Informationsbroschuere Lymphoedem
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
I / Das Lymphödem<br />
4.2 Manuelle Lymphdrainage<br />
Ein Bestandteil der Komplexen<br />
Physikalischen Entstauungstherapie<br />
ist die Manuelle Lymphdrainage<br />
(ML). Dieses nicht mit<br />
einer herkömmlichen Massage<br />
zu verwechselnde Verfahren wird<br />
von spezialisierten Therapeuten<br />
durchgeführt und besteht im<br />
Wesentlichen aus bestimmten<br />
Kreisbewegungen sowie Pump-,<br />
Schöpf- und Drehgriffen.<br />
Mit der Manuellen Lymphdrainage<br />
kann der Therapeut die<br />
lymphgefäßwandeigene Pulsation<br />
anregen. Dadurch wird in den noch funktionierenden Lymphgefäßen<br />
der Lymphabfluss erhöht.<br />
Die Manuelle Lymphdrainage beginnt immer im Halsbereich und im<br />
oberen Körperviertel, was eine Sogwirkung auf die unteren Lymphgefäße<br />
bewirkt. Der Lymphtherapeut verschiebt dann die Ödemflüssigkeit<br />
aus den ödemreichen in ödemarme Gebiete, drückt sie in die Lymphgefäße<br />
hinein und lockert das verhärtete Bindegewebe.<br />
In der Phase I der KPE wird die Manuelle Lymphdrainage ein- bis zweimal<br />
täglich durchgeführt. In der Phase II wird sie dann auf ein- bis dreimal<br />
wöchentlich reduziert.<br />
Kontraindikationen für die Manuelle Lymphdrainage sind:<br />
• dekompensierte Herzinsuffizienz,<br />
• akute Entzündungen, die durch pathogene Keime verursacht<br />
werden (z. B. Phlegmone),<br />
• Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) in der Halsregion,<br />
• Phlebothrombose,<br />
• unklarer Tumorstatus.<br />
17