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MEDIAkompakt_MK_24

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26<br />

FUTURE<br />

mediakompakt<br />

Vom Ast<br />

zum Palast<br />

Wie sieht die nachhaltige<br />

Architektur der Zukunft aus?<br />

Die Ausstellung „Baubionik –<br />

Biologie beflügelt Architektur“<br />

im Naturkundemuseum<br />

Stuttgart widmete sich mit<br />

neuen Forschungsansätzen<br />

aus dem Programm<br />

„Transregio 141“ diesem<br />

Thema.<br />

VON ROSALIE SCHNEEGAß<br />

Wer bei umweltschädlicher Wirt -<br />

schaft zuerst an Verkehr und Auto -<br />

industrie denkt, wird überrascht<br />

sein: Es ist die Bau branche, die<br />

mehr Schmutz, Ener gie und<br />

endliche Rohstoffe verbraucht als alle anderen<br />

Industrien der Welt. 40 Prozent des Energie -<br />

verbrauchs und 40 Prozent der Müll pro duktion<br />

macht das weltweit aus. Gleichzeitig ist es<br />

unmöglich – im Gegenteil zu Plastikmüll oder<br />

importierten Nahrungsmitteln – auf Woh nen zu<br />

verzichten. Angesichts des Klimawandels und der<br />

Ressourcenknappheit ist es eine der größten<br />

Herausforderungen von Wissenschaft und Ar -<br />

chitektur, hier neue Lösungen zu finden. Wie<br />

schaffen wir es, mehr Menschen auf weniger<br />

Fläche unterzubringen? Wie lassen sich Häuser<br />

aus lokal verfügbaren, nachwachenden Roh -<br />

stoffen ohne Müll herstellen? Wie können wir<br />

künftig wohnen, ohne für Heizung, Licht zu viel<br />

Ressourcen zu verbrauchen und Schadstoffe zu<br />

emittieren?<br />

Die Baubionik ist da ein vielversprechender<br />

Ansatz. Denn all diese Anforderungen erfüllt die<br />

Natur bereits. Alle pflanzlichen Strukturen nutzen<br />

Sonnenenergie. Ihre Konstruktionen gehören zu<br />

einem natürlichen Kreislauf, in dem sie entstehen<br />

und abgebaut werden. Zudem sind Pflanzen in der<br />

Lage, sich bei Schäden selbst zu reparieren und<br />

mechanischen Beanspruchungen anzupassen.<br />

Für einen Sonderforschungsbereich der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der<br />

Ende 2014 eingerichtet wurde, arbeiteten Archi -<br />

tekten, Biologen und Ingenieure aus Stuttgart,<br />

Tübingen und Freiburg an naturinspirierten<br />

Foto: Kovalenko<br />

neuen Konzepten für die Architektur. Die<br />

Ergebnisse des Projekts mit der Bezeichnung<br />

„Transregio 141“ waren im Naturkundemuseum<br />

Stuttgart ausgestellt.<br />

Die einzelnen Projekte widmeten sich ganz<br />

verschiedenen Fragestellungen. Dabei geht es um<br />

be wegliche und verformbare Elemente, neues<br />

Foto: Strelitzia, Reginae, Lienhard, Baumann

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