café · restaurant - St. Peter-Ording
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Der kleine knuffige Knutt ist solch ein<br />
beachtlicher Langstreckenflieger und gern<br />
gesehener Gast in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. Sein<br />
Gewicht schwankt stark, je nachdem ob er<br />
gerade einen Nonstop-Flug von 6900 Kilometern<br />
in nur drei Tagen absolviert hat oder<br />
ein solcher gerade bevorsteht. Vor solch<br />
einem Flug futtert er sich auf 210 Gramm<br />
hoch, verbraucht währenddessen so viel<br />
Energie, dass er danach nur noch die Hälfte<br />
wiegt: 107 Gramm – etwa so viel wie<br />
eine Tafel Schokolade!<br />
Die meisten der insgesamt 10 bis 12<br />
Millio nen Gänse und Enten, Watvögel,<br />
Möwen und Seeschwalben sind Zugvögel,<br />
die das Wattenmeer als zentralen Rastplatz<br />
und „Trittstein“ auf ihrem ost-atlantischen<br />
Zugweg zweimal im Jahr nutzen. Zu ihnen<br />
gehören Alpenstrandläufer und Kiebitz -<br />
regenpfeifer, Brandgans und Brandseeschwalbe,<br />
Sumpfohreule und Sandregenpfeifer,<br />
Lachmöwe und Zwergmöwe.<br />
Doch nicht alle Vögel fliegen weg. Am<br />
ehesten bleiben die größeren, da sie im<br />
Verhältnis zur Körperoberfläche mehr wärmende<br />
und nährende Fettreserven anlegen<br />
können. Die vegetarisch lebenden Nonnenund<br />
Ringelgänse grasen in milden Wintern<br />
gern auf den Salzwiesen oder auch<br />
binnendeichs. Nur wenn es zu kalt wird wie<br />
in den letzten zwei Eiswintern, wandern sie<br />
Richtung Holländisches Ijsselmeer ab – wie<br />
die vegetarische Pfeifente. Der Austern -<br />
fischer wiederum kommt problemlos mit<br />
seinem langen Schnabel an die begehrten<br />
Herzmuscheln heran, es sei denn, die Wattoberfläche<br />
ist mehrere Zentimeter dick<br />
durchgefroren. Am kälteresistentesten<br />
scheint die Eiderente zu sein: Sie taucht in<br />
den eisfreien Bereichen der Außeneider<br />
gleichfalls nach Miesmuscheln und läuft<br />
über die Eisschollen, die an die Priele<br />
getrieben werden. Warum aber frieren ihre<br />
Füße am Eis nicht fest, wenn sie darüber<br />
marschiert? Weise hat das die Natur mithilfe<br />
einer Art „Wärmetauscher“ eingerichtet:<br />
Ein Netz aus Blutgefäßen sorgt dafür,<br />
dass die Wärme des von oben ankommenden<br />
Blutes an jenes Blut abgegeben<br />
wird, das aus den Füßen in den Körper<br />
zurückfließt. So gelangt die Wärme erst gar<br />
nicht in die Füße. Während das Körperinnere<br />
bis zu 40 Grad Celsius warm und<br />
durch aufgeplustertes Gefieder geschützt<br />
ist, fällt die Temperatur Richtung Füße rapi-<br />
de ab und liegt nur wenige Grad über dem<br />
Gefrierpunkt. Für den Menschen wären<br />
solch kalte Füße tödlich, für die Vögel sind<br />
sie lebenswichtig.<br />
Unter der Schneedecke läuft das Leben<br />
langsam weiter. Während Meeresbewohner<br />
wie Flundern und Schollen bei Eiseskälte<br />
einfach in die offene See abtauchen, müssen<br />
die kleinen Wattbewohner aufgrund<br />
ihres begrenzten Bewegungsradius dableiben.<br />
<strong>St</strong>randkrabben und Nordseegarnelen<br />
wandern von den freien Wattflächen bis in<br />
die Priele ab, wenn das Salzwasser auf<br />
0 Grad abkühlt. Der Wattwurm, der im<br />
Prinzip auch wandern kann, zieht sich in<br />
aller Regel so tief wie möglich in seine<br />
20 cm unter der Bodenoberfläche liegende<br />
Röhre zurück. Dort hält er eine Art Winterruhe.<br />
Bei sehr lang anhaltender Ostwindlage<br />
kann der Boden aus- und wenn<br />
es schlimm kommt, der Wattwurm vertrocknen.<br />
Die Herzmuschel, die weit oben<br />
im Watt lebt, damit sie mit ihrem Rüssel<br />
an die Oberfläche reicht, leidet am stärksten.<br />
Wenn die ersten fünf Zentimeter des<br />
Bodens durchfrieren – so wie in den letzten<br />
zwei Wintern geschehen – erfriert sie<br />
einfach. Übrig bleiben dann von ihr nur noch<br />
die vielen am Eiweißscharnier zusammenhängenden<br />
herzförmigen Schalen. Im Frühjahr<br />
hatten die in tieferen Bereichen überlebenden<br />
Herzmuscheln glücklicherweise<br />
fleißig Larven gebildet, so dass im Sommer<br />
wieder unzählige fingernagelgroße<br />
Herzmuscheln das Watt besiedelten. Am<br />
beweglichsten und anpassungsfähigsten ist<br />
die kleine Wattschnecke. Sie heftet sich bei<br />
ablaufendem Wasser unter die Wasseroberfläche<br />
und „surft“ in tiefere, wärmere<br />
Bereiche, raus und weg aus dem Watt ...<br />
Wer übrigens durchaus einmal von den<br />
Nachbarinseln neugierig zu Besuch kommt,<br />
sind halbjährige Seehunde – bitte nicht ins<br />
Wasser treiben oder streicheln, auch wenn<br />
sie noch so niedlich aussehen!<br />
Andrea Keil<br />
Nationalparkverwaltung<br />
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer<br />
Telefon 04861/96200<br />
www.nationalpark-wattenmeer.de<br />
Schutzstation Wattenmeer<br />
Telefon 04863/5303<br />
www.schutzstation-wattenmeer.de<br />
Schweizer Haus<br />
CAFÉ UND RESTAURANT<br />
Hausgemachte Kuchen und<br />
Torten und warme Speisen<br />
Düsternbrook 10<br />
(Hochdorfer Garten)<br />
25881 Tating<br />
Tel. 04862 - 10 26 87<br />
Fax 04862 - 10 29 99<br />
Öffnungszeiten: siehe Aushang<br />
Inhaberin: Britta <strong>St</strong>einbrück<br />
Seit 1853<br />
Olsdorferstraße 8 <strong>·</strong> 25826 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> /OT Dorf<br />
Telefon 0 48 63 - 47 82 77<br />
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ST. PETER-ORDING <strong>·</strong> ORTSTEIL BÖHL<br />
Infos: 048 63/3044 <strong>·</strong> www.westkuestenpark.de<br />
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