deHerisauer Ausgabe 16/2018
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 19. Juni 2018
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ZWISCHENSTAND<br />
ZENTRUMS<br />
ENTWICKLUNG –<br />
21. JUNI <strong>2018</strong><br />
«Auch wir wollen so schnell als möglich Resultate»<br />
Der Gemeinderat hat 20<strong>16</strong> ein strategisches Grobkonzept<br />
mit 10 Leitideen und 21 Strategien zur Zentrumsentwicklung<br />
entworfen, öffentlich zur Diskussion gestellt und<br />
verabschiedet. Auf dieser Basis wurden im Frühling 2017<br />
erste Sofortmassnahmen umgesetzt und Vorarbeiten für<br />
die grösseren Projekte in die Wege geleitet. Seither wurde<br />
die Bevölkerung mit Ausnahme eines Zwischenstands zu<br />
verschiedenen Grossprojekten am 31. August 2017 kaum<br />
mehr informiert. Stellvertretend für andere interessierte<br />
Bürger möchte der Präsident der Stiftung Dorfbild, Werner<br />
Frischknecht, von Gemeindepräsident Renzo Andreani<br />
wissen, warum dies so ist.<br />
Die Zentrumsentwicklung wirft Fragen auf.<br />
(Bild: Toni Küng)<br />
Werner Frischknecht: Im März hat der Gemeinderat in<br />
Aussicht gestellt, dass im gleichen Jahr zum Obstmarkt<br />
ein Kredit für einen Wettbewerb gesprochen werden soll<br />
und dass dieser <strong>2018</strong> durchgeführt und die Resultate vorgestellt<br />
werden. Passiert ist nichts.<br />
Renzo Andreani: Das mag gegen aussen so scheinen. Hinter<br />
den Kulissen wurde jedoch viel gearbeitet. Es wurden<br />
diverse Abklärungen gemacht, wir haben Gespräche mit<br />
Grundeigentümern rund um den Obstmarkt geführt und<br />
die Grundlagen aufgearbeitet. Das Ziel dieser Abklärungen<br />
ist, dass wir genau wissen, was zu beachten ist und<br />
welcher Spielraum für eine Planung und Gestaltung auf<br />
dem Obstmarkt besteht, bevor wir einen Wettbewerb ausschreiben.<br />
Sonst läuft man Gefahr, dass ins Blaue hinaus<br />
geplant wird. Das würde heissen, dass man zwar durch<br />
einen Wettbewerb tolle Planungen für einen öffentlichen<br />
Begegnungsraum erhält, diese aber nicht umsetzbar sind,<br />
weil in der Realität viele einschränkende Vorgaben zu beachten<br />
sind.<br />
Es ist von aussen dennoch schwer nachvollziehbar, warum es<br />
so lange dauert, bis die Rahmenbedingungen geklärt sind.<br />
Bei der Arbeit an den Grundlagen hat sich gezeigt, dass der<br />
Spielraum auf dem Obstmarkt sehr beschränkt ist. Wenn<br />
alles bleibt, wie es heute ist, erscheint eine entscheidende<br />
Aufwertung des Obstmarkts schwierig. Darum hat man<br />
versucht, Spielräume für eine Gestaltung zu schaffen, also<br />
zu schauen, wo Veränderungen möglich wären.<br />
«Das Verkehrsgutachten liegt erst seit zwei Monaten<br />
vor. Es hat gezeigt, dass ein überwiegender<br />
Anteil des Verkehrs im Zentrum hausgemacht ist»<br />
Was heisst das konkret?<br />
Ein Beispiel: Würde man den heutigen Kreisel durch eine<br />
normale T-Kreuzung ersetzen, so ergäbe sich dadurch mehr<br />
Platz für den Obstmarkt, was natürlich schön wäre. Diese<br />
Möglichkeit haben wir abklären lassen. Leider hat sich gezeigt,<br />
dass dies aus verkehrstechnischer Sicht nicht machbar<br />
ist. Eine T-Kreuzung hätte Störungen im Verkehrsfluss<br />
zur Folge, die schlimmstenfalls zu einem Verkehrskollaps<br />
führen könnten. Die Erkenntnis, dass dieser Spielraum<br />
eben nicht besteht, ist also eine entscheidende Grundlage<br />
für einen Wettbewerb. Um genau solche Spielräume auszuloten,<br />
hat man detaillierte technische Abklärungen eingeholt<br />
und zahlreiche Gespräche mit Grundeigen tümern<br />
geführt, was alles sehr zeitintensiv ist. Zudem werden<br />
neue Ideen mitgedacht, wie die Verkehrsflüsse über den<br />
Obstmarkt auch für den Langsamverkehr zu verbessern<br />
und die Aufenthaltsqualität für die verschiedenen Veranstaltungen<br />
zu steigern sind. Dieser Prozess ist bis heute<br />
nicht ganz abgeschlossen. Dass dies so aufwändig sein<br />
würde, haben wir unterschätzt.<br />
Warum wurde denn nicht über diese Zwischenschritte<br />
informiert?<br />
Gerne hätten wir die Öffentlichkeit natürlich mit konkreten<br />
Informationen beliefert. Aber eigentlich informiert<br />
«Man darf nicht vergessen, dass der Obstmarkt schon<br />
seit 35 Jahren auf eine gute Lösung wartet. Viele vor<br />
uns haben sich daran die Zähne ausgebissen»