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2/2018 FUTURE<br />

15<br />

auf dem Roten Planeten erscheint uns mit minus<br />

56 Grad Celsius eiskalt. Es wäre aber machbar, die<br />

Temperatur um 50 bis 60 Grad zu erhöhen. Venus<br />

und Merkur dagegen sind von den Temperaturen<br />

eher problematisch.<br />

Für die Venus wurde als erster Planet ein<br />

Terraformingkonzept entwickelt. Als der Planeto -<br />

loge Carl Sagan im Jahre 1961 seinen Plan<br />

vorstellte, ging er von einer Venus aus, auf der<br />

eine Temperatur von 60 Grad herrschen. Später<br />

stellte sich heraus: Die Venus ist höllisch heiß mit<br />

einer Temperatur von 465 Grad. Dennoch halten<br />

Fans von Carl Sagan am Terra forming dieses<br />

Planeten fest. Ebenso ungeeignet ist der Merkur<br />

mit seinen drastisch schwankenden Tempera -<br />

turen zwischen minus 180 Grad und plus 430<br />

Grad. Was außerdem für den Mars als perfekten<br />

Kandidaten spricht, ist, dass gefrorenes Wasser<br />

und Kohlendioxid vorhanden ist – perfekt für den<br />

Aufbau einer Atmosphäre. Weitere zu berück -<br />

sichtigende Faktoren sind ein Magnetfeld, die<br />

Solareinstrahlung, der Luftdruck und die Be -<br />

schaffenheit der Oberfläche. Wenn man den Mars<br />

also in eine zweite Erde verwandeln möchte, muss<br />

eine irdische Atmosphäre mit dem richtigen<br />

Druck erschaffen werden. Zusätzlich gilt es, einen<br />

Wasserkreislauf mit Meeren, Seen und Flüssen,<br />

Regen und Grundwasser zu erschaffen. Wir<br />

brauchen zudem eine schützende Ozonschicht,<br />

der Mars müsste deutlich wärmer werden.<br />

Zur Umsetzung gibt es viele zum Teil auch<br />

nicht umsetzbare Konzepte. Eine Möglichkeit<br />

wäre, mit genetisch manipulierten Mikroorga -<br />

nismen Algenteppiche und Moose auf dem Mars<br />

wachsen zu lassen, die mit ihrem Stoffwechsel das<br />

Klima verändern. Man könnte den Planeten mit<br />

Asteroiden aus dem All bombardieren und<br />

dadurch das Eis schmelzen und die Temperatur<br />

erhöhen. Weitere Ideen sind, die Pole mit dem<br />

Kohlendioxideis zum Schmelzen zu bringen,<br />

mithilfe von Treibhausgasen die Atmosphäre zu<br />

verändern oder riesige Spiegel in der Umlaufbahn<br />

zu platzieren, um die<br />

Oberfläche damit auf -<br />

zuheizen.<br />

Egal, welcher Plan<br />

betrachtet wird, dazu<br />

müssen Unmengen an<br />

Equipment und außer -<br />

dem tausende Arbeits -<br />

kräfte auf den Mars<br />

trans portiert werden. „Wir betreiben Trans port<br />

ins All mit völlig ungeeigneten, weil viel zu teuren<br />

Methoden“, sagt der Geologe Michael Boden von<br />

der Deutschen Raumfahrtgesellschaft. Man<br />

bedenke auch die Auswirkung auf die Umwelt<br />

durch unzählige Raketenstarts. Wenn wir Raketen<br />

mit Hilfe elektromagnetischer Be schleunigung in<br />

Richtung Mars schicken könnten, wäre das<br />

möglich. Zudem gibt Michael Boden dies zu<br />

bedenken: „Es sind riesige Materialflüsse und<br />

Ener gie ströme in Gang zu setzen, was nicht<br />

Milliarden, sondern Billionen Dollar und einige<br />

Jahrhunderte an Zeit kosten würde.“ Und wie<br />

lange bleibt so eine neue Atmosphäre denn<br />

überhaupt stabil? Zuletzt sollte aus ethischer Sicht<br />

überlegt werden: Was ist, wenn auf dem Mars<br />

bereits Leben existiert?<br />

Was ist,<br />

wenn auf dem Mars<br />

Leben existiert?<br />

Es sind jedoch sinnvolle Alternativen zum<br />

Terraforming vorstellbar. Eine davon ist das<br />

sogenannte „World House Concept“: ein zwei bis<br />

drei Kilometer hohes, erweiterbares Konstrukt auf<br />

dem Mars, das luftdicht ist und ein licht -<br />

durchlässiges Dach besitzt. Der finanzielle und<br />

technische Aufwand wäre im Gegensatz zum<br />

Terraforming deutlich geringer. Noch sinnvoller<br />

könnten gigantische,<br />

rotierende Zylinder im<br />

All sein. Es wäre mög -<br />

lich, dass dort Hun -<br />

dert tausende Men -<br />

schen ein neues<br />

Zu hause finden. Sie<br />

hätten im Weltall ihr<br />

eigenes Wetter, eine<br />

eigene Landwirtschaft, Natur und einen nor -<br />

malen Tagesrhythmus. Durch die Rotation<br />

entstünde sogar das Gefühl der Schwerkraft. Auch<br />

hier könnte man im Laufe der Zeit anbauen. „Das<br />

ist besser als jedes Terraforming“, sagt Michael<br />

Boden. Doch sollten wir tatsächlich die Erde<br />

verlassen und uns eine neue Heimat auf bauen?<br />

Enthusiasten wie der Tesla-Chef Elon Musk und<br />

der Amazon-Eigner Chef Jeff Bezos (beide<br />

Multimilliardäre) träumen davon, fast alle<br />

Menschen ins All zu holen und die Erde in eine<br />

Parklandschaft zu verwandeln. Davon hält<br />

Michael Boden nichts. Er sagt: „Die Erde muss auf<br />

gar keinen Fall abgeschrieben werden. Sicher wäre<br />

es für die Ökosphäre besser, es gäbe nur zwei bis<br />

drei Milliarden Menschen, aber auch mit den<br />

sieben Milliarden kommen wir schon klar.“<br />

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