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Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

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11. Vorlesung 24.05. <strong>Gödels</strong> Platonismus 2 Attribute des Platonismus: Plura-<br />

lismus und Objektivität. Heute gehen wir den Knackpunkt an: Wie Objektiv ist<br />

die Intuition in <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> wie sie vom Platonsimus behauptet wird. <strong>Gödels</strong><br />

Analogie Argumentation: So wie für die wirkliche (natürliche) Welt unsere Sinnes-<br />

daten den inuktiven Schluss auf die Existenz <strong>der</strong> Aussenwelt erlauben, erlaubt uns<br />

die mathematische Intuition einen (induktiven) Schluss auf die Existenz und Rea-<br />

lität <strong>der</strong> ” platonischen Welt“. Einen Seitenblick zur Obejktivität gewinnt man durch<br />

Überlegungen, wieweit die platonische Welt (o<strong>der</strong>: <strong>der</strong> platonische Himmel) erfunden<br />

werden kann (create). Diese Ansicht <strong>der</strong> Konventionalisten (Das die <strong>Mathematik</strong> aus<br />

Erfindungen besteht) untergräbt natürlich die <strong>platonistische</strong> Position. Gödel führte<br />

deshalb Gegenargumente gegen die Erfindbarkeit des platonischen Himmels: Gerade<br />

die Fehlerbehaftetheit <strong>der</strong> Intuition zeigt, nach Gödel, dass die Intuition objektiv<br />

ist. Denn wenn die mathematische Intution Fehler machen kann, dann zeigt dies,<br />

dass die Intution von etwas außerhalb des Geistes korrigiert und bewertet werden<br />

kann. D.h. die Intution ist nicht rein subjektiv son<strong>der</strong>n objektiv.<br />

Hao Wang (Köhler gödels plat. S.50, fn. 79:<br />

Der eigentliche Grund für <strong>Gödels</strong> objektivismus ist ein basic fact: Gödel glaubt<br />

fest daran, dass die Goldbachsche Vermutung einen Sinn hat und, dass sie wahr<br />

o<strong>der</strong> falsch sein muss. Das erinnert an den Empirismus: Wenn wir denn Sinn eines<br />

Satzes verstehen, dann wissen wir wie er verifiziber ist. Für Gödel muss es objektive<br />

Tatsachen über Zahlen geben, die sich aber an<strong>der</strong>s als Tatsachen über empirische<br />

Gegenstände verhalten (sind unverän<strong>der</strong>lich, zeitlos usw.). Gödel erweitert diese<br />

Aussage auch auf die Mengenlehre: Die bloße psychologische Tatsache einer Intuiti-<br />

on die die Axiome akzeptieren lassen beweist, dass die Kontinuumshypothese einen<br />

Sinn hat.<br />

<strong>Gödels</strong> (handfestes Argument) für Objektivität in seinem Carnap Aufsatz (ca.1953)<br />

weißt auf die notwendige Rolle <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong> in naturwissescnaftlichen Erklärungen<br />

und Vorraussagen hin. Wenn die Erklärungen o<strong>der</strong> Vorraussagen etwa fehlgehen<br />

” hängt“ die <strong>Mathematik</strong> mit den empirischen Bewegungsgesetzen mit. Aber: wir<br />

müssen die Objektivität <strong>der</strong> Intuition direkt Beweisen.<br />

Robinson: Mathematische Gegenstände anzunehmen ist einfach nützlich.<br />

Gödel: Das ist Verstellung und Verstellung kann nie denselben Grad wie Einbil-<br />

dungskraft erreichen.<br />

Russell: Nur <strong>der</strong> robuste Glaube an die Existenz von mathematischenb Gegenständen<br />

macht Sinn.<br />

Einen Zugang zur Objektivität <strong>der</strong> Sinneswahrnehmung findet man in <strong>der</strong> Psy-<br />

chophysik. Die sinnliche Wahrnehmung hat verschiedene Schwellwerte: obere und<br />

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