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Annual Congress of the European Respiratory Society (ERS), Paris, 15.–19.9.18<br />
Invasive COPD-Therapie:<br />
Lunge denervieren<br />
Im Rahmen des ERS-Kongresses <strong>2018</strong> in Paris vorgestellte Daten zeigen gute Ergebnisse in der Behandlung der COPD mittels<br />
gezielter Lungendenervierung. Klarheit über den klinischen Wert der Methode soll nun eine Phase-III-Studie bringen.<br />
Von Reno Barth<br />
❙❙<br />
Neben den etablierten medikamentösen Strategien<br />
werden bei Patienten mit fortgeschrittener COPD zunehmend<br />
auch invasive Behandlungsansätze untersucht. Darunter<br />
auch die gezielte Lungendenervierung (targeted lung<br />
denervation, TLD), ein endoskopisches Verfahren, bei dem<br />
durch Radiofrequenzablation die parasympathische Innervation<br />
der Lunge unterbrochen und so langfristige Bronchodilatation<br />
sowie reduzierte Mucusproduktion und ein<br />
antiinflammatorischer Effekt erreicht werden sollen.<br />
Die Technik wird gegenwärtig unter anderem in der randomisierten,<br />
Sham-kontrollierten Phase-II-Studie AIRFLOW<br />
2 untersucht, deren Ergebnisse im Rahmen des ERS-Kongresses<br />
<strong>2018</strong> vorgestellt wurden. „Die TLD greift gezielt in<br />
den cholinergen Pathway ein, der unter anderem die inflammatorische<br />
Antwort des Organismus auf Noxen<br />
reguliert und in der Lunge die Konstriktion der glatten<br />
Muskulatur steuert. Anticholinerge Medikamente<br />
sind daher Teil der Standardtherapie der COPD“, erläutert<br />
Dr. Dirk-Jan Slebos, University Medical Centre<br />
Groningen, anlässlich der Präsentation der Daten.<br />
Respiratorische Symptome<br />
In der doppelblinden, Sham-kontrollierten multizentrischen<br />
AIRFLOW-2-Studie wurde TLD mit einem<br />
neu entwickelten Denervationsgerät basierend<br />
auf einem doppelt gekühlten Katheter (Nuvaira<br />
Lung Denervation System) bei Patienten mit stabiler<br />
COPD (FEV 1 /FVC