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Teil 5 Anhang - Stadt Arnstadt

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Damit es nicht zu abgewerteten Kursen zur Kurantmünze kommen sollte, war vielfach auf<br />

diesen Münzen, neben der Aufschrift „Scheidemünze“, auch noch das gesetzliche Verhältnis<br />

zur Kurantmünze aufgeprägt. Siehe Bild: Für 30 solche Silbergroschen, die gar nicht aus<br />

Silber waren, erhielt man aber einen richtigen Silbertaler.<br />

30 solcher Scheidemünzen des Fürstentums<br />

Schwarzburg - Sondershausen ergaben einen Taler.<br />

Notgeld<br />

Eine besonders große Menge von Notgeld wurde im Deutschen Reich in den Jahren<br />

während und nach dem Ersten Weltkrieg und während der Hyperinflation 1923 ausgegeben.<br />

Das Horten von Silbermünzen (durch die Inflation war ihr Materialwert höher als der Nominalwert)<br />

und der Metallbedarf der Kriegsindustrie führten zu Kleingeldmangel. Städte, Gemeinden,<br />

Kreise und Privatfirmen sprangen in die Lücke und deckten den Bedarf mit eigenen<br />

Ausgaben, für den Geldumlauf bestimmten „Verkehrsausgaben“. Die große Anzahl von<br />

variantenreich gestalteten Geldscheinen mit viel Lokalkolorit erweckte bald auch das Interesse<br />

von Sammlern, was dazu führte, daß viele Notgeldscheine gar nicht mehr für den Umlauf,<br />

sondern eigens für die Sammler gedruckt und ausgegeben wurden. Solche Scheine<br />

werden „Serienscheine“ genannt. Das deutsche Notgeld des Ersten Weltkrieges läßt sich in<br />

zwei Perioden unterteilen: erste Periode der kleinen Nominalen bis etwa 20 Mark um 1916<br />

bis 1919 und zweite Periode ab etwa 1921 mit hohen Nominalen, bis in den Billion-Mark-Bereich.<br />

Außerdem gab es im Sommer 1923 Dollar- und Goldmarkbezeichnungen als „wertbeständiges<br />

Notgeld“, oder auch Schatzanweisungen. Zeitweilig zirkulierten noch Kupons von<br />

Kriegsanleihen um 1918.<br />

Bereits im Jahre 1916 und 1917 war in <strong>Arnstadt</strong> ein Mangel an Kleingeld aufgetreten. Am<br />

meisten fehlte Nickel und zwar 5 und 10 Pfennigstücke und vor allem 50 Pfg.-Stücke. Besonders<br />

in Fabriken und Ladengeschäften machte sich dieser Mangel recht unangenehm<br />

bemerkbar, niemand konnte auf größeres Geld herausgeben. Es war daher dringend geboten,<br />

diesem Übelstand abzuhelfen, der sich auch bei der Sparkasse und <strong>Stadt</strong>hauptkasse,<br />

besonders bei der Auszahlung der Familienunterstützungen zeigte.<br />

Der Finanzausschuß der <strong>Stadt</strong> beschloß, Abhilfe zu schaffen und Notgeld auszugeben. Dieser<br />

Beschluß wurde vom Gemeinderat am 27.2.1917 einstimmig bestätigt.<br />

Gedruckt (bzw. geprägt) wurden:<br />

� 30.000 Stück 50-Pfennigscheine<br />

� 20.000 Stück 10-Pfennigstücke (Metallmünzen)<br />

� 10.000 Stück 5-Pfennigscheine<br />

Erster Ausgabetag war Mittwoch, der 21.3.1917 (nicht der 1.3., wie man gelegentlich lesen<br />

kann, und wie es auf den Scheinen steht). Es handelte sich zunächst um die 50 Pfennigscheine.<br />

Sie waren etwas kleiner als der offizielle Markschein und in Schwarzdruck auf braunen<br />

Untergrund ausgeführt. Die Vorderseite enthielt außer dem Zahlenaufdruck, den im weißen<br />

Feld geprägten <strong>Stadt</strong>wappen und der rotaufgedruckten Nummer des Scheines die Worte:<br />

„<strong>Stadt</strong> <strong>Arnstadt</strong>. Gut für Fünfzig Pfennige. <strong>Arnstadt</strong>, den 1. März 1917. Der Magistrat. Dr.<br />

Bielfeld.“<br />

Die Rückseite war ohne Unterdruck gehalten, sie enthielt nochmals die Wertbezeichnung in<br />

Zahlen und Buchstaben, den <strong>Stadt</strong>adler und die Worte: „Die <strong>Stadt</strong> <strong>Arnstadt</strong> verpflichtet sich<br />

1849

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