Teil 5 Anhang - Stadt Arnstadt
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Hermann Steudner wurde am 9.5.1896 geboren. Er war Tischler von Beruf und Mitglied der<br />
KPD. Während der Nazizeit mußte er aus politischen Gründen 4 Jahre ins Gefängnis und<br />
dann ins KZ.<br />
Er zog später von <strong>Arnstadt</strong> nach Schwerin.<br />
Dem Bürgermeister (nicht zu verwechselm mit Oberbürgermeister) Matthias Schnee (LDP)<br />
wurde am 14.3.1950 durch die <strong>Stadt</strong>verordneten das Vertrauen entzogen.<br />
Der Kreisverband der Ortsgruppe der LDP hatte in einem Schreiben vom 18.2.1950 Herrn<br />
Oberbürgermeister Steudner mitgeteilt, daß laut Urteil des zum Beschluß gebrachten Parteigerichtsverfahrens<br />
der LDP vom 17.2.1950 gegen Schnee<br />
1. derselbe mit sofortiger Wirkung aus der LDP ausgeschlossen und<br />
2. ihm die Ausübung seiner Ämter für immer untersagt wurde.<br />
(Welche Vorkommnisse zugrundelagen ist uns nicht bekannt.)<br />
Als Nachfolger wurde von der LDP Herr Müller-Mellage aus Weimar, Gutenbergstraße 16 (�<br />
4.12.1913 in Trier) benannt und am 14.3.1950 durch die <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung einstimmig<br />
gewählt.<br />
Mit Schreiben vom 22.4.1950 an den Vorsitzenden der <strong>Stadt</strong>verordnetenversammlung bat<br />
Oberbürgermeister Steudner aus gesundheitlichen Gründen um Entbindung von seinen<br />
Amtspflichten.<br />
In einer außerordentlichen Sitzung der <strong>Stadt</strong>verordneten am 28.4.1950 wurde Oberbürgermeister<br />
Steudner verabschiedet und einstimmig Paul Wiegand (SED) aus Erfurt als Nachfolger<br />
(kommissarisch) gewählt.<br />
Infolge der Aufhebung der Kreisfreiheit <strong>Arnstadt</strong>s, hatte die <strong>Stadt</strong> ab 30.6.1950<br />
keinen Oberbürgermeister mehr, sondern einen Bürgermeister und einen stellvertretenden<br />
Bürgermeister. Es dauerte aber noch einige Wochen, bis sich diese<br />
neuen Bezeichnungen überall surchsetzten.<br />
In der Sitzung der Gemeindevertreter am 15.12.1950 wurde Paul Wiegand (SED) einstimmig<br />
zum Bürgermeister und Heinrich Greßler zum „besoldeten <strong>Stadt</strong>rat“ gewählt.<br />
Paul Wiegand 1950 - 1951<br />
Stellv. Bürgermeister bei Paul Wiegand war Heinrich Greßler<br />
Erich Beyer 1951 - 1954<br />
Erich Beyer ging später zum Rat des Bezirkes.<br />
Stellv. Bürgermeister bei Erich Beyer war Frau Elisabeth Prosche.<br />
Hermann Stange 1954 - 1958<br />
Die Gemeindevertretersitzung am 10.2.1954 wählte Hermann Stange einstimmig zum Bürgermeister.<br />
Er war 1906 als Sohn eines Arbeiters (Maurer) geboren. Von Beruf war er Schlosser. 1926<br />
ging er auf Wanderschaft durch Deutschland, Österreich und der Schweiz, arbeitete bis<br />
1929 in verschiedenen Maschinenfabriken, ab 1921 war er Mitglied der „Freien sozialistischen<br />
Jugend“, dann kam er zum Kommunistischen Jugendverband. Seit 1925 war er Mitglied<br />
der KPD. Im Jahre 1934 wurde er zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er die<br />
Rede Dimitroffs verbreitet hatte.<br />
Nach Ablauf der Gefängnisstrafe wurde er jedoch nicht entlassen, sondern von 1935 – 1939<br />
ins KZ Sachsenhausen eingeliefert.<br />
1943 erfolgte die Einberufung in ein Strafbatallon, welches in Griechenland sowie in Malariagebieten<br />
zum Einsatz kam. In Odessa wurde Hermann Stange krank (Malaria) und kam<br />
durch viele Lazarette schließlich nach Baden, wo er im Oktober 1944 entlassen wurde und<br />
zu seiner Familie nach Sondershausen zurückkehren konnte.<br />
Nach 1945 wurde er Kreissekretär der SED in Sondershausen, 1950 im Kreis Weimar und<br />
1951 in Sömmerda.<br />
1821