Powerpoint- Präsentationen

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282 Bernt Schnettler & Hubert Knoblauch man kann es im wesentlichen in komprimierter und deswegen zeitsparender Form als Dokument erhalten. Das ist nicht nur höchst »effizient«, sondern fügt der Präsentation als Performanz eine deutliche rituelle Note (s. o.) bei, weil der guten Form eine hervorstechende Bedeutung zukommt, die sich vom Inhalt zwar keineswegs ablöst, ihm gegenüber jedoch eigenes Gewicht erlangt. Diese Portabilität und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Kommunikationsumgebungen ist zweifellos ein Umstand, der sich nicht auf der internen oder der interaktionstheoretischen Betrachtungsebene der Gattung erklären lässt. Vielmehr geht der skizzierte Wandel einher mit der parallelen Ausbreitung des Internets sowie der ansteigenden Verfügbarkeit von Internetanschlüssen und mobiler Computertechnologie, die überhaupt erst die notwendige globale Infrastruktur bereitgestellt haben, welche die Portabilität der Gattung ermöglicht. Dabei ist selbstverständlich nicht allein die Ausbreitung in technischer Hinsicht gemeint, sondern vor allem die Popularisierung und Vereinfachung des Zugangs, die eine bedeutende Rolle in der Übertragung und Überwindung lokaler Schranken der Wissenskommunikation darstellt. Insofern ist es berechtigt zu sagen, die Powerpoint-Präsentation sei ein neues universales Verständigungsmittel des 21. Jahrhunderts. Literatur Asiaweek (2001), PowerPoint, the dotcom weapon of choice, loses its panache, 27, 21: 78 Garten, Matthias (2007), Email vom 13.02.2007, smavicon. Best Business Presentations Gebhard, Winfried & Ronald Hitzler, (2006), Nomaden, Flaneure, Vagabunden? Wissensformen und Denkstile der Gegenwart, Wiesbaden: VS-Verlag Hitzler, Ronald (1998), Posttraditionale Vergemeinschaftung, Berliner Debatte INITI- AL, 9, 1: 81–89 Knape, Joachim (2007), PowerPoint in rhetoriktheoretischer Sicht, in diesem Band S. 53-69 Knoblauch, Hubert (1996), Arbeit als Interaktion. Informationsgesellschaft, Post- Fordismus und Kommunikationsarbeit, Soziale Welt, 47, 344–362 — (2005), Wissenssoziologie, Konstanz: UVK/UTB — (2007), Das Subjekt der Gesellschaft, in: J. Raab, M. Pfadenhauer, P. Stegmaier, J. Dreher & B. Schnettler (Hg.), Phänomenologie und Soziologie. Positionen, Problemfelder, Analysen, Wiesbaden: VS-Verlag (in Vorbereitung) Knorr Cetina, Karin D. (2002), Wissenskulturen: Wie Wissen produziert wird, Frankfurt am Main: Suhrkamp LaPorte, Ronald E., Farina Linkov, Tony Villasenor, Francois Sauer, Carlos Gamboa, Mita Lovelekar, Eugene Shubnikov & Akira Sekikwa (2002), Papyrus to Power- Point: Metamorphosis of scientific communication, British Medical Journal, 325, 1478–1481 Luckmann, Thomas (1984), Von der unmittelbaren zur mittelbaren Kommunikation (strukturelle Bedingungen), in: T. Borbé (Hg.), Mikroelektronik. Die Folgen für die zwischenmenschliche Kommunikation, Berlin: Colloquium, 75–84 — (1986), Grundformen der gesellschaftlichen Vermittlung des Wissens: Kommunikative Gattungen, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 27: 191–211
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