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12 <strong>Hörbuch</strong> <strong>buchreport</strong>.<strong>spezial</strong> <strong>2018</strong><br />
Umfrage<br />
Die Verlagsvorschau als<br />
pragmatisches Arbeitsmittel<br />
Random House verabschiedet sich von der gedruckten Vorschau – und<br />
entfacht eine Debatte. Wie stehen <strong>Hörbuch</strong>verlage zur Digitalvorschau?<br />
Die Ankündigung der Random House-Verlage, ab dem<br />
Herbstprogramm 2019 Novitäteninformationen ausschließlich<br />
per Digitalvorschau zu verbreiten, ist in Teilen<br />
des Handels sehr kritisch aufgenommen worden.<br />
Auch die <strong>Hörbuch</strong>verlage haben das Thema auf ihrer<br />
Agenda. In einer <strong>buchreport</strong>-Umfrage diskutieren Audio-Verleger<br />
über Für und Wider einer digitalen Vorschau<br />
und erklären ihre eigene verlegerische Strategie.<br />
Marc Sieper<br />
Leiter Lübbe Audio, Bastei Lübbe<br />
Vorteil Digital. Der nicht von der<br />
Hand zu weisende Vorteil einer<br />
digitalen Vorschau für <strong>Hörbuch</strong>verlage<br />
ist selbstverständlich die<br />
technische Voraussetzung, Hörproben<br />
zu den Titeln zu stellen,<br />
was in der Vergangenheit nur<br />
über Hörproben-CDs oder die nicht flächendeckende<br />
Nutzung von z.B. QR-Codes möglich war. Hörproben liefern<br />
in vielen Fällen die besten Argumente für die Qualität<br />
eines Titels, seines Sprechers oder der Produktionsform<br />
(z.B. beim Hörspiel). Diese Argumente sind mindestens<br />
so wichtig wie die Übersicht über z.B. Marketing-<br />
Aktivitäten und helfen den Händlern bei der Einschätzung.<br />
Allerdings ist es Wunsch vieler Handelspartner, die<br />
digitalen Vorschauen noch früher als die gedruckten Versionen<br />
zu veröffentlichen, was die Bereitstellung solcher<br />
Hörproben in vielen Fällen unmöglich macht.<br />
Vorteil Print. Wer noch die Zeit dafür findet, kann in einer<br />
gedruckten Vorschau meiner Meinung nach viel besser<br />
stöbern und entdecken, als beim digitalen Pendant. Viele<br />
Einkäufer machen sich handschriftliche Notizen etc. Natürlich<br />
ist vieles davon auch bei der digitalen Vorschau<br />
möglich, aber daran muss sich jeder zunächst gewöhnen.<br />
Planung Digital. Wie sicher in jedem Verlagshaus gehört<br />
das Thema Vorschauen stets in unsere Überlegungen<br />
und wir überprüfen regelmäßig, wie wir mit den sich<br />
wandelnden Anforderungen unsere Angebotsform im<br />
Die Fragen:<br />
Welche Vorteile bringt eine digitale Vorschau speziell<br />
für <strong>Hörbuch</strong>verlage?<br />
Was spricht für das gedruckte Format?<br />
Planen Sie konkret den Wechsel von gedruckt zu digital?<br />
richtigen Rahmen attraktiv, anschaulich und zeitgemäß<br />
darbieten, damit unsere Partner bestens über unsere<br />
neuen Titel informiert werden. In welche Richtung wir<br />
unsere Vorschauen in Zukunft entwickeln werden, haben<br />
wir bislang noch nicht entschieden.<br />
Kilian Kissling<br />
Geschäftsführer Vertrieb und<br />
Marketing, Argon Verlag<br />
Vorteil Digital. Der ganz offensichtliche<br />
Vorteil für <strong>Hörbuch</strong>verlage<br />
ist das Einbinden von Hörproben.<br />
Die anderen Vorteile<br />
sind dieselben wie die für Buchverlage.<br />
Vorteil Print. Das gedruckte Format bietet deutlich mehr<br />
Möglichkeiten, die Identität des Verlags auszudrücken.<br />
Sie führt auch dazu, das Programm einer Saison ganzheitlich<br />
zu denken. In der Phase der Erstellung wird<br />
deutlich, welche Titel gut gegeneinander abgegrenzt<br />
werden müssen, wo vielleicht im Programm noch eine<br />
Lücke ist. Und schließlich gibt es ein paar klassische analoge<br />
Vorteile: Notizen und Eselsohren machen, Seiten<br />
herausreißen, schnell blättern und springen.<br />
Planung Digital. Der Wandel ist ja längst vollzogen, seitdem<br />
wir die digitale Vorschau professionell einsetzen.<br />
Wer mit uns digital zusammenarbeiten möchte, kann das<br />
ohne Wenn und Aber tun. Es bleibt also nur die Frage,<br />
was aus der gedruckten Vorschau wird. Unsere Vorschau,<br />
Fotos: Andreas Biesenbach; Stephan Siebert