01.11.18 Simbacher Anzeiger
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1. November 2018<br />
Kirchdorf Julbach<br />
Gemeinde stimmt für Dorfladen-Bau<br />
Julbach (mho). Eine lange Diskussion<br />
ging dem Beschluss des<br />
Gemeinderats in seiner jüngsten<br />
Sitzung zum Thema „Bau eines<br />
Dorfladens an der Hauptstraße<br />
37“ voraus. Am Ende stimmte das<br />
Gremium mit 11:4 Stimmen für<br />
den Bau.<br />
Kern-Streitpunkt war noch immer<br />
die Kostenfrage. 500 000 Euro<br />
soll der neue Dorfladen kosten,<br />
der durch die Gemeinde gebaut<br />
werden soll. Ausgegangen war<br />
man am Anfang der Planungen<br />
von 350 000 Euro. Bürgermeister<br />
Elmar Buchbauer sind die hohen<br />
Kosten durchaus bewusst, doch<br />
es wird mit rund 177 000 Euro an<br />
Zuschüssen durch das Amt für<br />
ländliche Entwicklung gerechnet<br />
und laut Steuerberater könne<br />
man zwischen 70 000 und 90 000<br />
Euro an Umsatzsteuer zurückfordern.<br />
Alles abgerechnet, müsse<br />
die Gemeinde für den Dorfladen<br />
dann noch rund 250 000 Euro aufbringen,<br />
so Buchbauer.<br />
Während Michaela Eichinger zu<br />
wenig Rückhalt aus der Bevölkerung<br />
verzeichnet und Egid Niedermeier<br />
ebenfalls seine Bedenken<br />
äußerte, sieht Johann Blümlhuber<br />
den Bau des Dorfladens als<br />
Chance und Signal für den Zusammenhalt<br />
in der Bevölkerung und<br />
Hans-Peter Brodschelm forderte<br />
keinen billigen, sondern einen<br />
vernünftigen Dorfladen, der von<br />
der Bevölkerung belebt und angenommen<br />
wird und steht der<br />
Sache optimistisch gegenüber.<br />
Aus der großen Zuhörerschar<br />
bekam Josef Fischer aus Buch das<br />
Wort erteilt. Er sprach sich gegen<br />
den Dorfladen aus, aber nicht<br />
grundsätzlich sondern hauptsächlich<br />
wegen der hohen Kosten.<br />
Und dass er nicht alleine diese<br />
Meinung vertritt, beweisen<br />
Premiere für Wanderausstellung<br />
Julbach (aj). Die „Burgfreunde<br />
zu Julbach“ haben eine kleine,<br />
aber sehr informative Wanderausstellung<br />
zusammengestellt.<br />
Nachdem die Info-Wände und Vitrinen<br />
mit Fundstücken beim<br />
„drent & herent-Fest“ im Juli in der<br />
Partnergemeinde im Mühlviertel<br />
gezeigt worden waren, sind diese<br />
nun erstmal in der Heimatgemeinde<br />
aufgebaut worden.<br />
Sie präsentiert einen Querschnitt<br />
durch die Zeit etwa vom<br />
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zahlreiche Unterschriften, die er<br />
bereits gesammelt hat und mit<br />
denen er ein Bürgerbegehren in<br />
die Wege leiten will.<br />
Der Bürgermeister informierte<br />
darüber, dass im gesetzten Fall,<br />
rund 200 Unterschriften nötig<br />
sind, diese von der Verwaltung<br />
geprüft werden und ein Bürgerbegehren<br />
dann innerhalb von<br />
drei Monaten durchgeführt werden<br />
müsse. Doch dies war kein<br />
Hinderungsgrund für die aktuelle<br />
Abstimmung.<br />
Wie es mit dem Vorsteuerabzug<br />
aussieht, darüber sprach Bürgermeister<br />
Elmar Buchbauer. Er<br />
verwies auf das alte Steuerrecht,<br />
das per Gemeinderatsbeschluss<br />
für die Gemeinde gilt. Für den<br />
Vorsteuerabzug fehle die gewerbliche<br />
Grundlage, deshalb müsse<br />
die Gemeinde auch die Inneneinrichtung<br />
kaufen, um einen Vorsteuerabzug<br />
geltend machen zu<br />
können. Die Einrichtung wären<br />
zusätzliche Kosten in Höhe von<br />
30 000 bis 40 000 Euro, so Buchbauer.<br />
Eine weitere Möglichkeit<br />
bestünde darin, den Beschluss<br />
des alten Rechtes, das bis 2021 für<br />
Julbach gilt, aufzuheben und nach<br />
neuem Recht vorzugehen. Dies<br />
hat den Nachteil, dass dann alle<br />
Bereiche der Gemeinde umsatzsteuerpflichtig<br />
wären. Kurzfristig<br />
umsteigen, betonte Buchbauer,<br />
sei nicht möglich. Für beide Varianten<br />
müssten Beschlüsse gefasst<br />
werden, die jedoch vertagt<br />
wurden.<br />
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung<br />
war der Betrieb des<br />
Dorfladens durch die Gemeinde,<br />
was nie zur Debatte stand, so<br />
Buchbauer, weshalb dies auch<br />
von der Tagesordnung gestrichen<br />
wurde.<br />
<strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />
IHK zeichnet Prüfungsbeste aus<br />
Nr. 21/2018<br />
Julbach (aj). Die Industrie- und<br />
Handelskammer Niederbayern<br />
zeichnete 15 junge Menschen<br />
aus, die allesamt in ihrer Berufsausbildung<br />
die Note „sehr gut“ erreicht<br />
und damit das Fundament<br />
für ihr „Lebensgebäude“ gesetzt<br />
haben. Die Feier fand in den Räumen<br />
der Firma Unterreiner Forstgeräte<br />
in Buch statt.<br />
Sie gehören zur absoluten Spitze,<br />
die 15 jungen Damen und<br />
Herren aus dem Landkreis Rottal-<br />
Inn, die im Sommer ihre Berufsausbildung<br />
als „Einser-Azubis“ beendet<br />
hatten. Niederbayernweit<br />
waren es 264 von insgesamt 3100<br />
Absolventen und damit nur die<br />
besten acht Prozent, die mit besonderem<br />
Interesse und überdurchschnittlicher<br />
Leistung dieses<br />
Spitzenergebnis erreichten.<br />
Sie waren nun von der IHK zur<br />
Auszeichnung eingeladen worden<br />
– Gastgeber war die Firma<br />
Unterreiner.<br />
IHK-Vizepräsident Peter Glas<br />
begrüßte besonders stellvertretende<br />
Landrätin Edeltraud Plattner<br />
und Studiendirektor Günter<br />
Ilg vom Beruflichen Schulzentrum<br />
Pfarrkirchen, sowie die Vertreter<br />
der ausbildenden Betriebe und<br />
die Angehörigen der Prüfungskandidaten.<br />
Musikalisch umrahmt<br />
wurde die Feierlichkeit von<br />
Veronika Seiler an ihrer Harfe.<br />
Peter Glas wandte sich an die<br />
jungen Damen und Herren: „Sie<br />
alle sind in Unternehmen aus<br />
dem Landkreis Rottal-Inn ausgebildet<br />
worden und haben Ihre<br />
IHK-Abschlussprüfung mit der<br />
Note „sehr gut’“ abgelegt. Sie gehören<br />
damit zur Leistungselite.<br />
Was fehlt, sind Leute wie Sie, als<br />
fundiert ausgebildete Fachkräfte.<br />
Die Wirtschaft wartet auf Sie!“<br />
Edeltraud Plattner erkannte die<br />
Die Einser-Absolventen mit stellv. Landrätin Edeltraud Plattner (v.l.), sowie<br />
Ausbildungsberater Mathias Berger (hi.v.l.), „Hausherr“ Gert Unterreiner,<br />
IHK-Vizepräsident Peter Glas und Studiendirektor Günter Ilg Foto: Jäger<br />
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hohen Anforderungen bei der<br />
Ausbildung im dualen System und<br />
sprach die exzellente Ausbildung<br />
im Allgemeinen an und wünschte<br />
den Absolventen: „Bleiben Sie<br />
neugierig, behalten Sie sich die<br />
Freude an neuem Wissen“. Zusammen<br />
mit Ausbildungsberater<br />
Mathias Berger überreichte Peter<br />
Glas Urkunden und Erinnerungsgeschenke.<br />
Aus dem Verbreitungsgebiet<br />
des <strong>Simbacher</strong> <strong>Anzeiger</strong>s<br />
wurden Anna-Lena Maier<br />
(Kauffrau für Büromanagement,<br />
Fa. Unterreiner Forstgeräte,<br />
Buch), Jeany Treml (Verkäuferin,<br />
Lidl Simbach) und Chantal Werner<br />
(Verkäuferin, Netto Kirchdorf) geehrt.<br />
Jahr 1000 bis jetzt in der Entwicklungsgeschichte<br />
der beiden Partnergemeinden.<br />
Genauso sind die<br />
bisherigen Resultate aus der Erforschung<br />
des Schlossberges und<br />
die verschiedenartigen Aktivitäten<br />
des Vereins in Schrift und<br />
Bild dargestellt. Die Federführung<br />
für das Projekt und die Gestaltung<br />
lag in den Händen von<br />
2. Vorstand Dr. Wolf-Dieter Hergeth.<br />
Mit Helfern hatte er im Saal<br />
des Kirchenwirts die neuen Lichtwände<br />
und die Fundstücke vom<br />
Schlossberg in Glasvitrinen in<br />
Szene gesetzt. Daneben standen<br />
nicht nur zur Ansicht, sondern<br />
auch zum (An-)Probieren aus dem<br />
Mittelalterleben die typische Kleidung,<br />
Alltagsgegenstände, Waffen,<br />
Rüstung und Geräte.<br />
Neben der Ausstellung stand ein<br />
Vortrag von Dr. Ludger Drost für die<br />
Erwachsenen auf dem Programm.<br />
Dr. Hergeth erklärte einführend<br />
das Zustandekommen der Wanderausstellung<br />
und die damit eng verbundene<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Universität Passau. Dr. Drost ging<br />
näher auf das ViSIT-Programm ein,<br />
für das im Interreg-Projekt Österreich-Bayern<br />
immerhin 2,4 Mio. Euro<br />
aufgewendet werden und beschrieb<br />
u. a. die Projektteilnehmer<br />
aus dem Inn-Salzach-Donau-Raum<br />
und die Anwendungen der 3-D-Digitalisierung<br />
von Burgen, Schlössern<br />
und Fundstücken, zusammengefasst<br />
in einem virtuellen Depot,<br />
um historische Verflechtungen aufzudecken.<br />
Entgegen dem eher verhaltenen<br />
Zuspruch der Julbacher Bevölkerung<br />
stand reges Interesse aus<br />
dem Umland, wie etwa vom Heimatverein<br />
Marktl oder eine 17-köpfige<br />
Besuchergruppe aus Teising.