05.09.2018 Aufrufe

SCHWACHHAUSEN Magazin | September-Oktober 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PERSÖNLICHKEITEN | PROF. DR. WIEBKE AHRNDT<br />

Das Übersee-Museum Bremen ist mit rund 1,2 Millionen Sammlungsobjekten aus Völker-, Handels- und Naturkunde gefüllt<br />

Stolze 106 Jahre alt, mehr als 17.000 Quadratmeter groß und mit<br />

rund 1,2 Millionen Sammlungsobjekten aus Völker-, Handels- und<br />

Naturkunde gefüllt: Das ist das Übersee-Museum Bremen in Zahlen.<br />

Eines der meistbesuchten Häuser Deutschlands und Arbeitsplatz<br />

von Prof. Dr. Wiebke Ahrndt. Etwas verstaubt, meinen Sie?<br />

Von wegen! Seit 2002 leitet die Wahl-Bremerin das Museum direkt<br />

am Hauptbahnhof. Tauschen möchte sie nicht – und weiß<br />

auch ganz genau, warum.<br />

PROF. DR. AHRNDT, WOMIT SIND SIE HEUTE IN IHREN ARBEITSTAG GESTARTET?<br />

Das war nach einem ersten Check meiner Mails und zwei kurzen Telefonaten<br />

tatsächlich eine zweistündige Teamsitzung zu einer Ausstellung<br />

über die Geschichte des Übersee-Museums, die ab Herbst kommenden<br />

Jahres bei uns zu sehen sein wird. Denn auch wenn für unsere Besucherinnen<br />

und Besucher im Moment alle Zeichen auf „Antarctica“ stehen,<br />

unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind schon ein paar<br />

Schritte weiter. Sie arbeiten daran, die Geschichte des Übersee-Museums<br />

lebendig werden zu lassen. Was, wie und wo wurde vor rund 100 Jahren<br />

gesammelt? Wie und warum veränderte sich über die Jahrzehnte die Art<br />

der Präsentation von Themen und Originalen im Haus? Diesen und mehr<br />

Fragen wollen wir nachspüren und haben dazu an einem stimmigen Konzept<br />

gefeilt. Eines sei dazu übrigens schon verraten: Es wird ein Wiedersehen<br />

geben mit einigen „Lieblingen“ aus dem Übersee-Museum, zum<br />

Beispiel mit dem Kolonialwarenladen, der 1995 den Weg aus der Bremer<br />

Neustadt in unsere Sammlungen fand.<br />

JETZT SIND SIE DIREKTORIN. WANN UND WARUM FIEL DIE ENTSCHEIDUNG,<br />

SICH BERUFLICH RICHTUNG MUSEUM ZU ORIENTIEREN?<br />

Hätten Sie mich zu meinen Studienzeiten gefragt, ob ich mir vorstellen<br />

könne, im Museum zu arbeiten – ich hätte dankend abgelehnt. Aber in<br />

meiner Zeit als Doktorandin habe ich mir dann mit Führungen etwas dazuverdient.<br />

Das war anlässlich einer großen Maya-Ausstelllung, die 1992<br />

im Römer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim stattfand. Ich stellte fest,<br />

dass sich anhand einer Vase tatsächlich die gesamte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte<br />

der Maya erklären lässt – und dass das auch noch richtig<br />

Spaß macht. All mein theoretisches Wissen konnte ich auf einmal ganz<br />

praktisch weitergeben, an Menschen, die das sichtlich faszinierte. Eine<br />

Initialzündung. Solche Führungen waren anschließend übrigens auch<br />

mein Einstieg am Museum für Völkerkunde Hamburg. Dort wurde ich<br />

dann studentische Hilfskraft – und war drin. Seither hat das Museum<br />

mich nicht mehr losgelassen.<br />

WAS GEHÖRT IM MOMENT ALLES IN IHREN AUFGABENBEREICH?<br />

Oh, wo soll ich da anfangen? In erster Linie vertrete ich das Haus nach<br />

außen. Ich bin zum Beispiel Ansprechpartnerin für Bremens Staatsrätin für<br />

Kultur, Carmen Emigholz, die ja zugleich Vorsitzende unseres Stiftungsrates<br />

ist, genauso wie für Sponsoren, Stifter oder den Freundeskreis, die<br />

das Haus und unsere Arbeit unterstützen. Als Direktorin bin ich aber auch<br />

diejenige, an die sich 73 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Anliegen<br />

wenden. Für Amerika, unsere Dauerausstellung die wir 2016 neu<br />

62<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!