Powerpoint- Präsentationen
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Präsentation und Gesellschaft<br />
erzielt mittlerweile einen beachtlichen Umsatz von rund 15 Mio. Euro jährlich<br />
bei deutlich weiter wachsenden Steigerungsraten. Neben spezialisierten Präsentationsdienstleistern<br />
gibt es in der entstehenden »Präsentationsbranche« eine Reihe<br />
von Werbeagenturen, IT-Firmen und Trainingsanbietern, die neben ihrem<br />
Hauptgeschäft ebenfalls Dienstleistungen zur Präsentationserstellung anbieten.<br />
Dass es sich dabei um einen Prozess handelt, der sich noch in der Phase der<br />
Entfaltung befindet, lässt sich an der Aussage ablesen, dass die Vergabe von<br />
Neuerstellungen bzw. Überarbeitung von <strong>Präsentationen</strong> an externe Unternehmen<br />
in Deutschland noch sehr restriktiv sei (Garten 2007).<br />
(b) Präsentationsökologie: <strong>Powerpoint</strong> hat zu umfassenden technischen und<br />
infrastrukturellen Veränderungen in der Kommunikationsinfrastruktur geführt,<br />
weil die Anforderungen für <strong>Präsentationen</strong> weitaus voraussetzungsvoller<br />
sind als für mündliche Vorträge. So spiegelt der Grad der jeweiligen Durchdringung<br />
mit der Präsentationsgattung in den einzelnen gesellschaftlichen<br />
Bereichen offenkundig auch die Variation des Umfangs der dafür notwendig zur<br />
Verfügung stehenden technischen Instrumente wieder. Hier sind die Veränderungen<br />
durch <strong>Powerpoint</strong> besonders augenfällig, denn es muss mit zum Teil erheblichem<br />
technischen Aufwand eine eigene »Präsentationsökologie« aufgebaut<br />
werden, die stattliche Summen erfordert: Beamer müssen verfügbar gemacht<br />
werden, was elektrischen Strom sowie Leinwände oder Projektionsflächen<br />
voraussetzt. Auch in organisatorischer Hinsicht erzeugt dies neue Aufgaben.<br />
So wird bei Vorbereitung zu Großveranstaltungen ein erheblicher Teil der<br />
vorangehenden Anstrengungen und Geschäftigkeiten darauf verwendet, für die<br />
entsprechende Präsentationsinfrastruktur zu sorgen – was bei Kongressen in<br />
Ländern ohne entsprechende Ausstattung zu erheblichen Hindernissen führen<br />
kann und die Kluft zwischen wohlausgestatteten und ärmeren Ländern vergrößert.<br />
Da Beamer häufig gestohlen werden, hat diese technische Ausstattung<br />
noch weitere Konsequenzen, weil nun aufwändigere Diebstahlsicherungen und<br />
Raumüberwachungen notwendig werden. Firmen, Schulen, Universitäten haben<br />
deswegen ihre Räumlichkeiten aufrüsten müssen und erhebliche Investitionen<br />
getätigt. Festmachen lässt sich die Präsentationsökologie am Absatz von Beamern,<br />
deren Steigerung einem regelrechten Boom gleichkommt. So ist die<br />
Stückzahl der verkauften Multimedia-Projektoren im Jahr 2006 allein in<br />
Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. Dabei<br />
wurden rund 300.000 Geräte im Wert von 270 Millionen Euro verkauft. 10 Aus<br />
diesem rasanten Anstieg der Verkaufszahlen von Beamern lassen sich indirekt<br />
Aufschlüsse über die Verbreitung von <strong>Präsentationen</strong> gewinnen. Denn der<br />
Absatz dieser Geräte erfolgte zunächst fast ausschließlich dazu, in Firmen und<br />
öffentlichen Einrichtungen Projektionsmöglichkeiten zur computergestützten<br />
visuellen <strong>Präsentationen</strong> zu schaffen. Abgesehen vom erst seit 2003 aufgrund<br />
sinkender Preise wachsenden Heimkinobereich sind die Steigerungserwartun-<br />
10 Im gesamtem Raum der EMEA wurden sogar 17 Prozent mehr Projektoren abgesetzt<br />
(1.817.267 im Vergleich zu 1.558.100 in 2005) und für die Zukunft wird mit Wachstumsraten<br />
von bis zu 25 Prozent jährlich gerechnet (Erhebung der DTC Consulting).<br />
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