Pocking Aktuell November 2011
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INTERVIEW<br />
Bürgermeister Franz Krah über die Kooperation von Ganztagsschule und Vereinssport:<br />
„Jeder hatseinen PlatzimSportverein –auch ohne<br />
Spitzenleistungen“<br />
Mitte Oktober war <strong>Pocking</strong>sBürgermeister<br />
Franz Krah Gastgeberfür diehalbjährliche<br />
Tagung des Sportausschusses des Bayerischen<br />
Städtetages. Die rund 25 Spitzenpolitiker<br />
bayerischer Kommunen berieten zwei Tage<br />
lang im Rathaus über die Zahlungsmodalitäten<br />
von Zuschüssen des Freistaats für Sportstättenbau,<br />
über verschiedene Standards der Sportverbände<br />
und die Auswirkungen der Ganztagsangebote<br />
kommunaler Schulen auf den<br />
Vereinssport.Vor allem der letzte Punkt warf<br />
für „<strong>Pocking</strong> aktuell“ fragen auf, die uns Bürgermeister<br />
Krah offenbeantwortete:<br />
<strong>Pocking</strong> aktuell: Herr Bürgermeister, wie<br />
viel Geld gibt die Stadt eigentlich für die<br />
Sportförderung aus?<br />
Bürgermeister Krah: Unsere Sportvereine<br />
erhalten jährlich Zuschüsse vom Freistaat,<br />
die nach einem bestimmten Schlüssel ausbezahlt<br />
werden. Dabei spielen unter anderem<br />
die Anzahl der Übungsleiter, Anzahl der<br />
jugendlichen Mitglieder usw. eine Rolle. Die<br />
Stadt unterstützt die Sportvereine nochmals<br />
in gleicher Höhe. Dies ist für die vier Sportvereine<br />
im Stadtgebiet jährlich ein Betrag<br />
zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro.<br />
Zusätzlich zahlen wir den Vereinen für jedes<br />
jugendliche Mitglied einen weiteren Betrag<br />
von 3,60 Euro, was jährlich nochmals circa<br />
5.000 Euro ausmacht.<br />
Außerdem unterstützen wir die Vereine bei<br />
Neuanschaffungen, Sportplatzsanierungen<br />
usw. mit einmaligen Zuschüssen oder auch<br />
zinslosen Darlehen sowie Bauhofleistungen.<br />
Das hängt vom Bedarf ab und ist von Jahr zu<br />
Jahr unterschiedlich.<br />
Für was wird das Geld konkret<br />
ausgegeben?<br />
Die Vereine verwenden dieses Geld für die<br />
Fortbildung ihrer Übungsleiter, für die<br />
Materialbeschaffung, Nutzungsgebühren,<br />
Renovierungsaufwand usw.,also für die<br />
Aufrechterhaltung des Sportbetriebs.<br />
Berieten über mögliche Einbeziehung von Sportvereinen in die Ganztagsschule: Sportreferent<br />
des Bay. Städtetages, Richard Stelzer, Fachausschuss-Vorsitzender Gerold Noerenberg, Oberbürgermeister<br />
von Neu-Ulm, und Bürgermeister Franz Krah.<br />
Foto: Semmler<br />
Die Stadt unterstützt auch dadurch, dass<br />
Vereine städtische Einrichtungen wie<br />
Schule, Hallenbad und Rottalstadion nutzen<br />
können. Wie beteiligen sich die Vereine<br />
an den Nutzungskosten, die etwa durch<br />
sanitäre Anlagen, Rasenpflege etc. entstehen?<br />
„Vereine pflegen die Sportanlagen<br />
selbst“<br />
Die Vereine zahlen für die Hallennutzung<br />
ein geringes Entgelt. Anfallende Nebenkosten<br />
werden von uns weiter berechnet und<br />
die Pflegeleistungen erbringen die Vereine<br />
größtenteils selbst.<br />
Könnte die Nutzung der Vereine durch die<br />
Ganztagsbetreuung in den kommunalen<br />
Schulen beeinträchtigt werden, wenn dort<br />
künftig vermehrt Sportangebote gemacht<br />
werden?<br />
Diese Frage ist in der Sitzung des Sportausschusses<br />
des Bayerischen Städtetages in<br />
<strong>Pocking</strong> sehr intensiv diskutiert worden. Ich<br />
glaube nicht, dass die Ganztagsbetreuung an<br />
den Schulen eine Gefahr für die Vereine darstellt.ImGegenteil.Ich<br />
gehe davon aus,dass<br />
im Rahmender Ganztagsbetreuungauch<br />
vermehrt Sport angeboten wird.Dadurch<br />
können mehrJugendliche fürdas Sportangebot<br />
unserer Vereine interessiert werden.<br />
„Eine Beteiligung der<br />
Sportvereine wäre optimal“<br />
Können Sie sich vorstellen, dass Sportvereine<br />
sich in die Nachmittagsbetreuung der<br />
Schüler einbringen?<br />
Es wäre natürlich optimal, wenn sich die<br />
Übungsleiter unserer Sportvereine ihre<br />
Nachmittagsbetreuung der Schüler im Rahmen<br />
des Ganztagsangebotes einbringen<br />
könnten. Hier bestehen jedoch praktische<br />
Schwierigkeiten, weil viele der Übungsleiter<br />
berufstätig sind.<br />
Bis wann müssen hier die Weichen gestellt<br />
werden?<br />
Fortsetzung auf Seite 8<br />
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