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Ökona - das Magazin für natürliche Lebensart: Ausgabe Sommer 2018

Sommer-Ausgabe 2018 des Magazins Ökona. Die aktuelle Ausgabe erscheint neben der Online-Version auch als Printausgabe mit 20.000 Stück Auflage und liegt kostenlos im Gebiet des Vorderen und Oberen Bayerischen Waldes aus, also dem Landkreis Cham und Teilen der Landkreise Regen, Straubing, Regensburg, Schwandorf, sowie den Städten Regensburg und Straubing. Haben Sie Interesse an Werbeschaltungen oder werblichen Textbeiträgen, so melden Sie sich einfach unter magazin@oekona.de. Viel Spaß beim Durchblättern.

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www.oekona.de<br />

42<br />

NATUR & UMWELT<br />

Der Luchs und die Rehe<br />

im Bayerischen Wald<br />

Umstrittener Artenschutz von Raubtieren und Pflanzenfressern<br />

führt zu einem Ungleichgewicht in der Natur<br />

Foto: Johanna Frohnauer<br />

Seit einiger Zeit verfolge ich <strong>das</strong> Thema in<br />

den Medien und stelle fest, <strong>das</strong>s es unter<br />

den am Thema beteiligten Gruppen<br />

zu diversen Erfahrungen und den daraus<br />

entstandenen kontroversen Meinungen<br />

gekommen ist. Ich bin selbst ein Kind des<br />

Waldes und erinnere mich daran, <strong>das</strong>s ich<br />

selbst schon zwei Mal einen Luchs im Lamer<br />

Winkel gesehen habe und zwar ca.<br />

in den Jahren 1968 und 1978, also ich<br />

noch dort gelebt habe. Später nicht mehr,<br />

außer im Tierpark Lohberg. Der Luchs<br />

war also schon immer da, wenn auch<br />

wenig beachtet. Im Rahmen der Wiederansiedlung<br />

sollten nun neben dem Biber,<br />

Fischotter, Fischreiher, Kormoran und<br />

verschiedener Greifvögel auch der Luchs<br />

Heinrich Moser dokumentiert im Auftrag der<br />

BJV-Kreisgruppe Bad-Kötzting mit 60<br />

Wildkameras die Luchspopulation<br />

wieder eine Heimat finden. Der Luchs ist<br />

als Beutegreifer und Raubtier kein Kleintier,<br />

hat keine <strong>natürliche</strong>n Feinde, hat aber<br />

auch Hunger und als Hauptnahrung Rehe.<br />

Nämlich ein Reh pro Luchs und Woche.<br />

Daraus gibt es Berechnungen, welches<br />

Territorium ein Luchs bei einer bestimmten<br />

Rehpopulation braucht. Laut verschiedener<br />

Luchsstudien sind <strong>das</strong> 50 bis 60<br />

Rehe pro Jahr <strong>für</strong> einen Luchs, Weibchen<br />

mit Jungen etwas mehr und so braucht<br />

ein Luchs ein Revier in der Größe von ca.<br />

100 qkm bzw. 10000 ha, um überleben zu<br />

können. So ist die Theorie.<br />

Keine <strong>natürliche</strong>n Feinde, die die<br />

Population in Grenzen halten würde<br />

Wie sieht es aber in der Praxis aus, nun<br />

nach einigen Jahren ungewollter Auswilderung<br />

aus dem Nationalpark Bayerwald<br />

und Böhmerwald. Man bedenke, <strong>das</strong>s es<br />

keine <strong>natürliche</strong>n Feinde gibt, die die Population<br />

in Grenzen halten würde und so<br />

gehen die Meinungen über die Menge der<br />

Luchse im Bayerischen Wald weit auseinander.<br />

Nach Meinung offizieller Stellen<br />

liegt die Population im vertretbaren Rahmen,<br />

so ergab <strong>das</strong> Luchsmonitoring 2016<br />

des Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Umwelt,<br />

<strong>das</strong>s zwischen Waldmünchen und Wegscheid<br />

ca. 56 Luchse leben, wenngleich<br />

viele grenzüberschreitend sind. Also eine<br />

Population, die in Bezug auf die Größe<br />

dieser Region nach kalkuliertem Flächenbedarf<br />

schon grenzwertig aber durchaus<br />

noch in Ordnung ist.<br />

Luchsfamilie im Tierpark Lohberg<br />

Rehe in den Wäldern sind eine Seltenheit<br />

in dieser Region geworden<br />

Für die Jäger im Lamer Winkel jedoch<br />

ergibt sich aus der Sicht ihrer Arbeit heraus<br />

ein anderes Bild. Viele sind zugleich<br />

Waldbesitzer mit Eigenjagt und sind daher<br />

auch beruflich täglich in den Wäldern<br />

unterwegs. Die Hegegemeinschaft Lamer<br />

Winkel zählt 32 Reviere mit 23 Eigenjagden<br />

und nur 6 Gemeinschaftsreviere und<br />

3 Staatsjagden. Es ist daher verständlich,<br />

<strong>das</strong>s zwischen den einzelnen Jägern, ihrem<br />

Jagdrevier und ihrem Wald eine sehr<br />

naturnahe enge Beziehung besteht. Sie<br />

stellen am schwachen Verbiss an jun-<br />

So findet man „Speisereste“ des Luchses in<br />

den Wäldern um den Lamer Winkel<br />

Foto: Heinrich Moser

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