Teil 5 Anhang - Stadt Arnstadt
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Eine neue Münzeinteilung trat in unserem Fürstentum im<br />
Jahre 1823 in Kraft. Danach kamen 30 Silbergroschen auf<br />
einen Taler und 12 Pfennige auf einen Silbergroschen.<br />
Fremde Silber- und Kupferscheidemünzen durften nach<br />
dem 2.2.1824 nicht mehr angenommen werden.<br />
Nebenstehende Rechnung aus dem Jahre 1873 beweist<br />
die Aussage.<br />
Wenn 52 Silbergroschen 1 Taler und 22 Silbergroschen<br />
ergeben, dann sind 30 Silbergroschen 1 Taler.<br />
Diese Münzeinteilung entsprach der preußischen, wie sie<br />
unter anderem auch in Erfurt üblich war.<br />
Ab April 1834 wurden in <strong>Arnstadt</strong> nur noch folgende Münzen<br />
angenommen:<br />
1.) Sächsische und alle anderen Converntions - 1/24<br />
Stücke, jedoch letztere ohne Agio<br />
2.) Hessengroschen, Großherzoglich Weimarische,<br />
Schwarzburgische 1/48 und 1/24 Stücke und Gothaische 1/48 Stücke<br />
3.) Sächsische, Weimarische, Gothaische Kupfermünzen aller Art, mit Ausnahme der<br />
Dreiheller<br />
4.) Hannoverische und Braunschweigische Pfennige<br />
Da immer noch viele Münzsorten in Umlauf waren und blieben, ordnete Fürst Günther Friedrich<br />
Carl am 2.1.1836 folgenden Umtauschkurs an:<br />
1 Thaler in 20 Kreuzer-Stücken *) á 5 gr. 4 Pf. oder in ganzen, halben oder Viertel-Spezis-<br />
thalern á 1 Rthlr. 8 gr. zu = 1 Rthlr. 1 gr. Preuß. Courant<br />
1 Thaler in Conventions 1/6 Stücken zu = 1 Rthlr. 8 Pf. Preuß. Courant<br />
1 Thaler in Conventions 1/12 Stücken zu = 1 Rthlr. 6 Pf. Preuß. Courant<br />
1 Kronenthaler zu = 1 Rthlr. 13 gr. Preuß Courant<br />
1 Friedrichsd’or zu = 5 Rthlr. 16 gr. Preuß Courant<br />
Die preußischen Silbergroschen, Silbersechser und Pfennige wurden nicht in größeren<br />
Mengen, sondern nur zur Ausgleichung bei Summen unter 4 gr. angenommen.<br />
Lieferungs- und andere Verträge durften nur noch in preuß. Courant abgeschlossen werden.<br />
1840 wurden die Louisd’or zu 5 Talern 12 guten Groschen angenommen und die Friedrichsd’or<br />
zu 5 Talern 15 guten Groschen.<br />
Mit Wirkung von 1.1.1841 wurde nach der am 30.7.1838 in Dresden abgeschlossenen<br />
Münzkonvention auch in unserem Fürstentum der Preußische oder 14 „Thaler-Fuß“ eingeführt.<br />
Danach wurde der Taler in 30 Groschen (Silbergroschen) und der Groschen in 12<br />
Pfennige geteilt.<br />
Kurswert:<br />
Vierdritteltalerstück („Speciesthaler“) = 1 Taler 11 Gr. 1 1/3 Pf<br />
Zweidritteltalerstück (Gulden) = -- 20 Gr. 6 2/3 Pf.<br />
Eindritteltalerstück (halber Gulden) = -- 10 Gr. 3 1/3 Pf.<br />
Conventions-Zwanzigkreuzerstück = -- 6 Gr. 10 Pf.<br />
Conventions-Zehnkreuzerstück = -- 3 Gr. 5 Pf.<br />
1 Louisd’or = 5 Taler 11 Sgr. 3 Pf.<br />
6 Louisd’or = 35 Rthlr. (1830)<br />
---------------<br />
*) Die Bezeichnung Kreuzer geht auf das Münzbild eines Doppelkreuzers zurück,<br />
das einer Tiroler Silbermünze (im Werte von 4 alten Pfennigen) aus der Mitte<br />
des 13. Jahrhunderts aufgeprägt war. Auch die in Rechnungen übliche abgekürzte<br />
Schreibweise Xr für Kreuzer ist ebenfalls eine Erinnerung an das Kreuz<br />
des Urstückes.<br />
1845