Powerpoint- Präsentationen
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Präsentation und Gesellschaft<br />
len und kulturellen Wandlungsprozessen, die unter dem Signum der ›Wissensgesellschaft‹<br />
firmieren. Um besser beurteilen zu können, »welche Strukturen die<br />
Kommunikation sich in diesem Fall schafft« (vgl. oben Fn 2) sollen einige der<br />
markantesten Strukturfolgen im Folgenden genauer erläutert werden. 6<br />
4. Kommunikativer Strukturwandel und<br />
›Renaissance des Präsentismus‹<br />
Die Ursachen für den Erfolg der Präsentationsgattung liegen in den angesprochenen<br />
gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die durch die Einführung<br />
moderner elektronischer Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
hervorgerufen werden. Der als Wissensgesellschaft bezeichnete Gesellschaftstypus<br />
ist fraglos durch eine massive Ausweitung der Kommunikationsstrukturen<br />
gekennzeichnet. Es steht wohl außer Zweifel, dass die Einführung<br />
elektronischer Informations- und Kommunikationstechnologien zu einem<br />
tiefgreifenden Wandel geführt haben. Sie sind einerseits für eine kräftige Zunahme<br />
der Kommunikationsdichte verantwortlich. Anderseits geht dieses<br />
Wachstum einher mit qualitativen Veränderungen, die sich etwa in der Verlagerung<br />
des Gewichts von den unmittelbaren zu den mittelbaren Kommunikationsformen<br />
ausdrückt (Luckmann 1984). Dies hat nachhaltige Auswirkungen<br />
auf die Wissensstrukturen der Handelnden. Neben einer Reihe anderer Merkmale<br />
ist die Wissensgesellschaft vor allem durch diese massive Veränderung der<br />
Kommunikationsstrukturen gekennzeichnet. Charakteristische Veränderungen<br />
wie eine akzentuierte Individualisierung und das Entstehen neuer ›posttraditionaler<br />
Vergemeinschaftungsformen‹ (Hitzler 1998) stehen im Horizont dieser<br />
Entwicklungen und hängen nicht selten sogar davon substanziell ab. Denn die<br />
modernen elektronischen Kommunikationsmedien bieten die Voraussetzung zur<br />
stärkeren Verunmittelbarung von Sozialbeziehung, befördern in diesem Zuge die<br />
Nomadizität moderner Lebensformen und haben durch den dominanter werdenden<br />
Charakter der Visualisierung Rückwirkungen auf den bislang vorherrschenden<br />
Logozentrismus unserer Kultur. 7<br />
Im Zuge dieser Entwicklungen und gewissermaßen gegen die starke Medialisierung<br />
der Kommunikation bildet nun die Präsentation als Präsenzform der<br />
Kommunikation ein Gegengewicht gegen die Verunmittelbarung der Sozialformen.<br />
8<br />
Nicht ohne Grund wächst die Zahl der <strong>Präsentationen</strong> in Wirt-<br />
6 Dass zur theoretischen Erfassung dieser gesellschaftlichen und kulturellen Strukturbildungs-<br />
und -wandlungsprozesse der Begriff der kommunikativen Gattungen Einschränkungen<br />
unterliegt, kann hier nicht weiter diskutiert werden. Diese Einschränkungen<br />
betreffen weniger die Anlage als vielmehr ein Rezeptionsproblem der<br />
bisherigen Gattungstheorie und machen den Begriff der sozialen Form als Alternativbezeichnung<br />
diskussionswürdig. Vgl. dazu ausführlicher Schnettler (in Vorb.).<br />
7 Zur Nomadisierung moderner Lebensformen vgl. die Beiträge in Gebhard & Hitzler<br />
(2006). Zur Visualisierung des Wissens vgl. Schnettler & Pötzsch (2007).<br />
8 Die Präsentation ist auf Arbeitskontexte (s. o.) beschränkt, während The presentation<br />
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