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uchreport.<strong>spezial</strong> <strong>2018</strong><br />
einen festen Erlös gibt: Wenn ein<br />
<strong>Hörbuch</strong> gehört wird, bekommen<br />
sie einen bestimmten Betrag. Damit<br />
können sie auch besser gegenüber<br />
ihren Rechteinhabern argumentieren,<br />
sollte es Bedenken gegen<br />
das Streaming geben. Bei anderen<br />
Konditionsmodellen wissen<br />
Verlage nicht genau, was sie bekommen:<br />
Es kann in einem Monat<br />
dann eben auch mal viel weniger<br />
sein, wenn vieles parallel gehört<br />
wird oder die Plattform sich entscheidet,<br />
Marketingaktionen zu<br />
machen, die den Erlös reduzieren.<br />
Das ist bei uns nicht möglich: Was<br />
wir an Marketing machen, an Neukundenaktionen<br />
und Free-trial-Monaten,<br />
das zahlen wir aus eigener<br />
Kasse, es schmälert nicht den Erlös<br />
des Verlags.<br />
Dennoch geben die Verlage längst<br />
nicht alle ihre Titel in den Streaming-Vertrieb,<br />
vor allem viele der<br />
Bestseller fehlen. Warum sind sie so<br />
zurückhaltend?<br />
Das müssen wir respektieren, auch<br />
wenn es uns lieber wäre, wenn die<br />
Verlage mit mehr Mut und Engagement<br />
in den Streaming-Markt gehen<br />
würden. Manchmal ist es eine<br />
Entscheidung des Autors, der Streaming-<br />
oder Digitalvertrieb nicht<br />
mag, manchmal entscheidet auch<br />
der Verlag, in einem so neuen Bereich<br />
wie dem Streaming zunächst<br />
testweise mit nur einem Teil des<br />
Verlagsportfolios reinzugehen, um<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
Verlage fürchten, dass Streaming ihr<br />
übriges Geschäft kannibalisiert ...<br />
Wir versuchen immer klarzumachen,<br />
dass es ein zusätzlicher Umsatzkanal<br />
ist, der nicht das physische<br />
Angebot kannibalisiert, sondern<br />
vielmehr neue Kundengruppen<br />
anspricht, die man sonst nicht<br />
erreichen würde. Ich sehe keinen<br />
ökonomischen Grund, warum man<br />
sich gegenüber diesem Zusatzumsatz<br />
verschließen sollte. Aber es ist<br />
vermutlich menschlich, dass man<br />
neue Dinge je nach Zutrauen und<br />
Mut schneller umarmt oder zurückhaltender<br />
agiert. Doch wir erleben<br />
in den ersten Monaten, in denen<br />
wir aktiv sind, mehr und mehr Interesse<br />
und Bereitschaft. Oft ist es eine<br />
Frage der Rechte: Viele Verlage<br />
sagen uns, sie würden gern sofort<br />
alles, was sie haben, zur Verfügung<br />
stellen, aber sie müssten die Rechte<br />
für jedes einzelne <strong>Hörbuch</strong> nachverhandeln,<br />
weil in älteren Verträgen<br />
kein Streaming enthalten sei.<br />
Das braucht seine Zeit.<br />
Und wenn Streaming für Verlage<br />
aus strategischen Gründen erst am<br />
Ende der Verwertungskette eines Titels<br />
steht: Kann sich <strong>Hörbuch</strong>-Streaming<br />
dann überhaupt langfristig<br />
etablieren?<br />
Ein solches „Windowing“, bei dem<br />
man zunächst einmal wartet und<br />
Frontlisttitel erst später reinstellt,<br />
gehört zum Experimentieren der<br />
Verlage. Ja, es ist schmerzhaft für<br />
uns, wenn aktuelle Titel auf der<br />
SPIEGEL-Bestsellerliste stehen und<br />
entsprechend in allen Buchhandlungen<br />
hervorgehoben werden,<br />
aber in unserem Angebot nicht zu<br />
finden sind. Ich bin überzeugt, dass<br />
sich diese defensive Einstellung gegenüber<br />
dem Streaming ändern<br />
wird. Schon Ende dieses Jahres werden<br />
wir über eine ganz andere Titelzahl<br />
sprechen als heute, weil<br />
mehr Rechte geklärt sind und Titel<br />
nachrücken können.<br />
Und wie wollen Sie die Verlage überzeugen?<br />
Der Verzicht auf Frontlisttitel ist<br />
ein Verlust für uns, für unsere<br />
Kunden und auch für die Autoren,<br />
denen dieser Vertriebskanal zumindest<br />
für ein paar Monate verwehrt<br />
ist. Das Schöne im digitalen<br />
Geschäft und im Streaming ist<br />
zwar, dass die Backlist nicht ein solches<br />
Schattendasein führt wie im<br />
physischen Markt. Die größte<br />
Nachfrage erreichen die meisten<br />
Titel aber, wenn das Buch frisch erschienen<br />
ist und viel besprochen<br />
wird. Diesen Peak nicht mitzunehmen,<br />
ist schade, denn das wird<br />
man von Verlagsseite nicht so<br />
leicht wieder aufholen können.<br />
Text/Interview Till Spielmann<br />
Hörspaß für kleine<br />
und große Ohren!<br />
Sprecher: Julia Nachtmann<br />
1 CD | 12, 95 €* | ab 5 J.<br />
ISBN: 978-3-945709-76-4<br />
Sprecher: Birte Schnöink, Julian Greis<br />
und Sebastian Rudolph<br />
3 CD | 14,95 €* | ab 13 J.<br />
ISBN: 978-3-945709-52-8<br />
Sprecher: e Konstantin n Graudus<br />
3 mp3-CD | 29,95 €* | ab 14 J.<br />
ISBN: 978-3-945709-85-6<br />
*unverbindliche Preisempfehlung<br />
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