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FASZINATION_04_IS

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Auch der Schornstein will gepflegt sein<br />

Regelmäßiges Kehren zur Vorbeugung von Bränden<br />

Gerade im Herbst rückt<br />

der sonst eher vergessene<br />

Schornstein<br />

wieder in das Blickfeld der<br />

Eigentümer und Hausbesitzer,<br />

möchte doch jeder sichergehen,<br />

dass der Schornstein<br />

für heimelige Tage und<br />

Nächte frei von Verschmutzungen<br />

bleibt. Seit zum<br />

1. Januar 2013 das Kehr-<br />

Monopol für die Schornsteinfeger<br />

fiel, müssen Mieter und<br />

Besitzer selbst dafür Sorge<br />

tragen, dass der Kaminkehrer<br />

ins Haus kommt und die<br />

Schornsteine einsatzbereit<br />

sind. Folgende Punkte gilt es<br />

rund um den Schornstein zu<br />

beachten:<br />

1. Schornsteinfeger nicht<br />

vergessen<br />

Der Schlot wird stark beansprucht.<br />

Bei Ölheizungen erreicht<br />

die Abgastemperatur<br />

in der Haupt-Heizphase oftmals<br />

mehr als 150 Grad, und<br />

das über lange Zeiten. Wenn<br />

wiederum weniger geheizt<br />

wird, sinkt die Temperatur<br />

im Schornstein deutlich ab.<br />

Diese Schwankungen strapazieren<br />

das Material stark. Darüber<br />

hinaus ist der Schornstein<br />

auch einer chemischen<br />

Belastung ausgesetzt. Die<br />

Schadstoffe im Abgas schlagen<br />

sich an den Innenwänden<br />

des Rauchfangs nieder<br />

und können zusammen mit<br />

kondensiertem Wasserdampf<br />

Schwefelsäure bilden,<br />

die den Schornstein von innen<br />

angreift. Wenn die Heizung<br />

richtig eingestellt ist,<br />

wird die „Versottung“ gemildert,<br />

aber ganz ausschließen<br />

lässt sie sich auf Dauer nicht.<br />

Darüber hinaus kann sich<br />

die Ablagerung von Ruß im<br />

Rauchabzug entzünden und<br />

im schlimmsten Fall einen<br />

Brand auslösen. Deshalb ist<br />

eine regelmäßige Reinigung<br />

unerlässlich.<br />

Der Feuerstättenbescheid<br />

kündigt eine regelmäßig<br />

anstehende Überprüfung<br />

des Schornsteins an. Dieser<br />

setzt eine Frist von einigen<br />

Wochen, in der die Kehrarbeiten<br />

ausgeführt werden<br />

müssen. Nach Eingang des<br />

Bescheids muss ein Kaminkehrer<br />

mit der Arbeit beauftragt<br />

werden. Im Anschluss<br />

an die Durchführung der<br />

Feuerstättenschau muss mit<br />

Formularen nachgewiesen<br />

werden, dass der Kamin gekehrt<br />

wurde. Entsprechende<br />

Unterlagen erhält man vom<br />

Kaminkehrer. Der Nachweis<br />

des Kehrens muss spätestens<br />

14 Tage nach Ablauf der<br />

Frist beim Bevollmächtigten<br />

sein, sonst erhält man einen<br />

zweiten gebührenpflichtigen<br />

Bescheid.<br />

2. Sanierungsbedarf von<br />

Schornsteinen nicht unterschätzen<br />

Regelmäßige Kontrollen und<br />

Instandhaltungen durch den<br />

Schornsteinfeger halten Risiken<br />

unter Kontrolle, aber<br />

vor allem in Altbauten ist<br />

irgendwann eine Schornsteinsanierung<br />

nötig. Verschleißerscheinungen<br />

treten<br />

zuerst oben am Schornstein<br />

auf. Der Sanierungsbedarf<br />

trifft daher selten den kompletten<br />

Schornstein, sondern<br />

meistens nur den Kaminkopf.<br />

Dort wirkt sich die Versottung<br />

besonders stark aus.<br />

Darüber hinaus setzt die<br />

Witterung dem Schornstein<br />

von oben zu. In vielen Fällen<br />

reicht es, die Fugen am Kaminkopf<br />

erneuern zu lassen.<br />

Die Beurteilung sollte jedoch<br />

einem Fachmann überlassen<br />

werden. Bei stärker vorangeschrittenen<br />

Schäden sollte<br />

ein Fachbetrieb das obere<br />

Ende am Schornstein neu<br />

mauern.<br />

3. Schornstein beim Einbau<br />

von neuen Heizsystemen<br />

mit berücksichtigen<br />

Die Versottung am Kaminkopf<br />

kann durch den Einbau<br />

einer neuen Heizung sogar<br />

noch beschleunigt werden.<br />

Neuartige und sparsame Heizungen<br />

funktionieren oft mit<br />

einer niedrigen Abgastemperatur.<br />

In Folge dessen schlägt<br />

sich mehr Wasserdampf im<br />

Schornstein nieder und das<br />

Mauerwerk trocknet nicht<br />

mehr vollständig aus. Wird<br />

47<br />

Seit über fünf Jahren müssen Hausbesitzer selbst dafür Sorge tragen,<br />

dass der Kaminkehrer ins Haus kommt und die Schornsteine<br />

einsatzbereit sind. Foto: NormanKrauss/panthermedia.net<br />

nur eine herkömmliche Heizung<br />

ohne gänzlichen Austausch<br />

des Heizsystems<br />

gewechselt, reicht es meist,<br />

den Kaminkopf neu zu dämmen.<br />

Dafür gibt es Komplettsysteme,<br />

die von außen<br />

übergestülpt werden.<br />

Ein konventioneller Kamin<br />

geht bei einem Umstieg auf<br />

Brennwerttechnik schnell<br />

kaputt, da dabei die Abgastemperatur<br />

teilweise auf<br />

nur noch 50 Grad absinkt,<br />

daher ist die Sanierung oftmals<br />

mit einem größeren<br />

Aufwand verbunden.<br />

Es ist jedoch nicht immer<br />

nötig, den Schornstein in<br />

diesem Fall neu mauern zu<br />

lassen. Heutzutage gibt es<br />

Systeme mit Kunststoffoder<br />

Edelstahlrohren, die<br />

mit geringem Aufwand innen<br />

in den bestehenden Kaminschacht<br />

geschoben werden<br />

können.<br />

4. Installation von Kaminöfen<br />

den Profis überlassen<br />

Ein Schornsteinfeger ist die<br />

beste Adresse, wenn es um<br />

die Installation eines Kaminofens<br />

geht. Er kann hinsichtlich<br />

der Heizleistung<br />

verschiedener Ausführungen<br />

beraten und die Voraussetzungen<br />

in den Wohnräumen<br />

prüfen. Es gibt dabei verschiedene<br />

Punkte zu beachten.<br />

So darf ein Kaminofen<br />

beispielsweise nicht direkt<br />

auf Parkett-Böden stehen,<br />

sondern nur auf einer Sicherheitsplatte<br />

aus Stahl oder<br />

Glas. Ein Mindestabstand<br />

zu brennbaren Materialien<br />

wie Möbeln oder Teppichen<br />

mussvorhanden sein. Um<br />

unangenehmen Mehraufwand<br />

beim Kauf und Aufbau<br />

eines Kaminofens zu vermeiden,<br />

sollte der jeweilige<br />

Schornsteinfeger daher so<br />

früh wie möglich in die Planung<br />

miteinbezogen werden.<br />

Bevor ein Kaminofen das<br />

erste Mal in Betrieb genommen<br />

werden darf, braucht<br />

es ebenfalls die Absegnung<br />

durch einen Schornsteinfeger.<br />

Bei Missachtung dieser<br />

Regelung, kommt im Zweifel<br />

die Versicherung nicht für<br />

Brandschäden auf.<br />

Quelle: Immobilienverband<br />

IVD

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