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Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

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mathematician) hilft Fehler zu vermeiden.<br />

Hilbert (instrumentalist/Formalist) und Carnap (Konventionalist) behaupten, dass<br />

es kein mathematisches ” Wissen“ gibt. <strong>Mathematik</strong> ist nach Hilbert ein rein forma-<br />

les Schließen aus (zunächst) inhaltsleeren Axiomen. Allerdings muss es auch für Hil-<br />

bert und Carnap logisch-mathematisches Wissen doch geben, denn um Hilbertsche<br />

Axiomatik o<strong>der</strong> Carnapsche Syntax analysieren zu können, benötigen sie inhaltliche<br />

Metamathematik (Hilbert) bzw. inhaltliche Mengenlehre (Carnap): Beweise führen,<br />

arithmetische Rechnungen müssen alle gültig sein. Hilbert geht bei seiner Sichtweise<br />

auf die <strong>Mathematik</strong> viel zu stark von seiner Axiomatisierung <strong>der</strong> Geometrie aus.<br />

Geometrie ist aber schon angewandte <strong>Mathematik</strong>. Hilbert dachte er benötigt nur<br />

inhaltliche <strong>Mathematik</strong> um Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheitsbeweise zu führen, aber er muss<br />

dennoch Mengenlehre betreiben.<br />

(Einschub: Konvention nicht rein formal leer, drückt eine positive Grundhaltung<br />

zur Arbeit mit gewissen Regeln und Axiomen aus. Als solches ist Konvention das-<br />

selbe wie Inuition. Konventionen verstecken Intuitionen, sind also nicht so inhaltleer<br />

und formalistische wie Carnap dachte.)<br />

Gibt es wissenschaftlichen Fortschritt in <strong>der</strong> <strong>Mathematik</strong>?<br />

Ja, wenn man Beweise von neuen Theoremen als Fortschnitt rechnet, das ist aber<br />

in gewissem Sinn trivial. Einen ” tieferen“ Fortschritt kann es geben durch Entwick-<br />

lung von neuen Beweismethoden, Schlussregeln, aber auch durch ” Verfeinerung <strong>der</strong><br />

Intuition“. Kann man den Fortschritt messen? Ja, zumindest grob. Expertengrup-<br />

pen können die wichtigsten Probleme je nach Bedeutungsgrad einordnen. Damit<br />

kann <strong>der</strong> Ertrag von Problemlösungen gemessen werden. Dabei müssen 2 Parameter<br />

berücksichtigt werden: Erstens Bedetungsgrad/Inhalt/Erklärungstärke (wieviele an-<br />

<strong>der</strong>e Ergebnisse kann das Theorem erklären usw.), Zweitens Glaubwürdigkeit/Bestätigungsgrad<br />

Beide Parameter müssen erfüllt sein (Carnap-Popper Debatte/Imre Lakatos). Gödel<br />

hat auch indirekte Bestätigung befürwortet: die Intuition für ein Axiom kann verstärkt<br />

werden, durch Rückschlüsse aus Anwendungserfolgen (Ein Beispiel dafür wäre die<br />

Anwendung von alegebraischen Methoden in <strong>der</strong> Geometrie bei Descartes, durch die<br />

dadurch mögliche Übersetzung von geometrischen Problemen in arithmetische half<br />

einige Probleme lösbar).<br />

Wie viel Fortschritt bzw. Konsensfindung gibt es in den normativen Wissenschaften?<br />

Schon erheblich viel!- obwohl es natürlich immer viel Streit gibt. Es gibt Kernberei-<br />

che wo Konsens gefunden wurde, aber an den Rän<strong>der</strong>n (beson<strong>der</strong>s in den Grundla-<br />

gen) gibt es unentwegt Streit.<br />

Bsp.: Ökonometrie, Eine wichtige Kennzahl ist das BIP(GDP), dies wird häufig von<br />

Politikern als Wohlfahrtsmaß missbraucht, Ökonometriker wissen davon und versu-<br />

chen ein besseres Maß zu finden (z.B.: Armatya Sen). Konsens gibt es aber weitge-<br />

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