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Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

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Wiener Kreis selbst viele Anhänger Wittgensteins gab. Vor allem Waismann wollte<br />

verbieten, dass man über die Sprache redet.<br />

Wittgenstein selbst war zu dieser Zeit nicht mehr an wissenschaftlicher Forschung<br />

interessiert. Hat sich bemüht den Beweis zu verstehen. (Kreisel berichet, dass er<br />

von <strong>Gödels</strong> Beweis als ” neue Art des Beweises“ bezeichnet hat.) Gödel kritisiert<br />

Wittgenstein dafür, da er meint seine Sätze sind einfache arithmetische Sätze sind.<br />

Jedoch müsste dazu die Methode <strong>der</strong> Gödelisierung, <strong>der</strong> Begriff ” Beweisbar“ und die<br />

” Substitution“ zur Arithmetik gerechnet werden. Jedoch spricht die reine“ Arith-<br />

”<br />

metik gerade nicht über Syntax und enthält daher auch nicht diese Begriffe.<br />

In <strong>der</strong> Logik hat <strong>Gödels</strong> Beweis bald einen großen Einfluss gehabt: vor allem in<br />

Polen haben die Logiker ihre Arbeitsweise ziemlich geän<strong>der</strong>t. Vor allem Tarski war<br />

fast Konkurrent <strong>Gödels</strong>. Auch in Amerika hat die Logik durch <strong>Gödels</strong> Beweis einen<br />

höheren Rang erhalten.<br />

Auf <strong>der</strong> technischen Seite etnstand durch <strong>Gödels</strong> Beweis die Rekursionstheorie:<br />

<strong>Gödels</strong> Begriff <strong>der</strong> Rekursion war die erste strenge Formalisierung des Berechenbar-<br />

keitsbegriffs. Vor allem Alonzo Church und Kleene haben diese Theorie entwickelt.<br />

Auch Turings Ergebnisse (Turing Maschinen) sind äquivalent zu <strong>Gödels</strong> Rekursions-<br />

begriff.<br />

Brouwers Intuitionismus ist auch sehr ändlich mit algorithmischen Arbeiten, aller-<br />

dings ist die Formalisierung <strong>der</strong> Rekursion durch Gödel zu formal für Intuitionis-<br />

ten. Mittlerweile: Enge Verbindung zwischen Intuitionisten/konstruktive Mathema-<br />

tik und Rekursionstheorie (v.a. bei Kleene).<br />

6.Vorlesung, 5.4.2011 Fortsetzung: Einfluss von <strong>Gödels</strong> Beweis auf Hilberts Pro-<br />

gramm: Hilbert Programms ist Münchhausen-haft, da versucht wurde mit Hilfe ei-<br />

nes relativ schwachen Teils <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong>, nämlich <strong>der</strong> finiten Peano Arithmetik,<br />

die gesamte (auch transfinite) <strong>Mathematik</strong> zu begründen. Ein Konsistenzbeweis für<br />

die Peano Arithmetik, so die Vorstellung, würde die Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheit <strong>der</strong> ge-<br />

samten <strong>Mathematik</strong> beweisen. (Da Analysis, Geometire, e.t.c auf die Arithmetik<br />

zurückführbar). Dieser Versuch ” sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen“,<br />

ist durch <strong>Gödels</strong> Unvollständigkeitssatz klar wi<strong>der</strong>legt.<br />

Manche Hibertianer, vor allem <strong>der</strong> junge Gerhard Gentzen, haben trotzdem ver-<br />

sucht das Programm zu retten. (Von Neumann wendete sich ab, Bernays hielt aber<br />

noch Kontakt mit Göttingen). Gentzen lieferte 1936 einen Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheitsbe-<br />

weis, <strong>der</strong> durchaus als finit bezeichnet werden könnte. Es stellt sich jedoch die Frage<br />

ob Gentzens Beweis wirklich eine Rettung des Hilbertschen Programms darstellt.<br />

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