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café · restaurant - St. Peter-Ording

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Buddeln auf großer<br />

Seine Begeisterung kann man sich gut vorstellen: Im Sommer fand ein Urlauber am<br />

Bad-<strong>St</strong>rand eine Flaschenpost. Vor 30 Jahren hatte sie sich von der englischen Ostküste<br />

aus auf den Weg durch die Nordsee gemacht. Ein ungewöhnlicher Fund in diesen<br />

Tagen, doch es gab Zeiten, da waren solche Entdeckungen gar nicht so selten.<br />

Flaschenpost? Da denkt man gleich an<br />

einen fluchenden Captain auf einem Schiff<br />

in der Karibik, der torkelnd die Flasche mit<br />

der Schnapsbestellung ins Meer wirft. Oder<br />

an einen Schiffbrüchigen, dem auf seiner<br />

Südseeinsel das Brennholz für die Leuchtfeuer<br />

ausgegangen ist. Der Ruf nach einer<br />

Brieffreundschaft oder jugendlicher Zeitvertreib<br />

kommt einem hingegen nicht<br />

sofort in den Sinn. Doch nach allem, was<br />

man der Flaschenpost-Sammlung von Burgl<br />

Schulz (1915-2008) entnehmen kann, war<br />

dies zumindest in den 1960er bis 1980er<br />

Jahren der häufigste Fall.<br />

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Fahrt<br />

Bernstein, <strong>St</strong>randgut, Flaschenpost<br />

118 Flaschenpost-Sendungen sammelte<br />

die gebürtige Tirolerin, die 1940 an die<br />

nordfriesische Küste kam, von 1966 bis<br />

1990 am <strong>St</strong>rand von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>.<br />

Bereits die erste Flasche, die sie 1966 bei<br />

einem Spaziergang auf der Sandbank fand,<br />

hatte einen weiten Weg zurückgelegt – sie<br />

stammte aus England. In den folgenden<br />

Jahren fand die „Hitzlöperin“ viele weitere<br />

Exemplare. Abgeworfen auf der Überfahrt<br />

nach Helgoland, von Feuerschiffen oder<br />

Ausflugsdampfern. Soweit lesbar, beantwortete<br />

sie die schwimmende Post.<br />

1991 übergab sie ihre Sammlung der AG<br />

Orts-Chronik in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>. In deren<br />

Archiv wird die Sammlung noch heute wie<br />

ein Schatz gehütet. Dort sind auch die<br />

unzähligen Antwortschreiben, Ansichtskarten<br />

und Weihnachtsgrüße zu finden, die<br />

Burgl Schulz von den Flaschenpost-Sendern<br />

erhielt. Zahlreiche Brieffreundschaften<br />

verbanden sie mit dem Rest der Welt,<br />

in Holland, England, Norwegen oder in der<br />

DDR, vom Spessart bis auf die ostfriesischen<br />

Inseln. Die weiteste Verbindung<br />

allerdings reichte bis nach Chile – inklusive<br />

Einladung.<br />

Zustellung nach 30 Jahren<br />

Lange danach, im Sommer 2011, wurde<br />

endlich wieder ein gut erhaltenes Exemplar<br />

am <strong>St</strong>rand gefunden. Ein Urlauber aus dem<br />

Großraum <strong>St</strong>uttgart entdeckte die im Mai<br />

1981 aufgegebene Flaschenpost im Sand<br />

Er versuchte, mit der Schreiberin Kontakt<br />

aufzunehmen. Der Versuch gelang. Kommunikationstechnisch<br />

hat die damals<br />

jugendliche Flaschenpost-Senderin dieses<br />

Mal auf die beschleunigte Variante gesetzt.<br />

Sie meldete sich via Skype aus dem britischen<br />

Grimsbyl. Sofort wurde ein Treffen<br />

vereinbart – natürlich in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>.<br />

sas<br />

INFORMATIONEN<br />

Flaschenpost-Forschung<br />

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nutzen<br />

Wissenschaftler Flaschenpost-Sendungen<br />

zur Erforschung der Meeresströmungen.<br />

Kapitäne deutscher Handelsschiffe erhielten<br />

mehrsprachige Formulare, auf denen<br />

sie das Datum und die aktuelle Position<br />

angaben, und Flaschen. Die Finder wurden<br />

aufgefordert, Datum und Auffindeort<br />

an die Deutsche Seewarte zu melden. Als<br />

Nachfolger der Flaschenpost-Sendungen<br />

fungieren heute sogenannte Drifter, die<br />

ihre Positionsdaten per Satellit an die<br />

Rechenzentren weiterleiten.<br />

Quelle: Bundesamt für Seeschifffahrt und<br />

Hydrographie, (www.bsh.de)<br />

Quellen und weitere Informationen:<br />

AG Orts-Chronik<br />

Tourismus-Zentrale <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong><br />

Fotos: Sabine Schlüter, istockphoto.com

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