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inwohnen Küche - Frühjahr 2018

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VERNETZTES WOHNEN HAUSTECHNIK<br />

lung verbunden. Alle installierten, elektrischen Geräte sind eingebunden.<br />

Die Steuerung erfolgt im ersten Schritt weiter manuell,<br />

durch klassische Tasterbetätigung. Im zweiten Schritt werden<br />

meist Touch-Panels bündig in die Wand in zentralen Bereichen<br />

des Hauses eingebaut. Im dritten Schritt ist die Installation einer<br />

App auf dem Smartphone oder Tablet möglich, die dann dieselbe<br />

Funktion bietet. Eine weitere Möglichkeit ist die Ergänzung um<br />

sprachgesteuerte Assistenten. Sprachsteuerung via Alexa & Co.<br />

bietet in dieser Variante einen komfortablen Zusatznutzen, ist aber<br />

keine Notwenigkeit. Denn jede Funktion des smarten Zuhauses<br />

erfolgt auch unabhängig von den sprachgesteuerten Assistenten.<br />

Wer aus Datenschutzgründen oder gesundheitlichen Bedenken<br />

auf Funk verzichten will, kann also trotzdem die Vorteile eines<br />

komfortablen, flexiblen und energieeffizienten Heims nutzen.<br />

Bauherren sollten selber entscheiden<br />

Wer sich mit der kabelgestützten Variante beschäftigt, wird schnell<br />

mit dem Begriff „Bussystem“ konfrontiert. Dahinter verbirgt sich<br />

im Prinzip nur das Datentransportsystem für die internen Abläufe<br />

der Hausautomatisierung. Viele Bauherren überlassen diese<br />

Entscheidungen anderen – das sollten sie aber nicht! Denn hier<br />

beginnt die Basis ihres intelligenten Hauses. Damit die automatische<br />

Steuerung ein rundherum positives Erlebnis wird, bedarf es<br />

einer soliden technischen Basis. Ein Haus wird für viele Jahrzehnte<br />

gebaut und soll sich auch ohne großen Aufwand an neue Funktionen<br />

anpassen lassen. Es gilt also, ein Bussystem zu wählen, das<br />

Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Dies<br />

ist nicht automatisch das System, das der beauftragte Haustechniker<br />

empfiehlt. Das sogenannte KNX-System fungiert oft als Synonym<br />

für zukunftsfähiges, vernetztes Wohnen. Bauherren müssen<br />

wissen: KNX ist ein offenes System zur Datenübertragung, das<br />

ihr Haus intelligent steuert – bewährt, genormt und zuverlässig.<br />

Unzählige, individuelle Funktionen können gesteuert werden.<br />

Gefällt Ihnen eine spezielle Lampe? Dann ist der Kauf nicht von<br />

deren Apple- oder Google-Kompatibilität abhängig. Nahezu jede<br />

moderne Lampe kann in eine offene Haussteuerung integriert<br />

werden, und das nicht nur zum Ein- und Ausschalten. Eine intelligente<br />

Steuerung via KNX erlaubt es, nahezu jede Gerätefunktion<br />

an das persönliche Leben anzupassen.<br />

Ein einziger Tastendruck genügt – und alles ist aus<br />

Neben der perfekten Lichtstimmung funktioniert vieles automatisch.<br />

Sobald man den Raum wechselt, ertönt die Lieblingsmusik<br />

und es herrscht bereits die bevorzugte Lichtstimmung, dafür ist<br />

kein Tastendruck oder Sprachbefehl nötig. Die Beschattung reagiert<br />

bei Abwesenheit auf Sonneneinstrahlung und Temperatur,<br />

um eine Aufheizung der Räume und das Ausbleichen von Böden<br />

und Möbeln zu verhindern. Die Möglichkeiten reichen soweit,<br />

dass die Lebensgewohnheiten gespeichert, und bei Abwesenheit<br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2018</strong><br />

aktiviert werden. Von außen wird so der Eindruck eines „lebendigen“<br />

Hauses vermittelt, um Einbrecher abzuschrecken. Mit nur<br />

einem Tastendruck alle elektrischen Geräte beim Verlassen des<br />

Hauses auszuschalten, ist ebenso praktisch. Bei funkbasierten<br />

Systemen ist das nicht so einfach. Die Integration über Funk bzw.<br />

WLAN ist begrenzt – in Bezug auf die Geräte und deren weitläufige<br />

Vernetzung. Zudem sind im Moment die meisten funkbasierten<br />

Produkte wie Thermostate, Lampen etc. batteriebetrieben.<br />

Ein jährlicher Besuch des Haustechnikers zum Wechseln schlägt<br />

zudem oft mit mehreren Hundert Euro zu Buche.<br />

Kosten im Detail<br />

Wer Angebote zur kabelgestützten Hausautomatisierung einholt,<br />

sollte wissen: Alles ist möglich, technisch wie finanziell. Budgets<br />

beginnen im vierstelligen und enden im siebenstelligen Bereich.<br />

Wer sein Haus trotz eines engen Budgets zukunftssicher gestalten<br />

will, muss nicht sofort hohe Beträge bereitstellen. Eine Pre-Installation,<br />

also die Verkabelung plus minimaler Automatisierung,<br />

liegt je nach Haus und baulichen Vorgaben bei etwa 5.000 Euro.<br />

Mit diesem Betrag erhält das Haus den technischen Standard, der<br />

heute und sehr wahrscheinlich auch langfristig alle Möglichkeiten<br />

für intelligentes Wohnen offen lässt. Eine Investition, die den<br />

Wert des Hauses steigert und einen späteren Verkauf erleichtert.<br />

Ein Käufer müsste für eine zuverlässige und flexible Hausautomatisierung<br />

alle Wände aufstemmen und neue Kabel verlegen,<br />

abhängig vom Haustyp kostet dies etwa 40.000 Euro. Ein Betrag,<br />

der vom Verkaufspreis abgezogen wird. So kann auch ein Haus für<br />

Millionen schon veraltet sein, bevor es bezugsfertig ist.<br />

Will man bereits beim Einzug ein komfortables „smartes<br />

Zuhause“, liegt das Budget bei einem klassischen, neu erbauten<br />

Einfamilienhaus etwa bei 20.000 Euro. Ein guter Planer<br />

kann mit diesem Budget eine maßgeschneiderte Steuerung der<br />

wichtigsten Räume realisieren: Der Lieblingsmusiksender geht<br />

beim Betreten des Hauses an, die Lieblingsserie läuft im TV,<br />

Rollläden und Außenlampen reagieren auf Dämmerung, die<br />

Heizung wird wie gewünscht gesteuert und die Alarmanlage ist<br />

aktiv. Spätere Ergänzungen können bereits in die Planung integriert<br />

werden. So bleiben Bauherren von Budgetüberschreitungen<br />

verschont, ohne zukünftig auf Möglichkeiten für mehr Automatisierung<br />

zu verzichten. ‹<br />

INFO<br />

„KNX“ ist über Kabel aber auch Funk nutzbar. KNX<br />

kann via Funk auch ohne großen Aufwand oder<br />

Renovierungsarbeiten in jedem Raum zur Steuerung<br />

von Licht, Beschattung etc. installiert werden. Zur<br />

Bedienung werden meist batteriebetriebene Funk-<br />

Wandsender platziert.<br />

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