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café · restaurant - St. Peter-Ording

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Farbengewaltig scheint der Himmel zu<br />

explodieren, der sich über dem kleinen<br />

Haus auf der Warft erstreckt, die Biike<br />

lodert grell und doch geheimnisvoll, ein<br />

Schutzheiliger besänftigt in Wirbeln die<br />

Feuersbrunst – nur drei Beispiele aus der<br />

Reihe der zahllosen Ölgemälde, die Erhard<br />

Schiel geschaffen hat. Der <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>aner<br />

konzentriert sich in der letzten Zeit mehr<br />

und mehr auf die Ölmalerei, denn den großen<br />

Aufwand, der zum Erstellen eines Bildes<br />

in Radier- und Aquatinta-Technik nötig<br />

ist, möchte der Künstler aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr betreiben;<br />

stattdessen entstehen ständig großflächige,<br />

farbintensive Gemälde. Außerdem<br />

beschäftigt sich Schiel intensiv mit dem,<br />

was vor Jahrzehnten mit „Kunst am Bau“<br />

apostrophiert wurde: Bilder für öffentliche<br />

Gebäude. Auch damit hat er schon zeitig<br />

angefangen, wie seine „Welle“ in der<br />

Dünen-Therme bezeugt, blieb aber diesem<br />

Genre stets verbunden, etwa mit dem<br />

38<br />

KÜNSTLERPORTRAIT<br />

Mythische<br />

Momente,<br />

magische Farben<br />

Erhard Schiel zeigt als Künstler viele Facetten: Radierungen, Ölgemälde und Objekte.<br />

Er probiert viel aus, und erreicht in einigen Bereichen gar große Meisterschaft.<br />

Bei aller Ernsthaftigkeit seines Schaffens kommt aber auch der Humor nicht zu kurz.<br />

„Luftbild“ (er betrachtete das Motiv tatsächlich<br />

vom Flugzeug aus) des weitläufigen<br />

<strong>St</strong>randes in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong>, das an<br />

der <strong>St</strong>raße „Maleens Knoll“ den Badegä-<br />

sten Orientierungshilfe bietet. Für das<br />

Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr der<br />

Gemeinde ist ein überdimensionaler „<strong>St</strong>.<br />

Florian“ entstanden, um den reinen<br />

Zweckbau ein wenig zu schmücken. Als<br />

in Tönning der Rathaus-Anbau eingeweiht<br />

wurde, erwarb die <strong>St</strong>adt zwei Ölgemälde<br />

des Künstlers für den Sitzungssaal. Schiel<br />

ließ daraufhin spontan ein weiteres Bild<br />

als Schenkung dort aufhängen, „weil der<br />

Ort viel für mich getan hat, als ich nach<br />

Eiderstedt kam“, wie der Künstler dankbar<br />

bemerkte. Ebenso bemühte sich<br />

Schiel, die neue Gemeinschaftsschule in<br />

Tönning durch ein Großgemälde im Eingangsbereich<br />

zu verschönern, doch wurde<br />

die Idee von den dortigen <strong>St</strong>adtvertretern<br />

nicht unterstützt, so dass das Entrée<br />

der Schule nun schmucklos bleibt.<br />

Auf seiner Palette mischt Erhard Schiel<br />

eine Auswahl aus den zahllosen Tuben mit<br />

Ölfarbe, die seinen Arbeitstisch bedecken,<br />

um seinem Bild vom „Biikebrennen“ den<br />

letzten Schliff zu geben. Es gelingt ihm,<br />

trotz der lodernden Farben, dem Geschehen<br />

etwas Geheimnisvolles, Mythisches<br />

und Magisches zu verleihen – dem Motiv<br />

angemessen, denn das Ereignis beruht<br />

auf dem heidnischen Glauben, durch das<br />

Feuer die Geister des Winters vertreiben<br />

zu können (eine andere Erklärung, das<br />

Biikebrennen sei zur Verabschiedung der<br />

Fotos: Winfried Schmidt

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