16.12.2012 Aufrufe

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

Gödels platonistische Philosophie der Mathematik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ständigkeit genau die nicht beweisbaren Sätze die, zu Wi<strong>der</strong>sprüchen führenden,<br />

Problemfälle sein könnten.<br />

Vollständigkeit eines Axiomensystems heißt: alle semantisch gültigen Sätze des<br />

Axiomensystems müssen aus den vorgegebenen Axiomen mit den vorgeg. Beweisre-<br />

geln beweisbar (=ableitbar) sein.<br />

Hilberts Programm wurde von seinen Mitstreitern von Neumann, Bernays und Gent-<br />

zen weitergeführt. Von Neumann führte Vollständigkeitsbeweise für beschränkte Ge-<br />

biete mit eingeschränkten Quantoren (1928).<br />

Es lässt sich aber sehr leicht zeigen, dass die Peano Arithmetik in finiten Systemen<br />

nicht Vollständig sein kann: Die Anzahl <strong>der</strong> möglichen arithmetischen Funktionen<br />

beträgt 2 ℵ 0, Hilberts finite Syntax schafft allerdings höchstens ℵ0 viele Theoreme!!<br />

(Das hat Gödel 1931 in einer Fußnote angemerkt). Hilbert hat diesen Gegenbeweis<br />

allerdings nicht anerkannt, da er offensichtlich nicht finit ist (und Hilbert akzeptierte<br />

nur finite Beweise). Hilbert wollte die konstruktive Klarheit von Freges Begriffsschrift<br />

genießen, die sehr brav finit ist. Frege wäre allerdings durchaus bereit gewesen einen<br />

nicht-finiten Standpunkt einzunehmen, denn als Beweisregel würde Frege jeden lo-<br />

gisch gültigen Satz anerkennen falls notwendig.<br />

(Hilberts erste transfinite Beweisregel (er hat die noch für finit gehalten), die ω-<br />

Regel:<br />

Wenn alle Sätze in <strong>der</strong> Folge P a1, P a2, P a3, ... beweisbar sind, dann gilt: ∀x : P x. )<br />

2 <strong>Gödels</strong> Beweise<br />

2.1 Hintergrund von <strong>Gödels</strong> Theoremen<br />

4.Vorlesung, 22.3. Frege versuchte schon in den ” Grundlagen <strong>der</strong> Arithmetik“<br />

(1884) und den ” Grundgesetzen <strong>der</strong> Arithmetik“ (1893) einen Wi<strong>der</strong>spruchsfreiheits-<br />

beweis <strong>der</strong> Arithmetik zu liefern, in dem er sie vollständig aus <strong>der</strong> Logik entwickelte.<br />

Da Logik für Frege vollkommen zweifelsfrei war, würde dies die Wi<strong>der</strong>spruchsfrei-<br />

heit <strong>der</strong> Arithmetik (und damit <strong>der</strong> gesamten <strong>Mathematik</strong>) beweisen. Dieser Ver-<br />

such wurde jedoch durch ” Russels Paradox“ gestürzt, denn die Prämisse, dass je<strong>der</strong><br />

wohlgeformte Audruck Bedeutung haben sollte, konnte, ob <strong>der</strong> daraus folgenden<br />

Antinomie <strong>der</strong> ” Menge aller Mengen die sich selbst nicht enthalten“, nicht mehr<br />

gehalten werden.<br />

Paul Finsler versuchte 1926 mithilfe <strong>der</strong> ” Richardschen Antinomie einen Unvoll-<br />

ständigkeitsbeweis zu fühen. Jean van Heijenhoort kommentiert dazu, dass Finsler<br />

auf zu unklarer Weise zwischen formalen Systemen (ohne sie näher durch Axiome zu<br />

beschrieben) und dem ” konzeptuellen Bereich“ (<strong>der</strong> Gedankenwelt) unterscheidet.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!