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Geschichte des Hessischen Diakonievereins<br />

Mittel und Wege gesucht, die Schwesterngemeinschaft<br />

besser zu pflegen.<br />

1933 – 1939<br />

Wieder war die Arbeit des Diakonievereins in<br />

guter Entwicklung, die Schwesternzahl war<br />

bis zum Jahre 1933 auf 170 gestiegen, neue<br />

Arbeitsfelder waren übernommen worden,<br />

die Unterrichtsstätten des Diakonievereins<br />

waren allgemein anerkannt und beliebt, die<br />

Schwesterngemeinschaft hatte sich neu gekräftigt,<br />

da traf die politische Umwälzung wie<br />

ein schwerer Schlag. Jahrelang hatten die Verantwortlichen<br />

des Diakonievereins die Gefahr<br />

kommen sehen und davor gewarnt. Man<br />

sah, dass der Nationalsozialismus ein Unglück<br />

für Volk und Kirche sein würde, wenn<br />

er zur Herrschaft gelangte. Man wusste, dass<br />

eine politische Partei mit dem Anspruch auf<br />

absolute Herrschaft und Diktatur sich nicht<br />

auf das politische und wirtschaftliche Leben<br />

beschränken, sondern diesen Anspruch auch<br />

auf das geistige und religiöse Leben ausdehnen<br />

würde. Und so geschah es auch. Im Laufe<br />

der Jahre wurden manchen, die vorher<br />

blind gewesen waren, die Augen geöffnet.<br />

Aber was half das ? Der Fluch des Bösen vollzog<br />

sich nun mit schmerzlicher Konsequenz.<br />

Es ist klar, dass den nationalsozialistischen<br />

Machthabern eine Arbeit wie die des Hessischen<br />

Diakonievereins ein Dorn im Auge sein<br />

musste. Die Methoden der Bekämpfung waren<br />

allerdings verschieden. Wenn man auch<br />

vor Gewaltmaßnahmen und Eingriffen im<br />

einzelnen Falle nicht zurückschreckte, so war<br />

man doch der Überzeugung, dass der Diakonieverein<br />

als Ganzes mit der Zeit von selbst<br />

eingehen würde.<br />

Der Verein verlor infolge der politischen<br />

Bedrängnisse mehrere wichtige Arbeitsstätten.<br />

So vor allem das Krankenhaus in Hanau,<br />

die orthopädische Universitätsklinik in Gie-<br />

30<br />

ßen und die Wohlfahrtsschule in Darmstadt.<br />

Ohne auf die Einzelheiten hier einzugehen,<br />

darf festgestellt werden, dass diese Arbeitsstätten<br />

aufgegeben wurden, weil man sich<br />

den Forderungen und Weisungen der Partei<br />

nicht fügen wollte.<br />

(Dass der Hessische Diakonieverein während<br />

des Dritten Reiches Distanz zur NS-Ideologie<br />

gehalten hat, zeigt auch die Geschichte<br />

des Zehlendorfer Verbandes der Diakonieschwesternschaften,<br />

die Reinhard Neubauer<br />

1991 verfasst hat. Dort ist dargestellt, dass der<br />

Hessische Diakonieverein mit anderen<br />

Schwesternschaften im Verband gegen solche<br />

opponierte, die der Braunen Schwesternschaft<br />

zuneigten. In dieser Zeit entstand auch<br />

eine Nähe zum Rheinisch-Westfälischen Diakonieverein<br />

und seiner Schwesternschaft,<br />

die genauso wie der Hessische Diakonieverein<br />

auf Distanz zur Nazi-Ideologie gegangen<br />

waren).<br />

1939 – 1945<br />

Obwohl diese Jahre unter der dunklen Wolke<br />

zu den schwersten der deutschen Geschichte<br />

und auch des Hessischen Diakonievereins<br />

gehörten, so wurde diese Zeit doch bestanden.<br />

Der Verlust der größeren Arbeitsstätten<br />

in Hanau und Gießen konnte wettgemacht<br />

werden durch die Übernahme mehrerer kleiner<br />

Arbeitsstätten in Bretten in Baden, Mühlhausen<br />

in Thüringen, Stendal in der Altmark,<br />

Düsseldorf, Glotterbad bei Freiburg im Breisgau<br />

und mehrerer Gemeinden. In Worms am<br />

Rhein wurde das Krankenhaus Hochstift vom<br />

Hessischen Diakonieverein erworben.<br />

Besonders aber beschäftige damals die<br />

Verantwortlichen die Zeit der Vereinigung mit<br />

dem Rheinisch-Westfälischen Diakonieverein,<br />

der seinen Sitz in Köln hatte. Dieser Diakonieverein<br />

war dem Hessischen in vielerlei

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