Informationsbroschuere Lymphoedem

I / Das Lymphödem
4.3 Kompressionstherapie
Neben der Manuellen Lymphdrainage ist es vor allem die Kompressionstherapie,
der bei der Behandlung von Patienten mit Lymphödemen
oder deren Mischformen eine entscheidende Bedeutung zukommt. Die
Kompressionstherapie hat deshalb sowohl in der Phase I als auch in der
Phase II der KPE eine wichtige Funktion.
Mit Hilfe der Kompressionstherapie wird von außen Druck auf das Gewebe
und die Muskulatur der betroffenen Extremität ausgeübt. Dadurch
werden der Rückfluss der Lymphe aus dem Gewebe in die Lymphgefäße
und die Venen unterstützt. Die Kompressionstherapie trägt damit
entscheidend dazu bei, das entstandene Ödem zu verringern, und beugt
wirkungsvoll einem erneuten Anschwellen vor.
Leitsatz bei der Behandlung von Lymphödempatienten ist daher:
keine Manuelle Lymphdrainage ohne Kompressionstherapie!
In der Phase I der KPE erfolgt die Kompressionstherapie in der Regel
mit speziellen Kompressionsbandagen, die mit Polstermaterialien kombiniert
werden. In der Phase II wird dann auf Kompressionsstrümpfe
gewechselt.
Eine zusätzliche Behandlungsoption bietet die apparative intermittierende
Kompression (AIK), auch als intermittierende pneumatische Kompression
(IPK) bezeichnet. Sie unterstützt wirkungsvoll die Entstauungsund
Erhaltungstherapie (siehe auch Kapitel I.4.3.3).
4.3.1 Kompressionsverbände
Ziel der Phase I der KPE ist es, die betroffene
Körperregion soweit wie möglich zu
entstauen. Deshalb werden in dieser Phase
Kompressionsverbände gewählt, die
im Gegensatz zu Kompressionsstrümpfen
den Vorteil haben, dass sie dem sich
täglich verändernden Bein oder Arm kontinuierlich
angepasst werden können.
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