16.12.2012 Aufrufe

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

interressant: scheitert an komplexität <strong>der</strong> Rechnungen)<br />

Muss <strong>der</strong> <strong>Gödels</strong>atz G wahr sein?<br />

Prinzipiell kann das verneint werden. Gödel hat dies nirgends in seinem Aufsatz<br />

erwähnt.<br />

Der Beweis von <strong>Gödels</strong> Unvollständigkeitssatz verläuft eigentlich rein syntaktisch.<br />

Demnach wird <strong>der</strong> semantische Begriff ” Wahrheit“ nie erwähnt. (Allerdings, die Pea-<br />

no Arithmetik selbst muss als wahr/gültig anerkannt und als Teil de mathematischen<br />

Wissens anerkannt werden, denn sonst ist <strong>der</strong> Beweis <strong>Gödels</strong> nicht überzeugen). Wis-<br />

sen setzt Wahrheitserkenntnisse voraus, die in zwei Stufen erlangt werden: 1. durch<br />

direkte Beobachtung, (d.h. in <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong>: Intuition o<strong>der</strong> Anschauung), 2. durch<br />

Schließen (deduktiv und induktiv). In einem Wi<strong>der</strong>spruchfreiheitsbeweis wird aber<br />

Wissen/Wahrheit nicht gebraucht. Tarski und auch Quine hielten <strong>Gödels</strong> Beweis für<br />

rein syntaktisch.<br />

Warum braucht man Wahrheit um eine Theorie zu begründen? Hilbert<br />

hielt Begründungen für etwas schwächeres, ein Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheitsbeweis ist schon<br />

ausreichend um eine mathematische Theorie zu begründen.<br />

Die <strong>Mathematik</strong>er rückten 1899 von Wahrheit ab, denn es wurde nicht mehr ver-<br />

langt, dass eine Theorie wahr/gültig sein müsste son<strong>der</strong>n nur, dass sie beweistheo-<br />

retisch korrekt durchgeführt werden.<br />

Aber trotzdem müssen <strong>Mathematik</strong>er Empfehlungen über Wahrheit/Gültigkeit ma-<br />

chen und insofern ein Wissen behaupten. Frege hat Hilbert geschrieben, dass Wi-<br />

<strong>der</strong>spruchsfreiheit zu wenig war, und dass Wahrheit und eine inhaltliche (heute:<br />

semantische) Einstellung sehr wohl notwendig ist. (Frege und Bolzano verwendeten<br />

” Einsicht“ um mathematische Wahrheit/Gültigkeit zu erkennen.) Eine echte/volle<br />

Begründung einer Theorie müsse den Glauben stützen, was ein Wi<strong>der</strong>psruchsfrei-<br />

heitsbeweis nicht tut.<br />

3 <strong>Gödels</strong> <strong>Philosophie</strong> <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong><br />

3.1 Subjektiv-objektiv Unterscheidung:<br />

Ist <strong>Mathematik</strong> subjektiv o<strong>der</strong> objektiv?. Zunächst ist sie jedenfalls subjektiv, da<br />

<strong>Mathematik</strong> mit rechnen und beweisführen zu tun hat. Beides sind geistige Tätigkeiten<br />

und daher ist die <strong>Mathematik</strong> klar subjektiv.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!