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Kerstin Albers Gerhard Bahrenberg Siedlungsstruktur und Verkehr ...

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stungen, die die Nähe zum K<strong>und</strong>en ‘suchen’: Schulen <strong>und</strong> Kindergärten; soziale <strong>und</strong> medi-<br />

zinische Einrichtungen; Verwaltungsstellen; kleinflächiger, den kurzfristigen Bedarf decken-<br />

der Einzelhandel usw. Daneben siedeln sich aber auch Betriebe im Umland an, deren Markt<br />

die gesamte Region ist (z.B. großflächiger Einzelhandel, Großhandel) <strong>und</strong>/oder deren Markt<br />

überwiegend außerhalb der Region liegt (produzierendes Gewerbe, hochwertige Dienstlei-<br />

stungen, Transportunternehmen usw.). Diese Betriebe wählen einen Standort im Umland,<br />

weil sie keine geeignete, vor allem keine genügend große Fläche in der Stadt finden, die<br />

Bodenpreise im Umland günstiger sind, weil sie eine gute überregionale Erreichbarkeit an-<br />

streben (Standorte entlang von Autobahnringen um die Kernstadt) <strong>und</strong>/oder weil sie von<br />

den Umlandgemeinden erfolgreicher umworben werden. Jedenfalls sind sie nicht auf eine<br />

in unmittelbarer Nähe wohnende Bevölkerung angewiesen. Diesen zweiten Effekt, der un-<br />

abhängig von der Bevölkerungssuburbanisierung wirksam ist, nennen wir Nettosuburbani-<br />

sierung der Arbeitsplätze. Beide Effekte lassen sich analytisch nicht scharf voneinander<br />

trennen. Es ist aber möglich, die Stärke der Nettosuburbanisierung wenigstens grob abzu-<br />

schätzen.<br />

Diese Abschätzung erfolgte getrennt für die einzelnen Unterabteilungen der Wirtschaftssta-<br />

tistik nach der folgenden Methode. Ausgangspunkt sind die Bevölkerung <strong>und</strong> die Zahl der<br />

Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftsunterabteilungen 1970 in den beiden Teilräumen<br />

Stadt Bremen <strong>und</strong> Umland. Anschließend wurde für die jeweilige Unterabteilung eine hy-<br />

pothetische Zahl der Beschäftigten 1987 getrennt für die Stadt Bremen <strong>und</strong> das Umland<br />

berechnet, <strong>und</strong> zwar unter der Annahme, daß die Entwicklung der Beschäftigten in beiden<br />

Teilräumen proportional zur Entwicklung der Bevölkerung verlaufen wäre. Diese beiden<br />

hypothetischen Größen für 1987 wurden anschließend korrigiert, um dem wirtschaftlichen<br />

Strukturwandel Rechnung zu tragen. Dieser Strukturwandel sorgt z.B. dafür, daß die Zahl<br />

der Beschäftigten in der Industrie insgesamt abnahm, während der Dienstleistungssektor in<br />

der Gesamtregion zulegen konnte. Die Korrektur wurde so durchgeführt, daß in jeder Unter-<br />

abteilung die hypothetische Summe der Beschäftigten in den beiden Teilräumen gleich der<br />

1987 gegebenen Gesamtzahl der Beschäftigten in der Region Bremen ist. Diese beiden<br />

korrigierten hypothetischen Größen geben die 1987 zu erwartende Zahl der Beschäftigten<br />

für die betrachtete Unterabteilung in den beiden Teilräumen an, falls keine Nettosuburbani-<br />

sierung eingetreten wäre. Die Differenz zur tatsächlichen Zahl der Beschäftigten 1987 ist<br />

dann ein Maß für die Stärke der Nettosuburbanisierung. Aus der Methode ergibt sich, daß<br />

die Nettosuburbanisierungsverluste des einen Teilraums absolut gesehen gleich sind den<br />

Nettosuburbanisierungsgewinnen des anderen <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Tab. 2 zeigt die Nettosuburbanisierung in der Region Bremen aus der Sicht des Umlands.<br />

Es überrascht nicht, daß das Umland nur in wenigen Unterabteilungen Nettoverluste auf-<br />

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