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SÜSSES GESCHENK<br />
<strong>DER</strong> NATUR<br />
Nature's sweet gift<br />
eine Wasserflasche dabeizuhaben, um die frischen Beeren zu<br />
waschen und dann gleich vor Ort zu geniessen. Wer viele<br />
Beeren sammeln will, nimmt vielleicht gar einen Holzkamm<br />
mit. Allerdings hat diese Methode den Nachteil, dass mit den<br />
reifen zugleich auch unreife Beeren abgestreift werden.<br />
Richtig schmackhaft sind aber nur die fast schwarzen,<br />
vollreifen Früchte. Sie lassen sich roh nicht lange aufbewahren,<br />
aber sehr gut gefrieren.<br />
Heidelbeeren lassen sich im herbstlichen Uri überall<br />
entdecken – sobald man den Blick dafür ein wenig<br />
geschult hat. Die schwarzblauen kleinen Früchte<br />
verbergen sich in den dicht grün-rot belaubten, knapp<br />
kniehohen Sträuchern, die gerne in den moorigen<br />
Senken von Gebirgszügen wachsen. Von diesen heideartigen<br />
Landschaften mit ihren sauren, nährstoffarmen<br />
Böden kommt auch der Name der Heidelbeeren. Die einheimische<br />
wilde Art (Waldheidelbeere) unterscheidet<br />
sich im kräftigeren Geschmack deutlich von der grösseren,<br />
aus Amerika stammenden Kulturheidelbeere.<br />
Und nur die Waldheidelbeere besitzt das stark färbende<br />
Fruchtfleisch, das die heimlich Naschenden im Nu<br />
verrät. Nichts schmeckt nämlich so herrlich wie eine<br />
Handvoll Beeren frisch vom Strauch, sonnendurchwärmt<br />
und herrlich duftend. Fast überall in den Urner Alpen<br />
erfreut der «Kaviar des Waldes» am Wegrand kleine und<br />
grosse Wanderer. Es empfiehlt sich daher, im Herbst<br />
Natürlich gibt es auch viele herrliche Rezepte mit diesen und<br />
anderen Wildbeeren. Das einfachste lautet: Man erwärme<br />
die Beeren vorsichtig in einer Pfanne, süsse sie nach eigener<br />
Vorliebe mit etwas Zucker und giesse das warme Kompott<br />
über eine Kugel Vanille-Eis. So findet man die Köstlichkeit<br />
auch in fast jeder Dessertkarte in Schweizer Gasthäusern.<br />
Eine gesunde Köstlichkeit<br />
Die Beeren sind nicht nur eine kulinarische Köstlichkeit,<br />
sondern auch in der Pflanzenheilkunde gern gesehen.<br />
Der hohe Gehalt an Ballaststoffen der kalorienarmen Früchte<br />
regt die Darmtätigkeit an. Ausserdem haben die vitaminreichen<br />
Waldheidelbeeren eine antientzündliche Wirkung.<br />
Fast schon Wunderkräfte werden ihren Pflanzenfarbstoffen<br />
(Anthocyanidine) nachgesagt: Sie schützen unsere Zellen<br />
vor freien Radikalen und haben eine kapillarabdichtende<br />
Wirkung. Kurz, Waldheidelbeeren sind gut fürs Herz, fürs<br />
Gedächtnis, für die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden<br />
– vor allem aber sind die wild gewachsenen kleinen<br />
Beeren jedesmal ein willkommener Genuss für alle, die gerne<br />
in der freien Bergnatur unterwegs sind.<br />
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