Grundkursscript Harzer GSS
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3 Technik<br />
Die Leinen der einzelnen Stockwerke werden miteinander verbunden. Dazu wird durch<br />
Spleißen am Ende jeder Leine ein Leinenloop hergestellt, der vernäht wird, damit er sich<br />
nicht öffnen kann. Diese Loops werden ineinander gezogen („geloopt“). Die Leinen dürfen<br />
niemals geknotet werden, da sie dadurch deutlich an Bruchlast verlieren!<br />
Abbildung 22 ineinander geloopte Leinen<br />
Die Leinen besitzen einen Kern, der die Zugkraft aufnimmt, und einen geflochtenen Mantel,<br />
der den Kern schützt. Heutzutage gibt es vermehrt auch unummantelte Leinen im oberen<br />
Stockwerk, um den Luftwiderstand und das Gewicht zu minimieren. Der Kern der Leine<br />
besteht meist aus Kevlar und Dyneema, der Mantel üblicherweise aus Polyester. Kevlar<br />
(auch Aramid) ist gelblich, hitze- und kältebständig, dehnungsarm, aber knickempfindlich.<br />
Dyneema ist weiß, knickunempfindlich aber dehnt sich mit der Zeit. Durch grobe Behandlung<br />
(Knicken, Reißen, drauf steigen) nimmt also die Festigkeit der Leinen ab!<br />
Die gesamte verarbeitete Leinenlänge an einem Gleitschirm beträgt mehrere hundert Meter.<br />
Der Abstand zwischen Leinenansatzpunkt am Untersegel und den Tragegurten beträgt 6 bis<br />
9 Meter.<br />
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