17.12.2012 Aufrufe

Kerstin Albers Gerhard Bahrenberg Siedlungsstruktur und Verkehr ...

Kerstin Albers Gerhard Bahrenberg Siedlungsstruktur und Verkehr ...

Kerstin Albers Gerhard Bahrenberg Siedlungsstruktur und Verkehr ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gebietskörperschaften <strong>und</strong> Sozialversicherung<br />

Gebietskörperschaften -225<br />

Sozialversicherung -91<br />

Gesamt 17 685 -3 551<br />

Er resultiert aus der erfolgreichen Mercedes-Ansiedlung in der Stadt Bremen in den 80er<br />

Jahren. Besonders hohe Nettogewinne verzeichnet das Umland im Nahrungs- <strong>und</strong> Genuß-<br />

mittelgewerbe, beim Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel sowie in der Unterabteilung ‘Rechts-, Wirt-<br />

schaftsberatung <strong>und</strong> für Unternehmen erbrachte Dienstleistungen’, die entweder flächen-<br />

intensiv oder relativ mobil sind.<br />

Im Vergleich zu den gesamten Veränderungen der Beschäftigung macht der Nettosuburba-<br />

nisierungseffekt etwa 50% aus (Tab. 3). Die andere Hälfte der Arbeitsplatzgewinne im Um-<br />

land läßt sich auf die Suburbanisierung der Bevölkerung zurückführen (<strong>und</strong> auf den wirt-<br />

schaftlichen Strukturwandel in der Region).<br />

Tab. 3: Beschäftigungsgewinne/-verluste 1970-1987<br />

Umland Stadt Bremen<br />

Saldo Nettosuburbanisierung 14 134 -14 134<br />

Saldo Beschäftigung (insgesamt) 32 924 -23 964<br />

Anteil Nettosuburbanisierung ca. 43% ca. 59%<br />

Aus dieser ‘doppelten’ Suburbanisierung - der Bevölkerung <strong>und</strong> der Arbeitsplätze - werden<br />

die Veränderungen bei den Gewichten der Berufsverkehrsrelationen in der Stadtregion<br />

Bremen verständlich (Tab. 1). So ist der Berufsverkehr innerhalb des Umlands (Kategorien<br />

‘Umland/Umland’ <strong>und</strong> ‘Innergemeindlich’) 1987 fast halb so umfangreich wie der innerbre-<br />

mische Berufsverkehr (Kategorie ‘Bremen/Bremen’) <strong>und</strong> um fast 50% höher als der dem<br />

traditionellen Bild der Suburbanisierung entsprechende Berufsverkehr vom Umland in die<br />

Stadt Bremen (Kategorie ‘Umland/Bremen’). Und die größte Zunahme des Berufsverkehrs<br />

ist nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, bei der Relation ‘vom Umland nach Bremen’<br />

festzustellen, sondern innerhalb der einzelnen Umlandgemeinden. Offensichtlich entwickeln<br />

sich die Umlandgemeinden von reinen Wohnstandorten hin zu Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsstandor-<br />

ten. Dies gilt in der Region Bremen vor allem für diejenigen Umlandgemeinden, die nahe<br />

der Stadt <strong>und</strong> zugleich verkehrsgünstig an den B<strong>und</strong>esautobahnen liegen. Wenn dieser<br />

Trend anhält, ist die Erwartung nicht vollkommen unrealistisch, daß das Umland nicht nur<br />

eigenständiger hinsichtlich des Arbeitsmarktes wird, sondern daß die Suburbanisierung<br />

langfristig nicht zu der manchmal befürchteten Zunahme der Weglängen im Berufsverkehr<br />

führt.<br />

Diese Bef<strong>und</strong>e lassen vermuten, daß die durchschnittliche Weglänge im Zeitraum 1970-<br />

1987 keinesfalls so dramatisch zugenommen hat, wie das in der Kritk an der Suburbanisie-<br />

rung häufig implizit unterstellt wird. So ist die durchschnittliche Weglänge aller Berufspend-<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!