBER MIT NEIGUNGSSENSOR<br />
Der neue magnetische<br />
Multiturn-Drehgeber mit<br />
Neigungsmesssystem<br />
- für die gleichzeitige Winkel- und Neigungsmessung<br />
- mit redundanten Hallsensor zur Winkelmessung<br />
von maximal 64 Umdrehungen<br />
- verfügt zusätzlich über einen redundanten<br />
Einachs-Neigungssensor welcher einen<br />
Neigungswinkel von 0°-360° erfasst<br />
Matthias Wandfluh, was wird<br />
sich bei Wandfluh künftig<br />
ändern?<br />
Matthias Wandfluh: Für mich ist die<br />
Übernahme der Geschäftsführung die<br />
Chance, die Zukunft des Unternehmens<br />
zu gestalten, welches mich bereits das<br />
ganze Leben lang begleitet hat. Natürlich<br />
ist damit auch eine große Verantwortung<br />
verbunden. Daher bin ich froh, dass ich<br />
einerseits auf ein kompetentes Team<br />
innerhalb der Wandfluh-Gruppe und<br />
andererseits auch auf die Fähigkeiten<br />
unserer weltweiten Partner zählen kann.<br />
Matthias Wandfluh: Seit jeher wird<br />
Wandfluh als kompetenter und zuverlässiger<br />
Partner für komplexe Hydrauliklösungen<br />
wahrgenommen. Die große<br />
Flexibilität, bedingt durch eine hohe<br />
Eigenfertigungstiefe und langjähriges<br />
Knowhow, erlaubt es uns, voll und ganz<br />
auf Kundenwünsche einzugehen.<br />
Daran werde ich auch in Zukunft<br />
festhalten. Was sich in den nächsten<br />
Jahren aber weiter intensivieren wird,<br />
ist die Digitalisierung, welche sowohl<br />
unsere Geschäftsprozesse als auch<br />
unsere Produkte betrifft. Hier gilt es,<br />
die neuen Möglichkeiten zu nutzen<br />
und einen Mehrwert für unsere Kunden<br />
zu schaffen.<br />
www.wandfluh.com<br />
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19. - 22. Juni <strong>2018</strong> in München<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 7
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
WELTPREMIERE AUF DER IFAT<br />
Auf der IFAT <strong>2018</strong> in München präsentierte SENNEBOGEN den neu entwickelten Telehandler<br />
355 E erstmals der Öffentlichkeit. Dank der auf Knopfdruck stufenlos auf 4,2 m hochfahrbaren<br />
Multicab-Kabine hat der Maschinenführer einen hervorragenden Blick auf sein Arbeitsumfeld.<br />
Damit ist der 355E der erste Telehandler mit verfahrbarer Kabine.<br />
Serienmäßig ist die Arbeitsmaschine mit einer breiten Palette an Funktionen ausgestattet. Neben<br />
der verstellbaren Lenksäule, drei Lenkarten und einer hydraulischen Schnellwechseleinrichtung<br />
sowie dem leistungsstarken Arbeitshydraulik-Kreislauf ist die Maschine schon mit einer<br />
Differenzialsperre an der Hinterachse versehen. Durch unterschiedliche Hydraulikoptionen ist<br />
jede Maschine individuell konfigurierbar und nachrüstbar. Mit den zusätzlichen<br />
Hydraulikkreisläufen lassen sich nahezu alle denkbaren Anbaugeräte multifunktionell betreiben.<br />
www.sennebogen.de
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Sichere Anzeige- und Bedieneinheiten<br />
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Programmiertool<br />
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26.06. – 28.06.<strong>2018</strong>, Halle 5, Stand 314<br />
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PERSONALIEN<br />
FRED BOHLEY<br />
SVEN WILLMANN<br />
JESÚS MONFORTE<br />
RAINER DIECK<br />
ULF THIELE<br />
ist seit 1. Juni neuer Vice<br />
President, Chief<br />
Financial Officer (CFO)<br />
und Treasurer bei<br />
Allison Transmission.<br />
Bohley folgt auf David S.<br />
Graziosi, der ab Juni<br />
<strong>2018</strong> das Amt des Chief<br />
Executive Officer von<br />
Lawrence E. Dewey<br />
übernehmen wird.<br />
Bohley ist seit 1991 für<br />
Allison Transmission<br />
tätig, zuletzt als Vice<br />
President Finance and<br />
Treasurer.<br />
übernimmt bei Haulotte<br />
Deutschland den<br />
Vertriebsaußendienst<br />
im Bereich Süd. Er stieß<br />
2007 zum Hersteller von<br />
Hubarbeitsbühnen und<br />
Teleskopstaplern, wo er<br />
die Neustrukturierung<br />
der Haulotte Services<br />
mitverantwortete. Seit<br />
2009 war er verantwortlich<br />
für die Ersatzteilabteilung<br />
und Teamleader<br />
Ersatzteilverkauf; seit<br />
2016 führte er in<br />
gleicher Position die<br />
Bereiche Service-Entwicklung<br />
und Verkauf-<br />
Service.<br />
ist neuer Vertriebsleiter<br />
bei NKE Austria. Jesús<br />
Monforte unterstützt<br />
den Steyrer Wälzlagerhersteller<br />
seit 1. April<br />
<strong>2018</strong>. Der gelernte<br />
Ingenieur und MBA<br />
bringt langjährige<br />
internationale Erfahrung<br />
in der industriellen<br />
Produkt- und Marktentwicklung<br />
mit. Vor seiner<br />
neuen Aufgabe bei NKE<br />
war der gebürtige<br />
Spanier bei ABB und für<br />
Mann + Hummel in<br />
Spanien, im asiatisch-pazifischen<br />
Raum und in<br />
Deutschland tätig.<br />
ist neuer Chief Financial<br />
Officer von Schlemmer.<br />
Er folgt auf Sven<br />
Schneider, der das<br />
Unternehmen verlässt.<br />
Rainer Dieck verfügt<br />
über rund 25 Jahre<br />
Erfahrung bei international<br />
tätigen Mittelstandsunternehmen<br />
sowie als Unternehmensberater.<br />
Zu<br />
Schlemmer wechselt<br />
Rainer Dieck von<br />
Megatech Industries,<br />
wo er fast fünf Jahre als<br />
CFO und zuletzt auch als<br />
Vorstandssprecher tätig<br />
war.<br />
verlässt Schneider<br />
Electric. Auf eigenen<br />
Wunsch gibt der Vice<br />
President Customer<br />
Satisfaction & Quality<br />
DACH, die operative<br />
Verantwortung für die<br />
Kundenbetreuung und<br />
Customer Experience in<br />
Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz ab.<br />
Thiele hat seine Mission,<br />
den Kundenservice in<br />
der DACH-Region auf ein<br />
Spitzenniveau zu führen,<br />
erfolgreich beendet und<br />
stellt sich nun neuen<br />
Herausforderungen<br />
außerhalb des Konzerns.<br />
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
Dieses Buch erleichtert durch eine möglichst anschauliche und anwendungsorientierte<br />
Darstellung der Zusammenhänge dem Leser<br />
den Zugang zu dem interessanten Fachgebiet der elektrohydraulischen<br />
Antriebe und Steuerungen, ohne allerdings auf die notwendigen<br />
physikalischen und mathematischen Grundlagen zu verzichten.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bitte bestellen Sie bei:<br />
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Grundlagen elektrohydraulischer Antriebe<br />
und Steuerungen<br />
von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />
380 Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />
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10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
SIMULATIONX MIT<br />
MODELICA-BASIERTEN<br />
BIBLIOTHEKEN<br />
ESI ITI und Modelon sind eine<br />
Partnerschaft für modellbasierte<br />
Simulation eingegangen.<br />
Dabei werden die<br />
Modelica-basierten Bibliotheken<br />
von Modelon schrittweise<br />
in SimulationX, die Softwareplattform<br />
für multiphysikalische<br />
Systemsimulation<br />
von ESI, integriert. Zunächst<br />
wird die Version SimulationX<br />
3.9.3 die Fuel System Library<br />
für die Luft- und Raumfahrt<br />
enthalten. Mit ihr können<br />
Flugzeugtreibstoffsysteme<br />
mit echtzeitfähigen Modellen<br />
einschließlich Gravitationsund<br />
Geometrieeffekten sowie<br />
Luft-Kraftstoff-Gemischen<br />
entworfen werden. Sie dient<br />
der Analyse des Systemverhaltens<br />
bei verschiedenen<br />
Betriebsarten und Flugbedingungen.<br />
www.simulationx.de<br />
AUS IS-LINE WIRD PEWATRON<br />
Zum 1. April <strong>2018</strong> ist die<br />
Umfirmierung der<br />
IS-Line GmbH in<br />
Pewatron Deutschland<br />
GmbH vollzogen<br />
worden. Bereits im<br />
April 2017 hatte<br />
Angst+Pfister als<br />
Holding der Pewatron<br />
AG sämtliche Anteile<br />
der IS-Line von Firmengründer<br />
Christoph Kleye<br />
übernommen. Die beiden Unternehmen, die sich als Engineering-<br />
Ansprechpartner für Sensor&Power-Solutions im europäischen<br />
Markt positioniert haben, bieten durch den Zusammenschluss ein<br />
erweitertes Produktportfolio mit der zugehörigen Design-In-Unterstützung<br />
an. Christoph Kleye (re.) führt gemeinsam mit Thomas<br />
Röttinger (li.) das Unternehmen.<br />
www.pewatron.com<br />
HYDRAULIK-SPEZIALIST AUF WACHSTUMSKURS<br />
Stiefel Hydraulik hat im<br />
vergangenen Jahr seinen<br />
Umsatz um 5 % auf<br />
33,1 Mio. Euro gesteigert.<br />
Besonders gut entwickelten<br />
sich die Segmente Rohrbiegetechnik,<br />
Schlauchkonfektionierung<br />
und Industrie-<br />
Instandhaltung. Auch der<br />
Sprung in die Digitalisierung habe einen Schub bewirkt: Bestellungen<br />
laufen nun über eine App, und ein Onlineportal ermöglicht<br />
es den Kunden, den Status ihrer Sendung zu verfolgen. Das<br />
Unternehmen hat seine Lagerhaltung ausgebaut und die<br />
Mitarbeiterzahl auf 150 erhöht. Seit Januar ist überdies ein<br />
angrenzendes Grundstück mit Produktionsgebäude angemietet.<br />
Hier soll die Rohrbiegetechnik ausgebaut werden.<br />
www.stiefel-hydraulik.de<br />
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EIGENES BÜRO<br />
FÜR ASIEN<br />
Ringspann hat eine Tochtergesellschaft<br />
in Singapur<br />
gegründet, die ab sofort den<br />
asiatischen Markt betreut.<br />
Es ist die 13. Auslandsniederlassung<br />
des Herstellers von<br />
Antriebskomponenten,<br />
Präzisionsspanntechnik und<br />
Druck-Zug-Kabelsystemen.<br />
Die Tochter, die vor allem<br />
Anwender im Maschinenbau<br />
betreut, wird von Produktionsstandorten<br />
vor allem in<br />
Deutschland und China, aber<br />
auch USA und Südafrika<br />
beliefert. Ihr Schwerpunkt<br />
wird jedoch auf Instandhaltung,<br />
Wartung und Service<br />
liegen. Eine vorrangige<br />
Aufgabe der Niederlassung soll<br />
der Ausbau des Partner- und<br />
Händler-Netzes in der Region<br />
sein. Zudem sei bereits eine<br />
14. Auslands niederlassung in<br />
der Planung.<br />
www.ringspann.de<br />
Multifunktion im Kraftpaket!<br />
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Frei programmierbare Zentralsteuerung<br />
• Unterstützt IEC 61131-3, “C” und Matlab<br />
Entwicklung<br />
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SZENE<br />
POSITIVE IMPULSE<br />
FÜR DEN<br />
MASCHINENBAUSEKTOR<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die Türkei verfügt weiterhin über ein robustes<br />
Wirtschaftswachstum. Die 81 Millionen<br />
Einwohner starke Volkswirtschaft der Türkei<br />
konnte nach Einbrüchen in den letzten Jahren<br />
im Jahr 2017 wieder einen Zuwachs des<br />
Bruttoinlandsproduktes von 7 % verzeichnen<br />
und überraschte damit einige Beobachter.<br />
Nach wie vor bildet der Maschinenbausektor den Motor der<br />
türkischen Wirtschaft. Die türkische Maschinenbauindustrie<br />
konnte in den letzten 15 Jahren sowohl im<br />
Bereich der Produktion, Export, Investitionen, Beschäftigung<br />
als auch im Bereich der Forschung und Entwicklung ein überdurchschnittliches<br />
Wachstum verzeichnen. Mittlerweile liegt die<br />
Türkei sogar auf Platz 6 der größten Maschinenhersteller Europas.<br />
Die Branche hat ihr Produktionsvolumen in den letzten zehn<br />
Jahren mehr als verdoppelt. 60 % der Exporte gehen in die EU und<br />
in die USA. Rund ein Zehntel der gesamten F&E-Ausgaben des<br />
Landes werden im Maschinenbau getätigt.<br />
GRUND FÜR OPTIMISMUS<br />
Nachdem der stetige Aufwärtstrend des Maschinenbausektors in<br />
den letzten Jahren Einbrüche erleiden musste, erholt sich die Lage<br />
im Jahr <strong>2018</strong> und der Trend zeigt wieder in positive Richtungen.<br />
Nach neueren statistischen Auswertungen geben die aktuellen<br />
Zahlen zur Entwicklung der Produktion in der verarbeitenden<br />
Industrie und zu den Investitionen in Maschinen und Anlagen<br />
Grund für Optimismus. Der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex<br />
für die verarbeitende Industrie, der im Durchschnitt<br />
des Jahres 2016 um nur 3,9 % zulegte, erhöhte sich in den ersten<br />
drei Quartalen 2017 um knapp 9 %. Die Investitionen in Maschinen<br />
und Anlagen zeigten nach erheblichen Rückgängen im dritten<br />
Quartal 2017 wieder einen kräftigen Anstieg von 15,3 %.<br />
Eine gute Baukonjunktur mit weiter steigendem Wachstum und<br />
Zunahme der Investitionen in Bauvorhaben, belebt nach wie vor<br />
den Markt für Bau- und Baustoffmaschinen. Auch in Zukunft wird<br />
der Markt in diesem Sektor aufgrund zahlreicher geplanter Infrastrukturprojekte<br />
attraktiv bleiben.<br />
Im Bereich der Werkzeugmaschinen wird mit einem Anstieg der<br />
Umsätze von 3 bis 4 % gerechnet. Der Markt für Werkzeugmaschinen<br />
wird zum überwiegenden Teil aus Importen bedient, wobei der<br />
Anteil deutscher Produkte hier erheblich ist und bleiben wird.<br />
Aufgrund zunehmender Qualitätsansprüche steigt hier insbesondere<br />
die Nachfrage nach digitalisierten Anlagen und intelligenten<br />
Produktionssystemen.<br />
NEUE FÜHRUNGSMANNSCHAFT<br />
Im Zuge der immer größeren Bedeutung des Maschinenbausektors<br />
für die türkische Wirtschaft sowie der steigenden Internationalisierung<br />
wurde 2007 Turkish Machinery gegründet, um die Aktivitäten<br />
zur Bekanntmachung des türkischen Maschinenbausektors im<br />
Ausland gezielter zu strukturieren und koordinieren zu können.<br />
Nun haben die Mitglieder von Turkish Machinery turnusgemäß die<br />
Führungsmannschaft der Maschinenexportunion und somit das<br />
Präsidium sowie den Vorstand neu gewählt. Das Amt des Präsidenten<br />
übernimmt künftig Kutlu Karavelioğlu (Bild), der bereits lange Jahre<br />
im Vorstand der Exportunion vertreten war. Sevda Kayhan Yilmaz<br />
bleibt weiter im Vorstand der Exportunion vertreten und wird in<br />
dieser Funktion wieder federführend für Deutschland zuständig sein.<br />
Nach der Wahl hob Karavelioğlu, auf die künftige Arbeit in Deutschland<br />
angesprochen, zunächst die Bedeutung der Beziehungen zu<br />
Europa und insbesondere zu Deutschland für die Weiterentwicklung<br />
des Maschinenbausektors in der Türkei hervor. Einen großen Beitrag<br />
zur positiven Entwicklung des Sektors in der Türkei hätten dabei insbesondere<br />
die Beziehungen zu den Partnern in Deutschland geleistet.<br />
Karavelioğlu bedankte sich für die bisherige Zusammenarbeit und<br />
betonte, dass er in der Fortführung und Intensivierung der Beziehungen<br />
einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit sieht. Hierbei geht es auch<br />
darum, die weitreichenden und positiven Beziehungen zu deutschen<br />
Firmen weiter auszubauen und zu intensivieren. In diesem<br />
Zusammenhang hob der Präsident auch den Beitrag der deutschen<br />
Unternehmen für die positive Entwicklung des Maschinenbausektors<br />
in der Türkei hervor, die sowohl mit Investitionen, Technologietransfer<br />
sowie mit Ein- und Verkauf von Maschinen den Sektor gefördert haben.<br />
Auch künftig werden die Vertreter der Exportunion in der operativen<br />
Umsetzung von Kooperations- und Zusammenarbeitsideen<br />
jederzeit zur Verfügung stehen und interessierte, deutsche Unternehmen<br />
in folgenden Bereichen unterstützen:<br />
n Gezielte Identifizierung leistungsfähiger Kooperationspartner<br />
n Direkter Zugang zu Informationen für und über die türkische<br />
Maschinenbauindustrie<br />
n Ansiedlungs- und/oder<br />
Markteintrittshilfe für Firmen<br />
mit Zielmarkt Türkei<br />
n Bereitstellung von aktuellen<br />
Informationen und Insider-<br />
Know-how<br />
n Aktive Unterstützung bei<br />
Sourcing-Prozessen / Zuliefersuche<br />
in der Türkei.<br />
Hierzu stehen die Mitarbeiter<br />
sowohl im Headquarter<br />
in Ankara als auch in der<br />
Deutschlandrepräsentanz<br />
zur Verfügung.<br />
www.turkishmachinery.org<br />
12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
INTERNATIONALE DICHTUNGSTAGUNG<br />
INTERNATIONALE DICHTUNGSTAGUNG<br />
– MIT ZWEI NEUERUNGEN<br />
Der Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
veranstaltet am 10. und 11. Oktober <strong>2018</strong><br />
die 20 th ISC, Internationale<br />
Dichtungstagung Stuttgart <strong>2018</strong>. Die<br />
Veranstaltung an der Universität Suttgart<br />
steht unter dem Motto „Dichtungstechnik<br />
– Grenzen überwinden“ und findet<br />
erstmals unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung des neuen IMA-Bereichsleiters<br />
Dichtungstechnik, Herrn Dr.-Ing. Frank<br />
Bauer, statt. Ein weiteres Novum: der<br />
freiwillige Peer-Review-Prozess.<br />
Der Programmausschuss der 20th ISC hat die vorgeschlagenen<br />
Beiträge bewertet und das Programm der Tagung festgelegt. Auf<br />
den Call for Papers hin gingen 64 Vorschläge für Vorträge ein, von<br />
denen 48 vom Programmausschuss angenommen wurden. Diese<br />
werden an der 20th ISC in insgesamt 17 Sessions präsentiert. Von den akzeptierten<br />
Beiträgen werden zehn Stück, von Referenten aus dem Ausland<br />
gehalten. Das detaillierte Programm wird Anfang Juni <strong>2018</strong> verfügbar sein.<br />
Erstmalig wird den Referenten die Möglichkeit geboten, die Beiträge<br />
freiwillig im Rahmen eines peer-review-Prozesses von einem Gutachtergremium<br />
überprüfen zu lassen. Entsprechend angenommene Veröffentlichungen<br />
werden im Tagungsband mit der Markierung „REVIEWED“<br />
gekennzeichnet werden.<br />
Wie zu den vergangenen Konferenzen wird auch zur 20. Internationalen<br />
Dichtungstagung wieder eine Simultanübersetzung der Vorträge angeboten.<br />
Tagungsbegleitend findet eine Fachausstellung und Posterschau im<br />
Foyer des Tagungsgebäudes statt.<br />
Die Anmeldung für Teilnehmer kann per Post, Fax oder E-Mail an den<br />
Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA gesandt werden.Weitere Infos, z.B.<br />
zur tagungsbegleitenden Fachausstellung, sowie das Anmeldeformular<br />
sind auf untenstehender ISC-Homepage zu finden.<br />
www.sealing-conference.com<br />
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INTERVIEW<br />
KUNDENORIENTIERUNG UND<br />
QUALITÄTSSICHERUNG SIND DIE<br />
KERNELEMENTE UNSERER DNA<br />
Tony Casale ist ein HydraForce-<br />
Urgestein. Sein gesamtes Arbeitsleben,<br />
inzwischen fast 30 Jahre, hat er<br />
beim Ventil- und Steuerblockhersteller<br />
verbracht. Heute ist er General<br />
Manager USA. Doch angefangen hat<br />
alles ganz anders. Wir sprachen mit<br />
ihm am Stammsitz in Chicago über<br />
Loyalität und die besondere Kultur<br />
des Unternehmens.<br />
Herr Casale, Sie haben sehr<br />
spannende Zeiten bei<br />
HydraForce hinter sich – und<br />
wahrscheinlich auch noch vor<br />
sich. Geben Sie unseren Lesern<br />
bitte einen Einblick in ihre<br />
persönliche<br />
HydraForce-Geschichte.<br />
Ich habe in meinem Abschlusssemester, im Jahr 1989, begonnen, bei<br />
HydraForce zu arbeiten. Ich habe im Labor angefangen und hatte<br />
das Glück, Wissen zu PC-basierten ‚Data Acquisition Systemen‘ mitzubringen.<br />
So etwas gab es zu dieser Zeit noch nicht bei HydraForce.<br />
Man hat mit Oszilloskop und Microfiche gearbeitet. Es gab eine<br />
AutoCAD-Station und ansonsten hat man Ventile noch am Reißbrett<br />
konstruiert. Das kann man sich heute, in Zeiten von 3D-Druck et<br />
cetera, kaum noch vorstellen. Nach meinem Abschluss begann ich<br />
als Design Engineer bei HydraForce.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Wie ging es danach weiter?<br />
In dieser Zeit hat sich viel getan<br />
bei HydraForce. Was würden<br />
Sie als den wichtigsten<br />
Meilenstein auf dem Weg zur<br />
heutigen Größe bezeichnen?<br />
Zum Beispiel?<br />
HydraForce entschied sich, die Application Engineering Group aufzubauen.<br />
Ich bekam die Aufgabe, mit der Unterstützung der Handvoll<br />
Anwendungsingenieure, die wir bereits im Haus hatten, diese<br />
Abteilung aufzubauen. Das tat ich von 2002 an sechs Jahre lang. 2008<br />
entschied sich einer der HydraForce-Gründer und damaliger Vice<br />
President Sales and Marketing, Richard Fontecchio, in Ruhestand zu<br />
gehen. Ich durfte sein Amt bis 2015 übernehmen. Dann war ich knapp<br />
ein Jahr Vice President Business Development, bevor ich General<br />
Manager USA wurde. Die Bereiche Vertrieb, Marketing und<br />
Entwicklung sind mir dennoch nach wie vor unterstellt. Ich war<br />
zwar mein ganzes Berufsleben nur bei einem einzigen Unternehmen,<br />
habe aber eine riesige Zahl von unterschiedlichsten Aufgaben<br />
übernehmen dürfen.<br />
Wahrscheinlich war es die Entscheidung, den europäischen Markt aggressiv mit einem eigenen<br />
Werk in Großbritannien zu erobern. Diese Entscheidung, der Aufbruch nach Europa,<br />
sendete das Signal in den Markt, dass wir ein Global Player sind. Dies wurde nochmals durch<br />
die Eröffnung unseres dritten Produktionsstandorts in Changhzou, China, unterstrichen.<br />
Auch diese Entscheidung hat sich bezahlt gemacht. Alle anderen Dinge, die uns geholfen<br />
haben zu wachsen, sind keine Einzelentscheidungen sondern Teil der Firmenphilosophie.<br />
Wir haben uns der Kundenorientierung und Qualitätssicherung verschrieben, das ist Teil<br />
unserer DNA. Dazu vielleicht eine kleine Anekdote, die für den deutschen Markt ganz interessant<br />
ist: Anfang der 90er war ich in Deutschland bei einem sehr großen Kunden, um mit ihm<br />
über ein gemeinsames Projekt zu sprechen. Noch bevor ich etwas in diesem Meeting sagen<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
Das stimmt, ein hoher<br />
Qualitätsanspruch ist<br />
„typisch deutsch“. Wie gehen<br />
Sie, als Global Player, mit<br />
diesen kulturellen<br />
Unterschieden um?<br />
Wie gewährleistet<br />
HydraForce, dass diese<br />
Firmenphilosophie von allen<br />
Mitarbeitern, rund um den<br />
Globus, mitgetragen wird?<br />
HydraForce ist in den letzten<br />
Jahren stärker gewachsen als<br />
der Markt. Woran liegt das?<br />
Und glauben Sie, dass sich der<br />
Trend fortsetzen wird?<br />
Wie wichtig ist Teamwork für<br />
Hydraforce?<br />
konnte, warf mir der Kunde mein Ventil über den Tisch zu<br />
und fragte, ‚Was haben Sie zu dieser katastrophalen Qualität zu<br />
sagen?‘ Alles andere als ein guter Start für eine aufkeimende<br />
Geschäftsbeziehung. Aber im Anschluss sprachen wir über die<br />
Schwachstellen in unserem Design und heute, 25 Jahre später,<br />
ist der Kunde nach wie vor ein treuer Abnehmer von<br />
HydraForce-Produkten. In Deutschland ist es immens wichtig,<br />
die Qualitätsanforderungen des Kunden zu 100 % zu erfüllen,<br />
oder noch besser, sie zu übertreffen.<br />
Wir müssen uns dem stellen. Die Deutschen lieben es<br />
beispielsweise von deutschen Firmen zu kaufen. Das macht<br />
den Markt besonders herausfordernd für uns als amerikanischer<br />
Hersteller. In Japan ist es ähnlich. Wir können nicht<br />
jedem Kunden gegenüber auf die gleiche Weise auftreten<br />
und unser Ding durchziehen. Wir passen unseren Vertriebsund<br />
Entwicklungsprozess sowie den Qualitätsanspruch dem<br />
jeweiligen Markt an.<br />
Auch dazu kann ich eine kleine Geschichte erzählen: Ich war<br />
vor einigen Wochen, zur Feier des Chinesischen Neujahrs, in<br />
unserem Werk in Changzhou. Wir veranstalteten anlässlich<br />
des Feiertags ein gemeinsames Familien-Dinner. Und<br />
obwohl ich kein Mandarin spreche, glaube ich, sagen zu<br />
können, dass wir die HydraForce-Philosophie dort erfolgreich<br />
implementiert haben – einfach nur durch die familiäre<br />
Atmosphäre in dem Raum, in dem wir gefeiert haben.<br />
Wir hatten das Glück, dass wir einen unserer langjährigen<br />
Mitarbeiter, der gebürtiger Chinese ist, dort als General<br />
Manager einsetzen konnten. Darüber hinaus waren wir bei<br />
der Einstellung unserer Personalleiterin sehr wählerisch. Sie<br />
bekam den klaren Auftrag, die Mitarbeiterfluktuation sehr<br />
gering zu halten. Denn auch das ist Teil unserer Identität. Wir<br />
wollen unsere Mitarbeiter langfristig an uns binden. Und das<br />
ist in Asien schwierig – speziell in China. Das war eine große<br />
Herausforderung, aber wir haben es erfolgreich umgesetzt.<br />
Darüber hinaus achten wir darauf, dass Mitarbeiter aus den<br />
Stammwerken in den USA und Großbritannien die Kollegen<br />
in China häufig besuchen und unterstützen. Dasselbe<br />
werden wir nun in Brasilien versuchen. Dort haben wir<br />
l etztes Jahr einen unserer langjährigen System integratoren<br />
übernommen und werden dessen Werk künftig als Produktionsstandort<br />
nutzen.<br />
Ja, wir glauben, dass es zumindest in den nächsten Jahren<br />
weiterhin gut laufen wird. Und das hat einen ganz einfachen<br />
Grund: Wir arbeiten sehr hart an unseren Produkten, egal ob<br />
es um ein günstiges Einschraubventil für 2,50 Dollar oder<br />
einen großen Steuerblock für 1500 Dollar geht. Wir geben<br />
allen unseren Produkten und damit all unseren Kunden<br />
dieselbe Aufmerksamkeit. Der Respekt vor allen unseren<br />
Kunden ist riesig, unabhängig von der Unternehmensgröße.<br />
Gerade die Arbeit mit kleineren Kunden ist uns wichtig, denn<br />
mit diesen haben wir vor 30 Jahren angefangen. Das haben<br />
wir nicht vergessen.<br />
Sehr wichtig. Ich bin sehr froh, dass ich mit so einem tollen<br />
Team rund um den Globus zusammenarbeiten kann. Für<br />
mich ist das der beste Teil meiner Arbeit: die tägliche<br />
Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen, die<br />
über den ganzen Planet verteilt sind. Es sind alles gute Leute,<br />
die versuchen, die Wünsche unserer Kunden so gut wie<br />
möglich zu erfüllen. Und das macht mir einfach Spaß.<br />
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Das Interview führte Peter Becker, <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 15
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
In den meisten Hydraulikanlagen werden sowohl<br />
Rohr-, als auch Schlauchleitungen eingesetzt, da<br />
sie innerhalb der Maschine unterschiedlichen<br />
Beanspruchungen ausgesetzt sind. Die Frage,<br />
wann eine Schlauchleitung einer Rohrleitung aus<br />
Metall vorzuziehen ist, und wann wiederum eine<br />
Rohrleitung die bessere Wahl ist, stellt sich<br />
bereits in der Konzeptionsphase.<br />
Frank Herberg, Produktmanager für Leitungssysteme bei<br />
Stauff, fasst zusammen: „Es gibt nur wenige grundsätzliche<br />
Unterschiede, die für sich genommen eindeutige Entscheidungskriterien<br />
sind. Dazu gehört beispielsweise, dass Rohre<br />
sich für statische Anwendungen, bei denen die Komponenten an<br />
keiner Stelle beweglich zueinander sind, besser eignen. Bei starken<br />
Vibrationen kann der Schlauch die bessere Wahl sein. In den meisten<br />
Fällen müssen aber deutlich mehr Aspekte gegeneinander abgewogen<br />
werden“, so Herberg. Nach welchen Kriterien sollte aber<br />
nun die Frage „Rohr oder Schlauch?“ entschieden werden?<br />
WORAUF KOMMT ES AN?<br />
Eine allgemeine Regel besagt, dass Rohrleitungen die besseren<br />
Standzeiten haben. Aber auch hier gibt es Einschränkungen: Rohre<br />
sind beispielsweise unter bestimmten Umgebungsbedingungen<br />
oder im Kontakt mit aggressiven Chemikalien korrosionsanfälliger,<br />
was die Lebensdauer einer Rohrleitung senken kann. Grundsätzlich<br />
gilt: Wenn Flexibilität gefragt ist, kommen Schläuche zum Einsatz.<br />
Bei der Länge der Leitungen ist zu berücksichtigen, dass bestimmte<br />
Spiralschlauchtypen in durchgehenden Längen von max. 50 m<br />
verfügbar sind, Rohrmaterial aus Metall hingegen standardmäßig in<br />
6 m Länge. „Werden längere Rohre benötigt, bietet unser Rohrverbindungssystem<br />
„Stauff Connect“ die Möglichkeit, mehrere Rohrleitungen<br />
sicher zu verbinden und so die gewünschte Länge zu erreichen“,<br />
erklärt Dipl.-Ing. Jochen Straub, der als Anwendungstechniker<br />
im Außendienst zum Beraterteam von Stauff gehört.<br />
MONTAGEFREUNDLICHKEIT UND<br />
WARTUNGSAUFWAND<br />
VS.<br />
ROHR<br />
SCHLAUCH<br />
„Schläuche haben aus Sicherheitsgründen per se eine zeitlich begrenzte<br />
Einsatzdauer, müssen also regelmäßig ausgetauscht werden.<br />
Um den Wartungsaufwand einer hydraulischen Anlage möglichst<br />
gering zu halten, empfehle ich daher in engen oder schwer<br />
zugänglichen Bauräumen oftmals Rohrleitungen mit höheren<br />
Standzeiten. Wenn die Leitungen eines hochkomplexen Hydrauliksystems,<br />
wie beispielsweise einer Landmaschine, komplett mit<br />
Schläuchen bestückt sind, kann es nach Ablauf der Einsatzdauer zu<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
einem enormen Wartungsaufwand und erheblichen Stillstandzeiten<br />
der Maschine kommen. Hier haben wir ein typisches<br />
Anwendungsbeispiel, in dem der Einsatz von Rohr- und Schlauchleitungen<br />
sinnvoll ist“, so Straub.<br />
PRODUKTSPEZIFIKATIONEN BERÜCKSICHTIGEN<br />
In manchen Anwendungen spielt das Gewicht eine Rolle. Vergleicht<br />
man Rohre und Schläuche nach ihren Nenngrößen, wird ein Stahloder<br />
Edelstahlrohr für gewöhnlich leichter sein als ein Schlauch. Da<br />
Schläuche jedoch nach ihrem Innendurchmesser und Rohre nach<br />
ihrem Außendurchmesser gemessen werden, führt der Vergleich<br />
auf Basis von Nenngrößen in die Irre. Bei der Bestimmung von<br />
Strömungsdurchmesser und -geschwindigkeit kommt es auf den<br />
Innendurchmesser an. Es müssen also Rohre und Schläuche mit<br />
denselben Innendurchmessern für die benötigten Druckstufen miteinander<br />
verglichen werden, nicht gleiche Nenngrößen. Dann geht<br />
der Gewichtsvergleich oft zugunsten des Schlauchs aus. Werden<br />
außerdem unterschiedliche Stahltypen mit höheren Druckstufen,<br />
wie beispielsweise C-1021, in Betracht gezogen, so dass Rohre mit<br />
geringeren Wandstärken eingesetzt werden können, kann wiederum<br />
das Rohr die leichtere Lösung sein. Wenn also Gewicht in einem<br />
Projekt eine wichtige Rolle spielt, sollten beim Gewichtsvergleich<br />
sämtliche Produktspezifikationen berücksichtigt werden.<br />
Stahl hat generell eine höhere UV-Strahlungsresistenz als die<br />
üblicherweise in Schlauchdecken verwendeten Gummikomponenten.<br />
Für den Einsatz in der Mobilhydraulik sollte auf Schläuche mit<br />
speziell entwickelten UV-beständigen, thermoplastischen Deckmaterialien<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Wenn ein hydraulisches System zur Überhitzung neigt, kann die<br />
bessere Wärmeableitung von Rohren von Vorteil sein. Wird das<br />
System allerdings in einer kühlen Umgebung betrieben, bieten<br />
Schlauchleitungen eine bessere Isolierung für die Hydraulikflüssigkeit,<br />
so dass die Betriebstemperatur schneller erreicht wird.<br />
01<br />
POINTIERT<br />
OB ROHR ODER SCHLAUCH HÄNGT VON<br />
EINER VIELZAHL VON KRITERIEN AB<br />
LÄNGE, GEWICHT, MONTAGE- UND WAR-<br />
TUNGSFREUNDLICHKEIT SIND ENTSCHEIDEND<br />
STAUFF KANN MASCHINENHERSTELLER<br />
HIERBEI BERATEN UND ENTLASTEN<br />
01 Im CNC-Rohrbiegezentrum bei Voswinkel werden<br />
individuell konzipierte Leitungssysteme gebogen<br />
Einzigartig auf dem Markt<br />
Bucher Hydraulics bietet anwendungsspezifische Wegesitzventile in<br />
Patronenbauweise mit Schaltstellungsüberwachung.<br />
Die Kombination aus hoher Leistung, geringem Bauraum, Sitzdichtheit<br />
und modularen Bauteilen ist einzigartig auf dem Markt und bietet:<br />
Hohe Zuverlässigkeit<br />
Flexibilität und Modularität, dank klar getrenntem<br />
Hydraulikteil, Sensor und Aktuator<br />
Maximale Schaltgenauigkeit und geringeLeckage<br />
www.bucherhydraulics.com
02 Rohrleitungen sind aufgrund der im Rohrbiegezentrum hinterlegten<br />
Parameter leicht in großen Stückzahlen reproduzierbar<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
Diese und viele weitere Kriterien von der elektrischen Leitfähigkeit,<br />
der Korrosionsbeständigkeit gegenüber dem Hydraulikmedium<br />
oder aggressiven Substanzen bis hin zu Verfügbarkeit und Preis<br />
müssen bei der Frage „Rohr oder Schlauch?“ berücksichtigt werden.<br />
KONZENTRATION AUF KERNKOMPETENZEN<br />
02<br />
Hier kommt die Beratungskompetenz der Produktmanager und<br />
Anwendungstechniker der Stauff Gruppe ins Spiel: Das international<br />
tätige Unternehmen mit Hauptsitz in Werdohl hat sich in den<br />
vergangenen Jahren nicht nur zum Komplettanbieter von Komponenten<br />
rund um die hydraulische Leitungstechnik entwickelt, sondern<br />
bietet Maschinen- und Anlagenbauern Beratung bei der<br />
Gestaltung oder Optimierung von hydraulischen Leitungen einschließlich<br />
ihrer Anordnung, Verbindung und Befestigung an.<br />
03 Die Qualität von Schlauchleitungen hängt u.a. von den<br />
richtigen Verpressungsparametern ab<br />
Diese beinhaltet auch Empfehlungen für die Auswahl von Komponenten,<br />
deren Einzelspezifikationen in die Konzeption der gesamten<br />
Leitung einfließen.<br />
Unter dem Begriff „Stauff Line“ ist dieses skalierbare Angebot,<br />
das bei Bedarf bis zur Lieferung komplett vormontierter Baugruppen<br />
ans Montageband des Kunden reicht, zusammengefasst. Damit<br />
greift das Unternehmen den Trend zur Konzentration auf Kernkompetenzen<br />
auf, der im Maschinen- und Anlagenbau seit einigen<br />
Jahren zu beobachten ist. Statt sämtliche Leitungselemente zu bevorraten<br />
und Leitungen selbst herzustellen, beauftragen Hersteller<br />
hydraulischer Anlagen zunehmend Spezialisten mit der Produktion<br />
der einbaufertigen, „maßgeschneiderten“ Lösung. Auch Stauff<br />
selbst verfährt nach diesem Prinzip. Jörg Deutz, CEO der Stauff<br />
Gruppe, bestätigt: „Unsere Kernkompetenzen sind die Entwicklung<br />
und Herstellung aufeinander abgestimmter Verbindungselemente<br />
und des Zubehörs für hydraulische Leitungen, sowie die Auslegung<br />
oder Optimierung von Leitungen im Kundenauftrag. Wenn dieser<br />
die Lieferung ganzer Baugruppen beinhaltet, kommen immer<br />
Schläuche und Rohre der entsprechend zertifizierten Hersteller<br />
zum Einsatz.“ Die Voswinkel GmbH, die seit 2015 Teil der Stauff<br />
Gruppe ist, betreibt an ihrem Standort in Meinerzhagen seit vielen<br />
Jahren ein eigenes Rohrbiegezentrum. Erst kürzlich wurde in eine<br />
weitere CNC-gesteuerte Biegemaschine investiert, mit der Rohre<br />
mit Durchmessern von 6 bis 42 mm und Materialwandstärken in<br />
Abhängigkeit vom Rohrdurchmesser individuell für spezielle Einsatzbereiche<br />
im Kundenauftrag gebogen werden, u. a. für die Konfektionierung<br />
ganzer Baugruppen. „Stauff Line entlastet die Maschinen-<br />
und Anlagenbauer davon, das Know-How für alle Fragen<br />
der Leitungstechnik vorhalten zu müssen“, fasst Jörg Deutz das Beratungsangebot<br />
der Stauff Gruppe zusammen.<br />
www.stauff.com<br />
03<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
MARKTPLATZ<br />
SCHWEISSVERSCHRAUBUNGEN FÜR KRAFTWERKSTECHNIK<br />
Mit den Baureihen FI-SNR und FI-ASV erweitert<br />
Stauff sein Angebot an Connect-Schweißverschraubungen.<br />
Sie werden in der anspruchsvollen<br />
Schwerindustrie und der Kraftwerkstechnik<br />
eingesetzt. Bei der FI-SNR handelt es sich um<br />
24°-Schweißkegelreduzierungen mit O-Ring. Hier<br />
kann der Anwender eine Rohrleitung per Schweißen<br />
mit einem Standard-Verschraubungskörper<br />
mit 24°-Innenkonus adaptieren. Die FI-ASV ist<br />
eine gerade Anschweißverschraubung für Rohre.<br />
Sie wird als Set aus Schweißkegel, Verschraubungskörper<br />
zum Anschweißen und einer<br />
herkömmlichen Überwurfmutter geliefert. Diese<br />
Verschraubung verbindet zwei Rohre mit gleichen<br />
Außendurchmessern.<br />
www.stauff.com<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
MINIMIERT<br />
Wo schwere Wellen gegen<br />
hohe axiale Kräfte zu lagern<br />
sind, eignen sich die Axial-Pendelrollenlager<br />
EXS von Nachi<br />
in Varianten für Wellen mit<br />
65 bis 160 mm Durchmesser.<br />
Sie sind tolerant gegen<br />
Fluchtungsfehler und kleine<br />
Durchbiegungen der Welle.<br />
Selbst bei Drehzahlen bis<br />
3500 min -1 bei 65 mm<br />
Wellendurchmesser erwärmen<br />
sie sich dank eines Stahlkäfigs,<br />
der reibungsarm die Rollen<br />
umschließt, bis zu 30 %<br />
weniger als bisherige Modelle.<br />
Durch ihre Oberflächengüte<br />
und die geometrischen<br />
Genauigkeit der Rollenenden<br />
arbeiten die Lager energieeffizient.<br />
Sie haben weniger<br />
Reibungs- und Wärmeverluste<br />
und können bei bis zu 20 %<br />
höheren Drehzahlen betrieben<br />
werden.<br />
www.nachi.de
VENTILE<br />
Ohne Sauerstoff kann der Mensch nicht<br />
überleben und die Medizin keine Leben retten.<br />
Linde Healthcare ist einer der führenden<br />
Anbieter in der medizinischen Gasversorgung<br />
und hat in Zusammenarbeit mit der Keller AG<br />
für Druckmesstechnik das Management von<br />
Sauerstoffflaschen auf ein neues Level gebracht.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DIGITALES VENTIL<br />
AUF DEM WEG<br />
IN DIE ZUKUNFT<br />
Seit über 20 Jahren wird für die medizinische Gasversorgung<br />
Sauerstoffzylinder mit analogem Zeigermanometer eingesetzt.<br />
Der Verwender liest dabei den verbleibenden Sauerstoff<br />
auf einer physischen Tabelle ab und berechnet diesen<br />
anhand des Restdrucks, der Flaschengröße und des eingestellten<br />
Sauerstoffflusses. Dies benötigt einen enormen Aufwand an personellen<br />
Ressourcen, da in Krankenhäusern täglich bis zu 1000 Gasflaschen<br />
im Einsatz sind. Die Idee einer digitalen Anzeige bei<br />
Sauerstoffflaschen entstand bei Linde Healthcare, mit dem Ziel die<br />
Logistik in Spitälern zu vereinfachen. Linde Healthcare stellt in<br />
über 50 Ländern die medizinische Gasversorgung in Kliniken und<br />
Krankenhäusern sicher. Die Projektdefinition war die Entwicklung<br />
eines digitalen Ventils, das kompatibel mit den bestehenden langlebigen<br />
Sauerstoffzylindern ist. Hiermit wurde die Keller AG für<br />
Druckmesstechnik, ein führender Hersteller von isolierten Druckaufnehmern<br />
und Drucktransmittern, beauftragt.<br />
Neben der Kompatibilität zum bestehenden Zylinder durfte das<br />
neue digitale Ventil in seiner Bauform nicht verändert werden. Zusätzlich<br />
stellt die medizinische Sauerstoffanwendung sehr hohe<br />
Anforderungen an die Reinlichkeit und die Sensoren. Um dies zu<br />
erfüllen, musste Keller einen komplett neuen Sensor entwickeln,<br />
der Druckbereiche bis 300 bar messen kann und im Sauberraum<br />
hergestellt wird. Der neu entwickelte Drucktransmitter ist extrem<br />
robust, auf das Nötigste reduziert und die verwendeten Materialien<br />
sind ganz besonders sauerstoffverträglich. In Verbindung mit der<br />
kompakten Bauform wird der Sensor PA-5 von Keller so zum Herzstück<br />
der digitalen Sauerstoffflaschen von Linde.<br />
Der im Ventil eingebaute analoge Sensor misst den Druck des<br />
gasförmigen Sauerstoffs in der Flasche und gibt diesen über eine<br />
Steckverbindung an die Elektronik hinter dem Display weiter. Entscheidende<br />
Daten, wie Füllstand oder Durchflussrate, stehen jederzeit<br />
mit eindeutigen Zustands- oder Warnsymbolen zur Verfügung.<br />
Zusätzlich zur digitalen Anzeige verfügt das Ventil über ein akustisches<br />
und visuelles Warnsignal. Der Alarm weist auf kritische Situationen<br />
wie einen niedrigen Füllstand oder einem eingeschränkten<br />
Gasfluss hin. Das neue Gasflaschensystem namens LIV IQ (Linde<br />
Integrated Valve) hat sich auf dem Markt sehr gut etabliert. Der große<br />
Vorteil dieses Systems besteht in der eigenen Selbstkontrolle<br />
und der besseren mobilen Sauerstoffversorgung wie zum Beispiel<br />
bei einem Transport eines Patienten. Des Weiteren wird das medizinische<br />
Pflegepersonal durch den reduzierten Ableseaufwand<br />
stark entlastet, denn sie wissen nun auf die Minute genau, wie lange<br />
der Sauerstoff beim aktuell eingestellten Verbrauch noch ausreicht.<br />
Die Optimierung der medizinischen Gasversorgung wird künftig<br />
noch einen Schritt weitergehen. Das LIV IQ soll IoT-fähig werden.<br />
Die digitalen Daten der Ventile werden dazu via Funk in ein internes<br />
Krankenhaus-Netzwerk eingebunden und kundenfreundlich<br />
aufbereitet. Das Pflegepersonal kann auf alle Display-Informationen<br />
von jedem Arbeitsplatz aus zugreifen. Der zusätzliche Aufwand<br />
der Überprüfung von jeder Sauerstoffflasche vor Ort wird damit<br />
nochmal um ein Vielfaches verringert.<br />
www.keller-druck.com<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
MIT SICHERHEIT<br />
EDELSTAHL<br />
VERBINDUNGS-<br />
TECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH-Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder iPad<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de
HYDRAULIKZYLINDER<br />
LANGLEBIG UND ROBUST FÜR<br />
HOCHDYNAMISCHE ANWENDUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Liebherr erweitert sein Hydraulikzylinder-<br />
Sortiment mit der Serienbaureihe 380 bar. Sie<br />
finden überall dort Verwendung, wo langlebige<br />
und robuste Produkte in hochdynamischen<br />
Anwendungen gefordert sind. Mit der Serie<br />
bietet Liebherr seinen Kunden ein breites<br />
Spektrum an flexibel auswählbaren und unter<br />
härtesten Einsatzbedingungen erprobten<br />
Zylindervarianten.<br />
Höhere Kraftdichte bei gleicher Flexibilität und weiterhin<br />
hoch belastbar – Liebherr präsentiert die Hydraulikzylinder-Serienbaureihe<br />
380 bar. Dafür optimierte das<br />
Unternehmen die bereits bewährte 350 bar Baureihe, baute<br />
die Druckstufen bis auf 380 bar aus und präsentiert nun eine<br />
wirtschaftliche Standardlösung.<br />
Die Hydraulikzylinder sind dank optimal abgestimmter<br />
Kol benstangenbeschichtungen sowie anwendungsspezifischer<br />
Lackierungen im Bereich Korrosionsschutz auch unter extremen<br />
Umweltbedingungen flexibel einsetzbar. Es sind weiterhin 20<br />
verschiedene Kolben-Nenndurchmesser verfügbar. Diese sind mit<br />
jeweils zwei Kolbenstangendurchmessern kombinierbar, so dass in<br />
Summe 40 Basisvarianten zur Verfügung stehen.<br />
Vorteil der neuen Baureihe ist die noch größere Kraftdichte im<br />
Vergleich zum Vorgänger. Trotz gleichbleibender Baugrößen und<br />
Flexibilität liefern die Hydraulikzylinder der neuesten Generation<br />
über 8 % mehr Kraft als die vergleichbaren Zylinder der 350 bar<br />
Baureihe.<br />
Auch verbessert Liebherr mit der Vorsetzung das Tandem-Dichtsystem<br />
bestehend aus Primär- und Sekundärdichtung. Dieses<br />
Dichtungssystem ermöglicht einen noch besseren Druckabbau und<br />
gewährleistet damit minimale Systemreibung. Dies macht die<br />
Zylinder besonders wartungsarm und effizient. Darüber hinaus<br />
kann hierdurch auch die Lebensdauer weiter verlängert werden.<br />
Das Dichtsystem ist dabei auf eine Betriebstemperatur zwischen<br />
-30 und +95 °C ausgelegt.<br />
www.liebherr.com/cylinders<br />
POINTIERT<br />
ZYLINDERBAUREIHE MIT DRUCKSTUFEN BIS<br />
380 BAR<br />
OPTIMIERTER KORROSIONSSCHUTZ UND<br />
VERBESSERTES DICHTSYSTEM<br />
IN EINER VIELZAHL VERSCHIEDENER<br />
BAUGRÖßEN VERFÜGBAR<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
HYDRAULIKZYLINDER<br />
3 FRAGEN ZUR BAUREIHE 380 BAR<br />
Die neue Zylinderbaureihe ist<br />
sowohl für mobile wie stationäre<br />
Anwendungen geeignet.<br />
Gibt es Einschränkungen? Wo<br />
wäre der Einsatz weniger<br />
sinnvoll?<br />
Liebherr möchte sich als<br />
Systemlieferant etablieren.<br />
Welche Vorteile hat der Kunde,<br />
wenn er auf Liebherr als<br />
Systemlieferant setzt?<br />
Ihre Komponenten lassen sich<br />
mit Sensorik und Steuerungstechnik<br />
aus Ihrem Haus<br />
kombinieren. Was ist mit Ihren<br />
Lösungen in Sachen I4.0/Smart<br />
Farming usw. möglich?<br />
Die Hydraulikzylinder der Serienbaureihe 380 bar sind vor allem für den Einsatz in<br />
hochdynamischen Anwendungen geeignet. Diese lassen sich speziell in Baumaschinen,<br />
wie Bagger und Materialumschlaggeräte, finden. Auf Grundlage der Kundenanforderungen<br />
in diesen Geräten wurde die Baureihe entwickelt. Da Liebherr eine anwendungsunabhängige<br />
und damit flexibel einsetzbare Lösung bieten möchte, wurde die<br />
Baureihe, wie bereits auch der Vorgänger für Druckbereiche bis 350 bar, so ausgelegt,<br />
dass man diese beispielsweise auch in Industrieanwendungen, wie Pressen oder<br />
Spritzgießmaschinen, einsetzen kann. Die Zylinder werden auch den Anforderungen<br />
in diesen Anwendungen gerecht.<br />
Aufgrund eines unterschiedlichen Konstruktionsprinzips ist der Einsatz in Applikationen,<br />
wie beispielsweise im Hochbau, also in Kranen, nicht sinnvoll. Hier<br />
bestimmen andere Rahmenbedingungen das Design und die Konstruktion eines<br />
Hydraulikzylinders. Auch dafür bietet Liebherr passende Zylinderlösungen innerhalb<br />
seines Produktportfolios an.<br />
Eigentlich ist mehr oder weniger jeder Anwendungsfall, in dem ein Zylinder zum<br />
Einsatz kommt, ein Beispiel für ein hydraulisches System. Zur Bewegung eines<br />
Hydraulikzylinders, wird auch ein Hydraulikaggregat inklusive zugehöriger Steuerung<br />
benötigt. Für den effizienten Einsatz werden Sensoren verwendet, welche im Systemgedanken<br />
eine zunehmende Rolle spielen.<br />
Hydraulikaggregate und Hydraulikzylinder können dabei direkt in unserem Haus<br />
aufeinander ausgelegt werden, um eine höchst mögliche Effizienz zu gewährleisten<br />
und dem Kunden ein abgestimmtes Komplettsystem aus einer Hand zu bieten.<br />
Darüber hinaus kann bei der Herstellung auch auf weitere Komponenten aus der<br />
Liebherr-Gruppe, wie Steuerungstechnik oder Hydraulikpumpen und -motoren,<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Um Lösungen für diese Themen in der Endanwendung umsetzen zu können, ist es<br />
erforderlich, den Aktor Hydraulikzylinder intelligenter zu machen. Daher gewinnt<br />
unter anderem das Thema integrierte Sensorik, beispielsweise zur Automatisierung<br />
von Bewegungen, im Bereich der Hydraulikzylinder immer mehr an Bedeutung.<br />
Dieser Anforderung tragen wir als Liebherr Components beispielsweise durch die<br />
Entwicklung eines eigenen, innovativen Zylinderwegmesssystems für robuste<br />
Anwendungen Rechnung. Potentiale durch dieses Produkt bestehen auch im Bereich<br />
Condition Monitoring.<br />
Druckübersetzer<br />
Lösungen<br />
Scanwill Flud Power ApS,<br />
Tel. +45 7442 3450<br />
www.scanwill.de
KÜHLER<br />
AUCH GROSSES<br />
WILL GEKÜHLT WERDEN<br />
Für den Tagebau kommen riesige<br />
Schaufelradbagger zum Einsatz. Solche<br />
Giganten arbeiten rund um die Uhr – Stillstand<br />
gibt es nicht. Eine besondere Herausforderung<br />
für die Kühler.<br />
Diese Großmaschinen zählen zu den größten selbstfahrenden<br />
Maschinen, die hergestellt werden. Für den im<br />
Tagebau in Tschechien eingesetzten Schaufelradbagger<br />
des Typs KU 800 lieferte die Hennlich Cooling-Technologies<br />
(HCT) Öl-Luftkühler für die gesamte Ölhydraulik. Der Schaufelradbagger<br />
ist mit einem Gewicht von 4 400 Tonnen in etwa so<br />
schwer wie 730 ausgewachsene Elefanten. Das Schaufelrad hat<br />
12,6 Meter Durchmesser und ist mit Baggereimern bestückt, die<br />
jeweils 1000 Liter fassen.<br />
Rentabel arbeiten diese Maschinen nur im Dauerbetrieb. „Unser<br />
oberstes Ziel und unsere Aufgabe ist es, Kühler absolut ausfallsicher<br />
zu konzipieren. Aufgrund des Einsatzgebietes war speziell bei<br />
diesem Projekt ein verschmutzungsunempfindliches Design bei<br />
zugleich effektiver Kühlleistung erforderlich“, so Gerhard Schwarz,<br />
Geschäftsführer der Hennlich HCT.<br />
Dank der speziellen, neuentwickelten Kombination von robusten<br />
Lamellen und Systemkomponenten mit höchsten Wirkungsgraden,<br />
konnten die Kühler in einem kompakten Design verwirklicht werden.<br />
Dank der eingebauten Kühler mit einer Gesamtkühlleistung<br />
von ca. 800 KW vollrichtet der riesige Schaufelradbagger nun seit<br />
2017 zuverlässig seinen Dienst.<br />
www.hennlich-hct.de<br />
KONSTRUIERT FÜR GUTE<br />
MEDIENVERTRÄGLICHKEIT<br />
WERKSTOFF FÜR CLEVERE<br />
GLEITLAGERBAUFORMEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Für Pneumatik-<br />
Anwendungen<br />
und andere<br />
Bereiche, in<br />
denen Öl oder<br />
andere Flüssigkeiten<br />
im Spiel<br />
sind, können die<br />
MEMS-Drucksensoren<br />
der<br />
Fujikura A-Serie<br />
von Pewatron<br />
eingesetzt<br />
werden. Durch ihre spezielle Konstruktion können die Sensoren<br />
sogar mit Wasser beaufschlagt werden. Bei ihnen besteht laut<br />
Hersteller nicht die Gefahr, wie bei vielen anderen Sensoren<br />
dieser Art, dass die Wheatstone-Brücke oder die Bondstellen<br />
angegriffen werden und der Sensor ausfällt. Vor allem bei<br />
hochvolumigen Projekten kann es sich lohnen zu prüfen, ob eine<br />
Keramik- oder Edelstahlmesszelle nötig ist, oder ob sich diese<br />
durch diesen Drucksensor ersetzen lässt.<br />
www.pewatron.com<br />
Für sichere,<br />
schmierfreie<br />
Lagerungen bietet<br />
Igus Clips- und<br />
Umbördellager an.<br />
Sie werden in<br />
Blechdurchführungen<br />
eingesetzt.<br />
Bei der Montage<br />
wird das geschlitzte<br />
Gleitlager mit<br />
dem kleineren der<br />
beiden Bünde<br />
durch die Bohrung<br />
geführt und eingeclipst. Eine andere Möglichkeit sind Lager, bei<br />
denen im Anschluss an die Einführung in die Bohrung der zweite<br />
Bund durch Umbördeln entsteht. Damit diese hohen Kantenlasten<br />
auch unter extremen Bedingungen standhalten, hat Igus<br />
Iglidur K230 entwickelt. Dieser Tribo-Kunststoff ist hochelastisch,<br />
resistent gegen Chemikalien und nimmt Feuchtigkeit nur in sehr<br />
geringen Mengen auf.<br />
www.igus.de<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
MARKTPLATZ<br />
KOMPLETTSYSTEM MIT<br />
VORMONTIERTEM VENTIL<br />
Eaton hat einen<br />
elektrohydraulischen<br />
Zylinder<br />
entwickelt, der<br />
ein Komplettpaket<br />
aus Hochleistungs-Industriezylinder,<br />
Präzisions-Wegsensor<br />
und<br />
Steuerventil<br />
darstellt. Das<br />
gewählte Ventil<br />
wird dabei auf dem Zylinder vormontiert. Auf separate Steuerblöcke,<br />
Rohrleitungen und Montagehalterungen für Sensoren kann<br />
so verzichtet werden. Die Zylinder sind als NFPA-Zugstange,<br />
gefräst und in geschweißten oder geschraubten Ausführungen<br />
erhältlich und können mit diversen Montagearten, Kolben- und<br />
Stangendurchmessern bestellt werden. Ein Proportional-, Servo-,<br />
Wege- oder AxisPro-Ventil kann am konfigurierten Zylinder<br />
montiert und spezifisch kalibriert werden.<br />
www.eaton.com<br />
HEAVY-DUTY-DRUCKSCHALTER FÜR<br />
ANSPRUCHSVOLLE APPLIKATIONEN<br />
Von Pumpen über<br />
Hydrauliksysteme bis<br />
zu Autoklaven: WIKAs<br />
neuer Heavy-Duty-<br />
Druckschalter, Typ<br />
PSM-550, ist für<br />
anspruchsvolle Industrie-Applikationen<br />
konzipiert. Das Gerät<br />
schaltet elektrische<br />
Lasten bis AC 230 V/10 A<br />
mit einer Nichtwiederholbarkeit<br />
des Schaltpunkts<br />
≤ 1 %. Die hohe<br />
Genauigkeit stellt einen<br />
optimalen Maschinenbetrieb sicher und dadurch die Qualität der<br />
Produkte. Der Druckschalter ist sowohl mit Einstellbereichen für<br />
Relativdruck (0 … 300 mbar bis 10 … 30 bar) als auch mit Vakuum-<br />
Einstellbereichen (-1 … 0 bar und -0,8 … +5 bar) lieferbar. Er eignet<br />
sich damit ebenfalls zur Kontrolle von Vakuumkreisläufen, z. B. bei<br />
Reinigungsvorgängen.<br />
www.wika.de<br />
FLEXIBLE, SPIELFREIE SICHERHEITSKUPPLUNG<br />
FÜR DIREKTE ANTRIEBE<br />
Die flexible,<br />
spielfreie Sicherheitskupplung<br />
der<br />
Baureihe SKW-KP<br />
von Jakob Antriebstechnik<br />
ist eine<br />
Kombination aus<br />
Sicherheitskupplung<br />
und Servo-Metallbalgkupplungsanbau<br />
für direkte<br />
Antriebe. Der<br />
Sicherheitskupplungsteil<br />
bietet eine Passfedernut-Verbindung und ein integriertes<br />
Rillenkugellager für hohe Lagerkräfte, der Metallbalgkupplungsanbau<br />
weist einen 4-welligen Balg und eine Easy-Klemmnabe<br />
auf. Die Kombination gewährleistet sowohl den Überlast- und<br />
Kollisionsschutz als auch den Ausgleich von Fehlausrichtungen.<br />
Erhältlich ist sie für Drehmomentbereiche von 2 bis 9000 und<br />
Wellendurchmesser von 6 bis 140 mm im Metallbalgkupplungsanbau<br />
und 6 bis 110 mm im Sicherheitskupplungsteil.<br />
www.jakobantriebstechnik.de<br />
INTELLIGENZ FÜR PNEUMATISCHE ANTRIEBE<br />
Mit den Positionssensoren D-MP von SMC können einfache<br />
Antriebe in intelligente Kommunikationspartner verwandelt<br />
werden. Mit IO-Link können die Sensoren Informationen wie<br />
die Kolbenstellung an übergeordnete Steuerungssysteme<br />
übermitteln. Umgekehrt ist auch die Parametrierung über IO-Link<br />
möglich. Das Greifen ungleichmäßiger Werkstücke, die Positionierung<br />
verschiedenartiger Güter oder die Abstandsregelung von<br />
Walzen in der Papierindustrie sind typische Beispiele, in denen<br />
Zylinder flexibel auf schnell wechselnde Bedingungen reagieren<br />
müssen. Zur Positionserkennung der Kolbenstellung arbeiten die<br />
Sensoren mit einem Magnet-Sensor.<br />
www.smc.de<br />
SCHLITZZYLINDER UNTERSTÜTZT KOMPAKTES MASCHINENDESIGN<br />
Mit dem neuen RTC-Zylinder vervollständigt Aventics sein Portfolio an doppeltwirkenden<br />
Schlitzzylindern. Die Ausführung RTC-SB mit Kolbendurchmessern von<br />
25 bis 40 mm schließt eine Lücke zwischen der Basis-Variante (RTC-BV) und den<br />
für hohe Lasten ausgelegten Versionen RTC-CG (compact guide) und RTC-HD<br />
(heavy duty). Herzstück des RTC-SB ist die ovale Kolbenform. Sie gewährleistet<br />
eine in Relation zur Baugröße hohe Tragfähigkeit. Dank eines schmierfreien<br />
Gleitlagers ist der Zylinder wartungsfrei und unempfindlich gegenüber Wasser,<br />
Chemikalien und Schmutz. Ausgelegt ist der Zylinder auf eine Maximalgeschwindigkeit<br />
bis zu 6,5 m/s. Der Hub beträgt bis zu 6 600 mm.<br />
www.aventics.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 25
MESSTECHNIK<br />
SCHNELLE<br />
PRÜFPROZESSE<br />
FORDERN KURZE<br />
ANSTIEGSZEITEN<br />
Autoren: B.Eng. Wirtschafts-Ing. Gerald<br />
Rösel, Produkt-Promotion und Technische<br />
Dokumentation BD|SENSORS GmbH,<br />
und Ellen-Christine Reiff, M.A.,<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Anwendungen für Differenzdruckmessungen<br />
sind verschieden und hinsichtlich der<br />
Messwerterfassung oftmals auf eine schnelle<br />
Signalverarbeitung angewiesen. Lösungen, die<br />
mit kurzen Anstiegszeiten arbeiten und<br />
Druckverläufe mit einer Messrate von 250 Hz<br />
erfassen können, geben die Antwort auf die<br />
Forderung der schnellen Prüfprozesse.<br />
Trotz der großen Auswahl an Differenzdruck-Messumformer<br />
stießen Anwender hier in der Vergangenheit an<br />
Grenzen. Vor allem dann, wenn sie schnelle Ansprechbzw.<br />
Anstiegszeiten unter den normalerweise üblichen 50<br />
bis 500 ms benötigten, ohne auf die gewohnt hohen statischen<br />
Drücke (bis ca. 400 bar) zu verzichten.<br />
SCHNELLIGKEIT STATT TECHNISCHEM OVERHEAD<br />
Der Grund dafür ist einfach: Die internen Rechenzeiten klassischer<br />
Geräte aus der Prozesstechnik reduzieren die Geschwindigkeit der<br />
Messwerterfassung, was sich auf die gesamte Prozessgeschwindigkeit<br />
auswirkt. Die Beschleunigung der Prozesse ist mit der bisher<br />
vorhandenen Technik nur schwer umsetzbar. Wer andere Erwartungen<br />
hatte, musste bisher Kompromisse in Kauf nehmen. Dies<br />
galt auch für die Differenzdruckmessung.<br />
Nach Marktanalysen und enger Zusammenarbeit mit betroffenen<br />
Anwendern entwickelte der Spezialist für die elektronische<br />
Druckmesstechnik BD|Sensors eine Lösung für die schnelle<br />
Messwerterfassung. Zu den Einsatzbereichen zählen inzwischen<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
MESSTECHNIK<br />
POINTIERT<br />
DIFFERENZDRUCK-MESSUMFORMER FÜR<br />
SCHNELLE PRÜFPROZESSE<br />
EINSATZ IM BEREICH DER LECKAGE-<br />
UND DURCHFLUSSMESSUNG<br />
KONZIPIERT FÜR ANWENDUNGEN MIT KUR-<br />
ZER ANSTIEGSZEIT UND HOHER ABTASTRATE<br />
KOMPAKTE BAUFORM ERLEICHTERT EINSATZ<br />
IN STANDARDISIERTEN APPLIKATIONEN<br />
vor allem die Prüftechnik, der Maschinen- und Anlagenbau sowie<br />
die Umwelttechnik und die Energieerzeugung. Die Vielfalt der<br />
Anwendungen reicht dabei von der Überwachung von Industrie-,<br />
Nass- oder Staubfiltern bis hin zur Füllstandmessung in druckbeaufschlagten<br />
Behältern der Lebensmittel- und Pharmaindustrie.<br />
Aber auch Leckageüberwachungen in Leitungen oder Durchflussmessungen<br />
von Gasen oder Flüssigkeiten mithilfe von Wirkdruckelementen<br />
sind realisierbar.<br />
SCHNELLER ERFASSEN UND DOKUMENTIEREN<br />
Die Grundlage für die schnellere Messwerterfassung bildet die<br />
Elektronik der neuen Differenzdruck-Messumformer, welche zur<br />
Verbesserung von Signalpfaden und Rechenzeiten optimiert wurde.<br />
Auch auf technischen Overhead, wie Kommunikationsmöglichkeiten<br />
über das HART-Protokoll haben die Entwickler verzichtet. Das<br />
Resultat ist eine verkürzte Anstiegszeit von ca. 10 ms, mit der sich<br />
Prozesse beschleunigen und Ergebnisse besser dokumentieren lassen.<br />
Sie liegt damit 5- bis 200- mal unter den in der Prozessindustrie<br />
üblichen Differenzdruck-Messumformern.<br />
Basis des DPT 100 bildet ein piezoresistiver Drucksensor. Unter<br />
dem piezoresistiven Effekt versteht man die Widerstandsänderung<br />
eines Materials basierend auf seiner Piezostruktur. Wird auf die<br />
Struktur Druck ausgeübt, so ändert sich der elektrische Widerstand<br />
um das etwa Zehnfache gegenüber klassischer resistiver Technologie.<br />
Dies bildet u. a. die Grundlage für die Genauigkeit des Differenz-<br />
Druckmessumformers, die bei ≤ 0,1 % FSO (Full Scale Output) liegt.<br />
Dieser Wert ist im Vergleich zu den bisher für die Prozessindustrie<br />
ausgelegten Geräten, die eine Genauigkeit von 0,075 % FSO<br />
gewährleisten, geringfügig höher. Für Anwendungen, bei denen<br />
kurze Anstiegszeiten gewünscht sind, ist die Genauigkeit dennoch<br />
mehr als ausreichend.<br />
EINFACHE INTEGRATION UND<br />
PROBLEMLOSER AUSTAUSCH<br />
Aufgrund der unveränderten Mess- und Anschlusstechnik lässt<br />
sich der DTP 100 einfach einbauen und problemlos nachrüsten.<br />
Beim Austausch sollte jedoch auf den Differenzdruck in der Anlage<br />
geachtet werden, denn der maximal zulässige statische Druck von<br />
400 bar übersteigt die Eigenschaften gängiger Geräte.<br />
Die kompakte Bauform des Geräts erleichtert zudem die Verwendung<br />
in standardisierten Applikationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />
neben der klassischen Variante mit analogem 4 bis 20 mA-Signal<br />
eine digitale Version mit einer RS485-Schnittstelle zur Verfügung<br />
steht. Das dabei verwendete Protokoll ist Modbus RTU, das in der<br />
industriellen Messtechnik als offenes Protokoll Einzug gehalten<br />
hat. Bei der RS485-Schnittstelle handelt es sich um eine störunempfindliche,<br />
vielfach erprobte Schnittstellen-Technologie, die u. a.<br />
in Zusammenhang mit Profibus-Anwendungen verwendet wird<br />
und auf einer Master-Slave-Architektur basiert. Mit dieser können<br />
bis zu 256 Teilnehmer vernetzt werden. Der Differenzdruck-<br />
Messumformer kann in diesem Netzwerk Daten mit einer Übertragungsrate<br />
bis 115 kB/s zur Verfügung stellen. Die Komponente „Leitungslänge“<br />
hat für kompakte Anlagen nur wenig Bedeutung. Dennoch<br />
besteht die Möglichkeit Leitungen bis zu einer Länge von<br />
1,2 km zur Datenübertragung zu nutzen, was die Störunempfindlichkeit<br />
dieser Technologie verdeutlicht. Für die Integration in übergeordnete<br />
Steuerungen (SPS) sind keine Analog-Eingangsmodule erforderlich,<br />
da der Slave direkt mit dem Master der SPS verbunden wird.<br />
Fotos: Aufmacher und 02 BD Sensors, 01 iStock 10530214, majorosl<br />
www.bdsensors.de<br />
01 Klassische Einsatzbereiche der Differenzdruck-Messumformer<br />
finden sich z. B. in der Prüftechnik und Filterüberwachung im<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
02 Die Anstiegszeit ist mit ca. 10 ms z. B. um bis zu 5- bis 200-mal<br />
kürzer als bei den in der Prozessindustrie üblichen Geräten<br />
01<br />
DRUCKÄNDERUNG<br />
10ms<br />
EINSTELLZEIT<br />
herkömmlicher Differenz-Druckmessumformer<br />
Druck<br />
Differenz-Druckmessumformer DPT 100<br />
200ms<br />
02<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 27
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
EXPLOSIVE<br />
ATMOSPHÄRE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Der Einsatz von Produkten in einer<br />
explosionsgefährdeten Umgebung bedarf<br />
besonderer Sicherheitsanforderungen, da<br />
Explosionsunglücke oftmals schwer oder sogar<br />
tödlich verlaufen. Um Unfällen vorzubeugen<br />
richtet sich die ATEX-Richtlinie sowohl an<br />
Hersteller als auch an Anwender und regelt den<br />
Explosionsschutz.<br />
Als Hersteller in der Antriebs- und Steuerungstechnologie<br />
hat Parker Hannifin eine ganze Reihe von Produktfamilien<br />
für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen<br />
nach ATEX-Richtlinie 94/9/EG freigegeben. Die<br />
Produktrichtlinie bestimmt die Sicherheitsanforderungen, die<br />
elektrische, mechanische, hydraulische und pneumatische Geräte<br />
erfüllen müssen, wenn sie innerhalb der EU in potenziell explosionsfähigen<br />
Atmosphären eingesetzt werden. Im Bereich der<br />
pneumatischen Komponenten und Systeme entsprechen u. a.<br />
viele Geräte der Druckluftaufbereitung, alle ISOMAX DX2 und<br />
VIKING Xtreme Ventile, P1D Kolbenstangenzylinder, kolbenstan-<br />
genlose OSP-P Linearantriebe sowie verschiedene Druckluftmotoren<br />
der strengen Richtlinie.<br />
GEFILTERTE LUFT IN EXPLOSIVER UMGEBUNG<br />
Die P3Y Filter sind für die effiziente Filtration von Rost, Schmutz,<br />
Feuchtigkeit und anderen Verunreinigungen aus Druckluftleitungen<br />
vorgesehen. Der vollautomatische Betrieb läuft bei minimalem Differenzdruck<br />
ab. Für hochreine Luft gehören zu dem Portfolio von<br />
Parker auch Ultra-Feinst- und Aktivkohlefilter. Die P3Y Druckregler<br />
reagieren sehr schnell und erfüllen aufgrund präziser Druckluftregelung<br />
selbst im industriellen Einsatz höchste Anforderungen.<br />
Das universelle Luftaufbereitungssystem P32 ist in drei Gehäusegrößen<br />
und, zur Anpassung an die jeweiligen Anforderungen, mit<br />
BSPP- oder NPT-Gewinde verfügbar. Die Filter, Regler, Filterregler<br />
und Nebelöler mit allen Funktionen besitzen eine Vielzahl an Standardoptionen<br />
für den jeweiligen Luftaufbereitungsbedarf. Alle<br />
Einzelgeräte lassen sich mithilfe des patentierten, modularen<br />
Verbindungssystems kombinieren.<br />
ROBUSTE PNEUMATIKVENTILE MIT<br />
LANGER LEBENSDAUER<br />
Keramikschieber gewährleisten eine optimale Lebensdauer der<br />
Pneumatikventile ISOMAX DX2. Die Vorsteuerung erfolgt entweder<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
01 Der P3Y-Filter und das Luftaufbereitungssystem<br />
P32 sorgen für reine Luft<br />
02 Der P1D Pneumatikzylinder und Linearantrieb<br />
OSPP-BG Basic Guide komplementieren<br />
das ATEX-Produktportfolio<br />
03 Die Pneumatikventile ISOMAX DX2 und<br />
VIKING Xtreme P2L verfügen über eine<br />
kompakte Bauweise<br />
01<br />
02 03<br />
elektrisch oder pneumatisch. Zudem gibt es eine große Auswahl<br />
an Grund- und Mehrfachgrundplatten. Der Druckanschluss an<br />
Ent lüftungsanschlüsse ist möglich.<br />
Das VIKING Xtreme P2L Pneumatikventil ist ein robustes,<br />
vielseitiges Inline-Ventil, das hohe Leistung mit kompakten Einbauabmessungen<br />
vereint. Es wurde für allgemeine bis schwere Industrieanwendungen<br />
und den mobilen Einsatz konzipiert. VIKING<br />
Xtreme P2L kann für Anwendungen an der Verwendungsstelle als<br />
Einfachventil oder für zentralisierte Anwendungen auf Aluminium-<br />
Grundplattenleisten installiert werden. Es ist ein vollständig ausgestattetes<br />
Ventil, das mehrere Magnetspannungen für Standardspulen<br />
und Spulen für mobile Spannungsversorgung besitzt. Fernvorgesteuerte<br />
Ventile sind ebenfalls verfügbar.<br />
NEUE GENERATIONEN VON ZYLINDERN<br />
Der P1D Pneumatikzylinder ist die neue Generation von ISO/<br />
VDMA-Zylindern. Die doppeltwirkenden Zylinder sind mit einer<br />
neuartigen pneumatischen Luftdämpfung ausgestattet. Dank PUR-<br />
Dichtungen und korrosionsbeständiger Konstruktion sind die<br />
Zylinder besonders langlebig. Die serienmäßig mit Magnetkolben<br />
ausgestattete Baureihe erfüllt die Einbaumaß-Normen nach<br />
ISO 6431, ISO 15552, VDMA 24562 und AFNOR.<br />
Die platzsparenden Linearantriebe OSPP-BG Basic Guide sind<br />
die ersten kolbenstangenlosen Zylinder, die für den EX-Bereich in<br />
der Gerätegruppe II, Kategorie 2 GD, zugelassen wurden. Die<br />
Antriebe mit 25-, 32-, 40- oder 50-Millimeter-Kolbendurchmesser<br />
sind mit einer großen Auswahl an internen und extern angebauten<br />
Führungen sowie optionaler Zusatzausstattung für Sonderanwendungen<br />
verfügbar. Auch ermöglichen sie eine hohen Last- und<br />
Momentaufnahme sowie einen flexiblen Luftanschluss.<br />
Bilder: Parker Hannifin<br />
www.parker.com/de<br />
POINTIERT<br />
PRODUKTPORTFOLIO FÜR<br />
EXPLOSIONSSCHUTZ<br />
SICHERER BETRIEB IN EXPLOSIONS-<br />
GEFÄHRDETER UMGEBUNG<br />
PNEUMATISCHE LÖSUNGEN MIT<br />
ATEX-ZERTIFIZIERUNG<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 29
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Vernetzen Sie sich mit den Experten und diskutieren<br />
Sie mit – in unserem XING-Expertenforum.<br />
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Mobile Arbeitsmaschinen – Konstruktion,<br />
Entwicklung, Engineering von Baumaschinen,<br />
Landmaschinen, etc.<br />
Alles rund ums Engineering mobiler Arbeitsmaschinen.<br />
Eine Gruppe der Fachzeitschrift Mobile Maschinen.<br />
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DAS FORUM FÜR KONSTRUKTEURE VON MOBILEN<br />
ARBEITSMASCHINEN UND DIE ZULIEFERNDE INDUSTRIE.<br />
Nutzen Sie das Expertenwissen des Branchen-Insiders und<br />
erfahren Sie Aktuelles über Fach-Veranstaltungen, Messen,<br />
neueste technologische Entwicklungen und Trends!<br />
Mobile Maschinen finden Sie auch hier:
MARKTPLATZ<br />
FASERSTOFFDICHTUNGEN FÜR DIE<br />
CHEMIEINDUSTRIE<br />
Der Dichtungswerkstoff<br />
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Frenzelit ist besonders<br />
anpassungsfähig und<br />
ermöglicht TA-Luft-Auslegungen<br />
bei erhöhter<br />
Montagesicherheit.<br />
Mit einer Zusammendrückung<br />
von ca. 18 %<br />
bietet der Werkstoff<br />
eine Verdreifachung der<br />
marktüblichen Werte<br />
und gleicht bereits bei<br />
geringer Flächenpressung<br />
Flanschunebenheiten<br />
aus. Er erfüllt zudem Industrie 4.0-Transparenzkriterien für<br />
Anlagenkomponenten. Neben den Chargennummern auf der<br />
Dichtungsplatte identifiziert die Gasket Code Technology (GCT)<br />
den Werkstofftyp, Herstellungszeitraum und Fertigungsslot einer<br />
Dichtung. Diese Informationen lassen sich selbst an kleinsten<br />
Materialresten auslesen.<br />
www.frenzelit.com<br />
BEDIENFRONT MIT UV-FARBEN BEDRUCKBAR<br />
Hydraulik Basiskurs<br />
Theoretische Grundlagen<br />
und praktischer Einsatz der<br />
Oelhydraulik<br />
FLEXIBEL, ROBUST, VERNETZBAR<br />
WEITER WISSEN ><br />
KURSTERMINE<br />
3-tägiger Basiskurs<br />
29.08. - 31.08.<strong>2018</strong><br />
26.09. - 28.09.<strong>2018</strong><br />
31.10. - 02.11.<strong>2018</strong><br />
05.12. - 07.12.<strong>2018</strong><br />
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Moderate<br />
Anschaffungskosten,<br />
wartungsfreies<br />
Design und<br />
Einsatz der<br />
Hardware bis<br />
mindestens<br />
2027 verspricht<br />
Bosch Rexroth<br />
für die neue<br />
Generation<br />
seiner Industrie-PC-Plattform PR, VR, DR. Ausgestattet mit<br />
aktuellen Intel-Prozessoren eröffnen die Box- und Panel-PCs der<br />
Baureihen PR und VR ein abgestuftes System auch für Indus trie-<br />
4.0-Anwendungen mit hohen Datendurchsätzen. Zur Visualisierung<br />
und Bedienung der Box-PCs dienen die Multi-Touch-Displays<br />
der Reihe DR in Größen von 12 bis 21’’. Angebunden<br />
werden können sie per DisplayPort/USB oder CDI+. Das Modell<br />
VR vereint Eigenschaften von PR und DR in einem Gerät und<br />
zielt auf HMI-basierte Anwendungen ab.<br />
www.boschrexroth.de<br />
BLASENSPEICHER MIT ERHÖHTER EFFIZIENZ<br />
Griessbach bietet kundenspezifische Bediensysteme auch in<br />
kleineren Losgrößen zu zeit- und kostenoptimierten Konditionen<br />
an. Für die Bedruckung der Frontfolien setzt der Hersteller<br />
zunehmend UV-Farben ein und hat dafür eine Produktionslinie<br />
aus Stoppzylinder-Siebdruckmaschine und drei Trocknermodulen<br />
in Betrieb genommen. Die besondere Punkt- und Kantenschärfe<br />
der unter UV-Licht aushärtenden Farben erlaubt den Einsatz<br />
feinmaschigerer Siebe und sorgt auch bei feinsten Konturen für<br />
akkurate Druckergebnisse. Transluzente und transparent gehaltene<br />
Bereiche machen die Signal- und Funktionsbeleuchtung zur<br />
lichtgeleiteten Nutzerführung kenntlich.<br />
www.griessbach.de<br />
Roth Hydraulics hat bei seinen Blasenspeichern durch eine<br />
Weiterentwicklung des Standardventils die Entnahmeleistung<br />
erhöht. Nun gibt es drei Varianten in Baugrößen von 10 bis 50 l:<br />
Den Standard mit G-2-Anschluss und einer Abgabeleistung bis<br />
900 l/min, eine High-Flow-Variante mit G-2-Anschluss und einer<br />
Abgabeleistung bis 1 250 l/min und eine High-Flow-Variante mit<br />
G-2 ½-Anschluss und der Abgabeleistung bis 1 600 l/min. Die<br />
Trennung zwischen Gas- und Flüssigkeitsraum erfolgt mit einer<br />
flexiblen Blase. Die Speicher eignen sich für Kunststoff-Spritzgießmaschinen,<br />
Blasformmaschinen, hydraulische Pressen und für die<br />
Fertigung von Composite-Bauteilen.<br />
www.roth-hydraulics.de<br />
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30‘000 Filtertypen ab Lager. Für den Mobil- und Industriebereich.<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 31
MARKTPLATZ<br />
DICHTUNGSWERKSTOFFE FÜR GETRÄNKEABFÜLLANLAGEN<br />
Zwei Versionen vom Werkstoff Isolast für<br />
Anwendungen in Getränkeabfüllanlagen<br />
hat Trelleborg entwickelt. J9516 und J9538<br />
verfügen über die Zulassungen FDA, USP<br />
Class VI und 3-A Sanitary Standards. Sie sind<br />
widerstandsfähig gegen Geschmackszusätze,<br />
die in Abfüll- und Verpackungsanlagen<br />
vorkommen und die bei anderen Elastomeren<br />
ein Aufquellen verursachen. Dazu sind<br />
Dichtungen aus den Werkstoffen beständig<br />
gegen aggressive Reinigungs- und Sterilisationsverfahren.<br />
Geliefert werden Standarddichtungen<br />
und kundenspezifische Formteile,<br />
z. B. Flanschdichtungen für Muffen,<br />
Sicherheitsventile oder Dichtungen für<br />
rückziehbare Sprühköpfe.<br />
www.trelleborg.com<br />
LANGLEBIGER SEILZUGSENSOR<br />
Im Vergleich zu Seilzugsensoren mit herkömmlichem<br />
Potentiometer leistet der<br />
Seilzugsensor Wire Sensor WPS-MK88 U45R<br />
von Micro-Epsilon das achtfache an Arbeitszyklen.<br />
Der Miniatur-Seilzugsensor erreicht<br />
damit eine Gebrauchsdauer von bis zu 2 Mio.<br />
Zyklen. Der Sensor misst den Weg, die<br />
Verschiebung oder die Position von Bauteilen<br />
oder beweglichen Maschinenkomponenten.<br />
Analoge Hybridpotentiometer wurden bei ihm<br />
durch berührungslose Potentiometer ersetzt,<br />
die auf Magnetfeldsensoren basieren. Zum<br />
Einsatz kommen die Sensoren z. B. in der<br />
Logistik, etwa bei Gabelstaplern, oder in<br />
Werkzeugmaschinen, bei denen im schnellen<br />
Takt Material beigestellt werden muss.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
DER DIREKTE WEG<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION: PETER BECKER, p.becker@vfmz.de<br />
WERBUNG IN <strong>O+P</strong>: ANDREAS ZEPIG, a.zepig@vfmz.de<br />
WORLD OF INDUSTRIES: www.en.engineering-news.net<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 06/<strong>2018</strong><br />
ABB Technikerschule,<br />
Baden (Schweiz) 31<br />
Bosch Rexroth AG, Lohr 33<br />
Bucher Hydraulics,<br />
Frutigen (Schweiz) 17<br />
CONEXA, Hann. Münden 15<br />
EKOMAT, Karben 11<br />
FSG Fernsteuergeräte Oelsch, Berlin7<br />
GEFRAN Deutschland, Seligenstadt 39<br />
INTERHYDRAULIK, Selm 37<br />
KASTAS, Quickborn 19<br />
KELLER, Winterthur (Scheiz)4.US<br />
LEE, Sulzbach 35<br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Frau Prof. Dr.-Ing. M. Ivantysynova,<br />
Purdue University<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
Montanhydraulik, Holzwickede 41<br />
NACHI EUROPE, Krefeld5<br />
PH Industrie-Hydraulik, Ennepetal 21<br />
Scanwill Fluid Power,<br />
Albertslund (Dänemark) 23<br />
Sensor-Technik Wiedemann,<br />
Kaufbeuren9, 11, 13<br />
SF Filter, Villingen-Schwenningen 31<br />
TOX PRESSOTECHNIK, Weingarten3<br />
Beilage:<br />
VDMA <strong>Fluidtechnik</strong>, Frankfurt<br />
(Vollbelegung)<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
UNIVERSALDREHGEBER FÜR SICHERHEITS-<br />
RELEVANTE ANWENDUNGEN<br />
Der Multiturn-Drehgeber der<br />
Baureihe MH64-II-CAN(MU)<br />
von FSG ist ein kompakter<br />
Sensor zur Winkelerfassung<br />
auch in sicherheitsrelevanten<br />
Anwendungen der Kategorien<br />
PLd. Das 160g leichte Gerät im<br />
Aluminiumgehäuse ist mit<br />
einem redundanten Hallsensor<br />
ausgestattet, der bis zu 64<br />
Umdrehungen erfassen kann.<br />
Der Sensor eignet sich für u.a.<br />
für Anwendungen in Baumaschinen, mobilen Hubarbeitsbühnen<br />
und als Drehgeber für Seilzugsysteme zur Längenmessung.<br />
Die Signalausgabe erfolgt über eine CAN-Bus-Schnittstelle<br />
mittels CANopen oder CANopen-safety-Protokoll. Der Drehgeber<br />
in Schutzart IP67 ist für einen Temperaturbereich von -30 bis<br />
+80°C ausgelegt.<br />
www.fernsteuergeraete.de<br />
SPARSAME VORSTEUERVENTILE<br />
Für die wachsenden<br />
Erwartungen an die<br />
Zuverlässigkeit und<br />
Energieeffizienz im<br />
Anlagenbau gibt es auf<br />
Basis der bewährten und<br />
kompakten 63.1 Ventilserie<br />
jetzt das Kuhnke Standardventil<br />
63.1V, das speziell als<br />
Vorsteuerventil für die<br />
Anforderungen der<br />
Prozesstechnik entwickelt wurde. Mit einer Leistungsaufnahme<br />
kleiner als 1 Watt kann das Standardventil einen weiten Druckbereich<br />
von 2 bis 8 bar abdecken – somit kann das Ventil auch bei<br />
niedrigem Systemdruck sicher den Aktuator betätigen.<br />
270 l/min. Durchfluss sorgen für verzögerungsfreie Anschaltung<br />
des Aktuators. Die Lebensdauer von mind. 50 Mio. Schaltspielen<br />
ist bereits vielfach einsatzbewährt, womit das Ventil die Ansprüche<br />
an wartungsarme und störungsfreie Technik erfüllt.<br />
www.kuhnke.kendrion.com<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
MARKTPLATZ<br />
QUALIFIZIERT FÜR RAUEN AUSSENEINSATZ<br />
JETZT AUCH FÜR AGRARMASCHINEN ZERTIFIZIERT<br />
Die Sicherheitssteuerung digsy fusion S von Inter Control ist vom<br />
TÜV AgPLd-zertifiziert worden. Damit werden neben der bereits<br />
erfolgten Zertifizierung gemäß EN ISO 13849 nun auch die für den<br />
Agrarmaschinenbereich gültigen Sicherheitsanforderungen der<br />
EN 16590/ISO 25119 erfüllt. Die Sicherheitssteuerung nutzt<br />
Codesys 3.5 SIL2 als Entwicklungsumgebung. Sie ist modular von 48<br />
bis zu 240 E/As skalierbar und verfügt über umfangreiche Kommunikationsschnittstellen.<br />
Einsatzgebiete sind z. B. Fahrassistenzfunktionen<br />
bei selbstfahrenden Maschinen, spurtreues Fahren von<br />
gezogenen Maschinen oder die Überwachung und Vermeidung<br />
ungewollter Bewegungen.<br />
Neigungssensoren in Industrieausführung von Baumer sorgen<br />
für eine zuverlässige Messung des Verkippungswinkels auch<br />
in rauen Umgebungen. Die Baureihe GIM140R bietet eine<br />
kompakte Baugröße von 48 mm und damit viel Freiraum für<br />
die Maschinenkonstruktion. Die in den Neigungssensoren<br />
verwendeten MEMS-Sensorelemente sind für den harten<br />
Einsatz in Industrie- und Mobil-Automation qualifiziert. Sie<br />
arbeiten ohne bewegte Teile, berührungslos und verschleißfrei.<br />
Zudem bietet die Baureihe eine absolute Messgenauigkeit<br />
bis ±0,4˚. Durch Schutzart IP67/IP69K, Korrosionsfestigkeit<br />
C5-M und einen Temperaturbereich von -40 bis +85 °C<br />
sind die Sensoren unempfindlich gegen Temperaturschwankungen<br />
und Verschmutzungen.<br />
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Für kraftvolle und hocheffiziente Hydraulik ist Bosch Rexroth weltweit Ihr<br />
Partner. Wir setzen für Sie die Maßstäbe in Leistung, Funktion und<br />
Lebensdauer. Egal für welche Anwendung, mit uns haben Sie Kraft und<br />
Drehmoment immer im Griff. Wir haben immer die passende Lösung für<br />
Sie – von der effizienten Lösung für Standardanwendungen bis hin zu<br />
anspruchsvollen Bewegungsaufgaben. Mit unserem einzigartigen Knowhow<br />
verschieben wir immer wieder die Grenzen. Unsere rundum vernetzten<br />
Hydraulik-Lösungen fügen sich nahtlos in moderne Steuerungsarchitekturen<br />
ein. Von klein bis groß, von der Serie bis ins Projektgeschäft.<br />
Inklusiver weltweiter Serviceleistungen. We Move. You Win.<br />
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SPECIAL / INDUSTRIE 4.0<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
WIE WEIT IST DIE INDUSTRIEHYDRAULIK<br />
AUF DEM WEG IN DIE DIGITALE ZUKUNFT?<br />
Wenn man an Standardhydraulik denkt, kommen<br />
einem Eisen, Gummi, Öl und vielleicht noch<br />
24V- Anschlussdosen in den Sinn. Um auch in<br />
Zukunft ihren Platz in der Fabrikautomation und<br />
dem Anlagenbau zu behaupten, muss sich die<br />
Industriehydraulik nahtlos in die digitale<br />
Umgebung einfügen. Auch wenn bereits einige<br />
Lösungen zur Verfügung stehen, müssen die<br />
Hydraulikhersteller an Tempo zulegen, um nicht<br />
den Anschluss gegenüber der Elektrik zu verlieren.<br />
Normalerweise stellen Hydrauliker die unstrittigen Technologievorteile,<br />
wie Kraftdichte und Robustheit, in den<br />
Mittelpunkt. Zusätzlich stehen bereits heute dezentrale<br />
Intelligenz, integrierte Sensorik und Vernetzbarkeit als<br />
zentrale Anforderungen in vielen Industrieanwendungen. Mit<br />
Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge haben sich die Rahmenbedingungen<br />
deutlich in Richtung Digitalisierung verschoben. Die<br />
am Anfang teilweise sehr theoretischen Diskussionen haben<br />
mittlerweile zu praktischen Ergebnissen geführt. Das allgemein<br />
akzeptierte Reference Architecture Model Industry 4.0 (RAMI),<br />
beschreibt die Grundzüge einer zukünftigen Automatisierungswelt.<br />
Die Herausforderung für die Industriehydraulik: Die klassische, mit<br />
analogen Schnittstellen versehene Hydraulik, die immer noch ca.<br />
80 Prozent des Umsatzes ausmacht, ist in diesem Modell „unsichtbar“,<br />
weil sie keinerlei Schnittstellen zur digitalen Welt hat.<br />
Autoren: Dr. Steffen Haack, Leiter der Business<br />
Unit Industrial Hydraulics, Bosch Rexroth AG<br />
Die gute Nachricht: Die Elektrohydraulik baut bereits heute die<br />
Brücke zur Digitalisierung und macht die Hydraulik auch in<br />
zukünftigen Architekturen sichtbar und wertvoll. Für die Elektrohydraulik<br />
sind zweistellige Wachstumsraten zu erwarten, wenn sie<br />
sich technologieübergreifend in vernetzte Strukturen einordnet.<br />
Vernetzung kann aber nur mit offenen Standards, Daten und<br />
Schnittstellen funktionieren.<br />
Das voranzutreiben, ist auch das Ziel der Industrie 4.0 Arbeitsgruppe<br />
Fluidtechnologie des VDMA. Eine weitere VDMA-Arbeitsgruppe<br />
beschäftigt sich mit der weltweiten Standardisierung der<br />
Hydraulik in die eCl@ss Systematik. Anschließend müssen die<br />
Hersteller diese Standards aber auch zügig in konkrete vernetzbare<br />
Produkte bzw. deren Software umsetzen.<br />
KOMMUNIKATION IST DER ANFANG VON ALLEM<br />
Die heutige Hydraulik in der digitalen Welt sichtbar zu machen,<br />
erfordert nicht automatisch einen großen Aufwand. Ein kostengünstiger<br />
erster Schritt ist die digitale Punkt-zu-Punkt-Kommunikation<br />
mit IO-Link. Über diese Verbindung können analog angesteuerte<br />
Ventile und Sensoren relevante Daten weiterleiten. Dieser 1. Schritt<br />
hilft, die Vernetzung auch in bereits installierten Anlagen und bestehenden<br />
Konzepten mit geringstem Aufwand voranzutreiben.<br />
Schon heute stehen für anspruchsvolle Anwendungen elektrohydraulische<br />
Lösungen mit eigener Intelligenz und vorprogrammierten<br />
Technologiefunktionen bereit. Sie kommunizieren über<br />
die gängigen Echtzeit-Ethernet-Protokolle mit übergeordneten<br />
Systemen. Allerdings erhöht hier die Vielzahl an Systemen die<br />
Komplexität, die in den Produkten oftmals mit Multi-Ethernet-<br />
Schnittstellen aufgefangen werden. Das ist ein derzeit notwendiger<br />
Zwischenschritt der zukünftig einer Vereinfachung bedarf. Es ist zu<br />
erwarten, dass ein ganz erheblicher Anteil an Maschinen und<br />
Anlagen den herstellerübergreifende Standard OPC UA mit der<br />
Echtzeiterweiterung TSN nutzen. Parallel wird die bislang kabelgebundene<br />
Kommunikation durch die verzehnfachte Bandbreite<br />
des neuen Mobilfunkstandards 5G zunehmend drahtlos erfolgen.<br />
Dr. Steffen Haack<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
POINTIERT<br />
INDUSTRIE 4.0: AUS THEORIE<br />
WIRD PRAXIS<br />
DRIVE<br />
WITH OUR EXPERIENCE<br />
DIGITALISIERUNG ÄNDERT ERWARTUNGEN<br />
DER KUNDEN<br />
HYDRAULIK MUSS AN TEMPO ZULEGEN, WILL<br />
SIE WETTBEWERBSFÄHIG BLEIBEN<br />
Check Valves<br />
NEUE DIGITALE „CUSTOMER JOURNEY“<br />
Mit der Digitalisierung ändert sich auch die gesamte Kette der Berührungspunkte<br />
mit dem Kunden. Zukünftig reicht es nicht mehr, Hydraulikkomponenten als reine<br />
Hardware zu verkaufen. Maschinen- und Anlagenhersteller, wie auch die Anwender<br />
brauchen auch die Daten, die digitalen Zwillinge, zu diesen Komponenten. Nur dann<br />
fügt sich die Hydraulik in moderne Engineering-, Betriebs- und Service-Umgebungen<br />
ein.<br />
Hier sind bereits Lösungen verfügbar: Elektrohydraulische Aggregate und Achsen<br />
bringen die entscheidenden Voraussetzungen mit. Sie verlagern bislang hydromechanisch<br />
ausgeführte Funktionen in die Software, die sich per Mausklick auf neue<br />
Parameter einstellt. Neue, digitale Assistenten helfen bei der Online-Auswahl und<br />
Auslegung der entsprechenden Komponenten. In der Konstruktion arbeiten Konstrukteure<br />
mit den digitalen Zwillingen in Simulationsumgebungen, um die Funktion<br />
zu validieren, bevor bei der mechanischen Konstruktion die erste Schraube festgezogen<br />
wird. Sie testen die Anlage im Rechner vor der Montage und verkürzen<br />
damit die Engineeringphasen entscheidend.<br />
Bei der Inbetriebnahme elektrohydraulischer Module führen bereits heute<br />
Software-Assistenten Techniker logisch durch den Prozess und reduzieren damit die<br />
Fehlerquote. Wizards schlagen passende Parameter vor, mit denen die Achse innerhalb<br />
weniger Minuten gefahrlos verfahren werden kann.<br />
Calibrated<br />
Orifices<br />
Restrictor<br />
Checks<br />
Pilot operated<br />
Check<br />
Valve<br />
NEU<br />
Relief Valves<br />
NEU<br />
Flow Controls<br />
Shuttle Valves<br />
Safety Screens<br />
NEU<br />
FEHLER BEREITS MIT ÜBER 95 PROZENTIGER<br />
WAHRSCHEINLICHKEIT VORHERSAGBAR<br />
Gerade in großen Anlagen in der Metallurgie, in der Papier- oder Zuckerindustrie<br />
verursachen Ausfälle einzelner Komponenten enorme Kosten, die leicht fünfstellige<br />
Summen pro Stunde erreichen. Dass die Hydraulik hier mit hoher Robustheit punktet,<br />
reicht vielen Anwendern nicht mehr aus. Ein Schlüsselelement für eine Verfügbarkeit<br />
nahe 100 Prozent ist eine vernetzte Sensorik. Sie kann viel mehr als nur die Zylinderposition<br />
ermitteln. Druck-, Temperatur- und Körperschallsensoren erfassen die<br />
Betriebszustände hydraulischer Systeme und bilden die Basis für ein umfassendes<br />
Condition Monitoring. In diesem Punkt ist die vernetzte Hydraulik schon sehr weit.<br />
So hat Bosch Rexroth mittlerweile viele Großanlagen mit Sensorik ausgerüstet und<br />
wertet die so erhaltenen Daten mit dem Dienstleistungspaket ODiN online aus. In<br />
die Algorithmen fließt das Domänenwissen aus zehntausenden von Anwendungen<br />
ein. ODiN das Zusammenspiel verschiedener Datenreihen und erkennt Verschleiß<br />
zuverlässig, auch wenn alle Einzeldaten noch innerhalb ihrer Toleranz liegen — und<br />
das mit einer Vorhersagewahrscheinlichkeit von über 95 Prozent. Durch die künstliche<br />
Intelligenz im Hintergrund steigt dieser Wert mit jedem weiteren Datensatz.<br />
MEHR TEMPO BEI DER DIGITALISIERUNG<br />
Allein die Kraftdichte und Robustheit der Hydraulik reicht in Zukunft nicht mehr aus.<br />
Der Trend geht in vielen Anwendungen unaufhaltsam in Richtung Vernetzbarkeit,<br />
Daten und Kommunikation. Hier mit hohem Tempo intelligente Lösungen zu entwickeln,<br />
ist die größte Herausforderung und gleichzeitig die größte Chance der<br />
Hydraulik seit Jahrzehnten. Wir brauchen branchenweit mehr Tempo bei der Digitalisierung<br />
der Hydraulik. Denn das Zeitfenster ist wesentlich kleiner als viele glauben.<br />
Darum gilt es jetzt, größere Entwicklungsressourcen darauf zu fokussieren.<br />
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ROHRUMFORMUNG<br />
MEHR FLEXIBILISIERUNG FÜR DIE<br />
BEARBEITUNG VON ROHREN IST GEFRAGT<br />
SPECIAL / INDUSTRIE 4.0<br />
Wie sehen die Trends der<br />
Rohrumformung und<br />
Biegetechnik aus?<br />
Transfluid ist ein weltweit gefragter Partner für die Herstellung von<br />
Rohrbiegemaschinen und -bearbeitungsmaschinen.<br />
Seit 1988 entwickelt das Unternehmen seine Technologien zur<br />
Rohrbearbeitung kundenorientiert weiter und bietet so<br />
maßgeschneiderte Lösungen für den Anlagen- und Maschinenbau.<br />
Im Interview spricht Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin bei der<br />
Transfluid Maschinenbau GmbH, über Trends im Zusammenhang<br />
mit Rohrumformung, Biegetechnik und Industrie 4.0.<br />
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass noch mehr als bisher eine hohe<br />
Flexibilisierung für die Bearbeitung von Rohren gefragt ist. Denn in Zukunft wird es voraussichtlich<br />
nicht nur große Serien geben. Die Fertigung muss sich dem anpassen. Das kann im<br />
Prinzip auch so auf die Entwicklung der Biegetechnik übertragen werden. Die Nachfrage<br />
nach einer immer dynamischeren Fertigung von kompletten Bausätzen verschiedenster<br />
Geometrien und Durchmessern wird steigen.<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
ROHRUMFORMUNG<br />
Wie kommt die softwaregesteuerte<br />
Ablaufoptimierung<br />
für die Industrie 4.0 an?<br />
In welchen Bereichen sorgt die<br />
Robotik für schnellere<br />
Prozesse?<br />
Wie sinnvoll ist die Überarbeitung<br />
alter Rohrbearbeitungsmaschinen,<br />
um sie 4.0-fähig zu<br />
machen?<br />
Worauf kommt es bei einem<br />
nachhaltigen Maschineneinsatz<br />
an – was ist besonders<br />
bei der Wartung und Instandhaltung<br />
zu beachten?<br />
Die Anbindung ist in unterschiedlichsten Bereichen gefragt. Doch nicht alle Kunden<br />
wünschen eine Komplettvernetzung. Insbesondere, was die Datensicherung angeht. Wir sind<br />
bei Transfluid entsprechend aufgestellt und in der Lage die passende An- und Einbindungen<br />
umzusetzen. Alle Steuerungsanpassungen wurden bereits über neue Steuerungssysteme<br />
realisiert.<br />
Der Roboter ist sicher nicht die schnellste Lösung der Automation. Hier bieten wir leistungsstarke<br />
Linearhandlingsysteme an. Aber – der Roboter kann hochflexibel und bei unterschiedlichen<br />
Bauteilen eingesetzt werden. Geht es um das Handling von bereits gebogenen Teilen in<br />
weitere Bearbeitungsgänge, ist deshalb der Roboter die wirtschaftlichste Lösung.<br />
Außerdem ist bei uns der Roboter manchmal auch die Biegemaschine und damit hervorragend<br />
für die Umsetzung komplexer Geometrien einsetzbar. Und als Roboterbieger ist er eine<br />
äußerst effiziente und effektive Lösung zur Bearbeitung von langen Rohren mit kleinen<br />
Rohrdurchmessern. Dabei kann er natürlich auch Handling-Aufgaben mit übernehmen. Die<br />
Programmierung erfolgt nach Koordinaten, CAD Daten können importiert werden.<br />
Alte Biegemaschinen können grundsätzlich nur umgerüstet werden, wenn sie über neue<br />
Steuerungskomponenten verfügen und diese die Verknüpfung und Kontrolle von Prozessen<br />
zulassen. Das ist eine Grundvoraussetzung. Eine Umrüstung von alten Anlagen auf diesen<br />
Steuerungsstand kann man sehr zwiespältig sehen und es kommt durchaus auf den Einzelfall<br />
an. Führt eine ältere Anlage nur eine rudimentäre Aufgabe im Ablauf aus, reicht evtl. das<br />
Upgrade. Aber mal ganz abgesehen von der 4.0-Fähigkeit ermöglichen neue Anlagen<br />
schnellere, bessere und wirtschaftlichere Prozesse. Und das wesentlich nachhaltiger.<br />
Wichtig ist natürlich, dass der Service einfach durchführbar ist, Stillstandzeiten vermieden<br />
werden und dass eine Ersatzteilbevorratung beim Kunden oder Hersteller vorhanden ist. Die<br />
Serviceintervalle müssen erfasst, angezeigt und quittiert werden. Durch präventive Serviceeinsätze,<br />
z.B. über Wartungsverträge, und durch Prädiktive Wartung kann die Lebensdauer<br />
und Prozessfähigkeit von Anlagen erheblich verbessert werden. Gerade die prädiktive<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 37
IFAS JUBILÄUM<br />
50 YEARS OF FLUID POWER RESEARCH<br />
AT RWTH AACHEN UNIVERSITY<br />
– HIGHLIGHTS AND FUTURE CHALLENGES — PART 1<br />
Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff and Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz<br />
The 11th IFK <strong>2018</strong> took place from March 19th through 21st at the Eurogress in Aachen.<br />
During the concluding session on the last day of the event, Prof. Ernst Schmachtenberg,<br />
Rector of RWTH Aachen University, conducted the handover of the directorship at ifas. A<br />
talk followed with regard to the above title and for all readers of <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> that<br />
didn’t had the chance to attend the conference, the contents of that presentation are<br />
summarized in this three-part-series. This first part starts with an introduction describing<br />
the history of the Institute from its establishment in 1968 by Prof. Wolfgang Backé till<br />
today. The following chapter deals with exemplary research highlights of the first<br />
decade. The highlights of the following decades as well as an outlook on the future<br />
research contents and the new structure of the research group will be given in the two<br />
parts that will be published in the upcoming issues of <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>.<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
STEPS IN THE HISTORY OF IHP & IFAS,<br />
e.g. ifas<br />
n Establishment of IHP/IFAS out of the Institure of<br />
Agri cultural Engineering in 1968<br />
Heads of IHP/IFAS<br />
n Prof. Wolfgang Backé, 1968-1994, scholar of<br />
Prof. Herwart Opitz, PhD in 1959<br />
n Prof. Hubertus Murrenhoff, 1994-<strong>2018</strong>, scholar of<br />
Prof. Wolfgang Backé, PhD in 1983<br />
n Prof. Katharina Schmitz, since <strong>2018</strong>, scholar of<br />
Prof. Murrenhoff, PhD in 2015
IFAS JUBILÄUM<br />
01<br />
Transients in a hydrostatic drive changing line volume<br />
INTRODUCTION<br />
The Institute was established by the Faculty of Mechanical Engineering<br />
in 1968. At that time the former Institute of Agricultural Engineering<br />
directed by Prof. H. Sack, was discontinued and as a field<br />
of teaching integrated into the Automotive Institute IKA of RWTH<br />
Aachen. Thus, the avenue was paved for the new born Institute for<br />
Hydraulic and Pneumatic Drives and Controls (Institute für hydraulische<br />
und pneumatische Antriebe und Steuerungen, IHP). As the<br />
first Director, Prof. Wolfgang Backé took over in 1968 responsible for<br />
research and teaching of the newly created subject of fluid power.<br />
He was a scholar of Prof. Herwardt Opitz the longtime head of the<br />
Machine Tool Laboratory (WZL) at RWTH Aachen. In 1959 he was<br />
promoted to Dr.-Ing. and in 1962 he earned his habilitation with the<br />
title: “Über die dynamische Stabilität hydraulischer Steuerungen<br />
unter Berücksichtigung der Strömungskräfte”. From the Faculty of<br />
Mechanical Engineering he was awarded the Venia Legendi holding<br />
the title „Ölhydraulische Steuerungen und Antriebe, insbesondere<br />
im Werkzeugmaschinenbau“.<br />
Prof. Backé headed IHP from its establishment until his retirement<br />
in 1994. This covers a span of 26 years and led the institute to<br />
the worldwide leading research and teaching facility. The first location<br />
was at Eilfschonsteinstraße in Aachen. From there a temporary<br />
office and laboratory was used in Kopernikusstraße before the<br />
final move to Melaten followed. When Prof. Hubertus Murrenhoff<br />
took over in 1994, office and laboratory facilities were established<br />
in Melaten. He was a scholar of Prof. Backè and closed the loop in<br />
the matrix of drive systematics by filling the forth quadrant with his<br />
research work. This is better known by the secondary or motor control.<br />
The title of his dissertation in 1983 was “Regelung von verstellbaren<br />
Verdrängereinheiten am Konstant-Drucknetz”.<br />
Prof. Murrenhoff spent 8 years in leading position in companies<br />
in the US and Bavaria before he accepted a call to return to his Alma<br />
Mater in 1994. He was Director of the renamed Institute for<br />
Fluid Power Drives and Controls (Institut für fluidtechnische Antriebe<br />
und Steuerungen, IFAS) for 24 years until <strong>2018</strong>. Under his<br />
direction the building extension (laboratory II) was designed and<br />
constructed as an extension of laboratory I. Taking both time<br />
spans together made a round number of 50 years of fluid power at<br />
RWTH Aachen University leading to the celebrations during the<br />
11th IFK.<br />
In March <strong>2018</strong> Prof. Katharina Schmitz accepted the call back to<br />
her Alma Mater and joined in the Faculty of Mechanical Engineering<br />
the same month. The institute was renamed to Institute for Fluid<br />
Power Drives and Systems (ifas). She was a scholar of Prof. Murrenhoff<br />
and earned her doctoral degree in 2015 with the dissertation<br />
“Eindimensionale Hydrauliksimulation mehrphasiger Fluide”. After<br />
serving as Deputy Chief Engineer at IFAS she went to industry in<br />
2015 where she stayed for 3 years, last as Technical Director at Hunger<br />
Maschinen GmbH in Würzburg. Meanwhile the institute moved<br />
its office location into the new Cluster of Production Technology<br />
where ifas occupies the 3rd floor in the 3B wing. Unfortunately the<br />
laboratory is still under renovation after the devastating WZL fire in<br />
February 2016 where ifas was also damaged regarding its infrastructure<br />
like air conditioning and the whole electric network. Some test<br />
stands can be used in the laboratory with an emergency supply but<br />
most test stands are still distributed at different location within<br />
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IFAS JUBILÄUM<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
RWTH and at rented locations in the vicinity of Aachen. Anyways, all<br />
collaborators involved experience a lot of extra work and everybody<br />
looks forward to the construction end by December <strong>2018</strong>, latest.<br />
1 ST DECADE – THE 1970 TH<br />
02<br />
Artificial heart and servovalve for pressure regulation<br />
Having started the research work in 1968 Prof. Backé needed to<br />
build up the first generation of researchers. It is a remarkable indication<br />
of a sound alumni team spirit that most former researchers<br />
still stay in contact with ifas, even with so many years having passed<br />
by. The fluid power network is something that bonds together and<br />
holds the whole working life and beyond. One example of research<br />
results of the first generation touches on hydrostatic drives. It is taken<br />
from the dissertation of Dr. Wolfgang Hahmann published in<br />
1973 and shown in Fig. 1. Back then the dynamic performance was<br />
unknown and so typical step responses are shown. The drive speed<br />
is increased from standstill to 600 rpm and speed as well as pressure<br />
transients are plotted by changing the hydraulic capacity in the<br />
lines connecting pump and motor. A major finding was that natural<br />
frequency as well as damping decrease at the same time when the<br />
line volume e.g. the hydraulic capacity increases. The analytic model<br />
derived in the thesis provides the answer. With certain assumptions<br />
that can be taken from the thesis or today’s lecture materials,<br />
one can see that the hydraulic capacity appears in the denominator<br />
for the hydraulic frequency as well as for the damping ratio. So the<br />
lesson learnt is to bring pump and motor as closely together as possible<br />
to keep system dynamics high. Nobody questions this today<br />
and it reflects good engineering practice.<br />
The next example is taken from pneumatics research and deals<br />
with the development of an artificial heart. The institute was part of<br />
the collaborative research center SFB 109, where scientists from engineering<br />
and medicine worked closely together. The idea was to<br />
build a pneumatically operated pump as depicted in the left part of<br />
Fig. 2. The first prototypes were used in bypass operations and for<br />
experiments animals like pigs were used. The necessary control circuits<br />
are outlined and back than all controls were based on analog<br />
signals and analog process controls. A servo controlled pressure<br />
acted upon a membrane so shear stress in the blood flow was minimized.<br />
In order to precisely adjust the pressure a servo valve was<br />
researched and developed at IHP and Dr. Rolf Neuhaus took this as<br />
a challenge for his doctoral thesis which was published in 1981. The<br />
design used a sliding spool operating against a mechanical spring<br />
on one side and a flapper nozzle on the other side for pressure adjustment.<br />
Comparing set pressure and actual pressure on the spool<br />
face sides a precise servo pressure control was achieved. A cross<br />
sectional view can be taken from the right side of the figure. An<br />
awarding innovation was to use a voice coil actuator for the electromechanical<br />
drive to position the nozzle. Thus high precision met<br />
good bandwidth and let to remarkable research results with the<br />
center. Later the innovations were used as the birth of servopneumatic<br />
position drives and a spin-off company under the direction of<br />
Prof. Dr. Wolf Dieter Goedecke started in the former premises of<br />
Dual Company in the Black Forest. Prof. Goedecke was also continuously<br />
engaged in teaching in Aachen passing his knowledge on<br />
to next generations of students.<br />
The last example that originated in the 70 th and should be mentioned<br />
is the birth of 1D simulation with DSH. The abbreviation<br />
stands for Digital Simulation of Hydraulics. Meanwhile it covers hydraulics<br />
and pneumatics and can co-simulate with a whole range of<br />
other programs. Back than digital computers became more powerful<br />
and made the former analog computing obsolete. Fig. 3 shows<br />
the steps of the development until today. In the early 70 th Prof. René<br />
Schulz and Dr. Werner Hoffmann started their research on the subject<br />
and developed the DSH program structure as depicted in the<br />
left part of the figure. Both finished their doctoral thesis under the<br />
supervision of Prof. Backé. In 1986 the former DDR (German Democratic<br />
Republic) was interested in those developments and a spy<br />
with the informal name “Peter Lux” was sent to Aachen. He started<br />
with some research work and his pretended interest was to engage<br />
in research work leading to an external PhD thesis. Prof. Backé<br />
treated him honestly and that can be read in the Stasi material that<br />
is a teaching case today. Meanwhile the real person behind the<br />
name is known at ifas. Later in 1994 DSHplus was launched leading<br />
to the foundation of the spin-off company Fluidon which celebrated<br />
its 20 th birthday in 2015.<br />
Today, DSHplus is widely used in the fluid power industry and offers<br />
a lot of features that are not treated in this article because the<br />
information can be found on the homepage where also test versions<br />
are available for download.<br />
The research highlights from the 1980s until the first decade of<br />
the second millennium will be published in the upcoming issue<br />
of <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>. The issue after that will highlight the<br />
research of the current decade as well as the plans of the institute<br />
for the future.<br />
Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff, former Director of ifas, and Prof. Dr.-Ing.<br />
Katharina Schmitz, new Director of ifas since March <strong>2018</strong>, Institute for Fluid<br />
Power Drives and Systems (ifas), RWTH Aachen University<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
IFAS JUBILÄUM<br />
03<br />
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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
GETRENNTE STEUERKANTEN<br />
FÜR DEN EINSATZ IN STATIONÄR-<br />
HYDRAULISCHEN ANTRIEBEN<br />
Giacomo Kolks, Jürgen Weber<br />
Ventilgesteuerte Zylinderantriebe mit getrennten Steuerkanten bieten aufgrund ihrer<br />
Flexibilität energetische und funktionale Potentiale gegenüber herkömmlicher<br />
Ventiltechnik. Der Betrieb im geschlossenen Regelkreis zur exakten Positionierung<br />
oder Aufprägung von Kräften stellt hohe Anforderungen an die Ventilstruktur, an die<br />
Steuerung und Regelung der Antriebe. Dieser Beitrag bietet Lösungsansätze für eine<br />
Steuerungsstruktur, die in der Lage ist, die energetischen Potentiale getrennter<br />
Steuerkanten bei präziser Positionsregelung zu heben. Dazu werden eine<br />
übergeordnete Steuerungsstruktur sowie eine Mehrgrößenregelung vorgestellt, die<br />
das Umschalten zwischen unterschiedlichen Betriebsmodi während der Bewegung<br />
erlaubt, ohne einen signifikanten Einfluss auf das Folgeverhalten der Achse zu haben.<br />
Durch die Umsetzung des Arbeitsspiels einer Universalprüfmaschine und weitere<br />
Testszenarien am Versuchsstand werden die Ansteuerungsstrategien validiert.<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
1. EINLEITUNG<br />
Ventilgesteuerte hydraulische Zylinderantriebe im geschlossenen<br />
Regelkreis werden in vielen Anwendungen eingesetzt, in denen große<br />
Kräfte bei hoher Präzision zu steuern sind, wie beispielsweise in<br />
Kunststoff-Spritzgießmaschinen, Pressen, Materialprüfmaschinen<br />
oder Großmanipulatoren. Geringe Investitionskosten stellen einen<br />
großen Vorteil konventioneller, ventilgesteuerter Zylinderantriebe<br />
dar, wohingegen sie aufgrund prinzipbedingter Energieverluste an<br />
den Steuerkanten nur eine geringe Energieeffizienz aufweisen.<br />
Neben lastgerechter Druckversorgung in Kombination mit<br />
herkömmlicher Ventiltechnik oder der Verdrängersteuerung stellen<br />
getrennte Steuerkanten (GSK) einen Ansatz zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz hydraulischer Antriebe dar. So kann durch unterschiedliche<br />
Regenerationsmodi der erforderliche Pumpenvolumenstrom<br />
reduziert und durch auf die Last abgestimmtes<br />
Öffnungsverhältnis von Zu- und Rücklaufkante der erforderliche<br />
Versorgungsdruck reduziert werden, insbesondere bei Teillast oder<br />
unterstützenden 1 Lasten. Diese Aspekte stellt Eriksson in seiner<br />
Dissertation umfangreich dar [1]. In vorangehenden Teilen dieser<br />
Themenreihe wurden Strukturvarianten zur Hebung dieser Potentiale<br />
ausführlich diskutiert (<strong>O+P</strong> 03/<strong>2018</strong>) und der Aspekt Sicherheit<br />
beleuchtet (<strong>O+P</strong> 04/<strong>2018</strong>). In <strong>O+P</strong> 05/<strong>2018</strong> wurden Strukturen für<br />
mobile Anwendungen in der offenen Steuerkette erarbeitet und<br />
Effizienzvergleiche mit handelsüblichen Ventilen angestellt.<br />
Demgegenüber ist der Schwerpunkt dieses abschließenden<br />
Artikels die Beherrschung der Achse mit getrennten Steuerkanten<br />
im geschlossenen Regelkreis. Dabei wird Wert auf eine gute<br />
Trajektorienfolge der Zylinderposition gelegt, die das positionsgeregelte<br />
Lasthalten im Stillstand explizit mit einschließt. Es wird<br />
eine gesamtheitliche Steuerungsstruktur vorgestellt, die autonom den<br />
energieeffizientesten Betriebsmodus detektiert und störungsfreie Umschaltvorgänge<br />
durchführt. Eine unterlagerte Mehrgrößen regelung<br />
zur exakten Folge der Sollposition und eines kompatiblen<br />
Zylinderdruckniveaus bildet die Grundlage der Ansteuerungs strategie.<br />
2. SYSTEMSTRUKTUR<br />
Geht man methodisch von einem herkömmlichen 4/3-Wege-<br />
Ventilschieber aus und trennt gedanklich dessen mechanisch<br />
gekoppelte Steuerkanten, so liegt eine Ventilkonfiguration<br />
bestehend aus vier proportionalen 2/2-Wegeventilen nahe. Für<br />
derartige Konfigurationen ging die Forschung in der Vergangenheit<br />
Fragestellungen der mobil-hydraulischen Systeme mit<br />
hydraulisch- mechanischer Lastkompensation [1, 2], der<br />
regelungstechnischen Beherrschung und Nutzbarmachung der<br />
erhöhten Freiheitsgrade [3–5] und der Erhöhung der Energieeffizienz<br />
durch Schaltmodi [2, 5, 6] nach.<br />
Untersuchungen zu Ventilstrukturen führten Sitte und Beck mit<br />
dem Fokus auf wirtschaftlich-technische Umsetzbarkeit in mobilen<br />
Anwendungen durch [7]. Mit dem Ziel der Reduktion des Komponentenaufwandes<br />
wurden Ventilstrukturen entwickelt, die eine<br />
möglichst geringe Anzahl proportional verstellbarer Ventile für die<br />
Anforderungen einer Baggerausrüstung mit umschaltbaren<br />
Betriebsmodi aufweist. Den Extremfall nur einer proportionalen<br />
Steuerkante je Verbraucher stellt [8] dar. Diese Systemvarianten mit<br />
reduziertem kontinuierlichen Freiheitsgrad haben gemein, dass<br />
sowohl für das Umschalten zwischen Regenerationsmodi als auch<br />
für das Wechseln der Bewegungsrichtung die Betätigung mindestens<br />
eines Schaltventils erforderlich ist, was für ein hydraulisches<br />
System im Allgemeinen eine Diskontinuität darstellt.<br />
Insbesondere für das stationäre, geregelte Lasthalten bieten<br />
mehrere kontinuierliche Freiheitsgrade entscheidende Vorteile.<br />
Beispielhaft ist in Bild 01 eine aufgelöste Struktur mit zwei kontinuierlichen<br />
Freiheitsgraden einer aufgelösten Struktur mit einem<br />
1<br />
auch: ziehende oder negative Lasten: Last, die dem Aktor Energie zuführt, durch<br />
Beaufschlagung mit Kraft in Bewegungsrichtung<br />
kontinuierlichen Freiheitsgrad für einen Verdrängerraum<br />
gegenübergestellt. Im Fall des dargestellten Systems mit nur einem<br />
kontinuierlichen Freiheitsgrad (a) ist bei stationärem Lasthalten<br />
mit x ̇ = 0 die Druck-Signalverstärkung unendlich:<br />
∂pA K<br />
p γ<br />
= →∞<br />
(1)<br />
∂ γ<br />
Bezogen auf die Positionierung unter variabler Last ergibt dies,<br />
abgesehen von den Diskontinuitäten durch Betätigung des Schaltventils<br />
VS, ein schlecht gedämpftes Streckenverhalten und extrem<br />
hohe Anforderungen an die Auflösung des Proportionalventils VP.<br />
Demgegenüber kann mit zwei kontinuierlichen Freiheitsgraden (b)<br />
eine flexible hydraulische Vollbrücke je Verdrängerraum realisiert<br />
werden, deren Verstärkung und Leckagevolumenstrom einstellbar<br />
sind. Dies steht in Analogie zur negativen Überdeckung eines<br />
herkömmlichen 4/3-Wege-Proportionalventils.<br />
Zur Hebung des regelungstechnischen und energetischen<br />
Potentials wird eine Struktur zugrunde gelegt, welche sämtliche in<br />
der Literatur beschriebenen, kontinuierlichen Freiheitsgrade<br />
aufweist, siehe Bild 02 (a). Neben den vier 2/2-Wegeventilen<br />
zwischen Tank bzw. Versorgung und den Verdrängerräumen wird<br />
ein weiteres sogenanntes Kurzschlussventil zur direkten Regeneration<br />
von Volumenströmen zwischen den beiden Verdrängerräumen<br />
des eingesetzten Differentialzylinders vorgesehen. Dieses<br />
hat gegenüber der Systemstruktur ohne Kurzschlussventil zwei<br />
Vorteile: Erstens erweitert es den Betriebsbereich effizienter<br />
Regenerationsmodi [9] und zweitens ermöglicht es schnellere und<br />
einfachere Moduswechsel.<br />
3. BETRIEBSMODI<br />
Technisch sinnvolle Betriebsmodi werden in Bild 02 (b) entsprechend<br />
[9] dargestellt. Alle genannten Betriebsmodi weisen Betriebsgrenzen<br />
bezüglich des anliegenden Versorgungsdrucks, der Last und<br />
der geforderten Kolbengeschwindigkeit auf. Ein Betriebsmodus ist<br />
genau dann prinzipiell durchführbar, wenn die geforderte Geschwindigkeit<br />
ẋ bei gegebener Lastkraft F L<br />
und gegebenem Nenndurchfluss<br />
der eingesetzten Ventile erreicht werden kann.<br />
Die Durchführbarkeit eines Modus wird anhand stationärer<br />
Betrachtungen mit den Kontinuitätsgleichungen<br />
ẋ<br />
⋅ AA<br />
= Q1 + Q2 −Q3<br />
(2)<br />
ẋ<br />
⋅ A = Q −Q −Q<br />
(3)<br />
B<br />
3 4 5<br />
dem Kräftegleichgewicht<br />
F = A ⋅ p<br />
L A L<br />
p = p −α<br />
⋅ p<br />
L A B<br />
(4)<br />
(5)<br />
und als turbulent angenommener Ventildurchströmung mit der<br />
Volumenstrombegrenzung<br />
ΔpV<br />
QV = B( γ ) ⋅ ΔpV ≤ Bmax ⋅ Δ pV = QNenn<br />
⋅<br />
(6) (5)<br />
Δp<br />
bestimmt, wobei γ den relativen Öffnungsgrad eines Ventils und<br />
Δp V<br />
die Druckdifferenz am Ventil bezeichnet.<br />
Mit diesen Zusammenhängen lassen sich für Systeme mit aufgeprägtem<br />
Druck theoretische Effizienzgewinne gemäß den Kennfeldern<br />
in Bild 03 ermitteln. Dargestellt sind der Effizienzgrad<br />
P<br />
ε =<br />
P<br />
mit<br />
GSK<br />
hyd<br />
konv<br />
hyd<br />
P p Q<br />
Nenn<br />
(7) (6)<br />
hyd<br />
=<br />
0<br />
⋅<br />
0 (8) (7)<br />
über spezifischer Geschwindigkeit und spezifischer Lastkraft sowie<br />
die Betriebsbereiche der jeweils effizientesten Schaltmodi.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 43
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
01<br />
Beispiele für aufgelöste Ansteuerung eines Verdrängerraums<br />
mit einem kontinuierlichen Freiheitsgrad (a) und<br />
mit zwei kontinuierlichen Freiheitsgraden (b)<br />
Es wird deutlich, dass Systeme mit getrennten Steuerkanten dann<br />
eine höhere Effizienz aufweisen, wenn der Aktor deutlich unter seiner<br />
Kraftgrenze, bezogen auf seinen Versorgungsdruck, betrieben<br />
wird. Bei hoher Kraft entgegen der Bewegungsrichtung kann keine<br />
Energie gespart werden (ε = 1). Mit Kurzschlussventil sind bei unterstützenden<br />
Lasten beim Einfahren dank Niederdruckregeneration<br />
lpREGsc große Einsparungen durch versorgungsunabhängigen<br />
Betrieb (ε = 0) möglich. Bei ausreichender Kraft werden negative<br />
Werte für ε erreicht, d.h. unter Druck stehendes Fluid kann zurückgespeist<br />
werden (hpREGsc). Beim Ausfahren ist von hoher Gegenkraft<br />
kommend ein Effizienzsprung durch die Hochdruckregeneration<br />
hpREGsc möglich, sobald die Kraft eine definierte Schwelle<br />
unterschreitet. Bei unterstützenden Lasten kann die Effizienz<br />
weiter gesteigert werden. Jedoch ist sie in hohem Maße von der<br />
Ausfahrgeschwindigkeit abhängig, da hier bei Niederdruckregeneration<br />
lpREGsc aus dem Tank angesaugt wird und durch Nachspeisung<br />
der Mindestdruck im Zylinder gewahrt werden muss.<br />
Ohne Kurzschlussventil schnüren sich die effizienten Gebiete des<br />
Kennfeldes deutlich in Richtung von Bereichen geringer Geschwindigkeiten<br />
ein. Bei Niederdruckregeneration muss in beiden<br />
Bewegungsrichtungen bereits bei geringen Geschwindigkeiten aus<br />
dem Hochdruck nachgespeist werden (lpREG+f), wodurch die<br />
Effizienz erheblich reduziert wird.<br />
4. UMSCHALTVORGÄNGE<br />
Wird während der Bewegung des Zylinders die Grenze der Betriebsbereiche<br />
zweier Modi, in Bild 03 durch schwarze Linien gekennzeichnet,<br />
überschritten, so muss der Betriebsmodus umgeschaltet<br />
werden. Um einen autonomen Betrieb der Achse zu ermöglichen<br />
wird gefordert, dass kontinuierliche Umschaltvorgänge ohne<br />
Störung des Systems erfolgen.<br />
Die Problemstellung bei Umschaltvorgängen sei kurz anhand<br />
eines Beispiels erläutert: Während des Ausfahrvorgangs einer<br />
Achse soll vom Normalmodus in die Hochdruckregeneration<br />
umgeschaltet werden soll, siehe Bild 04. Im Startmodus sind die<br />
Ventile 1 und 4 teilweise geöffnet, alle weiteren Ventile geschlossen.<br />
Im Zielmodus sind ausschließlich die Ventile 1 und 5 teilweise<br />
geöffnet. Auf dem direkten Weg dorthin muss sich ein Zwischenzustand<br />
einstellen, bei dem die Ventile 1, 4 und 5 geöffnet sind.<br />
Wird ausgehend von „0“ das Ventil 5 langsam geöffnet, muss zur<br />
Aufrechterhaltung der Geschwindigkeit das Ventil 4 durch entsprechenden<br />
Steuerungsbefehl reagieren. In welcher Art dies beim<br />
aktuell vorliegenden Druck erfolgen kann, ist durch Shenouda in<br />
Analogie zu elektrotechnischen Ersatzwiderständen festgehalten<br />
worden [6]. In der Literatur bislang unbeantwortet blieb jedoch die<br />
Frage, welcher Druck sich beim Umschaltvorgang einstellt, bzw. bei<br />
welchem Druck der Umschaltvorgang energieeffizient durchführbar<br />
ist. Stellt sich beispielsweise im Zwischenzustand „1“ ein Druck<br />
p B,1<br />
ein, der unterhalb p 0<br />
liegt, ergibt sich ein Verlustvolumenstrom<br />
von der Hochdruckversorgung über die Ventile 5 und 4 direkt in<br />
den Tank. Die Vermeidung von derlei Energieverlusten bei<br />
Umschaltvorgängen ist das Ziel des im Folgenden dargelegten,<br />
druckbasierten Ansatzes.<br />
Um Energieverluste und Blockadezustände während eines<br />
Umschaltvorgangs zu verhindern, wird die Entscheidung, ob ein<br />
Umschaltvorgang prinzipiell durchführbar ist, anhand eines Druckkriteriums<br />
und eines Strukturkriteriums getroffen. Beide Kriterien<br />
stellen notwendige Bedingungen für die Durchführbarkeit von<br />
Übergängen zwischen zwei Betriebsmodi dar.<br />
Jedem Betriebsmodus ist bei einer vorliegenden Last und<br />
Geschwindigkeit ein zulässiger Bereich der Drücke in den Verdrängerräumen<br />
zugeordnet. Gleichungssysteme für die modusspezifischen,<br />
zulässigen Druckgrenzen p A,min<br />
, p A,max<br />
im kolbenseitigen<br />
Verdrängerraum können aus Gln. (2)-(5) hergeleitet werden. Zur<br />
Bestimmung ist die Kenntnis der aktuellen Achsgeschwindigkeit ẋ<br />
und des aktuellen Lastdrucks p L<br />
sowie der Nenndurchflüsse der<br />
Ventile erforderlich.<br />
Das Druckkriterium für erlaubte Modusübergänge lautet:<br />
Liegt der Druck im Verdrängerraum A im Überlappungsbereich der<br />
möglichen Druckbereiche für zwei Modi i und k beim aktuellen Lastdruck<br />
und der aktuellen Kolbengeschwindigkeit ẋ , so ist der Modusübergang<br />
i → k möglich.<br />
oder<br />
( p i A,min<br />
p k A,min ) < pA < ( p i k<br />
A,max<br />
pA,max<br />
)<br />
max , min , (9) (8)<br />
Das Strukturkriterium lautet:<br />
Haben zwei Modi i und k gemäß Bild 02 (b) mindestens ein gemeinsames<br />
Aktiv-Ventil und ändern maximal zwei Ventile ihren Zustand,<br />
so ist der Modusübergang i → k strukturell möglich.<br />
Die Aktiv-Ventile sind die beiden nach Bild 02 (b) regelnden Ventile.<br />
Die übrigen drei Ventile werden als Passiv-Ventile bezeichnet.<br />
Ist das Strukturkriterium erfüllt, lässt sich die in Bild 05 dargestellte<br />
allgemeingültige Umschaltprozedur anwenden.<br />
Die Entscheidung, wann welcher Umschaltvorgang durch zuführen<br />
ist, wird anhand des Druckkriteriums und eines Last kriteriums<br />
getroffen. Das oben beschriebene Druckkriterium ermittelt die<br />
Kompatibilität eines spezifischen Sollmodus mit dem Istmodus bei<br />
den aktuellen Druckverhältnissen. Demgegenüber bewertet das kontinuierliche<br />
Lastkriterium K pL<br />
die allgemeine Durchführbarkeit eines<br />
Modus bei der vorliegenden Last und der aktuellen Geschwindigkeit.<br />
Es ist für jeden Modus individuell definiert als<br />
K<br />
i<br />
pL<br />
i i<br />
( pL − pL,min<br />
pL,max<br />
− pL)<br />
min ,<br />
= + 1, (10)<br />
p<br />
0<br />
wobei<br />
i<br />
i<br />
p<br />
L,min<br />
bzw. p<br />
L,max<br />
diejenigen minimal bzw. maximal möglichen<br />
Lastdrücke sind, die im jeweiligen Modus bei der aktuellen<br />
Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der minimal und maximal<br />
zulässigen Zylinderkammerdrücke p min<br />
, p max<br />
möglich sind. Die<br />
Bestimmung erfolgt durch Gln. (2)-(6). Der momentane Lastdruck<br />
p L<br />
wird durch Messung der Verdrängerraumdrücke bestimmt.<br />
Ist ein Modus durchführbar, gilt für diesen K pL<br />
> 1. Durch die<br />
Auslegung als kontinuierliches Kriterium ist es möglich, für Modusübergänge<br />
Toleranzschwellen festzulegen, die instabile Zustände<br />
an den Modusgrenzen verhindern. Auf den in Bild 3 schwarz dargestellten<br />
Modusgrenzen gilt jeweils K pL<br />
=1 für den effizienteren<br />
angrenzenden Modus.<br />
Für alle Modi mit K pL<br />
> 1 kann nun durch stationäre Berechnung der<br />
jeweils erforderliche Volumenstrom bestimmt werden. Der Modus<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
02<br />
Untersuchte Systemstruktur mit getrennten Steuerkanten<br />
(a) und technisch sinnvolle Betriebsmodi (b) [9]<br />
mit dem minimal möglichen Volumenstrom wird als Soll-Modus<br />
deklariert. Versagt das Strukturkriterium für den Wechsel von Ist- zu<br />
Soll-Modus, so wird der nächste strukturell valide Modus als Soll-<br />
Modus aktiviert. Ein Solldruckgenerator ermittelt stets einen Solldruck<br />
für den kolbenseitigen Verdrängerraum, der mit Ist- Modus und<br />
Soll-Modus kompatibel ist, was äquivalent mit der Erfüllung des<br />
Druckkriteriums ist. Sind zu einem Zeitpunkt Druckkriterium und<br />
Lastkriterium erfüllt, wird der Umschaltvorgang nach Bild 05 initiiert.<br />
5. ACHSSTEUERUNG<br />
Um die gesteckten Ziele einer Achse mit autonomer Einstellung des<br />
effizientesten Modus zu erreichen, wurde eine gesamtheitliche<br />
Steuerungsstruktur entwickelt, die anhand eines Blockschaltbildes<br />
in Bild 06 wiedergegeben ist. Die Hauptbestandteile der Steuerungsstruktur<br />
sind die Steuerung der Passiv-Ventile und die Regelung<br />
der Aktiv-Ventile im geschlossenen Kreis. Die Steuerung der<br />
Passiv-Ventile beinhaltet die oben beschriebene Modus-Steuerung<br />
und Funktionsmodule zur Vermeidung von Diskontinuitäten. Entsprechend<br />
dem Betriebsmodus findet am Ende der Signalkette eine<br />
Zuordnung der Stellsignale zu den fünf Ventilen statt.<br />
5.1 STEUERUNG DER PASSIV-VENTILE<br />
Gemäß Bild 02 ist der Zustand der Passiv-Ventile je nach Modus<br />
vollständig geöffnet oder geschlossen. Im Übergang zwischen<br />
unterschiedlichen Modi und beim stationären Lasthalten jedoch<br />
sind Ansteuerungsstrategien erforderlich, die maßgebend das<br />
Folgeverhalten der geregelten Achse beeinflussen.<br />
Tiefpassverhalten. Stellvorgänge an den Passiv-Ventilen kommen<br />
einer Störung des geregelten Systems gleich. Störeinflüsse werden<br />
jedoch durch die Aufschaltung der Stellsignale der Passiv-Ventile auf<br />
die Regelung minimiert. Um zu verhindern, dass die Stellgeschwindigkeit<br />
der Passiv-Ventile die Reglerdynamik übersteigt, werden die<br />
Stellsignale der Steuerung mit einem Tiefpassfilter versehen.<br />
Kontinuität. Im Zuge von Umschaltvorgängen vollzieht sich ein<br />
Wechsel zwischen Sollwertvorgabe durch die Regelung und Sollwertvorgabe<br />
durch die Steuerung für ein Ventil. Es muss sichergestellt<br />
werden, dass ein auf Passivbetrieb umstellendes Ventil keinen<br />
Sollwertsprung erfährt. Dies wird erreicht, indem zum Zeitpunkt<br />
des Umschaltens das Stellsignal des letzten Zeitschritts für das<br />
03<br />
Effizienzgrad eines System mit getrennten Steuerkanten mit und ohne Kurzschlussventil gegenüber herkömmlichem Ventil bei<br />
identischem Versorgungsdruck.Hier: p 0<br />
= 160 bar; p T<br />
– p min<br />
= 1 bar; d K<br />
= 63 mm; d = 40 mm<br />
St<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 45
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
04<br />
Beispiel für einen Umschaltvorgang<br />
Null-Stellsignale u 0<br />
aus dem stationären Gleichgewichtszustand<br />
beim aktuellen Soll- und Lastdruck<br />
unter der Randbedingung einer definierten Mindestöffnung<br />
bestimmt.<br />
5.2 REGELUNG<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
05<br />
Standardprozedur für Umschaltvorgänge und Beispiel zur<br />
verwendeten Nomenklatur<br />
umschaltende Ventil abgetastet wird. Das Tiefpassfilter wird nun zurückgesetzt<br />
und das abgetastete Stellsignal wird als Initialwert für den Ausgangszustand<br />
verwendet.<br />
Stillstandsverhalten. Zur Motivation der verwendeten Systemstruktur wurde<br />
bereits die Bedeutung der Doppelbrückencharakteristik beim stationären<br />
Lasthalten beschrieben. Um dieses Verhalten zu erreichen, wird durch die<br />
Steuerung eine Fallunterscheidung getroffen. Ist die Referenzgeschwindigkeit<br />
ẋ<br />
Ref<br />
geringer als eine Grenzgeschwindigkeit ẋ Gr , wird stets der Normalmodus<br />
aktiviert und als Stellsignal für die Passiv-Ventile ein parabelförmig geschwindigkeitsabhängiger<br />
Wert generiert, siehe Bild 07. Als Referenzgeschwindigkeit<br />
ẋ<br />
Ref hat sich der Sollwert des inneren Geschwindigkeitsregelkreises als praktikabel<br />
erwiesen.<br />
Beim Wechsel der Bewegungsrichtung (Umschlag des Vorzeichens der<br />
Regelabweichung) vollzieht sich ein Wechsel zwischen Ansteuersignale durch<br />
die Regelung und durch die Steuerung für zwei Ventile (vgl. Bild 02 (b)). Um ein<br />
Springen der Stellsignale beim Richtungswechsel zu verhindern, werden die<br />
Die Regelung hat die Aufgabe, ein anforderungsgerechtes<br />
Folgeverhalten der Positionstrajektorie der Achse sicherzustellen<br />
und gleichzeitig das Druckniveau im Zylinder<br />
zu steuern, um effiziente Umschaltvorgänge zu erreichen.<br />
Die Einordnung der Regelung in die Steuerungsstruktur<br />
geht aus Bild 06 hervor: Sie erhält zwei Sollwerte<br />
(Führungsgrößen) p A,Soll<br />
, x Soll<br />
und erzeugt unter Berücksichtigung<br />
der gemessenen Istsignale (Regelgrößen) p A<br />
, x zwei<br />
Ventil-Stellsignale (Stellgrößen) u R1<br />
, u R2<br />
für die Aktiv-Ventile.<br />
Ihr stehen die Zustände der Passiv-Ventile sowie alle<br />
gemessenen Größen nach Bild 06 zur Verfügung.<br />
Da sich der Arbeitspunkt des hydraulischen Antriebes<br />
nicht nur, wie in herkömmlichen Systemen, mit der Last<br />
und der Bewegungsgeschwindigkeit verschiebt, sondern<br />
darüber hinaus auch in jeweils einer Dimension<br />
mit jedem weiteren Ventil-Freiheitsgrad, wird konsequent<br />
auf eine nichtlineare Mehrgrößenregelung<br />
gesetzt. Diese erlaubt prinzipiell eine einfache Parametrierung<br />
für den gesamten Betriebsbereich der Achse.<br />
Potentiell geeignete nichtlineare Regelungsverfahren<br />
werden in der Literatur im Zusammenhang mit getrennten<br />
Steuerkanten genannt. Aus der Klasse der linearisierenden<br />
Verfahren sind die Eingangs-/Ausgangslinearisierung [10]<br />
und die flachheitsbasierte Folgeregelung [11] mit unterschiedlichen<br />
Zielstellungen umgesetzt worden. Robuste<br />
Regelungen für kostengünstige Sitzventile wurden in Form<br />
der Adaptiven Robusten Regelung (ARC) realisiert, die<br />
eine robuste Rückführung und lernende Parameteradaption<br />
vereint [12].<br />
Aufgrund Praktikabilität und geringem Parametrierungsaufwand<br />
wurde Flachheitsbasierten Regelungskonzepten<br />
der Vorzug gegeben. Flachheit ist eine<br />
Systemeigenschaft, die gegeben ist, wenn sich alle<br />
Zustandsvariablen und alle Eingänge eines Systems<br />
allein in Abhängigkeit von seinen Ausgängen und deren<br />
Ableitungen eindeutig beschreiben lassen. Formal gilt<br />
nach [13] folgende notwendige und hinreichende<br />
Bedingung für Flachheit:<br />
( β )<br />
1 ( ̇ )<br />
z= Ψ yy , ,…, y<br />
(11) (1<br />
2<br />
β + 1<br />
( ̇ )<br />
u= Ψ yy , ,…, y<br />
(12) (1<br />
mit<br />
( , )<br />
⎛∂f z u ⎞<br />
rang ⎜ ⎟ = m<br />
(13) (1<br />
⎝ ∂u<br />
⎠<br />
für ein System<br />
( )<br />
ż = f z, u<br />
(14) (1<br />
( )<br />
y = h z<br />
(15)<br />
n<br />
mit dem Zustandsvektor z ∈ R und den Eingangs- und<br />
m<br />
Ausgangsvektoren uy , ∈ R . Beachtenswert ist Gl. (12),<br />
denn sie stellt eine dynamische Vorsteuerung des gesamten<br />
Systemverhaltens bzgl. aller Aus- und Eingänge<br />
dar.<br />
Legt man im konkreten Fall die linearisierte<br />
Bewegungsgleichung<br />
(1<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
mx ̇̇ + dx ̇ = p , (17)<br />
A<br />
A − A<br />
pB A − B<br />
FL (16)<br />
die Druckaufbaugleichungen<br />
06<br />
Struktur der gesamtheitlichen Achssteuerung<br />
K '<br />
ṗ<br />
= Q + Q −Q − A x<br />
( ̇)<br />
A 1 2 3 A<br />
VA<br />
(17) (18)<br />
K '<br />
ṗ<br />
= Q + Q + Q + A x , (18) (19)<br />
( ̇)<br />
B 4 5 3 B<br />
VB<br />
turbulenten Ventildurchfluss nach Gl. (6) sowie die als PT2-Verhalten<br />
angenäherte Ventildynamik<br />
2 D 1<br />
γ + ̇ γ + ̇̇ γ = u<br />
V<br />
i i 2 i i<br />
ω0 ω0<br />
(19) (20)<br />
zu Grunde, lassen sich flache Systembeschreibungen mit den Einund<br />
Ausgangsvektoren<br />
u =<br />
[ u u ]<br />
R1<br />
T<br />
R2<br />
(20) (21)<br />
y<br />
v<br />
[ x p ]<br />
= ̇<br />
T<br />
A<br />
(21) (22)<br />
für Geschwindigkeitsausgang bzw.<br />
[ ]<br />
T<br />
yx = x pA (22) (23)<br />
für Positionsausgang finden, welche die Bedingungen für Flachheit<br />
nach Gln. (11)-(13) erfüllen [14]. Die Systembeschreibung ist für<br />
jeden Betriebsmodus spezifisch zu bestimmen, allerdings können<br />
durch geschickte Generalisierung und Zuordnung der Signale und<br />
Parameter alle Betriebsmodi mit zwei Systembeschreibungen<br />
behandelt werden.<br />
Flachheitsbasierte Folgeregelung basiert auf Linearisierung der<br />
Fehlerdynamik durch eine geeignete vollständige Zustandsrückführung<br />
[13]. Dieses Regelungskonzept wurde in vorangehenden<br />
Arbeiten für die vorliegende Systemstruktur mit Geschwindigkeitsund<br />
Druckregelung mit zusätzlichem integrierenden Anteil<br />
umgesetzt [14]. Validierungsergebnisse zeigten jedoch eine geringe<br />
Robustheit der vollständigen Zustandsrückführung gegenüber<br />
Messrauschen. In der Konsequenz wurde ein Regelungskonzept<br />
umgesetzt, welches lediglich auf Rückführung der Regelgrößen beruht,<br />
dennoch die Vorzüge der Flachheitsbasierten Vorsteuerung<br />
aus Gl. (12) ausnutzt. Sie wird als Flachheitsbasierte Regelung mit<br />
Internem Modell (Flachheitsbasierte IMC-Regelung) in [15] vorgestellt<br />
und in [14] für einen Geschwindigkeitsausgang umgesetzt.<br />
Zur Umsetzung einer Positionsregelung wird der innere Geschwindigkeitsregelkreis<br />
in einer Kaskadenstruktur um einen PID-Regler<br />
und eine Aufschaltung der Sollgeschwindigkeit erweitert, wie in<br />
Bild 08 gezeigt.<br />
Die Auslegung des übergeordneten PID-Reglers kann nach<br />
klassischen Auslegungsmethoden erfolgen, da die Dynamik des<br />
inneren IMC-Reglers durch die Eigenwerte des linearen Vorfilters<br />
definiert wird. Die dominanten Filtereigenwerte der Geschwindigkeit<br />
wurden heuristisch auf ein Drittel der Ventileigenkreisfrequenz<br />
auf der reellen Achse in der komplexen Ebene gelegt, während die<br />
Druckeigenwerte auf ein Zehntel der Ventileigenkreisfrequenz<br />
gelegt wurden, um die Druckregelung gegenüber der Positionsregelung<br />
geringer zu priorisieren. Der PID-Regler kann daraufhin<br />
mittels iterativer Wurzelortskurven auf maximale Verstärkung bei<br />
guter Gesamtdämpfung ausgelegt werden.<br />
6. VALIDIERUNG<br />
Die Validierung des Ansteuerungskonzepts erfolgt auf einem dafür<br />
angelegten Versuchsstand des Instituts für <strong>Fluidtechnik</strong> der TU<br />
Dresden mit kraftgeregeltem Lastsimulator. Die Dimension des<br />
Versuchsaufbaus geht aus Tabelle 01 hervor.<br />
07<br />
Fallunterscheidung der Ansteuerung der Passiv-Ventile bei<br />
geringer Zylindergeschwindigkeit<br />
Technische Daten des Versuchsstandes<br />
Prüfsystem<br />
Lastsimulator<br />
Zylindertyp Differentialzylinder Gleichgangzylinder<br />
Kolbendurchmesser<br />
Kolbenstangendurchmesser<br />
d K<br />
63 mm 80 mm<br />
d St<br />
40 mm 60 mm<br />
Maximalhub l 300 mm 500 mm<br />
Ventiltypen<br />
Nenndurchfluss<br />
bei 70 bar über das<br />
gesamte Ventil<br />
Zylinder-<br />
Maximaldruck<br />
Lastmasse m 287 kg<br />
Direktgesteuertes<br />
4/2-Wege-Regelventil<br />
mit parallel<br />
verschalteten<br />
Steuerkanten<br />
Q Nenn<br />
85 l/min 60 l/min<br />
p max<br />
250 bar 315 bar<br />
Servoventil mit<br />
Düse-Prallplatten-<br />
Stufe<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 47
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
08<br />
Innerer IMC-Regelkreis für Geschwindigkeit und Druck und äußerer Positionsregelkreis. Ψ 2<br />
bezeichnet die Vorsteuerung bzgl.<br />
Ausgang ẋ und G die Strecke<br />
09<br />
Messung des Störeintrags in das System durch einen Sprung der Lastkraft bei stationärer Positionsregelung<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
10<br />
Ergebnisse der Messung eines Prüfmaschinenzyklus am Lastsimulator<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 49
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
6.1 STÖRVERHALTEN<br />
Zur Untersuchung des Verhaltens nach sprungförmigem Störkrafteintrag<br />
wird durch den Lastsimulator ein Kraftsprung in<br />
Höhe von 10 kN aufgeprägt, während die Prüfachse mit<br />
getrennten Steuerkanten sich in stationärer Positionsregelung in<br />
Zylindermitte befindet. Messergebnisse dieses Versuchs zeigt<br />
Bild 09. Unmittelbar nach Kraftsprung enteilt die Achse in<br />
Kraftrichtung bis zu einer Regelabweichung von maximal 300<br />
μm in Kraftrichtung. Etwa 140 ms nach Initiierung des Kraftsprungs<br />
befindet sich die Achse in einer Genauigkeit innerhalb<br />
10 μm. Von dort erhöht sich die Stellgenauigkeit, bis sie nach<br />
etwa 400 ms lediglich von der Auflösung des inkrementalen<br />
Positionsgebers von 1 μm begrenzt ist.<br />
6.2 ENERGIEEFFIZIENZ UND<br />
UMSCHALTVORGÄNGE<br />
Das energetische Potential getrennter Steuerkanten wird für die<br />
Randbedingung eines Konstantdrucksystems anhand des exemplarischen<br />
Zyklus einer Universal-Prüfmaschine validiert. Diese<br />
Validierung dient insbesondere dem Nachweis der störungsarmen<br />
Umschaltvorgänge und der Funktion der vorgestellten, übergeordneten<br />
Steuerungsstrategie.<br />
Für die Analyse wird eine sinusförmige, drückend schwellende<br />
Belastung einer großen Probe mit einer Kraftamplitude von 6 kN zu<br />
Grunde gelegt. Die Ergebnisse für den Zyklus mit einer Wegamplitude<br />
von 50 mm und einer Frequenz von 0,5 Hz sind in Bild 10<br />
dargestellt. Der Zyklus startet in der Mitte der Ausfahrbewegung bei<br />
höchster Geschwindigkeit. Hier ist die Last durch das Prüfteil noch<br />
gering und Hochdruckregeneration kann eingesetzt werden,<br />
wodurch der erforderliche Volumenstrom reduziert wird. Ab einer<br />
gestimmten Last ist Hochdruckregeneration nicht mehr umsetzbar<br />
und der Normalmodus wird aktiviert. In diesem Bereich ist keine<br />
Ersparnis erzielbar. Während des gesamten Einfahrvorgangs ist die<br />
Last durch den vorgespannten Prüfling ausreichend groß, um in<br />
Niederdruckregeneration zu fahren, wodurch keine Energie seitens<br />
der Versorgung umgesetzt werden muss. Zu Beginn des neuerlichen<br />
Ausfahrvorgangs ist die Federkraft wieder gering und Hochdruckregeneration<br />
kommt zum Einsatz. Für diesen Zyklus wird eine<br />
Einsparung der Zyklusenergie<br />
( )<br />
tEnd<br />
= ∫ ⋅ d (24)<br />
Zykl t<br />
0 0 Start<br />
E p Q t<br />
in Höhe von 55 % gegenüber herkömmlicher Ventiltechnik mit 2 %<br />
negativer Überdeckung gemessen.<br />
Während des Zyklus ist die Regelabweichung stets unter einem<br />
Betrag von 200 μm. Über einen Großteil des Zyklus werden deutlich<br />
bessere Werte erreicht; lediglich Umschaltvorgänge lösen geringe<br />
Spitzen in der Regelabweichung aus. Diese lassen sich durch geringere<br />
Stellgeschwindigkeit der Passiv-Ventile glätten, jedoch zu<br />
Lasten der Reaktionsfähigkeit auf schnelle Lastanstiege.<br />
Aus dem Messschrieb der Drucksignale geht der Einfluss der<br />
parallelen Druckregelung hervor. Die Solldrucktrajektorie für den<br />
kolbenseitigen Verdrängerraum wird stets so geführt, dass<br />
Umschaltvorgänge initiiert werden und der energetisch optimale<br />
Modus gefahren werden können. Der Druckregler weist für diesen<br />
Zweck ein ausreichendes Folgeverhalten auf.<br />
7. ZUSAMMENFASSUNG<br />
(23)<br />
Getrennte Steuerkanten stellen aufgrund ihrer hohen Freiheits grade<br />
eine effiziente Alternative zu herkömmlichen Ventilsteuerungen für<br />
Zylinderantriebe dar. Jedoch stellt das Ansteuerungskonzept für<br />
Anwendungen im geschlossenen Regelkreis mit hohen Anforderungen<br />
an die Genauigkeit aufgrund seiner Komplexität eine große<br />
Hürde dar.<br />
In diesem Beitrag wird ein Ansteuerungskonzept für einen<br />
Differentialzylinder dargestellt, welches auf Basis der Druck messung<br />
in beiden Verdrängerräumen eine autonome Erkennung des energieeffizientesten<br />
Regenerationsmodus und die erforderliche<br />
Umschaltstrategie umfasst. Eine einfach zu parametrierende<br />
Mehrgrößenregelung auf Basis von Flachheit ermöglicht die Durchführung<br />
von Umschaltvorgängen während der Bewegung bei<br />
gleichzeitig gutem Folgeverhalten der Positionsvorgaben. Die<br />
Umsetzung eines Prüfmaschinenzyklus am Versuchsstand zeigt,<br />
dass mit getrennten Steuerkanten gerade bei Anwendungen mit<br />
geringer Flexibilität des Versorgungsdrucks und variierender Last<br />
ein erhebliches Energiesparpotential auch im geschlossenen Regelkreis<br />
zu heben ist.<br />
8. DANKSAGUNG<br />
Das IGF-Vorhaben 18010 BR / 1 der Forschungsvereinigung<br />
Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. - FKM, Lyoner Straße 18,<br />
60528 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms<br />
zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />
(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Literaturverzeichnis<br />
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Fluid Power Actuators. Linköping University. Lic. Thesis. 1997<br />
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Stuttgart. Dissertation. 1999<br />
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[14] Kolks, G. ; Weber, J.: Controller Design for Precise and Efficient Industrial<br />
Cylinder Drives Using Independent Metering Valves. In: The 9th FPNI Ph.D.<br />
Symposium on Fluid Power, 2016<br />
[15] Schwarzmann, D. ; Lunze, J. ; Nitsche, R.: A Flatness-Based Approach to<br />
Internal Model Control. In: 2006 American Control Conference, 2006, S.<br />
5666–5671<br />
Autoren: Dipl.-Ing. Giacomo Kolks, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Weber, Institut für<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> (IFD), Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik,<br />
Technische Universität Dresden<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
Formelzeichen und Abkürzungen<br />
A m 2 Fläche<br />
B<br />
l/(min ⋅<br />
bar<br />
(<br />
Blendenbeiwert<br />
d m Durchmesser<br />
D - Dämpfungsgrad<br />
E J Energie<br />
f Hz Frequenz<br />
f - Systemfunktion<br />
F N Kraft<br />
G - Übertragungsfunktion, Strecke<br />
h - Ausgangsfunktion<br />
i - Laufvariable<br />
J - Gütefunktional<br />
j - Laufvariable<br />
k - Laufvariable<br />
K - Verstärkungsfaktor<br />
l m Länge<br />
m kg Masse<br />
u - Systemeingangsvektor<br />
p bar Druck<br />
P W Leistung<br />
Q l/min Volumenstrom<br />
s 1/s Frequenz-Parameter<br />
t s Zeit<br />
u - normiertes Stellsignal<br />
v m/s Geschwindigkeit<br />
V m 3 Volumen<br />
x m Weg<br />
ẋ m⁄s Geschwindigkeit<br />
y - Systemausgangsvektor<br />
z - Zustandsvektor<br />
α - Flächenverhältnis<br />
γ - Normierter Ventilhub<br />
ε - Effizienzgrad<br />
Ψ - Transformationsvorschrift<br />
ω rad/s Winkelgeschwindigkeit<br />
Indizes<br />
0 Versorgung<br />
A Verdrängerraum A<br />
ab abströmend<br />
aus Austrag aus dem System<br />
B Verdrängerraum B<br />
ein Eintrag in das System<br />
erf erforderlich<br />
Gr Grenz<br />
GSK Getrennte Steuerkanten<br />
hyd hydraulisch<br />
K Kolben<br />
konv konventionell<br />
L Last<br />
max maximal<br />
Mess Messung<br />
min minimal<br />
nenn Nenn-<br />
Öl Öl<br />
P Proportional<br />
R Regelung<br />
Ref Referenz<br />
Soll Sollwert<br />
S Steuerung<br />
St Stange<br />
T Tank<br />
tot tot<br />
V Ventil<br />
Verl Verlust<br />
zu zuströmend<br />
Zykl Zyklus<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 51
HYDRAULIKSYSTEM<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />
SCHÄDIGUNGEN DURCH WASSER<br />
IN HYDRAULISCHEN SYSTEMEN<br />
Tobias Mielke, Hubertus Murrenhoff, Katharina Schmitz<br />
Jeder der sich mit Hydraulik beschäftigt, lernt, dass Wasser im System schädlich und<br />
daher unbedingt zu vermeiden ist. Doch wovon geht die Gefährdung genau aus? Was<br />
macht Wasser im System? Und wie kommt es überhaupt hinein? Diesen Fragen gehen<br />
dieser und ein hierauf aufbauender und in der nächsten Ausgabe erscheinender<br />
Beitrag nach. Zunächst werden die Schädigungsmechanismen und -orte erörtert.<br />
Im folgenden Beitrag werden die Zutrittsorte diskutiert.
Neutralisationszahl<br />
HYDRAULIKSYSTEM<br />
1. EINLEITUNG<br />
In diesem Beitrag wird zunächst der Einfluss von Wasser in einem<br />
hydraulischen System und die daraus resultierenden Schäden und<br />
Beeinträchtigung der Funktionalität erläutert. Darauf aufbauend<br />
wird im Beitrag in der nächsten Ausgabe dann aufgezeigt, wo und<br />
wie Wasser ins System gelangt.<br />
Aufgabe eines hydraulischen Systems ist der Transport und die<br />
Wandlung von Energie. Dazu wird in der Pumpe mechanische<br />
Energie, die durch einen E-Motor oder eine Verbrennungskraftmaschine<br />
bereitgestellt wird, in hydraulische Energie gewandelt.<br />
Durch Rohrleitungen und Schläuche wird diese, gesteuert durch<br />
Ventile, zum Aktor gleitet, wo sie wieder in mechanische Energie<br />
zurückgewandelt wird. Energieträger im hydraulischen Teil ist eine<br />
Flüssigkeit, die unter Druck steht. Ein großer Vorteil der Hydraulik<br />
ist die einfache Realisierung von linearen Bewegungen [Mur12], die<br />
mithilfe von Zylindern umgesetzt werden. Diese bestehen aus<br />
einem Kolben mit angeschlossener Kolbenstange, der in einem<br />
Zylinder axial beweglich gelagert ist. Der Kolben bildet zwei Räume<br />
aus, die über ein Dichtelement getrennt sind. Dort findet die Rückwandlung<br />
der hydraulischen in mechanische Energie statt und<br />
über die Kolbenstange wird diese der Umgebung zur Verfügung<br />
gestellt. Um eine störungsfreie und effiziente Wandlung zu ermöglichen,<br />
muss ein Austreten der Flüssigkeit aus dem System verhindert<br />
werden. Im Fall der Stange ist eine hermetische Abdichtung<br />
aufgrund der relativen Bewegung zum Zylinder nicht möglich,<br />
weswegen die Dichtfunktion dynamisch durch einen engen Spalt,<br />
der zwischen der Stange und dem weichen Dichtring gebildet wird,<br />
erfolgt. Das birgt das Potential des Eintritts von Wasser, was insbesondere<br />
die Mineralöl- und Ester-basierten Flüssigkeiten gefährdet.<br />
Die Tankbelüftung stellt einen weiteren potentiellen Eintrittsort<br />
dar, vgl. Bild 01.<br />
Aufgrund von schärferen Wettbewerbsbedingungen und<br />
steigendem Kostendruck nimmt die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />
von hydraulischen Anlagen einen immer höheren Stellenwert<br />
für die Betreiber ein. Wasser im System hat großen, negativen<br />
Einfluss auf beide Faktoren und wird für 20% aller Ausfälle verantwortlich<br />
gemacht [Rab81].<br />
Im Folgenden werden die Schädigungsmechanismen und die<br />
Orte der Schädigungen in hydraulischen Systemen durch Wasser<br />
erläutert.<br />
2. SCHÄDEN IN HYDRAULISCHEN SYSTEMEN<br />
DURCH WASSER<br />
Neben der Schädigung der Druckflüssigkeit, der verwendeten<br />
Komponenten aus verschiedenen Werkstoffen, der auftretenden<br />
Störungen der tribologischen Kontakte durch Wasser wird ebenfalls<br />
die Problematik der Dampfkavitation erläutert.<br />
2.1 ALTERUNG DER DRUCKFLÜSSIGKEIT<br />
Die in der Hydraulik eingesetzten Druckmedien altern durch die<br />
Anwesenheit von Wasser aufgrund von zwei Mechanismen: Oxidation<br />
und Hydrolyse. Im Folgenden wird zunächst auf die Oxidation<br />
von Flüssigkeiten eingegangen, bei der Wasser eine katalysierende<br />
Rolle spielt.<br />
Sauerstoffionen können aufgrund ihrer relativ hohen<br />
Elektro negativität aus einem Kohlenwasserstoffmolekül ein<br />
Wasserstoffatom dissoziieren. Dadurch entsteht ein<br />
Kohlenwasserstoff radikal, das mit einem Sauerstoffatom ein Kohlenwasserstoff<br />
Per oxid-Radikal bildet. Dieses ist sehr reaktiv und<br />
greift weitere Moleküle an. Durch die weitere Abspaltung eines Wasserstoffatoms<br />
entstehen ein Kohlenwasserstoff Hydroperoxid und<br />
ein neues Kohlenwasserstoff Radikal. Hydroperoxide zerfallen und<br />
bilden Per oxid- und Alkyloxid Radikale sowie Wasser, welche wie-<br />
01<br />
02<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Zutrittsorte von Wasser in ein hydraulisches System<br />
Stangendichtelement<br />
Tankbelüftung<br />
Auswirkung von Wasser und metallischer Katalysatoren<br />
auf die Neutralisationszahl von Turbinenölen [Iwa79]<br />
ohne Eisen Kupfer<br />
ohne Wasser<br />
mit Wasser<br />
derrum weitere Moleküle zersetzten. Durch die Bildung immer weiterer<br />
Radikale bleibt die Kettenreaktion im Gang. Die Reaktionsprodukte<br />
sind Alkohole, Aldehyde, Ketone und Säuren. Des Weiteren<br />
fällt Schlamm aus und es bilden sich lackartige Produkte [Tum82].<br />
Oxidationsuntersuchungen im Labor zeigen, dass die Oxidation<br />
mit einer ausgeprägten Induktionsphase beginnt. Sauerstoff wird<br />
zunächst sehr langsam aufgenommen. Erst mit der Bildung ausreichend<br />
vieler Radikale steigt die Oxidationsgeschwindigkeit an. Die<br />
Induktionsphase ist der im Wesentlichen bestimmende Teil des<br />
Alterungsverlaufes und damit der Lebensdauer der eingesetzten<br />
Flüssigkeit.<br />
Wasser wirkt katalysierend auf die Oxidation, was in [Iwa79] an<br />
Turbinenölen nachgewiesen wurde. Der Fortschritt der Oxidation<br />
wurde mittels der Neutralisationszahl gemessen, mit der die Menge<br />
der sauren Reaktionsprodukte bestimmt werden kann [DIN90].<br />
Den Proben wurde entweder kein metallischer Katalysator, Eisen<br />
oder Kupfer zugesetzt. Außerdem wurde jeweils eine Messung mit<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 53
Gewichtsänderung<br />
HYDRAULIKSYSTEM<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />
03<br />
04<br />
Schädigungsstellen an einem dreifachen Ester [Boy02], [Tot03]<br />
Hydrolyse<br />
Thermolyse<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
-1%<br />
-2%<br />
Oxidation<br />
Gewichtsänderung der Axialscheibendichtelemente aus Polyamid [Tum82]<br />
freihängend im Tank<br />
Einbauzustand<br />
0%<br />
und eine ohne Wasser durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
sind in Bild 02 gezeigt.<br />
Die Neutralisationszahl und damit die Menge der sauren Oxidationsprodukte<br />
ist mit Wasser jeweils deutlich größer als ohne. Noch<br />
deutlicher wird der Einfluss des Wassers, wenn der zeitliche Verlauf<br />
der Oxidationszahlen berücksichtigt wird. Während es beim<br />
Kupferkatalysator 3000 h dauerte, um die Neutralisationszahl ohne<br />
Wasser zu erreichen, dauerte es mit Wasser nur 100 h. Bei Wasser<br />
und Eisen wurde die Neutralisationszahl nach 400 h bestimmt. Alle<br />
anderen Versuche dauerten länger als 3500 h.<br />
Bioverträgliche Flüssigkeiten, wie z.B. auf Esterbasis, werden<br />
insbesondere in ökologisch sensiblen Gebieten der Land- und<br />
Forstwirtschaft sowie in Trinkwasserschutzgebieten verwendet. Sie<br />
zeichnen sich durch schnelle Abbaubarkeit aus. Der Grund hierfür<br />
ist die Hydrolyse, die durch Anwesenheit von Wasser stattfindet. In<br />
Bild 03 sind verschiedene Schädigungsstellen an einem dreifachen<br />
Ester gezeigt (links). Eingekreist ist die Schädigungsstelle durch<br />
Hydrolyse. Im rechten Teil des Bildes ist die Zersetzungsreaktion<br />
gezeigt.<br />
Die zweiwertige Alkoholgruppe (im Bild links, eingekreist) weist<br />
nur eine geringe hydrolytische Stabilität auf. Wasser löst diese Stelle<br />
auf und bildet einen Alkohol. Der abgespaltete Molekülrest wird zu<br />
einer Säure (im Bild rechts). Dadurch kann eine Versäuerung des<br />
O<br />
1%<br />
Wassergehalt (Volumen-%)<br />
O<br />
H 2<br />
O R 1<br />
C<br />
H +<br />
R 1<br />
O<br />
H + R 2<br />
R2<br />
5%<br />
C<br />
OH<br />
OH<br />
Systems entstehen, wodurch metallische<br />
Komponenten korrosiv angegriffen<br />
werden können. Des<br />
Weiteren greift die Säure Farben,<br />
Kunststoffe und Dichtelemente an,<br />
was weitere Schäden im System<br />
nach sich zieht. Insbesondere kann<br />
es durch Partikelablösungen zu einer<br />
beschleunigten Beeinträchtigung<br />
der Zuverlässigkeit und einen<br />
beschleunigten Verschleiß der<br />
eingesetzten hydraulischen Komponenten<br />
kommen [Boy02, Jac12].<br />
2.2 DICHTELEMENTQUEL-<br />
LUNG UND -SCHWINDUNG<br />
Dichtelemente in hydraulischen<br />
Systemen haben die Aufgabe, das<br />
Austreten von Flüssigkeit in die<br />
Umgebung zu verhindern. Dadurch<br />
wird die ordnungsgemäße Funktion<br />
des Systems gewährleistet. Dichtelemente<br />
kommen direkt mit der<br />
Flüssigkeit in Kontakt und reagieren<br />
mit dieser. Durch Wasserkontamination<br />
der Druckflüssigkeit können<br />
Dicht elemente Quellen oder<br />
Schwinden [Tum82]. Wenn spezifische<br />
Grenz werte überschritten<br />
werden, nimmt im Quellfall das<br />
Volumen sowie bei dynamischen<br />
Dichtelementen die Reibung zwischen<br />
den abzudichtenden Partnern<br />
zu und es besteht die Gefahr, dass<br />
das Element aus seiner Montagenut<br />
gequetscht wird, wodurch die Dichtwirkung<br />
schlagartig wegfällt. Beim<br />
Schwinden nimmt das Volumen des<br />
Dichtelements ab wodurch es zu<br />
Leckage kommen kann.<br />
In [Tum82] wird der Einfluss von<br />
Wasser in Druckflüssigkeiten auf<br />
Dichtelemente aus Polyamid, einem Thermoplast, die die<br />
Axialscheiben einer Innenzahnradpumpe gegen das Gehäuse<br />
abdichten, untersucht. Als Kriterium wurde die Gewichtsänderung<br />
der Elemente nach einer definierten Zeit unter Einwirkung<br />
verschie dener Flüssigkeitstypen und Wassergehalte herangezogen.<br />
Die Dichtelemente wurden im eingebauten Zustand und frei<br />
hängend im Tank untersucht.<br />
Bild 04 zeigt die Ergebnisse der Untersuchungen mit der Druckflüssigkeit<br />
HLP. Die Proben wurden der Flüssigkeit mit unterschiedlichen<br />
Wassergehalten für 2000 h ausgesetzt. Die resultierenden<br />
Gewichtsänderungen sind auf der Ordinate aufgetragen.<br />
Es zeigt sich ein Einfluss des Wassergehaltes der Flüssigkeit auf<br />
die Gewichtsänderung des Bauteils. Bei trockener Flüssigkeit<br />
(0% Wassergehalt) verlieren die Dichtelemente an Gewicht. Das<br />
kann durch das Herauslösen von Weichmachern und anderen<br />
löslichen Stoffen erklärt werden. Bei höheren Gehalten wurde<br />
Quellen beobachtet was mit einer Gewichtszunahme verbunden<br />
war. Wasser diffundiert aus der Flüssigkeit in den Dichtungswerkstoff.<br />
Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je höher der Wassergehalt<br />
in der Flüssigkeit ist.<br />
Hersteller von Dichtelementen geben für die eingesetzten<br />
Materialien Beständigkeitslisten mit Umgebungsmedien, sowie<br />
Empfehlungen aus, an denen sich Anwender orientieren können.<br />
54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
HYDRAULIKSYSTEM<br />
Ein Beispiel dafür ist [Cog17]. Die Beständigkeit der Elastomere<br />
wird anhand der Volumenquellung beurteilt und es werden entsprechende<br />
Buchstaben vergeben. Ein Beispiel für ein typisches<br />
Dichtelement aus Elastomer in der Hydraulik sind O-Ringe (NBR<br />
und FKM).<br />
Nach diesem Schema sind verschiedene Werkstoff/Umgebungsmedien<br />
Kombinationen untersucht worden. Das vorgestellte Schema<br />
kann nicht auf die Messwerte in Bild 04 übertragen werden, da hier<br />
nur der Werkstoff (Elastomer) und dort ein Bauteil aus Poly amid in<br />
Funktion betrachtet wird. Die Ergebnisse für relevante<br />
Umgebungsmedien im vorliegenden Kontext, Abwasser, Hydraulikflüssigkeit<br />
und Wasser, sind in Tabelle 02 für hydraulik-typische<br />
Werkstoffe aufgeführt.<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Abwasser (nach<br />
DIN 4045) und Hydraulikflüssigkeit bei den meisten der vorgestellten<br />
Materialien zu einer Quellung führt. Allerdings gibt es<br />
wieder Ausnahmen, wie z.B. ACM, dass keine bzw. geringe<br />
Quellung bei Hydraulikflüssigkeit zeigt, aber bei Abwasser nicht zu<br />
empfehlen ist. Es kommt wieder auf die genaue Betrachtung des<br />
Anwendungsfalls an.<br />
Für die oben genannten Werkstoffe sind weitere Verträglichkeitsuntersuchungen,<br />
unter anderem für Salz und Seewasser sowie<br />
Frischwasser, durchgeführt worden [Pru94]. Die Verträglichkeit<br />
wird anhand der Volumenquellung oder anhand des Verlusts der<br />
Zugspannung quantifiziert, je nachdem welcher Fall zuerst eintritt,<br />
siehe Tabelle 03.<br />
Die Autoren verwenden, anders als in der Quelle, den Buchstaben<br />
D anstatt NR. Tabelle 04 gibt die Untersuchungsergebnisse<br />
wieder. Für die Fälle, in denen die Ergebnisse stark variieren,<br />
werden die jeweils kritischsten Bewertungen angegeben.<br />
Hauptaufgabe des Werkstoffes ist die Verkörperung des Dichtelements.<br />
Dessen Aufgabe ist es, über die Lebensdauer der Maschine<br />
Leckagefreiheit sicherzustellen. Bei dynamischen Dichtelementen<br />
kommt erweiternd die Anforderung geringer Reibung hinzu. Durch<br />
Quellung bzw. Schwindung des Materials kann es zu erhöhter<br />
Reibung bzw. Leckage kommen. Durch eine Reduktion der Zugspannung<br />
kann der Dichtwerkstoff spröde werden und aufreißen,<br />
wodurch es zum schlagartigen Ausfall kommt. Untersuchungen<br />
diesbezüglich sind sehr komplex und erfordern eine genaue Analyse<br />
des Einsatzfalls des Dichtelements.<br />
2.3 SCHÄDEN AN METALLISCHEN BAUTEILEN<br />
In [Tum82] wird der Einfluss von Wasser auf metallische Bauteile<br />
hinsichtlich Korrosion untersucht. Korrosionsgefahr besteht vor<br />
allem an Stellen, an denen sich Wasser absetzen kann, bspw. am<br />
Behälterboden. In Ventilen oder in engen Dichtspalten besteht die<br />
Gefahr, dass Korrosionsprodukte bzw. -folgen zu einem Klemmen<br />
der Bauteile führen. Wie bereits in Abschnitt 2.1 beschrieben,<br />
wirken korrosionsbedingt ausgelöste Partikel beschleunigend auf<br />
die Flüssigkeitsalterung. Diese ist charakterisiert durch die Zersetzung<br />
der Kohlen-Wasserstoffketten, wodurch es zur Säurebildung<br />
im System kommt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Eisen in<br />
diesem Prozess katalysierend wirkt. Zur Vorbeugung werden Korrosionsinhibitoren<br />
eingesetzt. In [Tum82] wurden Korrosionsversuche<br />
in Anlehnung an die mittlerweile zurückgezogene Norm DIN<br />
51 585 durchgeführt. Es wurden Stahlstäbe aus Ck 15 einem<br />
Öl-Wasser-Gemisch für unterschiedliche Betriebszeiten bei 60°C<br />
ausgesetzt. Der Durchmesser der Stäbe betrug 12,5 mm, die Länge<br />
80 mm. Danach wurden die Oberflächenschäden gemäß Tabelle 05<br />
beurteilt und entsprechend ein Korrosionsgrad vergeben.<br />
Getestet wurden verschiedene mineralölbasierten Druckflüssigkeiten,<br />
verschiedene Wassergehalte und verschiedene Alterungsstufen<br />
der Flüssigkeiten. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen<br />
Einfluss des Wassers auf die Korrosionseigenschaften der Flüssigkeiten.<br />
Es kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Wasser<br />
01<br />
Buchstabe Volumenquellung [%] Beschreibung<br />
A 0-5 Elastomer zeigt keine bis<br />
geringe Quellung<br />
B 5-10 Elastomer zeigt geringe bis<br />
mäßige Quellung<br />
C 10-20 Elastomer zeigt mäßige bis<br />
starke Quellung<br />
D<br />
Buchstabencode zur Beurteilung der Beständigkeit nach<br />
[Cog17]<br />
- keine Daten vorhanden<br />
02<br />
Umgebungs<br />
flüssigkeit<br />
NR<br />
IIR<br />
EPDM<br />
NBR<br />
HNBR<br />
CR<br />
nicht zu empfehlen<br />
Abwasser B B B A A B D D B A A A<br />
Hydraulikflüssigkeit<br />
(Mineralölbasis)<br />
D D D A A B A A C A A A<br />
Wasser A A A A A A C D A A A A<br />
03<br />
Beständigkeit verschiedener Dichtwerkstoffe in<br />
verschiedenen Medien nach [Cog17]<br />
Buchstabe Volumenquellung Verlust an Zugspannung<br />
A ≤ 15% in 30 Tagen bis 1 Jahr ≤ 15% in 30 Tagen bis 1 Jahr<br />
B ≤ 30% in 30 Tagen bis 1 Jahr ≤ 30% in 30 Tagen bis 1 Jahr<br />
C ≤ 50% in 30 Tagen bis 1 Jahr ≤ 60% in 30 Tagen bis 1 Jahr<br />
D ≥ 50% sofort bis 1 Jahr ≥ 60% sofort bis 1 Jahr<br />
04<br />
Umgebungs<br />
flüssigkeit<br />
AU<br />
ACM<br />
VMQ<br />
FVMQ<br />
FKM<br />
Buchstabencode zur Beurteilung der Beständigkeit nach<br />
[Pru94]<br />
NR<br />
IIR<br />
EPDM<br />
NBR<br />
HNBR<br />
Frischwasser B A A A A B A D B A B B<br />
Salzwasser D B B B A B D D A A B B<br />
Seewasser D B B B A C D D B A A B<br />
05<br />
Beständigkeit verschiedener Dichtwerkstoffe in Salz- und<br />
Seewasser nach [Pru94]<br />
CR<br />
AU<br />
ACM<br />
VMQ<br />
FVMQ<br />
Bewertungskriterien der Korrosionsschäden nach<br />
DIN 51 585<br />
Korrosionsgrad Bedeutung Beschreibung<br />
0 Keine Korrosion Unverändert<br />
1 Geringe Korrosion Höchstens 6 Korrosionsstellen von<br />
denen keine einen größeren<br />
Durchmesser als 1 mm hat<br />
2 Mäßige Korrosion Nicht mehr als 5% der Oberfläche<br />
korrodiert, aber mehr oder größer als<br />
Korrosionsgrad 1<br />
3 Starke Korrosion Über 5% der Oberfläche korrodiert<br />
FKM<br />
FFKM<br />
FFKM<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 55
elative Lebensdauer<br />
Lösung<br />
Chem. Reaktion<br />
4<br />
Verdampfung<br />
Sublimation<br />
HYDRAULIKSYSTEM<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />
05<br />
06<br />
Grundkörper<br />
07<br />
10<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Kavitationsschäden (Rahmen) an der Kolbentrommel<br />
einer Axialkolbenpumpe in Schrägscheibenbauweise<br />
[Kun95]<br />
Wechselwirkungen zwischen den Elementen eines<br />
tribologischen Systems [Hab80]<br />
Adsorption<br />
Chem. Reaktion<br />
Sublimation<br />
Adsorption<br />
Chem. Reaktion<br />
Lösung, Anreicherung<br />
mit Verschleißpartikeln<br />
5<br />
3<br />
Umgebungsmedium<br />
Zwischenstoff<br />
Trennung<br />
Schmierung<br />
Tribooxidation<br />
Abrasion<br />
Oberflächenzerrüttung<br />
2<br />
Adhäsion<br />
Abräsion<br />
Oberflächenzerrüttung<br />
Lebensdauer eines Kegelrollenlagers in Abhängigkeit<br />
verschiedener Wassergehalte der Flüssigkeit [Can77]<br />
3<br />
5<br />
Adsorption<br />
Chem. Reaktion<br />
Sublimation<br />
Lösung, Anreicherung<br />
mit Verschleißpartikeln<br />
Adsorption<br />
Chem. Reaktion<br />
1 25 100 400<br />
Wasserkonzentration [10 -4 %]<br />
Gegenkörper<br />
06<br />
Druckflüssigkeit<br />
Ergebnisse der Korrosionsuntersuchungen [Tum82]<br />
Betriebsstunden<br />
[h]<br />
Wassergehalt<br />
[Volumen-%]<br />
H 1000 0 0<br />
H 1000 1,0 3<br />
H 1000 2,5 3<br />
H 1000 5,0 2<br />
HL 2000 2,5 3<br />
HL 2000 5,0 1<br />
HLP 2000 0 0<br />
HLP 2000 1,0 0<br />
HLP 2000 5,0 0<br />
HLP-D-I 2000 0 0<br />
HLP-D-I 2000 1,0 3<br />
HLP-D-I 2000 5,0 3<br />
HLP-D-II 2000 0 0<br />
HLP-D-II 1500 5,0 0<br />
H 1000 Voralterung/5,0 2<br />
HL 1000 Voralterung/5,0 1<br />
HLP 2000 Voralterung/5,0 0<br />
HLP-D-I 2000 Voralterung/5,0 3<br />
HLP-D-II 2000 Voralterung/5,0 1<br />
Korrosionsgrad<br />
erhebliche Schäden an den metallischen Bauteilen verursachen<br />
kann. In Tabelle 06 sind die Korrosionsgrade der Stäbe unter verschiedenen<br />
Bedingungen angegeben.<br />
2.4 SCHÄDEN DURCH DAMPFKAVITATION<br />
Unter Kavitation wird das Entstehen von Gasblasen bei sinkendem<br />
Druck und konstanter Temperatur verstanden [Bre95]. Implodieren<br />
diese, kann es zu Schäden an Bauteilen kommen. In der Hydraulik<br />
kann die Blase mit aus der Umgebungsflüssigkeit entlöster Luft, mit<br />
Flüssigkeitsdampf oder mit dem Dampf fremder Flüssigkeiten,<br />
bspw. Wasserdampf, gefüllt sein. Der Sättigungsdruck der gasförmigen<br />
Flüssigkeit wird unterschritten, bspw. beim Durchströmen<br />
einer Blende, wodurch, mit steigender Druckdifferenz, Energie zur<br />
Blasenbildung und zu deren Wachstum in der Umgebungsflüssigkeit<br />
freigesetzt wird. Blasen entstehen an Keimen, wobei zwischen<br />
homogener und heterogener Keimbildung unterschieden wird. Bei<br />
homogener Keimbildung wächst die Blase ausgehend von vorübergehenden<br />
mikroskopischen Hohlräumen, die durch thermische<br />
Bewegung der Moleküle entstehen. Da in hydraulischen Systemen<br />
nicht nur Druckflüssigkeit, sondern auch Partikel, Luftblasen u. Ä.<br />
vorhanden sind und somit die heterogene Keimbildung überwiegt,<br />
wird hier auf die Darstellung der homogenen Bildung verzichtet.<br />
Bei der heterogenen Bildung entstehen die Mikroblasen an<br />
Unstetigkeiten in der Flüssigkeit. Da der Fokus dieses Beitrags auf<br />
Wasser liegt, ist die Blase in der vorliegenden Betrachtung mit<br />
Wasserdampf gefüllt.<br />
Das mechanische Gleichgewicht der Blasen in einer Flüssigkeit<br />
kann durch Gl. 2-1 beschrieben werden. Hierbei ist p B<br />
der Druck in<br />
der Blase, der, im Falle einer isothermen Dampfblase, gleich dem<br />
Sättigungsdampfdruck p V<br />
ist. Der Druck p herrscht außerhalb der<br />
Blase, S ist die Oberflächenspannung zwischen Blase und Flüssigkeit<br />
und R der Radius.<br />
2 ⋅ S<br />
pB<br />
− p = Gl. 2 −1<br />
R<br />
56 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
HYDRAULIKSYSTEM<br />
Wenn der Außendruck p kleiner als p B<br />
– 2 ∙ S/R ist, wird die Blase<br />
wachsen. Das geschieht so lange, bis entweder das Gleichgewicht<br />
wieder hergestellt ist oder die Blase platzt. Das Wachstum einer<br />
Dampfblase ist also zum einen durch den Sättigungsdampfdruck<br />
bei gegebener Temperatur bestimmt, zum anderen durch den<br />
Außendruck. Dieser variiert in einem hydraulischen System aufgrund<br />
von Arbeitszyklen und Geschwindigkeitsänderungen, lokal<br />
wie auch zeitlich. Im Bereich eines lokalen Hochdruckgebietes<br />
kann es passieren, dass die Blase kollabiert. Unter der Annahme,<br />
dass die Blase eine Kugel ausbildet, kann der Druck p p<br />
der Schockwelle,<br />
die sich nach dem Platzen ausbreitet, mit Gl. 2-2 [Bre95]<br />
abgeschätzt werden. Dabei ist p ∞<br />
der durchschnittliche Druck in der<br />
Flüssigkeit, R m<br />
der Radius der Blase beim Platzen und r der Abstand<br />
vom Blasenmittelpunkt.<br />
Rm<br />
pp<br />
= 100 ⋅p∞<br />
⋅ Gl. 2−2<br />
r<br />
Der Schockwellendruck ist um zwei Größenordnungen größer als<br />
der Umgebungsdruck. Implodieren Blasen im Bereich einer Asymmetrie,<br />
bspw. im Bereich einer Wand oder in der Umgebung anderer<br />
Blasen, entstehen Mikrojets in Richtung der Asymmetrie. Beim<br />
Auftreffen des Jets auf die Wand wird ein Impuls übertragen, der zu<br />
Werkstoffermüdung führt. Dadurch entstehen die typischen,<br />
feinporigen Kavitationsschäden, wie Bild 05 zeigt.<br />
In [Tum82] wurden umfangreiche Untersuchungen von<br />
Kavitationsschäden durch Wasser im Modellversuch durchgeführt.<br />
Durch eine Düse wurde der Druck der feuchten Flüssigkeit<br />
im Modell aufbau mittels Wandlung in Strömungsgeschwindigkeit<br />
abgesenkt, sodass Blasen entstehen können. Diese Strömung wird<br />
auf einen Probekörper geleitet, wo der Druck durch Stauung wieder<br />
ansteigt. Als Messgröße wird die Gewichtsänderung aufgrund<br />
Kavitationserosion des Probekörpers heran gezogen. Es zeigte<br />
sich, dass bei höherem Wassergehalt der Druckflüssigkeit weniger<br />
Kavitationsschäden auftraten. Das wurde durch die Ausbildung<br />
einer schützenden Dampfschicht an der Wand des Versuchsträgers<br />
erklärt, wie es ebenfalls auch in [Kra16] beschrieben wird.<br />
Dampfblasen entstehen aufgrund des lokalen Absenkens des<br />
Drucks unter den Sättigungsdampfdruck, haften an der zu<br />
betrachtenden Stelle an und bilden allmählich die Dampfschicht.<br />
Die kinetische Energie platzender Blasen wird von dieser Schicht<br />
absorbiert, sodass die darunter liegenden Bauteile geschützt<br />
werden. Eine solche Schutzschicht ist im realen hydraulischen<br />
System nicht zu erwarten, da zum einen instationäre Vorgänge<br />
aufgrund der Arbeitszyklen vorliegen, zum anderen viele Bereiche<br />
turbulent durchströmt werden. Die Dampfschicht wird dadurch<br />
regelmäßig abgelöst. Die schützende Wirkung ist damit nicht<br />
mehr gegeben.<br />
Zur Vermeidung von Dampfkavitationsschäden in hydraulischen<br />
Systemen sind daher alle Maßnahmen zu ergreifen, um Dampfblasenbildung<br />
in Wandnähe zu vermeiden. Das kann zum einen<br />
durch besondere Gestaltung der Strömungsführung geschehen,<br />
sodass der lokale Druck nicht unter den Sättigungsdampfdruck des<br />
Wassers fällt. Zum anderen kann der Gesamtwassergehalt niedrig<br />
gehalten werden, sodass weniger Wassermoleküle zur Blasenbildung<br />
zur Verfügung stehen.<br />
2.5 LEBENSDAUERREDUKTIONEN DURCH<br />
STÖRUNG DES TRIBOLOGISCHEN SYSTEMS<br />
Ein tribologisches System besteht aus den Elementen Grundkörper,<br />
Gegenkörper, Zwischenstoff und Umgebungsmedium. Im<br />
Fall eines Stangendichtelements ist die Kolbenstange Grundkörper,<br />
der Dichtring der Gegenkörper, die Druckflüssigkeit der<br />
Zwischenstoff und die Umgebungsluft das Umgebungsmedium.<br />
Zwischen den Elementen herrschen komplexe Wechselwirkungen<br />
wie in Bild 06 dargestellt ist [Jac12].<br />
Wasser gelangt über das Umgebungsmedium Luft in den Zwischenstoff<br />
der dieses absorbiert. Es ist also nach [Jac12] eine Störgröße. Es<br />
beeinflusst die Schmierung und die Trennung von Grund- und<br />
Gegenkörper und löst chemische Reaktion dort aus. Zurück in den<br />
Zwischenstoff kommen dadurch Verschleißpartikel.<br />
In [Can77] wurden die Auswirkungen von Wasser in Schmierflüssigkeiten<br />
auf die Lebensdauer von Kegelrollenlagern untersucht.<br />
Solche finden sich unter anderem in Axialkolbeneinheiten in<br />
Schrägscheibenbauweise [Mur12], wo sie mit Hydraulikflüssigkeit<br />
geschmiert werden. In der Untersuchung wurde ein Prüfstand entwickelt,<br />
mit dem Lagerlebensdauertests durchgeführt werden können.<br />
Als Wassergehalte wurden 25 ∙10 -4 %, 100 ∙10 -4 % und 400 ∙10 -4 %<br />
gewählt, wodurch das Wasser gelöst und nicht als freie Phase<br />
vorliegt. Als Schmierstoff wurde eine SAE 20-Flüssigkeit verwendet.<br />
Im Versuch wurde die L15,9 Lebensdauer ermittelt, d.h. die Anzahl<br />
der Umdrehungen, bei der 15,9% der untersuchten Lager ausfallen.<br />
Ausfallkriterium waren aufgetretene Abplatzungen größer als<br />
0,0645 cm².<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden auf die Lebensdauer<br />
bei 100 ∙10 -4 % Wassergehalt bezogen und in einem doppellogarithmischen<br />
Diagramm über dem Wassergehalt aufgetragen, siehe<br />
Bild 07.<br />
Es zeigt sich, dass der Zusammenhang zwischen der relativen<br />
Lebensdauer L der untersuchten Lager und dem Wassergehalt X<br />
der Schmierflüssigkeit durch die folgende Gl. 2-3 beschrieben werden<br />
kann. L ist die Lebensdauer für den untersuchten Wassergehalt<br />
bezogen auf die Lebensdauer bei einem Gehalt von 100 ∙10 -4 %.<br />
0,6<br />
−4<br />
⎛100 ⋅10<br />
⎞<br />
L = ⎜ ⎟<br />
Gl. 2−3<br />
⎝ X ⎠<br />
Eine Erhöhung des Wassergehaltes von 25 ∙10 -4 % auf 100 ∙10 -4 %<br />
reduziert die Lebensdauer um 60%. Eine weitere Erhöhung des<br />
Wassergehaltes sorgt für einen weiteren Abfall der Lebensdauer,<br />
jedoch nicht mehr so stark wie bei geringeren Wassergehalten.<br />
Steigerungen bei geringeren Wassergehalten sind daher kritischer<br />
zu betrachten als bei größeren.<br />
3. ZUSAMMENFASSUNG / AUSBLICK<br />
In diesem Beitrag wurden die Auswirkungen von Wasser in Ölhydraulischen<br />
Anlagen aufgezeigt und die daraus resultierenden<br />
Schäden erläutert. Wasser wirkt beschleunigend auf die Oxidation<br />
bzw. ist Voraussetzung für die Hydrolyse der eingesetzten<br />
Druckflüssigkeit. Es wirkt außerdem korrosiv auf metallische<br />
Oberflächen, wodurch die Partikelkonzentration durch Ablösen der<br />
Korrosionsprodukte von Bauteilen im System erhöht wird.<br />
Dichtungswerkstoffe können bei Anwesenheit von Wasser quellen<br />
und ihre Zugspannung verlieren, wodurch ihre Funktionssicherheit<br />
gefährdet wird. Wasserdampfkavitation und die damit einhergehende<br />
Erosion schädigen das System zusätzlich. Zuletzt sei noch<br />
die Störung der tribologischen Systeme, u.a. in den Wälzlagern,<br />
genannt, die deren Lebensdauer deutlich herabsetzt.<br />
In einer auf diesem Artikel aufbauenden Abhandlung in der<br />
folgenden Ausgabe werden die Wege von Wasser ins System<br />
beschrieben. Es werden dazu Modelle entwickelt, mit deren Hilfe<br />
die eingetretenen Wassermengen quantifiziert werden können.<br />
4. DANKSAGUNG<br />
Das Projekt „Wassereinzug über Stangendichtungen“ (FKM-Nr.<br />
703360) wird durch einen industriedominierten Arbeitskreis des<br />
Forschungsfonds des Fachverbandes <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
begleitet und unterstützt. Die Autoren danken allen Beteiligten für<br />
die finanzielle Förderung und die fachliche Unterstützung.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 57
HYDRAULIKSYSTEM<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG PEER REVIEWED<br />
Literaturverzeichnis<br />
[Boy02] Boyde, S.: „Green lubricants. Environmental benefits and impacts on<br />
lubrication.” Green Chemistry, 4, The Royal Society of Chemistry, 293-307, 2002<br />
[Bre95] Brennen, C.: „Cavitation and bubble dynamics”, Oxford University Press,<br />
1995<br />
[Can77] Cantley, R.: „The Effect of Water in Lubricating Oil on Bearing Fatigue<br />
Life”, A S L E Transactions, 20:3, 244-248, 1977<br />
[Cog17] N.N.: „Beständigkeitsliste”, Produktdatenblatt Firma C. Otto Gehrckens<br />
GmbH & Co. KG, abgerufen am 06.04.2017<br />
[DIN90] N.N.: „Bestimmung der Neutralisationszahl“, DIN 51 558, DIN-Norm,<br />
Beuth-Verlag, 1990<br />
[Hab80] Habig, K.-H.: „Verschleiß und Härte von Werkstoffen“, Hanser, ISBN<br />
3-446-12965-0, 1980<br />
[Iwa79] Iwanaga, M.; Fitch, E.C.: „How to extend the service life of mineral base<br />
hydraulic oils”, The BFPR Journal, Nr. 12,1,63-79, 1979<br />
[Jac12] Jacobs, G.: „Tribologie”, Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen, 2012<br />
[Kra16] Krahl, D., et. al.: „Visualization of cavitation and investigation of<br />
cavitation erosion in a valve”, 10th International Fluid Power Conference,<br />
Proceedings, 333-348, Dresden, 2016<br />
[Kun95] Kunze, T.: „Experimentelle und analytische Untersuchungen zur<br />
Kavitation bei selbstsaugenden Axialkolbenpumpen“, Dissertation, TU Dresden,<br />
1995<br />
[Mur12] Murrenhoff, H.: „Grundlagen der <strong>Fluidtechnik</strong> – Teil 1: Hydraulik”,<br />
Vorlesungsumdruck, RWTH Aachen, Shaker-Verlag, ISBN 978-3-8440-1223-1,<br />
2012<br />
[Pru94] Pruett, K. M.: „Chemical Resistance Guide for Elastomers II”, Compass<br />
Publications, La Jolla, CA, USA, ISBN 978-1889712024, 1994<br />
[Rab81] Rabinowicz, E.: Lecture presented to the American Society of Lubricating<br />
Engineers, Bearing Workshop, USA, 1981<br />
[Tot03] Totten, G.: „Fuels and Lubricants Handbook: Technology, Properties,<br />
Performance, and Testing“, ASTM Manuel Series: MNL37WCD, ISBN 978-<br />
0803120969, 2003<br />
[Tum82] Tumbrink, M.: „Der Einfluss von Wasser in mineralölbasischen<br />
Druckflüssigkeiten von Hydraulikanlagen”, Dissertation, RWTH Aachen, 1982<br />
Autoren: Tobias Mielke, M.Sc., Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz, Institut für fluidtechnische Antriebe und<br />
IMPRESSUM<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 62. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />
Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteurin: Svenja Stenner,<br />
Tel.: 06131/992-302, E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
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Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Doris Buchenau, Angelina Haas, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />
Institutsdirektorin,<br />
Tel: 0241/80-47701, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Tel.: 0241/80-47710, Fax: 0241/80-647712,<br />
E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de<br />
ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />
RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />
52074 Aachen, Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Sonja Schirmer<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Formelzeichen und Abkürzungen<br />
L Relative Lagerlebensdauer [-]<br />
p Druck [Pa]<br />
p p<br />
Druck der Schockwelle [Pa]<br />
p B<br />
Druck in einer Blase [Pa]<br />
p ∞<br />
Durchschnittsdruck [Pa]<br />
r Laufkoordinate [m]<br />
R Blasenradius [m]<br />
R m<br />
Blasenradius beim Platzen [m]<br />
S Oberflächenspannung [Pa]<br />
X Wassergehalt [%]<br />
Abkürzungen<br />
NR<br />
IIR<br />
EPDM<br />
NBR<br />
HNBR<br />
CR<br />
AU<br />
ACM<br />
VMQ<br />
FVMQ<br />
FKM<br />
FFKM<br />
Naturkautschuk<br />
Butylkautschuk<br />
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk<br />
Acrylnitril-Butadien-Kautschuk<br />
Hydrierter NBR-Elastomer<br />
Chlor-Butadien-Kautschuk<br />
Polyester-Urethan-Kautschuk<br />
Arcylat-Kautschuk<br />
Silikon-Kautschuk<br />
Fluor-Silikon-Kautschuk<br />
Fluorkautschuk<br />
Perfluorkautschuk<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 58: gültig ab 1. Oktober 2017<br />
Leserservice<br />
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Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
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58 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong>
FLUIDTECHNIK<br />
BAUMASCHINENMARKT<br />
BOOMT<br />
+ 50%<br />
NACHFRAGE NACH<br />
RAUPENBAGGERN<br />
Ein Großteil des globalen Wachstums kommt aus Asien.<br />
Nach eher verhaltenen Jahren wuchs der Markt vor allem<br />
in China dank einer Vielzahl neuer Infrastrukturprojekte<br />
enorm, was u.a. die Nachfrage nach Raupenbaggern<br />
beflügelte.<br />
FLOTTEN<br />
MODERNISIERT<br />
Der globalen Baumaschinen-Branche geht es so gut wie lange<br />
nicht mehr. Das zeigt eine Erhebung der Unternehmensberatung<br />
„Off-Highway Research“. Im Jahr 2017 stiegen die Verkaufszahlen<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 894 000 Maschinen<br />
– Höchstwert seit 2012. Doch wo kommt der Aufschwung her?<br />
Und wie gestaltet sich der Trend für die kommenden Jahre? Wir<br />
haben es für Sie grafisch aufbereitet.<br />
MODERATES WACHSTUM IN DEN<br />
KOMMENDEN FÜNF JAHREN<br />
WELTWEITER VERKAUF VON BAUMASCHINEN<br />
IN TAUSEND EINHEITEN VON 2017-2022,<br />
* = VORHERSAGE<br />
Nachdem in 2016 noch Unsicherheit über den Ausgang<br />
der Präsidentschaftswahlen in den USA herrschte, hat<br />
auch der Baumaschinenmarkt von der wiedererstarkten<br />
Wirtschaft profitiert. Zudem wurden alternde Flotten im<br />
vergangenen Jahr modernisiert.<br />
STARKER<br />
NORDEN<br />
Alle westeuropäischen Staaten verzeichneten einen<br />
verbesserten Absatz von Baumaschinen. Besonders gut<br />
lief es in Skandinavien (Norwegen und Schweden<br />
setzten Rekordmarken) und in Deutschland<br />
Quelle: Off-Highway Research<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 6/<strong>2018</strong> 59
Manometer<br />
LEO 5<br />
mit LoRaWAN<br />
ISM<br />
Band<br />
Funk-<br />
Manometer<br />
Sender und<br />
Remote-Display<br />
ARC-1 Tube<br />
mit Pegelsonde<br />
Serie 36 XiW<br />
LOW POWER<br />
PRESSURE SENSORS<br />
OPTIMIZED FOR<br />
INTERNET<br />
OF THINGS<br />
Schnittstellen-<br />
Konverter<br />
K-114 BT<br />
für digitale + analoge<br />
Druckmessgeräte<br />
ARC-1 Box<br />
mit Drucktransmitter<br />
Serie 23 SY<br />
Manometer<br />
LEO 5<br />
mit Bluetooth<br />
classic<br />
RFID<br />
Datenlogger<br />
Serie 21 DC<br />
RFID<br />
Drucktransponder<br />
Serie 21 D<br />
Funk-<br />
Drucktransmitter<br />
mit Bluetooth<br />
smart<br />
KELLER unplugged!<br />
Das Internet der Dinge beginnt mit einem Sensor.<br />
Drucktransmitter und Pegelsonden mit digitalen Schnittstellen sind wie geschaffen für IoT-Lösungen.<br />
Niedrige Versorgungsspannungen und optimierter Stromverbrauch, ideal für batteriebetriebene Funk-Lösungen.<br />
Druckbereiche: 0,3…1000 bar / ATEX-Zertifizierung / Druck- und Temperaturinformationen<br />
D-Linie Drucktransmitter<br />
I 2 C-Interface bis 5mKabel<br />
1,8…3,6 V (optimiert für Knopfzellen)<br />
20 μW @1S/s und 1,8 V<br />
Gesamtfehlerband ±0,7 %FS @ -10…80 °C<br />
X-Linie Drucktransmitter<br />
RS485-Interface bis 1,4 km Kabel<br />
3,2…32 V (optimiert für 3,6 V Lithium-Zellen)<br />
100 μW @1S/min und 3,2 V<br />
Gesamtfehlerband ±0,1 %FS @ -10…80 °C<br />
Sensor +Test I Halle 1 I Stand 335<br />
keller-druck.com
Registration / Anmeldung 20 th ISC<br />
International Sealing Conference<br />
Internationale Dichtungstagung<br />
Stuttgart, Germany, October 10-11, <strong>2018</strong><br />
Company – institute /Firma – Institut<br />
Title, first name, surname / Titel, Vorname, Name<br />
Department / Abteilung<br />
Street and number or P.O. box / Straße und Hausnummer oder Postfach<br />
Country, postcode, place / Land, PLZ, Ort<br />
Telephone / Telefon<br />
E-mail / E-Mail<br />
Telefax / Telefax<br />
£ I will attend at the Conference / Ich werde an der Tagung teilnehmen<br />
£ My company is VDMA member / Meine Firma ist VDMA-Mitglied<br />
£ I am a speaker/chairperson / Ich bin Vortragende(r)/Vorsitzende(r)<br />
£ I am a Ph.D. student / Ich bin Doktorand<br />
£ I will attend the Conference Banquet on October 10 th , <strong>2018</strong><br />
Ich werde am Festabend am 10. Oktober <strong>2018</strong> teilnehmen<br />
£ alone / alleine £ in company / in Begleitung<br />
£ I will not attend the Conference Banquet /<br />
Ich werde nicht am Festabend teilnehmen<br />
Attendance fee / Teilnahmegebühr<br />
Attendance fee for staff of VDMA member<br />
companies / Teilnahmegebühr für Beschäftigte<br />
von VDMA-Mitgliedsfirmen<br />
Speakers / Chairpersons<br />
Vortragende / Vorsitzende<br />
Ph.D. students / Doktoranden<br />
€ 990,00 + 19%VAT/MwSt<br />
€ 790,00 + 19%VAT/MwSt<br />
free of charge<br />
ohne Gebühr<br />
€ 390,00 + 19%VAT/MwSt<br />
additional Guests at the Banquet /<br />
zusätzliche Gäste zum Festabend € 95,00 + 19%VAT/MwSt<br />
For registration later than September 9th, <strong>2018</strong><br />
an extra charge of 10% will be added.<br />
Für Anmeldungen nach dem 09. September <strong>2018</strong><br />
wird ein Zuschlag von 10% erhoben.<br />
I am aware that my name and my business address will be listed in the participants<br />
directory and will be processed and stored on computer for organisational purposes.<br />
Ich bin damit einverstanden, dass mein Name und meine Firmenadresse in der<br />
Teilnehmerliste veröffentlicht sowie für Organisationszwecke gespeichert werden.<br />
VDMA<br />
<strong>Fluidtechnik</strong><br />
Lyoner Str. 18<br />
60528 Frankfurt am Main<br />
Germany<br />
Phone +49 69 6603-1318<br />
Fax +49 69 6603-2318<br />
E-Mail christian.geis@vdma.org<br />
Internet www.vdma.org/fluid<br />
Institut für Maschinenelemente<br />
der Universität Stuttgart (IMA)<br />
Pfaffenwaldring 9<br />
70569 Stuttgart<br />
Germany<br />
Phone +49 711 685-60472<br />
Fax +49 711 685-66319<br />
E-Mail markus.schulz@<br />
ima.uni-stuttgart.de<br />
Internet www.ima.uni-stuttgart.de<br />
Contact / Ansprechpartner<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
20 th ISC<br />
Dr. Christian Geis<br />
Lyoner Str. 18<br />
60528 Frankfurt am Main<br />
Germany<br />
Phone +49 69 6603-1318<br />
Fax +49 69 6603-2318<br />
E-Mail christian.geis@vdma.org<br />
Internet www.fluid.vdma.org<br />
www.sealing-conference.com<br />
Media Partner / Medienpartner<br />
www.sealing-conference.com<br />
Announcement<br />
Ankündigung<br />
20 th ISC<br />
Stuttgart, Germany<br />
Oct. 10 – 11, <strong>2018</strong><br />
International Sealing Conference<br />
Internationale Dichtungstagung<br />
Place, date / Ort, Datum<br />
Signature / Unterschrift<br />
Eine Kooperation von<br />
<strong>Fluidtechnik</strong><br />
<strong>Fluidtechnik</strong>
Schedule / Veranstaltungsübersicht<br />
Schedule / Veranstaltungsübersicht<br />
9:00<br />
0:00<br />
1:00<br />
2:00<br />
3:00<br />
4:00<br />
5:00<br />
6:00<br />
7:00<br />
8:00<br />
9:00<br />
0:00<br />
Wednesday 12 th 2016 / Mittwoch, 12. Oktober 2016<br />
Wednesday Wednesday 10 th October 10 <strong>2018</strong> th October / Mittwoch, <strong>2018</strong>10. / Mittwoch, Oktober 10. <strong>2018</strong> Oktober <strong>2018</strong><br />
Session 1<br />
Session 2<br />
Session 3<br />
Session 4<br />
09:00<br />
09:00<br />
10:00<br />
Session 1<br />
Session 1<br />
Break / Pause<br />
I 1 - I 2<br />
Exhibition<br />
I 1<br />
/ Ausstellung<br />
- I 2<br />
11:00<br />
Rotary Break Shaft / Pause SealsBreak / Pause Static Seals<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
11:00<br />
Wellendichtungen Statische Dichtungen<br />
Rotary Shaft Rotary Seals Shaft Reciprocating Seals Reciprocating Seals Seals<br />
12:00<br />
A 1 - A 3<br />
B 1 - B 3<br />
Wellendichtungen Wellendichtungen Translat. Dichtungen Translat. Dichtungen<br />
12:00<br />
13:00<br />
14:00 13:00<br />
17:00<br />
Session 2<br />
Session 3<br />
A 4 - A 7<br />
B 4 - B 7<br />
Mechanical Seals Mechanical SealsStatic Seals Static Seals<br />
15:00<br />
14:00<br />
Break - Pause<br />
Exhibition - Ausstellung<br />
Gleitringdichtungen Gleitringdichtungen Statische Dichtungen Statische Dichtungen<br />
16:00<br />
20:00<br />
Session 4<br />
Exhibition / Ausstellung<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
Opening / Eröffnung 19 th ISC<br />
Opening<br />
Introduction<br />
/ Eröffnung Opening<br />
Lectures<br />
20 / Eröffnung th ISC<br />
/ Einführungsvorträge<br />
20 th ISC<br />
10:00 Introduction Lectures Introduction / Einführungsvorträge<br />
Lectures I 1 -/ I Einführungsvorträge<br />
2<br />
15:00<br />
18:00<br />
19:00<br />
20:00<br />
Session 2<br />
A 1 - A 3<br />
Session 3<br />
A 1 - A 3Lunch B / Mittagessen 1 - B 3 B 1 - B 3<br />
Exhibition / Ausstellung<br />
Rotary Lunch Shaft / Mittagessen Seals Lunch / Mittagessen Basics of<br />
Sealing Technology<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
Wellendichtungen<br />
Grundlagen der<br />
Dichtungstechnik<br />
Materials and Surfaces Standardization/Patents/<br />
Laws/Test Procedures<br />
A 4 - A 7 A 4 - A 7 B 4 - B 7 B 4 - B 7<br />
Werkstoffe und<br />
Oberflächen<br />
Normung/Patentwesen/<br />
gesetzliche Vorgaben/<br />
Break - PauseBreak - Pause<br />
Prüfverfahren<br />
Exhibition - Ausstellung Exhibition - Ausstellung<br />
A 8 - A 11<br />
B 8 - B 11<br />
Tribology<br />
16:00<br />
18:00<br />
Session 4<br />
Tribologie<br />
19:00<br />
A 8 - A 11<br />
17:00<br />
Exhibition / Ausstellung<br />
Tribology Simulation Simulation<br />
Tribologie<br />
Simulation<br />
Simulation<br />
A 8 - A 11 B 8 - B 11 B 8 - B 11<br />
Conference Banquet / Festabend<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
Exhibition - Poster Session<br />
Fachaussstellung - Posterschau<br />
Visit to IMA Laboratory<br />
Institutsbesichtigung<br />
Conference Banquet Conference / Festabend Banquet / Festabend<br />
Exhibition - Poster Session<br />
Exhibition - Poster Session<br />
Fachaussstellung - Posterschau<br />
Fachaussstellung - Posterschau<br />
Visit to IMA Laboratory Visit IMA Laboratory<br />
Institutsbesichtigung Institutsbesichtigung<br />
09:00<br />
10:00<br />
11:00<br />
12:00<br />
13:00<br />
14:00<br />
15:00<br />
16:00<br />
17:00<br />
Thursday 11Thursday th October 11 <strong>2018</strong> th October / Donnerstag, <strong>2018</strong> / Donnerstag, 11. Oktober 11. <strong>2018</strong> Oktober <strong>2018</strong><br />
Session 5<br />
Session 6<br />
Session 7<br />
Session 8<br />
09:00<br />
Rotary Shaft Rotary Seals Shaft Materials Seals and Materials Surfacesand Surfaces<br />
Wellendichtungen Wellendichtungen Werkstoffe und Werkstoffe und<br />
10:00<br />
Oberflächen Oberflächen<br />
11:00<br />
13:00<br />
A 12 - A 15<br />
Break / PauseBreak / Pause<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
B 12 - B 15<br />
Rotary Shaft Rotary Seals Shaft Reciprocating Seals Reciprocating Seals Seals<br />
12:00<br />
Wellendichtungen Wellendichtungen Translat. Dichtungen Translat. Dichtungen<br />
17:00<br />
Session 5<br />
A 12 - A 15<br />
Session 6<br />
A 16 - A 19<br />
A 16 - A 19<br />
Lunch / Mittagessen Lunch / Mittagessen<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
B 16 - B 19<br />
14:00<br />
Application in Application Practice in Practice Static Seals Static Seals<br />
Session 7<br />
Anwendungsthemen Anwendungsthemen Statische Dichtungen Statische Dichtungen<br />
A 20 - A 22<br />
15:00<br />
Session 8<br />
A 20 - A 22<br />
B 12 - B 15<br />
B 16 - B 19<br />
Break / PauseBreak / Pause<br />
Exhibition / Ausstellung Exhibition / Ausstellung<br />
16:00 Closing Lectures Closing / Abschlussvorträge<br />
Lectures / Abschlussvorträge<br />
C 1 - C 2<br />
B 20 - B 22<br />
C 1 - C 2<br />
B 20 - B 22<br />
Closing / Abschluss Closing / 20 Abschluss th ISC 20 th ISC<br />
Exhibition - Poster Session<br />
Fachaussstellung - Posterschau<br />
Visit to IMA Laboratory<br />
Institutsbesichtigung<br />
The detailed programme can be downloaded from the ISC website<br />
or ordered at the contact adress.<br />
Das vollständige Tagungsprogramm kann von der ISC-Webseite<br />
heruntergeladen oder bei der Kontaktadresse angefordert werden.<br />
International<br />
Sealing Conference<br />
Exhibition - Poster Session<br />
Fachaussstellung - Posterschau<br />
Visit to IMA Laboratory<br />
Institutsbesichtigung<br />
Please inform us about your working field:<br />
Bitte informieren Sie uns über Ihr Arbeitsgebiet:<br />
Fax +49 69 6603-2318<br />
E-Mail christian.geis@vdma.org<br />
Supplier of raw materials and compounds / Zulieferer<br />
Sealing manufacturer / Dichtungshersteller<br />
Sealing user, manufacturer of hydraulic components/<br />
Anwender, Hersteller von Hydraulikkomponenten<br />
◦<br />
◦<br />
◦<br />
Sealing user, manufacturer of pneumatic components /<br />
Anwender, Hersteller von Pneumatikkomponenten<br />
◦<br />
End user manufacturer of machinery (stationary or mobile)<br />
Endanwender, Maschinenhersteller (stationär oder mobil)<br />
◦<br />
Manufacurer of fluid power media and lubricants<br />
Hersteller von Druckmedien und Schmierstoffen<br />
◦<br />
VDMA<br />
<strong>Fluidtechnik</strong><br />
20 th ISC<br />
Dr. Christian Geis<br />
Lyoner Strasse 18<br />
University / Universität<br />
Association / Interessenverband<br />
Press / Presse<br />
Further / Sonstiges<br />
◦<br />
◦<br />
◦<br />
◦<br />
60528 Frankfurt/Main<br />
Germany